Forum: HF, Funk und Felder Suche 100Ohm Coax


von Sascha (Gast)


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Hallo, ich bin auf der Suche nach einem 100 Ohm Coax PTFE Kabel.
Muss nicht unbedingt PTFE sein zum löten ist es aber besser.
Das Kabel sollte eine Leistung von ca. 100 Watt HF bei 145 MHz 
aushalten.
Ich brauche es für den Bau eines Leistungskopplers für die 
Impedanztransformation.
Habe einen solchen Koppler schon mit Rohren aufgebaut, nur mit Kabel 
wirds kleiner, wenn man sie aufrollt.

Wer kennt für ein solches Kabel (darf auch ein semirigid sein) eine 
Bezugsquelle.
Ich habe bis jetzt nur das Elcurigid ECR 141-100 gefunden aber noch 
keine Bezugsquelle.

Gruß Sascha

PS.
Will nicht mit Wilkinson und Branchline Koppler arbeiten.

von EMU (Gast)


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von HF-Werkler (Gast)


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RG-62 ist zwar nur 93 Ohm, aber dafür noch immer gut verfügbar (z.B. 
Conrad) und auch als Restbestand über die üblichen Platformen vorhanden

von Patrick (Gast)


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Hallo ,

Schalt doch 2 50 Ohm Kabel in Reihe.

Gruß

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Witzbold!
aber Parallelschalten soll tatsächlich funktionieren, sogar mit zwei 
unterschiedliche Wellenwiderständen. Auf einem Vortrag vom 
Antennenspezialisten Martin Steyer hat er sowas zur Antennenanpassung 
benutzt.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
also für höhere Frequenzen werde ich weiterhin meine Messingröhrchen 
verwenden, die ich selber versilbere und anpasse, aber für 145MHz wird 
mir das für eine Mobil/Portabel PA einfach zu groß und zu schwer, 
deshalb die Coax Kabel um einen Kombiner sehr klein aufzubauen.

Die Idee auf ein 95 Ohm Kabel zu gehen habe ich auch schon gehabt, aber 
die Toleranz ist das Problem, wer sagt mir den, ob die Toleranz nach 
oben ausfällt. Ansonten habe ich nur noch 90 Ohm.

Es gibt ein 4:1 Combiner deshalb die 100 Ohm. Z = sqr(4) * 50 Ohm
Es kommen 4 Hybrid PAs von Mitshubishi dran die gesammte Leistung am 
Ausgang schwankt dann je nach Akku zwischen 320 und 400 Watt.

Gruß Sascha

von VielleichtDoch (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Witzbold!
> aber Parallelschalten soll tatsächlich funktionieren, sogar mit zwei
> unterschiedliche Wellenwiderständen. Auf einem Vortrag vom
> Antennenspezialisten Martin Steyer hat er sowas zur Antennenanpassung
> benutzt.

Das ist ja interessant. In Reihe schalten geht nicht, aber parallel 
schalten schon? Wieso das denn??

von Thomas (Gast)


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Patrick schrieb:
> Schalt doch 2 50 Ohm Kabel in Reihe.
VielleichtDoch schrieb:
> Das ist ja interessant. In Reihe schalten geht nicht, aber parallel
> schalten schon? Wieso das denn??

Weil 2x 50 Ohm Wellenwiderstand nicht 100 Ohm sind. Man kann aber sehr 
wohl für eine Frequenz auf 100 Ohm anpassen (in Serie oder Parallel 
durch Transformation) nur geht das in der Theorie besser als in der 
Praxis, und wenns 100 Ohm Kabel gibt warum nicht dieses verwenden?

von Pink S. (pinkshell)


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Mouser:
http://www.mouser.de/ProductDetail/Belden-Wire-Cable/9207-010100

Noch 4 Rollen da, aber nicht billig.

: Bearbeitet durch User
von VielleichtDoch (Gast)


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Thomas schrieb:
> Patrick schrieb:
>> Schalt doch 2 50 Ohm Kabel in Reihe.
> VielleichtDoch schrieb:
>> Das ist ja interessant. In Reihe schalten geht nicht, aber parallel
>> schalten schon? Wieso das denn??
>
> Weil 2x 50 Ohm Wellenwiderstand nicht 100 Ohm sind. Man kann aber sehr
> wohl für eine Frequenz auf 100 Ohm anpassen (in Serie oder Parallel
> durch Transformation) nur geht das in der Theorie besser als in der
> Praxis, und wenns 100 Ohm Kabel gibt warum nicht dieses verwenden?
Also nochmal: Zweimal 100 Ohm Koaxkabel parallel schalten ergibt 50 Ohm?
Aber zweimal z.B. 50 Ohm in Reihe schalten ergibt keine 100 Ohm?

Warum funktioniert parallelschalten, nicht aber in Reihe schalten?

von Pink S. (pinkshell)


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VielleichtDoch schrieb:
> Warum funktioniert parallelschalten, nicht aber in Reihe schalten?

Weil das Vierpole sind und keine Zweipole.

Zwei Coax parallel geben den doppelten Strom wie ein Coax, zwei Coax in 
Reihe geben den gleichen Strom wie ein Coax, jeweils bei gleicher 
Spannung.

von Wolfgang (Gast)


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VielleichtDoch schrieb:
> Warum funktioniert parallelschalten, nicht aber in Reihe schalten?

Aus einem 50Ω Koaxkabel wird noch lange kein 25Ω Kabel, wenn man es in 
der Mitte durchschneidet ;-)

In die Impedanz gehen nur Kapazitäts- und Induktivitätsbelag ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel#Parameter_eines_Koaxialkabels

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.qsl.net/dk7zb/dk7zb-match.htm
"...It transforms the  resistance of the radiator to the 50Ohm of the 
feeding line.
With 2x75-Ohm-cables 28 to 50 Ohm.
With 2x50-Ohm-cables 12.5 to 50 Ohm.
With 3x93-Ohm-cables 18 to 50 Ohm..."
weiter unten sind z.B. 50 und 75 Ohm parallel benutzt

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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VielleichtDoch schrieb:

> Also nochmal: Zweimal 100 Ohm Koaxkabel parallel schalten
> ergibt 50 Ohm? Aber zweimal z.B. 50 Ohm in Reihe schalten
> ergibt keine 100 Ohm?

Hihihi... Super. Coole Idee...

> Warum funktioniert parallelschalten, nicht aber in Reihe
> schalten?

Doch, das funktioniert.

Auch wenn mich alle für debil halten: Es ist mein voller
Ernst; es muss funktionieren.

Koax-Kabel sind als Vierpole zu modellieren; das ist
schon völlig zu Recht angemerkt worden.

Bei der Reihenschaltung von Vierpolen sind Eingang und
Ausgang jeweils für sich in Reihe zu schalten! Eine
Möglichkeit dafür wäre z.B.:
- Seele von Koax_1 an eine Klemme des Senders,
- Seele von Koax_2 an die andere Klemme des Senders,
- beide Schirme verbinden,
- Empfängerseite entsprechend.

Natürlich ist das ganze Bauwerk dann kein Koax-Kabel mehr,
aber es muss einen Wellenwiderstand von 100 Ohm haben, wenn
50-Ohm-Kabel verwendet wird.

Das, was hier für die "Reihenschaltung" von Vierpolen gehalten
wurde, heißt korrekt KETTENSCHALTUNG .

von Possetitjel (Gast)


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Christoph K. schrieb:

> Witzbold!

Mitnichten.

> aber Parallelschalten soll tatsächlich funktionieren, sogar
> mit zwei unterschiedliche Wellenwiderständen.

Selbstverständlich funktioniert das.

Korrekte (!) Reihenschaltung muss auch funktionieren - wird
aber nicht angewendet, weil das zwar den richtigen
Wellenwiderstand gibt, aber kein Koax-Kabel mehr ist. Der
Schirm wird nämlich "heiss".
Man erhält eine Art Zweidraht-Leitung.

Und auch die Hybridschaltung (=Reihen-Parallel-Schaltung)
klappt; das gibt dann Leitungstransformatoren, z.B. von
25Ohm auf 100Ohm, wenn man 50-Ohm-Kabel nimmt. (Man benötigt
allerdings Ferritkerne dazu, um Mantelwellen zu unterdrücken).

von Possetitjel (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> VielleichtDoch schrieb:
>> Warum funktioniert parallelschalten, nicht aber in Reihe
>> schalten?
>
> Aus einem 50Ω Koaxkabel wird noch lange kein 25Ω Kabel,
> wenn man es in der Mitte durchschneidet ;-)

Das nicht -- aber wenn man in der richtigen Richtung schneidet,
werden zwei 100-Ohm-Kabel draus :)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> Natürlich ist das ganze Bauwerk dann kein Koax-Kabel mehr,
> aber es muss einen Wellenwiderstand von 100 Ohm haben, wenn
> 50-Ohm-Kabel verwendet wird.

Und genau solche Konstruktionen gibt es auch kommerziell, z.B. in Form 
von Impedanzmesssonde für 100R, die sowohl intern als auch bezüglich 
ihrer Anschlüsse und Anschlussleitungen mit separaten Koaxialleitern 
ausgestattet sind.

http://polarinstruments.com/products/cits/images/CITS880s_1_full.jpg

> - beide Schirme verbinden,

Ja, das ist immens wichtig! Es macht einen Riesenunterschied, ob man die 
Schirme solch einer Impedanzmesssonde direkt im Bereich der Prüfspitzen 
oder erst ein paar Zentimeter dahinter im Griffstück miteinander 
verbindet. Für die Sonden von Sequid werden deswegen beispielsweise 
vorgefertigte schmale selbstklebende Kupferstreifen mitgeliefert, die 
man nach Einstellen des optimalen Spitzenabstanden um die Schirme legt. 
Interessanterweise spielt es in dem Frequenzbereich auch keine Rolle 
mehr, ob der Streifen galvanischen Kontakt zum Außenleiter hat oder ob 
da noch ein paar Mikrometer des Klebers dazwischen sind.

von Sascha (Gast)


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Hallo,
ich habe so ein Kabel bereits gefunden und kommt aus dem Mil-Bereich.
Übrigens ist das anpassen eines 100 Ohm Kabel schon schwer genug, da 
werde ich nicht anfangen mit irgendwelchen Tricks noch zu 
experimentieren.
Problematisch sind die Kapazitäten der unterschiedlichen Kabel die bei 
einem solchen Combiner zusammenspielen müssen. Es sind 4x 100 Ohm Kabel 
dran, 4x 50 Ohm Kabel und 4x 70 Ohm und 4x 50 Ohm Widerstände. Der 
Wirkungsgrad ist sehr hoch und hat eine Port zu Port Dämpfung von 30 dB. 
Damit die PA-Module sich gegenseitig nicht abschießen wenn eines mal 
aussteigt.
Einen solchen Combiner habe ich für 4KW schon gebaut geht UFB.
Aber jetzt ist der Kick eine kleine Partabel PA, die man im Rucksack mit 
auf den Berg nehmen kann und mit 12V Lipo Akku betreiben kann.
So jetzt brauche ich nur noch einen sehr leichten Kühlkörper....
Heiße Abluft mit der Leistung eines guten Föns......

So long,
Gruß Sascha

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die Parallelschaltung zweier Koaxkabel kann man so erklären, dass die 
Längsinduktivitäten und Querkapazitäten jeweils parallelgeschaltet 
werden. Damit halbiert sich die Induktivität, die Kapazität verdoppelt 
sich.
Nach ZL=SQRT(L/C) ist das neue ZL halb so groß.

Für die Reihenschaltung müsste man beide "Bauteile" jeweils in Reihe 
schalten.
Das ginge für die Kapazitäten, indem man einen symmetrischen Vierpol 
baut, beide Aussenschirme sind gemeinsam auf Groundpotential, und die 
Innenleiter haben gegeneinander zwei hintereinandergeschaltete 
Querkapazitäten.
Aber wie schaltet man die Längsinduktivitäten in Reihe? Das 
Innenleiterende des einen Kabels mit dem Innenleiteranfang des anderen 
verbinden?

von Possetitjel (Gast)


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Christoph K. schrieb:

> Die Parallelschaltung zweier Koaxkabel kann man so erklären,
> dass die Längsinduktivitäten und Querkapazitäten jeweils
> parallelgeschaltet werden. Damit halbiert sich die Induktivität,
> die Kapazität verdoppelt sich.
> Nach ZL=SQRT(L/C) ist das neue ZL halb so groß.

Genau.

> Für die Reihenschaltung müsste man beide "Bauteile" jeweils
> in Reihe schalten.

Richtig.

> Das ginge für die Kapazitäten, indem man einen symmetrischen
> Vierpol baut, beide Aussenschirme sind gemeinsam auf
> Groundpotential, und die Innenleiter haben gegeneinander
> zwei hintereinandergeschaltete Querkapazitäten.

Richtig.
Es ist aber gar nicht notwendig, die Schirme zu erden!
Die Querkapazitäten sind so oder so in Reihe geschaltet.

> Aber wie schaltet man die Längsinduktivitäten in Reihe?
> Das Innenleiterende des einen Kabels mit dem
> Innenleiteranfang des anderen verbinden?

Nee, warum?
Es liegt halt einmal L im einen Innenleiter, und das andere
mal L im anderen Innenleiter. Also sind 2L im Stromkreis...

Man sieht auch, was ich bereits anmerkte: Das Ganze ist
jetzt kein Koax-Kabel mehr, sondern eine Art symmetrische
Zweidraht-Leitung.

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