Meine Tante gestern: "Ich suche ein Tablet als Weihnachtsgeschenk für meinen Freund!" Ich: "Wieviel soll bzw. darf es denn kosten?" Tante: "100€" Ich: "Für 100€ bekommst Du kein gescheites Gerät. Ab 150€ fangen die ersten brauchbaren Geräte an, für 200€ bekommt man schon gut ausgestattete aktuelle Tablets!" Tante: "Soviel wollte ich eigentlich nicht ausgeben. Warum kosten die so viel?" Ich: "Was heißt viel?" Tante: "Naja, man sagt doch, dass Technik immer billiger wird. Warum werden Tablets nicht billiger?" Ich: "Wieviel billiger denn noch? Die Produktion kostet nun mal einen Fixbetrag. Die ersten Laptops und Tablets kosteten Tausende von $, heute bekommst Du gut ausgestattete Consumer-Tablets für 200€ und Laptops für 300€ nachgeworfen. Was ist daran teuer?" => Das Gespräch endete dann mit "Maximal 150€, nicht mehr".... Warum zum Teufel schätzen Menschen in der westlichen Welt nicht den Wert der Technik!? Wissen die meisten überhaupt, wieviel Forschung und Entwicklung notwendig war, wieviele Menschen beteiligt waren, wieviele Vorleistungen nötig gewesen sind, um so ein Tablet herzustellen? Wieviele Mannstunden Arbeit da letztendlich reingeflossen sind!? Würde ich Menschen vor 50 Jahren ein Tablet in die Hand drücken, dann hielten die mich für ein Alien, das gerade aus dem Ufo gestiegen ist. Etwas mehr Respekt für die Wunder der Technik wäre angebracht. Die Menschen versaufen an einem Abend 100€ aufm Kiez, geben 200€ für Schuhe und andere billig zusammengefriemmelte Kleidungsstücke aus, 'ne Anwaltsstunde ist den meisten auch 100€ und mehr wert, aber wenn so ein Wunderwerk der Technik wie ein Tablet mehr als 100€ kostet, dann bricht für viele Leute (Amöben) die Welt zusammen. Was ist bloß los mit den Leuten?
:
Verschoben durch User
Ich sag nur "Bei Technik Fragen, Tech Nick fragen" Den Leuten wird es doch so verkauft das Geiz geil ist und alles billig zu haben ist. Dazu kommt noch eine nicht vorhandene (Grund)Bildung im Bereich Technik die es den meisten voellig schleierhaft macht wie so ein Tablet, Waschmaschine etc. entsteht bzw. was es fuer Arbeit enthaellt.
Hm Respekt vor Technik? Ich schätze "die Technik" macht nur einen kleine Teil der 100€ aus. Der andere andere Teil sind "Personalkosten". Vielleicht handelt es hierbei eher um einen Mangel an Respekt vor menschlicher Arbeit. PS: Sonst würde man eher Produkte kaufen deren "Hersteller" ähnlich entlohnen wie das deutsche Rentensystem.
van Brun schrieb: > dann bricht > für viele Leute (Amöben) die Welt zusammen. Was ist bloß los mit den > Leuten? Willkommen auf dem wunderbaren Pfad zum (Alltags-)Zyniker :)
van Brun schrieb: > geben 200€ für > Schuhe und andere billig zusammengefriemmelte Kleidungsstücke aus, Also mein eines Paar Schuhe von Meindl fuer 200 Euro wuerde ich nicht als billig bezeichnen, sondern (im gegensatz zu der meisten Technik) sogar nachhaltig, da man die wiederbesohlen lassen kann :P
van Brun schrieb: > Warum zum Teufel schätzen Menschen in der westlichen Welt nicht den Wert > der Technik!? Es ist deine Tante die den Wert von Technik nicht schätzt! Nicht alle Menschen sind gleich!
Vieleicht schätzt Sie einfach nur den für Sie individuellen Nutzwert für so ein Produkt richtig ein.
Ist doch fast überall in DE so. Hier ein Beitrag von Gernot Hassknecht: https://www.youtube.com/watch?v=n7xcyV9nxRM Mehr gibt es zu solch einem Thema nicht zu sagen... PS: Bitte bis zum Ende schauen ;)
Ich kenne Ähnliches aus meinem Bekanntenkreis ... Viele Leute glauben, der Preis skaliert linear mit dem Nutzen ... mein Bekannter meint, er ist "eh nur 2-3 mal am Computer in der Woche". Dann geht bei ihm im Kopf ein Pauschalüberschlag auf: "Hmmmm neulich habe ich ein endteuren (sic!) Computer für 300 EUR in der Werbung gesehen ... bei 30% Nutzzeit darf der also so maximal 100 kosten!" Gesagt hat er aber "Muss ja auch kein teurer sein, so viel nutze ich den ja eh nicht ..." Als wenn in der Fabrik jemand einen Schalter umlegt und sagt "So, jetzt produzieren wir nur noch günstige PC's für Leute, die ihn wenig nutzen" Das Problem ist wie bereits gesagt das Umfeld und so wie es einem vorgelebt wird. Software wird nicht geschätzt, weil man sie nicht anfassen kann. Wenn jeder Software schwarz kopiert will man natürlichnicht der einzige Depp sein ,der dafür Geld ausgibt. Und wenn es keine Konsequenzen hat, who cares? Hardware wird nicht geschätzt, weil einem vorgekaukelt wird, dass jeder sie sich immer und überall leisten kann. Billiger. Billiger. Billiger. Autos ... tja Autos ... da wird komischerweise unendlich viel Geld in die Hand genommen. Und sei es "nur" eine VW Blechbüchse ... GTI ... R ... da ist man ja locker bei 40-50k dabei und kommt auch nur von A nach B ... davon kauft sich manch einer ein Haus von einer Auktion und saniert mit dem Budget komplett! Das erkläre ich mir wiederum mit der Generation von Menschen, die solche Aussagen treffen. Ein 18 jähriger legt viel mehr Wert auf ein Smartphone, als das vielleicht ein 60 jähriger macht. Der 60 jährige legt aber trotzdem großen Wert auf seinen Mercedes, auch wenn mittlerweile manch ausländische Auto drastisch aufgeholt hat, was Qualität anbelangt. ...
@Hensel (Gast) Danke für den wunderbaren Beitrag. Ja, genauso ist es.
van Brun schrieb: > Meine Tante gestern: "Ich suche ein Tablet als Weihnachtsgeschenk für > meinen Freund!" > Ich: "Für 100€ bekommst Du kein gescheites Gerät. Ab 150€ fangen die > ersten brauchbaren Geräte an, für 200€ bekommt man schon gut > ausgestattete aktuelle Tablets!" ist evtl. ein nicht so guter Freund? :) Kindertablet bekommt man hier in der Tuerkei (7" QuadCore miz 1024x600 und Android 5.1) fuer ca. 51EUR. Der kleine Android-KIndle auch mit Android liegt glaube bei ca. 55EUR. Natuerlich ist es nach oben offen... mein Samsung TabPro (SM-T900) mit 12.2" hat vor Jahren knapp 600EUR gekostet....hat sein letztes CyanoGenMod 12.2 Update erst gestern bekommen :) (unofficial). Klar ein gutes brauchbares 10" Tab liegt bei ca. 200EUR......
Hensel schrieb: > Ich kenne Ähnliches aus meinem Bekanntenkreis ... > "Hmmmm neulich habe ich ein endteuren (sic!) Computer für 300 EUR in der > Werbung gesehen ... bei 30% Nutzzeit darf der also so maximal 100 > kosten!" dan koennen die sich ja gerne nachhaltig einen Firmen-Leasing Ruecklaeufer fuer 40-80EUR kaufen....die sind fuer Gelegenheitstaeter prima.... Habe meinen AMD TripleCore 3GHz mit 4GB Ram und 250GB Platte (Win7) fuer 69EUR bekommen auf eBay.... ist von HP 6500 und ein Small Desktop.... hat nun 16GB Ram und Win10 und eine 30EUR HDMI Grafikkarte bekommen, weil Linux die onboard nicht so mochte....aber die Kiste laeuft echt gut und leise
Ganz einfach: mehr Schein als Sein! Oder auch: Beine sieht man im Club nicht. Daher zahlt der Deutsche nur für das, was bei anderen Neid erzeugt. Das den ganzen Tag zuhause vergammelnde Tablet hingegen ist kein Statussymbol.
Ja, dann lass sie doch das 100 € kaufen. Sag ihr aber gleich, dass du dafür kein Support übernimmst. Wenn dann eines Tages nicht mal mehr die Wetter-App sich aktualisieren will, weil von den "großzügigen" 1GB RAM nur noch 149 MB frei sind, merken die Leute vielleicht, dass es nicht günstig, sondern billig war.
van Brun schrieb: > Warum zum Teufel schätzen Menschen in der westlichen Welt nicht den Wert > der Technik!? Wissen die meisten überhaupt, wieviel Forschung und > Entwicklung notwendig war, wieviele Menschen beteiligt waren, wieviele > Vorleistungen nötig gewesen sind, um so ein Tablet herzustellen? Weil das ganze Zeugs eigentlich nicht wirklich einem echten Bedarf entspricht, sondern nur einem künstlich hervorgerufenen "Habenwollen". Vergleichst du das mit eimen guten Paar Schuhe? solchen aus richtigem Leder und gutem Design und obendrein auch noch lange haltbar? Ich meine nicht so ein Zeugs von Deichmann oder Siemes, sondern etwas, das wirklich gut ist und was man (sofern es die dann noch gäbe) auch nach 3 Jahren noch nachkaufen wollen würde. Die guten Schuhe braucht man tatsächlich, aber das schöne neue Tablett-Dingens? Ich hätte da noch eins an Bastler abzugeben: einmal ordentlich runtergefahren, weil man's für 2 Monate nicht gebraucht hat und dann beim Wiederhochfahren "toter grüner Roboter" - ohne Möglichkeit das Teil wiederzubeleben. Das ist eben Technik vom Feinsten. Die Schuhe hingegen kann der nächste Schuster mit ner neuen Absatzsohle versehen, wenn abgelatscht. Nein, all dieses Elektronik-Spielzeug ist zu mehr als 55% nichts wirklich Nützliches, sondern eben nur höheres Spielzeug - und zum großen Teil mit eingebautem Verfallsdatum. Und das soll man "hochschätzen"? W.S.
Hallo du hast es meiner Meinung indirekt durch deine "Frage" nach schon gesagt: "Wissen die meisten überhaupt, wieviel Forschung und Entwicklung notwendig war, wieviele Menschen beteiligt waren, wieviele Vorleistungen nötig gewesen sind, um so ein Tablet herzustellen? Wieviele Mannstunden Arbeit da letztendlich reingeflossen sind!?" Nein sie wissen es nicht, noch viel schlimmer teilweise werden die Menschen die das nicht nur des Geldes wegen machen sondern aus echten Interesse ("Berufung") als lebensfremde Nerds dargestellt. Weiterhin liegt es daran das ein einmal fertig entwickeltes Technikprodukt zumindest im Consumerbereich wirklich mit sehr wenig Kostenaufwand produziert werden kann. Ich behaupte das selbst einige Hobbyelektroniker und sogar einzelne Entwickler zum Teil keinen "Respekt" vor der Technik ,bzw. deren Entwickler haben. Für fast alle Anwendungen gibt es fertige Module welche sich relativ einfach in ein größeres Gerät als Bestandteil integriert werden können. Wer sich z.B. jemals auch nur ansatzweise mit HF Technik bei Frequenzen von >100MHz auseinander gesetzt hat, nur ansatzweise versucht hat genaue Oszillatoren auf Bauteilebene zu bauen und nur oberflächlich versucht hat zu verstehen wie GPS im Detail funktioniert kann verstehen wieviel Wissen und Grundlagenarbeit letztendlich in ein GPS Modul steckt das man teilweise schon für 25Euro bekommt. Schonmal versucht irgendein Digitales Funksystem bis auf Bauteilebene und in jeden Softwarebestandteil bis auf "Bitebene" zu verstehen? -Also auch wie der Codes bis ins kleinste funktioniert, wie irgendwelche Speicher ICs tatsächlich aufgebaut sind (entwickelt wurden) usw. Ich behaupte mal das das keiner vollständig beherrschen kann oder als Gesamtes komplett von Null aus neu entwickeln und aufbauen könnte (also ohne fertig vorliegende Codecs oder auch nur das Wissen über andere, ähnliche als Grundlage dienende, fertige Entwicklungssoftware, hochintegrierte ICs, ferige Bussystheme usw.). Weil aber unsere Gesamte (Consumer-)Technik nach aussen hin so einfach zu benutzen (das ist nicht verstehen) ist und "nichts" kostet ist der Respekt und die Bewunderung gegenüber ihr verloren gegeangen. Das sieht man auch recht gut in den Massenmedien: Zu fast jeder Minute kann man bei irgend einen Sender einen Bereicht über irgend ein (altes) Handwerk oder die Herstellung eines Lebensmittels sehen und es werden die Leistungen und das Können immer wieder herausgestellt. Aber Berichte über die Arbeitstechniken und Menschen welche unser modernes Leben ermöglichen, gibt es so gut wie nicht. Und wenn doch mal ist es dirkt auf Forschungsebene, aber der Entwickler, der Elektroniker, der einfache Elektriker oder selbst der Automechatroniker sind in den Massenmedien nicht vertreten obwohl diese wesentlich wichtiger sind als der letzte Hufschmied, die Manufaktur die heute noch meachnische Uhren herstellt, der letzte Korbflechter, der der Metzger der eine besonder Salami produziert. Schade... Bastler
Hier sitzen ja wiedermal einige auf einem sehr hohen Ross. Stellt euch vor, der Durchschnittsverdienst liegt in Deutschland bei etwa 30000EUR Jahresbrutto. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/164047/umfrage/jahresarbeitslohn-in-deutschland-seit-1960/ Berücksichtigt man, dass dieser Durchschnitt von einigen Spitzenverdienern in die Höhe getrieben wird, so ist davon auszugehen, dass die Mehrheit keine 30k Verdienst hat sondern viel weniger. Und ja, dann sind 200Euro sehr viel Geld. Die schöngerechnete Inflationsrate von 0,x% steht den steigenden Mietpreisen und Lebenshaltenskosten und sinkenden Reallöhnen gegenüber. Dazu kommt noch dass diese Tablets (egal welche Preisklasse) eigentlich nichts wert sind, weil es Wegwerfartikel sind. In 3 Jahren bekommt man da sicher kein Softwareupgrade und keinen Akku mehr. Außer vielleicht für die teuersten Apple-Lifestylegeräte. Außerdem sind Tablets für die meisten Leute wirklich nicht notwendig. Zu fast nichts wirklich komfortabel brauchbar. Es ist ein von Werbung erzeugtes Bedürfnis, ein "Habenwollen" ohne nachvollziehbaren Grund, wie ein anderer hier treffend geschrieben hat. Wozu also für die üblichen Anwendungen wie Internetsurfen, E-Mail und Whatsapp, 200EUR zum Fenster heraus werfen wenn diese Aufgaben auch ein Tablet für die Hälfte erledigen kann? Wobei die billigen Tablets oft Zusatzfunktionen wie eingebauten Mobilfunk haben, was in der 200EUR-Klasse bei Markengeräten nicht zu haben ist. Betrachtet man es mal unabhängig des persönlichen Verdienstes, überlegt sich jeder denkende Mensch welchen Verlust es für ihn bedeutet, einen Wegwerfartikel für 200EUR zu kaufen. Die 200 EUR angelegt für durchschnittlich 8% (Zinseszins) pro Jahr (an der Börse locker möglich), ergibt nach 20 Jahren fast 1000EUR. Und wenn man dann für anderen Schund auch mal da und mal dort 200EUR verprasst, wie in diesem Forum propagiert, kommen da beachtliche Summen zustande. Ich würde jedem normalen und Gelegenheitsnutzer ein preiswertes Gebrauchtgerät empfehlen, wenn überhaupt. Ich kaufe auch keine neuen Computersachen mehr, obwohl ich es mir leisten könnte. Wozu auch? Ich kaufe auch kein neues Auto.
> Die 200 EUR angelegt für durchschnittlich 8% (Zinseszins) pro Jahr (an > der Börse locker möglich), ergibt nach 20 Jahren fast 1000EUR 1. Es sind nur 932,19 Euro. 2. Die Inflation fehlt in der Rechnung. 3. Das "(an der Börse locker möglich)" glaube ich dir nicht.
> Warum haben die Menschen keinen Respekt vor dem "Wert der Technik"?
Vielleicht ist das ganz einfach 'menschlich'? In etwa so:
"Die Arbeit, die andere machen, ist immer VIEL leichter, als meine."
Da spielt m.E. auch der Dunning-Kruger-Effekt mit rein: Man kennt die Schwierigkeiten bei der Entwicklung/Herstellung/Vermarktung nicht und unterschätzt dann den zugrunde liegenden Aufwand. Ich hab auch immer gedacht, es kann doch nicht sein, dass eine Jeans für 100EUR nicht in Deutschland hergestellt werden kann. Bis ich dann mal selber eine Hose genäht hab und mir überlegt hab wo denn Kosten anfallen. Von den 100EUR gehen schon mal 50EUR an den Handel. Material schlägt mit minestens 10EUR zu Buche. Maschinen müssen vorgehalten werden und zwar teilweise teure CNC-Nähmaschinen, wenn man technisch konkurrenzfähig sein möchte. Dann braucht man Designer, Einkäufer, einen Vertrieb, hat Ausgaben für Werbung und für das Management. Am Schluss soll auch noch was verdient sein, Profit. Wenn man dann noch 10EUR Budget fürs Schneiden ,Nähen und Verpacken hat, müsste eine komplette Hose in 10 Minuten runtergenäht sein, was einfach nicht drin ist... Was ich damit sagen will, es ist nicht nur die Technik, welche unterschätzt wird, sondern es betrifft genauso klassische Produkte wie Kleider, Möbel etc, welche heute dank Massenproduktion und durch moderne Technik eigentlich extrem günstig sind. Deshalb gibt es ja auch keine Fernsehreparatur mehr. Und ein abgelaufener TÜV bei einem Ford mit 200.000km bedeutet doch oft Totalschaden, obwohl 99% vom Auto noch funktionieren. Und ob etwas als günstig oder teuer betrachtet wird hängt dann auch mit dem Angebot zusammen. Wenn ein Liter Milch halt für 70Cent zu haben ist, dann betrachtet man ein Angebot für 2EUR als Wucher, obwohl ein solcher Preis für eine artgerechte Haltung, d.h. von der Kostenseite betrachtet, angemessen wäre. Und selbst von der Nutzenseite, d.h. was der Konsument bekommt, scheinen mir 2 EUR nicht unangemessen.
> 1. Es sind nur 932,19 Euro. Fast 1000EUR eben > 2. Die Inflation fehlt in der Rechnung. Die liegt laut Gutmenscherntum bei nahezu 0% > 3. Das "(an der Börse locker möglich)" glaube ich dir nicht. Das schafft ein beliebiger DAX-ETF ohne dass man sich darum kümmern müsste und wenn man sein Hirn benutzt, wird die Rendite auch noch größer.
Bastler schrieb: > Ich behaupte das selbst einige Hobbyelektroniker und sogar einzelne > Entwickler zum Teil keinen "Respekt" vor der Technik ,bzw. deren > Entwickler haben. stimmt, und zwar gewollt. ich will nicht wissen was die feinheiten beim kupferabbau, der raffination und der schlussendlichen produktion sind, wenn ich nur ein kabel benutzen möchte - du etwa? mehr on topic: "die technik" wird nicht mehr wert geschätzt, weil sie als konsum- und wegwerfartikel gebaut und vermarktet werden. das schlägt sich auf lange sicht auf die einstellung der verbraucher zu diesen artikeln nieder. und niemand hier braucht auf "amöben" herab zu blicken - diese einstellung haben wir alle, schlicht weil wir in diesem system aufgewachsen sind, und uns konsum mit der muttermilch eingetrichtert wurde… und wir auch gar keine andere wahl haben.
Hallo Tommi deine Argumente haben es in sich und mit deinen leicht Nachdenklichen Schlußsatz hast du nicht mal unrecht. Aber das würde ein deutliches und sehr weitreichendes Umdenken aller Menschen weltweit voraussetzen, das wird aber glaub ich nicht möglich sein da der dem Gesamtsystem inne wohnende Egoismaus zutiefst menschlich (aber auch "tierisch") verwurzelt ist. Wir wissen eigentlich verstandesgemäß alle wie es laufen und wie wir handeln müssten aber wir können es einfach nicht umfassend ändern. Nich umsonst sind der Kommunismus und auch andere (leider nur) theoretisch wunderbare Ideen gescheitert. Auch die Religionen (die alle von Menschen erfunden und erdacht worden sind) sollen eigentlich für ein gutes und faires Miteinander sorgen - was der Mensch aber daraus schon immer gemacht hat und auch immer machen wird ist ja bekannt. Zumindest ich bin nicht bereit mein Leben derart umzustellen wie es wohl notwendig wäre damit alle zufrieden sein können - eben weil auch ich letztendlich zwangsläufig ein Egoist bin (ich will überleben und möglichst auch "richtig" leben, das ist von der Natur so einprogrammiert worden) und es immer viel schlimmere Egoisten geben wird die mein (dein) theortiesch vorbildlichers und richtiges, faires Verhalten zum meinen (deinen) Nachteil ausnützen würden. Ich behaupte sogar das selbst die aufoperungsvollsten, friedlichsten und freigiebigsten Menschen (auch Eltern gegenüber ihren Kindern) letztendlich auch nur irgendwelche egoistischen Bedürfnisse befriedigen ohne das sie das bewusst erkennen. Jetzt ist es aber ziemlich Off Topic geworden :-) Bastler
c. m. schrieb: > diese > einstellung haben wir alle, schlicht weil wir in diesem system > aufgewachsen sind, und uns konsum mit der muttermilch eingetrichtert > wurde… und wir auch gar keine andere wahl haben. Ich zum Beispiel habe diese Einstellung absolut nicht, aber ich bin ja auch nicht in diesem System aufgewachsen. Natürlich haben WIR eine Wahl: Die Wahl, die Arbeit Anderer nicht gering zu schätzen, uns selbst nicht für den/die Größten zu halten ist, diese Wahl haben wir allemal. MfG Paul
Ich würde mal sagen, das liegt einfach daran, dass man heute nicht mehr sieht, was da alles drinsteckt. So als Gegenbeispiel: Für Uhren werden ja teilweise aberwitzige Preise verlangt. Ich finde es handwerklich toll, so ein mechanisches Wunderwerk mit Turbillon, unzähligen Komplikationen, etc. zusammenzubekommen. Man sieht da (meistens) auch, was sich alles tickt, dreht und schraubt. Und dann kostet sowas selbst ohne Gold und Diamanten 5- bis 6-stellig. Aber rein "vom Wissen" her ist selbst eine Werbegeschenk-Digitaluhr sicherlich mindestens hunderttausendmal komplexer. Digitaltechnik, CMOS, Quarz, LCD, daran haben zehntausende Wissenschaftler die letzten paar 100 Jahre intensiv geforscht. Dagegen ist so eine Mechanikuhr nur ein kleiner Hirnfurz.
Ich glaube das Problem sitzt noch viel tiefer. In meinem Bekanntenkreis werde ich immer wieder nach dem Nutzen der Mathematik gefragt. Für mich ist das die Grundlage jeder Technik. Ich versuche dann immer wieder Beispiele zu bringen: Radio, TV, DVD, MP3-Player und .... Viele Leute können den Zusammenhang zur "abstrakten" Mathematik einfach nicht erkennen. -- meine 5 Cent zu diesem Thema --
van Brun schrieb: > Warum zum Teufel schätzen Menschen in der westlichen Welt nicht den Wert > der Technik!? Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Aus meiner Sicht ist z.B. ein Tablet ein Luxusartikel - sprich: ich brauche es nicht wirklich. Ich habe zwar eins, aber es hat deutlich weniger als 100€ gekostet und ist für mich trotzdem brauchbar. Die Einschätzung, was brauchbar ist, ist individuell und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Wenn hier von "Wert" die Rede ist, kann nicht einzig der finanzielle Wert gemeint sein, der die Entwicklungsleistung etc. ja schon enthält und mit dem Kauf bereits abgegolten ist. "Wert" beinhaltet m.E. auch den Nutzwert, und sei es nur als Statussymbol. Wenn es also um Ausgaben für ein bestimmtes Produkt geht, steht der Preis im Vordergrund. Der Preis muss für mich im Einklang mit dem Wert, also der Notwendigkeit des Gerätes und der erwarteten Lebensdauer des Gerätes stehen. Wobei auch für mich Notwendigkeit manchmal schlicht "Haben wollen" ist, weil es technisch interessant, schön designed oder erstklassig verarbeitet ist. Dann gebe ich auch gerne etwas mehr dafür aus, als sinnvoll wäre. ;-) Alex S. schrieb: > Wenn dann eines Tages nicht mal mehr die Wetter-App sich aktualisieren > will, weil von den "großzügigen" 1GB RAM nur noch 149 MB frei sind, > merken die Leute vielleicht, dass es nicht günstig, sondern billig war. ... zeugt auch von den sehr kurzen Entwicklungszyklen dieser Technik, von denen teuere Geräte mitunter auch betroffen sind.
van Brun schrieb: > Meine Tante gestern: "Ich suche ein Tablet als Weihnachtsgeschenk für > meinen Freund!" > > Ich: "Wieviel soll bzw. darf es denn kosten?" > > Tante: "100€" Nun, dann hat die Tante als Einzige hier den Wert des Tablets richtig eingeschätzt (oder war zumindest nur knapp daneben, 130-150€ hätt ich für was Brauchbares veranschlagt). So, jetzt sind wir mal ehrlich: Konsumerelektronik ist heute verdammt billig. Jeder in D kann sich jedes technische Spielzeug leisten dass er will. Tablet, Smartphone, TV, Hifi... Das Zeugs ist aber nicht nur spottbillig, sondern bei niedrigem Preis auch noch brauchbar. Und das ist der Gedankengang, den viele nicht bereit sind zu gehen. "Teuer = gut, billig = schlecht" ist bei einigen noch zu tief eingebrandt. Schaun wir uns doch mal die Smartphones an. Hersteller wie Apple und Samsung erheben ihre Produkte zu "Premiumprodukten" und verpassen sich selbst ein Premiumimage. Müssen sie auch, um gegen die low-cost-Konkurrenz anstinken zu können. Im Mediamarkt beten sie die Dinger auf Altare und sorgen für ein Ambiente, dass bei einfacheren Menschen sofort eine irrationale Begierde erweckt. Nur durch das Image sind Leute bereit, 600€++ für ein Smartphone hinzulegen. Oder, wie ein Bekannter, letztens 750 fürs S7-edge und 200€ für die Versicherung. Und jetzt? Das teil sieht schick aus, objektiv ist es aber nicht viel hochwertiger oder bietet mehr Features als mein 3 Jahre altes Moto G für damals 160€. Grad Apple und Samsung sollten aber alleine durch ihre Stückzahlen in der Lage sein, günstig zu produzieren. Sind sie auch. Nur geben sie dass nicht dem Kunden weiter sondern haben eben eine entsprechend hohe Rendite. Das bringt mich zum "Premium"-Auto deutscher Hersteller. Dazu könnte man einen eigenen Thread füllen. Tun wir aber nicht. Aber jeder hier der beruflich in diesem Umfeld schon mal unterwegs war sollte wissen, wieso Audi & Co. so teuer sind, bzw. wo intern das Geld draufgeht. Die Qualität oder der "technische Vorsprung" sind es aber eher nicht. Was fällt mir noch ein... Ahja, Fernseher. Mein Samsung aus dem Blödmarkt, wie der Media hier oft liebevoll tituliert wird ist 8 Jahre alt, kostete damals um die 600€. Der hat noch nicht mal Full-HD, aber er weigert sich kaputt zu gehen und kann deswegen noch nicht so schnell ersetzt werden. Meine Eltern und Großeltern dagegen haben endlich ihre teuren Technisat und Loewe entsorgt, natürlich nicht ohne davor nochmal Geld in die Reparatur verbraten zu haben. Also, grade wenn ich an diesen Technisat zurück denke... Mein Gott ist dieser "Premium"-Hersteller dreist.. Im Konsumerbereich ist Image alles. Das teure Zeugs mag meinetwegen 10% "besser" sein (wobei besser hier noch zu definieren wäre), aber ob das einen Aufpreis von 100-400% rechtfertigt? Ich meine nein. Anders sieht es freilich bei Waren wie Werkzeug aus. Wenn ich viel handwerklich unterwegs bin macht die grüne oder blaue Bosch natürlich Sinn. Bei engagierten Hobbyköche kann ruhig auch die unkaputtbare Profi-Küchenmaschine angeschafft werden. Aber das sind keine Konsumergeräte mehr, und um die gings. So, natürlich will ich die Technik, die in so einem Smartphone werkelt nicht schlechtreden. Ja, es ist schon ein Wunder was so ein kleines Teil zu leisten vermag. Man denke nur mal ein paar Jahrzehnte zurück... Allerdings betreiben die ganzen Hersteller aus Fernost auch keine Grundlagenforschung. Da wird auch nur Standardzeugs zusammengepappt, gelabelt und irgendwelche OS-Software mit paar Anpassungen draufgespielt. Die Vorarbeit dazu haben IBM und andere im letzten Jahrtausend geleistet. Ich würde also nicht pauschal sagen dass die Technik nicht mehr wertgeschätzt wird. Eher ist es doch so, dass Käufer der teureren Marken den Wert der Technik nicht einschätzen können sondern irgendwelchen Werbeversprechen erliegen. Ist ja auch gut so, irgendwer muss ja die Wirtschaft ankurbeln.
:
Bearbeitet durch User
Um wieder Ontopic zu gelangen: Besser wäre es, deine Tante zu überreden, kein Tablett zu schenken, da nach ausführlicher Untersuchung des Problems, a) ihr Freund überhaupt kein Tablett braucht/will. b) Und selbst wenn, wäre das Tablett etwas schlecht ausgestattet und c) hätte eine (statisch sowie Updatemäsig gesehen) nur kurze Lebenszeit. d) es deiner Tante eh (für einen Wegwerfartikel* ) zu teuer wäre. *Selbst der normale Consumer scheint das mittlerweile bemerkt zu haben und es auf teure Geräte zu projezieren (schlimmer noch, es stimmt oft sogar).
Es gibt schon noch Kriterien jenseits des Preises. Beispielsweise ob man das Gerät unterwegs betreiben will ohne auf WLAN angewiesen zu sein, also ob es Mobilfunk kann, evtl. LTE. Oder ob man bereits ab Kauf mit einem alten und recht wahrscheinlich nie mehr gepatchten System zufrieden ist. Ein besseren Gerät kann einem auch weit mehr als der 200€ wert sein, zumal die Preisdifferenz nicht für jeden eine grosse Hürde sein muss. Diese Technik ist immer noch kurzlebig. Das liegt auch daran, dass sie noch vegleichsweise jung ist und die technologische Sättigung noch nicht erreicht ist. Bei PCs ist sie das längst, da kommt nicht mehr so viel, weshalb sie ausserhalb der Gamer-Sphäre recht alt werden können. Bei Mobilgeräten wie Tablets kommt man jetzt wohl langsam in diesen Bereich hinein. Weil aber Tablets regelmässig keine Wechselakkus haben ist trotzdem mit einer kürzeren Lebensdauer als bei PCs zu rechnen. Viel hängt dann auch davon ab, wozu man es verwenden will. Sitzt man wirklich täglich dran oder nutzt man das Teil eigentlich nur 2x im Jahr im Urlaub? Muss es neu sein, oder tut es auch ein billiges Gebrauchtes (eben für den Urlaub)?
Mancher fängt klein an und arbeitet sich hoch. Spätestens nach dem dritten Billigteil mit je 6-12 Monaten Einsatzdauer kann schon mal der Drang aufkommen, die Tücken der Billigtechnik durch etwas höheren monetären Einsatz zu vermeiden (Erfahrung aus der persönlichen Umgebung). Klar, beim ersten Exemplar eines Gerätetyps, dessen persönlichen Nutzen man noch nicht einschätzen kann, lohnt sich ein günstiger Einstieg schon. Zumal man dadurch lernt, worauf es einem ankommt.
:
Bearbeitet durch User
Wieso soll man für Technik die ein dauernd ausspioniert und der hersteller oft noch den bootloader lockt viel geld zahlen?
X. H. schrieb: > Wieso soll man für Technik die ein dauernd ausspioniert und der > hersteller oft noch den bootloader lockt viel geld zahlen? Wettervorhersage unterwegs, mit Satellitenbild in gross. ;-)
:
Bearbeitet durch User
Le X. schrieb: > Nun, dann hat die Tante als Einzige hier den Wert des Tablets richtig > eingeschätzt (oder war zumindest nur knapp daneben, 130-150€ hätt ich > für was Brauchbares veranschlagt). Klar, so ein Billigtablet hat hier auch jemand verschenkt, so ein Trekstor-Teil: Das Display ist grottig, wenn man nicht genau von vorn draufsieht gibts Falschfarben oder man erkennt nichts. Der Akku ist so mies, daß man es wirklich jedes Mal ausschalten muß. Also richtig ausschalten, mit neu booten, sonst ist es über Nacht leer. Auf die Frage, ob er meinem Kind auch so eins schenken soll: Nee laß mal. Jaja, einem geschenkten Barsch... Aber in dem Fall ist das wirklich Verschwendung von wertvollen Ressourcen. Es muß kein Ipad für 800 Eur sein, aber entweder ich kaufe mir was Vernünftiges, oder ich laß es. Ich habe inzwischen aufgehört, mich über billiges geschenktes Werkzeug zu ärgern. Ich werfe es einfach weg. Letztens den billigen Rasenmäher entsorgt, in dessen Reparatur ich vor ein paar Monaten noch viel Zeit reingesteckt habe und der trotzdem ständig wieder nach dem Hammer rief.
A. K. schrieb: > beim ersten Exemplar eines Gerätetyps, dessen persönlichen Nutzen > man noch nicht einschätzen kann, lohnt sich ein günstiger Einstieg > schon. Zumal man dadurch lernt, worauf es einem ankommt. Jain, daß kann auch so frustrierend sein, das man dann erstmal nix mehr damit zu tun haben will. Hatte für meine Große eine Kamera besorgt, sollte was Robustes sein, was man auch an den Strand mitnehmen kann. Ja, Rollei hatte da was, und da gabs auch gute Rezensionen. Der erste Test im Markt war auch ganz passabel. Dummerweise hatte da ein Entwickler den Brown-Out zu hoch angesetzt, so daß das Ding egal ob mit Akkus oder Batterien, selbst frisch geladenen Eneloops, nach 10 Bildern Batterie leer anzeigte. Das war so frustrierend, daß das Ding nur in der Ecke lag. Gut, gelernt habe ich daraus, daß man darauf achten muß, war bei meinen bisherigen Kameras nie ein Problem.
van Brun schrieb: > Meine Tante gestern: "Ich suche ein Tablet als Weihnachtsgeschenk für > meinen Freund!" > > Ich: "Wieviel soll bzw. darf es denn kosten?" > > Tante: "100€" > > Ich: "Für 100€ bekommst Du kein gescheites Gerät. Ab 150€ fangen die > ersten brauchbaren Geräte an, für 200€ bekommt man schon gut > ausgestattete aktuelle Tablets!" > > Tante: "Soviel wollte ich eigentlich nicht ausgeben. Warum kosten die so > viel?" > > Ich: "Was heißt viel?" > > Tante: "Naja, man sagt doch, dass Technik immer billiger wird. Warum > werden Tablets nicht billiger?" > Lol der gleiche unrealistische Dialog wie letztens beim Master vs. Meister. Vom gleichen Autor sicherlich.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.