Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wechsel Physik zu Elektrotechnik


von JeanClaudeVonDamme (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe momentan eine sehr stressige Phase in meinem Leben und ich 
hoffe, dass ihr mir mit euren Erfahrungen weiterhelfen könnt.

Ich habe nun zwei Semester erfolgreich das Fach Physik studiert. Die 
Klausuren sind mir nicht sonderlich schwer gefallen und die Themen der 
Vorlesungen fand ich allesamt recht interessant.

Jedoch habe ich seit meiner Kindheit den Wunsch irgendwann mal selbst 
etwas zu 'erfinden'. D.h. selber mit mechanischen oder elektronischen 
Apparaturen basteln und mit eigener Kraft etwas zu erschaffen. Da das 
Physikstudium an sich recht wenig anwendungsbezogen ist und ich später 
einmal nicht nur Messungen machen und Protokolle schreiben, sondern eher 
selber die ein oder andere Schaltplatine oder das ein oder andere Gerät 
entwickeln will, bin ich gegen Ende des zweiten Semesters zum Schluss 
gekommen auf Elektro - und Informationstechnik zu wechseln.

Nun habe ich jedoch ein großes Problem. Mir wurden von vielen Leuten 
gesagt, dass mein Wechsel sinnlos und falsch gewesen wäre und ich damit 
nur ein Jahr meines Studiums verschwendet hätte. Sie meinten nämlich, 
dass das Fach Elektrotechnik letzten Endes garnicht so verschieden von 
dem Fach Physik wäre und Physiker später einmal den selben Berufen 
nachgehen würden wie Elektrotechniker.

Meine Frage ist aus diesem Grund, ob ich auch mit einem abgeschlossenen 
Physikstudium (Bachelor und Master) später im Beruf die selben 
Tätigkeiten wie ein Elektroingenieur übernehmen könnte ? Denn bislang 
dachte ich, dass sich der Beruf des Physikers 'nur' um das Messen und 
Experimentieren mit den von Elektroingenieuren entworfenen Geräten 
dreht.

Ich wäre den Physikern und Elektroingenieuren hier im Forum wirklich 
dankbar, falls Sie mir bei meinem Problem weiterhelfen könnten und mir 
sagen könnten, ob mein Studiengangswechsel die richtige Entscheidung 
gewesen ist.

Liebe Grüße,

JeanClaudeVanDamme

von John Rambo (Gast)


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JeanClaudeVonDamme schrieb:
> Nun habe ich jedoch ein großes Problem.

Im Forum sprechen wir von der sogenannten Freitags-Problematik,
die hier bestens bekannt ist und gehäuft zum Wochenende auftritt.

von MaWin. (Gast)


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Ich arbeite in der Embedded-SW-Entwicklung und habe viele 
Physikerkollegen.

von Killermichel (Gast)


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Selbst überlegen könnte da helfen?

Seid wann dreht sich in der Physik alles um Widerstände, Halbleiter, 
Kondensatoren, Induktivitäten und co? Ich bezweifele stark, dass ein 
Physiker die Entwicklung von Schaltungen lernt. Nur als kleines Beispiel 
der Unterschiede...

JeanClaudeVonDamme schrieb:
> Nun habe ich jedoch ein großes Problem. Mir wurden von vielen Leuten
> gesagt, dass mein Wechsel sinnlos und falsch gewesen wäre und ich damit
> nur ein Jahr meines Studiums verschwendet hätte. Sie meinten nämlich,
> dass das Fach Elektrotechnik letzten Endes garnicht so verschieden von
> dem Fach Physik wäre und Physiker später einmal den selben Berufen
> nachgehen würden wie Elektrotechniker.

Deswegen halte ich dich im übrigen für einen Troll...

von Bruce Chan (Tigerkralle von Dormagen) (Gast)


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So wie Germanisten Taxi fahren, so können Physiker sich in der 
Schwachstromelektronik bewähren. Z. B. Batterien einpacken bei Varta.

von Killermichel (Gast)


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MaWin. schrieb:
> MaWin.

Bist du der echte?

---

Klar, kann schon sein, dass Physiker als E-Techniker arbeiten. Aber ich 
bezweifele, dass diese ohne längere Einarbeitungszeit auch HW/SW 
Entwicklung betreiben können.

Die Schwerpunkte im Studium sind doch recht verschieden.

Vielleicht kommt es auch auf die Branche an, in der man arbeitet. Als 
reiner HW/SW Entwickler wird's schwierig. Wenn's zusätzlich noch um 
Optik oder Thermodynamik geht, könnte der Physiker vielleicht auch 
besser sein...

von MaWin. (Gast)


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>Bist du der echte?

Ich bin ich. Der unangemeldete MaWin. .

>bezweifele, dass diese ohne längere Einarbeitungszeit auch HW/SW Entwicklung 
betreiben können.

HW. Ja das kann sein. Aber warum sollte ein Elektrotechniker bei der 
SW-Entwicklung gegenüber dem Physiker Vorteile haben? Da kann auch der 
Physiker Vorteile haben, wenn es darum geht physikalische Prozesse zu 
programmieren.

von JeanClaudeVonDamme (Gast)


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Hallo,

zunächst einmal vielen Dank für Eure Antworten.

Ich hätte dann noch eine Frage. Mit welchem der beiden Berufe denkt ihr, 
dass eine Selbstständigkeit später eher in Frage kommt ?

Mfg,

JeanClaudeVanDamme

von Killermichel (Gast)


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MaWin. schrieb:
> Ich bin ich. Der unangemeldete MaWin. .

Eben: MaWin. und nicht MaWin .

MaWin. schrieb:
> HW. Ja das kann sein. Aber warum sollte ein Elektrotechniker bei der
> SW-Entwicklung gegenüber dem Physiker Vorteile haben? Da kann auch der
> Physiker Vorteile haben, wenn es darum geht physikalische Prozesse zu
> programmieren.

Das schrieb ich schon oben. Nur bei physikalischen Prozessen sehe ich da 
Vorteile...

von Simon (Gast)


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Abgesehen von der schon zitierten "Freitagsproblematik" - lieber ein 
verschwendetes Jahr im Studium als am Ende des Studiums merken, dass man 
eigentlich nicht das Studiert hat was man will, oder?

Ich hab auch Jahre lang gebraucht um es zu kapieren, aber ich hab mir 
oft selbst im Weg gestanden weil ich aus vernünftigen Überlegungen nicht 
das gemacht habe was ich am liebsten wollte. Heute seh ich das anders 
und mache Dinge nicht mehr nur weil es das Richtige oder Vernünftige 
ist, sondern eben besonders auch dann wenn es das ist was mich Antreibt. 
Denn genau da kann man wirklich etwas erreichen...

von Eng12w (Gast)


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Man muss sagen viele Physiker promovieren. Die meisten Ings hören nach 
dem Master auf.

von Manfred (Gast)


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JeanClaudeVonDamme schrieb:
> Ich habe nun zwei Semester erfolgreich das Fach Physik studiert.
>
> Jedoch habe ich seit meiner Kindheit den Wunsch irgendwann mal selbst
> etwas zu 'erfinden'. D.h. selber mit mechanischen oder elektronischen
> Apparaturen basteln und mit eigener Kraft etwas zu erschaffen.

Dazu fallen mir aus meinem beruflichen Umfeld zwei Leute ein: Der Herr 
xx hat nach abgeschlossenem Studium der Physik Grundlagenentwicklung für 
synchrone Sendersysteme betrieben. Grobmotoriker am Lötkolben, aber 
dafür hat man seine Laborwerkstatt.

Nummer zwei hat sich auf Software fokussiert, hatte Spaß daran und ist 
in dem Bereich sehr gut angesehen.

Dein Studium liefert Dir Grundlagenwissen und die Ingenuermäßige 
Arbeitsweise, der Rest besteht darin, das dem potentiellen Arbeitgeber 
zu verkaufen.

von kein Troll (Gast)


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Ich hab beides studiert & abgeschlossen.

Das Elektrotechnikstudium war natuerlich sehr theoretisch. Nix mit 
Schaltungen basteln. Wir hatten nicht mal OpAmps. In einer Vorlesung 
kamen mal Transistoren vor. Da wurden die Kennlinien und dazugehoeringen 
Gleichungen erklaert. Dann in einer Uebung eine Dimensionierung einer 
einfachen Verstaerkungsstufe. Keine Vergleich, der Moeglichkeiten. Die 
Vorspannungen anlegen, linearisieren & in die Vierpoltheorie damit. 
Leiterplatten kamen natuerlich nicht vor.

Wir hatten Programmieren auf einem PDP-8. Und in einer Uebung kam ein 
8085 Controller vor. Ich hab dann eine Semesterarbeit auf diesem 8085 
gemacht. In ASM.

Alles Angewandte musste ich mir im Nachhinein selbst aneignen. Es ging, 
aber man muss eben dran bleiben. Bis man im Beruf wirklich brauchbar war 
dauerte dann noch 10 Jahre, eher mehr. Das nennt sich dann Einarbeiten 
in den Beruf. Man sollte sich darauf einstellen alle 6 Jahre das 
gesammte Wissen zu erneuern.

Ein kleines Detail. Ich war mathematisch eher schwach, in der Physik 
aber sehr stark. Seltsam.

Bis ich Embedded Systems mit Allem, Leiterplatte, inkl Sensoren, 
Aktoren, Software, Kommunikation, usw bis zur Zertifizierung drauf hatte 
sind auch 20 Jahre durch.

Das Physikstudium war noch ein Stueck theoretischer. Die gesammte 
Mathematik des Elektrostudiums war innert 2 Monaten abgespult. Und dann 
gings erst los mit nahezu bliebig vielen Wochenstunden waehrend 3-4 
Semestern.
Was vorher unter Mathe und Geometrie lief war nachher aufgesplittet auf
-Lineare Algebra
-Analysis
-Funktionalanalysis
-Differentialgeometrie
-Mathematische Methoden der Physik

Dann hat die Mathematik erst einen Sinn gehabt. Vorher hab ich eben nur 
einen Ausschnitt, resp schlecht passende Ausschnitte gehoert.

Diese Menge an Mathematik war aber noetig, denn alles nachher Kommende 
baute darauf auf. Ich lass mal die Auflistung, das Vorlesungsverzeichnis 
kann ueberall eingesehen werden.
Die Einarbeitung in den Beruf dauerte dann natuerlich noch laenger, aber 
das abdeckbare Feld ist auch groesser. Es ist nun 20 Jahre her und ich 
bin immer wieder dabei mich in Neues einzuarbeiten. Man ist dauernd 
dabei sein Wissen zu erneuern.


Mein Tip. Wenn du die Mathermatik des Physikstudiums packst, beib dabei. 
Das schliesst Elektronik spater nicht aus. Die Elektrotechniker haben 
nur noch ein paar Anwendungen zusaetzlich gehabt. Praxis hatten die 
Null.

Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, wenn man als Physiker 
Elektrodynamik mit Maxwell gehabt hat, zu glauben, dass das auch ein 
Elektrotechnik Studium impliziere. Es ist schon noch ein Stueck. Aber 
einfacher als die andere Seite rum.

von JeanClaudeVonDamme (Gast)


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Sehr vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Da Du schon so lange im Beruf bist und sicherlich sehr viel Erfahrung 
gesammelt hast, würde ich Dich gerne noch etwas anderes fragen.

Könntest du mir einen groben Überblick über das Berufsleben eines 
Elektroingenieurs bzw. eines Physikers geben.

All die Einträge, die ich im Internet zu diesem Thema finde handeln von 
lustlosen Arbeitern, die 90% ihres Tages vor dem Rechner verbringen und 
kaum Kontakt zu anderen Menschen besitzen. Und so will ich später einmal 
auf garkeinen Fall enden.

Ich würde gerne mit anderen Menschen zusammenarbeiten und keinen 
stumpsinnigen Bürojob vor dem PC besitzen.

Darum die Frage an Dich. Beschränkt sich der Beruf eines 
Elektroingenieurs wirklich darauf den ganzen Tag vor dem Rechner zu 
sitzen ?

Liebe Grüße,

JeanClaudeVanDamme

von kein Troll (Gast)


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Nein, es ist alles moeglich.
Ich hab mal auf Installation gearbeitet. Das beinhaltete eine eher sehr 
komplexe Maschine im Werk zusammenbauen und endpruefen. Dann zum Kunden, 
irgendwo auf der Welt, und die Maschine unter erschwerten Bedingungen 
wieder zusammenbauen und in Betrieb nehmen. Nach ein paar Jahren wurde 
es dann muehsa m, als ich fand, dass meine Zeit verplempert wird. Der 
Support aus dem Herstellerwerk war fuer meine damaligen Ansprueche nicht 
genuegend.
Das gab einen guten Ueberblick, was alles schief gehen kann, wie sich 
Ausfaelle aeussern, welche Teile kritischer sind als sie scheinen usw.
Fuer diesen Job wurde ich erst ein paar Monate mit der Maschine vertraut 
gemacht. Die Installation hab ich dann alleine gemacht, zwischen 3 
Wochen und 3 Monaten, die Einfuehrung des Kunden machte ein anderer.

Dann hatte ich mal ein Softwareprojekt, erst ein PC Software Projekt, 
bei dem es um Kommunikation ging. Verteilte, dynamische Konfigurationen 
in einem Industrieumfeld. Das beinhaltete Kooperationspartner in Europa 
zu besuchen, sowie an einem ISO Standardisierungsgremium teilzunehmen. 
Nachher ging es darum ein Kommunikationsmodul zu bauen und in diesem 
Umfeld laufen zu lassen. Das war dann ein Embedded System. Die Hardware 
haben wir uns entwickeln lassen. Auf dem Labortisch gings, im Feld 
draussen dann weniger. Und dann haetts mit den Modulen der 
Kooperationspartner auch noch laufen sollen. Ja, ich war viel vor dem 
Rechner. Es war aber sehr spannend. Dieses Projekt habe ich eigentlich 
alleine durchgezogen. Bei Kooperationspartnern waren teilweise 3er Teams 
dran. Die hatten dann auch eine erweiterte Funktionalitaet.
Vorgaengig zu diesem Job war ich selbstaendig und habe mit Embedded 
Systems, PC und der Kommunikation dazwischen etwas gemacht.

Ich war immer in der Entwicklung, es ist am Anspruchsvollsten von der 
Materie her, man kann immer auf etwas von diesem Gesichtspunkt her 
Einfacherem wechseln, aber nicht mehr zurueck. zB kann man in die 
Schulung wechseln, in den Support, in den Verkauf, in die 
Inbetriebnahme, ..
Ich hab allerdings erst Entwicklung, Inbetriebnahme, wieder Entwicklung 
gemacht. Mach immer noch Entwicklung.

Als Berufseinsteiger sollte nur solange bleiben, bis man's gesehen hat, 
vielleich  Jahre und wieder wechseln, dann gibt's 30% mehr, und eine 
neue Herausforderung. Bis man mitte 30, Anfang 40 breit genug 
aufgestellt ist. Und dann kann man groessere Herausforderungen anpacken.

Was sollte das mit der Physik ? Die hab ich dazwischen studiert, und da 
in der Physik ohne Elektronik nicht viel laeuft passt das gut zusammen. 
Die Anwendungen aendern sich einfach, die Anforderungen, und der Markt.

Es gibt so viel zu tun. Bleibt immer spannend. Vielleicht muss man sich 
wieder mal bewegen, wechseln, weiterbilden, keine Sorge.

Unsere Welt istso von Technologie abhaengig, basiert so auf Technologie, 
die Arbeit geht da nicht so schnell aus. Und nein, die Chinesen machen 
den Job nicht, die machen nur grossvolumige Projekte. Irgend jemand muss 
vor Ort die Probleme loesen, da kommt kein Chinese. Wenn der Wasserhahn 
tropft kommt ja auch kein Chinese, das macht der lokale Klempner. Also 
keine Angst.

Alle meine Kollegen koennten andere Stories erzaehlen. Keinem war es 
langweilig. Der PC ist nur ein Werkzeug, Damit kann man Verschiedenes 
machen, das sieht nur von aussen gleich aus. Und ist auch eine tragbare 
Investition, falls man sich mal selbstaendig machen wollte.

von kein Troll (Gast)


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Nochwas. Die Bezahlung am Berufsanfang ist eigentlich irrelevant, 
solange man die Rechnungen bezahlen kann. Der Lohn kommt dann schon. 
Lieber in den ersten Jahren weniger Lohn und mehr lernen, als einen 
Produktionsjob, der triviales Abspulen von Gelerntem ist.
Es gibt hochbezahlte Jobs wo man der Hamster im Rad ist, der 
laufengelassen wird, bis er zusammenbricht. Diese halte ich jetzt nicht 
fuer sonderlich spannend.

von borg (Gast)


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Es gibt eine ganze Menge Grundlagen im ET-Studium, die man als Physiker 
nicht hat.

- Schaltungstechnik
- Halbleiterbauelemente
- Regelungstechnik
- Systemtheorie
- Leitungstheorie
- Diverse Entwurfsmethoden

Das mag von Beruf zu Beruf unterschiedlich sein. In der Entwicklung sind 
diese Fächer aber durchaus hilfreich.

Wenn ihr in der QA oder Forschung arbeiten wollt, dann ist ET oder 
Physik allerdings recht egal.

von Hi-Tech-Progger S. (Gast)


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kein Troll schrieb:
> Nochwas. Die Bezahlung am Berufsanfang ist eigentlich irrelevant,
> solange man die Rechnungen bezahlen kann. Der Lohn kommt dann schon.

Der Lohn kommt auch, wenn man höher einsteigt und man hat dann nichts 
aufzuholen!

Und: Gerade die hochbezahlten Einstiegsjobs sind die anspruchsvollen, 
die einen voranbringen.

Es gibt also keinen Gegensazt zwischen Lernen und Verdienen,

Zum Thema:

Bei den Physikern ist es wohl so, dass die besten 10% in high tech 
Forschungsstellen in den Firmen arbeiten, weitere 10% als Projektleiter, 
besonders, wenn sie Promo haben, weitere 20% arbeiten in weniger gut 
bezahlten, aber interessanten Forschungsposition an Instituten und das 
untere 50% arbeitet fachfremd. Die werden meistens Programmierer.

von Gerald M. (gerald_m17)


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Was Schaltungsentwurf angeht, kommt es nicht auf das Studienfach an, 
sondern auf die Hobbies.
Als Physiker bist du normal breiter aufgestellt, hast es dafür natürlich 
auch schwerer dich gegen Spezialisten durchzusetzen.
Für Entwicklung ist das Physikstudium wahrscheinlich besser geeignet, da 
man eine größere Übersicht hat.
Am Ende ist es quasi egal, da das Studium sowieso nur dazu da ist, um zu 
schauen ob du dir eine bestimmte Form von Wissen aneignen kannst.

von Stefan0618 (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Bei den Physikern ist es wohl so, dass die besten 10% in high tech
> Forschungsstellen in den Firmen arbeiten, weitere 10% als Projektleiter,
> besonders, wenn sie Promo haben, weitere 20% arbeiten in weniger gut
> bezahlten, aber interessanten Forschungsposition an Instituten und das
> untere 50% arbeitet fachfremd. Die werden meistens Programmierer.

Und was machen die mittleren 10%???

von Elektrofan (Gast)


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> Und was machen die mittleren 10%???

Mathe-Nachhilfe         ;-)

von Peter Peterson (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> und das untere 50% arbeitet fachfremd. Die werden meistens
> Programmierer.

SAP steht nicht umsonst für Sammelbecken arbeitsloser Physiker.

von Ludwig (Gast)


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Reinhard S. schrieb:

> Bei den Physikern ist es wohl so, dass die besten 10% in high tech
> Forschungsstellen in den Firmen arbeiten, weitere 10% als Projektleiter,
> besonders, wenn sie Promo haben, weitere 20% arbeiten in weniger gut
> bezahlten, aber interessanten Forschungsposition an Instituten und das
> untere 50% arbeitet fachfremd. Die werden meistens Programmierer.

Das ist aus den Fingern gesaugter Quatsch eines Trolls.

von Danilo (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> Bei den Physikern ist es wohl so, dass die besten 10% in high tech
> Forschungsstellen in den Firmen arbeiten, weitere 10% als Projektleiter,
> besonders, wenn sie Promo haben, weitere 20% arbeiten in weniger gut
> bezahlten, aber interessanten Forschungsposition an Instituten und das
> untere 50% arbeitet fachfremd. Die werden meistens Programmierer.

Was ist fachfremd?

Er könnte ja auch als Physiklehrer am Gymnasium (Oberstufe) lehren.

von Bitwurschtler (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> und das
> untere 50% arbeitet fachfremd. Die werden meistens Programmierer.

Programmieren ist nichts zwangsläufig fachfremd, da gibt es viel 
LabView-Programmer die das Messen physikalischer Größen visualisieren. 
Oder Firmware für Geräte bauen deren Funktionsweise ein Nicht-Physiker 
nicht versteht, bspw. Lasersteuerungen. Oder in der 
Halbleiterherstellung so lange mit Rasterkraftmikroskop und 
Kristallwachstum-Simulation optimieren bis der Epitaxieprozeß 
vernünftigen Yield für Massenmarkt-IC auswirft. Das Steuerprogramm von 
einem Informatik-geschulten Codierschwein sieht da zwar "schöner" aus, 
regelt aber am Prozeß vorbei. Oder entsteht mit erheblicher Verzögerung 
weil der Physiker dem Informatiker lange erklären muß was er eigenlich 
zu programmieren hat und das es dafür keine fertig kaufbare Bibliothek 
gibt.

von Hi-Tech-Progger S. (Gast)


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Ludwig schrieb:
>> Bei den Physikern ist es wohl so, dass die besten 10% in high tech
>> Forschungsstellen in den Firmen arbeiten, weitere 10% als Projektleiter,
> Das ist aus den Fingern gesaugter Quatsch eines Trolls.
Nein, Ergebnis einer Studie, die an unserer Uni am Fachbereich 
Soziologie erarbeitet wurde. Massgeblich war der Status von über 400 
Physikern, Absolventen des Fachbereiches Physik, die mehr, als 10 Jahre 
im Job sind - Stand 2013.

Danilo schrieb:
> Was ist fachfremd?
> Er könnte ja auch als Physiklehrer am Gymnasium (Oberstufe) lehren.
Das wäre nicht fachfremd, wobei die wenigsten Physiker im Nachhinein 
Lehrer werden. Es geht ja um Absolventen der Physik und nicht des 
Bereiches Lehramt, die u.a. Physik gemacht haben.

Bitwurschtler schrieb:
> Programmieren ist nichts zwangsläufig fachfremd, da gibt es viel
> LabView-Programmer die das Messen physikalischer Größen visualisieren.
Das wäre auch nur teilweise fachfremd, wobei ich in Frage stelle, ob 
Labview-Programmieren, was Studenten schaffen, etwas für Physiker ist. 
Studieren muss man für Labview-Messtechnik nicht.

von Eng12w (Gast)


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Bei Physikern sieht es seit langer Zeit nicht mehr so gut aus. Forschung 
kann man meistens knicken, also der Bereich für den man ausgebildet 
wurde. Dann darf man leider mit Ingenieuren/Informatikern konkurrieren 
in der Wirtschaft/Industrie.
Zudem ist Physik ein sau schweres Studium mMn (besonders zu Anfang).

von Wolfgang (Gast)


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Bei mir, Informatik-Bereich, saß mal ein Physiker im Büro. Externe 
Kraft, für ein paar Wochen angeheuert, Tagessatz 900 Euro (die natürlich 
nicht er, sondern seine entsendende Firma eingeschoben hat.) Aufgabe: 
Einen Windows-Server migrieren und dabei Benutzerverzeichnisse kopieren 
(grafisch mit dem Explorer, nicht mit Robocopy.)

Vor 20 Jahren hieß es in der Studienberatung: Ob Dipl-Ing, -Inf oder 
-Math, sitzt hinterher alles im selben Büro. Gab auch Stellenanzeigen, 
wo genau die drei Felder alternativ gewünscht waren.

Die früheren Diplom-Studiengänge in (M)INT waren im Kern alles nur 
Permutationen eines Mathestudiums. Die Textaufgaben hatten manchmal 
fachspezifische Überschriften, aber schon ab Zeile 3 hätte man nicht 
mehr sagen können, zu welchem Studienfach die Aufgabe gehört.

von Eng12w (Gast)


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Leider haben sich die Zeiten geändert Wolfgang. Für Physiker wird es 
immer schwerer.. damals hab es ja auch nicht so viele Informatiker / 
Ingenieure, daher hat man als ERSATZ einen Physiker genommen.

von H. K. (spearfish)


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JeanClaudeVonDamme schrieb:
> Meine Frage ist aus diesem Grund, ob ich auch mit einem abgeschlossenen
> Physikstudium (Bachelor und Master) später im Beruf die selben
> Tätigkeiten wie ein Elektroingenieur übernehmen könnte ? Denn bislang
> dachte ich, dass sich der Beruf des Physikers 'nur' um das Messen und
> Experimentieren mit den von Elektroingenieuren entworfenen Geräten
> dreht.

Du hast offensichtlich keine Ahnung, was ein Physikstudium eigentlich 
ist. Du hast wohl das erste Jahr komplett verschlafen oder deine Uni ist 
einfach nur schlecht.

Messen ist nur ein kleiner Teil der Physik... ein Teilbereich der 
Experimentalphysik.

: Bearbeitet durch User
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