Hallo miteinander! Bei meinem aktuellen Projekt bin ich mal auf die Schwarmintelligenz angewiesen. Ich baue gerade eine PWM Steuerung für ca. 80A (schon mit ordentlich Luft) bei 12V. Der Strom kommt hierbei von einer Batterie die zusätzlich von einem laufenden KFZ geladen wird (13-polige Steckdose), es sind also leichte "KFZ-Störungen" vorhanden. Geschalten wird mit einem AVR, MOSFET-Treiber und dickem MOSFET, siehe Schaltplan! Nun raucht mir hier regelmäßig bei Tests unter Last etwas ab. Zuerst Treiber (Kurzschluss) und Transistor (schaltet nicht mehr ganz ab), heute nun nur der Treiber. Dabei werden im Normalbetrieb bei momentan ca. 50A weder Treiber noch FET warm. Im Moment hängt die Schaltung alleine an der Autobatterie. Beide Male traten die Defekte nach dem Anklemmen der Batterie und "hochdrehen" der PWM auf. Dann leuchtet meine Last (Halogenbirnen) ohne Bezug zur PWM voll auf und die betreffenden Teile werden heiß. Da ich mit Hochstromelektronik nicht besonders viel Erfahrung habe: Wo sollte ich bei der Fehlersuche anfangen? Die Schaltzeiten sollten eigentlich kurz genug sein, da der Treiber 13A ab kann und relativ kurz über eine 1,5mm² Kupferbrücke angebunden ist (siehe Fotos, der Treiber ist schon ausgelötet). Glaubt ihr, dass ich den Treiber ähnlich wie den uC vor Spannungsspitzen schützen sollte? Wie groß (Strom) müsste ich wohl die zugehörige Spule auslegen? Sollte ich an der Gatebeschaltung spielen (bzw. eine einfügen)? Sonst Vorschläge? Grüße, Luggi
:
Verschoben durch Moderator
Ich bin auch kein Experte für Leistungselektronik und Schaltungen, aber 25A mit MOSFET und PWM hab ich auch schon geschaltet. 1. Schaltplan entspricht nicht der Platine die ich sehe. Wenn du etwas weglässt und es daran liegt werden wir das nie rausfinden. 2. Willst du mit der Überspannungsschutzdiode ne Spannungsstabilisierung bauen? Laut Datenblatt ist das ein 15V Typ, soviel kann der AVR wohl nicht. Auf der Platine siehts so aus, als ob danach noch ein Spannungsregler kommt… 3. Ich würde sowas nie auf Lochraster aufbauen. Ich würde ne Platine fertigen lassen mit ner Massefläche und die Schaltsignale durch die Masse von dem Leistungsteil schirmen. 4. Überprüf mal ob es nicht zu einem Schwingungsaufbau kommt, der den MOSFET oder Treiber grillt (ringing). Du kannst dann die Dämpfung in deiner Schaltung erhöhen. 5. Ebenfalls möglich dass der Mosfet durch schnelle Stromänderungen selbst wieder schaltet. 6. Die Verlustleistung musst du selbst für jedes Bauelement berechnen und schauen ob es da nicht zu thermischen Problemen kommt. Ebenso kann der MOSFET und Treiber sicher auch nur einen maximalen Peak-Current, der könnte überschritten sein. 7. Vielleicht gehen deine Sachen auch im Nichtbetrieb kaputt? Elektrostatische Entladungen? 8. Bricht dir die Betriebsspannung bei solchen Strömen nicht ultra weg? Wo ist denn das Netzteil und wie weit entfernt ist es? Die Elkos sehen mir bisschen mickrig aus, um da was zu stabilisieren. 9. Sind die MOSFETS parallel geschaltet? Ich kann z.B. nicht erkennen wie du die verschraubt hast. Du hast ne Silikon-isolier dingens drunter getan, aber die Schraube ist aus Metall der Kühlköper auch… Just my thoughts…
Luggi F. schrieb: > Der Strom kommt hierbei von einer Batterie die zusätzlich von einem > laufenden KFZ geladen wird (13-polige Steckdose), es sind also leichte > "KFZ-Störungen" vorhanden. Ah hab ich überlesen. Ähm wieso testest du das nicht außerhalb des KFZs? Dann hast du weniger Störungen auf der Versorgungsleitung und mit ner Strombegrenzung überlebt vielleicht auch mal nen Bauteil.
Danke mal für die Antwort. 1., 2.: Der Schaltplan ist nicht komplett, stimmt. Das war mir fürs Forum etwas zuviel... Ja, für den AVR kommt noch ein Spannungsregler, dann noch einer fürs Wlan usw. Aber nichts, das für die PWM wichtig ist. 3. Möglich, aber da der AVR und weiter Elektronik noch keine EMV Symptopme zeigen glaub ich da eigentlich nicht dran. Gedruckte Platine hab ich aus Preisgründen keine, für dickes Kupfer wollen die ja Geld... 4.,5. Werd ich morgen mit dem Oszi checken! 6.,7. Mit weniger Strom (Halogenbirnen) funktioniert die Schaltung ja seit ca. einer Woche! Auch bei 50A zeigt sich nach ca. 5 Minuten "normalerweise" keine Erwärmung! 8. Versorgung ist eine kurz und dick angebundene LKW-Batterie. Momentan ist die nicht im KFZ, die Schaltung kommt aber mal in einen Anhänger, der eben so angesteckt wird wie beschrieben. 9. Die anderen beiden Teile am Kühlkörper sind die Dioden (->Schaltplan). Die Gehäuse haben alle isolierte Löcher für die Schrauben Lg, Luggi
Luggi F. schrieb: > 1., 2.: Der Schaltplan ist nicht komplett, stimmt. Das war mir fürs > Forum etwas zuviel Oh also hier gabs schon größere Schaltpläne. Luggi F. schrieb: > 4.,5. Werd ich morgen mit dem Oszi checken! Ei sehr gut. Wenn du weiter systematisch durchcheckst bleibt am Ende der Fehler übrig. Ich würde übrigens für den Test die Steuerelektronik entfernen und mir das Rechtecksignal aus einem Funktionsgenerator holen. Vielleicht liegts doch an der Ansteuerung...
> Vielleicht liegts doch an der Ansteuerung... Wie genau meinst du das? Eigentlich dürfte ja bei einem digitalen Signal nichts dergleichen passieren. Entweder der MOSFET ist an oder aus, Probleme erwarte ich nur während den Flanken. Oder? Während der AVR initialisiert (also wenn es noch keine PWM läuft) zieht ja der Pulldown-Widerstand (R1) das Signal auf "aus".
Luggi F. schrieb: > Eigentlich dürfte lalala so das mein ich. Ich glaub ich muss bei dir streng und rigoros vorgehen. Jetzt schließ mal nicht von vornherein Fehlerquellen aus. Woher weiß du, dass sich nicht plötzlich die Frequenz ändert oder deine Software neh Fehler hat und die FETS mit Kiloherzen quält. Vielleicht kackt dir im Betrieb auch die Versorgungsspannung ab und dein AVR macht ständig nen Reset und die Ausgänge floaten. Keine Ahnung. Schließ eine Fehlerquelle halt nicht von vornherein aus.
Ich würde Q1 für die Einschaltphase einen Pulldown am Gate spendieren (zB. 10K).
Luggi F. schrieb: > Sonst Vorschläge? Ja. Der Treiber ist ausgangsseitig zwar recht nah beim Mosfet, aber seine Masse bezieht sich auf die Eingangsklemme. Das ist unterm Strich noch viel schlimmer, als wenn zwischen Gate und Treiber die dreifache Strecke läge. Leg mal den roten Draht direkt an Source! Ein 4,5mR/75V-Mosfet ist für 12V und 80A inzwischen unsportlich. Da gibt es heute locker 1mR und weniger.
Ausserdem passiert folgendes: Wenn die Last induktiv ist (reicht schon längeres Kabel) und du trennst die 12V von der Batterie während Strom durch die Last fliesst, will der Strom nach +12V zurück. Da die Batterie nicht mehr da ist, ist der Treiber das Opfer. Hier muss auch eine TVS rein.
Luggi F. schrieb: > Gedruckte Platine hab ich aus Preisgründen keine, für dickes Kupfer > wollen die ja Geld. Auch bei gedruckte Schaltungen kann man über die stromtragenden Leiterbahnen "Stromschienen" löten, wenn man die Leiterbahnen in der Stopmaske frei läßt. Dann kann der Rest in Standardstärke gefertigt werden.
Ein sehr oft vernachlässigter Punkt bei MosFet PWM ist die fehlende Unterspannungserkennung der Gateansteuerung - Gatespannung zu klein, MosFet erledigt - MosFet tot, Treiber tot...
Andere Sache, dir mir gerade aufgefallen ist und danach gehts wirklich ins Bett!!! Vielleicht knackt dir deine Konstruktion auch schon beim Einschalten weg. 12V 80A --> 0,15 Ohm. Mosfet RDSon ~3,5mOhm. Lampen sind kalt, kaltwiderstand ist viel kleiner laut wiki nur 7% des Nennwiderstands. --> R_halo_kalt = 10,5mOhm Theoretischer Gesamtwiderstand 14mOhm --> Einschaltstrom 12V / 14mOhm = 857A Datenblatt schnell assimiliert sagt "Pulsed Drain current: 840A". Mir ist klar, dass durch deine kreative Konstruktion (Kontaktwiderstände,( sowie Induktiväten, Leitungen, ggf Glühwendel) der Einschaltstrompuls niedriger ist. Trotzdem würd ich die Junction nicht grillen. Vielleicht hilft ein Softstart? Weiterhin bist du mit den 80A schon nahe am maximalen Strom fürs Package (90A).
Borgkönigin schrieb: > dass sich nicht plötzlich die Frequenz ändert oder deine Software neh > Fehler hat und die FETS mit Kiloherzen quält. Die Frequenz höre ich recht gut, bei den Strömen. Die bleibt bei einem Kiloherz. Bei der Software bin ich mir schon recht sicher. Trotzdem, ich schau mir das Signal mal an. > Vielleicht kackt dir im Betrieb auch die Versorgungsspannung ab und dein > AVR macht ständig nen Reset und die Ausgänge floaten. Einen Reset würde ich an der seriellen Ausgabe sehen, dem ist nicht der Fall. Joe F. schrieb: > Ich würde Q1 für die Einschaltphase einen Pulldown am Gate spendieren Warum? Dann schaltet der FET doch langsamer, oder? Versuchen kann ich es ja mal! Uwe S. schrieb: > Leg mal den roten Draht direkt an Source! Mach ich morgen gleich mal! Klingt nach einer Fehlerquelle, aber sollte das nicht auch zu einer Erwärmung führen, bevor was stirbt? Warm wirds ja tatsächlich erst unmittelbar nach dem Tod eines Bauteils! Joe F. schrieb: > Ausserdem passiert folgendes: Wenn die Last induktiv ist Hm, verstehe ich nicht ganz... Sollten nicht die beiden großen Dioden ("D?") als Schutzbeschaltung reichen? Wohin meinst du die TVS Diode genau?
Luggi F. schrieb: > Warm wirds > ja tatsächlich erst unmittelbar nach dem Tod eines Bauteils! Kommt drauf an, was man so unter warm versteht. Bei "nur" 50A erzeugt der Mosfet schon min. 10W, real eher 15W, mit denen der KK da schon am Limit ist. Vermutlich bist du zur Dauerbelastung aber noch gar nicht gekommen. Bei diesen gekapselten Mosfets sieht man eine kurzzeitige Erwärmung auch eher schlecht. Vermutlich vorhandene Schwingungen bzw. dadurch verlängerte Schaltflanken und die resultierende Erwärmung können den sowieso hart arbeitenden Mosfet ganz fix ins Jenseits befördern. Und das auch ohne daß der KK jemals warm wurde.
Hallo, wie JoeF schon geschrieben hat, fehlt eine Kondensatorkombination auf der Platine von 12V (Last) zu Last-GND - mit minimaler Leitungslänge!! Z.B. >100µF low-ESR + 1µ Tantal + 100nF. Zusätzlich eine SMA5J15A parallel. Masse des Treibers darf nicht vom Laststrom durchflossen werden - also Leistungsmasse über Sternpunkt (an S von Q1) extra. Von diesem Sternpunkt (S-Q1) separate, kurze Leitung zum U1. DIESE Leitung ist auch deine AVR-Masse. Die F1 ist mit 4A wirkungslos! <=0,5A mittelträge sind geeigneter. L1 mit 56µH ist etwas klein, besonders wenn C3 kein Tantal ist! Also eher >=220µH und 2x 100µF Tantal (Kein Elko)!
Ohne richtige Leiterplatte wuerd ich das nicht mal probieren. Und nein man benoetigt nicht grad eine Dickkupfer Platte, sondern vielleicht Stromschienen, die kann man ja unten aufschrauben. sodass die Strecken nicht Centimeter, sondern Milimeter sind. Und ja. Wie schon gesagt, alle Signale bei reduziertem Strom, ohne Auto mit dem Oszilloskop nachmessen. Nicht von vorne weg Annahmen treffen.
Steht schon da: Sourcedraht viel zu lang. es heist U_gs und nicht U_ggnd_irgendwo. der Mosfet sperrt nach dem Abschalten nicht vernünftig, weil sein sourcepotential nach negativ gegen gnd gezogen wird. das ist kein vernünftiger Pegel dann an der Stelle. StromTuner
Bei mehreren MOSFETs parallel und ohne Widerständen am Gate besteht die Gefahr, dass es zeitweise zu Schwingungen im HF Bereich (10-100 MHz) kommen kann. Es muss nicht passieren, kann aber wenn das Layout nicht für den Frequenzbereich ausgelegt ist (was praktisch nie der Fall ist). Da reichen ggf. schon ein paar nH parasitären Induktivität an der falschen Stelle und ungünstige Kopplung. Man sollte die Umschaltzeiten nicht zu kurz wählen - bei PWM im kHz Bereich sind die Verluste trotzdem nicht so unmöglich groß. Das reduziert auch die EMI Probleme. 12 V (eher 14 V von voller Batterie) und dann ggf. noch Spannungsspitzen dazu sind etwas viel für die Gatespannung und ggf. auch den Treiber Baustein. Auch da sollte ein Filterung / Spannungsbegrenzung oder Regelung sein.
Viele interessante Ansätze, danke! Was ich jetzt gemacht habe: - neuen Treiber eingelötet - Signale an der Schaltung wie gehabt angeschaut, bei ca.20A und 50% Duty Cycle. Oszilloskop direkt zwischen Source und Gate. (->Bilder) - Masse des Treibers direkt am MOSFET angbunden (den roten Draht weg und auf der Platinenoberseite eine kurze Brücke) - Wieder angeklemmt (noch alles ok) und PWM langsam auf 50% hochgefahren. Last leuchtet aber wieder sofort auf und der nächste Treiber ist tot. - Da mir die TC4452 ausgegangen sind, ist jetzt ein IXDD609 drin... - Signale zum Vergleich aufgezeichnet. (Bilder) - Zusätzlich noch die Spannung über die Last angeschaut. (Bild) Erkenntnisse: - Es schwingt ja wirklich ziemlich stark, oder? Was dagegen tun? - Die Spannung an der Last zeigt ab und zu recht große negative Spitzen. Hiergegen wäre ja die vorgeschlagene Lösung mit Kondensatoren und TVS parallel zur Last angebracht. Richtig? - Auch wenn der MOSFET momentan nicht mitstirbt, sollte ich das Gate gegen unpassende Spannungen schützen. Einfach noch eine TVS P6KE mit 15V dran? Die hätte ich halt da... Komisch finde ich halt immernoch, dass mir der Treiber jedesmal beim hochfahren der PWM nach erneutem Anklemmen der Batterie stirbt... Zur Wärmeentwicklung kann ich nur sagen, dass nach 10 Minuten bei 20A/50% mit dem Finger am Transistor nichts spürbar ist, der Treiber wird ganz leicht warm.
:
Bearbeitet durch User
Luggi F. schrieb: > Komisch finde ich halt immernoch, dass mir der Treiber jedesmal beim > hochfahren der PWM nach erneutem Anklemmen der Batterie stirbt... Das "Anklemmen" der Batterie ist ja nicht wirklich ein 0V->12V. Du gehst vermutlich mit so einer wackeligen Starterkabelklemme an die Batterie, und da hast du beim Anklemmen mehrere kurze Ein- und Ausschaltphasen. Wenn jetzt deine Zuleitung eine gewisse Länge hat, hast du ordentlich Peaks > 12V auf der Versorgung deines Treibers. Der hängt ja ungeschützt nur über eine Diode an den 12V (im Gegensatz zum uC). Warum hängst du denn den Treiber nicht auch an "AVR_Power"? Die 10K Pulldown am MosFET Gate sind für den Fall, dass die Versorgungsspannung <4.5V ist. Dein Push-Pull Treiber arbeitet da evtl. noch nicht richtig, und das Gate floatet eventuell in dieser Zeit -> unkontrolliertes Verhalten im Linearbetrieb ist möglich. Was die beobachteten Schwingungen angeht, oft sind das auch nur Messfehler durch eine zu lange Masseverbindung zum Oszilloskop - schwer zu sagen. Den negativen (-20V!) Peak auf der Ausgangsseite kann ich mir allerdings nicht erklären, und der ist in jedem Fall gar nicht gut.
Joe F. schrieb: > Warum hängst du denn den Treiber nicht auch an "AVR_Power"? Hatte ich ja im Anfangspost auch schon dran gedacht, aber ob das die 1,5A Spule im Filter mitmacht? Was solls, ich probier das jetzt mal. > Die 10K Pulldown am MosFET Gate Gut, macht Sinn. Löte ich mal rein, kost' ja nix. > Den negativen (-20V!) Peak auf der Ausgangsseite kann ich mir allerdings > nicht erklären, Ja, der hat mich auch überrascht. Allerdings kann ich den auch nur alle ~5 Messungen sehen.
Luggi F. schrieb: >> Die 10K Pulldown am MosFET Gate > Gut, macht Sinn. Löte ich mal rein, kost' ja nix. Und am besten noch eine kleine Z-Diode (20V) zwischen Gate und Source. Und die so nahe wie moeglich an den MOS-FET. Das schuetzt das Gate. Zwischen Treiber und Gate noch einen kleiner Widerstand von so 10..20 Ohm. Das bedaempft den Kreis.
Hallo, den Peak bekommst Du wegen der Induktivität,... mach mal eine messung mit dem Oszi und dann vergleiche es mit eine einfachen LT-Spice simulation. Grüße Seppel
So... Jetzt habe ich den Treiber mit an die "AVR_Power" Versorgung gelötet. Nachdem ich noch schnell den AVR gekillt und getauscht habe läuft die PWM jetzt wie ich mir das vorstelle! Auch nach einigen Malen ab- und anklemmen ist noch alles ganz und bei 60A/75% wird der FET auch auf Dauer nur lauwarm. Mehr kann ich gerade nicht testen, die Zuleitungen stinken schon... Zusätzlich werde ich noch das Gate mit Pulldown und Diode beschalten. Aber der Peak ins Negative ist mir tatsächlich noch nicht ganz klar... Seppel schrieb: > den Peak bekommst Du wegen der Induktivität,... Ja, das war mir schon klar. Aber sollten nicht die großen Dioden "D?" genau diese Peaks ableiten? Eine negative Spannung von 12V nach Drain ist doch in deren Flussrichtung! Oder sind die einfach zu langsam?
Jetzt kann ich es ja verraten... Das wird eine Steuerung für eine elektrische Anhängerbremse. Das sind elektromagnetisch betätigte Bremstrommeln, mit dem Bremslicht als Signal. Je nach Beladung (einstellbar) läuft dann die PWM in einer bestimmten Zeit auf ein bestimmtes Tastverhältnis hoch. Die Zulassungsfrage will ich allerdings hier nicht diskutieren, gegenüber dem Momentanzustand (vom TÜV abgenommen) kann es fast nur besser werden.
"Last.png" hast du ja zwischen drain und source des FETs gemessen. Da dürfte eigentlich kein negativer Peak sein, denn die Bodydiode sollte das abfangen. Die hat allerdings bis zu 210ns recovery time, evtl. hilft es eine schnellere Diode (anti-)parallel zum FET zu schalten. Woher der Peak kommt - keine Ahnung. Vielleicht "flattert" die Bremse ja irgendwie und induziert Strom in die Spule? Müsste dann aber ein umgekehrtes Magnetfeld sein... Mal so aus Neugier: Das der TÜV das zulassen wird, ist ja keine Frage ;-) Aber wie dosierst du die Bremskraft? Du willst ja nicht immer gleich eine Vollbremsung des Hängers auslösen. Und rote Ampeln meidest du dann vermutlich auch - der Batterie zuliebe... ;-)
:
Bearbeitet durch User
Luggi F. schrieb: > Zur Wärmeentwicklung kann ich nur sagen, dass nach 10 Minuten bei > 20A/50% mit dem Finger am Transistor nichts spürbar ist, der Treiber > wird ganz leicht warm. I_Quadrat mal R? Wenn ich nicht ganz doof bin, sind das bei 4,5mOhm 1,8 Watt, bei 80A aber fast 29 Watt!
Joe F. schrieb: > "Last.png" hast du ja zwischen drain und source des FETs gemessen. Nein, das ist tatsächlich über die Last gemessen. Genauer hab ich die Masseklemme an Drain geklemmt und den Tastkopf nahe der Anschlussklemme an 12V. Somit sollte jegliche negative Spannung über "D?" abgeleitet werden. Aber da sind wohl selbst die 35ns Recoverytime noch zu langsam. > Vielleicht "flattert" die Bremse ja Nein, nein... Momentan ist meine Last noch ein Brett voller Halogenbirnchen, zum Testen. Der Test mit der Induktivität steht noch aus... Joe F. schrieb: > Aber wie dosierst du die Bremskraft? Das System ist so in Amerika recht verbreitet, nur bei uns kennt man das nicht. Eine (meine) Methode wird vor der Fahrt auf die Beladung eingestellt und fadet dann die Bremse langsam ein. Hier sind Maximalwert und Zeit des Fades einstellbar. Zusätzliches Feature ist bei mir dann die Fernbedienung des Ganzen per WLAN. Das kommt von einem ESP8266, der eine Webseite bereitstellt. Die Batterie wird während der Fahrt vom Auto geladen, das funktioniert eigentlich recht gut. Manfred schrieb: > Wenn ich nicht ganz doof bin, sind das bei 4,5mOhm 1,8 Watt, bei 80A > aber fast 29 Watt! Also bei einer "20A-Last" (also bei Gleichspannung wären es 20A!!) und einer PWM von 50% (->10A) komme ich auf 0,45W. 80A werden nie im Leben eine Dauerlast, momentan läuft das ganze mit einem billigen 30A PWM-Modul. Das wird zwar gut warm, geht aber auch. Messen kann ich mit meinen Mitteln den Strom leider nicht... 30 Sekunden bei 60A haben gerade heiße Kabel und einen lauwarmen FET bewirkt.
Luggi F. schrieb: > Also bei einer "20A-Last" (also bei Gleichspannung wären es 20A!!) und > einer PWM von 50% (->10A) komme ich auf 0,45W. Zum einen Quadrat vergessen zum anderen Strom als RMS nicht berücksichtigt.
Na gut, dann ausführlich: Spitzenstrom: 20A Formfaktor: 0,5 Widerstand: 0,0045 Ohm (20A * 0,5)^2 * 0,0045 Ohm = 0,45 Watt Einsprüche?
Bisher schon. Ich komme auf: ((20A*sqrt(0.5))^2)*4.5*(10^-3) Ohm = 0.9W
Luggi F. schrieb: > Spitzenstrom: 20A > Formfaktor: 0,5 > Widerstand: 0,0045 Ohm > > (20A * 0,5)^2 * 0,0045 Ohm = 0,45 Watt > > Einsprüche? JA! (20A^2 * 0,0045 Ohm) / 2 = 0,9 Watt 20Ampere über 4,5mOhm erzeugen 90mV und die Leistung von 1,8Watt, aber nur die halbe Zeit. Auf wissenschaftlich heißt das wohl Zeitintegral.
Da muss ich euch wohl Recht geben... Da habe ich wohl die Wurzel beim Formfaktor vergessen.
Luggi F. schrieb: > die Zuleitungen stinken schon... Etwas zu schwach geraten und Spannungsabfälle, aber ich schrieb schon weiter oben von Unterspannungserkennung der Gateansteuerung... Beim Anklemmen der Schaltung an die Batterie muss sichergestellt sein, dass die Gatespannung NICHT auch nur ganz kurz unter einen kritischen Wert fällt und auch im Betrieb ist das die Lebensversicherung für den MosFet - interessiert aber scheinbar niemanden - Todesurteil in wenigen Millisekunden...
:
Bearbeitet durch User
Mani W. schrieb: > interessiert aber scheinbar niemanden Natürlich nicht, weil die 220µ am Treiber für hunderte Schaltvorgänge reichen. Damit es da Probleme gibt, müsste seine Batteriespannung ja sekundenlang vollkommen in die Knie gehen, auch in den Pausen. Gibt's nicht, es sei denn, seine Batterie ist einfach nur leer.
Uwe S. schrieb: > Natürlich nicht, weil die 220µ am Treiber für hunderte Schaltvorgänge > reichen. Damit es da Probleme gibt, müsste seine Batteriespannung ja > sekundenlang vollkommen in die Knie gehen, auch in den Pausen. Gibt's > nicht, es sei denn, seine Batterie ist einfach nur leer. Ist kein Argument, meiner Meinung nach! Die Batterie kann immer in die Knie gehen, auch plötzlicher Defekt, und darum muss die Ansteuerschaltung selbst mittels einfacher Analogtechnik überwacht werden, und bevor die Betriebsspannung zu weit abfällt, muss die Ansteuerung gesperrt werden - ist eigentlich ganz einfach... Auch beim Anlegen der Betriebsspannung gehört so eine Art Power on Reset, bis sich die Betriebsspannung aufgebaut hat und jeder noch so kurzer Wackelkontakt muss erkannt werden und die Ansteuerung sperren... Das grundlegende Problem bei praktisch allen PWM-Schaltungen ist immer die Möglichkeit, dass die Betriebsspannung auf Grund von blabla einfach eingeht, die Schaltung das nicht erkennt und den Mosfet trotzdem ansteuert - sicherer und schneller Tod!!! Und das noch im eiskalten Zustand, da hilft auch kein noch so grosses Kühlblech!!!
:
Bearbeitet durch User
Mani W. schrieb: > Unterspannungserkennung der Gateansteuerung... Hier sollte doch meiner Meinung nach die Brownout detection des AVR ausreichen, oder? Ab 4,3V (bzw. noch zusätzlich der Spannungsabfall am Linearregler) geht der uC in den Reset, womit der PWM-Ausgang hochohmig wird. Damit wirkt der Pulldown am Eingang des Treibers und schaltet den FET ab. Dieser hat eine maximale Schwellspannung von 4,0V, ist also in dem Moment noch voll durchgesteuert gewesen. Richtig?
Mani W. schrieb: > Ist kein Argument, meiner Meinung nach! Doch, ist es. Du darfst nur nicht Seriengeräte mit dem verwechseln, worum es hier geht: sein Mosfet knallt ständig, und wir dürfen doch wohl davon ausgehen, daß der TO keine leere Batterie anschließt?! Das ist ein Unterschied, seine Schaltung knallt ständig trotz geladenem Akku, der sogar noch an einer Lichtmaschine hängt. Also geht es zur Zeit nicht um den Totalzusammenbruch der Betriebsspannung. Was später mal ist, wenn die Karre ein halbes Jahr in der Garage stand, ist ne andere Sache. Wenn es darum geht, können wir auch den fraglichen Aufbau auf Lochraster besprechen, was der Tüv dazu sagt, was bei 90° Hitze im Auto ist, usw.. Daß ein Treiber ohne Unterspannungsabschaltung bei einem Akku nicht ideal ist, brauchen wir nicht zu besprechen. Habe mich ehrlich gesagt erschrocken, daß es solche überhaupt gibt! Vermutlich soll das Ding auch niedrige Betriebsspannungen und Logik-Fets abdecken.
Uwe S. schrieb: > seine Schaltung knallt ständig trotz geladenem Akku, der > sogar noch an einer Lichtmaschine hängt. Uwe S. schrieb: > Daß ein Treiber ohne Unterspannungsabschaltung bei einem Akku nicht > ideal ist, brauchen wir nicht zu besprechen. OK! Was mich wundert ist, dass sein Treiber ständig abraucht! Oder das der AVR gekillt wird... Wohl ein Problem mit mangelhafter Stromfilterung? Oder es schwingt sich einfach weg...
Mani W. schrieb: > Was mich wundert ist, dass sein Treiber ständig abraucht! > > Oder das der AVR gekillt wird... Dass der Treiber abgeraucht ist war (!!) ein Problem der Filterung, ja. Aber wie geschrieben, das hat sich mit dem Umlöten seiner Versorgung auf "AVR_Power" erledigt. Dass der AVR gestorben ist, war mein Fehler, hab mich "verlötet". Das hab ich ja auch nur nebenbei erwähnt.
Mani W. schrieb: > Was mich wundert ist, dass sein Treiber ständig abraucht! Da wäre Überspannung denkbar, allerdings sprechen seine Oszillogramme dagegen. Dennoch, der Treiber ist, so wie alles Andere ja auch, nicht an einen fetten Elko angebunden, sondern plus bekommt der über die Diode ja erst nach einer langen Zuleitung, über die auch noch der Laststrom fließt. Schaltet der Mosfet nun das erste Mal ab, entsteht in dieser Leitung ein recht ordentlicher Spike, den praktisch nur der 220µ auffängt. Der Verbrauch des Treibers könnte nur ganz knapp über der Energie aus der Leitungsinduktivität liegen, aber bei einer ganz bestimmten Pulsweite ändert sich das, die Eingangsspannung des Treibers pfeift dadurch kurz nach oben... Bei dem Aufbau mit ungewisser Masse können aber gut und gern auch plötzliche Doppelpulse o.ä. entstehen. Wenn diese gleich zerstörerisch wirken, sieht man die rein gar nicht... Um eine Überspannung auszuschließen, könnte D2 testweise mal durch einen Widerstand ersetzt werden, oder die 56µH kommt kurzerhand mal raus, dann fängt die TVS das ab.
Luggi F. schrieb: > Nein, nein... Momentan ist meine Last noch ein Brett voller > Halogenbirnchen, zum Testen. Der Test mit der Induktivität steht noch > aus... Hm. Dir ist aber klar, dass Halogenlampe und Induktivität beim Einschalten deutlich unterschiedliche Stromverläufe aufweisen? Deine Zuleitungen scheinen ja recht schwach zu sein, wenn jetzt die (kalten) Halogenlampen beim Einschalten ordentlich Überstrom ziehen, dann bist du nicht mehr weit weg von einer Leere-Batterie-Simulation bei jedem Einschaltvorgang. Abgesehen davon, dass dein FET mit dem Halogenlampten-Einschaltstrom vielleicht schon überlastet ist.
:
Bearbeitet durch User
Mani W. schrieb: > Also funktioniert jetzt alles problemlos? Ja, tut es soweit! Auch bei kalten Halogenbirnen und mit Funkenziehen an der Batterie. Joe F. schrieb: > Hm. Dir ist aber klar, dass Halogenlampe und Induktivität beim > Einschalten deutlich unterschiedliche Stromverläufe aufweisen? Die Birnen sind ja auch nur vorläufig als Lastsimulation da. Den Anhänger krieg ich leider nicht in die Werkstatt... Da wird es dann noch eine Testreihe am Fahrzeug geben. Joe F. schrieb: > Abgesehen davon, dass dein FET mit dem Halogenlampten-Einschaltstrom > vielleicht schon überlastet ist. Bisher hält der FET ja durch, aber guter Einwand. Vermutlich dämpfen die Leitungen den Einschaltstrom auch etwas. Joe F. schrieb: > Deine Zuleitungen scheinen ja recht schwach zu sein, wenn jetzt die Auch die sind nur ein Provisorium am Werkstatttisch. Aber da die wirklich kurz sind (ca. 40cm) sinkt die Spannung am Gate nie unter etwa 10V (kann man auch am Oszi anschauen).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.