Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleivliesakku Druckempfindlichkeit?


von 1N 4. (1n4148)


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Habe hier einen ein Jahr alten, kaum benutzten Bleivliesakku (12V, 8Ah) 
der gelegentlich gering entladen wurde (max. 10%), dazwischen immer auf 
13,8V voll geladen wurde aber nicht dauerhaft am Ladegerät hing.

Gestern wollte ich den Akku verwenden, dabei brach die Spannung stark 
ein. Also ab ans Ladegerät. Innenwiderstand sehr hoch, Ladestrom 
dementsprechend niedrig. Interessante Beobachtung: Eine Seite des Akkus 
ist ganz leicht ausgebeult. Drückt man drauf, sinkt der Innenwiderstand 
auf normale Werte und der Ladestrom sieht normal aus.

Auch wenn das Ding im Recycling landet, was ist da passiert?

von Hp M. (nachtmix)


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1N 4. schrieb:
> was ist da passiert?
Schwer zu sagen.
Ich fürchte, dass der Akku doch sulfatiert ist.
Normaler Weise sollte das nach einem Jahr in meist geladene Zustand noch 
kein Thema sein, aber gelegentlich laufen die Dinge anders als sie 
sollten.

Bei Fließ-Akkus habe ich den Verdacht, dass beim Versand eines 
gebrauchten  Akkus doch leitfähiger Schlamm zwischen die Platten fallen 
kann, und in der Folge eine Zelle an unbemerkter Selbstentladung stirbt.
Ich hatte vor einiger Zeit selbst so einen Fall, wo ein relativ junger 
Fließ-Akku nach dem Versand erst etliche Wochen lang einen völlig 
gesunden Eindruck machte aber nach einer Lagerumng von vielleicht 3 
Monaten durch einen Zellenschluß unbrauchbar wurde.

Bei der Entladung und Bildung des Sulfats wird eine relativ grosse Menge 
Schwefelsäure gebunden.
Das führt zu einer Volumenvergrößerung der aktiven Masse, weil das 
Bleisulfat eine geringere Dichte hat als metallisches Blei, aber es 
könnten auch durch fixierte Gasblasen isolierte Bereiche der Platten 
existieren, die erst dann wieder elektrochemisch aktiv werden, wenn man 
die Gasblsen durch Druck auf die Zelle verschiebt.

Klopf mal auf die Beule. Vielleicht kannst du am Klang erkennen, ob sich 
dahinter Gas oder Feststoff bzw. Säure befindet.

von batman (Gast)


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Durch Gas kann sich die Box nicht ausbeulen, dafür sorgen die Ventile. 
Das sind meistens Bleisulfatkristalle, durch dauerhaft unzureichende 
Ladung gewachsen. 13,8V reicht nur für den Pufferbetrieb aber 
keinesfalls als Ladeschlußspannung für den Zyklenbetrieb.

von 1N 4. (1n4148)


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Es klingt hohl hinter der Beule.

Der Akku (Exide) war neu (mit Säurepack zum selbstbefüllen nach 
Lieferung). Wurde nur selten benutzt, dabei nur wenig entladen (<10%) 
und sofort wieder geladen (hing dazu 2-3 Tage an 13,8V).

Es scheint nur die Zelle hinter der hohlen Ausbeulung betroffen zu sein. 
Durch die entfernten Verschlusstopfen geblickt sieht alles i.O. aus.

Ab in den Sondermüll...

von Sascha_ (Gast)


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Vielleicht hat das Ventil auch nicht das gemacht, was es sollte. Ohne 
Kristallkugel schwer rauszufinden.

Wenn du wirklich Interesse dran hast, kannst du den ja auf ne Bandsäge 
legen und aufschneiden :P

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