Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Heizmatte für Flüssigkeitserwärmung


von Onkel Felix (Gast)


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Hallo,

mein Vorhaben ist, eine Silikonheizmatte selbst zu bauen.

So etwas in der Art:

http://de.rs-online.com/web/p/silikon-heizmatten/0245685/

Ich kann über meine Arbeit günstig Gießsilikone beziehen.
Ich möchte damit einen Edelstahl-Bottich (ca. 50cm Durchmesser / 50 cm 
hoch) beheizen (ca. 100 Liter Wasser).
Die Leistung muss so groß sein, dass die rund 100 Liter zum kochen 
gebracht werden können.

Vorgestellt habe ich mir das Ganze folgendermaßen:

-4 einzelne Matten, da die Füllmenge variieren kann (sprich je nach 
Füllhöhe schalte ich weiter oben liegende Matten zu.

-jede Matte soll 900 Watt haben, 230 Volt (gesamt dann max. 3600 Watt)

-In einem Rahmen will ich eine Schicht Silikon gießen, darauf Schleifen 
aus Widerstandsdraht legen und diese mit einer weiteren Schicht Silikon 
einbetten.

Damit sollte der Isolierung genüge getan sein. Ich möchte das Ganze dann 
zur Sicherheit auch einem Elektriker zeigen, der mir das Ganze 
"abnimmt".
Ich weiß dass wir hier über 230 Volt reden. Daher soll sich das auch ein 
Fachmann am Schluss anschauen.
Ich möchte diesen Herrn aber nicht schon jetzt vorab "nerven".

Daher bräuchte ich Eure Hilfe wie ich den Widerstandsdraht auslegen 
muss.

Wie viele Schleifen? Wie lang? Welchen Draht bzw. wie viele Ohm?

Danke für Eure Hilfe!

Übrigens: Bei den 100 Liter handelt es sich um Bier, da ich Hobbybrauer 
bin ;-) Und Die Art der Beheizung wäre ideal, da die Hitzeverteilung 
gleichmäßig ist und nicht nur "voll" von unten kommt (Anbrennen der 
Maische).

Gruß

Onkel Felix

: Verschoben durch User
von klick klack (Gast)


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Lass die Finger weg davon! Kauf fertige Heizstäbe oder Matten und gut 
isses.

von Teo D. (teoderix)


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Das wird gut 3h brauchen um auf 100°C zu kommen.

Onkel Felix schrieb:
> Welchen Draht bzw. wie viele Ohm?

Sorry, nicht mit meiner Hilfe, Du an 240V~ und auch noch mit 100l Bier.
Nich weil's Blau macht, sonder wegen jeder menge freie Ionen.

3600Watt GEBASTELT von nem Laien..... Es gibt Methoden bei denen es 
sichergestellt ist das kein Andrer mit draufgeht!

von Georg (Gast)


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Onkel Felix schrieb:
> In einem Rahmen will ich eine Schicht Silikon gießen, darauf Schleifen
> aus Widerstandsdraht legen und diese mit einer weiteren Schicht Silikon
> einbetten

Meiner Meinung nach von vornherein nicht sicher genug, selbst wenn man 
dir professionellen Umgang mit Vergussmassen zutraut. Ich denke der 
Widerstandsdraht müsste eine weitere wasserdichte und hitzefeste 
Isolierung besitzen. Ausserdem: wenn mal Wasser fehlt, zerstört sich die 
Matte selbst, und die Isolierung ist weg.

Kauf einen 100l Boiler. Der wird wohl Bier aushalten, und auf Hygiene 
kommt es nach deiner Fragestellung ja sowieso nicht an, sonst käme 
Bastelei mit Silikon erst garnicht in Frage. Ich hoffe du trinkst das 
Zeug bloss selber.

Georg

von Minimalist (Gast)


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Warum eine Matte? Ehrlich gemeinte Frage, ich seh auf den ersten Blick 
den Vorteil nicht.
Ich würde mich mal im Gastroküchenbereich (gebraucht) umsehen. So ein 
Heizelement für Fritteusen hat eine unglaubliche Leistung, 
übertemperatursicherung und die passende Isolierung um in einem 
Edelstahlgehäuse betrieben zu werden.

Oder du fragst mal beim örtlichen Großelektrohändler. Der hat vielleicht 
ein paar alte Heizelemente von Wasch/Spülmaschinen.

Letzter Tipp:Besorg dir einen FI Schutzschalter zum zwischenstecken, mit 
kleinem Auslösestrom.

von Teo D. (teoderix)


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Georg schrieb:
> Kauf einen 100l Boiler.

Viele nehmen einen Reiskocher. 100l gibt's halt nich um die Ecke. Wenn 
im Netz nix zu finden is, frag in nem Asia-Laden Deines Vertrauens:)
(Es gibt Restaurantausstatter die auf Gebraucht spezialisiert sind)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Bottich soll ja, wie erst am Ende des Eröffnungsbeitrags 
herauskommt, doch kein Wasser, sondern Maische enthalten. Damit scheiden 
Boiler und Friteusenheizstäbe aus - man muss den ganzen Kram nach 
Gebrauch auch wieder sauberbekommen.

Das Hobbybierbrauen ist ja derzeit arg in Mode ("Craft-Beer"), da sollte 
es nicht sonderlich schwierig sein, professionelles Equipment gebraucht 
zu bekommen.

Ansonsten wäre die Kombination Kochplatte und Rührwerk eine vermutlich 
erfolgversprechende Variante. Das muss man zwar auch nachher wieder 
sauberbekommen, aber das kann ja von oben in die Suppe reinhängen. Dem 
Edelstahlbottich könnte man noch eine hitzefeste Isoliermanschette 
überstreifen, damit die Umgebung nicht zuviel Abwärme abbekommt, aber 
die muss auf jeden Fall abnehmbar sein (damit man den Bottich in der 
Industriegeschirrspülmaschine oder wo auch immer ordentlich reinigen 
kann).

von Teo D. (teoderix)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Das Hobbybierbrauen ist ja derzeit arg in Mode ("Craft-Beer"), da sollte
> es nicht sonderlich schwierig sein, professionelles Equipment gebraucht
> zu bekommen.

Das is alles billiger Bastelkram für ~10l, ~3 Beutel u.'n Plasteeimer.
So ne Profi kleinst Brauerei kostet Gebraucht sich ein kleines 
Vermögen. Das is alles Hand gefertigt.

Ich hab schon mal gesehen, das da einer ne WaMa für nimmt.
(Läuft Morgen auf T5 "Die WaMa des Grauens":)

Rufus Τ. F. schrieb:
> Dem
> Edelstahlbottich könnte man noch eine hitzefeste Isoliermanschette
> überstreifen, damit die Umgebung nicht zuviel Abwärme abbekommt, aber
> die muss auf jeden Fall abnehmbar sein (damit man den Bottich in der
> Industriegeschirrspülmaschine oder wo auch immer ordentlich reinigen

Nennt sich "Reiskocher":)

von Minimalist (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Damit scheiden Boiler und Friteusenheizstäbe aus - man muss den ganzen
> Kram nach Gebrauch auch wieder sauberbekommen.

?
Sonst hängen die doch im Frittenfett. Das geht doch auch wieder ab. Die 
heizt man einmal mit Spüliwasser hoch und geht mit ner spüblürste 
drüber. Oder ist Maische so viel hartnäckiger als Fett?

von Teo D. (teoderix)


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Minimalist schrieb:
> Sonst hängen die doch im Frittenfett. Das geht doch auch wieder ab. Die
> heizt man einmal mit Spüliwasser hoch und geht mit ner spüblürste
> drüber. Oder ist Maische so viel hartnäckiger als Fett?

Da is die Energiedichte zu hoch. Maische is ne recht Dicke Pampe, da 
müsste man ständig rühren (siehe WaMa).


EDIT:
http://www.wambier.de/michael/brauen/bbm6.htm

: Bearbeitet durch User
von Onkel Felix (Gast)


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Hallo,
danke für die viele konstruktive Kritik!

Also, Heizstäbe etc., scheiden aus. Da ist die Energiedichte recht hoch. 
Anbrenngefahr. Maische ist ja nichts anderes wie "Zuckerwasser". Daher 
gibts recht schnell Karamel-Heizstäbe wenn man nicht ständig rührt oder 
umpumpt.
Daher ja die Idee eben eine andere Beheizungsart zu wählen, bei der die 
Energiedichte nicht so hoch ist und gut verteilt wird.

Zum Thema 3600 Watt Heizmatten kaufen. Wir sind da mal schnell im 
Preisniveau von 500€ aufwärts. Daher die Idee selbst zu gießen.

Wegen der dauer bis das Ganze aufheizt. Funktionieren muss das. Es gibt 
z.B. einen fertigen "Brauautomat" der genau so beheizt wird.
http://braumagazin.de/article/grainfather-der-braumeister-aus-downunder/

Warum kommt es mir nicht auf Hygiene an?! Was hat das bitte mit Silikon 
zu tun?! Geht jemand davon aus, dass die Matte in die Flüssigkeit soll??

Zur Klarstellung:
Die Matte soll AUSSEN an den Edelstahlbehälter.
Weiterhin hab ich mir auch Gedanken gemacht eine Temperatursicherung 
einzugießen. Das Silikon hält 450°C aus. Temperatursicherung mit 
meinetwegen 300°C einbauen und schon sollte sich die Selbstzerstörung 
verhindern lassen. Zusätzlich sollte der Behälter auch Doppelwandig 
ausgeführt werden. Daher wäre die Matte sogar noch ein zweites mal 
gekapselt um einen direkten Kontakt mit Flüssigkeit zusätzlich zu 
verhindern. Und da ich mir durchaus im klaren bin das 230 Volt kein 
Spielzeug sind, hatte ich überlegt das ganze Konstrukt über einen 
Trenntrafo zu betreiben. Aber das hätte ich dann mit dem Elektriker 
besprochen, der sich das eh hätte anschauen sollen, ob die Netztrennung 
was bringt.

Klar die einfache Variante wäre einen großen Edelstahltopf auf eine 
Gastroinduktionsplatte mit 3,5kW stellen, Rührwerk rein und loslegen.

Aber genau das wollte ich eben etwas verbessern...

von Onkel Felix (Gast)


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Ach ja, zum obigen ist mir noch was eingefallen:
Ich werde hier Gesteinigt wegen Silikon und Hygiene...

...aber in einer alten Waschmaschine soll ich dafür brauen!

Ich weiß jetzt grad nicht was ekelhafter ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Onkel Felix schrieb:
> Zusätzlich sollte der Behälter auch Doppelwandig ausgeführt werden.

Wozu? Um den Wärmeübergang zu verschlechtern?

Alternative: Wasserbad. Pack Deinen Behälter in ein Wasserbad, das 
wiederum mit Heizstäben beheizt wird. Die Heizstäbe kannst Du der o.g. 
Waschmaschine entnehmen und damit wirst Du das Hygieneproblem auch los.

Ein großer oller Kochtopf aus der Gulaschkanone auf irgendeiner 
ausreichend fetten Kochplatte würde für das Wasserbad auch ausreichen, 
das ganze muss nur ausreichend groß sein, daß Dein Maischebehälter mit 
ausreichend viel Platz zum Rand 'reinpasst - ich würde den Innenradius 
des Wasserbades mit 10cm mehr als dem Außenradius Deines 
Maischebehälters ansetzen.

In das Wasserbad kannst Du einen Drahtrost o.ä. plazieren, um Deinen 
Maischebehälter darauf abstellen zu können; das Wasserbad selbst bekommt 
natürlich wieder eine Isoliermanschette.

Vielleicht lässt sich für das Wasserbad auch ein alter 
Warmwasserbereiter (von manchen "Boiler" genannt) missbrauchen, kommt 
drauf an, wie viel vom Innenraum für die Heizspiralen draufgeht.

von Teo D. (teoderix)


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Onkel Felix schrieb:
> ...aber in einer alten Waschmaschine soll ich dafür brauen!

Sorry, da hast Du was gründlich missverstanden:D

Teo D. schrieb:
> Ich hab schon mal gesehen, das da einer ne WaMa für nimmt.
> (Läuft Morgen auf T5 "Die WaMa des Grauens":)
(T5==Tele5==TV-Schrottsender)

Hab mir auch mal die Preise für Reiskocher angesehen. äh... da bleib 
wohl nur selber bauen:}

Deine jetzige Beschreibung sieht doch gleich mal anders aus:)

Nur einfach eingießen is nich.
Du brauchst auch ein geeignetes Trägermaterial und Abdeckung. Das 
Silikon ist Mechanisch nicht stabil genug, der Draht würde sich früher 
oder später, einfach durch drücken.


Rufus Τ. F. schrieb:
> Alternative: Wasserbad. Pack Deinen Behälter in ein Wasserbad,

Wenn ich mich nich irre, geht's hier ums Einkochen der geläuterten 
Maische?

von Raccoon (Gast)


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Wenn die Wärme eh von Außen über die Seitenwänden eingeführt werden 
soll, dann verteil doch einfach ein paar billig Induktionskochplatten um 
den Topf herum! Direkten Kontakt brauchen die nicht (möglichst nah 
sollte es natürlich sein)

von Schreiber (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Alternative: Wasserbad. Pack Deinen Behälter in ein Wasserbad,
>
> Wenn ich mich nich irre, geht's hier ums Einkochen der geläuterten
> Maische?

Dafür gibts das Glycerinbad. Wird traditionell in Feldküchen verwendet, 
damit das Essen nicht anbrennt (schonmal 100l Gulaschsuppe umgerührt?!).

Ein Rührwerk wirkt übrigens auch Wunder, das gibts entweder teuer im 
Industriebedarf oder günstig als Mörtelrührer im Baumarkt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Gesättigte Kochsalzlösung hat einen Siedepunkt von 108 °C, die könnte 
man theoretisch auch für das Wasserbad verwenden. Allerdings ist sowas 
auch ziemlich aggressiv; wie lange so ein Waschmaschinenheizstab wohl 
mit gesättigter Kochsalzlösung klarkommen mag?

von Teo D. (teoderix)


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Schreiber schrieb:
> oder günstig als Mörtelrührer im Baumarkt.

Oh schei...was für Bilder im Kop.
In ner Küchen 100l Kochtopf auf'm Herd, der Typ mit nem 1,5kW 
Bohrklotz, Mörtelrührer, steht drüber und gibt alles:D

von Georg (Gast)


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Onkel Felix schrieb:
> Was hat das bitte mit Silikon
> zu tun?! Geht jemand davon aus, dass die Matte in die Flüssigkeit soll??
>
> Zur Klarstellung:
> Die Matte soll AUSSEN an den Edelstahlbehälter.

Schön, aber das hast du in deinem ersten Posting nicht erwähnt.

Georg

von Teo D. (teoderix)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Gesättigte Kochsalzlösung hat einen Siedepunkt von 108 °C

Da erscheint mir der Temperaturunterschied von rund 10° etwas wenig!?
Ich mein natürlich zum eindampfen, zum Kochen reicht's allemal.

von Walta S. (walta)


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Ich haub auch geglaubt die Heizmatten sind innen.

Ansonsten ist das ausrechnen des Drahtes nicht schwer. Leistung und 
Spannung hast du. Auch den max. Strom (gibt dir die Sicherung vor). 
Daraus den Widerstand berechnet. Dann mal schauen was der Elektroladen 
deines Vertauens an Heizdraht so herumliegen hat und wie lang der Draht 
sein muss um zu deinem Widerstand zu kommen. Grundrechnungsarten halt.

Wobei ich solche Sachen mit meinen kleinen 9kW Hockerkocher mache. Geht 
doch nichts über ordentlich Leistung ;-)

Walta

von Michael B. (alter_mann)


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Wenn der Pott sowieso doppelwandig wird - warum nicht gleich als 
Simmertopf mit Glyzerinfüllung auslegen?
Den kannst Du dann auf jeder Wärmequelle betreiben, vom Lagerfeuer bis 
zur Profi-Induktionsplatte.

von Bernd B. (bbrand)


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Warum willst Du überhaupt umständlich Matten anfertigen?
Könnte man nicht zuerst den Edelstahlbehälter mit einem hitzebeständigen 
Isoliermaterial umwickeln (ginge möglicherweise auch mit Silikon), 
darauf dann mit Widerstandsdraht eine Heizwicklung und abschließend 
wieder eine Isolierschicht aufbringen?

von Matthias L. (limbachnet)


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Nur mal so als Laien-Einwurf - nimmt man als hitzebeständige 
Abstandshalter nicht eher Keramik-Röhrchen als labberiges Silikon?

von Wolfgang (Gast)


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Onkel Felix schrieb:
> Daher ja die Idee eben eine andere Beheizungsart zu wählen, bei der die
> Energiedichte nicht so hoch ist und gut verteilt wird.

Dann nimm doch Hochfrequenz (27MHz), wie sie für 
Hochfrequenzwärmetherapie eingesetzt wird. Was für Menschen gut ist, 
kann für Maische nicht so verkehrt sein.

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