Hallo Im Privatbereich ist bleihaltiges Lot erlaubt. Manche Menschen sagen, bleihaltiges Lot ist wegen der Bleidämpfe gefährlich. Manche Menschen sagen, bleifreies Lot hat zwar kein Blei, aber dafür ein viel aggressiveres Flussmittel. Letzteres kann ich definitiv bestätigen. Das bleifreie Lot stinkt unerträglich und ist nur mit Absaugung verwendbar. Das bleihaltige Lot riehct jetzt zwar nicht so toll wie manches extra zu erwerbendes Flussmittel, aber es stinkt nicht wirklich stark. Natürlich kommen jetzt wieder die üblichen Besserwisser und sagen, eine Absaugung ist so oder so Pflicht und dann die üblichen indirekten Beleidigungen und Seitenstiche. Intelligente und damit bodenständige Leute wissen, dass man oft "mal eben schnell" und "mal kurz" was lötet und dann nicht extra die Absaugung rauskramen will. Deshalb ist es für mich wichtig zu wissen, was jetzt das kleinere Übel für die Gesundheit ist. Ich löte pro Woche ca. 2 Stunden.
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Beim Bleifrei gibt es Flussmittel und Flussmittel :) Nicht jedes stinkt so extrem und brennt in den Atemwegen. Ich habe da eher Probleme mit bestimmten Sorten beim Bleihaltigen Zinn. Bleihaltig ist oft einfacher zu löten, besonders bei Problemzonen. Mann soll halt beide Sorten nicht mischen. Für meine gelegentlichen privaten Bastellein benutze ich eigentlich auch nur noch Bleifrei, zur Reparatur von Altgeräten ist aber Verbleit noch vorhanden.
Jan schrieb: > bleihaltiges Lot ist wegen der Bleidämpfe gefährlich. Das stimmt nicht. Bleidämpfe können bei den herkömmlichen Löttemperaruren noch nicht entstehen. Der Siedepunkt von Blei liegt weit über 1000 Grad. Das was Du riechst sind (nur) die Flußmittel Chemikalien... Ob die gesundheitsschädlich sind hängt von der Formulierung und Temperaturen ab. Ich bin der Ansicht, daß es nichts schaden würde, idealerweise nur in einen belüfteten Raum oder mit einer Absaugvorrichtung zu arbeiten. Die Gefahr beim bleihaltigen Lot liegt eher darin, dass man durch das Hantieren Blei an die Haut bekommt und sich immer gut die Hände waschen soll bevor man was Essbares angreift.
Jan schrieb: > Deshalb ist es für mich wichtig zu wissen, > was jetzt das kleinere Übel für die Gesundheit ist. Klar das bleifreie Lot. Es geht nicht um die Bleidämpfe, sondern man fasst die Platine an, hat Bleiabrieb auf den Händen, und isst dann damit (kein Mensch wäscht sich ausreichend die Hände). Bleifreies Lot benötigt sogar nur weniger aggressives Flussmittel (dafür temperaturbeständigeres) weil die Temperatur beim Löten ja höher ist, und chemische Reaktionen bei höherer Temperatur schneller ablaufen, also Flussmittel besser wirkt (so lange es sich nicht thermisch zersetzt).
Jan schrieb: > Das bleihaltige Lot riehct jetzt zwar nicht so toll wie manches extra zu > erwerbendes Flussmittel, aber es stinkt nicht wirklich stark. Meistens ist dort als Flußmittel Kolophonium drin. Und hast Du schonmal einen Violinisten unter ner Abzugshaube spielen sehen? Jan schrieb: > Ich löte pro Woche ca. 2 Stunden. Dann nimm bleihaltiges Lot und keine Absaugeinrichtung.
Peter D. schrieb: > Meistens ist dort als Flußmittel Kolophonium drin. > Und hast Du schonmal einen Violinisten unter ner Abzugshaube spielen > sehen? Ein Vergleich der hinkt, oder hast du schon einen Violinisten gesehen der so spielt daß die Saiten glühen ?
Peter D. schrieb: > Meistens ist dort als Flußmittel Kolophonium drin. Kolophonium ist ja ein Naturprodukt (Baumharz). Das heisst aber nicht zwingend, das es deshalb weniger schädlich ist. Auch der mehr oder weniger unangenehme Geruch ist nicht unbedingt ein Indiz für die Gefährlichkeit.
Moin, Also - Elektronik mittels bleihaltigem Loetzinn zusammenloeten wurde ja in der Vergangenheit schon seit ein paar zig Jahren gemacht. Alleine vom Volksempfaenger wurden schon bis 1939 ein paar Millionen zusammengebastelt. In den Wirtschaftswunderjahren kamen Fernseher und Phonotruhen dazu. Das macht man ja nicht schnell mal so am Nachmittag. Sondern da sassen ein Haufen Leute viele Jahre Tag ein Tag aus mit Loetkolben an der Fertigungsstrasse und haben verbleit geloetet. Hab' noch nie davon gehoert, dass es da zu irgenwelchen Blei- oder Kolophoniumvergiftungen beim den Beschaeftigten kam. Kennt da irgendjemand irgendwelche belegten Faelle? Gruss WK
Harald W. schrieb: > Peter D. schrieb: > >> Meistens ist dort als Flußmittel Kolophonium drin. > > Kolophonium ist ja ein Naturprodukt (Baumharz). Das heisst aber > nicht zwingend, das es deshalb weniger schädlich ist. jop. knollenblätterpilzsuppe ist auch ein naturprodukt ;-) afair steht auf wikipedia das kolophonium sensibilisiert, d.h. eine allergie auslösen kann. was "andere flussmittel" auslösen können…? wer weiß schon.
Dergute W. schrieb: > Also - Elektronik mittels bleihaltigem Loetzinn zusammenloeten wurde ja > in der Vergangenheit schon seit ein paar zig Jahren gemacht. ... > Hab' noch nie davon gehoert, dass es da zu irgenwelchen Blei- oder > Kolophoniumvergiftungen beim den Beschaeftigten kam. Kennt da > irgendjemand irgendwelche belegten Faelle? Nope. Und ich schließe mich deiner Meinung an, daß das Bleiverbot im Lötzinn mehr Aktionismus als Notwendigkeit ist. Historisch sind die bedeutendsten Quellen für Blei die zu Vergiftung führten: - offen liegende Wasserleitungen aus Blei (Rom) - Bleigeschirr in Verbindung mit sauren Lebensmitteln - Bleifarben Eher selten zu akuten Vergiftungen, aber zumindest zu einer signifikanten Belastung der Umwelt mit Blei führten - verbleites Benzin - Kohlekraftwerke - Müllverbrennung Zu akuten Vergiftungen kam es in diesen Fällen nur bei Personen, die direkt am Geschehen beteiligt waren. Laut Wikipedia wird das meiste Blei mit der Nahrung aufgenommen. Das sind dann Bleistäube aus dem Boden, die in Pflanzen/Tieren angereichert sind. Dito Blei das im Meerwasser gelöst ist und sich in Fischen und Meeresfrüchten anreichert. Die direkte Aufnahme von Blei über die Haut dürfte im Vergleich dazu marginal sein. Zumal metallisches Blei vergleichsweise schwach von Körper aufgenommen wird. Gefährlicher sind Bleisalze und vor allem organische Bleiverbindungen (allen voran das Antiklopfmittel Tetraethylblei). Zum Thema Bleidampf wurde ja schon gesagt, daß die Temperaturen dazu nicht reichen. Außer vielleicht, wenn Elektroschrott in der dritten Welt abgefackelt wird, um nachher das übrig bleibende Kupfer zu bergen. Bei normal vorsichtigem Umgang mit verbleitem Lot (nicht am Arbeitsplatz essen, Hände waschen) sehe ich da gar kein Problem. Schon gar nicht bei hobbymäßigem Umfang. Rauchen ist deutlich gefährlicher als Löten. Denn auch im Tabakrauch ist (unter anderem) Blei enthalten. Und in der Lunge wird der auch viel besser resorbiert als über die vergleichsweise dicke Hornhaut auf den Fingern.
c.m. schrieb: > afair steht auf wikipedia das kolophonium sensibilisiert, d.h. eine > allergie auslösen kann. Nein, man hat entweder eine Kolophoniumallergie oder man hat keine. Man kann sie auch nicht nachträglich 'erwerben'. D.h., dass Leute mit dieser Allergie nicht mit Kolophonium löten können. Ich löte mittlerweile lieber bleifrei, das empfinde ich als nicht so breiig wie das verbleite. Wenigstens einen kleinen Lüfter zur Dampfabsaugung sollte auch bei verbleitem Zinn benutzen. Gruß Jobst
Leute laßt mal die Kirche im Dorf. Die Meisten hier im Forum betreinen das Löten hobbymäßig. Da ist es eher wurscht ob ich verbleites oder bleifreies Lot benutze. Wie schon im Thread geschrieben wurde, wurden über Jahrzehnte von wahrscheinlich einigen hunderttausend Leuten elektrische und elektronische Geräte mit Lötkolben und bleihaltigem Lot zusammen gebaut. Und es ist zumindest (mir) nicht bekannt das Leute daran gestorben sind. Die vielen E's die wir in unseren ewig haltbaren Lebensmitteln zu uns nehmen sind wahrscheinlich auf Dauer viel schädlicher als mit verbleitem Lot zu löten. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo Trinkwasser durch Bleirohre geflossen ist. Wir hatten so etwas auch in unserer Wohnung gehabt. Früher wurden z.B. Schrauben mit Cadmium überzogen was als extrem giftig gilt. Haben wir auch überlebt. Wie oft fassen wir Gegenstände aus Aluminium an? Das soll ja nach neuesten Erkenntnissen auch nicht so gesund sein. Letztendlich hat alles irgendwo Eigenschaften die der Gesundheit nicht so zuträglich sind. Am Ende macht es die Dosis. Meine persönliche Meinung : Das Verbot von bleihaltigem Lot ist wieder mal so eine Entscheidung irgendwelcher Eurokraten, die die Schädlichkeit des Blei's an dieser Stelle maßlos überschätzen. Das ist genau so wie mit den Energiesparlampen. Wir werden durch die Energiesparlampen nicht die Welt retten. Im Gegenteil, die darin verbauten Materialien werden eher zu einem Problem werden. Das war eine typische Lobbyentscheidung. Zeno
Jobst M. schrieb: > Nein, man hat entweder eine Kolophoniumallergie oder man hat keine. Man > kann sie auch nicht nachträglich 'erwerben'. Aus welcher Quelle schöpfst du dieses Fachwissen? Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß man Allergien sehr wohl "erwerben" kann. Bei mir ist es zwar nicht Kolophonium, aber verschiedene andere Chemikalien, mit denen ich früher nie irgendwelche Probleme hatte. Deswegen muß man jetzt nicht panische Übervorsicht an den Tag legen, aber ein geöffnetes Fenster während des Lötens sowie Händewaschen danach können nicht schaden.
Icke ®. schrieb: > Aus welcher Quelle schöpfst du dieses Fachwissen? Von einem Facharzt für Allergien. Andere Allergien kann man erwerben, diese nicht. Gruß Jobst
Peter D. schrieb: > Und hast Du schonmal einen Violinisten unter ner Abzugshaube spielen > sehen? Nein. Würde ich aber gerne. :) MfG Paul
MaWin schrieb: > Es geht nicht um die Bleidämpfe, sondern man fasst die Platine an, hat > Bleiabrieb auf den Händen, und isst dann damit (kein Mensch wäscht sich > ausreichend die Hände). Du schließt von Dir auf andere und vergisst dabei, dass es saubere Menschen gibt. Fazit: Besser dich und wasche dir regelmäßig die Hände.
Zeno schrieb: > Und es ist zumindest (mir) nicht bekannt das Leute daran gestorben sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung > Meine persönliche Meinung : Das Verbot von bleihaltigem Lot ist wieder > mal so eine Entscheidung irgendwelcher Eurokraten, die die Schädlichkeit > des Blei's an dieser Stelle maßlos überschätzen. http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=43147 Gesund ist es also sicher nicht. Und wenn man daran denkt, was Manschen alles widerliches tun, weil es angeblich der Gesundhet zuträglich sein soll, dann könnten sie sich vieles davon sparen, wenn sie einfach nichts krankmachendes tun (auch Rauchen). Zeno schrieb: > Wie oft fassen wir Gegenstände aus Aluminium an? Das soll ja nach > neuesten Erkenntnissen auch nicht so gesund sein. Reinaluminum ? Eigentlich nie (es gab mal Bundeswehr-Aluminiumgeschirr, aber Soldaten sterben eher an einer anderen Art von Bleivergiftung). Eloxiertes Aluminium ? Ist inert.
Meipro schrieb: > Du schließt von Dir auf andere und vergisst dabei, dass es saubere > Menschen gibt. > Fazit: Besser dich und wasche dir regelmäßig die Hände. Ich wähle einen anderen Weg: Ich beobachte andere Menschen. Und erkenne damit die Realität und dein arrogant selbstüberhebliches 'Ich bin besser als du' Gehabe.
MaWin schrieb: > Zeno schrieb: >> Und es ist zumindest (mir) nicht bekannt das Leute daran gestorben sind. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung Da steht aber nichts davon, das die Leute beim Löten an Blei gestorben sind. Lediglich Leute die mit extensiv mit bleihaltigen Farben gearbeitet haben, hatten mal vorsichtig ausgedrückt Probleme damit. Das ist aber auch kein Wunder da in den Farben das Blei bzw. dessen Salze, die i.d.R. das giftige am Blei sind, ja in einer Lösung vorliegen. Bei Farben meist Öle. Öle und mit ihnen die darin gelösten Stoffe können von der Haut sehr gut resorbiert werden. Ist also schon was anderes als Löten, dort hast Du es i.d.R. mit Blei in metallischer Form also keine Salze zu tun und das Blei ist auch nicht in einer Lösung enthalten - mal von speziellen Lötemulsionen abgesehen. Im zitierten Beitrag steht nur das gegenwärtig bei vielen (kommerziellen) Sachen die Benutzung bleihaltiger Materialien verboten ist. Dort steht aber auch, das immer noch mit bleihaltigem Schrot geschossen wird und da z.B. Wildvögel mit Schrott erlegt werden nimmst Du es halt auf diesem Wege auf. Du stirbst eher durch einen Verkehrsunfall oder Rauchen als beim Löten durch Blei. Ich sage ja nicht das es gesundheitsförderlich ist. Zeno MaWin schrieb: > Ich wähle einen anderen Weg: Ich beobachte andere Menschen. > Und erkenne damit die Realität Ob das nun der Weisheit letzter Schluß ist wage ich mal zu bezweifeln, aber wenn es Dich glücklich macht dann ist es ja gut Zeno
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