Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Geigerzähler empfindlicher machen


von Strahlemann (Gast)


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Moinsen

Ich habe mir diesen Apparatus besorgt:
http://diy-laboratory.blogspot.ch/2013/05/diy-netio-geiger-counter-kit-gc10-japan.html

Mit einer SBM-20 Röhre.
Nun ist es ja Naturgemäss so, dass die Zählrate sehr stark schwankt und 
bei 20-60/minute muss man sehr lange mitteln um einen aussagekräftigen 
Vergleichswert zu haben.

Könnte ich nun einfach ein paar weitere SBM-20 Röhren parallel zu der 
vorhandenen anschliessen, oder gibt das unvorhergesehene Effekte?
Die Versorgungsspannung ist zwar sehr hochohmig, aber Leckstrom an den 
Röhren sollte ja kaum da sein?

von Hp M. (nachtmix)


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Strahlemann schrieb:
> önnte ich nun einfach ein paar weitere SBM-20 Röhren parallel zu der
> vorhandenen anschliessen,

Das ist unzweckmäßig, weil nach dem Registrieren eines Ereignisses die 
Spannung an allen Rohren sinkt und diese dann an der Totzeit teilnehmen.

Besser versieht man jede Röhre mit eignem Arbeitswiderstand und 
Vorverstärker und fasst die Signale erst hinter den Eingangsschaltungen 
zusammen.

von Strahlemann (Gast)


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Ist die Totzeit bei einer so geringen Zählrate überhaupt relevant?

von Ernst G. Meint (Gast)


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Besorge Dir ein empfindlicheres Zählrohr:

http://www.sovtube.com/x-ray-and-geiger-tubes/747-sts-6-1.html

von Johnny S. (sgt_johnny)


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empfindlicher machen kannst du die Röhre wohl kaum. Das einzige währe 
meherer Röhren an je einen einzlenen Zähleingang hängen und dann den 
Mittelwert ausrechnen. Oder, du besorgst dir eine anderer Röhre.

Es gibt weitaus empfindlichere Röhren, hier eine Seite die mir bei all 
meinen Geigerexperimenten geholfen hat:

https://sites.google.com/site/diygeigercounter/gm-tubes-supported

von Strahlemann (Gast)


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Aha da gibt es ja interessante Röhren. Danke für die Tipps.

von Strahlemann (Gast)


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Laienfrage, bitte nicht hauen:

Wie messe ich denn eine hochohmige Spannungsquelle?

Mein Multimeter scheint einen Innenwiderstand von 10MOhm zu haben. 
Jedenfalls zeigt es die Hälfte der Spannung an, wenn ich es in Serie mit 
einem 10MOhm Widerstand an eine niederohmige Spannungsquelle anschließe.

Am aktuellen Zählrohr zeigt es 200V, in Wahrheit sind es wohl irgendwas 
um 420-450V.

Einfach einen noch höherohmigen Vorwiderstand (100M?) nehmen und dann 
zurückrechnen?

von Dirk S. (fusebit)


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Ich habe mir einen 990 MOhm Widerstand gebaut...

von Stefan F. (Gast)


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> Wie messe ich denn eine hochohmige Spannungsquelle?

Mit einem noch viel hochohmigeren Messverstärker.

von Marc H. (marchorby)


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Sind die Zählröhren in Glas unempfindlicher als die mit Metallmantel?

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Marc H. schrieb:
> Sind die Zählröhren in Glas unempfindlicher als die mit Metallmantel?

Kommt auf dir Röhre an.

Und Glasröhren können Lichtempfindlich sein

von Strahlemann (Gast)


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Ich schätze mal dass reine Metallröhren ohne Fenster auch keine 
Alphastrahlung durchlassen.

von Lurchi (Gast)


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2 oder 3 der kleinen Röhren könnte man ggf. schon parallel betreiben, 
ohne dass man Pulse verliert. Sinnvoller ist aber vermutlich eine 
größere Röhre.

Unabhängig davon hat man bei der Kosmischen Strahlung tatsächliche 
Schwankungen, wo auch eine größere Röhre nicht viel hilft.

Ein Teil des Hintergrundes kommt halt als Bursts - da würden ggf. 
mehrere Röhren helfen, so dass man quasi gleichzeitige Ereignisse bei 
mehreren Detektoren erkennt. Von daher ist der Einwand mit der Totzeit 
trotz der im Mittel geringen Rate nicht so abwegig. So Aufwändig ist die 
Verstärkung und Auswertung heute ja auch nicht mehr.

von Dirk S. (fusebit)


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Ein Fensterzählrohr ist nur sinnvoll wenn man unbedingt alpha-strahlung 
messen will. Solche GMZ sind nicht automatisch empfindlicher!

Ich habe ein LND-712 das macht weniger Hintergrund-Klicks als ein 
SBM-20. Für eine höhere Empfindlichkeit bei Hintergrundstrahlung hilft 
nur mehr aktives Volumen. Die STS-6 ist super. Günstig und empfindlich, 
aber auch echt groß...


Edit: Eventuell ist der Begriff "Empfindlichkeit" hier auch schlecht 
gewählt.

: Bearbeitet durch User
von Dirk S. (fusebit)


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Hier ist das schön zu sehen.

von Hp M. (nachtmix)


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Strahlemann schrieb:
> Einfach einen noch höherohmigen Vorwiderstand (100M?) nehmen und dann
> zurückrechnen?

Das ist eine Möglichkeit, die aber auch nicht sicher funktioniert.
Du solltest dabei auf jeden Fall etwaige Vorwiderstände des Rohres 
berücksichtigen und kannst nur hoffen, dass sich die Ausgangsspannung 
des Wandlers durch die Belastung nicht ändert.

Man sollte die Schaltung kennen, dann kann man beurteilen, wo und wie 
man am schlauesten misst.

Wenn z.B. ein Spannungsvervielfacher verwendet wird, kann man gut an der 
ersten Stufe messen und das Endergebnis berechnen.

Oder man schliesst anstelle des GM-Rohres einen größeren Kondensator an, 
und  misst dessen Spannung für einen kurzen Moment nach einer längeren 
Aufladezeit.
Damit sich die Spannung während z.B. 3s Messzeit höchstens um 1% ändert, 
müsste die RC-Zeitkonstante mindestens 5 Mal größer sein, also 15s 
betragen.
Bei einem Belastungswiderstand von 10MOhm entspräche das einer Kapazität 
von 1,5µF .
Keine Elkos verwenden!
Am Schluß das Entladen des Kondensators nicht vergessen, der beißt!
Dazu am einfachsten bei angeschlossenem Meßgerät den Wandler abschalten!

von Strahlemann (Gast)


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Lassen sich die Anschlüsse von der SBM-19/STS-6 eigentlich löten?

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Strahlemann schrieb:
> Lassen sich die Anschlüsse von der SBM-19/STS-6 eigentlich löten?

Mit Flussmittel und einem leistungsfähigen Lötkolben geht das. Hab ich 
auch schon gemacht.

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