Forum: HF, Funk und Felder Gibt es noch DAB, ist die Zukunft halbwegs klar?


von Uwe B. (uwe_beis)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ist ein DAB-Radio zurzeit in Deutschland noch nutzbar, d. h., gibt es 
noch DAB-Sender bzw. wie viele (noch)? Ich habe keine DAB-Radio (will 
auch keins haben) und kenne niemanden, der eins hätte und aus der Praxis 
berichten könnte. Und wenn ich im Netz suche, dann bin ich erstaunt über 
die vielen Informationen, die ich dort nicht finde. Infos über 
Versorgung mit DAB+ - kein Problem. Aber DAB und Pläne über die Zukunft? 
Vielleicht habe ich auch nur die falschen Suchbegriffe verwendet.

Auf Wikipedia sind die Infos sehr vage. Immerhin entnehme ich dem, dass 
es DAB noch gibt. Gibt es Pläne zu endgültigen Abschaltung? Der BR ist 
mittlerweile vollständig auf DAB+ umgezogen, soviel habe ich gefunden.

von g457 (Gast)


Lesenswert?

> ist ein DAB-Radio zurzeit in Deutschland noch nutzbar, d. h., gibt
> es noch DAB-Sender [..]?

Klar. In München gibts z.B. angeblich noch den 'IRT-Test DAB'. Ob man 
sich DAB (oder DAB+) antun möchte ist die andere Frage.

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Gib doch mal in google "DAB Zukunft" ein, da findest du genügend Stoff 
um dir ein Bild zu machen.

DAB gibt es ja schon seit vielen vielen Jahren. Wo wir heute stehen, 
sehen wir selbst. Meine persönliche Meinung: Wenn es keine Lobby gibt, 
dann wird das mit DAB nichts. Wie oft wurde schon darüber diskutiert, 
analoges UKW-radio abzuschalten.
Bei Ausbau von Internet und Mobilfunkstandards steht zudem auch eine 
gewisse Konkurrenz dem entgegen.

Schaun mer mal...

von Radiohörer (Gast)


Lesenswert?

Hallo

DAB+ ist in vielen Regionen gut ausgebaut und ich behaupte mal mit einer 
"Richtigen" Autoantenne" die außen am Fahrzeug montiert ist wird auf 
allen größeren Verkehrrouten einwandfreier Empfang möglich sein.
Im Gegensatz von wohl recht Vielen anderen hier stehe ich DAB(+) positiv 
gegenüber:
Keine Rauscheinbrüche mehr, kein suche nach den am besten empfangbaren 
Sender (technische Einrichtung) für ein bestimmtes Programm - auch wenn 
es das Radio bei Analogen FM Empfang automatisch macht klappt das nicht 
immer vernünftig.
Deutschlandweiter Empfang von DLF und Deutschlandradio möglich, bei 
leisen Passagen (klassische Musik) ist wirklich nichts zu hören. Stereo 
funktioniert immer einwandfrei und benötigt nicht wie bei Analogen Funk 
ein starkes und sauberes Signal.
Einzig die Befürchtung das in einigen Jahren wieder ein neuer DAB 
Standard durchgesetzt wird ruft einige Bedenken bei mir auf.
Was was war an DAB ("alt") den so schlecht?
Für mich als Nutzer war die Qualität einwandfrei und auch "alle 
richtigen" und vollwertigen Programme waren schon in den Paketen 
vorhanden.
Warum auf DAB+ "aufgerüstet" werden musste ist mir nicht klar, für 
einige Dudelfunksender mehr brauchte so etwas nicht gemacht werden, die 
sind sowie an jeder Ecke auch einwandfrei in analog FM zu Empfangen.

Für DAB sprechen eindeutig die Technischen Vorteile (Gleichwellenfunk, 
Mehrwegeempfang bringt Vorteile, keine Störgeräusche usw.)
Allerdings muss gewähleitet werden das nicht auf Teufel komm raus 
komprimiert wird - sonst klingt es nur noch schei..

Mobiler empfang via Internetstreaming ist keine Alternative, weder für 
den Hörer
-Eecht Flatrates gibt es nicht, Geräte sind Energiehungerig, anschluss 
an einen Verstärker ist nicht einfach und sicher -Bluethooth macht oft 
genug irgendwelche Probleme und "richtiges" Kabel wird oft vom 
Hersteller unnötig verteuert und erschwert, der Netzausbau ist auch 
nicht optimal, durch die hohen Frequenzen sind die Signale schwächer und 
/ oder es werden mehr Sendestationen benötigt als bei DAB (+) und es 
werden unnötige Datenspuren erzeugt oder Programme können aus 
verschiedensten Gründen leicht geblockt werden wenn.

Aber ebenfalls nicht für den Programmanbieter:
Je mehr Nutzer (Hörer) umso mehr Datenvolumen => Kosten.


Onlineradio ist was schönes für den Festnetzanschluss aber nicht 
wirklich Alltagstauglich für den Mobilen Empfang als Ersatz für den 
klassischen Rundfunk, egal ob Analog oder Digital.

Radiohörer

von g457 (Gast)


Lesenswert?

> Keine Rauscheinbrüche mehr, [..]

Jepp, dafür gibts bei DAB(+) sehr schnell Komplettausfall statt 'ich 
kann alle wichtigen Infos sogar bei massiv eingeschränktem Empfang noch 
einwandfrei verstehen' wie bei Analog.

> Einzig die Befürchtung das in einigen Jahren wieder ein neuer DAB
> Standard durchgesetzt wird ruft einige Bedenken bei mir auf.

Dito. Aber um mit einem SDR rumzuspielen isses ganz witzig. Das braucht 
bei mir aber auch auch > 250W elektrischer Leistung (statt << 20W für 
einen analogen Empfänger inklusive Verstärker :-)

Aber letztenendes muss das jeder selber für sich entscheiden. Und ich 
fürchte wir weichen vom Thema ab. Um die Kurve noch zu kriegen: Die 
Zukunft von DAB ist klar (stirbt aus), bei DAB+ ist es im Moment nicht 
abzusehen wann es scheitern wird, und vom Nachfolger hört man noch 
nichts.

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

So ganz flächendeckend ist der Empfang immer noch nicht beim DAB(+). Für 
Mecklenburg-Vorpommern sieht es immer noch recht mau aus mit dem 
Empfang. Es wird aber langsam besser.

Noch sind halt hier weniger Sender per DAB zu empfangen (immerhin nicht 
mehr nur bei günstigem Wetter). Da braucht man UKW als Backup noch. 
Gerät was ich habe ist da in der Bedienung da recht dämlich - erst 
einmal alle möglichen Sender durch probieren bis einer kommt der hier 
auch zu empfangen ist. Wenn es geht ist der Empfang gut - sonst halt 
auch mal sekundenlang pause. Einfach ist es auch nicht, wenn man für 
andere Sender-standorte die Antenne neu ausrichten muss, damit das 
Signal stark genug ist.

Wegen des nicht so großen Erfolges besteht die Gefahr, dass es DAB++ 
gibt, bevor das Netz wirklich Flächendeckend ist. Die meisten Geräte 
lassen sich natürlich nicht umrüsten - das trägt auch nicht so zum 
Erfolg bei.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Radiohörer schrieb:
> Warum auf DAB+ "aufgerüstet" werden musste ist mir nicht klar,

Damit wir neue Geräte kaufen müssen, das nennt sich Lobbyarbeit!

Die Filme wurden von 5.1 zu 10.2 auch nicht besser

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Radiohörer schrieb:
>
> Im Gegensatz von wohl recht Vielen anderen hier stehe ich DAB(+) positiv
> gegenüber:

Obwohl immer von anderen anders behauptet, ich auch!
Habe ein kleines Taschenradio am Bett und ein Autoradio mit DAB+.
Beides bei halbwegs vorhandenen Sugnalstärke brauchbar.

> Deutschlandweiter Empfang von DLF und Deutschlandradio möglich, bei
> leisen Passagen (klassische Musik) ist wirklich nichts zu hören.

Dann isses wirklich sehr leise ;-)

> Stereo
> funktioniert immer einwandfrei und benötigt nicht wie bei Analogen Funk
> ein starkes und sauberes Signal.

Denkste! Bei DAB gibt es nur zwei Zustände: geht oder geht nicht.
Bei analogem Empfang habe ich vielleicht etwas Rauschen, vielleicht wird 
auch auf Mono umgeschaltet, aber wichtige Infos kommen auch dann noch 
hörbar durch, wenn bei DAB schon lange "nichts zu hören ist".

> Einzig die Befürchtung das in einigen Jahren wieder ein neuer DAB
> Standard durchgesetzt wird ruft einige Bedenken bei mir auf.

So wie gerade bei DVB-T2 :-(

> Für DAB sprechen eindeutig die Technischen Vorteile (Gleichwellenfunk,
> Mehrwegeempfang bringt Vorteile, keine Störgeräusche usw.)
> Allerdings muss gewähleitet werden das nicht auf Teufel komm raus
> komprimiert wird - sonst klingt es nur noch schei..

Genau das wird aber zumindest bei den Privaten kommen, jede Wette! 
Bessere Qualität dann nur im Abo.... (Siehe HDTV)


> -Eecht Flatrates gibt es nicht, ....

Wer sagt das?

> Onlineradio ist was schönes für den Festnetzanschluss

Wer 64kb MP3s mag.... Ich nicht!

Old-Papa

von Sascha (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
ja mit dem Wechsel von DAB zu DAB+ hat man mal wieder kräftig die Kunden 
abgezogt und das Vertrauen zerstört und dazu noch jede menge Müll 
produziert.

Ich habe DAB im Auto und ich kann nur sagen es geht nicht!
In Berlin vieleicht aber nicht auf der Schwäbischen Alb und bei Berg und 
Tal Landschaften.

Dazu klingt es nach einer einzigen Katastrofe, wie bei einer schlechten 
MP3.
Dafür müssen die Rundfunksender auch noch bezahlen, um auf den Stream 
aufgeschaltet zu werden. Je nach dem viewiel sie bezahlen bekommen Sie 
Bitraten.

Ständig gibt es technische Probleme und ganze Sender sind stumm.

Ich denke, das der Spass sich nicht lange halten kann.

Traurig ist nur die Rundfunkgebühr die wir alle wie blöd zahlen 
müssen!!!

Gruß Sascha

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

zum Thema Empfang im Auto wurde ja schon alles gesagt. Für mich ist ein 
Rauscheinbruch oder ein paar Verzerrungen bei den Nachrichten wesentlich 
brauchbarer als das Schweigen von DAB/DAB+.
Von der Qualität bei DAB+ war ich eher entsetzt. Wie heute überall: 
schnell mehr Sender in den MUX, runter mit der Bitrate, wir haben ja 
tolle neue Verfahren. Sorry, die Artefaktesammlung gab es bei DAB 
192kBit MP2 nicht.
Nichtmal beim ersten Bosch-DAB-Monster aus dem Feldversuch.

Gruß aus Berlin
Michael

von Katatafisch (Gast)


Lesenswert?

Das DAB (alt) kann man abschreiben. Das wurde unzureichend propagiert. 
Keiner brauchte es.
So wie die Minidisk. War der CD technisch überlegen, setzte sich aber 
nie durch.

DAB+ hingegen hatte einen zähen start, wieder wegen unzureichender 
Werbung, ist inzwischen aber durchaus fähig das UKW abzulösen.
Gegenüber DAB nutzt DAB+ einen codec der guten Klang mit niedrigerer 
Bitrate ermöglicht und somit mehr Sender pro Block übertragen kann.

Und genau das ist der Mehrwert für mich.
In NRW gibt es für mich ganze drei Radiosende über UKW die man hören 
kann(!) aber die schnell öde werden.

Dank dem DAB+ Bundsmux hab ich mehr abwechselung. Sunhsine Live, Bob, 
Energy (zu Spielzeiten Bundesligaspiele Live von sport1.fm !), Absolut 
Relax.
Und das in komplett NRW fast ohne Lücken.
Einen Sender ohne rauschen hören von Westfalen übern Pott zum Rheinland 
ist möglich.

In NRW gibt es übrigens noch einen kleinen Verein der noch immer 
Wiederstand leistet. Dieser ist eine interessengemeinschaft von privaten 
Lokalsendern die sich wehement gegen DAB+ wehren.
Gerade die haben ein Radioprogramm, dem ich maximal 5 Minuten auf dem 
Klo zuhören kann ...

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> zum Thema Empfang im Auto wurde ja schon alles gesagt. Für mich ist ein
> Rauscheinbruch oder ein paar Verzerrungen bei den Nachrichten wesentlich
> brauchbarer als das Schweigen von DAB/DAB+.

Mir geht's genau so, mit ist ebenfalls Analog-UKW lieber, auch mit 
Störungen behaftet. Und mit DVB-T verhält es sich ähnlich: die Abdeckung 
begrenzt sich auf Ballungsräume/Städte, außerhalb ist nada. Das soll 
Zukunft sein? Mit dem analogen Fernsehen hatte man überall den Empfang. 
Hauptsache es sind genug Lobbyisten dahinter und schon wird's 
durchgesetzt, auch wenn es abdeckungstechnisch ist.

von ACDC (Gast)


Lesenswert?

DAB+ geht im Auto gut.
Sogar mit Scheibenantenne.

von Draco (Gast)


Lesenswert?

Also ich bin momentan gerade auf der Suche nach einem neuen PKW, 
zumindest in denen die ich mir bis dato angeschaut habe war in jedem ein 
DAB+ Radio verbaut - da zumindest hat die Lobbyarbeit gefruchtet.

Der Empfang damit, ist hier in Thüringen, sehr gut. Ich hatte davor noch 
nicht einen Kontakt mit DAB gehabt, und war dann doch sehr positiv 
überrascht aktuell.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Draco schrieb:
> Ich hatte davor noch
> nicht einen Kontakt mit DAB gehabt, und war dann doch sehr positiv
> überrascht aktuell.

ist in meinem neuen auch, aber die blockweise Zuordnung zu 
Stationsspeicher gefällt mir nicht für die Stationstasten, alle Sender 
die ich höre gibt es nicht auf DAB(+) also für mich unausgegorener 
Stoff.
Ich mag auch nicht immer den Tuner Mode von analog auf DAB umschalten, 
genauso schrottig wie bei den meisten TV.

: Bearbeitet durch User
von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> ist ein DAB-Radio zurzeit in Deutschland noch nutzbar, d. h., gibt es
> noch DAB-Sender bzw. wie viele (noch)? Ich habe keine DAB-Radio (will
> auch keins haben) und kenne niemanden, der eins hätte und aus der Praxis
> berichten könnte. Und wenn ich im Netz suche, dann bin ich erstaunt über
> die vielen Informationen, die ich dort nicht finde. Infos über
> Versorgung mit DAB+ - kein Problem. Aber DAB und Pläne über die Zukunft?
> Vielleicht habe ich auch nur die falschen Suchbegriffe verwendet.

Naja, DAB ist halt ein alter Standard und DAB+ der neue. Es ist halt wie 
mit DVB-T und DVB-T2. Ersteres wird auf absehbare Zeit abgeschaltet. Mit 
der steigenden Mobilnutzung wird man die Bänder für Rundfunk weiter 
einengen. Der Wurf zu abschalten ist nicht weit.

Auf DAB würde ich nicht mehr stetzen. DAB+ setzt sich aber immer weiter 
durch, weil jetzt auch die Autohersteller anfangen, die Empfänger in 
Serie einzusetzen.

> Auf Wikipedia sind die Infos sehr vage. Immerhin entnehme ich dem, dass
> es DAB noch gibt. Gibt es Pläne zu endgültigen Abschaltung? Der BR ist
> mittlerweile vollständig auf DAB+ umgezogen, soviel habe ich gefunden.

Meines wissen steht die Abschaltung in der Diskussion.

Insgesamt verstehe ich die viele Negativkritik auch nicht. Ich habe 
meiner Freundin zum Geburtstag ein DAB+ Radio von Technisat geschenkt. 
Toller Klang, tolle Sendervielfalt. DRadio Wissen z.B. ist ein sehr 
guter Sender, den es im UKW-Band nicht gibt. Viele andere Sender wie 
EgoFM lassen sich bei uns im Süden von Augsburg nur über DAB+ empfangen.

von Alex S. (Gast)


Lesenswert?

DAB ist am aussterben. So wie ich mich richtig erinnere, gibt es im 
Bundesmuxx (5C) nur noch einen (höchstens!) Sprachsender, der den alten 
DAB-Codec verwendet. Alle anderen haben schon auf einen DAB+-konformen 
Codec umgesgestellt.

Aber das Problem von DAB/DAB+ war/ist nicht die Technik oder ein 
bestimmter Codec, sondern die fehlenden Inhalte.
Anfangs wurden einfach die lokalen Dudler und Funzeln von UKW auf DAB 
gespiegelt, inklusive per Optimod glattgebügelter Dynamik. Dann kamen 
ein paar "exklusive" Programme hinzu, die aber kaum einer kannte und 
noch weniger Leute hörten, wie Radio Horeb, ERF, Schlagerparadies (ein 
ganz tolles Ausgängeschild für das "Format der Zukunft"), Radio BOB 
etc...

Als Nieschensender im Bereich Elektro oder Alternative würde ich weder 
Absoult Relax, noch Sunshine Live bezeichnen, eher Einheits-Grütze. Hört 
euch mal an, was die Holländer im regulären UKW an Hardcore-Gabba bieten 
(der Overspill geht locker nach NRW!), das würde hier keine 
Landesmedienanstalt (lies: Zensurbehörde) durchgehen lassen. Von den 
ganzen Minizündern am Sonntag Morgen an der deutsch-holländischen Grenze 
ganz zu schweigen.

Der absolute Tiefpunkt wurde erreicht, als man anfing, Programme die 
vorher "exklusiv" über DAB+ verbreitet wurden, nun wieder zurück auf UKW 
zu spiegeln (lies: zu funzeln). So wurde vor Kurzem in Bremen eine 
UKW-Frequenz an Absoult Radio zugeteilt. Weitere UKW-Frequenzen sollen 
ausgeschrieben werden.
Während also im UKW-Band sich die Dudler und Funzeln gegenseitig platt 
drücken (wieder ein Beispiel aus Bremen: Radio 21 ist in 600 m 
Entfernung zum Funkturm [Sichtweite!] nur noch mit Zischeln und Rauschen 
zu empfangen), herrscht im DAB-Band der NDR: Norddeutsches Rauschen.

Dem NDR ist es auch zu verdanken, dass dessen DAB+ im Raum Bremen indoor 
gar nicht zu empfangen ist und outdoor Dank mangelnder 
Frequenzkoordination (1 kW auf 12A aus Steinkimmen, 10 kW auf 6A aus 
Visselhövede) wird der Autofahrer mit sekündlichen Umschaltungen 
zwischen diesen beiden Frequenzen beglückt. Hier wird also ganz klar 
der Vorteil der Kanaldiversität und die Möglichkeit des SFN (Single 
Frequency Network), das das bei DAB(+) verwendete OFDM-Verfahren bietet 
gezielt vom NDR sabotiert.

Dabei ließe sich der Umbruch so einfach bewerkstelligen, indem man z.B. 
die Programmpalette von Raute-Musik in einen zeiten Bundesmuxx aufnehmen 
würde. Damit hätte man das komplette Angebot von Alternative über 
Electro aber auch Metal, Rock, Pop und Schlager, aber auch Oldies und 
Klassik im Angebot (also wirkliche Spartensender) und könnte locker die 
Bedürfnisse von mindestens 80% der Bundesbevölkerung bedienen und hätte 
sogar wirkliche Exklusivität, denn #Musik wird derzeit nur über den 
Internet-Stream verbreitet und nicht über "klassisches" Radio.
Teurer würde es auch nicht, denn bereits jetzt müssen die meisten 
Sender, die auf DAB senden, subventioniert werden, damit sie dort 
bleiben und nicht auf UKW abwandern. Erinnert mich sehr an die Situation 
in den 70-ern, als die Bundesbahn ihren "Kunden" Provision dafür 
bezahlte, dass sie ihre Güter per LKW transportieren, und nicht mit der 
Bahn.

Kurzzusammenfassung zu DAB(+):
Technik Hui - Inhalt Pfui!

von Katatafisch (Gast)


Lesenswert?

Alex S. schrieb:
> Dabei ließe sich der Umbruch so einfach bewerkstelligen, indem man z.B.
> die Programmpalette von Raute-Musik in einen zeiten Bundesmuxx aufnehmen
> würde. Damit hätte man das komplette Angebot von Alternative über
> Electro aber auch Metal, Rock, Pop und Schlager, aber auch Oldies und
> Klassik im Angebot (also wirkliche Spartensender) und könnte locker die
> Bedürfnisse von mindestens 80% der Bundesbevölkerung bedienen und hätte
> sogar wirkliche Exklusivität, denn #Musik wird derzeit nur über den
> Internet-Stream verbreitet und nicht über "klassisches" Radio.

Ein Teil der Spartensender gibts doch schon:
Electro: Sunhsine Live
Metal, Rock: Radio BOB
POP / CHarts: Energy DAB
Schlager: Schlager Paradies
Klassik: Klassik Radio
usw

Die Idee für einen zweiten Bundesmux ist derzeit in Beratung. Mal 
schauen was noch kommt.

Bisher bin ich aber mit dem Bundesmux sehr zufrieden.
DIe UKW Alternativen sind eher mau in NRW.

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Brauchts denn wirklich noch ein DAB+-*/ "Netz"? Ist es nicht einfacher, 
das bisschen Datenrate an die paar Radiohoerer irgendwie ueber drahtlose 
IP-Netze zu streamen?

Gruss
WK

von Alex S. (Gast)


Lesenswert?

Sicher,

irgendweleche Anbieter oder Inhalte gibt es zwar aber leider kennt sie 
kein Mensch.
Ein Bundesmuxx soll den Großteil der Bundesbevölkerung erreichen, sowohl 
flächenmäßig, als auch inhaltlich.
Zum anderen sind in einem Mux im Schnitt zwölf (12) Programme vertreten, 
die sich alle organisatorisch und inhaltlich einig werden müssen. Am 
Beispiel DVB-T(2) heißt das, dass sich weder Pro7 mit RTL ein Ensemble 
teilen würden, noch Bibel-TV mit Beate-Uhse-TV einig würden und dort hat 
man nur im Schnitt vier Programme pro Kanal. Bei DAB müssen sich bis zu 
zwölf Programmanbieter einigen. Das wird schwierig, alle Sparten und 
Interessen zu vertreten,

Ein zweiter Mux, wie der z.B. von Raute-Musik würde einerseits ein 
gewisses Monopol á-la Rupert-Murdock oder Berlosconi-TV mitbringen aber 
andererseits gäbe es erst mal ein breites Angebot, das die Massen 
anlockt. Andere (Konkurrenz-)Anbieter müssten sich dann in einem 
weiteren Multiplex mit anderen Programmen einigen.
So gesehen, wäre hier sogar DRM(+) im Vorteil, da es technisch 
äquivalent oder besser ist und weitere organisatorische Vorteile bringt, 
da es im Uniplex-Betrieb nur einen (schmalbandigen) Kanal pro Progamm 
belegt. Aber das ist ja nun noch unbekannter und toter als DAB+.

Wie gesagt, die Probleme liegen nicht auf der technischen Seite, sondern 
auf der inhaltlichen bzw. organisatorischen. Ein Ausbau und Fortschritt 
ist nicht gewünscht, weder von den Sendeanstalten, noch von den 
Zulassungsbehörden bzw. Landesmedien-Anstalten. Wird wohl gar nich so 
lange dauern, bis Frequenzen für "LTE 200" versteigert werden.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Brauchts denn wirklich noch ein DAB+-*/ "Netz"? Ist es nicht einfacher,
> das bisschen Datenrate an die paar Radiohoerer irgendwie ueber drahtlose
> IP-Netze zu streamen?

1) Die bisherige Wireless Techniken erlauben keine koppellose 
Übertragung (Broadcast). Man müsste erstmal einen neuen Standard 
schaffen.
2) Die hohen Frequenzen von WLAN z.B. haben eine sehr hohe 
Freiraumdämpfung sodass eine sehr hohe Senderdichte nötig wird (siehe 
LTE <> GSM).
3) Im Katastrophenfall ist Rundfunk die einzige Möglichkeit, die 
Bevölkerung flächendeckend zu informieren, weil die paar Sendermasten 
per USB/Generator betrieben werden können. Bei Kurzstreckenfunk wäre der 
Aufwand und damit die Wartung viel zu teuer.

von Katatafisch (Gast)


Lesenswert?

Alex S. schrieb:
> Sicher,
>
> irgendweleche Anbieter oder Inhalte gibt es zwar aber leider kennt sie
> kein Mensch.
> Ein Bundesmuxx soll den Großteil der Bundesbevölkerung erreichen, sowohl
> flächenmäßig, als auch inhaltlich.

Die aufgeführten Sender sind doch im Bundesmux enthalten.
Der ist schon schön bunt gemischt.

Und Sunshine, Bob und Energy waren die Gründe für mich DAB+ im Auto und 
zu Hause empfangen zu können.
Der NRW-Mux ist wieder uninteressant, da bis auf wenige Sender alle 
anderen auch über UKW empfangbar sind und mich nicht reizen.

Alex S. schrieb:
> Ein zweiter Mux, wie der z.B. von Raute-Musik würde einerseits ein
> gewisses Monopol á-la Rupert-Murdock oder Berlosconi-TV mitbringen aber
> andererseits gäbe es erst mal ein breites Angebot, das die Massen
> anlockt.

Mit dem zweiten Bundesmux könnte man das Programm noch breiter 
gestalten. Und da haste recht, das würde deutlich mehr leute anlocken.


Zum Netzausbau: DAB+ kann ich störungsfrei auf Autobahnen hören. Doch 
als wir auf einer längeren fahrt den Webradiostream unseres bevorzugten 
Fußballvereins hören wollten, gab es immer wieder am Rand der Funkzelle 
schwierigkeiten. Manchmal war beim Handover auch stille.

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Für NRW und Ballungsgebiete dürfte DAB+ schon ganz gut funktionieren. 
Der Nordosten ist aber immer noch weitgehend unversorgt.

Der Übergang gutes Signal / kein Empfang liegt bei DAB+ durch die 
sparsame Kodierung bei relativ geringer Signalstärke. Bei Gleicher 
Signalstärke hätte man bei FM nur Rauchen. Allerdings senden die DAB+ 
Sender auch nur mit relativ geringer Leistung, weil sie auf die 
sparsamere Modulation vertrauen. Da könnte es oft schon etwas mehr sein, 
damit es auch mit portablen Geräten im Haus geht. Die modernen Fenster 
schlucken da schon einiges an Signalstärke und die portablen Antenne 
sind nicht so toll, einfach weil sie auch von der Umgebung beeinflusst 
werden.

Bei einem 2. MUX müssten die Kanäle nicht so einheitlich sein. Auch da 
könnte wenn es sein soll ein Kinderkanal und ggf. ein Erotik-Kanal 
zusammen darauf - Übersprechen ist ja nicht so das Problem wie bei UKW. 
Das Einzige ist halt die Reichweite, Bundesweit oder für einzelne 
Bundesländer / Regionen. So teuer sollten die Betriebskosten nicht sein, 
dass sich Private nur die Ballungsräume als Rosinen raus picken müssen. 
In der Regel könnten doch sogar die selben Sendestandorte auch mehr als 
einen MUX aussenden.

von Schmirgelchen (Gast)


Lesenswert?

Lurchi schrieb:
> Bei Gleicher Signalstärke hätte man bei FM nur Rauchen.

Und genau darum sollte UKW abgeschaltet werden.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Aber DAB und Pläne über die Zukunft?

Das war alles bereits in der Konzeption ein schlichter Schuß in den 
Ofen.

Man hätte DAB so lassen sollen, wie es war, die andauernden Bedenken der 
Militärs beiseite schieben (die trampeln ohnehin auf allen Wellen herum, 
wie's ihnen grad gefällt), das Band 2 komplett für DAB reservieren und 
pingelig drauf achten, daß mit Bitraten gesendet wird, die deutlich 
besseren Klang und Dynamik und deutlich weniger Artefakte bringen, als 
das auf UKW per FM möglich gewesen wäre bzw. bei den jetzt üblichen doch 
recht stark verlustbehafteten Verfahren der Fall ist.

Jaja, alles nur Konjunktiv. Hätte hätte hätte.

Und man hätte sich verdammt nochmal für einen Nutzhorizont von 
mindestens 30 Jahren, besser 50 Jahren einrichten sollen. Für den Bedarf 
an Eintagsfliegen gibt es ja das Raspberry und seine Brüder.

Aber stattdessen wird heftiger komprimiert, was mehr Rechenleistung 
braucht und dennoch keine besseren akustischen Ergebnisse bringt. Die 
Bandbreite wird reduziert, um noch mehr akustischen Müll zu übertragen 
und der nächste inkompatible Standard scheint bereits in der Diskussion 
zu sein. Ist das ne Infrastruktur, die die Leute begeistert? Wohl nicht.

Was also machen die Leute?
Die Alten pfeifen drauf und hören einfach weiter auf UKW
Die Jungen pfeifen noch mehr drauf und lassen sich vom Handy bedudeln. 
Entweder aus Konserve oder per Stream aus dem Inet.

Kurzum, DAB ist mausetot und DAB+ bleibt Nischenprodukt.

W.S.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Schmirgelchen schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> Bei Gleicher Signalstärke hätte man bei FM nur Rauchen.
>
> Und genau darum sollte UKW abgeschaltet werden.

Schon wieder dieser Blödsinn! Wenn UKW aus ist, wird nicht ein einziger 
Sender mehr auf DAB+ auftauchen. Warum auch? Beide nutzen vollkommen 
unterschiedliche Frequenzbereiche.
Die Mär mit der Signalstärke kann ich auch nicht glauben. Wenn bei mir 
UKW noch verrauscht Informationen abgibt ist beim gleichen Sender auf 
DAB Essig. Ok, beide werden mit unterschiedlicher Sendeleistung 
abstrahlen, doch für mich zählt ja nur der Empfang ;-)

Old-Papa

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

> Die Mär mit der Signalstärke kann ich auch nicht glauben.

Ist trotzdem so. Du vergleichst nur einen UKW-Sender, der typischerweise 
50-100kW in die Luft bläst, mit DAB, wo es so max. 10kW für ca. 10 
Sender auf einmal sind. Bei DAB reicht ein SNR von ca. 10dB aus und es 
ist noch etwas Luft nach unten, ohne dass Störungen hörbar sind. Bei 
UKW/FM ist schon bei einem SNR von 15dB das Basisband mit einen SNR von 
nur noch 15-20dB nicht mehr angenehm anhörbar. Bei 10dB (wie bei DAB) 
ist man mit FM schon an bzw. unterhalb der Sprachverständlichkeit (AFAIR 
ein SNR von 6dB).

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Der bisher größte technische Nachteil von DAB(+) ist immer noch der 
etwas höhere Stromverbrauch und Aufwand für die Empfänger. Gerade für 
Batteriebetrieb kann das schon interessant werden.

Für die Fußballfans stört ggf. noch die kleine Verzögerung, so dass man 
nicht mehr so viel vor dem Fernsehbild jubeln kann.

Web-Radio ist in vielen Fällen keine wirkliche Alternative. Wenn das 
alle hören wollen, wird es im Netz mit der Bandbreite knapp. Auch 
brauchen die Empfänger da i.A. noch mehr Leistung.

Über die Integration ins Autoradio kann es mit DAB+ ggf. doch noch was 
werden. Beim Auto erwartet man ja auch nicht dass das Radio in 20 Jahren 
noch geht. Da reicht es wenn es so lange hält wie das Auto.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Georg A. schrieb:
> Ist trotzdem so. Du vergleichst nur einen UKW-Sender, der typischerweise
> 50-100kW in die Luft bläst, mit DAB, wo es so max. 10kW für ca. 10
> Sender auf einmal sind. Bei DAB reicht ein SNR von ca. 10dB aus und es
> ist noch etwas Luft nach unten, ohne dass Störungen hörbar sind. Bei
> UKW/FM ist schon bei einem SNR von 15dB das Basisband mit einen SNR von
> nur noch 15-20dB nicht mehr angenehm anhörbar. Bei 10dB (wie bei DAB)
> ist man mit FM schon an bzw. unterhalb der Sprachverständlichkeit (AFAIR
> ein SNR von 6dB).

Das mit der unterschiedlichen Sendestärke schrieb ich ja auch.
Ich schrieb aber auch, dass für mich nur der Empfang zählt. 
Logischerweise kommt bei UKW unter den Bedingungen mehr an.
Mir ist es völlig wurscht, ob da nun 10 Sender gleichzeitig mit 
mickrigen 10kW senden oder nicht. Wenn ich auf der Autobahn festsitze 
möchte ich das Halbfinale wenigstens komplett hören (ist so passiert). 
Bei DAB+ andauernd Komplettaussetzer, umgeschaltet auf UKW und einen 
Sender gesucht, Bingo! Rauschte zwar etwas, aber ich konnte hören!
Was nutzt mir die modernste Technik, wenn sie im realen Leben verkackt?

Old-Papa

von Timo (Gast)


Lesenswert?

> Also ich bin momentan gerade auf der Suche nach einem neuen PKW,
> zumindest in denen die ich mir bis dato angeschaut habe war in jedem ein
> DAB+ Radio verbaut - da zumindest hat die Lobbyarbeit gefruchtet.

Hat ja auch lang genug gedauert. DAB+ hätte man schon vor mindestens 5 
Jahren in neue Autos ohne Aufpreis einbauen sollen. Dann hätte sich das 
auch durchgesetzt. So quält man sich heute noch mit 100 Jahre altem 
Rauschradio.

von Timo (Gast)


Lesenswert?

Lurchi schrieb:
> Der bisher größte technische Nachteil von DAB(+) ist immer noch der
> etwas höhere Stromverbrauch und Aufwand für die Empfänger.

In einem modernen UKW-Autoradio steckt soviel Digitaltechnik um die 
prinzipiellen Unzulänghlichkeiten von Analog-FM abzuschwächen, dass man 
auch gleich DAB+ nehmen könnte.

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

> Bei DAB+ andauernd Komplettaussetzer, umgeschaltet auf UKW und einen
> Sender gesucht, Bingo! Rauschte zwar etwas, aber ich konnte hören!
> Was nutzt mir die modernste Technik, wenn sie im realen Leben verkackt?

Wenn die alte Technik 60 Jahre Ausbau hinter sich hat und immer noch 
(auch betrieblich/finanziell) am Leben erhalten werden muss, ist es 
recht klar, dass das Geld für einen besseren Ausbau fehlt...

von Huhu (Gast)


Lesenswert?

Schmirgelchen schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> Bei Gleicher Signalstärke hätte man bei FM nur Rauchen.
>
> Und genau darum sollte UKW abgeschaltet werden.

Richtig. In ein Nichtraucher-Auto gehört sowas nicht rein. Punkt.

von Gästchen (Gast)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> abgibt ist beim gleichen Sender auf
> DAB Essig. Ok, beide werden mit unterschiedlicher Sendeleistung

Schmirgelchen schrieb:
> Lurchi schrieb:
>> Bei Gleicher Signalstärke hätte man bei FM nur Rauchen.
>
> Und genau darum sollte UKW abgeschaltet werden.

Ja, ja, weiter so mit dem bekannten Masochismus, am besten alles 
abschalten und den gleichen Mist wie mit DVB-T haben, wo außer in 
Ballungsgebieten nichts zu empfangen ist. War eine ganz tolle 
Lobbyistenarbeit analoges Fernsehen abzuschalten. Ist das eine 
Weiterentwicklung wenn man nichts empfangen kann? Ich glaube nicht dass 
es noch blöder geht.

PS: Wo auf UKW noch was verrauscht zu empfangen ist, ist bei DAB schon 
nada.

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Tja, die Welt besteht zunehmend aus Egoisten.
"Was kümmert mich im Ballungsgebiet die Landbevölkerung, sollen die doch 
in die Stadt ziehen"!
"Wenn mir (als Technik-Nerd) MW oder UKW nicht gefällt, dann darf auch 
kein aderer das mehr hören" Basta!
"Wenn moderne Technik wieder neu gekauft werden muss und auch viel 
teurer ist als die bestehende, egal, was kümmert mich die Armut der 
anderen"!

Übrigens: Jeder DAU kann gaaanz einfach UKW abschalten. Das können schon 
meine Enkel im Vorschulalter.

Old-Papa

von Uwe B. (uwe_beis)


Lesenswert?

<OT> Ja, da muss ich dir leider vollkommen Recht geben. Bestenfalls wäre 
Egozentriker statt Egoisten korrekter. Diese Heilsbringer, die sich 
nicht vorstellen können, dass andere Leute die Dinge aus einer anderen 
Sicht mit anderen Vorstellung sehen, und deswegen diese Anderen für 
blöde Idioten halten, gibt es überall. Und auch das ist unangenehm wahr: 
Es werden immer mehr. Hier im Forum darf oder soll man ja 
unterschiedliche Meinungen austauschen können, aber der der Ton, der 
dabei oft zu lesen ist, hat wenig mit Zivilisation oder Kultur zu tun 
und zerstört so ein Forum.

Ich fürchte, das ist der Lauf der Welt, und da gibt es zu viele 
Mitläufer. Schade (oder doch gut, wegen "Meinungsfreiheit"?), dass 
Moderatoren da nicht eingreifen. </OT>

von Katatafisch (Gast)


Lesenswert?

DAB+ ist nicht mehr aufzuhalten.
Ein Nieschendasein oder ein Untergehen wird es nicht geben.

Der Erfolg von DAB+ hängt stark vom angebotenen Programm ab. [1]
Wobei für mich schon der Bundesmux überzeugt.

Aber wie üblich gibt es konservative Menschen die sich vor neuem 
streuben. #neuland!

Wenn ich sehe das bei feinkost Albrecht weiterhin PLL Weltempfänger im 
90er Stiel verkauft werden statt moderner Digitalradios ...
Auch Bei Baustellenradios haben manche Hersteller entdeckt das es was 
neues gibt. Andere werben mit FM + AM Empfang.

FM und DAB+ werden meiner Meinung nach noch lange parallel existieren.
Guckt man mal beim analogen TV Empfang, da kommen wir langsam zu dem 
Punkt, wo alle Quellen umgestellt sind.

Internetradio würde ich gerne nutzen, schon wegen der riesigen Auswahl 
an speziellen Spartensendern. Aber da wir Deutschen schön fleissig und 
freudig die volumenbegrenzten Flat-Rates kaufen fällt sowas für mich 
raus.

---
[1] http://www.teltarif.de/dab-plus-studie-radio/news/64167.html

von Kelvin Klein (Gast)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Tja, die Welt besteht zunehmend aus Egoisten.
> "Was kümmert mich im Ballungsgebiet die Landbevölkerung, sollen die doch
> in die Stadt ziehen"!
> "Wenn mir (als Technik-Nerd) MW oder UKW nicht gefällt, dann darf auch
> kein aderer das mehr hören" Basta!

Das ist nostalgischer Frust, der jeder sachlichen Grundlage entbehrt. 
Die Mittelwelle wurde abgeschaltet, nachdem die Hörerzahlen demoskopisch 
nicht mehr messbar waren und eine Weiterbetrieb aus Kostengründen nicht 
mehr vertretbar.

Auch wenns bedauerlich ist: Es ist aus Konstenerwägungen nicht 
vermittelbar ein teueres AM- Sendernetz zu unterhalten, das - von 
verinzelten alten Papas abgesehen - keine messsbaren Zuhörerzahlen mehr 
hat. Es wäre egoistisch, die Mehrheit der Gebührenzahler für die 
Befriedigung nostalgischer Wehmutsgefühle heranzuziehen nur damit Old 
Opa weiter mit einem Volksempfänger hören kann.

Nach neueren Erhebungen hat eine große Mehrheit der jüngeren Bevölkerung 
gar kein Radio mehr. Es wird zunehmend vom Smartphone ersetzt. Die Zeit 
ist im Fluss und die Hörgewohnheiten ändern sich. Da ist ein beherztes 
"weiter so" zwar unheimlich gemütlich, geht aber an der 
Lebenswirklichkeit vorbei.

UKW wird es noch mindestens 10 bis 20 Jahre geben. Schon allein aus dem 
Grund, weil DAB bislang noch keine befriedigende Lösung für die 
zahlreichen Lokal- und Regionalsender bereitstellt. Es ist aber zu 
erwarten, dass zukünftig keine neuen UKW-Frequenzen mehr erteilt werden.

Irgendwann waren auch die Dampfloks nicht mehr zeitgemäß und 
wirtschaftlich.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Tja, die Welt besteht zunehmend aus Egoisten.
> "Was kümmert mich im Ballungsgebiet die Landbevölkerung, sollen die doch
> in die Stadt ziehen"!

wer ist egositisch?

Ich zahle 600% Grundsteuer in der Stadt, dafür wird mir regelmäßig die 
Schranke zur Arbeit vor der Nase zugemacht weil alle von draussen 
reindrängen!

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Kelvin Klein schrieb:
> Das ist nostalgischer Frust, der jeder sachlichen Grundlage entbehrt.
> Die Mittelwelle wurde abgeschaltet, nachdem die Hörerzahlen demoskopisch
> nicht mehr messbar waren und eine Weiterbetrieb aus Kostengründen nicht
> mehr vertretbar.

Das ist zwar laut Medienberichten korrekt, aber leider auch ein 
einseitig propagierter Grund.

Die MW Hörerzahlen waren nie nenneswert.

Evtl. noch vor der Verbreitung des UKW Rundfunks, aber das ist ja schon 
Dekaden her.

Der Sinn der MW ist die nächtliche Ausbreitung über große Entfernungen.
So konnten deutschsprachige Programme im Ausland empfangen werden.

Das Argument der Hörerzahlen ist in meinen Augen von vornherein Unsinn, 
hört sich für den skeptischen Laien aber plausibel an.

Ich finde es fahrlässig, eine technisch einfache Lösung zu "vernichten" 
nur um einer erheblich komplexeren digitalen Technik den gewünschten 
Markt zu öffnen.

MW empfange ich im Krisenfall mit einem Katzengold Kristall.
Wie sieht das mit Digitalkram aus?

Da gibts im Krisenfall ( Krieg, Naturkatastrophen... ) niemanden mehr, 
der irgend einen Fatz von Digitalfunk decodieren kann ( ! )

Man muss bei solchen Themen etwas weiter denken, nicht nur obs besser 
klingt, oder mehr Programme auf eine Frequenz passen.
Das ist im Notfall unrelevant.

Soweit ich gehört habe, sollen in DL aber einige MW Sender 
betriebsbereit gehalten werden. Wenn das stimmt, hat ja mal jemand 
mitgedacht...

: Bearbeitet durch User
von Kelvin Klein (Gast)


Lesenswert?

Stefan M. schrieb:
> Das Argument der Hörerzahlen ist in meinen Augen von vornherein Unsinn,
> hört sich für den skeptischen Laien aber plausibel an.

Anscheinend sind in den meisten Europäischen Ländern nur Laien in der 
Rundfunkplanung tätig. Denn die Mittelwelle ist und wird fast überall 
abgeschaltet. Wahrscheinlich haben sind die Rundfunkplaner der 
verschiedenen Länder alles Deppen ohne Ahnung, wenn sie diesen "Unsinn" 
verzapfen.

Sie hätten dich besser um Rat fragen sollen, warum man für viel Geld 
"nicht nennenswerte" Hörerschaften bestrahlen soll, die das gleiche 
Programm alternativ und viel besser auch über andere Empfangswege hören 
können.

Das Argument mit der Europaweiten Verteilung ist fadenscheinig. Ein 
Blick in die Rundfunkgesetzgebung zeigt glasklar: es gehört nicht zum 
Programmauftrag des Norddeutschen Rundfunks in Sizilien empfangen werden 
zu können.

Und mal nachgedacht: Was nützt die Mittelwelle im Katastrophenfall, wenn 
- was außer Frage steht - es keine nennenswerten Hörerzahlen mehr gibt? 
Wie will man über die Mittelwelle breite Schichten warnen, wenn keine 
breiten Schichten die Mittwelle hören? Oder nicht mehr hören kann, weil 
es immer weniger Empfänger mit Mittelwellenbereich gibt. Dann doch 
lieber wieder die Sirenen aufbauen.

Nostalgie hilft nicht weiter

von Alex S. (Gast)


Lesenswert?

Hört doch mal auf, ständig zu bashen, dass "früher" (TM) bzw. "auf dem 
Lande" (R) alles besser war.

Fahrt doch mal raus aufs Land, und wenn ihr noch ein paar 
Antennenrelikte entdeckt, dann könnt ihr sehen, welchen Aufwand die 
Leute getrieben haben, um drei Programme zu empfangen. Steinkimmen 
(gefühlt mehr Kühe als Leute pro km²) hat z.B. bis in die 80-er nur in 
schwarz-weiß im Band I gesendet.[1] Ich bin immer wieder überrascht, wie 
viele Band I und III-Antennen noch auf den Dächern rumgammeln, wo seit 
bestimmt zwei Jahrzehnten kein Empfänger mehr dran hängt -- gut 
erkennbar am fehlenden Kabel und abgebrochenen Elementen.

Jeder, der konnte (und da sind Leute auf dem Lande auch definitiv im 
Vorteil, da entw. eigenes Haus/Bauernhof oder weitläufiger Garten bzw. 
Vermieter nebenan, den man kennt) hat schon so früh, wie möglich auf Sat 
umgerüstet. Schaut man genauer hin, wird man viele, noch sehr frühe 
Anlagen entdecken, mit richtigen "Salat-Schüsseln" senkrecht nach oben 
(also noch nix mit Offset-Spiegel) und Post-LNC. "Damals" (C) hat so ne 
Sat-Anlage noch locker 3000 DM gekostet mit Installationsmaterial, 
Blitzschutz und Montage. Also soll sich heute keiner beschweren, wenn er 
sich für 20 € nen neuen digital-tauglichen LNB oder für 70 € nen 
Sat-Receiver oder für 50 € nen DAB+-Radio kaufen "muss".
Und dass "plötzlich" ein 20 jahre alter DAB(alt)-Empfänger nicht mehr 
geht ist zwar umweltpolitisch ein Frevel, tut dem Eigentümer aber ganz 
bestimmt nicht weh, denn mit Anschaffungspreisen von damals 300 bis 500 
DM war der Early Adopter ganz bestimmt kein bedürftiger 
Sozialhilfempfänger.
Beschwert sich auch keiner, dass DCC, Mini-Disc und DAT aus dem 
Consumer-Bereich verschwunden sind. Bei Aldi gibts seit einigen Jahren 
keine Kleinbild-Filme mehr und kein Hahn kräht danach (übrigens auch 
nicht in Foto-Foren)
Ganz im Gegenteil: Heute kann sich auch ein Hartz-IV-Empfänger ein neues 
DAB+-Radio leisten - letztens nen Technisat bei Kaufland für 29,99 € 
gesehen.

Während früher in abgelegenen Gebirgsregionen mit Füllsendern 
rumgefunzelt wurden, profitieren DVB-T und DAB+ dank OFMD vom 
Mehrwegeempfang.

Also, nicht immer nur rumjammern, sondern auch mal rausfahren und paar 
Bandscans und Messfahrten machen und sehen, was geht und was nicht.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Steinkimmen

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Katatafisch schrieb:
> DAB+ ist nicht mehr aufzuhalten.
> Ein Nieschendasein oder ein Untergehen wird es nicht geben.

Das will ja auch keiner.

> Der Erfolg von DAB+ hängt stark vom angebotenen Programm ab. [1]
> Wobei für mich schon der Bundesmux überzeugt.

Ich muss sagen, ob nun "Bundesmux" oder weis der Geier, ich zappe durch 
und was gefällt wird gehört. Dazu dann noch meine Haus & Hofsender 
(Radio Eins und Inforadio) und gut ist.

> Aber wie üblich gibt es konservative Menschen die sich vor neuem
> streuben. #neuland!

Wenn das Neue besser ist, wohl kaum... ;-)

> Wenn ich sehe das bei feinkost Albrecht weiterhin PLL Weltempfänger im
> 90er Stiel verkauft werden statt moderner Digitalradios ...

Bei "Feinkost...." kauft man Feinkost! Dein Fleisch holst Du doch auch 
nicht beim Frisör.

> Auch Bei Baustellenradios haben manche Hersteller entdeckt das es was
> neues gibt. Andere werben mit FM + AM Empfang.

Die Verkaufsmargen werden das regeln.

> FM und DAB+ werden meiner Meinung nach noch lange parallel existieren.

Hoffe ich doch!

> Guckt man mal beim analogen TV Empfang, da kommen wir langsam zu dem
> Punkt, wo alle Quellen umgestellt sind.

Nö, der Punkt kam schon vor Jahren und dann sehr plötzlich!

> Internetradio würde ich gerne nutzen, schon wegen der riesigen Auswahl
> an speziellen Spartensendern.

Aber nur ab 256kb, alles Andere hört sich beschi*** an!

Old-Papa

von Stefan M. (derwisch)


Lesenswert?

Kelvin Klein schrieb:
> Sie hätten dich besser um Rat fragen sollen, warum man für viel Geld
> "nicht nennenswerte" Hörerschaften bestrahlen soll, die das gleiche
> Programm alternativ und viel besser auch über andere Empfangswege hören
> können.

Dann hätte man konsequenterweise MW schon um 1970 herum abschalten 
können.
Hat man aber nicht.

Es geht hier um Geld und Marktanteile für digitalen Rundfunk. Sonst nix.

MW ist schon sehr lange kein Medium mehr um ( lokal ) viele Hörer zu 
bedienen.

Es werden im Gegenzug mit dem schwammigen Argument der "Nostalgie" auch 
erhebliche Vorteile eines "running System" beiseite gewischt, weil 
oldstyle ja einfach nicht hip und modern ist.

Ich kann diesen Weg nicht ändern, aber für mich ist es purer 
marktwirtschaftlich getriebener Aktionismus, alles auf digital 
umzustellen.
Es hat nach meiner Meinung keinerlei Vorteile für den Nutzer. Eher sogar 
Nachteile wegen ständiger Folgekosten aufgrund von "Bezahlprogrammen" 
oder planlosen Technologieänderungen ( DVB-T vs. DVB-T2 ).

Die Hintergründe für solche Vorgehensweisen, werden von vielen nicht 
hinterfragt, und genau das ist den Marketingschnöseln und auch den 
Politikern genau bewusst.

"Einfach vorsetzen, die Leut müssens halt fressen"
Nur damit Wirtschaft und Politik eine "Win Win" Situation auskosten 
kann.

Gleiches Grundthema für einen neuen Thread:
Vorgeschriebene Reifendrucksensoren in allen Neufahrzeugen. Aua...

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

> "Was kümmert mich im Ballungsgebiet die Landbevölkerung, sollen die doch
> in die Stadt ziehen"!

Mag bei DAB noch für den Norden gelten, die da ewig verzögert haben (die 
wollten ja sogar Radio über DVB-T machen...). Aber schau mal bei 
empfangsprognose.de Bayern oder BW an, da hat auch "das Land" meistens 
indoor-Empfang. Und falls nicht, wäre das mit einem Füllsender auf 
derselben Frequenz zu beseitigen, damit profitiert das ganze Netz.

von gramat (Gast)


Lesenswert?

DAB+ ist - zumindest in Österreich - ein so toller Erfolg, dass man 
versucht, die gute Sache per Ordre de Mufti durchzusetzen.

http://www.heise.de/-3251415.html

"Sie [die Ersteller einer Studie für die Regulierungsbehörde RTR] 
fordern ein Verkaufsverbot für Radioapparate ohne Digitalempfang. 
Außerdem sollen Autohersteller gezwungen werden, jedes neue Auto mit 
einem DAB+-Empfänger auszuliefern."

...und natürlich bestehe ein "Erheblicher Subventionsbedarf".

Meiner Meinung nach ist seit der flächendeckenden Verfügbarkeit von 
Streaming-Diensten der tatsächliche Bedarf an dieser Technik sehr 
überschaubar geworden, da mehr oder weniger auf Fahreuge beschränkt.

Die Gebrauchdauer wird nicht mehr von der Lebensdauer des Gerätes (und 
das sind bei meinen FM-Empfängern einige Jahrzehnte), sondern von den 
Nomungsgremien bestimmt - eine weitere Förderung nützt also nur mehr den 
Hardwarelieferanten.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Ich finde diesen Thread interessant zu lesen. Bei mir in Kanada ist UKW 
und MW noch ziemlich stabil, obwohl auch bei uns langsam der eine oder 
andere MW-Sender aus Kostengründen aufgelassen wird.

Wer Digitales Radio hören will kauft sich einfach z.B. einen SIRIUS 
Satelliten Empfänger und hat flächendeckend in ganz Kanada guten Empfang 
im Auto oder zu Hause. Auch sind die Kosten per Monat mit $10+ recht 
bescheiden. Ich persönlich finde unsere Lösung gut weil sie (in 
kanadischer Manier) niemand unfair auf die Füße tritt. Wer mit UKW/MW 
zufrieden ist der braucht nichts zu tun und wer Digital haben will kauft 
sich einfach einen (relativ billigen) SAT-RX. Jeder ist Happy;-)

In Edmonton haben wir 22 UKW Sender

Unser CBC hat 50 Programme im Internet. Da gibt es alles von Klassik bis 
zu Rock.

Warum ist es in D/OE so schwierig was auf die Beine zu stellen womit die 
Leute intuitiv zufrieden sein können?

Mir kommt vor, wenn eine Lobby gebraucht wird um neue Technik 
durchzusetzen ist das unnatürlich und die Leute stellen sich naturgemäß 
auf die Hinterfüße...

Bei unser Umstellung von Analog-TV auf DTV vor ein paar Jahren regten 
sich praktisch keine Leute auf. Wer sein altes Analog-TV weiter benutzen 
wollte, kaufte sich einfach eine $50 Settop Box - Fertig.

Zuhause hat man natuerlich auch noch die Option des Internet Radios.

Ein Grund warum bei uns MW und UKW Sender offiziell erhalten bleiben ist 
um in Notfällen robuste Kommunikation zu haben.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Georg A. schrieb:
>
> Mag bei DAB noch für den Norden gelten, die da ewig verzögert haben (die
> wollten ja sogar Radio über DVB-T machen...).

Nö, wollten nicht nur, sie haben! Ich konnte hier (bei Berlin) einge 
Radiosender auch über DVB-T empfangen, die sind sogar im Suchlauf 
gespeichert, doch wirklich gehört habe ich so nie. Da schalte ich lieber 
das Radio statt die Glotze an.

> Aber schau mal bei
> empfangsprognose.de Bayern oder BW an, da hat auch "das Land" meistens
> indoor-Empfang.

Tja, Prognose und was ist im wirklichen Leben?

> Und falls nicht, wäre das mit einem Füllsender auf
> derselben Frequenz zu beseitigen, damit profitiert das ganze Netz.

Tja wäre doch passiert das wirklich?

Da unten bin ich selten zugange, doch in unserer Gegend ist es immer 
sehr schnell "wirklich ohne Rauschen" oder sonstigem Ton :-( Je mehr man 
ins Land kommt.

Old-Papa

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

früher (tm) gab es technische Entwicklungen, die mit oder ohne 
staatliche Förderung eingeführt werden sollten/konnten/wurde.

Die Schallplatte bot die Möglichkeit, bezahlbar Stereo kennenzulernen.
Beim Rundfunk wurde beachtlicher Aufwand betrieben, um ein kompatibles 
Verfahren zu bekommen, schließlich sollte es irgendwi die Masse und den 
potenziellen Markt erreichen. Bei Stereoausstrahlungen gab es ein 
Jingle, daß darauf hinweis, daß man das jetzt auch in Stereo hören 
könnte, wenn man ein neues Radio kauft. Viele hatten ja den Vergleich, 
irgendwer hat schon im Bekannten stolz seinen neuen Stereoplattenspieler 
vörgefohrt usw.
Die Rechnung ging letztlich auf.

Beim Farbfernsehen war es genauso. Ein kompatibles System und der Anreiz 
vor den Sendungen als  Werbung in eigener Sache "in Farbe".

Die technische Entwicklung und die Marktentwicklung passten offenbar 
ganz gut zusammen und alle haben dran verdient.

Ich habe im UKW-Rundfunk noch keine Werbung vor einer Sendung gehört: 
dieses Konzert können sie auf DAB+ in Mehrkanal und besserer Qualität 
hören".

3D-TV: es wäre für die heutigen TV eine minimale Firmwaregeschichte, 
damit das Gerät SBS-3D darstellen können. Kennung auswerten und wenn es 
kein 3D-Gerät ist eine Bildhälfte scalieren und ausgeben.
Die dritten und die Spartensender könnten problemlos gewählte SBS-3D 
Sendungen/Filme ausstrahlen. Wie damals: auf ZDF der Hinweis: diese 
Sendung können sie auf ZDF-kultur in 3D sehen.
Oder eben die TVs angepasst und der Trailer "in 3D" zum Sendungsbeginn.

Technischer Fortschritt ist doch längst nicht mehr die Zielrichtung der 
ganzen Aktionen. Für mich sind es überwiegend Wege, um mit der gleeichen 
Entwicklung möglichst 5x verdienen zu können ohne wirklich was machen zu 
müssen.

Wen interessert denn, ob dem Konsumenten Kontent und ein Mehrwert 
angeboten wird? Hauptsache er hat ein neues Gerät gekauft auch wenn er 
real den Mehrwert garnicht wirklich nutzen kann.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Georg A. (georga)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Nö, wollten nicht nur, sie haben! Ich konnte hier (bei Berlin) einge
> Radiosender auch über DVB-T empfangen, die sind sogar im Suchlauf
> gespeichert, doch wirklich gehört habe ich so nie. Da schalte ich lieber
> das Radio statt die Glotze an.

Dummerweise hat DVB-T für Radio ziemliche Macken. Der Stromverbrauch des 
Empfängers ist deutlich höher, es gibt keinen Service-individuellen 
Fehlerschutz (der jedem einzelnen Programmanbieter einen Tradeoff Kosten 
vs. Empfangsgebiet erlaubt) und der Multiplexzwang macht die 
Verwaltung/Zusammenführung der einzelnen Services nicht einfacher (ist 
schon bei DAB tw. kompliziert).

> Tja, Prognose und was ist im wirklichen Leben?

Üblicherweise ist der Empfang besser als prognostiziert, weil die 
Simulation keine Reflexionen berücksichtigt. Ich habe im Auto mit so 
einer popeligen Klebeantenne (die allein aufgrund ihrer Winzigkeit 
vermutlich recht ineffizient ist) immer Empfang deutlich über die als 
"mobil tauglich" markierten Bereich hinaus.

>> Und falls nicht, wäre das mit einem Füllsender auf
>> derselben Frequenz zu beseitigen, damit profitiert das ganze Netz.
>
> Tja wäre doch passiert das wirklich?

Im Norden wohl nicht :-P In Bayern gibts einige DAB-Sender mit nur 1kW 
statt der üblichen 10kW. Das sind effektiv Füllsender für Senken, Winkel 
und Täler. Aber im Gegensatz zu UKW-Füllsendern brauchen sie keine 
andere Frequenz...

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Wer sein altes Analog-TV weiter benutzen
> wollte, kaufte sich einfach eine $50 Settop Box - Fertig.

ich dachte dort hat man was gegen Enteignung?
Ich schmeisse funktionierende Technik weg nur weil Spinner was neues 
etablieren wollen? und meist unausgereift!

Ich bin kein Technikverweigerer, aber von virtual surround bis 11.2. 
jeden Mist mitmachen (müssen)? auch da nein danke.

von Georg A. (georga)


Lesenswert?

gramat schrieb:
> DAB+ ist - zumindest in Österreich - ein so toller Erfolg, dass man
> versucht, die gute Sache per Ordre de Mufti durchzusetzen.
<...>

Um überhaupt von Erfolg/Misserfolg reden zu können, müsste man erstmal 
in AT in DAB senden! Der ORF weigert sich, DAB zu machen. Ist auch 
logisch. Es gibt AT-weit mit Kronehit (Kronenzeitung ist wie die 
Bild...) nur einen anderen echten Konkurrenten mit einer grossen 
Senderkette. Würde DAB eingeführt, würden aus Effizienzgründen auch ein 
paar Lokalsender in bundeslandweite Ensembles kommen. Huaaah, Konkurrenz 
für ORF und Kronehit, wo kommen wir denn da hin...

Nene, lassen wir lieber alles schön im eingeschwungenen (=verfilzten) 
Zustand...

Ich wiederhole mich: Es geht nicht um die Technik (oder deren Kosten), 
es geht einzig und allein "gegen" die Einführung einer 
Übertragungsmethode, die die bisherige Hörerschaft völlig neu aufteilen 
könnte. Deswegen sträubt man sich so. Aber natürlich kann man das dem 
gemeinen Hörer so nicht sagen, dass er nur als Werbekunde zählt. Also 
werden alle möglichen und unmöglichen Argumente erfunden, damit er Angst 
vor dieser Teufelstechnologie bekommt.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Warum ist es in D/OE so schwierig was auf die Beine zu stellen womit die
> Leute intuitiv zufrieden sein können?

Weil die bestehende Versorgung mit ganz gewöhnlichen UKW-Sendern in 99% 
aller Gebiete völlig ausreichend ist und weil von unserer hiesigen 
Obrigkeit jede neue Technik als "damit wird dies und das _abgelöst_" 
aufgefaßt wird.

Es ist eben kein echtes Zusatz-Angebot, das man bei Interesse annehmen 
kann, sondern dahinter steht die Absicht, das bestehende kaputtzumachen.

Es geht immer wieder eben nicht um die Bedürfnisse der Leute, sondern um 
das Verbraten von Steuergeldern, nach denen es ne Menge an Firmen 
dürstet.

Aktionen solcher Art sehen wir immer wieder: Abwrackprämie für Altautos, 
um Opel aus Steuergeldern unter die Arme zu greifen, Umweltplakette zu 
ähnlchem Zwecke, ach es gibt haufenweise Derartiges. Ein Schelm, der 
dabei "FILZ" oder nochwas Deftigeres ruft.

Obendrein sehe ich es sehr kritisch, daß man hierzulande zwangsweise 
Rundfunk-Gebühren zu entrichten hat, ohne daß man eine Chance hat, dafür 
auch den Rundfunkanstalten auf die Finger klopfen zu können. Folglich 
bedienen die sich mit größter Selbstgefälligkeit an den Gebühren und 
sehen es partout nicht ein, daß sie eigentlich sich um die Bedürfnisse 
der Hörer kümmern sollten.

Ich höre grad Klassikradio, die sind privat und müssen von ihren 
Werbeinnahmen leben, aber wohl genau deshalb geben sie sich mehr Mühe, 
auf ihre Hörer und deren Hör-Bedarf einzugehen.

W.S.

von Rundfunkhörer (Gast)


Lesenswert?

Hallo

Betreff den Beitrag von Gerhard O. (Kanada) einige Anmerkungen von mir:

-Gibt es in Kanada Rundfunkgebühren?
Wenn nein ist es noch ganz in Ordnung etwa 7Euro pro Monat (es handelt 
sich doch um Kanadische Dollar?) für das auch mobil empfangbare Sat 
Radio zu zahlen.
-Auch scheint mir Kanada besser den Wert der MW erfasst zu haben, und 
sich den "Luxus" weiterhin zu leisten einige Sender weiterhin zu 
betreiben auch wenn sie unter normalen Umständen kaum einer hört.
Wir deutsch sprechenden Mitteleuropäer brauchen so etwas ja nicht da es 
bei uns per Beschluss keine Notfälle geben kann.
Falls nicht bekannt: Die Schweiz und Österreich haben schon deutlich vor 
Deutschland alle MW Rundfunksender (LW gab es dort "nie") 
abgeschaltet...

Du lebst wohl schon recht lange in Kanada, sonst würdest du nicht 
ernsthaft Fragen:
"Warum ist es in D/OE so schwierig was auf die Beine zu stellen womit 
die
Leute intuitiv zufrieden sein können?"

Der Deutsche und Österreicher ist prinzipiell nicht zufrieden, bzw. nur 
zufrieden wenn er unzufrieden sein kann.
-Für die mehr oder weniger Alten war früher alles besser.
-Für die Ökos und Linken ist an allen Bösen die Industrie und Politik 
schuld.
-Für die Rechten handelt es sich sowieso um eine Verschwörung der Juden 
oder Muslime gegen Deutschland / Österreich.
-Die Jugend sieht sich von alten reaktionären Säcken umgeben.
-Viele haben immer noch nicht begriffen das die DDR und die alte 
Bundesrepublik Geschichte ist.
-Die Medien sind sowieso an allen Schuld usw.

"Jeder" hat hier immer einen "guten Grund" unzufrieden zu sein -
und ist somit letztendlich doch zufrieden.

Rundfunkhörer

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Hallo Zurueck;-)

Rundfunkhörer schrieb:
> Hallo
>
> Betreff den Beitrag von Gerhard O. (Kanada) einige Anmerkungen von mir:
>
> -Gibt es in Kanada Rundfunkgebühren?
JNein.

Das heißt, es gibt keine offiziellen Rundfunkgebühren. Der CBC wird 
allerdings zum Teil von Steuergeldern finanziert und man kann nicht 
raus-opten.

Es gibt PUBLIC RAdio, w.z.B. CKUA, die werden von Hörerspenden 
unterstützt. Früher, vor der Privatisierung wurde CKUA von der Provinz 
als unabhängiges PUBLIC Radio unterhalten. Das Programm Niveau von CKUA 
ist, wie man sich denken kann, sehr hoch. Wenn es den Leuten nicht 
gefällt kommt kein Geld mehr herein. Reklame gibt es nur von Firmen als 
PR-Reklame - Also keine Produktwerbung. Irgendwie finde ich das Konzept 
in ORdnung weil der Zuhörer entscheidet ob die Station "leben" darf. 
Nebenbei bemerkt, ich unterstütze CKUA auch.

http://www.ckua.com/

Wer BLUES Musik und nicht kommerzielle Musik liebt kommt da ganz groß 
auf seine Kosten. (Sorry für die Reklame)

> Wenn nein ist es noch ganz in Ordnung etwa 7Euro pro Monat (es handelt
> sich doch um Kanadische Dollar?) für das auch mobil empfangbare Sat
> Radio zu zahlen.
> -Auch scheint mir Kanada besser den Wert der MW erfasst zu haben, und
> sich den "Luxus" weiterhin zu leisten einige Sender weiterhin zu
> betreiben auch wenn sie unter normalen Umständen kaum einer hört.
> Wir deutsch sprechenden Mitteleuropäer brauchen so etwas ja nicht da es
> bei uns per Beschluss keine Notfälle geben kann.
> Falls nicht bekannt: Die Schweiz und Österreich haben schon deutlich vor
> Deutschland alle MW Rundfunksender (LW gab es dort "nie")
> abgeschaltet...
>
> Du lebst wohl schon recht lange in Kanada, sonst würdest du nicht
> ernsthaft Fragen:
> "Warum ist es in D/OE so schwierig was auf die Beine zu stellen womit
> die
> Leute intuitiv zufrieden sein können?"
Ja. Seit 1975.
>
> Der Deutsche und Österreicher ist prinzipiell nicht zufrieden, bzw. nur
> zufrieden wenn er unzufrieden sein kann.
> -Für die mehr oder weniger Alten war früher alles besser.
> -Für die Ökos und Linken ist an allen Bösen die Industrie und Politik
> schuld.
> -Für die Rechten handelt es sich sowieso um eine Verschwörung der Juden
> oder Muslime gegen Deutschland / Österreich.
> -Die Jugend sieht sich von alten reaktionären Säcken umgeben.
> -Viele haben immer noch nicht begriffen das die DDR und die alte
> Bundesrepublik Geschichte ist.
> -Die Medien sind sowieso an allen Schuld usw.
>
> "Jeder" hat hier immer einen "guten Grund" unzufrieden zu sein -
> und ist somit letztendlich doch zufrieden.
>
> Rundfunkhörer

Ist interessant. Man merkt, dass ich schon lange nicht mehr dort bin. 
Früher, in meiner Jugend war OE3 und Bayern3 "King"

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

W.S. schrieb:
> Es geht immer wieder eben nicht um die Bedürfnisse der Leute, sondern um
> das Verbraten von Steuergeldern, nach denen es ne Menge an Firmen
> dürstet.

Ja. Leider!!!

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


Lesenswert?

Gibt es eigentlich eine verlässliche Quelle, welcher Prozentsatz an 
Neu-KFz mit DAB+ bereits ausgerüstet ist und auch so ver/gekauft wird? 
Zahlen gibt es jede Menge, aber offenbar rechnen sich sowohl Befürworter 
als auch Gegner ihre jeweiligen Zahlen schön.

Das Kraftfahrt-Bundesamt wird es wohl kaum einem Privaten wie mir 
verraten.

Vielleicht haben wir dann bald Settop-Boxen mit UKW-Ausgang für das 
Altauto im C- oder P-Angebot;-)

von 3162534373 .. (3162534373)


Lesenswert?

Günter R. schrieb:
> Vielleicht haben wir dann bald Settop-Boxen mit UKW-Ausgang für das
> Altauto im C- oder P-Angebot;-)

hier wird ja echt rumgeheult.

Wir sind doch hier im mikrocontroller Forum.

Hier werden sogar Raspberrys für was weis ich benutzt.

Da wird man wohl in der Lage sein sich DAB+ ins Auto zu bringen?

z.B. so:

https://www.youtube.com/watch?v=GlQ-Zd1VH7A

https://www.youtube.com/watch?v=0fUs22aqd_8

Wir fahren jetzt seit 2 Jahren DAB im Auto und haben UKW seit dem kein 
einziges mal mehr eingeschaltet.

: Bearbeitet durch User
von 3162534373 .. (3162534373)


Lesenswert?

Stefan M. schrieb:
> MW empfange ich im Krisenfall mit einem Katzengold Kristall.
> Wie sieht das mit Digitalkram aus?

Welche Krise soll das sein?
Eine Krise wo die gesamte zivile Nachrichtentechnik versagt?

Das kann dann nur noch ein Weltkrieg sein.

Und beim nächsten Weltkrieg wird sich sicher keiner mehr trauen auf 
irgendeiner Frequenz unverschlüsselt ohne Scrambling und Spread Spectrum 
zu senden.
Die Peilertechnik ist so präzise und schnell, dazu noch mobil, dass du 
keine Chance mehr hast überhaupt von deinem Sender wegzukommen, bevor es 
einschlägt.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Nö, wollten nicht nur, sie haben! Ich konnte hier (bei Berlin) einge
> Radiosender auch über DVB-T empfangen, die sind sogar im Suchlauf
> gespeichert, doch wirklich gehört habe ich so nie.

Aber bei allen zugegebenen Nachteilen haette Radio ueber DVB-T den 
Vorteil gehabt das es bereits eine ganze Menge Leute gegeben haette die 
einen Empfaenger besessen haetten.

> Da schalte ich lieber
> das Radio statt die Glotze an.

Ich auch aber das hat noch einen weiteren Grund. Mein 20Jahre alter 
Onkyo Tuner hat viel mehr Moeglichkeiten als ein modernes Radio. Zum 
Beispiel 30 Senderspeicher.
Schaut euch doch mal an was es derzeit an DAB Radios gibt. Mit Glueck 
und suchen findet man Geraete die drei oder fuenf Speicherplaetze haben. 
Will man sowas? Verarbeitungsqualitaet ist auch murks. 80-90% der Radios 
haben nur einen Lautsprecher. Es ist vollkommen egal ob DAB total super 
ist oder uebel runterreduzierter Mist (so mein Eindruck). So ein 
schlimme Hardware moechte ich nicht in der Bude haben! Oh und die 
Haelfte der Geraete sind auch noch designt wie Radios aus den 60-70ern, 
aber in der Plastikqualitaet von heute. Ausserdem wuerde ich natuerlich 
erwarten das ich ein SD-Karte oder einen USB-Stick reinstecken kann um 
darauf aufzunehmen. Ist doch technisch kein Problem.

Olaf

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>
> Aber bei allen zugegebenen Nachteilen haette Radio ueber DVB-T den
> Vorteil gehabt das es bereits eine ganze Menge Leute gegeben haette die
> einen Empfaenger besessen haetten.

Hätte? Ich muss mal nachsehen, vor nicht allzulanger Zeit ging das noch.

> Ich auch aber das hat noch einen weiteren Grund. Mein 20Jahre alter
> Onkyo Tuner hat viel mehr Moeglichkeiten als ein modernes Radio. Zum
> Beispiel 30 Senderspeicher.
> Schaut euch doch mal an was es derzeit an DAB Radios gibt....So ein
> schlimme Hardware moechte ich nicht in der Bude haben! Oh und die
> Haelfte der Geraete sind auch noch designt wie Radios aus den 60-70ern,
> aber in der Plastikqualitaet von heute.

Der Hauptgrund, warum ich nur im Auto und einen kleinen 
Taschenempfänger (Pure 2500) mit DAB+ habe.

> Ausserdem wuerde ich natuerlich
> erwarten das ich ein SD-Karte oder einen USB-Stick reinstecken kann um
> darauf aufzunehmen. Ist doch technisch kein Problem.

Gibt es zumindest als Taschenradio (Sangean?) genau damit.


Old-Papa

von Bernie (Gast)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> früher (tm) gab es technische Entwicklungen, die mit oder ohne
> staatliche Förderung eingeführt werden sollten/konnten/wurde.
>
> Die Schallplatte bot die Möglichkeit, bezahlbar Stereo kennenzulernen.
> Beim Rundfunk wurde beachtlicher Aufwand betrieben, um ein kompatibles
> Verfahren zu bekommen, schließlich sollte es irgendwi die Masse und den
> potenziellen Markt erreichen. Bei Stereoausstrahlungen gab es ein
> Jingle, daß darauf hinweis, daß man das jetzt auch in Stereo hören
> könnte, wenn man ein neues Radio kauft. Viele hatten ja den Vergleich,
> irgendwer hat schon im Bekannten stolz seinen neuen Stereoplattenspieler
> vörgefohrt usw.
> Die Rechnung ging letztlich auf.
>
> Beim Farbfernsehen war es genauso. Ein kompatibles System und der Anreiz
> vor den Sendungen als  Werbung in eigener Sache "in Farbe".
>
> Die technische Entwicklung und die Marktentwicklung passten offenbar
> ganz gut zusammen und alle haben dran verdient.

Und was ist heute?
Man hat seit Jahren ein Gerät zuhause, dass eine "wahnsinnige Neuerung" 
empfangen könnte, sieht aber nur Werbung dass man dafür doch bitte noch 
monatlich zahlen soll, Stichwort HD-Empfang am Fernseher in HD+.

Was glaubt ihr wohl wäre passiert, wenn sie das damals beim 
Farbfernsehen so durchgezogen hätten?
Also Papi hat sich extra nen teuren Farbfernseher gekauft, sieht aber 
trotzdem nur einen Jingle auf Schwarzweiß dass Farbe monatlich extra 
"Miete" kostet.
Ich denke, wir wären heute noch beim Schwarzweiß-TV.
Denn Papi hätte die Kiste zurück zum Verkäufer geschleppt und dem 
Verkäufer um die Ohren gehauen, und alle seine Bekannten hätten sich so 
ein Ding dann gar nicht erst gekauft.

Warum sollte sich jemand ernsthaft HD+ antun?
Dass er Werbung (die er beim sogenannten "Aufnehmen" teilweise nicht mal 
mehr überspringen kann) in HD sieht?
Dass er irgendwelchen Scripted-Reality-Blödsinn in HD sieht?
Oder vielleicht auch nur, weil die normalen Programme künstlich 
verschlechtert ausgestrahlt werden, und er einfach nur treudoof der 
Werbung glaubt, dass man das einfach haben muss?

Irgendwo oben wurde auch das Beispiel MiniDisc erwähnt.
Die war ja eigentlich ganz toll, hatte aber einen Nachteil der sie zum 
Sterben verurteilte, nämlich den Kopierschutz.

Insgesamt sieht man einen deutlichen Wandel von früher zu heute:
Damals hat man sich (meistens) Gedanken gemacht und langfristig nutzbare 
Verfahren entwickelt, heute wird alle paar Jahre eine neue Sau durchs 
Dorf getrieben durch die alle bisherigen Geräte Schrott sind, wie z.B. 
das neue DVB-T2.
Und warum? Man kann mit technischen Verbesserungen argumentieren was man 
will, aber im Prinzip geht es doch nur um Verschlüsselung, Kopierschutz 
und den dadurch entstehenden massiven Gewinn.
Und so lange die Leute so doof sind und allen Mist mitmachen, wird sich 
das auch nicht ändern, sondern immer schlimmer.

von Radiohörer (Gast)


Lesenswert?

Hallo

Bernie dem ist eigentlich nicht viel hinzu zu fügen, nur soviel:

Die ganze Elektronik kostet auf der Hardwareseite, zumindest für 
Consumerware "nichts" mehr, die Kosten einstehen durch die Software der 
Geräte (Entwicklung) und vor allem durch die "Software" (also den 
Filmen, der Beiträge usw.)  die diese Geräte darstellen sollen.
Viel direkter und unverschämter kann man das oft bei speziellen 
hochwertigen und teuren Gerätschaften erfahren:
In der Hardware ist schon alles integriert, das Gerät kann z.B. bis 1Ghz 
Messungen vornehmen, wird aber auf zB. auf 500 MHz softwaretechnisch 
beschränkt (Modell "Basic 0815") gegen eine "Lösegeldzahlung" von vielen 
100 Euro bekommt man einen Freischaltcode (oder Software) und kann, die 
sowieso vorhanden Hardwaremöglichkeiten ausnutzen, für die man aber 
schon bezahlt hat dann ausnutzen (Modell"Profi" 4711).

Und man muss sich immer wieder klar werden:

Es handelt sich bei den Privaten Sendern um Firmen die Geld verdienen 
wollen - das es sich dabei um eine sehr spezielle Ware handelt die viel 
mit Emotionen und eventuell auch gesellschaftlichen Einfluss verbunden 
ist macht die Sache natürlich sehr speziell und sollte diesen Firmen 
eine besondere Verantwortung abverlangen - was aber kaum durchgezogen 
wird.

Nochmal: Diese Firmen und Anbieter wollen einfach nur Geld verdienen und 
zwar durch uns Endverbrauchern, sie wollen uns nichts gutes antun, sie 
wollen uns nicht Informieren, sie wollen uns nicht Unterhalten - das 
alles ist nur Mittel zum Zweck.
Leider gibt es keinen echten Privatrundfunk - also Rundfunk von Leuten 
die sowas aus Spaß an der Sache machen würden.
Für jemanden der an der Sendetechnik (Sender bauen und betreiben) 
Interesse hat gibt es den Amateurfunk - wenn er aber zusätzlich noch 
"richtige" Inhalte verbreiten möchte hilft das auch nichts.
Inhalte kann er, leider durch die maßlos überzogenen Urheberrechte und 
die total veralteten Ideen die dahinter stehen sehr eingeschränkt, nur 
über Plattformen wie Youtube verbreiten - muss dann aber sehr aufpassen 
das die beiden niedrigsten Lebensformen welche es gibt nämlich
Rechteinhaber und Abmahnanwälte , ihn das Leben nicht schwer machen.

Radiohörer

von N. N. (clancy688)


Lesenswert?

Ich hab DAB+ in meinem Auto und hab damit auch keine Probleme 
(Südbayern).

Es gibt genügend DAB-Sender in der Umgebung, und wenn mal einer nicht 
verfügbar ist schaltet das Autoradio ohne Unterbrechung auf FM zurück, 
solange bis der DAB-Empfang wieder gut genug ist. Die Qualität ist auch 
deutlich besser als bei FM.

Ich würds wieder holen. Durch dieses nahtlose Umschalten hab ich 
keinerlei Nachteile gegenüber FM (wenn das Signal für DAB nicht mehr 
ausreicht, schaltet das Radio halt automatisch auf FM um und gut ist).

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Lu R. schrieb:
>
> Ich würds wieder holen. Durch dieses nahtlose Umschalten hab ich
> keinerlei Nachteile gegenüber FM (wenn das Signal für DAB nicht mehr
> ausreicht, schaltet das Radio halt automatisch auf FM um und gut ist).

Wenn der gewünschte Sender auf beidem zur Verfügung steht!
Das ist ja längst nicht die Regel.

Nach den "Berechnungen" weiter oben müsste ja eigentlich FM dann erst 
recht keinen Mux mehr sagen (außer Rauschen) ;-)

Old-Papa

von radiostar (Gast)


Lesenswert?

Lu R. schrieb:
> Ich hab DAB+ in meinem Auto und hab damit auch keine Probleme
> (Südbayern).

Tja, ich wohne auch in Südbayern. Und leider kommen die guten (*) Sender 
alle nur über UKW rein. Dafür aber 5 oder 6 Regionalvarianten vom 
Bayern1 über DAB+.

(*) daß das eine rein subjektive Meinung ist, dürfte hoffentlich klar 
sein ;-)

von Jay (Gast)


Lesenswert?

Martin S. schrieb:
> 1) Die bisherige Wireless Techniken erlauben keine koppellose
> Übertragung (Broadcast). Man müsste erstmal einen neuen Standard
> schaffen.

Für Mobilfunk erlaubt die Technik es. Die Standards um im Mobilfunknetz 
nahtlos Broadcasting und Multicasting zu betreiben existieren seit 
Jahren. Die Technik heißt EMBMS, Evolved Multimedia Broadcast Multicast 
Service. Der Vorgänger war MBMS. Der funktionierte auch schon, war aber 
nicht "evolved" :)

Man kann sogar eine automatischer Umschaltung von Unicast auf Broadcast 
bzw. Multicast machen. Wenn der Anteil der Zuhörer eines EMBMS Senders 
per Unicast einen gewissen Anteil überschreitet kann automatisch auf 
Broadcast bzw Multicast umgeschaltet werden.

Eine weitere nette Eigenschaft ist die Möglichkeit sehr gezielt den 
Verbreitungsbereich eines Programms zu kontrollieren. Zum Beispiel 
könnte man bei einer Veranstaltung zeitlich und lokal begrenzt einen 
Radio- oder TV-Sender per Software konfigurieren. Das ginge im Prinzip 
bis herunter zu eine einzigen Funkzelle. Ein typisches Beispiel ist ein 
Stadion-Radio oder Lokalradios die so lokal wären wie man nur will.

> 2) Die hohen Frequenzen von WLAN z.B. haben eine sehr hohe
> Freiraumdämpfung sodass eine sehr hohe Senderdichte nötig wird (siehe
> LTE <> GSM).

Wireless heißt nicht zwangsweise WLAN :)

von Huh (Gast)


Lesenswert?

Lu R. schrieb:
> Ich hab DAB+ in meinem Auto und hab damit auch keine Probleme
> (Südbayern).

Das kannst du aber nicht verallgemeinern. Bayern ist das Bundesland mit 
der höchsten Anzahl an Programmen (ich glaube knapp 70). Die meisten 
anderen Bundesländer haben so im Schnitt 17 Programme! Da wirds dann 
schon ein wenig eng mit der Auswahl...

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Wo bleibt in dieser Diskussion der "Human Factor"?

Die ganzen software-technischen Möglichkeiten der DAB & CO mögen den 
Verfechtern dieser digitalen Infrastruktur wie ein "feuchter Traum" 
vorkommen. Wo bleibt aber ganz einfach der Genuß eine schöne Radio 
Sendung zu hören? Ich habe auch keine Lust noch Bild Werbung am kleinen 
Bildschirm frei mitgeliefer zu bekommen.

Dieses ganze Digitale am Radio hat doch nur den Zweck egoistische 
Möglichkeiten durchzusetzen die ganz klar auf der Seite der Betreiber 
stehen. Da ergötzt man sich an die ganzen Möglichkeiten des DRM und 
markttechnischer Fokus auf bestimmte Zuhörerschaften im Extrem. Daß der 
Rundfunkhörer sich einfach wie früher noch am Programm erfreuen könnte? 
Fühlt sich denn kein Mensch manipuliert?

Mir kommt vor seit der Deregulierung vom Rundfunk herrscht nur noch 
Unzufriedenheit in der Lande. Früher wußte man trotz aller damaligen 
Unzulänglichkeiten woran man war und wußte was man für seine Gebühren 
erhielt:-) Sicher, der Stil war zum Teil damals sehr muffig und steril. 
Aber man konnte ja trotzdem hören was man wollte. Die Programm Qualität 
war und ist immer noch sehr hoch zum Teil.

Wenn es mir eines Tages zu blöd werden sollte, dann gebe ich Radio ganz 
auf. Eines Tages bricht der Krug, und dann, das wars.

Mir gehen jeden Fall dieses ganze Getue um den Futtertrog auf den Wecker 
und die Betreiber solcher System sollen sich ihr Machwerk auf den Hut 
stecken.

Ich will nicht unbedingt gegen Fortschritt meckern - Ich erwarte 
allerdings, daß neue Technikstandards Langzeit Gültigkeit haben. Es ist 
nicht akzeptabel alle paar Jahre alles Obsolet zu machen. Man nehme sich 
ein Beispiel an UKW-STEREO , Farbfernsehen - Alles diese Neuerungen 
wurden mit großer Bedacht und Sorgfalt und Ingenieurmäßiges Genietum 
erdacht. Aber kann mit Sicherheit behaupten, daß der Mensch am anderen 
Ende ein Erfolgserlebnis haben soll.

Das kann man heutzutage nicht mehr sehen. Es wird einfach herum gemurkst 
und der Kunde muß andauernd mit den Konsequenzen leben. Die Müllberge an 
Elektronik nehmen Maße eines Mt. Everest an - Alles im Namen des 
Fortschritts...

Vieles vom Digitalen Fortschritt ist ganz einfaches primitives Profittum 
um jeden Preis eine industrielle und Enterprise Minderheit reich zu 
machen. Keiner schert sich um altmodische Dinge wie Verantwortungsgefühl 
und die Konsequenzen gegenüber der Gesellschaft.

Wie oft kaufte man sich irgendein digitales Mediagerät von dem man sich 
hohe Vorstellungen machte, nur um nach den Verkauf herauszufinden wie 
fehlerhaft die Gerätetechnischen Softwarefunktionen waren. Oft ist die 
Hardware einwandfrei, aber mit den Softwarefunktionen hapert es BIG TIME 
und man wird auf zukünftige FW Upgrades vertröstet - Who needs that?

Ihr könnt ja diesen Beitrag löschen - ist OK. Wenn man anfängt über 
diese ganze Fortschritterei nachzudenken, kommt einem manchmal das 
Kotzen.

Um ein Beispiel anzuführen: CDs. Damals war die Umstellung auch nicht 
gerade leicht, Trotzdem brachten SONY/Philips es fertig einen soliden 
Standard in den 80 er Jahren zu schaffen der zum Teil heute noch gültig 
ist. Ob diese Qualität optimal war, darüber kann man sich immer noch 
streiten, aber darum geht es ja nicht.

Für viele Jahre ging das gut bis dann eines Tages DRM eingeführt wurde 
und die Daten absichtlich störhaft gemacht wurden und es so weit kam, 
dass solche CDs sich nicht mehr rechtlich Compact Disk nennen durften 
und das Logo nicht mehr auf dem Produkt sein durfte. Hier sieht man 
wieder sehr deutlich die Machenschften der Digitalen Verfechter.

Vielleicht sollten die Standsetzer des Digitalen Rundfunks sich die Zeit 
nehmen eine Standard zu definieren der auf einige Jahrzehnte Gültigkeit 
hat und einen Upgradable Hardware Standard zu forcieren der Upgrades 
ohne Obsoleszenz garantiert, so dass die Hörer genau wie die alten 
Analog Geräte ihre guten Geräte so lange betreiben können wie sie 
wollen. Das hätte auch den Vorteil, dass Gerätehersteller wieder gut 
funktionierende, schöne Geräte entwickeln könnte woran man dann auch 
seine Freude haben könnte. Wenn die digitalen Speerwerfer es nicht 
alleine zustande bringen, müßten sie ggf. wie im Film "Dr Strangelove" 
vorkommt, von Stellen die die nötige Durchsetzungskraft besitzen, 
"Properly Motivated" werden.

Nicht alles ist Gold in der Digitalen Welt. Vielfach hat der Kaiser 
keine Kleider an. Beispiele gibt es ja genug.

Moderator: Jetzt kannst Du mich löschen;-)

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Oft ist die
> Hardware einwandfrei, aber mit den Softwarefunktionen hapert es BIG TIME
> und man wird auf zukünftige FW Upgrades vertröstet - Who needs that?

man fühlt sich nur betrogen

Casio FX-702 mit zu wenig RAM, der Modulplatz war vorhanden, aber das 
Modul sollte später kommen, aus später wurde NIE

TV mit EPG -> EPG wurde abgeschaltet (noch zu Analogzeiten)

Canon ip5000 ich achte auf Druckkopf tauschbar, 3 Jahre später keine 
Ersatzteile!

mit dem XP Umstieg soll ich Drucker und Scanner verschrotten?
Aus gekaufter Software soll Mietsoftware werden?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

@Gerhard&Joachim

Was ist denn los? Seht ihr denn die enormen Vorteile nicht? Dann geht es 
Euch wie mir: Ich suche auch noch danach.

Gerhard O. schrieb:
> Moderator: Jetzt kannst Du mich löschen;-)

Treibe keinen Scherz damit! Dein Beitrag ist recht lang und schildert 
die Realität fundiert. Das lockt...

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Das man heute ggf. noch von DAB+ auf FM als Backup umschalten kann, 
liegt an dem größeren Aufwand, der für die FM Sender Betrieben wird. Da 
hat man eher mehr Sender (nicht Programme) mit jeweils etwa 10 facher 
Leistung. Bei einer Konsequenten Umstellung hätte man für DAB+ ein 
deutlich stärkeres Signal. Teils wird es wegen fehlender Frequenzen auch 
schwer noch überall die passenden FM Füllsender zu platzieren.

Auch im Norden mit den relativ wenigen Programmen in FM Radio und wenig 
Problemen durch Berge wird es teils schon eng mit den Frequenzen. Da 
kommt es dann schon mal vor das sich 2 Sender in die Quere kommen, weil 
die Frequenzen knapp sind. Das führt dann dazu, das auch bei FM die 
Versorgung für alle Programme (z.B. DLF) nicht überall brauchbar ist. 
Von daher würde DAB+ auch schon einen Vorteil bringen, der Druck zur 
Umstellung ist aber auch noch nicht so groß.

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Ich auch aber das hat noch einen weiteren Grund. Mein 20Jahre alter
> Onkyo Tuner hat viel mehr Moeglichkeiten als ein modernes Radio. Zum
> Beispiel 30 Senderspeicher.

Sendespeicher brauch ich im Autoradio nicht seit der Sendersuchlauf 
vernünftig funktioniert. Was nutzen die Speicherplätzen wenn nach 1h 
Fahrt die empfangbaren Frequenzen wechseln.

Im Webradio genügen die 6 Speicherplätze auch. Bei Bedarf nach was neues 
ist in 10 Sekunden per Kategorien-Menü was passendes gefunden.

Ist halt eine Altersfrage ob man  den liebgewonnenen alten Kram durch 
was Neumodisches Ersetzen mag oder nicht.

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Ordner schrieb:
> Olaf schrieb:
>> Ich auch aber das hat noch einen weiteren Grund. Mein 20Jahre alter
>> Onkyo Tuner hat viel mehr Moeglichkeiten als ein modernes Radio. Zum
>> Beispiel 30 Senderspeicher.
>
> Sendespeicher brauch ich im Autoradio nicht seit der Sendersuchlauf
> vernünftig funktioniert. Was nutzen die Speicherplätzen wenn nach 1h
> Fahrt die empfangbaren Frequenzen wechseln.

Berufspendlern sehr sehr sehr viel!

> Im Webradio genügen die 6 Speicherplätze auch. Bei Bedarf nach was neues
> ist in 10 Sekunden per Kategorien-Menü was passendes gefunden.

Ach ja? Ich hab mir die ganze Reihe DAB+ Radios im MM angesehen. Eines 
schlimmer als das nächste. Schlussendlich wurde es die Sparausführung 
eines Technisat, weil es die beste Bedienung hatte.

Wenn ich heute so ein Gerät kaufe, dann hat die Menüführung ganze 10s 
Zeit, damit ich finde, was ich suche.

Alles andere ist inakzeptabel!

> Ist halt eine Altersfrage ob man  den liebgewonnenen alten Kram durch
> was Neumodisches Ersetzen mag oder nicht.

Mit 29 bin ich also schon zu alt. Interessant.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Martin S. schrieb:
> Wenn ich heute so ein Gerät kaufe, dann hat die Menüführung ganze 10s
> Zeit, damit ich finde, was ich suche.
>
> Alles andere ist inakzeptabel!

vor allem wenn man sich zum Senderwechsel durch Tunerwahl Menüs 
durchhangeln muss! ein no go!

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Ordner schrieb:
>
> Sendespeicher brauch ich im Autoradio nicht seit der Sendersuchlauf
> vernünftig funktioniert. Was nutzen die Speicherplätzen wenn nach 1h
> Fahrt die empfangbaren Frequenzen wechseln.

Bei UKW ja, bei DAB+ sollte der Speicherwert bundesweit gelten 
(Gleichwellenbetrieb)

> Im Webradio genügen die 6 Speicherplätze auch. Bei Bedarf nach was neues
> ist in 10 Sekunden per Kategorien-Menü was passendes gefunden.

Ich möchte bei 150km/h nicht in irgendeinem Menue herumhampeln!

> Ist halt eine Altersfrage ob man  den liebgewonnenen alten Kram durch
> was Neumodisches Ersetzen mag oder nicht.

Nö, es ist (wei immer) eine Sinnfrage! Ob das Neumodische für mich 
sinnvoll ist oder nur nutzloser Kram, erschließt sich "einem Alten" 
vielleicht eher als sinem jungen. Der jüngere lässt sich noch viel eher 
von bunten Werbeversprechen und unter Gruppenzwang auf nutzloses Gimmik 
ein.
Meine Hobbys (Elektronik, Funk, Fotografie, Tontechnik u.a.) würde ich 
ohne Aufgeschlossenheit für neue Techniken überhaupt nicht ausüben 
können.
Aber ich habe halbwegs Erfahrung Blödsinn von Nützlichem zu 
unterscheiden. (Klappt aber auch nicht immer) ;-)

Old-Papa

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Bei DAB+ sollten die Sender anhand der Kennung identifiziert werden, 
nicht der Frequenz. D.h. wenn die Taste z.B. für den DLF belegt ist, 
sucht das Radio die passende Frequenz. Soweit ich das in Erinnerung habe 
muss das nicht überall auf dem Gleichen MUX sein, das kann ggf. auch 
wechseln, aber darum kann sich das Radio kümmern.

Das klappt bei besseren Autoradios auch schon auf UKW mit RDS.

Bei wenigen Sendern, die dann auch oft noch lokal sind, ist der Suchlauf 
im Auto schon eine Lösung, aber es sollte nicht unbedingt die einzige 
sein. Bei mehr Sendern, so wie von DAB versprochen wird es mit dem 
Suchlauf auch umständlich.

Das mit der eher lausigen Bedienung kann ich auch für mein kleines Sony 
DAB+ Radio bestätigen: keine Stationstasten und nur ein Durchsuchen der 
Senderliste, die dazu noch jede Menge Einträge hat, die hier noch gar 
nicht zu empfangen sind. Bei den ca. 10 Programmen die man hier 
empfangen kann ginge es sonst ja noch.

von Elektrolurch (Gast)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Ob das Neumodische für mich
> sinnvoll ist oder nur nutzloser Kram, erschließt sich "einem Alten"
> vielleicht eher als sinem jungen.

Daaaaa sprach der alte Häuptling der Indianer...

> Der jüngere lässt sich noch viel eher
> von bunten Werbeversprechen und unter Gruppenzwang auf nutzloses Gimmik
> ein.

Die Älteren ziehen es vor, sich auf der Kaffeefahrt eine Rheumadecke 
aufschwätzen zu lassen

> Meine Hobbys (Elektronik, Funk, Fotografie, Tontechnik u.a.) würde ich
> ohne Aufgeschlossenheit für neue Techniken überhaupt nicht ausüben
> können.

Sehr aufgeschlossen, das wurde alles vor mehr als 100 Jahren erfunden.

> Aber ich habe halbwegs Erfahrung Blödsinn von Nützlichem zu
> unterscheiden. (Klappt aber auch nicht immer) ;-)

Letzterem ist zuzustimmen
;-)

von Old P. (Gast)


Lesenswert?

Elektrolurch schrieb:
>
> Die Älteren ziehen es vor, sich auf der Kaffeefahrt eine Rheumadecke
> aufschwätzen zu lassen

Manchmal ja, iche nich nicht ;-)
Aber wie ist das mut Eifon 1 bis x? Immer wieder übernachten die 
Obst-Jünger nächtelang vor dem Store...

>> Meine Hobbys (Elektronik, Funk, Fotografie, Tontechnik u.a.) würde ich
>> ohne Aufgeschlossenheit für neue Techniken überhaupt nicht ausüben
>> können.
>
> Sehr aufgeschlossen, das wurde alles vor mehr als 100 Jahren erfunden.

Und seit dem nie wieder verändert?
Wer ist hier eigentlich Neuem nicht aufgeschlossen?

Old-Papa

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Old P. schrieb:
> Aber wie ist das mut Eifon 1 bis x? Immer wieder übernachten die
> Obst-Jünger nächtelang vor dem Store...

Im Store wird ja auch für die Apfelversion der externen Festplatte gerne 
das doppelte bis dreifache gezahlt (WDpassport 2TB im Apfelstore Bangkok 
3x MM Blödpreis)

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Leute, ich mach euch nen Vorschlag:

Warten wir mal 5 Jahre ab.

Dann werden wir ja sehen, ob es DAB+ angesichts des dann gerade 
aktuellen DAB++ noch gibt oder nicht.

Wahrscheinlich können wir dann immer noch Radio per UKW in FM empfangen. 
Also abwarten und Tee trinken - notfalls Hopfenblütentee aus der 0.5er 
Flasche.

W.S.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?

> notfalls Hopfenblütentee aus der 0.5er

Wir nennen das "Einarmiges Reißen in der Halbliter-Klasse" ;)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.