Forum: Haus & Smart Home 75V AC auf der NYM-J Leitung, obwohl nichts angeschlossen ist


von montagskind (Gast)


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Ich kann es mir einfach nicht erklären.

Ich habe ca. 1,5m NYM-J_5x1,5 in mein Leerrohr gezogen. In diesem 
Bereich ist es das einzige Kabel. Angeschlossen habe ich nur L1, N und 
GrGb, sonst nichts. Trotzdem messe ich 75V AC auf der anderen Leitung. 
Es entsteht zwar kein Funken, wenn ich diese Leitung mit dem NullLeiter 
kurzschließe, anfassen habe ich mich aber trotzdem nicht getraut ;)

Hat jemand eine Idee, wie ich diese 75V wieder weg bekomme oder wie ich 
herausfinden kann wo sie her kommen?

von montagskind (Gast)


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Mir fällt gerade noch ein, parallel zum Leerrohr liegt noch eine 30 
Jahre alte (und betriebene) Leitung im Putz. Also ohne extra Leerrohr. 
Der Abstand ist ca. 15 cm. Aber die sollte doch nicht wirklich stören?

von michael_ (Gast)


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montagskind schrieb:
> Trotzdem messe ich 75V AC auf der anderen Leitung.

Wer misst, der misst Mist.
Mehr sage ich nicht!

von Peter II (Gast)


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montagskind schrieb:
> Angeschlossen habe ich nur L1, N und
> GrGb, sonst nichts. Trotzdem messe ich 75V AC auf der anderen Leitung.

Wenn du L1 angeschlossen hat, sollte es doch 230V sein?

von Bernhard D. (pc1401)


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montagskind schrieb:
> Ich kann es mir einfach nicht erklären.
>
> Ich habe ca. 1,5m NYM-J_5x1,5 in mein Leerrohr gezogen. In diesem
> Bereich ist es das einzige Kabel. Angeschlossen habe ich nur L1, N und
> GrGb, sonst nichts. Trotzdem messe ich 75V AC auf der anderen Leitung.

Womit gemessen? Lass mich raten, Digitalmultimeter, Ri >= 10 MOhm? Für 
Spannungmessungen an Installationsnetzen ist ein solches Instrument nur 
bedingt geeignet.
Die einzelnen Leiter sind den offen liegenden Platten eines Kondensators 
äquivalent. Elektrische (Wechsel-) Felder aus der Umgebung können 
einkoppeln und Ladungen verschieben. Der hohe Innenwiderstand des 
Multimeters sorgt in diesen Fällen für deutlich messbare Spannungen.

> Es entsteht zwar kein Funken, wenn ich diese Leitung mit dem NullLeiter
> kurzschließe, anfassen habe ich mich aber trotzdem nicht getraut ;)

Die Koppelkapazität zwischen der Quelle und der Leitung ist sehr klein, 
so dass nur sehr geringe Ladeströme auftreten.

> Hat jemand eine Idee, wie ich diese 75V wieder weg bekomme oder wie ich
> herausfinden kann wo sie her kommen?

Naheliegende Leitungen freischalten, dann sollte Ruhe sein.

von Codix (Gast)


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montagskind schrieb:
> Trotzdem messe ich 75V AC auf der anderen Leitung
Nimm mal ein altes, analoges Multimeter das einen geringeren 
Eingangswiderstand hat als die heutigen DVMM.
Wenn Du ein solches nicht hast: Verbinde die beiden Adern mit einem
Widerstand von 10 kOhm und miss dann die Spannung über diesen.

Was Du mit einem DVMM mist, ist induzierte Spannung durch das parallel 
liegende Kabel. Da ist völlig normal und auch ungefährlich, solange auf 
der gemessenen Leitung nichts angeschlossen ist.

von montagskind (Gast)


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Ok, ich danke euch die die ausführlichen Erklärungen :)

von Samstagler (Gast)


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Schreib mal was es war. Bei mir ist da auch was unterwegs. Ich habe 
mehrere Steckdosen und Lampe im Haus, in denen ich keinen LED-Lampen 
betreiben kann, ohne dass sie glimmen.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

auch wenn es sich sehr "old school" und behelfsmäßig anhört:

Nimm eine gute (sichere) Glühlampenfassung die für Kühlschrank bzw. 
Backofenlampen - E14 Fassung - geeignet ist und schließe daran 
berührungssicher zwei geeignete Messleitungen (solche wie bei deinen 
Multimeter) an.
In dieser Glühlampenfassung schraubst du dann eine passende Glühlampe 
mit der Leistung von etwa 5W bis max.15W 230V.
Wenn diese Glühlampe dann bei der "Messung" hell leuchtet sind ungefähr 
auch 230V vorhanden, selbst ein deutliches "funzeln" oder auch glimmen 
gibt ein Hinweis darauf das die geringe ( z.B 75V)Spannung "echt" - also 
belastbar ist denn die dafür erforderliche Leistung wird im Häuslichen 
Umfeld nie durch induktive oder Kapazitive Kopplung erreicht werden.
Echte Glimmlampen. Gasendladungslampen, LED Leuchten sind für die 
"Messung" nicht geeignet da sie teilweise schon mit sehr wenig Leistung 
(geringen Strom) zu "funzeln" anfangen.

Nebenbei und ohne jegliche Garantie und unter ausschluss jeglicher 
Haftung:

Wenn man nicht gerade "offene" Wunden hat oder sehr verschwitzt ist, 
merkt man 75V~ und auch = kaum bis gar nicht, selbst 100V kann man mit 
"heilen" unverschwitzten Fingern kaum spüren - selbst mit einen 
leistungsfähigen Isolationsmessgerät ausprobiert ;-)

-Ab 500V vom Isolationsmessgerät wird es dann aber "richtig" lustig... 
o-:

Aber Achtung: Bei verschwitzen Händen oder kleinen Wunden kann es sein 
das man selbst bei 15V - 24V schon deutlich etwas spürt und je nach 
Situation (z.B. Prüfung) zurückschreckt - ich kenne zumindest einen denn 
das schon passiert ist (aber das liegt schon lange zurück) ;-)

Praktiker

von knollo (Gast)


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Praktiker schrieb:

> Nimm eine gute (sichere) Glühlampenfassung
...
Oh Gott!
Wenn man schon ab und an selbst ein Kabel verlegt, sollte es auch noch 
für einen ordentlichen Lastprüfer reichen. Geht - je nach Modell - auch 
als Durchgangsprüfer, fürs Auto und die Klingel !

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