Forum: Platinen Cadsoft Eagle - Leiterzüge verzinnen


von Heiko K. (heikoch)


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Hat jemand einen Tip für mich wie ich Leiterzüge im Eagle markieren muss 
damit sie in der Produktion (Elecrow) wie die Pads zerzinnt und nicht 
lakiert werden?

Vielen Dank
Heiko

von Nase (Gast)


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Warum möchtest du das?

Nein, das Verzinnen der Leiterbahnen verbessert die Stromtragfähigkeit 
nicht und ist von diesem Standpunkt aus Pfusch. Falls es darum geht.

von Danish B. (danishbelal)


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Du musst die Leiterbahn in der Lötstoppmaskenlage freistellen.

Nase schrieb:
> Nein, das Verzinnen der Leiterbahnen verbessert die Stromtragfähigkeit
> nicht und ist von diesem Standpunkt aus Pfusch. Falls es darum geht

Naja, ein geringer Gewinn ist schon vorhanden xd.

Aber "richtiger" wäre natürlich umstellen auf 2oz Kupferdicke.


mfg

von Sebastian S. (amateur)


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Notfalls die Leiterbahnen ein zweites Mal Zeichen. Beim zweiten Mal 
natürlich auf tStop oder unten.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Danish B. schrieb:
> Naja, ein geringer Gewinn ist schon vorhanden xd.
>
> Aber "richtiger" wäre natürlich umstellen auf 2oz Kupferdicke.

Wenn es um die Stromtragfähigkeit geht ist es nur dann sinnvoll, wenn du 
einen Kupferdraht auflötest.

Das Lötzinn alleine bringt nichts. Es leitet es um eine Größenordnung 
schlechter als Kupfer. Damit das überhaupt was bringt musst du 
mindestens einen Millimeter Lötzinn draufstapeln.

So viel besser wird das dann aber nicht, weil die Belastbarkeit 
natürlich auch von der kühlenden Oberfläche der Leiterbahn abhängt, und 
die hat sich nur unwesentlich vergrößert.
Im Gegenteil kann man argumentieren, dass das metallische Lötzinn bei 
gleicher Temperatur weniger Wärmestrahlung abgibt als der Lötstopplack.

von Georg (Gast)


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Heiko K. schrieb:
> wie die Pads zerzinnt und nicht
> lakiert werden?

Ich habe zwar unter den tausenden LP die wir gefertigt haben auch welche 
gesehen, bei denen einzelne Leiterbahnen ohne Lötstopplack und daher 
verzinnt waren. Was ich aber noch nie gesehen habe ist eine sinnvolle 
Anwendung für so etwas.

Wie schon festgestellt ist der Effekt wegen der geringen Leitfähigkeit 
von Lötzinn gering, bei Verzinnung während der LP-Fertigung praktisch 
nicht messbar. Man muss schon so dick wie möglich Lötzinn nachträglich 
aufbringen, um überhaupt etwas zu merken, und reproduzierbar ist das in 
keiner Weise.

Aber es wird hier immer wieder behauptet, eine unterdimensionierte 
Leiterbahn müsste man nur verzinnen und alles wäre gut, das ist ebenso 
unausrottbar wie die Behauptungen über LEDs ohne Vorwiderstand oder die 
Harmlosigkeit von Netzspannung, dagegen kommt man einfach nicht an.

Georg

von Heiko K. (heikoch)


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Ich wollte nur im nachinein zwei Leiterzüge mit Draht verstärken.
Vielen Dank für eure Hinweise.

Heiko

von Georg (Gast)


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Heiko K. schrieb:
> Ich wollte nur im nachinein zwei Leiterzüge mit Draht verstärken.

Da müsste man verschiedenes ausprobieren wie Kopieren der Leiterbahnen 
in die Lötstoppmaske, ob das geht und zum gewünschten Effekt führt. Wenn 
man aber die Arbeit berücksichtigt, die das Auflöten von Draht macht 
(eine Maschine die das in der Serie macht kenne ich sowieso nicht), 
erhebt sich die Frage, warum nicht gleich die ganze Verbindung mit einem 
eingelöteten Draht ausreichender Stärke realisieren.

Georg

von Christian L. (cyan)


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Georg schrieb:
> Was ich aber noch nie gesehen habe ist eine sinnvolle
> Anwendung für so etwas.

Anwendungen gibt es im HF Bereich, aber auch, wenn es um sehr hochohmige 
Eingänge geht. Das Stichwort lautet hier Guard-Ring. Lötspot auf diesem 
Guard-Ring ist absolut kontraproduktiv.

von Huh (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Das Stichwort lautet hier Guard-Ring.

Warum sollte man die Leiterzüge, die den Guard-Ring bilden, denn 
verzinnen? Magst du das mal bitte erläutern?

von Olaf (Gast)


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> Warum sollte man die Leiterzüge, die den Guard-Ring bilden, denn
> verzinnen? Magst du das mal bitte erläutern?

Du solltest den Guardring freistellen weil er sonst nutzlos ist. 
Verzinnt wird er dann automatisch bei der Platinenherstellung.

Olafs

von Georg (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Anwendungen gibt es im HF Bereich

Zugegeben, aber dann müsste man vergolden, auf gar keinen Fall 
verzinnen. Und das mit dem Gold ist auch schwierig - Gold auf Kupfer ist 
nicht stabil, aber eine Nickel-Zwischenschicht leitet auch schlecht im 
Bereich des Skineffekts (nachrechnen). Da erhebt sich die Frage, ob 
Kupfer mit Lötstopplack drüber nicht am besten geeignet ist.

Ist aber nicht das Vorhaben des TO, also OT.

Georg

von Olaf (Gast)


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> Zugegeben, aber dann müsste man vergolden, auf gar keinen Fall
> verzinnen.

Ich hab schon Platinen in der chemischen Industrie gesehen wo alles 
goldene sich schwarz verfaerbt hat, aber alles verzinnte sah wie neu 
aus. :-)

Olaf

von Huh (Gast)


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Gold ist schwarz angelaufen und Zinn sah aus wie neu?

Wie schafft man es, daß Gold (als edles Metall) schwarz anläuft?
Ich wüßte auf die Schnelle keine Chemikalie, die das schaffen würde.
Vor allem keine, die gleichzeitig das Zinn nicht antastet...

Klär uns doch bitte mal auf, welche Umgebung das gewesen sein soll :-)

von Soul E. (Gast)


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"Gold" auf Leiterplatten ist chem. NiAu, d.h. eine mehrlagige Struktur 
mit einer Nickelschicht zwischen dem Kupfer und der eigentlichen 
(hauchdünnen) Goldschicht. Diese Zwischenlage wird angegriffen.

http://wiki.fed.de/index.php/Chemisch_Nickel-Gold#.E2.80.9EBlack_Pad.E2.80.9C_-_Haftungsschw.C3.A4chen_auf_dem_Leiterplattenfinish_chem._Ni.2FAu

von Werner H. (pic16)


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Georg schrieb:
> Anwendungen gibt es im HF Bereich
>
> Zugegeben, aber dann müsste man vergolden

Gold hat schon eine um einiges schlechtere Leitfähigkeit als Kupfer, ist 
aber für zb. kontakt anwendungen geeignet. Für HF wird Silber verwendet 
da es hervorragende leiteigenschaften hat.

soul e. schrieb:
> "Gold" auf Leiterplatten ist chem. NiAu, d.h. eine mehrlagige Struktur
> mit einer Nickelschicht zwischen dem Kupfer und der eigentlichen
> (hauchdünnen) Goldschicht.

Bei Anwendungen wo es auf hohe zuverlässigkeit ankommt, wird ohne Nickel 
Kupfer direkt cyanidisch vorvergoldet danach sauer hartvergoldet.

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