Hallo, Antennentunerschaltungen für Kurzwelle gibt es ja wie Sand am Meer von ganz einfach bis kompliziert. Mich interessiert im Besonderen der Unterschied in der Funktion der folgenden beiden Schaltungsvarianten: a) diese L-artige Schaltung: http://www.qsl.net/dk7zb/Tuner/lc_schaltung.jpg b) diese T-artige Schaltung: http://www.aa5tb.com/tuner.gif Welche Schaltungsvariante ist zunächst mal ganz simpel gefragt besser? Bei a) spart man immerhin einen Drehko. Allerdings muss man gegebenenfalls den Drehko von "rechts" nach "links" schalten. b) bildet einen Hochpass, ist das nicht u.U. nachteilig für die Oberwellenabstrahlung?
Auch Hallo, ich hatte hier ein paar Gedanken über dieses Thema zusammengefasst. Ich konnte nur einige Impedanzverhältnisse simulieren und das Thema ist sicherlich nicht vollständig abgehandelt. Beitrag "Re: Windom-Antenne mit Verlängerungsspule für 80m?" > b) bildet einen Hochpass, ist das nicht u.U. nachteilig für die > Oberwellenabstrahlung? Der Hochpass dämpft die Oberwellen trotzdem ein wenig, da es eine Resonanzüberhöhung gibt. Ein T-Hochpass kommt mit kleineren Kapazitäten aus, wodurch größere Plattenabstände und damit höhere Spannungsfestigkeiten einfacher zu erreichen sind. Gruß, Bernd
Eine L-Schaltung hat nur einen Punkt, an dem Anpassung herrscht. Eine T-Schaltung ist mehrdeutig. Es kann also mit mehreren Variationen Anpassung erreicht werden, wobei nicht jede Einstellvariante günstige Transformationseigenschaften mit geringen Verluste aufweist. Eine L-Anordnung mit zwei Blindelementen hat daher immer auch geringere Verluste als eine T- oder Pi-Anordnung mit drei Blindelementen. Ein gute Übersicht findest du hier: http://3610.bplaced.net/wordpress/wp-content/uploads/2014/10/Leistungsverm%C3%B6gen+von+Kopplern+I.pdf
Hallo allerseits, hier findet man einen online- Rechner zu den üblichen Anpass- Schaltungen: http://home.sandiego.edu/~ekim/e194rfs01/jwmatcher/matcher2.html Ich habe vier Schaltungen mit LTSpice simuliert, und komme zu sehr ähnlichen Ergebnissen, siehe Abbildung. Es kommt nämlich auf die der Rechnung zugrunde liegende Betriebsgüte an, welche Kurvenform man erhält! (Im Programm: "Desired Q"). Hier muss ich also auch die Schlussfolgerungen von Bernd W. (smiley46) in Frage stellen. Beste Grüße, Wolfgang
:
Bearbeitet durch User
Hallo Wolfgang Ja, meine Simulation ist sicher nicht vollständig. Die Überlegungen passen einigermaßen zu meiner aktuell vorhandenen Antenne. Eine ohmsche Last wird das Anpassglied maximal bedämpfen. Was passiert jedoch bei induktiver Last? Oder bei viel zu kurzer Antenne, also kapazitiver Last? Dann strahlt die Antenne weniger ab und die Güte steigt stark an mit einer entsprechenden Resonanzüberhöhung. Zeig besser die Phase mit an, auch wenn es unübersichtlicher wird. Diese sollte bei guter Anpassung durch Null gehen. Manchmal ergibt sich ein Maximum und die Phase ist noch weit weg von 0°. Gruß, Bernd
Nachdem die SWR-Brücke nun fuktioniert, geht es an den Antennentuner. Habe beschlossen, einen L-Tuner aufzubauen. So wie hier: http://www.qsl.net/dk7zb/Tuner/lc_schaltung.jpg Als C kommt ein 560pF-Foliendrehko zum Einsatz (einer von der alten Sorte, soll wesentlich spannungsfester sein als die neueren Modelle, mal sehen, obs stimmt). Die Spule soll auf einen T106-2-Kern gewickelt werden und mit einem 12-poligen Schalter soll dann die benötigte Kapazität gewählt werden. Dabei sind noch zwei wichtige Fragen offen. 1. Welche Maximalinduktivität soll die Spule haben? 2. in welcher Abstufung soll sich die Induktivität beim Hochschalten möglichst verändern? Mit 0,7mm Cu-Lack-Draht lassen sich maximal etwa 54 Windungen auf den Kern aufbringen, das entspricht 40µH. Bei weniger Windungen könnte auch 1mm-Ag-Draht verwendet werden (max. 33 Wdg. = 15µH). Weiß jemand, was hier ein sinnvoller Richtwert für die Praxis ist? In dem Beispiel oben benutzt der Autor eine Spule mit 7µH. Ist dieser Wert wirklich schon ausreichend?
Wobei: je kleiner die Gesamtinduktivität, um so kleiner sind die einzelnen Schaltschritte und um so genauer kann man abstimmen...
Hallo "Dac", von Silberdraht würde ich abraten, wegen möglicher Kurzschlüsse. Also lieber Kupferlackdraht nehmen. Wenn Du nur empfangen willst, dann genügt ein Foliendrehko. Die Schaltung kann man abwandeln, indem man mehrere Kerne verwendet und die Spulen in Reihe schaltet. Ich würde die nicht benötigten Spulenteile aber nicht einfach kurzschließen, wie es in dem Schaltungsvorschlag geschieht! Die maximale Induktivität hängt vom gewünschten Frequenzbereich sowie von Deiner Antenne ab. Ausprobieren! Die Thomsonsche Schwingkreisgleichung bzw. Online- Schwingkreisrechner liefern Anhaltspunkte.
> um so kleiner sind die einzelnen Schaltschritte
Das ist ein Kompromiss. Es sollen mehrere Bänder angepasst werden können
und die Anzahl der Stufen ist meist auf 12 begrenzt.
1. Welche Maximalinduktivität
Für 80m sollte die Gesamtinduktivität 15-20µH betragen, für 160m
30-40µH.
2. in welcher Abstufung
Kommen die Bänder 160m, 80m, 40m, 30m und 20m in Betracht, würde ich als
kleinste Induktivität 0.5µH vorschlagen. Abhängig vom Schalter kann es
dann ausgrechnet werden.
n = 12 Stufen
Lmin = 0.5µH
Lmax = 33µH
x = (Lmin / Lmax)^(1/(n-1))
x = (0,5 / 33)^(1/11)
x = 0,683
33, *x=22.5, 15.4, 10.5, 7.2, 4.9, 3.4, 2.3, 1.6, 1.1, 0.75, 0.5
IMO sehen die Stufen schon relativ grob aus. Bei einem Schalter mit mehr
Stufen oder Verzicht auf 160m sieht es etwas günstiger aus.
:
Bearbeitet durch User
Die Durchschlagfestigkeit der kleinen Polyesterkondensatoren betragt ca. 1kV. Die können locker bis 20Watt verwendet werden. Mit dieser Leistung hat auch der T106-2 keine Probleme. > Die Thomsonsche Schwingkreisgleichung In dem Fall würden 15-20µH für 160m schon reichen. Andere verwenden jedoch >=15µH für 80m. Da sollte die Idee mit dem Zuschalten einer weiteren 15µH Spule in Betracht gezogen werden > Ich würde die nicht benötigten Spulenteile aber nicht einfach > kurzschließen, wie es in dem Schaltungsvorschlag geschieht! Kurzschließen ist eher bei Luftspulen üblich, um Resonanzen im unbebutzten Bereich der Spule zu verhindern.
Danke für die vielen Antworten und an Jörg Danke für die Formeln und fürs Rechnen! B e r n d W. schrieb: > Die Durchschlagfestigkeit der kleinen Polyesterkondensatoren betragt ca. > 1kV. Die können locker bis 20Watt verwendet werden. Mit dieser Leistung > hat auch der T106-2 keine Probleme. Es soll so einer hier verbaut werden: http://www.welt-der-alten-radios.de/files/drehko1.jpg Irgendwo stand, dass die spannungsfester sein sollen als die hier: http://i.ebayimg.com/images/g/AUEAAOSwv-NWZGa~/s-l400.jpg Mehr als 20W ist für den Aufbau nicht geplant (sogar eher maximal 5W, aber etwas Reserve ist gut).
Bernd Danke fürs Rechnen und die Formel! Minimal soll abgeglichen werden können auf 40m, 30m und 20m - 80m wäre auch gut, aber kein Muss. 80m und 160m könnte man bei Bedarf vielleicht über zusätzliche Steckspulen am Ein- oder Ausgang des Tuners abgleichen. Frage mich, ob man 17m, 15m, 12m, 10m und 6m auch abgleichen könnte, wenn man eine Induktivität auf geeignete Weise parallel zur Ringkernspule schaltet, das aber nur nebenbei. B e r n d W. schrieb: > Kommen die Bänder 160m, 80m, 40m, 30m und 20m in Betracht, würde ich als > kleinste Induktivität 0.5µH vorschlagen. Warum ist 0,5µH für 20m besser geeignet als z.B. 0,22µH? Blicke da noch nicht durch. Wie wäre es mit maximal 16µH - mit ein wenig Glück lässt sich dann noch für 80m abstimmen und die Stufen werden etwas kleiner. => x = .707 [µH] 1. 0 2. 0.5 3. 0,7 4. 1,0 5. 1,4 6. 2,0 7. 2,8 8. 4,0 9. 5,7 10. 8,0 11. 11,3 12. 16,0 (so viel feiner ist es dann aber auch nicht unbedingt...)
> Minimal soll abgeglichen werden können auf 40m, 30m und 20m - 80m wäre > auch gut, aber kein Muss. 80m und 160m könnte man bei Bedarf vielleicht > über zusätzliche Steckspulen am Ein- oder Ausgang des Tuners abgleichen. Wobei das wahrscheinlich nicht geht bei Z >50 Ohm, weil die Messbrücke ja vor dem Tuner sitzt (also Tx-seitig).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.