Forum: HF, Funk und Felder Wie funktioniert der Richtkoppler in diesem SWR-Meter?


von dac (Gast)


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Hallo!
Weiß jemand, wie der der Richtkoppler in diesem kleinen SWR-Meter 
funktioniert?

von Ralph B. (rberres)


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Es gibt eine induktive Kopplung mittels Trafo und eine kapazitive 
Kopplung mittels 20pF Drehkondensator und 100pF als Spannungsteiler.

Bei der Induktiven Kopplung ist die Phasenlage abhängig davon ob es 
vorwärts oder reflektiertes Signal ist. Bei der kapazitiven Kopplung ist 
die Phasenlage unabhängig davon.

Am Fusspunkt des Koppeltrafos wird das kapazitiv ausgekoppelte Signal 
hinzuaddiert.

Somit erscheint für reflektierte Signale die Differenz zwischen Induktiv 
und kapazitiv gekoppelte Signale an der Diode und bei Vorwärtsignale die 
Summe.

Bei idealer Anpassung ( also 50 Ohm Real ) wird die Differenz im 
Rückwärtszweig zu Null.

Ralph Berres

von dac (Gast)


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Wow! Danke für die schnelle und ausführliche Antwort!
Bedeutet das, wenn das Stehwellenverhältnis 1:1 ist, leuchtet nur die 
grüne LED, wenn es 1:unendlich bzw. unendlich:1 ist, leuchtet nur die 
rote LED und wenn das Stehwellenverhältnis irgendwo dazwischen liegt, 
leuchten beide LEDs schwach?

Muss der 20pf-Trimmer auf der Signalleitung eine bestimmte Entfernung 
zum Übertrager haben?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dac schrieb:
> Muss der 20pf-Trimmer auf der Signalleitung eine bestimmte Entfernung
> zum Übertrager haben?

Idealerweise wäre er wohl in der Mitte des durchgeführten Kabels
anzulöten.

Allerdings hast du bei Kurzwelle Wellenlängen von minimal 10 Metern,
ein paar Zentimeter Versatz stören da nicht großartig.

von Ralph B. (rberres)


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dac schrieb:
> Bedeutet das, wenn das Stehwellenverhältnis 1:1 ist, leuchtet nur die
> grüne LED, wenn es 1:unendlich bzw. unendlich:1 ist, leuchtet nur die
> rote LED und wenn das Stehwellenverhältnis irgendwo dazwischen liegt,
> leuchten beide LEDs schwach?

Ich würde da Zeigerinstrumente gegebenfalls ein Kreuzzeigerinstrument 
einsetzen, und keine Leuchtdioden.

Ralph

von dac (Gast)


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Habe ich auch schon überlegt. Habe noch ein sehr schönes 
100uA-Zeigerinstrument, das man ja umschalten kann.

Das würde natürlich nur funktionieren, wenn an den LEDs jeweils die 
Spannungen für Hin und Rück abfallen (was mir noch nicht so ganz klar 
ist, s.o. LEDs).

von dac (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Idealerweise wäre er wohl in der Mitte des durchgeführten Kabels
> anzulöten.

Danke! Das lässt sich machen. Dann ist mir die Funktion auch besser klar 
geworden.


Kann ich hier noch eine Frage zum Thema Antennetuner "einschleifen"?

von Ralph B. (rberres)


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LEDS sind Stromsenken

Du kannst ruhig statt LEDs Zeigerinstrumente anschließen. Die 
Vorwiderstände sollten aber etwa gleich groß und gegebenfalls 
abgleichbar sein.

Mit dem Kondensator stellt man bei idealer Anpassung ein Minimum im 
rücklaufenden Zweig ein und mit den Vorwiderständen bei einer bestimmten 
Leistung auf Vollauschlag des vorlaufenden Zweig. Wenn man den 
Richtkoppler Ein und Ausgang vertauscht stellt man mit dem anderen 
Vorwiderstand  ebenfalls auf Vollausschlag ein. Gegebenfalls kann man 
ein Tandempoti mit guten Gleichlauf benutzen um den Vollausschlag für 
verschiedene Leistungen anpassen zu können.

Ralph

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dac schrieb:
> Kann ich hier noch eine Frage zum Thema Antennetuner "einschleifen"?

Lieber einen separaten Thread öffnen.  Kostet kein Geld extra. ;-)

von dac (Gast)


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Hier ist noch eine ähnliche Schaltung, die etwas übersichtlicher 
gezeichnet ist:
http://www.py2mg.qsl.br/Arquivos_PDF/PONTESWRQRP1.pdf

Ralph B. schrieb:
> Gegebenfalls kann man
> ein Tandempoti mit guten Gleichlauf benutzen um den Vollausschlag für
> verschiedene Leistungen anpassen zu können.

Gute Idee!


Baue die Schaltung ganz oben am Wochenende auf und berichte dann.




Jörg W. schrieb:
>> Kann ich hier noch eine Frage zum Thema Antennetuner "einschleifen"?
>
> Lieber einen separaten Thread öffnen.  Kostet kein Geld extra. ;-)

Kommt gleich...

von dac (Gast)


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Habe die Schaltung hier
https://www.mikrocontroller.net/attachment/305888/SWR.png
jetzt aufgebaut.

Mit einem QRP-Sender (1W) und einem 50-Ohm-Dummy direkt am Ausgang des 
SWR-Meters ergibt sich bei optimalem Abgleich des 20p-Trimmers folgendes 
Spannungsverhältnis direkt an den 10nF-Glättungskondensatoren:

1,27V : 0,03V

Wie man sieht, lässt sich die Rück-Spannung nicht ganz auf 0,00V 
abgleichen.
Außerdem bring die Vor-Spannung bei 1W Sendeleistung keine LED zum 
Leuchten, was aber nicht weiter tragisch ist, wenn das Zeigerinstrument 
später seinen Dienst tut.

von Ralph B. (rberres)


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dac schrieb:
> Mit einem QRP-Sender (1W) und einem 50-Ohm-Dummy direkt am Ausgang des
> SWR-Meters ergibt sich bei optimalem Abgleich des 20p-Trimmers folgendes
> Spannungsverhältnis direkt an den 10nF-Glättungskondensatoren:
>
> 1,27V : 0,03V
>
> Wie man sieht, lässt sich die Rück-Spannung nicht ganz auf 0,00V
> abgleichen.

Ist es in beiden Richtungen so?

Was passiert, wenn du statt mit 50 Ohm mit 100Ohm oder mit 25 Ohm 
abschließt?

dac schrieb:
> Außerdem bring die Vor-Spannung bei 1W Sendeleistung keine LED zum
> Leuchten, was aber nicht weiter tragisch ist, wenn das Zeigerinstrument
> später seinen Dienst tut.

Ich halte LEDS eh nicht für sinnvoll.

Ralph

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> Ich halte LEDS eh nicht für sinnvoll.

Naja, eine LED ist (wie ein Drehspulmesswerk) ein Stromsensor, so
unsinnig find' ich das gar nicht.  Nur für QRP werden sie nicht
ausreichend sein.

von Ralph B. (rberres)


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Jörg W. schrieb:
> Nur für QRP werden sie nicht
> ausreichend sein.

Bei QRP wird dieses Gerät auch einen viel zu schönen SWR anzeigen, weil 
die rücklaufende Welle zu klein ist um über die Diodenschwellenspannung 
zu kommen.

Ralph Berres

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph B. schrieb:
> um über die Diodenschwellenspannung zu kommen

Dafür könnte man einfach paar Windungen mehr aufbringen, dann
geht die sekundäre Leerlaufspannung hoch.

von dac (Gast)


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Die verbauten Dioden sind Schottkys.

Hier eine kleine Messreihe, R in Ohm:

R(last)    Vor     Rück
-------   -----    -----
12        1,55V    0,89V
25        1,45V    0,43V
50        1,25V    0,02V
100       1,01V    0,31V
150       1,06V    0,48V

Bei 100 Ohm würde sich demnach ein SWR von etwa 1,89 einstellen.
Ist das ein realistischer Wert für diese Fehlanpassung?
(theoretischer Wert 2,0?)


Jörg W. schrieb:
> Dafür könnte man einfach paar Windungen mehr aufbringen, dann
> geht die sekundäre Leerlaufspannung hoch.

Gute Idee! Als Nebeneffekt würden dann prinzipiell auch Abstimm-LEDs 
leuchten können.

von dac (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dafür könnte man einfach paar Windungen mehr aufbringen, dann
> geht die sekundäre Leerlaufspannung hoch.

PS: wobei die Leerlaufspannung durch den 150-Ohm-Widerstand stark 
gebremst werden dürfte. Eventuell kann man durch Vergrößerung dieses 
Widerstands noch etwas an der Ausgangsspannung für QRP optimieren?!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Beitrag "Endlich: Gerechte Sprache im Büro!"

dac schrieb:
> Eventuell kann man durch Vergrößerung dieses Widerstands noch etwas an
> der Ausgangsspannung für QRP optimieren?!

Ja, probier's einfach.

von dac (Gast)


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Oh, hätte ich nach der neuen Norm aus Flensburg "der/die 
Widerstand/-ständin" schreiben müssen?

von dac (Gast)


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Habe den 150-Ohm-Widerstand hier
https://www.mikrocontroller.net/attachment/305888/SWR.png
durch 470 Ohm ersetzt, die Messspannungen an den 10nF-Kondensatoren 
vergrößern sich dann etwa um den Faktor 3:

R(last)    Vor     Rück
-------   -----    -----
12        4,40V    2,57V
25        4,01V    1,30V
50        3,57V    0,02V
100       3,22V    0,99V
150       3,17V    1,51V
200       3,19V    1,85V


Mit LEDs würden bei diesem Aufbau die Fehlanpassungen bei 25, 100 und 
150 Ohm nicht erkannt werden (bei 1W Ausgangsleistung) ...

von Ralph B. (rberres)


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dac schrieb:
> R(last)    Vor     Rück
> -------   -----    -----
> 12        4,40V    2,57V
> 25        4,01V    1,30V
> 50        3,57V    0,02V
> 100       3,22V    0,99V
> 150       3,17V    1,51V
> 200       3,19V    1,85V

so ganz sauber scheint die Messbrücke noch nicht zu funktionieren.

Ich hätte erwartet das bei 25 Ohm und 100 Ohm die selbe Spannung erzeugt 
wird, Beides entspricht ein SWR von 2 oder ist deine Last nicht ganz 
reell?
Genauso 12Ohm und 200 Ohm entspricht ein SWR von 4

Sa müsste man noch ein bisschen dran feilen.

Ralph Berres

von B e r n d W. (smiley46)


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Es sieht so aus als würde das Minimum bei ca. 55 Ohm erreicht werden.

Back to the Roots:
Der Ringkern erzeugt ein Ausgangssignal abhängig vom Stromfluss zur 
Antenne. Die Ausgangsspannungen des Ringkernes und des Spannungsteilers 
werden voneinander subtrahiert. Nur wenn diese beiden Signale in 
Amplitude und Phase identisch sind, wird Null erreicht. Idealerweise 
geschieht das bei einer ohmschen Last von 50 Ohm

Die Richtschärfe kann noch etwas verbessert werden, indem zum 
kapazitiven Spannungsteiler ein resistiver parallel geschaltet wird. 
Damit sollte man das Minimum auf 50 Ohm bekommen.

IMO sind LEDs als Indikator nicht besonders gut geeignet. Das Auge 
funktioniert logarithmisch und kann ein SWR=2 nicht von einem SWR=3 
unterscheiden. Ein einfaches Zeigerinstrument funktioniert da schon 
besser.

von dac (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ich hätte erwartet das bei 25 Ohm und 100 Ohm die selbe Spannung erzeugt
> wird

Sicher? Bei 25 Ohm geht doch viel mehr Leistung über die Brücke als bei 
100 Ohm.


B e r n d W. schrieb:
> Es sieht so aus als würde das Minimum bei ca. 55 Ohm erreicht werden.

Hast du die Vermutung aus den Messwerten extrapoliert?


> Die Richtschärfe kann noch etwas verbessert werden, indem zum
> kapazitiven Spannungsteiler ein resistiver parallel geschaltet wird.
> Damit sollte man das Minimum auf 50 Ohm bekommen.

Danke für den Vorschlag! Im Anhang wird eine Induktivität parallel zu C3 
und R5 geschaltet. Ob sie einen ähnlichen Zweck erfüllen soll?


Wie ist es eigentlich mit dem Oberwellenfilter? Sollte das vor der 
Messung immer installiert sein? Wenn ich es rausnehme, lässt sich 
jedenfalls nicht mehr auf 0V abgleichen.

von Ralph B. (rberres)


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dac schrieb:
> Sicher? Bei 25 Ohm geht doch viel mehr Leistung über die Brücke als bei
> 100 Ohm.

Ganz sicher !!

dac schrieb:
> Wie ist es eigentlich mit dem Oberwellenfilter? Sollte das vor der
> Messung immer installiert sein? Wenn ich es rausnehme, lässt sich
> jedenfalls nicht mehr auf 0V abgleichen.

Das Oberwellenfilter sollte vor der Messbrücke angeordnet sein, sonst 
misst du die Fehlanpassung deines Oberwellenfilters und nicht die der 
Antenne.

Ralph

Nachtrag

dac schrieb:
> Danke für den Vorschlag! Im Anhang wird eine Induktivität parallel zu C3
> und R5 geschaltet. Ob sie einen ähnlichen Zweck erfüllen soll?

halte ich für nicht so gut, da das nur für eine Frequenz funktionieren 
wird.

Ralph

: Bearbeitet durch User
von dac (Gast)


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>> Die Richtschärfe kann noch etwas verbessert werden, indem zum
>> kapazitiven Spannungsteiler ein resistiver parallel geschaltet wird.
>> Damit sollte man das Minimum auf 50 Ohm bekommen.

Leider anscheinend nein. Mit 22k gegen 5k lässt sich kein Minimum 
finden. Auch nicht, wenn man den Trimmer von 5k auf 100k vergrößert.


Ralph B. schrieb:
> Das Oberwellenfilter sollte vor der Messbrücke angeordnet sein,

Alles klar.

> halte ich für nicht so gut, da das nur für eine Frequenz funktionieren
> wird.

Habe es grade getestet, für 30m und 20m bewirkt die Spule, dass sich die 
gemessenen U-Werte für Fehlanpassungen bei 25 Ohm und 100 Ohm und für 
Fehlanpassungen bei 12,5 Ohm und 200 Ohm stark angleichen. Habe leider 
für die anderen Bänder noch keine Oberwellenfilter und kann deshalb noch 
nicht mit 160m oder 80m vergleichen.

von dac (Gast)


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Nach einigem Löten (und ohne Spule oder R-Trimmer):

R(last)    Vor     Rück     SWR
-------   -----    -----    ----
12,5      3,31V    1,96V    3,90
25        3,25V    1,05V    1,95
50        3,38V    0,07V    1,04
100       3,40V    1,01V    1,85
200       3,27V    1,84V    3,57

von dac (Gast)


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Unter dem Strich:

wenn man bei 50 Ohm den 20pF-Trimmer nicht genau auf die geringste 
Rückspannung abgleicht sondern ein paar pF zugibt, nähern sich die 
Messspannungen für 12,5 Ohm und 200 Ohm an. Allerdings um den Preis, 
dass man das SWR nicht mehr genau auf 50 Ohm kalibriert hat (bzw. bei 50 
Ohm ein Offset entsteht und das SWR hier nicht mehr genau 1 ist).

B e r n d W. schrieb:
> Die Richtschärfe kann noch etwas verbessert werden, indem zum
> kapazitiven Spannungsteiler ein resistiver parallel geschaltet wird.
> Damit sollte man das Minimum auf 50 Ohm bekommen.

An diesem Punkt könnte man den resistiven Abgleich noch mal versuchen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Meine Schaltung sieht doch ein wenig anders aus:
Beitrag "Re: Diskussion über die Minimal Art Session (QRP MAS)"

Beliebt ist das SWR-Meter FS-5 aus dem CB-Funk, welches sich wegen der 
zwei eingebauten Instrumente sehr gut für einen Umbau eignet.

von dac (Gast)


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Hier noch mal die Schaltung von ganz oben, aber diesmal mit
Symmetrier-R: 940 Ohm

R(last)    Vor     Rück     SWR
-------   -----    -----    ----
12,5      5,84V    3,47V    3,9
25        5,79V    1,88V    2,0
50        6,04V    0,08V    1,0
100       6,02V    1,83V    1,9
200       5,78V    3,25V    3,6

Sieht eigentlich ganz gut aus. Wenn man in jedem Zweig zwei LEDs in 
Reihe schalten würde, eine LED mit einem PArallelwiderstand (damit sie 
später als die andere leuchtet) könnte man damit schon grob das SWR 
abgleichen.



Danke Bernd für den Schaltplan und den Tipp mit dem FS-5!
Habe den Schaltplan auch gleich aufgebaut (allerdings den ÜT belassen, 
s.u.).
https://www.mikrocontroller.net/attachment/288364/SWR_Schaltung.gif
Symmetrier-R: 100 Ohm, 2x Schottky, C1 kann anscheinend beliebig groß 
sein.
Resistiver Abgleich funktioniert super, kapazitiver überhaupt nicht.
Der verwendete Übertrager hat 2x10:1 Wdg., allerdings haben die beiden 
Sek.-Wdg. jeweils eine Induktivität von 16uH (beide in Reihe ca. 65uH).

R(last)    Vor     Rück     SWR
-------   -----    -----    ----
12,5      743mV    411mV    3,5
25        733mV    202mV    1,8
50        781mV     35mV    1,1
100       811mV    224mV    1,8
200       807mV    422mV    3,2

Die gemessenen Spannungen fallen hier etwas klein aus (liegt es am 
höheren AL-Wert des ÜTs?), dadurch lassen die Schwellenspannungen der 
Dioden offensichtlich besonders stark grüßen.


Man kann auf jeden Fall sagen: Der SWR-Wert für 200 Ohm fällt bei allen 
Aufbauten zu klein aus.

Die Frage ist natürlich auch, wie genau muss es eigentlich sein?

Wäre unter dem Strich ein Streifenleitungs-Richtkoppler besser geeignet 
oder ist der für QRP eher gar nicht zu empfehlen (wegen der 
Diodenschwellenspannungen)?

von Ralph B. (rberres)


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dac schrieb:
> Die gemessenen Spannungen fallen hier etwas klein aus (liegt es am
> höheren AL-Wert des ÜTs?), dadurch lassen die Schwellenspannungen der
> Dioden offensichtlich besonders stark grüßen.

Prinzipiell ist es immer ein Problem bei kleine Leistungen das SWR zu 
messen. Das sollte man mit deutlich mehr Leistung machen.

dac schrieb:
> Die Frage ist natürlich auch, wie genau muss es eigentlich sein?

Hängt davon ab wieweit man sich von einen viel zu gut gemessenen Wert 
einlullen lassen will. Streng genommen müsste man sogar am Ende der 
Koaxleitung direkt an der Antenne messen, weil die Dämpfung des 
Koaxkabels zwei mal mit in die Messung eingeht. ( Dämpfung des 
vorlaufenden Signales und zusätzlich die Dämpfung des reflektierten 
Signales ).

dac schrieb:
> Wäre unter dem Strich ein Streifenleitungs-Richtkoppler besser geeignet
> oder ist der für QRP eher gar nicht zu empfehlen (wegen der
> Diodenschwellenspannungen)?

Ein Streifenleitungsrichtkoppler hat zusätzlich zu der geringeren 
Spannung noch den Nachteil das es stark frequenzabhängig ist. Bei 160 m 
wirst du selbst bei 100W ein viel zu gutes SWR messen. Sowas wendet man 
bei 145MHz und höher an, wo die Streukapazitäten eines Trafos nicht mehr 
beherrschbar
sind.

Ralph Berres

von dac (Gast)


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Danke für die Informationen!

Eine wenigstens einigermaßen gute Messung von 160m bis 10m sollte schon 
drin sein, dann fällt der Streifenleitungsrichtkoppler wohl prinzipiell 
aus.


@Bernd

Habe eine Skizze angefertigt (Anhang) mit der Verdrahtung aus deinem 
SWR-Meter. Kannst du mal drüberschauen, ob es so korrekt wiedergegeben 
ist? Dann würde ich mein Projekt in der gleichen Konfiguration 
nachbauen.
Ist der Übertrager eigentlich bifilar gewickelt?

(habe der Einfachheit halber deine Bilder mit in die Zeichnung 
aufgenommen, hoffe, es ist dir recht - wenn nicht, bitte posten!)

von Ralph B. (rberres)


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denke daran die Abschirmung des Koaxkabels darf auf der Loadseite nicht 
aufgelegt sein, sonst hast du eine Kurzschlusswindung zusätzlich.

Ralph

von dac (Gast)


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In der Zeichnung ist es extra nur am Tx auf Masse gelegt - hoffe, man 
kann es gut erkennen (die Zeichnung ist etwas bunt geworden).
Auf jeden Fall Danke für den Hinweis! Lieber ein Mal zu viel als ein Mal 
zu wenig gewarnt!


Ich tippe mal darauf, dass die Windungen auf dem Ringkern nicht bifilar 
aufgebracht sind.

von B e r n d W. (smiley46)


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> Kannst du mal drüberschauen, ob es so korrekt wiedergegeben ist?

Ja, das sieht so gut aus.

> Ist der Übertrager eigentlich bifilar gewickelt?

Nein, ich habe versucht, kapazitätsarm zu wickeln, weil mir der Einfluß 
von parasitären Kapazitäten aufgefallen ist.

Ansonsten habe ich versucht, die Originalschaltung des SWR-Meters 
beizubehalten inclusive Leistungsmessung. Das Vor-Poti und die zwei 
Schiebeschalter waren ja schon verkabelt. In den Gleichrichter für die 
Leistungsmessung habe ich zu den niedrigeren Bändern passende größere 
Kondensatoren eingebaut. Auf Rück bei 20 Watt am Dummy-Load hebt der 
Zeiger gerade 1mm vom Nullpunkt ab.

von dac (Gast)


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Habe es jetzt so aufgebaut wie hier:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/306142/skizze_swr_mechan_aufb.PNG
(Danke Bernd!)

Nun ist der gemessene SWR-Wert von z.B. 12,5 Ohm und 200 Ohm identisch. 
Leider fällt er (wahrscheinlich wegen der Schwellenspannungen der beiden 
Dioden) bei einem Watt Sendeleistung etwas zu klein aus.
Wegen der relativ großen Länge der Leitung und dem grade erwähnten 
Umstand habe ich deshalb beschlossen, für das QRP-Projekt erst mal auf 
eine andere Lösung auszuweichen und habe das hier gefunden:
http://www.zerobeat.net/g3ycc/res_swr.htm

Habe diese Schaltung wie im Anhang modifiziert aufgebaut. Als µA-Meter 
dient ein kleines Drehspulinstrument (S-Meter, vermutlich aus einem 
alten Handfunkgerät, Spulenwiderstand 512 Ohm).

Damit lassen sich Abweichungen von 50 Ohm sehr gut detektieren.

Allerdings liegt das Minimum momentan bei ca. 55 Ohm. Das liegt 
wahrscheinlich daran, dass das verwendete Drehspulmessinstrument einen 
kleineren Vorwiderstand und Innenwiderstand hat als das im 
Orginalschaltplan.
Wenn man den 51-Ohm-Festwiderstand oben neu dimensioniert, müsste man es 
vermutlich wieder auf 50 Ohm kalibriert bekommen (zumindest bei voll 
aufgedrehtem Poti sollte es dann hinkommen).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dac schrieb:
> Allerdings liegt das Minimum momentan bei ca. 55 Ohm.

Naja, wie sagt man so schön: so genau scheißt kein Hund.  Wenn es
ansonsten funktioniert, würde ich das so lassen.

von dac (Gast)


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Muahhhhhhhhh ;-)

Also 1k parallel zum 51-Ohm-R verbessert die Sache.

Ansonsten kann man Abweichungen spätestens unter 39 Ohm und über 68 Ohm 
deutlich (!) detektieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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dac schrieb:
> Ansonsten kann man Abweichungen spätestens unter 39 Ohm und über 68 Ohm
> deutlich (!) detektieren.

Das ist in der Praxis völlig ausreichend.

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