Hallo,
ich habe vor einiger Zeit einen OKI LED-Drucker in die Finger bekommen.
Der letzte Zustand war: Rom-Error oder ähnliches. (...Bestimmt nur
gewollte Obsoleszenz...)
Ich habe ihn zerlegt, und die Platinen aufgehoben. Motortreiber usw.
Jedoch interessiert mich gerade die eigentliche Steuerplatine. Der
Aufbau ist sehr stark an einem PC angelehnt (CPU, North- und
Southbridge, Peripherie) - es sieht zumindest sehr nach "traditionellen"
32Bit X86 aus. Überall sehr breite und getrennte Busse.
Eine kleine Übersicht und Darstellung der Komponenten.
Die Verbindungen sind nur ganz grob, anhand des Routings nachgezeichnet:
Die in [Eckigen-Klammern] stehenden Bezeichnungen sind auf
Steckverbinder gelegt, jedoch zum Teil nicht bestückt. Was ich suche,
sind Datenblätter über MHM2030 + MHM2038, und eventuell paar
Embedded Infos über das "System" allgemein - eine kleine Info, ob sich
eventuell was draus machen lässt. Die anderen Bauteile sind erstmal
egal. Der Mask-Rom (Rom-Card) kommt natürlich weg - Dann gibt´s noch 4MB
Flash, und insgesamt 128 MB Ram. Den genauen CPU-Typ werde ich noch
ablesen. (Der ist unter einem gelöteten Kühlkörper) Den eigentlichen
Drucker-Typ kann ich nicht mehr nennen.
Hat jemand Anregungen oder Tipps? Bzw. kann mir jemand mit einem URL auf
die Sprünge helfen? Ich habe den Debug-Port noch nicht angezapft - und
finde absolut keine brauchbaren Infos zu den OKI-Dingern.
Oder ist es eher ratsam, das einfach weg zu schmeißen - und wenn ja,
will es jemand haben? - Ich habe momentan leider nicht mehr sooooo viel
Zeit übrig für diese Spielchen. Also wenn es mega extrem aufwändig ist,
eine Shell auf die Serielle- oder Ethernet Schnittstelle zu zaubern,
würde ich es sofort sein lassen, und ggf. noch verschenken.
Gruß, tsx
Tim S. schrieb:> Der> Aufbau ist sehr stark an einem PC angelehnt (CPU, North- und> Southbridge, Peripherie) - es sieht zumindest sehr nach "traditionellen"> 32Bit X86 aus.
ich hab in Druckern noch kein X86 gesehen. Oft dagegen PowerPC und ARM.
Eine Platine dieser Komplexität ohne Datenblatt des Prozessors und
Chipsatzes ans Laufen zu kriegen - vollkommen unrealistisch. Selbst mit
Datenblatt wirst Du mehrere Monate brauchen bis Du da mehr machen kannst
als an nem Pin wackeln.
Heutzutage bekommst Du Raspi, Beaglebone,... in allen Formen und Farben
mit fertiger Linux-Unterstützung für wenig Euro hinterhergeworfen. Da
lohnt sich sowas nicht mehr.
Im Netz gibt es keine Informationen zu diesen OKI-Typen, eventuell kennt
sich jemand damit aus, und kann etwas darüber berichten!?? Ich denke,
jeder kleine Tipp bringt mich ein Stückchen weiter. Ich werde versuchen
das Teil wieder zu bestromen, und mich an den Debug-Port zu hängen.
Gerd E. schrieb:> Heutzutage bekommst Du Raspi, Beaglebone,... in allen Formen und Farben> mit fertiger Linux-Unterstützung für wenig Euro hinterhergeworfen.
Eben.
Und
Tim S. schrieb:> diese Spielchen
...möchte ich noch nicht ganz aufgeben, und wenn es beispielsweise
einfach wie bei Open-WRT mit: "Image Flashen, und fertig" funktioniert,
würde ich es gerne versuchen. Wenn jedoch gar nichts bekannt ist, lass
ich es natürlich.
Gerd E. schrieb:> Da lohnt sich sowas nicht mehr.
Kommt hald drauf an. Fertiges Spielzeug kann doch jeder kaufen! Genau so
könnte ich behaupten, dass Raspberry und Co sich nicht mehr für diese
Spielchen lohnen. ;-) Ja - Ansichtssache.
CPU Date ist 2002.
Wenn jemand noch Infos hat, immer her damit! ;-)
Außer es ist verboten, die Datenblätter zu veröffentlichen, aber nicht
mal diese Info ist auffindbar.
Gerd E. schrieb:> Oft dagegen PowerPC und ARM.
Ja du hast Recht, es ist ein PowerPC - laut Wikipedia.
Wikipedia:
> A 533 MHz PowerPC 750CXe ...
Es gibt seit 1997 ein (Debian) Linux Port für PPC und diese CPU. Das
vorliegende Platinchen ist anscheinend etwas stärker, als das für den
Debian-Port ursprünglich eingesetzte. Diese Architektur allgemein wird
anscheinend unterstützt - es gibt noch eine andere ohne PCI (NuBus), die
nicht funktionieren würde. Es gibt hald keine Grafik. Das klingt immer
besser, und ich würde es nur sehr ungerne gleich aufgeben.
Die OKI-Typen sind doch bestimmt nur irgendwas umgelabeltes, ala
Obfuscating, wie das ja die meisten machen - bei so etwas großem.
Eventuell ist ja schon etwas Linux in dieser Richtung drauf.
(Spekulatius) Morgen doch erstmal an den Debugg-Port hängen.
Falls jemand in der Richtung PPC/Chipset + Linux noch was weiß, bitte
melden!
Gerd E. schrieb:> Oft dagegen PowerPC und ARM.
Früher(tm) waren auch i860/i960 und NS32016 sehr verbreitet. WIMRE
enthielt der HP Laserjet III einen 680x0.
Korrektur:
> Die OKI-Typen
für die ich ein Datasheet suche,
> sind doch bestimmt nur irgendwas umgelabeltes, ala> Obfuscating, wie das ja die meisten machen - bei so etwas großem.
Die beiden gesuchten OKI´s sind BGA, und das alles sieht hald wie so ein
"Fertig-Chipset" wie auf einem PC Mainboard aus. Application-Note
kopiert, oder sowas - sehr sauber.
Und die anderen Drucker-Spezifischen ASICs sind alle TSOP oder kleiner,
"förmlich" ganz anders (vergleichsweise wirr) geroutet, und mir
natürlich vollkommen wurscht.
Daher dachte ich, ein minimal Grundsystem zum laufen zu bekommen, ganz
ohne OKI-Parts. Das wäre echt der Hammer, ohne Infos geht das leider
nicht...
Hat noch jemand kostbare Erinnerungen an
Andreas S. schrieb:> Früher(tm)
?
Jo ich vergesse es.
Ich hatte es an 5V gehängt, etwa 1,8A sind durch - alle beschrifteten
Onboard-Spannungen sind Okay. Aber jetzt komm ich auch nicht mehr
weiter, Com-Port tot, kein Traffic am Eth, und am USB will er Treiber.
Gerd E. schrieb:> vollkommen unrealistisch.
Hab jetzt keinen Bock mehr, und nun hält die "Northbridge" bei 12.5A @
5V meinen Tee warm.
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