Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bi-Metall, Muscle Wire, NiTinol - Stromverbrauch


von Phillipp (Gast)


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Hallo Leute

Wir hatten gerade eine Diskussion über elektrisch gesteuerte Bewegungen.
Das Prinzip eines Muscle-Wires kannte ich zwar,aber nur als Spielzeug.

Können damit ernsthaft Lasten bewegt werden?

Und wenn das Ganze mit Strom betrieben werden soll,
dann muss doch so viel Strom durch den Draht gepumpt werden,
dass er sich eben über die Verformungstemperatur erwärmt.

Ist das dann nicht sehr energieaufwändig?

Danke euer Phillipp

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Phillipp schrieb:
> Können damit ernsthaft Lasten bewegt werden?

Ja.

> Ist das dann nicht sehr energieaufwändig?

Ja, weil die Bewegung über Erwärmung erfolgt.

von Hp M. (nachtmix)


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Phillipp schrieb:
> Können damit ernsthaft Lasten bewegt werden?

Nadelventile z.B. kann man damit betätigen.
Wenn man dem Draht im Wasser belässt, so dass er schnell abkühlt, kommt 
man auf einige Hundert Hertz.

Phillipp schrieb:
> Ist das dann nicht sehr energieaufwändig?

Schon, aber das ist nicht immer das ausschlaggebende Kriterium.
Die Kleinheit, Schnelligkeit und Einfachheit kann wichtiger sein.

Wwenn du damit experimentieren willst, beachte, dass der Draht in 
eingebautem Zustand "formiert" werden muss.
Dazu wird er ziemlich stark gespannt und bekommt dann einen Stromimpuls, 
der deutlich höher als der normale Betiebsstrom ist.
Die genauen Bedingungen nennt dir der Hersteller, denn überhitzen darf 
man den Draht bei dieser Prozedur auch nicht.

von Phillipp (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten.

Habt ihr damit schon selbst Erfahrungen sammeln können?

Und gibt es eine Möglichkeit den Energiebedarf "sichtbar" zu machen?
Also z.B.: man braucht 5A bei 12V um 1kg eine bestimmte Strecke zu 
bewegen.

Oder zumindest: Ein MuscleWire benötigt x Mal mehr Energie als ein 
kleiner Motor?

von Hp M. (nachtmix)


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Phillipp schrieb:
> Oder zumindest: Ein MuscleWire benötigt x Mal mehr Energie als ein
> kleiner Motor?

Das kann man so nicht sagen.
Ein Elektromotor liefert im Betrieb ja ständig Energie an seiner Welle 
ab, während sich der Nitinol-Draht einmal erwärmt, dabei kann er eine 
Arbeit Kraft x Weg abgeben, aber danach liefert er keine Energie mehr 
ausser Wärme, denn er muss ja ständig geheizt werden um nicht wieder 
lang zu werden.

Natürlich könnte man den Draht perodisch heizen und mittels Mechanik 
eine Drehbewegung ähnlich wie bei einer Dampfmaschine erzeugen, aber ich 
kann dir versprechen, dass der Wirkungsgrad eines solchen Motors 
miserabel ist.

P.S:: http://www.tinialloy.com/pdf/introductiontosma.pdf

: Bearbeitet durch User
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