Guten Abend! Ich habe ein URV35 Powermeter mit einem URV-Z2 und einem NRV-Z4 geschenkt bekommen. Sichtlich erfreut über die Schenkung hab ich das Powermeter in Betrieb genommen und festgestellt das was schief läuft. Kurz zur Fehlerbeschreibung: Das Gerät bootet ohne Error und lest auch den Sensor aus, jedoch wandert die Levelanzeige von 5dBm bis 10dBm und bleibt dort stehen. Ein Pegel wird nicht erkannt, ein Zero wird mit "errZero" quittiert. Dies tritt bei beidem Sensoren exakt gleich auf. In den Einstellungen ist auch keine Referenz eingestellt welches diesen Fehler erklärt. Ich habe nun die Statusregister SE0 und SE1 über RS232 ausgelesen und bekom für SE0 "08" zurück. Laut dem Manual gibt es aber dafür keinen Eintrag, SE1 liefert nur Nullen zurück. (Manual: http://www.ko4bb.com/manuals/81.10.132.241/URV35_Manual.pdf , Service Manual: http://www.ko4bb.com/manuals/81.10.132.241/Rohde_Schwarz_URV35_RS_URV35_Level_Meter_Service_Manual.pdf) Ich bin mit meinem Latein jetzt ziemlich am Ende, würde das Gerät aber gerne verwenden. Eine Reperatur wird von R&S nicht mehr angeboten bzw. wäre es wahrscheinlich bei dem Preis günstiger sich ein Neues Meter zu kaufen. Deshalb wollte ich fragen ob jemand vielleicht noch einen Tipp auf Lager hat was ich noch checken kann/soll? Vielen Dank im Voraus Michael
Die Links funktionieren nicht. Steht denn im Handbuch, welche Fehlermeldung es bei ausgebrannten Dioden des Meßkopfes gibt? Die erwischt es ja am ehesten, wenn jemand einen Sender mit mehr als wenigen Watt Ausgangsleistung anschliesst.
Du musst unterscheiden ob das Grundgerät defekt ist, oder der Tastkopf Ich vermute es ist der Tastkopf. Das Grundgerät ist ein einfaches DC Voltmeter. Jeder Tastkopf liefert die gleiche Spannung ans Gerät. Aus der Info die im EPROM des Tastkopfes ist, weiss das Grundgerät was der Tastkopf kann. Im EPROM sehen auch die Daten für die Frequenzgangkorrektur und die Temperaurkorrektur. Normalerweise steht eine Prüfsumme auf dem EPROM. Die kann man auslesen und vergleichen. Das HF Frontend kannst Du nur mit einem Oszi und einem Funktionsgenerator prüfen. Stell eine Spannung von 100mV/110kHz ein, einen 47 Ohm Widerstand in Serie und miss nach dem Widerstand mit dem Oszi. Wenn Du den Taskopf anschließt muss die Spannung auf die Hälfte zusammenbrechen. Wenn nicht sind die Dioden defekt.
> Ich habe nun die Statusregister SE0 und SE1 über RS232 ausgelesen und > bekom für SE0 "08" zurück. Laut dem Manual gibt es aber dafür keinen > Eintrag In meinem Manual dekodiert '08' in SE0 zu 'Error in RS232 operation'. HTH
Petra schrieb: > Im EPROM sehen auch die > Daten für die Frequenzgangkorrektur und die Temperaurkorrektur. ganz wichtig. Im Eprom ist vor allem die Diodenkennlinie abgelegt. ( Also Abhängigkeit gleichgerichtete Spannung von der HF Eingangsspannung. madmich schrieb: > Das Gerät bootet ohne Error und lest auch den Sensor aus, jedoch wandert > die Levelanzeige von 5dBm bis 10dBm und bleibt dort stehen. Ein Pegel > wird nicht erkannt, ein Zero wird mit "errZero" quittiert. Dies tritt > bei beidem Sensoren exakt gleich auf. In den Einstellungen ist auch > keine Referenz eingestellt welches diesen Fehler erklärt. Das sinnvollste wäre jemanden zu kontaktieren, der auch solche Messköpfe hat, um deine Messköpfe als Fehlerquelle ausschließen zu können. Diese habe ich nämlich auch in Verdacht. Es passen alle Messköpfe vom URV5 URY und NRV. Das waren alle die gleichen Geräte mit geringen Firmwareunterschieden. Erst wenn die Messköfe als Fehlerquelle ausgeschlossen sind , kann man sich mal auf der Suche im Gerät machen. Ralph Berres
In der Bucht wurde eines für 100 Euro verkauft. Bei R&S ist das Teil abgekündigt. Kalibrieren oder Reparatur ist wohl nicht mehr und dürfte auch zu teuer sein. Schade um das schöne Teil...
Ein kurzes Update: Das mit den Köpfen war meine erste Vermutung, jedoch hielt ich die Wahrscheinlichkeit für gering das beide Köpfe defekt sind. Was noch im Eingangspost falsch da steht: Die Köpfe werden ausgelesen. Beim Durchgangskopf pendelt die Anzeige zwischen 10-15dBm, der Dioden Sensor verursacht ein "Overload" am Display. Ich habe leider keine Möglichkeit mal einen anderen Kopf zu testen. Ich hab das Gerät jetzt mal aufgeschraubt und untersucht. Es kann ja mit Batterien bzw. Akkus betrieben werden und meine Vermutung, dass die Batterien noch vorhanden sind und ausgelaufen sind, sollte sich bewahrheiten. Die Batterien sind zwar nicht komplett ausgelaufen, jedoch hat es 3 Bauteile erwischt, die im Anhang zu sehen sind. Was mich jedoch stutzig macht: R260 ( der jetzt als defekt gestempelt ist ) sollte laut Schaltplan nicht bestückt sein, ist er aber und der Wert entspricht ca. 200 MOhm. R269 der laut Schaltplan bestückt sein sollte, kann ich nicht finden. Somit bleibt dies ein Rätsel für mich. Spannungen laut Service Manual wurde überprüft und sind in Ordnung. Ich habe nun die Bauteile bestellt und sobald sie ankommen werde ich sie tauschen. In der zwischenzeit versuche ich einen funktionieren Kopf aufzutreiben. Falls der Fehler dann nicht klar ist, begib ich mich mit SigGen und Scope auf die Suche. Was mich wirklich verwundert hat war der bemühte Customer Support von R&S, obwohl das Gerät nicht mehr im Portfolio ist haben sie sich echt Mühe gegeben. Ein Grund mehr das Ding wieder zum laufen zu bringen, die scheinen echt für die Ewigkeit gebaut zu sein. Vielen Dank auf alle Fälle! Grüße Michael
Ich finde es nicht ausgeschlossen, dass beide Köpfe hinüber sind. Ich habe ein funktionsfähiges URV-5, URV-35 und auch Köpfe dafür. Ausleihen ist nicht. Aber wenn Du bei Stuttgart, Saarbrücken oder in der Nähe der Autobahn dazwischen bist, könnten wir evtl. mal testen. Wenn du bei dem einen Kopf mal tatsächlich 13 dBm drauf gibst, tut sich dann was? Der Kopf URV-Z51 ist übrigens genial. Da rein thermisch, kann man ihn mit Gleichspannung testen und dann die Pegel des mW-Meters, Generators und Spektrumanalyzers und Abschwächern halbwegs rückführbar kontrollieren. Reicht nicht für ein Kalibrierlabor, aber für den Ausschluss von Fahrlässigkeit allemal. Gruß, Gerhard
Michael O. schrieb: > Das mit den Köpfen war meine erste Vermutung, jedoch hielt ich die > Wahrscheinlichkeit für gering das beide Köpfe defekt sind. Was noch im > Eingangspost falsch da steht: Die Köpfe werden ausgelesen. Beim > Durchgangskopf pendelt die Anzeige zwischen 10-15dBm, der Dioden Sensor > verursacht ein "Overload" am Display. > Ich habe leider keine Möglichkeit mal einen anderen Kopf zu testen. Ich könnte dir folgendes anbieten. Schicke mir die Köpfe und ich teste sie an meinem URV5 Dann kann ich dir auch sagen, ob die Messergebnisse plausibel sind. Aber verleihen werde ich mein Equipment auch nicht. Die Versandkosten hätte ich nur gerne ersetzt. Ralph Berres
Ich kenne Dein Equipment nicht. Aber mit einem Signalgenerator und einem Multimeter kannst Du schon viel nachmessen. Auch die Manuals sind aus den goldenen Zeiten, wo R&S alles offen gelegt hat. Gibt es heute leider nicht mehr. Hast Du schon Messungen gemacht?
madmich schrieb: > Das Gerät bootet ohne Error und lest auch den Sensor aus, jedoch wandert > die Levelanzeige von 5dBm bis 10dBm und bleibt dort stehen. Ein Pegel > wird nicht erkannt, ein Zero wird mit "errZero" quittiert. Dies tritt > bei beidem Sensoren exakt gleich auf. dann schreibt er ein paar Einträge später Michael O. schrieb: > Die Köpfe werden ausgelesen. Beim > Durchgangskopf pendelt die Anzeige zwischen 10-15dBm, der Dioden Sensor > verursacht ein "Overload" am Display. also verhalten sich doch nicht beide Köpfe exakt gleich. Für mich sieht das aber ziemlich danach aus, als ob bei beiden Köpfen die Dioden geschossen sind. Der Durchgangskopf hat die Dioden BAT16-46 dir zur Zeit in Ebay für 100 Euro für 4 Stück angeboten werden. Sie lassen sich ohne Lötkolben ziemlich leicht wechseln. Meist ist noch der Koppelkondensator verbrannt.Aber nach dem wechseln der Dioden ist die Kalibrierung hin. Streng genommen müsste man bei Rohde&Schwarz in Köln den Kopf nach dem Wechsel der beiden Dioden neu kalibrieren lassen. Dafür wird die Diodenkennlinie und der Frequenzgang erfasst, und die notwendigen Korrekturwerte ins Eprom gebrannt. Was das kostet weiß ich aber nicht. Aber so ganz falsch gehen sie auch ohne Neukalibrierung nicht. Für ein wenig mehr Geld als die Dioden angeboten werden, bekommt man aber einen URV-Z2 auch auf dem Gebrauchtmarkt. Da ist dann wenigstens der Inhalt des Epromes noch gültig. Der maximal zulässige Pegel des Durchgangskopfes ist 10Veff !!!! Hier könnte man mit einen Signalgenerator bei 1Veff ( +13dbm Abschlusswiderstand nicht vergesssen !! ) messen ob hinter dem Messkopf eine DC Spannung rauskommt die bis etwa 200mVeff einen linearen Zusammenhang hat. Aber ein DC drift im Nanovoltbereich wird hiermit nicht aufgedeckt. Der NRV Z4 kann man die Dioden nicht einzeln wechseln. Diese sitzen zusammen mit dem Abschlusswiderstand in dem N-Stecker auf einen Keramiksubstrat. Das bekommt man zwar als Ersatzteil, zu einen Preis für den man einen gebrauchten NRV-Z1 bekommt. ( Der NRV-Z4 ist bis 6GHz spezifiziert, der NRV-Z1 bis 18GHz ansonsten sind sie gleich ). Auch hier müsste nach dem Wechsel des Messkopfeinsatzes der Messkopf neu kalibriert werden. Gleiche Prozedur wie bei dem URV-Z2. Der maximal zulässige Pegel ist 1Veff!!! Das URV35 müsste eigentlich auch neu kalibriert werden , nachdem du in dem Messverstärker Teile gewechselt werden. Das wird bei Rohde mit eiem DC Kalibrator gemacht. Die DC Spannung die aus dem Demodulatorkopf herauskommt ändert sich bezogen auf die HF-Eingangsspannung unterhalb etwa 20mV im etwa quadratisch. Ab ca 20mV ist der Zusammenhang linear. Diese Kennlinie liegt im Eprom des Messkopfes als Korrekturwert vor. Das heist bei 1mV HF Spannung ist die Diodenspannung nur noch im 100nV Bereich. Deswegen ist im Grundgerät URV35 auch so ein aufwendiger Zerhackerverstärker, bei dem die Diodenspannung abwechselnd normal und verpolt an den Eingang gelegt wird um die Gleichspannungsdrift des Messverstärkers rauszukürzen. Schon eine trickreiche Schaltung die mich stark an die Schaltung des URV5 erinnert. Ich würde an deiner Stelle schauen, das ich einen gebrauchten Durchgangskopf bekomme und das Grundgerät damit testen, ob es dann was sinnvolles anzeigt. Dann kann man immer noch entscheiden wie es weiter geht. Ralph Berres
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@Ralph: Mir fehlen die Messungen des Frontends des TK. Oder die Ergebnisse des TK von der DC Seite ans URV. Die Dioden des Z2 kann man mit einem Diodentester prüfen. Sparfüchse tauschen nur die defekte. Für Heimgebrauch gibt es sicherlich ähnliche Dioden, die nicht so teuer sind. Wenn beim Z4 das Frontend defekt ist, ist er Edelschrott. (Wie Du bereits geschrieben hast). Die DC Spannung vom TK wird unlinaerisiert ans URV weitergegeben. Nur wenn die Frequenzgangkorrektur mit der Messfrequenz eingestellt ist, wird korrigiert. Die Temperaturkorrektur erfolgt automatisch. Wuuste nicht, dass die Eproms in Köln gebrannt werden. Kenne nur München, die die Anlage haben/hatten. Die Schaltung kenne ich schon aus dem URV3, NAUS,... War vermutlich früher schon gängige Praxis, als der 741 noch State of the Art war.
Petra schrieb: > Sparfüchse > tauschen nur die defekte. das kann sich aber auf die erreichbare Empfindlichkeit auswirken. Petra schrieb: > Die DC Spannung vom TK wird unlinaerisiert ans URV weitergegeben. Das ist richtig. Der Dynamikumfang beträgt hierbei wenige 10 nV bis 15V bei dem Z2 Kopf. Bei dem NRV Abschlusskopf sind es etwa 1,5V maximal Petra schrieb: > Für Heimgebrauch gibt es sicherlich ähnliche > Dioden, die nicht so teuer sind. Ne das geht nicht. Selbst die BAT62 gehen nicht, welch noch am ähnlichsten sind. Die Kalibrierkurve passt nicht mehr. Petra schrieb: > Nur > wenn die Frequenzgangkorrektur mit der Messfrequenz eingestellt ist, > wird korrigiert. Die wird dann zusätzlich korrigiert. Aber die Abweichung im Frequenzgang ist auch unkorrigiert meist schon erstaunlich gering, und braucht in der Praxis meist nicht berücksichtigt zu werden. Erst an den Freqenzganggrenzen wird auch das interessant. Was immer korrigiert wird und im Eprom abgelegt ist das ist die Diodenkennlinie selber. Also der Zusammenhang zwischen HF-Eingangsspannung und DC Spannung am Ausgang. Und zwar wird hauptsächlich der Bereich zwischen 20mV und 10V als Korrekturwerte abgelegt. So das nach der Korrektur im URV5 ein quadratischer Zusammenhang ergibt wie aus dem Gleichrichter auch unter 20mV ohnehin der Fall ist. Im URV5 wird dann delogarytmiert. Man kann also nicht einfach Dioden wechseln ohne das die Kalbrierung hin ist. Petra schrieb: > Die Temperaturkorrektur erfolgt automatisch. Das ist wiederum richtig. Petra schrieb: > Die Schaltung kenne ich schon aus dem URV3, De URV URV3 und URV4 arbeiteten vollkommen anders. Da wurde in einer Regelschleife mit einen NF Generator und einen zweiten Diodenpaar linearisiert.Der Pegel des NF Generators wird dabei solange nachgeführt, bis die Differenz des HF Gleichrichters und des NF Gleichrichters zu Null wird. Hier kam dann tatsächlich kein log Zusammenhang sondrn ein linearer zusammenhang raus. Da gab es auch keinen Eprom wo eine Kalibrierkurve hinterlegt war. Die Toleranzen waren auch wesentlich größer als beider URV5 Familie. Bei dem NAUS weis ich es nicht wie die arbeitetenm, weil ich keine Schaltungsunterlagen von dem Gerät habe. Petra schrieb: > Wuuste nicht, dass die Eproms in Köln gebrannt werden. Kenne nur > München, die die Anlage haben/hatten. In Köln haben die die Möglichkeit auch. Ich habe aber keine Ahnung ob die das noch anbieten und was das kostet. Man muss da schon jemanden kennen. Viele Grüße Ralph Berres
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@ Ralph Ich würde gerne das Angebot annehmen. Ich melde mich nochmals per PN wo wir die Details besprechen können. @all Ich denke der beste Schritt wird sein, wenn ich die Köpfe mal zu Ralf schicke, damit ich eine Fehlerquelle ausschließen kann. Grüße
Michael O. schrieb: > Ich würde gerne das Angebot annehmen. Ich melde mich nochmals per PN wo > wir die Details besprechen können. Dann kontaktiere mich bitte per PN Ralph Berres
Michael O. schrieb: > Ich würde gerne das Angebot annehmen. Ich melde mich nochmals per PN wo > wir die Details besprechen können. Hast du den Fehler mittlerweile selbst gefunden? Ralph Berres
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