Hallo.... Ich bin ein Freund alter (Groß-)Uhren (Regulatoren etc.) und habe zu meinem 50ten Geburtstag eine alte Hauptuhr geschenkt bekommen. (Eine C. Bohmeyer... selten) Diese Uhr besitzt einen ungewöhnlichen Elektromotor, bei dem mir das Bürstenfeuer nicht gefällt. Betriebsspannung sind ca 90Volt. Der Motor ist (für mich) seltsam beschaltet: der Strom kommt an Klemme 1 an, wird dann durch eine Spule geleitet , die ein Magnetfeld für den Rotor erzeugt. Dann kommt eine RC Strecke oder der Kommutator und dann die 2te Spule. Wie kann man das Bürstenfeuer minimieren... Der Motor ist ca 70 Jahre alt....
Bei Bürsten Motoren kann man über gezielte Feldschwächung das Feuer vermindern, aber mir scheint, du hast da eine Art Universalmotor, bei dem die Einzelwicklungen nicht zugänglich sind. Ein Ansatz wäre, um die Uhr zu erhalten, sie mit noch weniger als den 90V zu betreiben (wenn sie dann noch richtig geht).
Wolf J. schrieb: > Dann kommt eine RC Strecke oder der Kommutator… Bilder+Schaltskizze. So rein technisch würde ich das RC-Glied schon für einen Snubber halten. Und wenn das Bürstenfeuer nicht aus dem Gehäuse dringt, ist es vielleicht imanenter Bestandteil der Schaltung. Es zu beseitigen mindert nicht nur den heimeligen Lichteffekt sondern auch die Ganggenauigkeit.
Danke erstmal... Habe Heute leider nicht die Zeit einen Schaltplan zu zeichnen, kommt morgen. Zum besseren Verständnis: Der Motor dient dazu die Gewichte wieder nach oben zu bringen, er hat mit der Ganggenauigkeit der Uhr NICHTS zu tuen. Im Normalfall wird er alle 2 Stunden eingeschaltet. Die Uhr Läuft ohne Ihn Ca 24 Stunden (Gangreseve). Ich habe mal 2 Bilder angehängt. Das Erste zeigt den Motor in zerlegtem Zustand vor der Reinigung, das 2. die Uhr auf meinem Testständer. Das Gehäuse ist übrigens stark ramponiert... Noch eine Aufgabe... PS: die RC strecke liegt also schaltungstechnisch über dem Kommutator. Ich betreibe den Motor mit Wechselstrom... Niemand konnte mir sagen, ob das richtig ist.
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Bist du dir sicher, dass 90V Wechselspannung richtig ist? Solche Uhrenanlagen wurden odt zusammen mit Telefonanlagen installiert/betrieben. Diese liefen mit 60V Gleichspannung, und das war auch die übliche Versorgung der Uhrenanlagen, von 90V habe ich noch nie etwas gehört/gelesen. Und Wechselspannung ist es mit Sicherheit nicht. Die Versorgung erfolgte aus Akkumulatoren, die wärend des Betriebes natürlich geladen wurden. Versuche es mal mit 60V Glaichspannung, vielleicht ist dann dein Bürstenfeuer schon verschwunden. Wenn nicht, dann schau dir mal deine R/C-Kombination genauer an, dann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eines oder beide der Bauelemente defekt.
Das mit der Gleichspannung wusste ich nicht... @ sinus tangentus: die Betriebsspannungen von Uhrenanlagen waren nicht einheitlich, ich weiß von 24, 48 und 96V. Meisens war es davon abhängig, wieviele Nebenuhren angeschlossen waren. Das es sich dabei um Gleichspannung handelt, ist mir neu. Ich werde mal versuchen, ob ich das irgendwie Probeweise gleichgerichtet bekomme. Habe momentan nur keine passenden Dioden für 'ne Graetz- Gleichrichtung parat.(und auch keine Ahnung, was man da heute nimmt. Mein Wissen über diese Dinge ist (leider) noch auf DDR- Niveau.) DANKE
Ja, 24V und 48V kenne ich auch, aber selbst die großen Anlagen der Bahn waren 60V. 96V ist neu für mich, also wieder was dazugelernt.
Das schöne am Universalmotor ist, das er sowohl mit Gleichspannung als auch mit Wechselspannung läuft - evtl. haben die Bahnjungs sich alle Türen offen gelassen und deswegen diesen Motor verbaut. Um das alte Aggregat zu schonen, empfehle ich, die Spannung soweit runterzusetzen, das es noch zuverlässig aufzieht, aber das Bürstenfeuer soweit wie möglich reduziert ist. Miss doch auch bitte mal Kapazität und Widerstand der beiden Bauteile im RC Glied. Es kann gut sein, das nach all den Jahrzehnten der Kondensator einfach am Ende ist.
Zum messen der Kapazität bin ich zu blöd (weiß nicht wie und womit) Ich habe aber mal Spaßeshalber einen Kondensator (450V 1,8µF) paralell zu dem alten Kondensator gepackt- dann ist das Feuer weg. Auch habe ich mir beim Elektroniker meines Vertrauens eine Gleichrichteaustein besorgt, der 3,1A kann. Ergebnis: läuft mit Gleichspannung bei (unter Last)mit 22,1 V von einem alten Steckernetzteil zuverlässig- mit dem entsprechenden Kondensator ohne Feuer. Der stammt übrigens aus einer alten Energiesparlampe... Ich betrachte das Problem als gelöst und bedanke mich bei allen hier nochmal. Wer mehr Uhren sehen will kann mich im Internet besuchen: chaosclub.org David
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