Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche Datenblatt: OKI Asic?


von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Hallo,
ich habe vor einiger Zeit einen OKI LED-Drucker in die Finger bekommen. 
Der letzte Zustand war: Rom-Error oder ähnliches. (...Bestimmt nur 
gewollte Obsoleszenz...)

Ich habe ihn zerlegt, und die Platinen aufgehoben. Motortreiber usw.
Jedoch interessiert mich gerade die eigentliche Steuerplatine. Der 
Aufbau ist sehr stark an einem PC angelehnt (CPU, North- und 
Southbridge, Peripherie) - es sieht zumindest sehr nach "traditionellen" 
32Bit X86 aus. Überall sehr breite und getrennte Busse.

Eine kleine Übersicht und Darstellung der Komponenten.
Die Verbindungen sind nur ganz grob, anhand des Routings nachgezeichnet:
1
                     [RS232, Maxim IC fehlt]
2
                             Debug
3
           [RamCard(64M)]      |      [PataIDE]    [PCI]
4
                |              \         |          |
5
[JTAGHP]  Ram --|               \ -------------------
6
   |            |                \|
7
   ---CPU----MHM2030-----------MHM2038---- [Parallel-LPT]
8
                |  \              |
9
        Flash---|   \             -------------------
10
                |    \------            |           |
11
           [RomCard]  \     \        DP83816A     Net2270
12
                      |      \          |           |
13
                  DruckerIC   |     [RJ45-LAN]  [USB-Client]
14
                   MHM2041  [conn]
15
                   Farben     |
16
                           DruckerIC  
17
                         MHM2033 u. andere
18
                           MotorPCB
Die in [Eckigen-Klammern] stehenden Bezeichnungen sind auf 
Steckverbinder gelegt, jedoch zum Teil nicht bestückt. Was ich suche, 
sind Datenblätter über MHM2030 + MHM2038, und eventuell paar 
Embedded Infos über das "System" allgemein - eine kleine Info, ob sich 
eventuell was draus machen lässt. Die anderen Bauteile sind erstmal 
egal. Der Mask-Rom (Rom-Card) kommt natürlich weg - Dann gibt´s noch 4MB 
Flash, und insgesamt 128 MB Ram. Den genauen CPU-Typ werde ich noch 
ablesen. (Der ist unter einem gelöteten Kühlkörper) Den eigentlichen 
Drucker-Typ kann ich nicht mehr nennen.

Hat jemand Anregungen oder Tipps? Bzw. kann mir jemand mit einem URL auf 
die Sprünge helfen? Ich habe den Debug-Port noch nicht angezapft - und 
finde absolut keine brauchbaren Infos zu den OKI-Dingern.

Oder ist es eher ratsam, das einfach weg zu schmeißen - und wenn ja, 
will es jemand haben? - Ich habe momentan leider nicht mehr sooooo viel 
Zeit übrig für diese Spielchen. Also wenn es mega extrem aufwändig ist, 
eine Shell auf die Serielle- oder Ethernet Schnittstelle zu zaubern, 
würde ich es sofort sein lassen, und ggf. noch verschenken.

Gruß, tsx

: Bearbeitet durch User
von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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CPU ist IBM 9314 und anscheinend ein 386er.

von Gerd E. (robberknight)


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Tim S. schrieb:
> Der
> Aufbau ist sehr stark an einem PC angelehnt (CPU, North- und
> Southbridge, Peripherie) - es sieht zumindest sehr nach "traditionellen"
> 32Bit X86 aus.

ich hab in Druckern noch kein X86 gesehen. Oft dagegen PowerPC und ARM.

Eine Platine dieser Komplexität ohne Datenblatt des Prozessors und 
Chipsatzes ans Laufen zu kriegen - vollkommen unrealistisch. Selbst mit 
Datenblatt wirst Du mehrere Monate brauchen bis Du da mehr machen kannst 
als an nem Pin wackeln.

Heutzutage bekommst Du Raspi, Beaglebone,... in allen Formen und Farben 
mit fertiger Linux-Unterstützung für wenig Euro hinterhergeworfen. Da 
lohnt sich sowas nicht mehr.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Im Netz gibt es keine Informationen zu diesen OKI-Typen, eventuell kennt 
sich jemand damit aus, und kann etwas darüber berichten!?? Ich denke, 
jeder kleine Tipp bringt mich ein Stückchen weiter. Ich werde versuchen 
das Teil wieder zu bestromen, und mich an den Debug-Port zu hängen.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Heutzutage bekommst Du Raspi, Beaglebone,... in allen Formen und Farben
> mit fertiger Linux-Unterstützung für wenig Euro hinterhergeworfen.

Eben.

Und
Tim S. schrieb:
> diese Spielchen

...möchte ich noch nicht ganz aufgeben, und wenn es beispielsweise 
einfach wie bei Open-WRT mit: "Image Flashen, und fertig" funktioniert, 
würde ich es gerne versuchen. Wenn jedoch gar nichts bekannt ist, lass 
ich es natürlich.

Gerd E. schrieb:
> Da lohnt sich sowas nicht mehr.

Kommt hald drauf an. Fertiges Spielzeug kann doch jeder kaufen! Genau so 
könnte ich behaupten, dass Raspberry und Co sich nicht mehr für diese 
Spielchen lohnen. ;-) Ja - Ansichtssache.

CPU Date ist 2002.
Wenn jemand noch Infos hat, immer her damit! ;-)
Außer es ist verboten, die Datenblätter zu veröffentlichen, aber nicht 
mal diese Info ist auffindbar.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Oft dagegen PowerPC und ARM.

Ja du hast Recht, es ist ein PowerPC - laut Wikipedia.

Wikipedia:
> A 533 MHz PowerPC 750CXe ...

Es gibt seit 1997 ein (Debian) Linux Port für PPC und diese CPU. Das 
vorliegende Platinchen ist anscheinend etwas stärker, als das für den 
Debian-Port ursprünglich eingesetzte. Diese Architektur allgemein wird 
anscheinend unterstützt - es gibt noch eine andere ohne PCI (NuBus), die 
nicht funktionieren würde. Es gibt hald keine Grafik. Das klingt immer 
besser, und ich würde es nur sehr ungerne gleich aufgeben.

Die OKI-Typen sind doch bestimmt nur irgendwas umgelabeltes, ala 
Obfuscating, wie das ja die meisten machen - bei so etwas großem.

Eventuell ist ja schon etwas Linux in dieser Richtung drauf. 
(Spekulatius) Morgen doch erstmal an den Debugg-Port hängen.

Falls jemand in der Richtung PPC/Chipset + Linux noch was weiß, bitte 
melden!

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Oft dagegen PowerPC und ARM.

Früher(tm) waren auch i860/i960 und NS32016 sehr verbreitet. WIMRE 
enthielt der HP Laserjet III einen 680x0.

: Bearbeitet durch User
von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Korrektur:
> Die OKI-Typen
für die ich ein Datasheet suche,
> sind doch bestimmt nur irgendwas umgelabeltes, ala
> Obfuscating, wie das ja die meisten machen - bei so etwas großem.

Die beiden gesuchten OKI´s sind BGA, und das alles sieht hald wie so ein 
"Fertig-Chipset" wie auf einem PC Mainboard aus. Application-Note 
kopiert, oder sowas - sehr sauber.

Und die anderen Drucker-Spezifischen ASICs sind alle TSOP oder kleiner, 
"förmlich" ganz anders (vergleichsweise wirr) geroutet, und mir 
natürlich vollkommen wurscht.

Daher dachte ich, ein minimal Grundsystem zum laufen zu bekommen, ganz 
ohne OKI-Parts. Das wäre echt der Hammer, ohne Infos geht das leider 
nicht...

Hat noch jemand kostbare Erinnerungen an
Andreas S. schrieb:
> Früher(tm)
?

: Bearbeitet durch User
von Route_66 H. (route_66)


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Gerd E. schrieb:
> ich hab in Druckern noch kein X86 gesehen. Oft dagegen PowerPC und ARM.

Der OKI OL-400 hatte einen 80186 als Prozessor.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Jo ich vergesse es.
Ich hatte es an 5V gehängt, etwa 1,8A sind durch - alle beschrifteten 
Onboard-Spannungen sind Okay. Aber jetzt komm ich auch nicht mehr 
weiter, Com-Port tot, kein Traffic am Eth, und am USB will er Treiber.

Gerd E. schrieb:
> vollkommen unrealistisch.

Hab jetzt keinen Bock mehr, und nun hält die "Northbridge" bei 12.5A @ 
5V meinen Tee warm.

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