Forum: Offtopic Noch ne Krise am Horizont: Styropor


von Michael S. (mikel_x)


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Recyclinghof nimmt kein Styropor mehr an

Ab dem 30. September gehört Styropor zu den gefährlichen Abfällen. 
Recyclinghöfe aber auch Dachdecker- und Zimmereibetriebe und sogar 
Heimwerker stehen damit vor einem erheblichen Problem. In 
Schleswig-Holstein gibt es keine ausreichenden Entsorgungskapazitäten.


"HBCD wurde laut Schiffer bis 2014 den Polystyrol-Dämmstoffen in einer 
Konzentration von 0,7 bis 1,5 Prozent als Flammschutzmittel zugesetzt. 
„Der Stoff ist hochgiftig und baut sich in der Umwelt nicht ab. "

http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/Nachrichten-Schleswig-Holstein/Gefaehrliche-Abfaelle-Recyclinghof-nimmt-kein-Styropor-mehr-an




Tollhausdämmung a la EU-Kommissare....

von Paul R. (atmega9)


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Aus wikipedia:

"HBCD ist geringeren Konzentrationen auch in vielen 
Lebensmittelverpackungen enthalten."

Ich glaub' ich zieh in den Wald...

von Icke ®. (49636b65)


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Styropor könnte zumindest im Verpackungsbereich durch leichter 
recyclebare Stoffe (z.B. Pappe) ersetzt werden. Also genau dort, wo der 
meiste Styromüll produziert wird.

von Migel C. (migelchen)


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Icke ®. schrieb:
> Styropor könnte zumindest im Verpackungsbereich durch leichter
> recyclebare Stoffe (z.B. Pappe) ersetzt werden. Also genau dort, wo der
> meiste Styromüll produziert wird.

Bekannte von mir, die sich dem Umweltwissenschaftsstudium verschrieben 
haben, hatten über alternative Verpackungsarten als Präsentationsthema 
und neben anderem auch noch Mais mit aufgenommen (Maispappen, 
Paketfüllstoff aus Maisstärke). Daraus wird aktuell recht viel gemacht, 
nur anscheinend noch nicht flächendeckend eingesetzt.
Weil sich angeblich viele daran stören, dass Nahrungsmittel jetzt auch 
noch für Verpackungen "verschwendet" werden.

von Christian M. (Gast)


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Kein Problem, das Zeug brennt ja wunderbar! Auch super geeignet zum 
Feuer anzünden! (Achtung: Ironie!)

Gruss Chregu

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Migel C. schrieb:
> (Maispappen,
> Paketfüllstoff aus Maisstärke)

das zeug gibts eingefärbt auch als Kinderspielzeug.
Kann man nach anfeuchten zusammenkleben.
Fällt gerade der Name nicht mehr ein, is aber witzig.

von Bernd G. (Gast)


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> Bekannte von mir, die sich dem Umweltwissenschaftsstudium verschrieben
> haben, hatten über alternative Verpackungsarten als Präsentationsthema
> und neben anderem auch noch Mais mit aufgenommen (Maispappen,
> Paketfüllstoff aus Maisstärke).

Paketfüllstoff aus Maisstärke ist Quatsch. Ich nehme Natronpapier von 
der Rolle. Das wird in Längsrichtung geknüllt und dann wird mit der 
enstandenen Wurst das Paket ausgestopft.
Vorteil: Verwendung von Recyclingmaterial, kein Lebensmittel, nimmt bei 
der Verpackungsmittellagerung nicht kubikmeterweise Platz weg, wie die 
Säcke mit Maisflocken.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Vlad T. schrieb:
> das zeug gibts eingefärbt auch als Kinderspielzeug.
Vom Herrn Fischer, dem Erfinder des Fischer-Dübels:
http://www.fischertip.de/Home.aspx

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd G. schrieb:
>> Bekannte von mir, die sich dem Umweltwissenschaftsstudium verschrieben
>> haben, hatten über alternative Verpackungsarten als Präsentationsthema
>> und neben anderem auch noch Mais mit aufgenommen (Maispappen,
>> Paketfüllstoff aus Maisstärke).
>
> Paketfüllstoff aus Maisstärke ist Quatsch.

Finde ich nicht :-)

> Ich nehme Natronpapier von
> der Rolle. Das wird in Längsrichtung geknüllt und dann wird mit der
> enstandenen Wurst das Paket ausgestopft.
> Vorteil: Verwendung von Recyclingmaterial, kein Lebensmittel

Nachteil: schwerer, schützt deutlich schlechter vor Stößen und ist mehr 
Arbeit, fällt bei Übergießen mit Wasser nicht einfach zu leicht in der 
Biotonne entsorgbarem Brei zusammen, keine sehr kurze Abbauzeit in einer 
Kompostanlage.

Und: riecht längst nicht so gut und die Katze/Hund des Empfängers spielt 
nicht damit und frisst es nicht :-)

von Migel C. (migelchen)


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Bernd G. schrieb:
> Paketfüllstoff aus Maisstärke ist Quatsch. Ich nehme Natronpapier von
> der Rolle. Das wird in Längsrichtung geknüllt und dann wird mit der
> enstandenen Wurst das Paket ausgestopft.
> Vorteil: Verwendung von Recyclingmaterial, kein Lebensmittel, nimmt bei
> der Verpackungsmittellagerung nicht kubikmeterweise Platz weg, wie die
> Säcke mit Maisflocken.

Nur ändert es nichts daran, dass es aktuell recht viel als Füllmaterial 
verwendet wird. ^^

Aber dein Argument mit dem Volumen ist nicht ganz zutreffend. Denn es 
kommt ganz darauf an, wie viel Mühe man sich bei der Papierfüllung gibt.
Denn du benötigst für den gleichen Karton genauso viel Volumen an Papier 
wie auch Mais, um ihn zu füllen, um schlussendlich die gleiche Qualität 
zu erreichen. Wobei Papier im Vergleich zu den Flocken wesentlich 
starrer ist, wenn es komplett zerknüllt ist.
Das Papier hat aber den Vorteil, dass es vorher noch nicht zerknüllt ist 
und sich so einfacher lagern lässt. Das benötigte Volumnen ist dennoch 
das gleiche.
Ebenso ist bei den Maisflocken der Lufteinschluss immer gleich und 
variiert nicht je nach Lust und Laune des Verpackers von Tag zu Tag.
Somit kann man bei den Maisflocken sogar besser kalkulieren, wie groß 
der künftige Bedarf sein könnte.

Vermutlich ist Maisstärke sogar im Endeffekt günstiger, da die 
Verarbeitung der Maisflocken im Vergleich zu dem Recycling-Papier 
geringer ist.
Ebenso muss es nicht extra in Form geknüllt werden, was Arbeitszeit und 
somit Geld spart.
Interessant wäre es jetzt abver, ob die Maisstärke ein Abfallprodukt aus 
der generellen Maisverabreitung ist. Wenn ja, wäre das vielleicht sogar 
sinnvoller als alternative Paketfüllarten.
Aber das weiß ich jetzt nicht genau. Da ich beides noch nie selbst 
gekauft hatte.

: Bearbeitet durch User
von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Lothar M. schrieb:
> Vlad T. schrieb:
>> das zeug gibts eingefärbt auch als Kinderspielzeug.
> Vom Herrn Fischer, dem Erfinder des Fischer-Dübels:
> http://www.fischertip.de/Home.aspx

sowas meinte ich, ich kannte aber nur Playmais.
Keine Ahnung, wer zuerst da war.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Popcorn ... der Empfaenger kann's sogar Essen ...

von Timm T. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Also genau dort, wo der
> meiste Styromüll produziert wird.

Muhaha! Schrieb ich nicht unlängst, daß ich mal wieder in den USA war?

Du ahnst es schon: Styroporbecher wo man hinkommst, selbst beim 
Frühstück im Hotel. Man sollte denen das Zeug um die Ohren hauen, aber 
man will als Gast ja freundlich sein und nicht zusammengetasert werden.

Und sag jetzt nicht billige Absteige, die Schweinebacken wollten $170 
die Nacht.

Michael S. schrieb:
> In
> Schleswig-Holstein gibt es keine ausreichenden Entsorgungskapazitäten.

Man könnte Mehlwürmer damit füttern. Angeblich sollen die Polystyrol 
problemlos verdauen können.

http://www.spektrum.de/news/mehlwuermer-verdauen-styropor/1368822

Die Alternative zum Hausbock im Dachgebälk: Mehlwürmer in der 
Wanddämmung. ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Du ahnst es schon:
> Styroporbecher wo man hinkommst, selbst beim Frühstück im Hotel.
Und hygienisch in Folie verpacktes Plastikbesteck. Wobei aus Sicht der 
Nachkommen der Auswanderer das Frühstück von uns Europäern sowieso 
vollkommen überbewertet wird... ;-)

von Timm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> fällt bei Übergießen mit Wasser nicht einfach zu leicht in der
> Biotonne entsorgbarem Brei zusammen

Wobei meiner Beobachtung nach viele nicht wissen, daß das Bio ist und es 
in den Plastemüll entsorgen.

Und immer ziemlich besorgte Gesichter machen, wenn man sich das Zeug in 
den Mund schiebt. ;-)

Chris D. schrieb:
> riecht längst nicht so gut

Das Zeug riecht und schmeckt nach gar nix.

Migel C. schrieb:
> Das Papier hat aber den Vorteil, dass es vorher noch nicht zerknüllt ist
> und sich so einfacher lagern lässt.

Das könnte man lösen, indem man die Maisflocken auch in komprimierter 
Form lagert und erst bei Gebrauch expandiert. Popcorn!

von Paul B. (paul_baumann)


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Styropor durch Lehm zu ersetzen, wäre doch ein LEICHTES...

MfG Paul

von Bernd F. (metallfunk)


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Es geht ja nicht um Styropor an sich. Das ist kein Entsorgungsproblem.
Es geht um das Styropor, dass für Hauswände und Dächer eingesetzt wird,
also Platten, die mindestens 10 cm dick sind.

Hier wird seit Jahrzehnten der giftige Cocktail beigemischt, dass
das Sondermüll ist, hat man erst jetzt gemerkt?

Grüße Bernd (aus dem BASF-Land).

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Als Verpackungsmittel schäume ich einfach immer mit Bauschaum aus, so 
fällt kein Kleinbrösel an.

von Paul B. (paul_baumann)


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Korbinian G. schrieb:
> Als Verpackungsmittel schäume ich einfach immer mit Bauschaum aus, so
> fällt kein Kleinbrösel an.

Verschickst Du Deine Gegenstände denn in Stahlkisten?

MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Bernd F. schrieb:
> Es geht ja nicht um Styropor an sich. Das ist kein Entsorgungsproblem.

Nicht für den Menschen, der kippt Millionen Tonnen davon einfach in die 
Ozeane:

https://de.wikipedia.org/wiki/Plastikm%C3%BCll_in_den_Ozeanen

Okay, nicht nur Styropor, aber sicher zu einem großen Teil. Daß 
Giftanteile drin sind, verschlimmert die Lage zusätzlich. Wir sind die 
größten Dreckschweine im Universum.

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