Forum: Haus & Smart Home Selbstbaugerät. Personensicherheit, Brandschutz


von HNeumann (Gast)


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Hi

Ich soll für einen bekannten ein Arduino mit ein paar Sensoren in einem 
Schuppen installieren.
Das ganze packe ich in ein Alugehäuse.
Den USB-Steckernetzteilen traue ich nicht wirklich, also möchte ich ein 
MeanWell PS-05 (5V/1A) mit in das Gehäuse bauen.
Ist es nun klüger die Erde mit dem Gehäuse zu verbinden, oder nicht?
Noch andere Tipps? Ist eine zusätzliche Feinsicherung nötig?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

naja, wenn ich so überlege, wieviele USB-Steckernetzteile, 
Handy/Tablettlader, sonstige Wandwarzen so bei mir und in ganz 
Deutschland in Betrieb sind...
Soviele abgebrannte Schuppen sind mir nicht bekannt geworden und es 
erspart eben, sich selber um fachgerechten Einbau, Schutzklasse usw. 
usw. eines Arduino in einer Kiste kümmern zu müssen.

Gruß aus Berlin
Michael

von HNeumann (Gast)


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Vermutlich richtig, allerdings sind mutmasslich auch nicht viele 
Steckernetzteile im unbewachten Dauerbetrieb bei Aussentemperaturen.

Gibt es Empfehlungen für Steckernetzteile welche einen funktionierenden 
Kurzschlusschutz, Übertemperaturschutz, etc. haben?

von Heinz (Gast)


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Ich würde, obwohl Apple-Hasser, in Deinem Fall eines von Apple nehmen 
und im Apple Laden vor Ort kaufen.
Die haben eine sehr gute Produktüberwachung

Es würde wohl auch eines von Samsug, Sony, HTC gehen, aber selbst bei 
den bei z.B. Amazon verkauften glaube ich bei vielen nicht, das sie 
wirklich Original sind.

von Matthias Q. (zaphod_beeblebrox)


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Moin,
Ich verwende https://www.soselectronic.de/products/47152 mit 
Feinsicherung davor. Falls du also eine Platine da drin hast, könntest 
du sie ggf. hiermit erweitern.

Viele Grüße
Matze

von MiWi (Gast)


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HNeumann schrieb:
> Hi
>
> Ich soll für einen bekannten ein Arduino mit ein paar Sensoren in einem
> Schuppen installieren.
> Das ganze packe ich in ein Alugehäuse.

Achte darauf, daß Kondenswasser im Gehäuse nach draußen abrinnen kann 
wenn meine Annahme "Schuppen = ungeheizte und Außentemperatur" zutrifft.

> Den USB-Steckernetzteilen traue ich nicht wirklich,

gut so

> also möchte ich ein
> MeanWell PS-05 (5V/1A) mit in das Gehäuse bauen.

Wo ist das Datenblatt?

> Ist es nun klüger die Erde mit dem Gehäuse zu verbinden, oder nicht?

es ist klüger.

> Noch andere Tipps?

Nein.

> Ist eine zusätzliche Feinsicherung nötig?

Wo? 230V oder 5v-Seite?


MiWi

von Stefan F. (Gast)


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Das Gehäuse zu Erden kann jedenfalls nicht schaden, ich erde 
Metallgehäuse grundsätzlich immer.

Es ist allerdings deulich einfacher, Kunststoffgehäuse zu finden, die 
ausreichend abgedichtet sind.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ich hätte da nicht allzuviele Sorgen. Ein Steckernetzteil lebt 
vielleicht unter den Bedingungen nicht so lange, aber selbst das ist 
ziemlich ungewiß.
Ich habe auf "abgebrannt" nicht ohne Grund angespielt.
Wenn das Netzteil ausfällt wird es eben ersetzt, vermutlich sowieso 
durch einen anderen Typ. In einem Schuppen, also "im Freien" aber gegen 
direktes Wasser geschützt, hätte ich wenig Bedenken.

Gehäuse ist auch so ein Thema. Wenn da nur die 5V vom AVR rumtreiben she 
ich keine Probleme.

Bei mir hängt seit rund 6 Jahren ein solches Sensorgehäuse auf dem 
Balkon:
https://www.eservice-online.de/produkte/zubehoer/gehaeuse/20/sensorgehaeuse-weiss
Gegen direkten Regen geschützt, sonst nichts.
AVR, FOST02 und RFM02 batteriebetrieben.
Belüftete Gehäuse haben eher das Problem, daß sich kein Kleinvieh 
einnistet.
Die Temperatur liegt ohnehin bei Außentemperatur da keine wirkliche 
Eigenerwärmung. Kondeswasser kann da eigentlich garnicht auftreten, es 
fehlt die Temperaturdifferenz durch die Belüftung.

Gruß aus Berlin
Michael

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Das Gehäuse zu Erden kann jedenfalls nicht schaden, ich erde
Metallgehäuse grundsätzlich immer.


Es ist Pflicht Metallgehaeuse zu erden. Da kommt dann die Pflicht hinzu, 
dass die Dose eine Erde haben muss, die periodisch geprueft werden muss, 
Und an einem FI haengen muss. Das Ding muss dann die 
Netzspannungsrichtlinien einhalten. Ich wuerd daher keine Speisungen 
irgendwohin einbauen.

Nur bereits fertige Speisungen.
Deswegen gibt es Schaltschraenke. Die kann man in der Firma aufbauen, 
pruefen und vor Ort nur noch verbinden. Auch hier ... ein Metallschrank 
muss geerdet werden. Nebenbei, auch in einem Schrank .. Netzkabel 
muessen doppelt isoliert sein. Geschraubt, nicht geloetet.

von Stefan F. (Gast)


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> Es ist Pflicht Metallgehaeuse zu erden.

Ich glaube du verwechselt da was. iPhones sind zum Beispiel nicht 
geerdert.

Auch möchte ich wie immer gerne daran erinnern, dass die so oft 
zittierten VDE Richtlinien eben genau das sind: Richtlinien. Es sind 
keine Gesetze. Man ist allerdings gut beraten, sich an die Richtlinien 
zu halten, denn damit kannman meistens die Schuld von sich weisen. Nach 
dem Motto "Ich habe alles nach aktuellem Stand der technik gemacht".

von Guest (Gast)


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Oh D. schrieb:
>>Das Gehäuse zu Erden kann jedenfalls nicht schaden, ich erde
> Metallgehäuse grundsätzlich immer.
>
> Es ist Pflicht Metallgehaeuse zu erden

Nein, es ist eher Pflicht Ahnung von dem zu haben was man schreibt.
Seit Erfindung der Schutzklasse 2 ist diese Pauschalaussage Unsinn.
Die ganze Audio/Video-Industrie, eigendlich alle braune Ware würde arge 
Probleme bekommen wenn Du recht hättest.

von >.< (Gast)


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Bestes Beispiel für ungeerdete Gehäuse sind Verteilungen.
Die Hutschienen die durch die Reihenklemmen geerdet sind, werden durch 
spezielle Halterungen vom Rest Isoliert. Bei Schaltschränken ist es 
wieder anders. Ich weiß aber nicht warum das so ist.

von Ulrich (Gast)


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von René F. (Gast)


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Oh D. schrieb:
> Es ist Pflicht Metallgehaeuse zu erden.

Wie meine Vorredner schon gesagt haben, definitiv nicht der Fall, auch 
Schutzklasse 2 Geräte dürfen Metallgehäuse haben.

Das Beispiel mim iPhone hinkt aber da es ein Schutzklasse 3 Gerät mit 
Schutzkleinspannung ist.

Wenn das Gerät doppelt isoliert ist, also zusätzlich zur Basisisolierung 
(Gehäuse) so isoliert ist das im Fehlerfall keine 230V am Gehäuse 
Anliegen können, so darf das Gerät als Schutzklasse 2 mit 2 poligem 
Stecker oder Kabel gebaut werden.

Schau dir zum Beispiel mal die alten Grundig Messgeräte (TG5, MO32 
etc... an) diese gibt es als Schutzklasse 2 Geräte. Auch das MO32, 
obwohl die meisten Schutzklasse 1 sind, konntest du dir früherer die 
Geräte auch als Option mit Schutzklasse 2 kaufen (hab die Kataloge nicht 
da, aber sogar im Handbuch vom MO20 steht drinnen das diese Option 
existiert)

Oder eben auch viele Stereoanlagen mit Blechgehäuse.


Oder die ehemalige Schutzklasse 0 :D Metallgehäuse nur mit 
Basisisolierung und ohne Erdung hehe (gut ist inzwischen nicht mehr 
zugelassen)

von Martin (Gast)


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Ich kann Steckernetzteile nur empfehlen.

Wie Michael U. schon schrieb:
> Soviele abgebrannte Schuppen sind mir nicht bekannt geworden und es
> erspart eben, sich selber um fachgerechten Einbau, Schutzklasse usw....

Dazu kommt bei richtiger Auswahl:
- Meist niedrigerer Eigenverbrauch als bei Eigenbau
- Sehr einfache Montage
- einfacher Austausch bei Defekt, wobei mir in all den Jahren, seit ich 
die verwende noch keines kaputt gegangen ist.

von Christian (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Hier gut erklärt:
> 
https://www.elektrofachkraft.de/expertenbeitraege/muessen-installationsverteiler-der-schutzklasse-ii-entsprechen

Inwieweit ist da irgendwas erklärt?

Ich habe diese Isolierstücke jedenfalls nicht verbaut, bei mir sind die 
Verteiler und alle Hutschienen geerdet.

Auch der Elektromeister fand es sinnlos, die Hutschiene zu isolieren, 
die mit der Erde der Reihenklemmen verbunden ist.

von Joachim B. (jar)


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HNeumann schrieb:
> Den USB-Steckernetzteilen traue ich nicht wirklich, also möchte ich ein
> MeanWell PS-05 (5V/1A) mit in das Gehäuse bauen.

für das Thema Brandschutz und Berührungssicherheit würde ich lieber 
sowas in eine Verteilerdose AP für Feuchträume setzen

http://www.voelkner.de/products/495060/AC-DC-Einbaunetzteil-RECOM-RAC03-05SCR-277-5-V-DC-0.6-A-3-W.html

OK nicht 1 A aber wenn 0,6A reicht

von >.< (Gast)


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Christian schrieb:
> Ulrich schrieb:
>> Hier gut erklärt:
>>
> 
https://www.elektrofachkraft.de/expertenbeitraege/muessen-installationsverteiler-der-schutzklasse-ii-entsprechen
>
> Inwieweit ist da irgendwas erklärt?
>
> Ich habe diese Isolierstücke jedenfalls nicht verbaut, bei mir sind die
> Verteiler und alle Hutschienen geerdet.
>
> Auch der Elektromeister fand es sinnlos, die Hutschiene zu isolieren,
> die mit der Erde der Reihenklemmen verbunden ist.

Ich versteh den Sinn dahinter auch nicht. Im Gegenteil. Ich hatte schon 
den Fall, dass sich ein Draht (unter Spannung) gelöst hat und an die 
Hutschiene gekommen ist. Wenn die nicht geerdet gewesen wäre, hätte der 
Nächste, der die Verteilung öffnet und die Hutschiene berührt, einen 
Stromschlag bekommen.

PS sorry für off topic, aber irgendwie passt es dazu :)

von K. Pentenrieder (Gast)


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Gehäuse immer erden und wenn Du dein Gerät schutzen willst, brauchst Du 
auch eine Sicherung. Wenn Du dich aber so wenig auskennst, würde ich 
einen Elektriker hinzuziehen, der wird Dir das Gleiche sagen wenn er 
sich in seinem Geschäft auskennt

von Etrick (Gast)


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Nimm ein Steckernetzteil, das ein UL Prüfzeichen oder GS hat. Eins, das 
ohne USB Buchse, sondern mit Kabel kommt (die empfohlenen Apple USB 
Lader sind nicht so sicher wie gedacht. Gab noch gar nicht lange her 
eine Produktwarnung / Rückruf).

Das Steckernetzteil darf bei den meisen gängigen Typen nur in 
geschlossenen Räumen betrieben werden, ein Schuppen passt also.

Mit der Ausgangsspannung von 5 oder 12V gibt es erheblich weniger 
Gefahren etwas gefährlich falsch zu machen als mit 230V.


Gruß

von René F. (Gast)


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Etrick schrieb:
> Nimm ein Steckernetzteil, das ein UL Prüfzeichen oder GS hat. Eins, das
> ohne USB Buchse, sondern mit Kabel kommt (die empfohlenen Apple USB
> Lader sind nicht so sicher wie gedacht. Gab noch gar nicht lange her
> eine Produktwarnung / Rückruf).

Ja weil Qualitätsmangel. Es gab einen Rückruf weil bei häufiger zu hoher 
mechanischer Belastung die Kontaktstifte abbrechen können, ob jemals so 
ein Fall eingetreten ist kann ich nicht sagen. Ich weiß nur das die 
Verarbeitung bei Samsung auch nicht besser ist als die Apple Rückruf 
Ware (ein Bekannter von mir hat es schon geschafft bei 2 Samsung und 1 
HTC Ladegerät einen Stift abzubrechen, das Apple hält bis jetzt am 
längsten durch obwohl die Kontakte schon ziemlich verbogen sind bei ihm 
o.O wenn ich wüsste was der damit macht...)


Seis drum, ob jetzt USB oder eins mit Kabel, in geschlossenen Räumen 
spielt das m.E. Keine große Rolle, die USB Wanzen fliegen meistens aber 
schon in irgendeiner Schublade rum

von Schreiber (Gast)


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Die Amazon-Essentials-Sachen sind gut und günstig.
Da gibts auch USB-Netzteile.

MiWi schrieb:
> Achte darauf, daß Kondenswasser im Gehäuse nach draußen abrinnen kann
> wenn meine Annahme "Schuppen = ungeheizte und Außentemperatur" zutrifft.

Bullshit. Achte darauf, dass es erst gar kein Kondenswasser im Gehäuse 
geben kann. Hierzu verwendet der Hobbybastler:
1. stabiles Gehäuse mit ordentlichem Dichtungsring am Deckel.
2. Kabelverschraubungen, in der passenden Größe. Die Durchstoßmembranen 
taugen nichts.
3. Einen Druckausgleichstopfen
4. einen kleinen Beutel Trockenmittel, ins Gehäuse legen/kleben
5. Silikonfett um alle Dichtungen DÜNN einzufetten.
6. Sorgfalt bei der Montage

Wenn ein geschlossenes Gehäuse wirklich nicht geht, dann muss man die 
Plaatine mit einem geeigneten Lack lackieren. Kondenswasser und 
Elektronik vertragen sich nicht...

von HNeumann (Gast)


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Geschlossenes Gehäuse geht leider nicht, weil die Sensoren Luft 
brauchen.

Aber vom theoretischen Standpunkt stelle ich es mir schwierig vor dass 
Kondenswasser im Gehäuse entsteht, dazu muss ja eine Bedingung erfüllt 
sein:

Die Oberflächentemperatur der Teile im Gehäuse muss niedriger als der 
Taupunkt der angesaugten Luft sein.


Diese Bedingung kann meiner Meinung nach nur schwierig erreicht werden:
- Die Bauteile erzeugen Abwärme (ca. 1W) und damit auch 
Infrarotstrahlung, wodurch die Teile im Gehäuse bei konstanter 
Aussentemperatur eine geringfügig höhere Oberflächentemperatur als die 
Aussentemperatur haben.
Selbst bei 100% relativer Aussenluftfeuchtigkeit wird damit keine 
Kondensation stattfinden.

Kondensation kann also nur stattfinden, wenn die Aussemtemperatur und 
deren Taupunkt schneller ansteigt als die Oberflächentemperatur im 
Gehäuseinneren durch deren Trägheit mithalten kann.

Angesichts dessen wäre es wohl besser, ein Kunststoffgehäuse zu 
verwenden (geringere Wärmekapazität, schnellere Erwärmung).
Aber das sind nur meine Gedanken vom theoretischen Standpunkt. Ich habe 
keine Erfahrung wie sich das in der Praxis verhält.

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