Hmm .. wenn man das so liest: "Angehende Grundschullehrer können kein Mathe" http://www.tagesspiegel.de/berlin/lehramtsstudium-in-berlin-angehende-grundschullehrer-koennen-kein-mathe/14723010.html "Berliner Lehramtsstudenten sind zum zweiten Mal reihenweise an Mathematik gescheitert." "Befragt nach den Gründen für das schlechte Abschneiden spricht sie davon, dass schon der Vorwissenstest zu Studienbeginn „erschreckend“ ausgefallen sei." "Studenten hatten gegen die Anforderungen protestiert" Ist an solchen Vorwürfen was dran? Kann das hier jemand bestätigen vor allem im Vergleich zu den Anforderungen der Mathe bei technischen Ingenieur/Bachelor-Studiengängen Was ist da los?
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Vier Versuche? 36-42% Durchfallquote? So wie ich das im Studium erlebt habe (Ingenieursstudiengang), sind wesentlich höhere Durchfallquoten (auch in höheren Semestern) normal und vier Versuche gibt es nirgends. Ausnahmweise gibt es vielleicht (auf Antrag) mal einen Drittversuch, und wenn man da durchfällt, dann wars das. Die Anforderungen des Studiums sinken halt nicht so schnell, wie die Anzahl der Studenten steigt
Tja warum wohl wird der BER niemals fertig und kostet ein Mehrfaches? Warum ist Berlin chronisch Pleite? Wieviel ist in Berlin 1+1? Frage über Fragen.
Zu den Aufgaben für den mittleren Schulabschluss gibt es was. http://www.tagesspiegel.de/downloads/13756932/1/mathematikaufgaben.pdf http://www.tagesspiegel.de/berlin/schulabschluss-in-berlin-lehrer-finden-mathe-pruefungen-pillepalle/13756836.html Bei den Grundvoraussetzungen in Mathe wundert mich nichts mehr.
Tasg schrieb: > So wie ich das im Studium erlebt > habe (Ingenieursstudiengang), sind wesentlich höhere Durchfallquoten > (auch in höheren Semestern) normal und vier Versuche gibt es nirgends. Kann ich bestätigen. Die Durchfallquoten waren auch bei uns teilweise deutlich höher. Dafür haben sich Tageszeitungen allerdings kaum bis gar nicht interessiert. Sind die Aufgaben der Lehramtsstudierenden auf ähnlichem Niveau wie die der techn. Studiengänge oder haben die Studenten es einfach nicht so mit der Mathe? (weil eher sozial anstatt naturwissenschaftlich orientiert?) Ich vermute eher letzteres, weil mich der Bericht irgendwie an jenen Artikel über angeblich zu schwere Abiturprüfungen in Mathe erinnert, bei dem die Aufgaben nachträglich veröffentlicht wurden und dann doch nicht sooo schwer waren. Erinnert sich noch jemand daran? Aber ich will den armen Lehramtstudies prinzipiell auch nix unterstellen. Anderen heutzutage was beibringen zu wollen hat meinen höchsten Respekt, weil eine Lehrkraft hier später u.U. gegen schlechte Manieren, Unlust und Ablenkung aller Art ihrer Schützlinge konfrontiert werden wird und sich irgendwie durchsetzen muss. Das ist sicher kein Zuckerschlecken. Ich möchte das nicht machen müssen.
aGast schrieb: > Zu den Aufgaben für den mittleren Schulabschluss gibt es was. > > http://www.tagesspiegel.de/downloads/13756932/1/mathematikaufgaben.pdf > > http://www.tagesspiegel.de/berlin/schulabschluss-in-berlin-lehrer-finden-mathe-pruefungen-pillepalle/13756836.html > > Bei den Grundvoraussetzungen in Mathe wundert mich nichts mehr. Das ist bestimmt weit unter dem Niveau der Aufgaben, die von den Grundschullehren zu lösen waren. P. S. Die Aufgaben aus dem 1. Link sind erschreckend einfach.
Mal zum Vergleich die Abitur Aufgaben Mathematik vor 30 Jahren: http://www.hechtnetz.de/index.php/abitur/hinweise/ddr-lehrplan-mathematik/37-abitur/abituraufgaben
Also ich hab hier in Bayern Mathe Physik nicht vertieft Examen letztes Frühjahr gemacht und bestanden. Mathe muss man üben, Physik kann man mit LK Wissen und Formelsammlung bestehen. Mathe Examen gibt es hier: http://staatsexamen.didmath.ewf.uni-erlangen.de Lösungen in den Kursen hier: http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~schoerne/lehre.php Ich werde nächstes Frühjahr nochmal mitschreiben zur Notenverbesserung, dieses mal auch mit mehr Vorbereitung.
Mathematik ist doch sowas von gestern, schwule Geschlechtspraktiken müssen heute gelehrt werden: https://www.welt.de/regionales/nrw/article156317177/Kinder-sollen-Analsex-in-der-Schule-spielen.html
Gustl B. schrieb: > Also ich hab hier in Bayern Mathe Physik nicht vertieft Examen letztes > Frühjahr gemacht und bestanden. Mathe muss man üben, Physik kann man mit > LK Wissen und Formelsammlung bestehen. > > Mathe Examen gibt es hier: > http://staatsexamen.didmath.ewf.uni-erlangen.de > > Lösungen in den Kursen hier: > http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~schoerne/lehre.php Sehr interessant, ich hab mir mal das rausgepickt (aus Gynmasium - Funktionentheorie): http://staatsexamen.didmath.ewf.uni-erlangen.de/Examina/Mathe_vertieft/Funktionentheorie/H15II.pdf Mit einer Dipl.-Ing-ausbildung könnt ich vielleicht ein Drittel beantworten, mag sein das ich seit dem Studium einig unbenötigtes vergessen hab - aber für eine Lehramtsprüfung ist das m.E. reichlich starker Tobak.
Jap, Lehramt für Gymnasium ist wirklich hart (daher mache ich das nicht) vor allem weil man zwei Fächer hat die hart sind. Bei nicht-vertieft (Unterrichtsfach an Grundschule/Hauptschule/Realschule) ist das ne ganze Ecke einfacher. Was mir aber nicht gefallen hat war die Verteilung, also dass so viel mehr Fachwissen gelernt wurde als Didaktik und Erziehungswissenschaften. Ich meine, an einer Realschule da brauche ich nicht wirklich viel von dem Fachwissen das ich jetzt habe, dafür wüsste ich gerne deutlich mehr in den anderen Bereichen.
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Es geht in dem Artikel um Lehramt Grundschule. Das wird zu 95% von Frauen studiert von denen sich vermutlich ein großer Teil in der Schule schon von Mathe losgesagt hatten.
Claus M. schrieb: > Das wird zu 95% von > Frauen studiert von denen sich vermutlich ein großer Teil in der Schule > schon von Mathe losgesagt hatten. Damit hätte ich nicht gerechnet... MfG Paul
Gustl B. schrieb: > Jap, Lehramt für Gymnasium ist wirklich hart (daher mache ich das nicht) > vor allem weil man zwei Fächer hat die hart sind. Bei nicht-vertieft > (Unterrichtsfach an Grundschule/Hauptschule/Realschule) ist das ne ganze > Ecke einfacher. Was mir aber nicht gefallen hat war die Verteilung, also > dass so viel mehr Fachwissen gelernt wurde als Didaktik und > Erziehungswissenschaften. Hm, die Verringerung des Didaktikteils für Gymnasiallehrer könnte im Sinne einer Studiumsvorbereitung Absicht sein: An der Uni müßen sich die Studenten das Wissen grösstenteils selbst erarbeiten - sind also in diesem Sinne Autodidakten. Um die Schüler langsam zu dieser Selbstständigkeit zu führen gehört m.E. das man in den höheren Klassen (bspw die letzten beiden Jahren vor Abi) die Vermittlung durch den Lehrer verringert und er dafür überwiegend die Prüferrolle einnimmt. Da macht die Umverteilung von Erziehungswissenschaften auf Fachwissen Sinn.
Gustl B. schrieb: > Jap, Lehramt für Gymnasium ist wirklich hart (daher mache ich das nicht) > vor allem weil man zwei Fächer hat die hart sind. Das klingt so als ob man 2 volle Studiengänge studiert... Zieht man die Praktika, Didaktik, Bachelor, Masterarbeit, Allg. Module und Sozialsowieso usw ab, dann bleiben doch pro Fach gerade so 2 Semester an wirklich fachlichen Grundlagen übrig. Jetzt sag mir einer, das soll so hart sein?
CCWClaymore schrieb: > Gustl B. schrieb: >> Jap, Lehramt für Gymnasium ist wirklich hart (daher mache ich das nicht) >> vor allem weil man zwei Fächer hat die hart sind. > Zieht man die Praktika, Didaktik, Bachelor, Masterarbeit, Allg. Module > und Sozialsowieso usw ab, dann bleiben doch pro Fach gerade so 2 > Semester an wirklich fachlichen Grundlagen übrig. Jetzt sag mir einer, > das soll so hart sein? Schau dir mal die verlinkten Prüfungsfragen fürs Gymnasiallehrer an, da sind 2 Fachsemester sportlich (wenn man vom normalen Abi-Niveau startet: http://staatsexamen.didmath.ewf.uni-erlangen.de/Examina/Mathe_vertieft/Algebra/H10I.pdf -?Körpererweiterung? ?Euklidischer Ring? -> Geht's hier um Piercings?! ;-)
Ich sag ja nicht dass LA Sek2 Mathematik einfacher Pipifax ist, aber andere Studiengänge sind es auch nicht und noch härter (reine Mathe z.b.).
CCWClaymore schrieb: > Ich sag ja nicht dass LA Sek2 Mathematik einfacher Pipifax ist, aber > andere Studiengänge sind es auch nicht und noch härter (reine Mathe > z.b.). Was für den einen hart, das für den anderen Pippifax. Ich könnt mir gut vorstellen das ein sehr guter Mathematikstudent mit "Nerd-krankheiten" wie Soziophobie, Hikikomori, Lampenfieber an Praktika und Referendariat scheitert. Es kann also schon gut sein das "Mono-Talent" Studienfächer wie Mathematik weniger hart sind als Fächer die Talent in mehrenen Disziplinen also praktische und geistige Fähigkeiten voraussetzen wie bspw. Humanmedizin.
Berufsrevolutionär schrieb: > Es kann also schon gut sein das "Mono-Talent" Studienfächer > wie Mathematik weniger hart Nö, kann es eben NICHT sein. Bullshit labern und andere einzugarnen gehört zu keinem Studiengang, daher hat das auch nix mit der Härte zu tun, selbst wenn sich viele "Nerds" damit schwer tun und BWL Fatzken mit 5,0 in Mathe das trotzdem drauf haben. Und Humanmedizin LOL Mehr auswendig lernen gibt es doch gar nicht (vielleicht Jura, auch so ein "Studium" aka Berufsausbildung). Das schwerste ist reinzukommen, danach ist der Abschluss sicher.
Berufsrevolutionär schrieb: > Gustl B. schrieb: > http://staatsexamen.didmath.ewf.uni-erlangen.de > Lösungen in den Kursen hier: > http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~schoerne/lehre.php > > Sehr interessant, ich hab mir mal das rausgepickt (aus Gynmasium - > Funktionentheorie): > http://staatsexamen.didmath.ewf.uni-erlangen.de/Ex... > > Mit einer Dipl.-Ing-ausbildung könnt ich vielleicht ein Drittel > beantworten, mag sein das ich seit dem Studium einig unbenötigtes > vergessen hab - aber für eine Lehramtsprüfung ist das m.E. reichlich > starker Tobak. Meh, Pussyscheiße. Klar kann ich das aus dem Stand auch nicht, aber mit Vorbereitung sollte das hinzukriegen sein. Nur vollständige Induktion ist immer :(
CCWClaymore schrieb: > Berufsrevolutionär schrieb: >> Es kann also schon gut sein das "Mono-Talent" Studienfächer >> wie Mathematik weniger hart > > Nö, kann es eben NICHT sein. > Und Humanmedizin LOL > Mehr auswendig lernen gibt es doch gar nicht (vielleicht Jura, auch so > ein "Studium" aka Berufsausbildung). Das schwerste ist reinzukommen, > danach ist der Abschluss sicher. Lernfach hin oder her, für einen ist es eben hart sich nächteläng hinzusetzen bis man alle 656 Muskeln, Nerven, Adern, Lymphknoten, Gewebsschichten,Hirn- und Darmwindungen mit Namen und natürlicher Beschaffenheit parat hat. Die gesamte Elektrotechnik aus der Handvoll Maxwell-Gleichungen zu verstehen ist da einfacher, für manche ;-) Und auch die Mediziner haben ihre "Durchfallfächer" wie Chemie. Wenn bei Medizin sich 95% bis zum Abschluß durchquälen so liegt es bekanntermaßen nicht dran das es leicht wäre. Medizin hat die geringsten Abbruchquoten, weil eben nur die Besten zugelassen werden und der "Lohn der Qual" mit am höchsten ist. Vielleicht auch das man andere abgebrochene Studienrichtungen wie bspw. Mathe man immer noch "auf Lehramt" studieren kann und sich so wenigstens einen Hochschulabschluß rettet. Abgebrochene Mediziner bleibt am Schluß nur das Abitur.
Berufsrevolutionär schrieb: > Hm, die Verringerung des Didaktikteils für Gymnasiallehrer könnte im > Sinne einer Studiumsvorbereitung Absicht sein: Ja, das fände ich auch ok wenn es nur die höheren Gymnasiumsklassen beträfe. Aber ich sprach von nicht-vertieft, also auch Lehramt Grundschule und genau da sollte nicht an der Mathedidaktik gespart werden. CCWClaymore schrieb: > Das klingt so als ob man 2 volle Studiengänge studiert... > > Zieht man die Praktika, Didaktik, Bachelor, Masterarbeit, Allg. Module > und Sozialsowieso usw ab, dann bleiben doch pro Fach gerade so 2 > Semester an wirklich fachlichen Grundlagen übrig. Jetzt sag mir einer, > das soll so hart sein? Ernsthaft? Praktika ist nicht viel und bis auf eine Ausnahme (das Studienbegleitende Praktikum) immer in den Semesterferien. Didaktik ist wie ich schon schrieb recht wenig. Und auch da sind gute Noten nicht geschenkt. Bachelor, Masterarbeit gibt es nicht. Zulassungsarbeit gibt es, aber das sind 3 Monate. Allg. Module und Sozialsowieso gibt es, aber ist wenig und läuft nebenher. Wie hart das ist liegt am Betrachter. Grob sind das zwei Bachelor Studiengänge. (Man kann mit fast Null Zusatz den Bachelor in Mathe und auch in Physik bekommen wenn man das für Lehramt Gymnasium studiert hat, Zulassungsarbeit ist dann die Bachelorarbeit.) Vom Stoff her ist das alles machbar aber viele versuchen das in oder unter Regelstudienzeit zu schaffen und dann bleibt kaum noch Freizeit. Claus M. schrieb: > Es geht in dem Artikel um Lehramt Grundschule. Das wird zu 95% von > Frauen studiert von denen sich vermutlich ein großer Teil in der Schule > schon von Mathe losgesagt hatten. Exakt, ich hatte auch Examen für Lehramt Unterrichtsfach Mathe (das ist das gleiche Examen für Grundschule, Hauptschule und Realschule) verlinkt. Ich finde das zuviel Fachwissenschaft im Vergleich zur Didaktik/Erziehungswissenschaften für Grundschule. CCWClaymore schrieb: > Ich sag ja nicht dass LA Sek2 Mathematik einfacher Pipifax ist, aber > andere Studiengänge sind es auch nicht und noch härter (reine Mathe > z.b.). Mag sein. Und? Dann bin ich froh dass ich einen leichten Studiengang bestanden habe.
Gustl B. schrieb: > Bachelor, Masterarbeit gibt es nicht. Das kommt auf die Uni an. TUM z.b. schon Gustl B. schrieb: > Grob sind das zwei Bachelor > Studiengänge. Klar, das wollen sich die LA gerne einreden. Dass man sich Gustl B. schrieb: > (Man kann mit fast Null Zusatz den Bachelor in Mathe und > auch in Physik bekommen wenn man das für Lehramt Gymnasium studiert hat, Das liegt wohl daran, das sich Physik und Mathe recht gut ergänzen. Für Mathe/Informatik kann man sich das ganze an der TUM angucken. Ca. 90 ECTS pro Studienfach an Fachmodulen (also 180 ECTS zusammen für beide Richtungen), der Rest sind Bachelor, Master und eben Fachdidaktik(~30 ECTS) sowie Erziehungswissenschaften (42 ECTS).
CCWClaymore schrieb: > Das kommt auf die Uni an. TUM z.b. schon Als Pflicht für Lehramt Gymnasium? Sicher? Eigentlich ist das einheitlich Staatsexamen und dafür braucht man die Zulassungsarbeit. Bei mir in Regensburg kann man wenn man will den Bachelor mitnehmen glaube ich und mit etwas mehr Aufwand den Master. Bei nicht-vertieft was ich gemacht habe gibt es keines von Beiden. CCWClaymore schrieb: > Klar, das wollen sich die LA gerne einreden. Also bei uns sitzen die in den gleichen Vorlesungen wie die Bachelor Studenten und müssen die gleichen Prüfungen schreiben. Hm scheint ein großer Unterschied von Uni zu Uni zu sein ...
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Gustl B. schrieb: > Eigentlich ist das > einheitlich Staatsexamen Lehramt einheitlich? :D Es wird schon seit längerem auf B.Edu + M.Edu umgestellt. Einige Unis machen das schneller als andere. Gustl B. schrieb: > Also bei uns sitzen die in den gleichen Vorlesungen wie die Bachelor > Studenten und müssen die gleichen Prüfungen schreiben. Also schreiben die alle 180 ECTS in Mathe und 180 ECTS in Physik, aha ;)
Stimmt, das hat man bei uns auch vor, aber ist noch nicht so weit. Nein alles schreiben die nicht mit, aber wohl schon einen großen Teil vom normalen Bachelor.
Wie gesagt an der TUM sind das grob 3 Semester. Großteil würde ich jetzt nicht sagen. Hier in dem Forum wo der Bachelor ja als Vordiplom gilt, was sind dann 3 Semester ;)
Einer der besten Kommentare zum Bildungssystem allgemein, den ich bisher hörte, von Harald Lesch: https://www.youtube.com/watch?v=Wj-KTcxjLqs
Berufsrevolutionär schrieb: > Medizin hat die geringsten Abbruchquoten, weil eben nur die Besten > zugelassen werden Unsinn. Mit Wartesemestern kommt man genauso rein. Ich hatte in meinem Abijahrgang einen, der sein Abi mit 4,0 gemacht hat. Der arbeitet heute als Chirurg. Musste halt ein paar Jahre warten. Dann gibt es noch die Studienplatzklagen, mit denen Arztkinder sich den Studienplatz erkaufen. Da kann ich mich auch an eine faule Socke aus meinem Jahrgang erinnern. Vater war Gynäkologie und Chefarzt am kommunalen Krankenhaus. Der Typ hatte mit Sicherheit einen Schnitt schlechter als 3,0, hat sich dann aber in Bayer irgendwo reingeklagt.
Wühlhase schrieb: > Einer der besten Kommentare zum Bildungssystem allgemein, den ich bisher > hörte, von Harald Lesch: Der Lesch sollte lieber bei seiner Astrophysik bleiben. Da habe ich ihm immer gern zugehört. Aber noch mehr Stunden für Laberfächer verschwenden und dafür logischerweise weniger Mathematik und Naturwissenschaften ist in heutiger Zeit nicht vertretbar. Ach sonst versucht Herr Professor schön politisch korrekt zu bleiben und erzählt manchmal großen Unsinn: https://www.youtube.com/watch?v=2A6ncxO7r4g
Alex schrieb: > Aber noch mehr Stunden für Laberfächer verschwenden und dafür > logischerweise weniger Mathematik und Naturwissenschaften ist in > heutiger Zeit nicht vertretbar. Das kann ich dem Video nicht entnehmen. Gerade Deutsch prangert er doch auch an. Und Mathe/Physik/usw also alle NaWi will er verbessern, mehr praxis, was sehr gut ist. Mehr Sport, Kunst und Musik kann ich bei der verfetteten Jugendgeneration alda hiphop geilo shake ur ass big moma auch nur empfehlen. Dazu eben von G8 am besten auf G12.
Ob die Jugend heute verfetteter ist und weniger Sport macht als vor 20 Jahren. Da bin ich mir nicht sicher. Jedenfalls gibts heute in jedem 1000 Seelen-Dorf mindestens 1 Fitnessstudio, das auch überleben kann. Und wie will er Mathe u. Naturwissenschaften verbessern wenn er noch mehr Laberfächer haben will?
Alex schrieb: > Ob die Jugend heute verfetteter ist und weniger Sport macht als vor 20 > Jahren. Da bin ich mir nicht sicher. Jedenfalls gibts heute in jedem > 1000 Seelen-Dorf mindestens 1 Fitnessstudio, das auch überleben kann. Interessante Argumentation. Kann man nämlich auch umgekehrt sehen. Vielleicht brauchte man früher die Fitnessstudio nicht, weil knapper ernährt und weil sich das Holz nicht von allein spaltet.
Alex schrieb: > Ob die Jugend heute verfetteter ist und weniger Sport macht als vor 20 > Jahren. Da bin ich mir nicht sicher. Ernsthaft? Mal eine Zeitung lesen oder nach draußen gehen? Bin selber nicht der schlanke Supersportler, halt normal. Früher waren "Dicke" eher selten. Heute sind schon 5 jährige so fett wie nix anderes. Alex schrieb: > Und wie will er Mathe u. Naturwissenschaften verbessern wenn er noch > mehr Laberfächer haben will? Weniger andere Laberfächer? Eben wieder vom G8 weg? Wie man Kunst/Sport/Musik mit "Labern" bestehen soll weiß ich auch noch nicht, erzähle mal...
Alex schrieb: > Jedenfalls gibts heute in jedem > 1000 Seelen-Dorf mindestens 1 Fitnessstudio In den USA ist jeder 6. Mitlied eines Fitnessstudios. In Deutschland ist es jeder 9. Aber wenn du dir als Übergewichtiger schlank vorkommen willst, dann musst du bloss einen Trip über'n Teich machen. Mehr Zahlen habe ich grad nicht parat, aber ich wage die These, dass es eine positive Korrelation zwischen der Anzahl Fitnessstudios und der Anzahl Dicker in der Bevölkerung gibt. Was die Frage aufwirft, ob Fitnessstudios dick machen? ;-)
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Alex schrieb: >> Einer der besten Kommentare zum Bildungssystem allgemein, den ich bisher >> hörte, von Harald Lesch: Einschub, der Link war: https://www.youtube.com/watch?v=Wj-KTcxjLqs > > Der Lesch sollte lieber bei seiner Astrophysik bleiben. Da habe ich ihm > immer gern zugehört. Ich finde, dass er eigentlich ganz recht hat. Das ganze ist übrigens nicht neu. Feynman hat auch mal so argumentiert. In den USA auf USA Zustände bezogen in den 50er oder 60er Jahren. Hätte man besser mal auf ihn gehört. > > Aber noch mehr Stunden für Laberfächer verschwenden und dafür > logischerweise weniger Mathematik und Naturwissenschaften ist in > heutiger Zeit nicht vertretbar. Du hast nicht richtig hingehört. ;O) Nochmal von vorne. Und weniger Testesteron und Andrenalin bitte, das schärft den Verstand. ;O) > Ach sonst versucht Herr Professor schön politisch korrekt zu bleiben und > erzählt manchmal großen Unsinn: > https://www.youtube.com/watch?v=2A6ncxO7r4g Der Klimawandel ist Realität, auch wenn Du es gerne anders hättest, weil er nicht in Dein wohlgefügtes Weltbild passt. ;O) Info (Aber nicht nur querlesen!): https://www.psiram.com/ge/index.php/Klimal%C3%BCge https://www.psiram.com/ge/index.php/Erderw%C3%A4rmung_und_Klimata_in_unserem_Sonnensystem Übrigens, mir passt der Klimawandel auch nicht. Aber ich versuche nicht, ihn wegzudiskutieren. Das bringt nix. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Bernd W. schrieb: > Übrigens, mir passt der Klimawandel auch nicht. Aber ich versuche nicht, > ihn wegzudiskutieren. Das bringt nix. ;O) Fürs Klima bringt das nichts. Aber es erleichtert das Gewissen. ;-)
Kommunist schrieb: > Unsinn. Mit Wartesemestern kommt man genauso rein. Und wer sich für den Dienst bei Mutti`s Vaterlandsverteidigungsjünger erwärmen kann, der darf auch früher auf "Mediziner" machen!
A. K. schrieb: > Bernd W. schrieb: >> Übrigens, mir passt der Klimawandel auch nicht. Aber ich versuche nicht, >> ihn wegzudiskutieren. Das bringt nix. ;O) > > Fürs Klima bringt das nichts. Aber es erleichtert das Gewissen. ;-) Auch das ist richtig. Trozdem sollte man einsehen, dass es so ist. Auch wenn man letztlich nichts dagegen tun kann. Möglicherweise ist es aber schon Anstrengung wert, ihn etwas nach hinten zu verschieben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Kommunist schrieb: > Berufsrevolutionär schrieb: > >> Medizin hat die geringsten Abbruchquoten, weil eben nur die Besten >> zugelassen werden > > Unsinn. Mit Wartesemestern kommt man genauso rein. Ich hatte in meinem > Abijahrgang einen, der sein Abi mit 4,0 gemacht hat. Der arbeitet heute > als Chirurg. Musste halt ein paar Jahre warten. > Dann gibt es noch die Studienplatzklagen, mit denen Arztkinder sich den > Studienplatz erkaufen. Da kann ich mich auch an eine faule Socke aus > meinem Jahrgang erinnern. Vater war Gynäkologie und Chefarzt am > kommunalen Krankenhaus. Der Typ hatte mit Sicherheit einen Schnitt > schlechter als 3,0, hat sich dann aber in Bayer irgendwo reingeklagt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Und auch einige der Besten hatten schlechte Abi-noten.
Berufsrevolutionär schrieb: > Ausnahmen bestätigen die Regel. Das ist natürlich Quatsch. Ausnahmen widersprechen der Regel und zeigen eher an, dass diese falsch sind.
> Wenn bei > Medizin sich 95% bis zum Abschluß durchquälen so liegt es bekanntermaßen > nicht dran das es leicht wäre. Medizin hat die geringsten Abbruchquoten, > weil eben nur die Besten zugelassen werden und der "Lohn der Qual" mit > am höchsten ist. Manch ein "abgebrochener" Mediziner kommt anschliessend ganz gut unter, irgendwo im riesigen medizinisch-industriellen Komplex. Dort findet man bisweilen auch hoch motivierte Leute, die quasi aus Berufung das Fach studieren wollten. So etwa eine Bekannte – Chefarzt- Tochter - die Jahre wegen schlechtem Abischnitt auf einen Studienplatz hätte warten müssen. Sie überbrückte die Zeit zunächst mit einer abgeschlossenen zweijährigen medizinischen Fachausbildung. Danach stieg sie aber dann doch bei einem Pharmakonzern ein, machte dort eine steile Karriere und verdient heute ein Schweinegeld.
Xaver schrieb: > Berufsrevolutionär schrieb: > >> Ausnahmen bestätigen die Regel. > > Das ist natürlich Quatsch. Ausnahmen widersprechen der Regel und zeigen > eher an, dass diese falsch sind. Nein, in der Statistik heben Ausreisser eine nachgewiesene Häufung nicht auf. Wenn einzelne trotz Talentmangel aber dank Papas Portemonnaie sich durch Studium schlängeln, heisst das nicht das alle Studenten dieses Fachs Minderleister sind.
Ordner schrieb: > Wenn einzelne trotz Talentmangel aber dank Papas Portemonnaie sich durch > Studium schlängeln, heisst das nicht das alle Studenten dieses Fachs > Minderleister sind. Genau das ist eigentlich der Punkt. Ein Studium sollte an der Leistung des Betreffenden fest gemacht werden und nicht an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Eltern. Das geht aber schon mit dem Schritt in das Gymnasium los (nach meiner Meinung viel zu früh). Auch hier sollten nur die Leistungsstärksten hin und es sollten eben nicht vorangig Mama und Papa bestimmen ob Filius Gymnasium macht. Es ist keine Schande wenn man einen Real- oder auch nur Hauptschulabschluß macht. Hier müssen wir in der Gesellschaft wieder umdenken und auch diese Schulabschlüsse wertschätzen. Für die Lehrberufe braucht es kein Abitur. Leider drücken zu viele Abiturienten mangels Studienplatz Leute mit den genannten Abschlüssen aus den Lehrberufen. Von den Wartesemestern halte ich persönlich gar nichts. Ja man kann in der Zeit auch was lernen und eine Ausbildung machen (der Ausbildungsplatz geht dann halt anderen verloren), aber man vergißt in dieser Zeit auch viel (Grundlagenwissen). Wer eine geforderte Leistung nicht bringt kann halt dieses Fach nicht studieren. Man kann ja nachprüfen warum einer sein Abi vergeigt hat. Wenn das z.B. wegen Kunst, Musik, Sport war, dann können solche Leute durchaus Medizin studieren, wenn sie in den naturwissenschaftlichen Fächern die entsprechenden Noten haben. Sicher gibt es auch Leute die trotz schlechter Schulnoten ein excellentes Studium hinlegen und hervorragende Fachleute werden, aber das sind dann wirklich Ausnahmen. Noch ein schlechter Nebeneffekt der Wartesemester : Die Leute werden viel zu spät mit ihrem Studium fertig. Achja noch ein Punkt der zu den schlechten Leistungen beiträgt : Das Abwählen bestimmter Fächer während des Abis. Ich weis zwar nicht so genau wie das heutzutage ist, aber als mein Sohn am Abitur geschrieben hat (vor gut 15 Jahren) konnte man noch Fächer abwählen. Das ist einer soliden Grundausbildung einfach abträglich. Zeno
Ordner schrieb: > Xaver schrieb: >> Berufsrevolutionär schrieb: >> >>> Ausnahmen bestätigen die Regel. >> >> Das ist natürlich Quatsch. Ausnahmen widersprechen der Regel und zeigen >> eher an, dass diese falsch sind. > > Nein, in der Statistik heben Ausreisser eine nachgewiesene Häufung nicht > auf. Doch. Wir reden hier von Regeln und nicht von Statistik. Ausreisser -> Ausreißer
Xaver schrieb: > Ordner schrieb: >> Xaver schrieb: >>> Berufsrevolutionär schrieb: >>> >>>> Ausnahmen bestätigen die Regel. >>> >>> Das ist natürlich Quatsch. Ausnahmen widersprechen der Regel und zeigen >>> eher an, dass diese falsch sind. >> >> Nein, in der Statistik heben Ausreisser eine nachgewiesene Häufung nicht >> auf. > > Doch. Wir reden hier von Regeln und nicht von Statistik. Aber wir sprechen sehr wohl von Statistik, nämlich die empirisch ermittelten Abbruchquoten, Leistungsvermögen etc.. Und selbst in den exakten Wissenschaften hebt eine begrenzte Ausnahme (bspw. Wasseranomalie) die Regel nicht auf (Flüssigkeiten ziehen sich bei Abkühlung zusammen). Interessanterweise bezieht sich die Ausnahmeregel im Original ("exceptio probat regulam in casibus non exceptis") auf Rechtsauslegung, ist also sehr wohl philosophisch, also fachübergreifend zu verstehen. > Ausreisser -> Ausreißer Nicht in der Schweiz
Alex schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Einer der besten Kommentare zum Bildungssystem allgemein, den ich bisher >> hörte, von Harald Lesch: > > Der Lesch sollte lieber bei seiner Astrophysik bleiben. Da habe ich ihm > immer gern zugehört. > > Aber noch mehr Stunden für Laberfächer verschwenden und dafür > logischerweise weniger Mathematik und Naturwissenschaften ist in > heutiger Zeit nicht vertretbar. Ich glaube du hast weder Sinn und Bedeutung von Fächern wie Sport, Musik und Kunst noch die Argumentation dahinter verstanden. Diese Fächer schulen die Kreativität der Schüler und legen damit die letztendlich die Grundlagen zum selbständigen Denken, des Verstehen (im Sinne von Erkennen) sowie der Fähigkeit, Vorhandenes weiterzudenken. Die wichtigsten Eigenschaften in den Natur- und Ingenieurswissenschaften. Auch wichtiger als mathematische Fähigkeiten, denn die (bzw. deren Anwendung) bauen erst darauf auf.
> Re: Auf Lehramt studieren heutzutage doch zu schwierig?
Mathematik und Physik schon.
Mach besser evangelische Theologie und Sport, ist nicht so
anspruchsvoll.
Wühlhase schrieb: > Diese Fächer schulen die Kreativität der Schüler und legen damit die > letztendlich die Grundlagen zum selbständigen Denken, [...] Genau! Wir zerwarzen uns das Gehirn durch auswendig gelernte Dinge aber Denken lernen wir kaum. Kreativ mit Dingen umgehen, Lösungsansätze finden. Das ist richtig schlimm, auch einfach so praktisch-handwerkliche Grundfähigkeiten wie "einen Draht abisolieren" können schon viele Studenten nicht. Ich hole mal etwas aus, das ist jetzt eine Behauptung meinerseits: Die Generation unserer Großeltern konnte im Haushalt noch fast alles verstehen und noch viel mehr selber machen/reparieren. Nicht alles, aber fast alles. Und das haben die auch getan. Ich beobachte wie das immer weiter zurückgeht. Viele können heute nichtmal gerade Löcher in die Wand bohren oder eine Lampe anschließen. Oder einen Siphon abschrauben, saubermachen, ranschrauben. Ich vermute der Grund ist, dass sich die Menschen immer weniger zutrauen und das liegt darin dass wir uns mit immer mehr Hightech umgeben. Ganz früher, vor paar 1000 Jahren wusste man fast nix von den Dingen um sich, da brauchte man Religionen als Erklärung. Dann, sagen wir zwischen 1700 und 1930, da konnte man fast alles im Alltag verstehen und reparieren. Seitdem überholt uns die Technik, das war am Anfang auch verständlich, aber ist es heute nichtmehr. Wir sind umgeben mit Dingen die wir weder verstehen noch reparieren können. Wir hier im Forum verstehen vielleicht noch etwas mehr, aber der Durchschnittsmensch betrachtet den Computer als Blackbox in dem ein Geist wohnt. Und das nehme ich dem gar nicht übel! Man kann nicht alles verstehen oder wenn man das will hat man keine Zeit mehr für was Anderes. Jedenfalls reparieren die Leute ihr Zeug nichtmehr, ist günstig geworden und selbst einfache Dinge wie ein Radio kann man oft nichtmehr reparieren. Oder die Waschmaschine. Früher war das sehr viel einfacher. Ich behaupte wir haben den jüngeren Generationen dieses Interesse am Verständnis um unsere Alltagsgegenstände aberzogen, es gibt zu viele zu hochintegrierte Dinge und die ändern sich auchnoch alle paar Jahre. Das führt dazu, dass die Menschen nichtmehr Wissen wie etwas funktioniert, sondern nurnoch glauben können, dass es das macht was die Werbung/Hersteller sagt. Und aus diesem Grund kommen gerade wieder die Pseudowissenschaften und Religionen hoch, wir leben in einer sinnentleerten Welt in der die Allermeisten keine Chance haben ihre Umwelt zu verstehen. Ich fände es sehr gut wenn man da gezielt auch in der Schule gegen angeht, mal Geräte zerlegt und zeigt, dass das alles gar kein Voodoo ist. Aber eben auch das ist schwer weil heute eben vieles doch sehr an Voodoo grenzt und man sich wundert, dass Geräte überhaupt so lange fehlerfrei funktionieren.
Wühlhase schrieb: > Ich glaube du hast weder Sinn und Bedeutung von Fächern wie Sport, Musik > und Kunst noch die Argumentation dahinter verstanden. > > Diese Fächer schulen die Kreativität der Schüler Das sportliche Betätigung für's Wohlbefinden eine Rolle spielt, bestreitet sicher niemand, aber das Sport, zumindest so wie in der Schule praktiziert, die Kreativität fördert möchte ich mal stark bezweifeln. In der Schule gings es bei uns im Sport letztendlich um Leistung - entweder Du schaffst die 100m in einer vorgegebenen Zeit oder nicht, Du bringst den Felgaufschwung oder nicht. Dementsprechend wird Deine Sportnote ausfallen, mit Kreativität hat das nichts zu tun. Musik und Kunst sind ohne Zweifel dem Allgemeinwissen zuträglich und Kunst und Musik gehört im Leben genauso dazu wie die Luft zum Atmen. Aber im Musikunterricht muß(te) ich nun mal auch vorsingen, und glaube mir das willst Du nicht hören, was natürlich benotet wurde. Das hat auch nichts mit Kreativität zu tun. Kreativ bin ich wenn ich ein Musikstück komponiere, einen Text zu einer Melodie schreibe oder eine Oper für die Bühne arrangiere. Im Zeichnen (Kunst) genau das selbe. Das Problem ich kann nicht zeichnen, mal abgesehen von technischen Zeichnungen. Und was meinst Du wohl wie sich dieses nicht vorhandene Talent auf die Benotung ausgewirkt hat? Das man auch bei den Studenten auf körperliche Fitness achtet ist in Ordnung, aber wenn Sport zu wichtigsten Fach wird, dann läuft da was schief, wenn ich eigentlich Mathematik, Physik etc. studiere. Zeno
Zeno schrieb: > Es ist keine Schande wenn man einen Real- oder auch nur > Hauptschulabschluß macht. In einigen Bundesländern kannst du die schon gar nicht mehr machen. Abgeschafft umbenannt zusammengelegt, wegen des sozialen Stigmas und weil die Hauptschule in der Statistik so schlecht aussah. Es ist die Fortsetzung des schleichenden Prozesses der schon mit der Abschaffung der Sonderschulen begann. Was permanent geleugnet wird ist, dass man irgendwo ein Sammelbecken braucht für die, die es nun mal nicht schaffen. Da kann man Schultypen noch so oft abschaffen, schlechte Schüler bleiben, auch wenn man sie in einer Gemeinschaftsklasse versteckt. Bevor man sie versteckte generierten die niedrigeren Schultypen noch eine gewisse Motivation für die Grenzfälle und diejenigen die eigentlich gut genug aber nur zu faul waren. "Da will ich nicht runter, also strenge ich mich mal ein bisschen an.". > Hier müssen wir in der Gesellschaft wieder > umdenken und auch diese Schulabschlüsse wertschätzen. Der Trend läuft in die völlig andere Richtung. > Für die Lehrberufe > braucht es kein Abitur. Leider drücken zu viele Abiturienten mangels > Studienplatz Leute mit den genannten Abschlüssen aus den Lehrberufen. Wenn der Trend so weitergeht, dann haben wir in ein paar Jahren das von vielen Erziehungsspezialisten so hochgelobte Einheitsschulsystem. Wie "gut" das läuft kann man in den USA beobachten. Vielleicht haben wir Glück und kommen mit einem Blauen Auge davon. Die Probleme mit den geschenkten Abis werden so groß, dass irgendwann ein Abi II eingeführt wird. Das Abi II berechtigt dann zum Studium, das Abi entspricht einem heutigen Realschulabschluss und die Gemeinschaftsschule der Hauptschule. Dann beginnt der Zyklus von neuem.
Wieso? Läuft doch super! Wir brauchen keine denkenden Individuen, sondern Konsumenten. Die "Bildung" soll mal gerade so gut sein, um sich vom Mindestlohn den neusten 4k-UHD-Smart-TV vom Mediamark in 84 Monatsraten zu 0% zu finanzieren.
Man müsste die Schulabschlüsse wieder von der Schwierigkeit her weiter auseinander ziehen. Sprich das Abi so schwer machen, dass halt nur 10-15% der Leute das schaffen. Realschule dann so das das weitere 20% schaffen, Hauptschule mit Quali dann 30% und ohne Quali der Rest. Dann ist ein Realschulabschluss und auch ein Quali wieder was Wert. Hie in Bayern nehmen Sparkassen für die Ausbildung nur sehr gute Realschüler oder gute Gymnasiasten. Weil von denen gibt es viele. Und auch das Abi hier ist nicht so irre schwer. Gut ich hab noch g9 gemacht, aber Probleme hatte ich da nur in Lernfächern wie Latein und so wo man sich stumpf Dinge in den Kopf prügeln musste, sonst war das klar teilweise anspruchsvoll aber nicht so dass man es nicht schaffen kann. Das könnte man durchaus härter machen aber hat man eben nicht mit dem g8.
Zeno schrieb: > Das sportliche Betätigung für's Wohlbefinden eine Rolle spielt, > bestreitet sicher niemand.... Das ist vollkommen richtig. Deshalb: Es lebe der Sport! https://www.youtube.com/watch?v=7mF-h-wvhQI MfG Paul
-gb- schrieb: > Das könnte > man durchaus härter machen aber hat man eben nicht mit dem g8. Na ja bei uns gab's eigentlich nur g8 und ich sehe darin kein Problem. Das Problem ist momentan das in unserem Bildungssystem/Bildungsabläufen die Struktur fehlt und deshalb braucht es halt länger. Dieses Wahlsystem bringt mit sich, das eine effektive Stundenplanung an den Schulen kaum möglich ist (viele Freistunden, dafür Unterricht bis in den späten Nachmittag etc.). Wenn der Lehrer keine Lust mehr hat wird halt mal ein Projekt gemacht. Im übrigen mach eh jeder was er für richtig hält. Hier wären einheitliche Lehrpläne schon ein gutes Instrument, aber das bekommen wir ja noch nicht mal in einer Stadt hin geschweige denn Bundesweit. Mit einheitlichen Lehrplänen und kontinuierlichem zielgerichteten Arbeiten könnte man so manches effektiver gestalten und g8 wäre dann definitiv kein Problem. Ich denke mal die g9 Geschichte ist auch der Tatsache geschuldet, daß zu viele Leute Abi machen, auch solche die leistungsmäßig nicht dafür geeignet sind. Ja und zu guter letzt müssen wir auch wieder lernen nicht so gute Leistungen als solche zu bewerten und zu benennen. Ein Durchschnitt von 2,6 ist eben keine gute Leistung sondern nur eine befriedigende Leistung. Für manchen mag das jetz zwar Erbsenzählerrei sein, aber damit geht es los. Zeno
Zeno schrieb: > Wühlhase schrieb: >> Ich glaube du hast weder Sinn und Bedeutung von Fächern wie Sport, Musik >> und Kunst noch die Argumentation dahinter verstanden. >> >> Diese Fächer schulen die Kreativität der Schüler > > Das sportliche Betätigung für's Wohlbefinden eine Rolle spielt, > bestreitet sicher niemand, aber das Sport, zumindest so wie in der > Schule praktiziert, die Kreativität fördert möchte ich mal stark > bezweifeln. In der Schule gings es bei uns im Sport letztendlich um > Leistung - entweder Du schaffst die 100m in einer vorgegebenen Zeit oder > nicht, Du bringst den Felgaufschwung oder nicht. Dementsprechend wird > Deine Sportnote ausfallen, mit Kreativität hat das nichts zu tun. > > Musik und Kunst sind ohne Zweifel dem Allgemeinwissen zuträglich und > Kunst und Musik gehört im Leben genauso dazu wie die Luft zum Atmen. > Aber im Musikunterricht muß(te) ich nun mal auch vorsingen, und glaube > mir das willst Du nicht hören, was natürlich benotet wurde. Das hat auch > nichts mit Kreativität zu tun. Kreativ bin ich wenn ich ein Musikstück > komponiere, einen Text zu einer Melodie schreibe oder eine Oper für die > Bühne arrangiere. Im Zeichnen (Kunst) genau das selbe. Das Problem ich > kann nicht zeichnen, mal abgesehen von technischen Zeichnungen. Und was > meinst Du wohl wie sich dieses nicht vorhandene Talent auf die Benotung > ausgewirkt hat? Ganz ehrlich...ich war sowohl in Kunst als auch in Sport bis, sagen wir mal zur zehnten Klasse, eine Niete. Zeichnen ging noch, aber meist mußten wir irgendwelche Scheiße mit dem Tuschkasten hinklecksen...was ich rein gar nicht konnte. Zur elften Klasse konnte ich Kunst abwählen-zum Glück. Mußte mir dafür nochmal Musik antun, war furchtbar, obwohl mir Musik meistens Spaß gemacht hat. Hab früher als Kind mal ne Weile Geigenunterricht gehabt (war da aber auch nicht so richtig gut) und hab mir als Jugendlicher später dafür Gitarre autodidaktisch beigebracht. Und Sport war bis zur zehnte Klasse eine Qual...mit miesen Noten, furchtbar. Hat mir danach aber Spaß gemacht und ich wurde dann auch besser. Dennoch würde ich diese Fächer unbedingt im Stundenplan belassen und sie sogar ausweiten, es macht nicht jedes Fach für jeden Schüler Sinn, genau kann man das aber est 30 Jahre später feststellen. Außerdem liegt das nunmal in der Natur der Schule mit vielen Schülern. Das dreigliedrige Schulsystem hat diesem Umstand, daß es unterschiedliche Lerntypen gibt, früher mal sehr gut Rechnung getragen. Da konnte auch aus einem Hauptschüler ein guter Handwerker werden und selbst da bestand die Möglichkeit, wenn der Groschen erst nach der Schule fiel, das Abitur nachzuholen. Dumm mußte da niemand sterben..außer denen, die entweder wirklich doof wie Stroh waren oder es nicht wollten.
-gb- schrieb: > Ganz früher, vor paar 1000 Jahren wusste man fast nix von den Dingen um > sich, da brauchte man Religionen als Erklärung. Ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich so war. Auch einfache Bauern musste in der Antike schon mit "moderner" Technik umgehen können, vorausschauend planen und sich organisieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die damals auch schon richtig gut drauf waren, was (einfache) mechanische Aufbauten, Biologie, Wetterkunde... betraf und das ganze ohne irgendwelchen Götter.
Die Technik hatten sie bestimmt verstanden und die Geräte auch, aber sobald es in die Chemie oder Biologie ging war es vermutlich schnell aus. Also ich meine ich kann auch ein Brot backen wenn ich weiß wie es funktioniert (handwerklich) und trotzdem muss ich nicht verstanden haben was da auf chemischer Ebene passiert, also was Hefe ist und so. Und wenn das mal gut klappt dann hatte ich eben Glück und wenn es nichts wird dann war der da oben eben böse auf mich und ich muss öfter beten. So auf der Ebene vermute ich dass das war. Und da sind wir heute doch auch! Wir können das Handy bedienen, aber wenn es mal nicht geht oder einen obskuren Fehler macht dann bleibt uns nur Aus- und wieder Einschalten und zum Service schicken. Und manche fangen eben heute auch wieder an mehr zu beten oder sich die Welt in Pseudowissenschaften zu erklären. Kupferspiralen gegen Handystrahlen hängen sich da die Leute für viel Geld in die Bude. Das alles schmückt sich mit höchst wissenschaftlichen Worten, so eine Packungsbeilage klingt für den Durchschnittsmenschen total glaubhalt und vor allem genauso glaubhaft wie echte Wissenschaft. Nur, dass es einfacher zu verstehen ist und daher wird es angenommen. Physik zu studieren oder sonst wie zu erlernen ist halt schwer und mit Mühe verbunden.
Ich sehe das größte Problem darin, dass eine große Anzahl der Mathe- u. Physiklehrer u. Proffessoren zwar das fachliche Wissen haben, didaktisch aber "unter aller Sa_" sind. Ich selbst hatte in Mathe zwar fachlich nie Probleme, hatte aber mit jeden zweiten Lehrer in Schule/Studium meine Dispute, weil er ein Thema umständlich erklärt hat. Aktuell erlebe ich es bei meiner Tochter (z.Z. 12. Klasse Gym.), dass sie im Unterricht fast nichts kapiert, aber nach 2-3 Nachhilfestunden von mir alle paar Wochen dennoch in Mathe Einsen schreibt. my 2 cent. Ich bin kein Pädagoge
Hatte ich auch schon kritisiert. In meinem Studium war die Didaktik im Vergleich zu den Fachwissenschaften vielleicht 1:7 oder so. Also ganz grob. Und vom Lernaufwand war es noch unausgewogener weil man in Didaktik eigentlich immer ohne Lernen mittelmäßig bestanden hat. Ich muss da aber die Didaktiker in Schutz nehmen, die sind sehr bemüht und machen gute Arbeit. Die Einteilung wieviele Punkte es für was gibt und was verpflichtend belegt werden muss geschieht an anderer Stelle.
Michael S. schrieb: > weil er ein Thema umständlich erklärt hat. Mit Sorge musst eich vernehmen, dass unsere Jüngste etwas von Schwierigkeiten mit "unvernünftigen" Zahlen erzählte. Durch etwas Recherche kam ich darauf, dass sie "irrationale" Zahlen meinte. Als ich ihr sagte, dass diese "Übersetzung" doch etwas allzu wörtlich und hier sowieso falsch sei, meinte sie, das käme von ihrem Lehrer. Den dann bei nächster Gelegenheit darauf angesprochen erwiderte er, dass das doch nur als Witz gemeint gewesen sei... :-O Ich musste ihm dann mit Nachdruck deutlich machen, dass der Witz bei den Adressaten offenbar nicht so richtig ankam.
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Oh in Mathe richtig gruselig fand ich ja gemischte Brücke, also sowas wie
man lernt als Schüler immer dass man einen Malpunkt weglassen kann aber hier wird ein Summenzeichen weggelassen. Wieso unterrichtet man sowas? Kann diese Schreibweise nicht man sterben gehen?
-gb- schrieb: > Wieso unterrichtet man sowas? Kann diese Schreibweise nicht man sterben > gehen? Vermutlich weil es umgangssprachlich nach wie vor oft benutzt wird. Oder sagst Du "Ich war zwei Komma fünf Tage in München"? Doch wohl eher zweieinhalb.
Stimmt, das hatte ich nicht bedacht. Aber muss man auch damit rechnen? Man könnte doch verlangen, dass man es wenn man damit rechnen möchte das vorher umrechnet oder eben anders hinschreibt. Z. B. als 2+1/3. Also die Schreibweise stört mich, da muss ein + rein.
Lothar M. schrieb: > Michael S. schrieb: >> weil er ein Thema umständlich erklärt hat. > Mit Sorge musst eich vernehmen, dass unsere Jüngste etwas von > Schwierigkeiten mit "unvernünftigen" Zahlen erzählte. Durch etwas > Recherche kam ich darauf, dass sie "irrationale" Zahlen meinte. Als ich > ihr sagte, dass diese "Übersetzung" doch etwas allzu wörtlich und hier > sowieso falsch sei, meinte sie, das käme von ihrem Lehrer. Den dann bei > nächster Gelegenheit darauf angesprochen erwiderte er, dass das doch nur > als Witz gemeint gewesen sei... :-O > > Ich musste ihm dann mit Nachdruck deutlich machen, dass der Witz bei den > Adressaten offenbar nicht so richtig ankam. Dafür kann der Lehrer aber nix. Bei den anderen Schülern ist der sicherlich richtig angekommen. Stand bestimmt schon x-Mal "irrational" and der Tafel und im Buch. Den Witz hat unserer Mathelehrer damals auch gebracht, das hat keiner missverstanden.
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Gustl B. schrieb: > Aber muss man auch damit rechnen? Die Verwirrung wird noch größer, wenn man Variablen benutzt. Die Schreibweise
zeigt einen gemischten Bruch mit einer Addition zwischen der ganzen Zahl und dem Bruch und die Schreibweise
zeigt eine Multiplikation zischen der Variable a und dem Bruch :-(
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Und genau deshalb gehört das verboten. Also nicht falsch verstehen, die Sprechweise kann man ja dulden, aber sobald das hingeschrieben wird muss das ein + stehen oder eben alles als ein Bruch.
> Das sportliche Betätigung für's Wohlbefinden eine Rolle spielt, > bestreitet sicher niemand, Stimmt, ich fühlte mich dadurch beschissen weil Sport in der Schule für mich der reinste Horror war - und ich war damit nicht alleine. Da frage ich mich welchen Sinn Sport in der Schule hat. Zu diesem Thema wurde hier Beitrag "Schulreform - Sportunterricht" schon alles gesagt. Etwa 10 Jahre nach meinem Abi habe ich dann mit Sport angefangen, vorher hat mir der Schulsport alle Motivation genommen. Noch schlimmer ist Kunst und Musik. Wozu sowas in der Schule? Zum Glück konnte ich diesen Unsinn nach der 10. oder 11. abwählen. Kostete nur Zeit, die dann fehlte um für Mathematik, Physik und Chemie zu lernen. Ist ja leider so, wenn man Mathe und Physik als Leistungskurs hat, muss man für Deutsch die meiste Zeit aufwenden. Wieso soll man sich dann noch durch Kunst und Musik nötigen lassen? Die meisten Schüler in meinem Gymnasium liesen ihre Bilder ja auch gegen Bezahlung von anderen Schülern teilweise aus anderen Schulen malen. Oder von ihren Eltern oder irgendjemanden aus der Verwandtschaft. Was bringt das also? Viele sind zum Malen eben nicht begabt. So kommt es vor dass manche wegen Kunst, Musik und Deutsch vom Gymnasium fliegen. Womit wir beim nächsten Punkt wären, dem Deutschunterricht. Ich halte das Fach für notwendig. Aber bitte nicht so. Geschätzt 90% der Abiturienten haben durch diesen Deutschunterricht von deutscher Rechtschreibung und deutscher Grammatik keine Ahnung. Für eine gute Note zählt ja nur die Seitenzahl die man abgibt. Inhalt zählt wenig, Rechtschreibung zählt weniger. Wenn man dann den Lehrer fragt, welche inhaltlichen Punkte fehlen um die schlechte Note zu begründen, kommen solche Sprüche wie "4 Seiten reichen nur für eine 4".
Michael S. schrieb: > Ich sehe das größte Problem darin, dass eine große Anzahl der > Mathe- u. Physiklehrer u. Proffessoren zwar das fachliche Wissen haben, > didaktisch aber "unter aller Sa_" sind. > > Ich selbst hatte in Mathe zwar fachlich nie Probleme, hatte aber mit > jeden zweiten Lehrer in Schule/Studium meine Dispute, > weil er ein Thema umständlich erklärt hat. Ich hatte mit Mathe- und Physiklehrern die wenigsten Probleme. Die Lösungen der Aufgaben waren eindeutig und die Bewertungen somit fair. Anders in den Laberfächern.
-gb- schrieb: > (...) oder sich die Welt in > Pseudowissenschaften zu erklären. Kupferspiralen gegen Handystrahlen > hängen sich da die Leute für viel Geld in die Bude. Von Kupferspiralen zur GSM-Neutralisation habe ich bislang noch nichts gehört, obwohl mir vieles aus der bizarren Esoterik-Welt durchaus bekannt ist. Falls vorhanden, kann die Tochter bzw. Enkelin sicherlich den üblichen Verwendungszweck (und Anwendungsort) einer Kupferspirale benennen. :-D
Dipl.-Ing. schrieb: > Ich hatte mit Mathe- und Physiklehrern die wenigsten Probleme. Die > Lösungen der Aufgaben waren eindeutig und die Bewertungen somit fair. > Anders in den Laberfächern. Dafür hapert es bei dir ganz offensichtlich an der Lesekompetenz. Den Beitrag, den du zitierst hast du offenbar nicht verstanden.
Lothar M. schrieb: > Ich musste ihm dann mit Nachdruck deutlich machen, dass der Witz bei den > Adressaten offenbar nicht so richtig ankam. Dann hat ihn Deine Tochter nicht verstanden. An so einem "Witz" ist sicherlich nichts auszusetzen, weil der Lehrer garantiert den richtigen Begriff eingeführt hat. An machen Stellen ist Unterricht, meist bedingt durch den gerade zu unterrichtenden Inhalt, halt etwas trocken (oh, wie spannend sind irrationale Zahlen aus Schülersicht) und soll durch solche Gags etwas aufgelockert werden. Wenn Deine Tochter den Witz nicht versteht, dann hat sie wohl schon längere Zeit nicht aufgepasst.
Gustl B. schrieb: > Stimmt, das hatte ich nicht bedacht. Aber muss man auch damit rechnen? > Man könnte doch verlangen, dass man es wenn man damit rechnen möchte das > vorher umrechnet oder eben anders hinschreibt. Z. B. als 2+1/3. Also die > Schreibweise stört mich, da muss ein + rein. Nö bei der Schreibweise eben nicht. Das ist vielleicht mal eine Sache die man lernen muß, obwohl ich mit dieser Schreibweise nie Probleme hatte. Zeno
Dipl.-Ing. schrieb: > Noch schlimmer ist Kunst und Musik. Wozu sowas in der Schule? Zum Glück > konnte ich diesen Unsinn nach der 10. oder 11. abwählen. Unsinn ist es nicht. Für die Allgemeinbildung ist es schon gut und Musik und Kunst gehören schon zum Leben mit dazu. Kunst z.B. ist ja nicht nur Malerei sondern kann viele Facetten haben. Ich bin aber der Meinung, daß man beispielweise Malen nicht mit Noten bewerten sollte, denn das ist definitiv eine Frage des Talentes. Ebenso verhält es sich mit Singen oder auch dem Spielen eines Instrumentes. Allerdings gibt es in beiden Fächern auch Faktenwissen und das kann man schon benoten. Klar finden das die meisten nicht toll, aber so etwas kann oder besser muß man pauken wie z.B. Geschichtsdaten. Mir hat auch nicht alles Spaß gemacht, aber danach wurde ich nicht gefragt. Abwählen konnten wir auch nichts - es gab einen Lehrplan und der war Gesetz. Eine Wahlmöglichkeit hatten wir in der 11./12. Klasse : Musik oder Kunst. Damals fand ich das auch ätzend, aber im Nachhinein muß ich sagen etwas kulturelle Bildung hat nicht geschadet. Wir hatten auch mal solche Fächer wie Nadelarbeit. Fand ich auch nicht toll, aber dafür bekomme ich heut auch mal einen Knopf angenäht. Zeno
Dipl.-Ing. schrieb: > Für eine gute Note zählt ja nur die Seitenzahl die man > abgibt. Nö bei uns standen unter einem Aufsatz 4 Noten: Inhalt Form Rechtschreibung/Grammatik Gesamtnote (max. 1 Note besser als die schlechteste der 3 Teilnoten mit einer Ausnahme Inhalt=5 (=Thema komplett verfehlt) >> Gesamtnote 5) Zeno
Zeno schrieb: > Nö bei uns standen unter einem Aufsatz 4 Noten: > Inhalt > Form > Rechtschreibung/Grammatik > Gesamtnote (max. 1 Note besser als die schlechteste der 3 Teilnoten > mit einer Ausnahme Inhalt=5 (=Thema komplett verfehlt) >> Gesamtnote Interessant. In welcher Schule war das und in welchem Jahr ungefähr. Also ich kenne keine Schule wo das so gehandhabt wird.
Zeno schrieb: > Ebenso > verhält es sich mit Singen oder auch dem Spielen eines Instrumentes. > Allerdings gibt es in beiden Fächern auch Faktenwissen und das kann man > schon benoten. Klar finden das die meisten nicht toll, aber so etwas > kann oder besser muß man pauken wie z.B. Geschichtsdaten. Ein Instrument kann jeder lernen. Was natürlich nicht heißt, dass jeder zum Meister werden kann. Aber so etwas wurde bei uns schonmal gar nicht angeboten. Malen und Singen hingegen kann nicht jeder lernen. Geschichtsdaten kann man lernen, sind für die Schule aber leider kaum relevant weil nur die Interpretation von Quellen und die Wiedergabe der Meinung des Lehrers zählt. Heutzutage weiß doch kein Schüler mehr wann der 30jährige Krieg war, nur als Beispiel. Zu meiner Schulzeit wusste es auch keiner.
Dipl.-Ing. schrieb: > Heutzutage weiß doch kein Schüler mehr wann der 30jährige Krieg war oder wie lange er gedauert hat.
Dipl.-Ing. schrieb: > Interessant. In welcher Schule war das und in welchem Jahr ungefähr. > Also ich kenne keine Schule wo das so gehandhabt wird. Vor gut 40 Jahren im Osten der Republik. Valor schrieb: > Heutzutage weiß doch kein Schüler mehr wann der 30jährige Krieg war > > oder wie lange er gedauert hat. <Ironie> 10 Jahre? </Ironie> Zeno
Dipl.-Ing. schrieb: > Ein Instrument kann jeder lernen. Nicht unbedingt - ein bissel Taktgefühl braucht es da schon. Zeno
Dipl.-Ing. schrieb: > Geschichtsdaten kann man lernen, sind für die Schule aber leider kaum > relevant weil nur die Interpretation von Quellen und die Wiedergabe der > Meinung des Lehrers zählt. Wir mußten schon Jahreszahlen lernen und das wurde auch abgefragt - grauselig, auswendig lernen. Ja und bestimmte Geschichtsereignisse mußten wir auch interpretieren und ja da war es schon gut, wenn man da die Meinung des Lehrers kannte. War in Kunst auch nicht anders, wenn es hieß ein Bild interpretieren. Trotz dieser Widrigkeiten halte ich Kunst und auch unsere Geschichte für wichtig. Zeno
Zeno schrieb: > Nö bei der Schreibweise eben nicht. Das ist vielleicht mal eine Sache > die man lernen muß, obwohl ich mit dieser Schreibweise nie Probleme > hatte. Ich hatte damit selbst auch keine Probleme, aber finde das nicht ok, dass man sowas unterrichtet. Und wenn man es unterrichtet, sollte man dazusagen, dass es das zwar gibt, aber dass man es möglichst nicht verwenden sollte. Und ja, natürlich gerade bei der Schreibweise sollte man das + schreiben. Bei der Sprechweise ist meist eindeutig klar dass da ein + weggelassen wurde, aber berechne doch mal
was ist da das Ergebnis? Ohne Kontext ist da nichts klar. Ich versuche in Praktika mit Studenten immer alles zu vermeiden was unnötig verwirren könnte, und genau sowas gehört da dazu.
Dipl.-Ing. schrieb: > Malen und Singen hingegen kann nicht jeder lernen. Das ist auch gut so, sonst bräuchte man mehr solcher Schilder: http://1.bp.blogspot.com/-3A0w8LMtZy0/UZeJtTqVGxI/AAAAAAAAJTw/B_sy5U3JU88/s1600/001.JPG MfG Paul
Wir mussten in Geschichte nie Jahreszahlen lernen.
Gustl B. schrieb: > Und ja, natürlich gerade bei der Schreibweise sollte man das + > schreiben. Bei der Sprechweise ist meist eindeutig klar dass da ein + > weggelassen wurde, aber berechne doch mal ..... 7,33333333333...... Zeno
Paul B. schrieb: > http://1.bp.blogspot.com/-3A0w8LMtZy0/UZeJtTqVGxI/AAAAAAAAJTw/B_sy5U3JU88/s1600/001.JPG Das Schild ist klasse - wo gibt es die?
Zeno schrieb: > 7,33333333333...... Das stimmt für den Fall, dass da ein + weggelassen wurde. In der Mathe kann man aber auch den Malpunkt weglassen wie in y=2x. Ja Du hast recht, zwischen zwei Zahlen macht man das üblicherweise nicht. Aber bedeutet das auch, dass man das nicht darf? Gut normale Zahlen wie 12 heißt ja uch nicht 1+2 und auch nicht 1*2 sondern 1*10+2. Dann wäre
was aber auch keinen Sinn macht, wobei ... in einem Stellenwertsystem, müssen da immer ganze Zahlen an jeder Stelle stehen? Könnte man 50 (dezimal) nicht auch als
schreiben? Klar hab ich noch nie gesehen aber gibt es irgendwo harte Gesetze innerhalb der Mathe was erlaubt ist und was nicht?
Zur Zeit ist Lehramt für Grund- und Mittelschulen der große Renner. Erforderlicher Notenschnitt besser als 3,6 Dieses "Studium" könnte man auch locker neben einer Vollzeitberufstätigkeit machen; VHS-Niveau. Z. B. Start in Bayern A12 Stufe 5, am Anfang 6 Wochen Ferien, danach jährlich 14 Wochen.
Jo S schrieb: > Dieses "Studium" könnte man auch locker neben einer > Vollzeitberufstätigkeit machen; Inhaltlich kann sein und kommt wohl auf die Fächer an und das was man schon kann, aber da gibt es einige Veranstaltungen wie Praktika mit Anwesenheitspflicht.
Das werden jetzt wieder ein paar für "Disneyland" halten, aber haben will den Job dann doch keiner.
genervt schrieb: > Das werden jetzt wieder ein paar für "Disneyland" halten, aber haben > will den Job dann doch keiner. Warum auch? Mittelschule ist in Bayern der neue Name für Hauptschule. Wer die Möglichkeit hat qualifiziert sich mit geringem Mehraufwand als Lehrer an Realschulen oder Gymnasien statt es anzustreben an einer Hauptschule mit A12 ohne Beförderungsmöglichkeit zu versauern. Unabhängig von der Beförderungsmöglichkeit unterrichtet man ein leichteres Publikum. Mit den Flüchtlingen wird der Job in der Hauptschule in den nächsten Jahren nicht einfacher. Die Flüchtlinge sind laut der aktuellen Prognose das Bayerischen Kultusministeriums zum Lehrerbedarf der Hauptgrund für einen prognostizierten Mangel an Lehrern in dem Bereich.
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Just my 2 cents: Zeno schrieb: > Ich bin aber der Meinung, daß man beispielweise Malen nicht mit Noten > bewerten sollte, denn das ist definitiv eine Frage des Talentes. Ebenso > verhält es sich mit Singen oder auch dem Spielen eines Instrumentes. Vielleicht ist der Unterschied aber auch, dass man in diesem Kulturkreis wesentlich früher mit einer musischen/ künstlerischen Ausbildung beginnt. Während sich das Interesse für E-tech, Physik,... eher später entwickelt, werden diese künstlerischen Fächer oft schon in der Kindheit gezielt gefördert. Die meisten Musiker die an einer deutschen Hochschule zum Studium zugelassen(!) werden, haben im Vergleich zu anderen Studiengängen bereits eine Berufsausbildung hinter sich. Entsprechende Aufnahmetests sind in naturwissenschaftlichen-/MINT-Fächern undenkbar. Persönlich (mein Erfahrunngshorizont umfasst Musikhochschule, Fachhochschule und nun Fernuni) finde ich es interessant, dass mein (Ing)Studium den Eindruck macht sich mit hochkomplexen und überlegenen Sachverhalten auseinanderzusetzen, während man an vielen Stellen im Grunde Jahrhunderte nur alte Überlegungen einübt (Fourier, Gauß, Induktion, ...). Der "kreative" Teil der mich zum Studium motiviert, kommt - wenn überhaupt - eher in den späteren Semestern vor. Wochenlang Stücke einzuüben hat für mich in dem selben Maße mit Kunst zu tun, wie ich einen Mathematiker als talentiert bezeichnen würde, der die Lösungsschritte zum Gaußverfahren versucht auswendig anzuwenden.
Henry G. schrieb: > Dafür kann der Lehrer aber nix. Bei den anderen Schülern ist der > sicherlich richtig angekommen. Augenscheinlich nicht. Schalltot schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Ich musste ihm dann mit Nachdruck deutlich machen, dass der Witz bei den >> Adressaten offenbar nicht so richtig ankam. > Dann hat ihn Deine Tochter nicht verstanden. An so einem "Witz" ist > sicherlich nichts auszusetzen, weil der Lehrer garantiert den richtigen > Begriff eingeführt hat. Sicher. Er hat es ja auch nicht so "gemeint". Aber auch wenn er vielleicht von jedem Mathelehrer seit Erfindung der irrationalen Zahlen gemacht wird: es ist ein blöder Witz. Es ist aus edukativer Sicht nicht besonders schlau, jemandem, der evtl. von vorn herein keine extreme Affinität zur Mathematik hat, zu erzählen, Zahlen seien irgendwie "unvernünftig". Wenn einem Lehrer kein besserer "Witz" einfällt, dann sollte er seinen Unterricht besser "trocken" machen... > Wenn Deine Tochter den Witz nicht versteht, dann hat sie wohl schon > längere Zeit nicht aufgepasst. Ja, seis drum. Die maximal erreichbaren 15 Punkte hat sie trotzdem.
Hallo Schaltttot. Schalltot schrieb: > Wenn Deine Tochter den Witz nicht versteht, dann hat sie wohl schon > längere Zeit nicht aufgepasst. Kommt darauf an. Kinder sind im allgemeinen erst ab ca. 10 Jahren in der Lage, sowas wie Ironie zu verstehen. Wenn Du früher mit solchen Witzen kommst, überforderst Du die meisten. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Henry G. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Michael S. schrieb: >>> weil er ein Thema umständlich erklärt hat. >> Mit Sorge musst eich vernehmen, dass unsere Jüngste etwas von >> Schwierigkeiten mit "unvernünftigen" Zahlen erzählte. Durch etwas >> Recherche kam ich darauf, dass sie "irrationale" Zahlen meinte. Als ich >> ihr sagte, dass diese "Übersetzung" doch etwas allzu wörtlich und hier >> sowieso falsch sei, meinte sie, das käme von ihrem Lehrer. Den dann bei >> nächster Gelegenheit darauf angesprochen erwiderte er, dass das doch nur >> als Witz gemeint gewesen sei... :-O > Dafür kann der Lehrer aber nix. Bei den anderen Schülern ist der > sicherlich richtig angekommen. Stand bestimmt schon x-Mal "irrational" > and der Tafel und im Buch. Den Witz hat unserer Mathelehrer damals auch > gebracht, das hat keiner missverstanden. Kinder verstehen bis etwa 12 Jahre keine Ironie oder dergleichen. Das kann das Gehirn einfach noch nicht. Wenn der Lehrer dauernd von unvernünftigen Zahlen quatscht ist Unverständnis seitens der Kinder angebracht-und der Lehrer gehört erst gemaßregelt und dann auf (Fort)-Bildung geschickt.
Dipl.-Ing. schrieb: > Geschichtsdaten kann man lernen, sind für die Schule aber leider kaum > relevant weil nur die Interpretation von Quellen und die Wiedergabe der > Meinung des Lehrers zählt. Heutzutage weiß doch kein Schüler mehr wann > der 30jährige Krieg war, nur als Beispiel. Zu meiner Schulzeit wusste es > auch keiner. Bei uns im Studium (Wahlfach zum Thema aktuelle Probleme der Finanzwirtschaft) hat der Dozent kurz gefragt, wie lange es unser Grundgesetz schon gibt. Auch wenn ich die exakte Jahreszahl nicht wußte war ich schockiert, daß sich jemand meldete und mit dem Unterton der Vermutung irgendwas von Kaiserzeit erzählte.
Dipl.-Ing. schrieb: > Zeno schrieb: >> Nö bei uns standen unter einem Aufsatz 4 Noten: >> Inhalt >> Form >> Rechtschreibung/Grammatik >> Gesamtnote (max. 1 Note besser als die schlechteste der 3 Teilnoten >> mit einer Ausnahme Inhalt=5 (=Thema komplett verfehlt) >> Gesamtnote > > Interessant. In welcher Schule war das und in welchem Jahr ungefähr. > Also ich kenne keine Schule wo das so gehandhabt wird. Kenne ich auch...war vor 10-20 Jahren, im Osten der Republik. :)
Jo S schrieb: > Zur Zeit ist Lehramt für Grund- und Mittelschulen der große Renner. > > Erforderlicher Notenschnitt besser als 3,6 > Dieses "Studium" könnte man auch locker neben einer > Vollzeitberufstätigkeit machen; VHS-Niveau. > Z. B. Start in Bayern A12 Stufe 5, am Anfang 6 Wochen Ferien, danach > jährlich 14 Wochen. Wenn du ein scheiß Lehrer sein willst-ja, dann hast du 14 Wochen im Jahr frei und arbeitest nur halbtags. Wenn du ein fähiger Lehrer sein willst hast du mehr als 8h täglich zu schaffen (vor allem am Anfang, für spätere Klassen kannst du bereits vorbereitetes Material wiederverwenden) und bist auch in den Ferien öfter mal beschäftigt. Wenn du dann noch an einer Assischule in einer Assigegend (manche sagen auch sozialer Brennpunkt) angestellt bist, Traumjob. Ach ja, und gewisse Bundesländer entlassen die Lehrer vor den Sommerferien und stellen sie hinterher wieder ein...dann bist du jedes Jahr sechs Wochen arbeitslos.
Und nochwas zum Thema Gammelberuf Lehrer: Ich will sehen wie du in Fächern wie Psychologie, Linguistik, usw. dich nebenberuflich bilden willst. Wenn du ein guter Lehrer sein willst (und da brauchst du dann weitaus mehr, als du es in den Vorlesungen serviert bekommst), kommt da ganz schön was auf dich zu. Ich verstehe nicht, wie man ein Lehramtsstudium auf den zu vermittelnden Stoff reduzieren kann...naja, das Niveau der Masse wohl.
Wühlhase schrieb: > Ich verstehe nicht, wie man ein Lehramtsstudium auf den zu vermittelnden > Stoff reduzieren kann...naja, das Niveau der Masse wohl. Zuerst mal, weil der Beruf meist aus Verlegenheit, nicht aus Berufung gewählt wird. Dann weil die "Stoff"-Studienfächern für Lehramtsstudenten abgeschwächt werden. Es muss ja nicht sein dass ein zukünftiger Mathelehrer "richtige" Mathematik lernt. Nicht zu vergessen, weil der andere Teil des Studiums, die Erziehungswissenschaften, die Didaktik usw., also das Lehren lernen, nicht funktioniert. Alle paar Jahre wird in diesen "Wissenschaften" eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Angeblich durch wissenschaftliche Studien gestützt, die meist jedoch nur die Privatmeinung eines Professors ist und auf seiner Ideologie beruht. Einem Professor der selber seit seiner Schulzeit keine Schule mehr von Innen gesehen hat. Aufgrund solcher unwissenschaftlicher Erkenntnisse werden Dogmen formuliert, wird reformiert und geändert. Dann wird mit ungeheurer Inbrunst verkündet, dass man DAS jetzt so macht.
Dem mit der Berufung und der Berufswahl würde ich widersprechen. Allerdings hast du Recht, was die akademischen Säue angeht...da wird in der Tat viel Mist produiert bzw. Daseinsberechtigungen produziert die es eigentlich nicht geben sollte. Fähige Lehrer/Lehramtsstudenten durchschauen sowas recht fix. Und spätestens im Praktikum wird der Mist wieder aus den Köpfen ausgetrieben. Vermutlich ist es genau dafür da...
Berufsrevolutionär schrieb: > Mal zum Vergleich die Abitur Aufgaben Mathematik vor 30 Jahren: > http://www.hechtnetz.de/index.php/abitur/hinweise/... Auch ein Witz die Aufgaben.
Altstudent schrieb: > "Angehende Grundschullehrer können kein Mathe" > Was ist da los? Anekdote: Meine Grundschullehrerin in der DDR/Nachwendezeit lehrte wie damals üblich Mathe, Deutsch (mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Rechtschreibung und Grammatik, Lesen, Schreiben, Heimatkunde) und ein drittes Fach (in ihrem Fall Schulgarten). Vor einigen Jahren habe ich sie zum Kaffeekränzchen getroffen und sie wollte meine Diplomarbeit sehen - haufenweise Mathe. Das fand sie toll. Über ihren eigenen Sohn sagte sie "Der studiert irgendwas Sozialwissenschaftliches, keine Ahnung, verstehe ich nicht, ist nur Gerede und Geschreibe.". :P Solche Frauen wirst Du heutzutage bzw. im Westen allgemein kaum noch treffen, weil 1. Mädchen nicht systematisch auf Mathematik orientiert werden, sondern denen zehn Jahre lang in der Schule erzählt wird, daß sie zu dumm dafür sind 2. Mädchen inzwischen kein Interesse mehr an der unmittelbaren Materie haben, sondern einfach "irgendwas mit Kindern" machen wollen 3. Mathematik generell unserer Gesellschaft als totaler Kack gilt und seit dem Kriegsende auch entsprechend behandelt wurde. Das Abitur West war traditionell immer mathefern und vor allem das Kurssystem eliminierte jedwede Mindestzwänge und -standards. Erst seit neuestem gibt es in den alten Bundesländern ein Umdenken und ein "revival" von "Mathe ist Pflichtfach". 4. Die mathematischen Inhalte des Grundschullehrerstudiums heutzutage sind total theoretisch, berufsfremd, anschauungsfern und überzogen; meine Klassenlehrerin hat mir mal ihr Studienmaterial von damals gezeigt und das war auch nicht ohne, aber gewiß kein verkopftes 10semestriges Studium in Hardcore-Mathematik und Erziehungswissenschaften, sondern vielleicht 3-4 entschärfte Semester Mathediplom. Sie meinte, im Fokus der Ausbildung zur "Lehrerin für die unteren Klassen" stand "Wie muß man lehren, damit die Kinder lernen?", also Methodik, nicht Didaktik. Handwerk, nicht Kunst. (Finnland hat diesen Ansatz zum Schreck unserer Erziehungswissenschaftler übernommen.) Die fachlichen Inhalte waren genügend, um 1. nie während des 40jährigen Arbeitslebens in die Bredouille zu geraten, 2. den Kindern nichts Falsches zu vermitteln und 3. immer mehrere Schritte voraus zu sein bei den typischen Anforderungen des DDR-Matheunterrichts (Gleichungen ab Klasse 1, Geometrie ab Klasse 1, Gleichungssysteme ab Klasse 2, Zehnerpotenzen in Klasse 3, Vektoren in Klasse 4, die natürlichen Zahlen als Folge in Klasse 4). 5. Die heutigen Lehrerinnen sind zu fokussiert; in der Grundschule sollte man ohne Probleme 3 Fächer abdecken können, stattdessen machen viele nur 1 Fach. Kein Wunder, daß das Studium auf Universitätsniveau hochgeschraubt wird, denn irgendwie muß die Zeit ja gefüllt werden. Das ist etwas polemisch dargestellt, trifft aber auf 9 von 10 Grundschullehrerinnen zu, zumindest in Sachsen. 6. Die Studienplätze werden nicht ausreichend zulassungsbeschränkt und die Fächerkombinationen werden nicht genügend gesteuert. Der Staat bildet aus unerfindlichen Gründen mehr Lehrer aus, als gebraucht werden. Zulassungen für Kombinationen wie Deutsch-Geschichte müßten langfristig eigentlich massiv herabgesetzt werden, so daß die Studenten von alleine draufkommen, etwas anderes zu wählen. Für Grundschullehrerinnen sollten Mathe und Deutsch ohnehin Pflichtfach sein, denn das sind die wesentlichen Fächer in den ersten vier Klassen. Am Ende sind die Lehramtsstudenten die Doofen, weil auch gute Noten teilweise nicht gut genug sind, sondern die Kultusministerien abstruse Einstellungsvoraussetzungen haben. Schlußendlichmuß man konstatieren, daß der zweiphasige Studienaufbau (Studium+Referendariat) und das Ausbildungsziel Polyvalenz gescheitert sind, und dieser Ansatz keine genügend guten Lehrer für den Berufsalltag produziert.
aGast schrieb: > Warum ist Berlin chronisch Pleite? Wieviel ist in Berlin 1+1? > Frage über Fragen. In Berlin vermutlich rund 2, jedenfalls näher dran als Baden-Württemberg bei Stuttgart 21.
Jack schrieb: > Wenn der Trend so weitergeht, dann haben wir in ein paar Jahren das von > vielen Erziehungsspezialisten so hochgelobte Einheitsschulsystem. Wie > "gut" das läuft kann man in den USA beobachten. Was für ein grober Unfug. Die USA haben kein Einheitsschulsystem, sondern das blanke Gegenteil: ein bis zum Exzeß ausdifferenziertes Kurssystem, also das, wovon in Westdeutschland selbst von Konvervativen seit den 60ern geträumt wird. Es gibt dort vielerorts seit Jahrzehnten nicht einmal mehr Klassen wie bei uns, sondern nur noch Kursgruppen.
Joe G. schrieb: > Gustl B. schrieb: >> Aber muss man auch damit rechnen? > > Die Verwirrung wird noch größer, wenn man Variablen benutzt. Die > Schreibweise
> zeigt einen gemischten Bruch mit einer Addition zwischen der ganzen Zahl > und dem Bruch und die Schreibweise
> zeigt eine Multiplikation zischen der Variable a und dem Bruch :-(
Deswegen schreibt man die ganze Zahl in einem gemischten Bruch auch
WESENTLICH größer als die gebrochene Zahl. Deine LateX-Formatierung ist
daher falsch/irreführend.
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Dipl.-Ing. schrieb: > Interessant. In welcher Schule war das und in welchem Jahr ungefähr. > Also ich kenne keine Schule wo das so gehandhabt wird. Was Zeno schreibt, kann ich bestätigten. Das war in Sachsen noch bis in die Mitt-2000er normal. Der Prüfungsaufsatz der 10. Klasse der Mittelschule und des Gymnasiums wurde bewertet mit Inhalt Ausdruck Orthographie Form (!) Gesamtzensur. Die Gesamtzensur könnte höchstens Inhalt + 1 sein. Keine kursive Schreibschrift zu verwenden (Schulausgangsschrift, https://de.wikipedia.org/wiki/Schulausgangsschrift), führte automatisch zu einer Abwertung der Formzensur auf bestenfalls 3. Der Prüfungsaufsatz der 12. Klasse bzw. 13. Klasse an technischen Gymnasien wurde ähnlich bewertet, wobei für schlechte Form/unleserliche Schrift höchstens 3 Notenpunkte abgezogen werden konnten. Die Gesamtzensur des Aufsatzes ermittelte sich als 4 mal Inhalt + Ausdruck + Orthographie geteilt durch 6. Wie die Bewertungspraxis seit der Lehrplanreform Ende der 2000er und seit dem Umbau der Abiturstufe aussieht, kann ich nicht beurteilen.
Ernsthaft? Sind wir jetzt schon soweit, dass die Schriftgröße entscheidet was da steht? Weiter geht es dann mit der Font oder wie? Stell dir vor als Lehrer musst du sowas korrigieren, was bedeutet dann "wesentlich Größer"? Wo zieht man die Grenze? In der Mathe muss sowas hart definiert sein, da muss man einen Parser für Fließtext schreiben können der das eindeutig richtig interpretiert. Was dann Umgangssprachlich draus gemacht wird ist was Anderes, aber sobald es hingeschrieben wird muss das eindeutig sein. Aber ... eigentlich könnte ich das ja mal versuchen beim nächsten Examenstermin, möglichst viele gemischte Brüche verwenden und dann gucken was der Korrektor draus macht.
Dipl.- G. schrieb: > 4. Die mathematischen Inhalte des Grundschullehrerstudiums heutzutage > sind total theoretisch, berufsfremd, anschauungsfern und überzogen; > meine Klassenlehrerin hat mir mal ihr Studienmaterial von damals gezeigt > und das war auch nicht ohne, aber gewiß kein verkopftes 10semestriges > Studium in Hardcore-Mathematik und Erziehungswissenschaften, sondern > vielleicht 3-4 entschärfte Semester Mathediplom. Sie meinte, im Fokus > der Ausbildung zur "Lehrerin für die unteren Klassen" stand "Wie muß man > lehren, damit die Kinder lernen?", also Methodik, nicht Didaktik. > Handwerk, nicht Kunst. (Finnland hat diesen Ansatz zum Schreck unserer > Erziehungswissenschaftler übernommen.) > Die fachlichen Inhalte waren genügend, um 1. nie während des 40jährigen > Arbeitslebens in die Bredouille zu geraten, 2. den Kindern nichts > Falsches zu vermitteln und 3. immer mehrere Schritte voraus zu sein bei > den typischen Anforderungen des DDR-Matheunterrichts (Gleichungen ab > Klasse 1, Geometrie ab Klasse 1, Gleichungssysteme ab Klasse 2, > Zehnerpotenzen in Klasse 3, Vektoren in Klasse 4, die natürlichen Zahlen > als Folge in Klasse 4). In einigen Unis braucht man für Grundschullehramt(!!!) einen Schein in höherer Mathematik. Inhaltlich durchaus mit dem ersten Matheschein für Ingenieure oder Informatiker u vergleichen. Hauptschullehrer mit dem Fach Physik müssen (gleiche Uni) übrigens "Festkörperphysik 3" hören. In der Praxis dürfte Experimantalphysik 1+2 mehr als ausreichend sein... Im Bereich Bildungswissenschaften/Didaktik wird dagegen zu 99% Heißluft produziert.
Gustl B. schrieb: > Ernsthaft? Sind wir jetzt schon soweit, dass die Schriftgröße > entscheidet was da steht? Weiter geht es dann mit der Font oder wie? > > Stell dir vor als Lehrer musst du sowas korrigieren, was bedeutet dann > "wesentlich Größer"? Wo zieht man die Grenze? Nö. Das lernt doch jeder in der Schule. Übliche Regel: Die ganze Zahl ist ungefähr so groß wie die gebrochene Zahl. Hier wird wieder über eine Nichtigkeit ein Faß aufgemacht...das ist die wahre Sahne.
Angesichts der Lehrer, die ich bis zur Oberstufe erleben durfte, bin ich der Meinung das Lehramtsstudium ist - zumindest was Fachwissen in technischen Fächern angeht - noch viel zu einfach. Wäre der Lehrerberuf besser bezahlt, würden vll. eher fähige Leute diese Stellen besetzen. lg, cr
Dipl.- G. schrieb: > Hier wird wieder über eine Nichtigkeit ein Faß aufgemacht...das ist die > wahre Sahne. Das wollte ich eigentlich nicht. Es geht mir eben drum verwirrende Dinge möglichst zu vermeiden und das war ein Beispiel dafür. Weil wenn man das macht muss man als Lehrer erklären wieso man genau in diesem Fall ein + weglassen darf, da fühle ich mich wie bei Latein das für mich als Schüler nur aus Ausnhamen bestand. Aber es gibt noch mehr solche Dinge, in der Physik z. B. Fachsprache. Wenn man Kindern Physik erklärt, dann hat man eigentlich dauernd mit Alltagsvorstellungen "Wolle ist wärmer als Eisen" zu tun. Daher finde ich sollte man wenn immer möglich korrekte Sprache verwenden, z. B. "Sehstärke" statt "Sehkraft" oder "Leistungsaufnahme" statt "Stromverbrauch", ... Dass Erwachene im Alltag darüber nicht nachdenken und einfach das sagen was sie gewohnt sind ist mir klar, aber leider findet man solche falschen Aussagen "Energieverbrauch" auch in Zeitungen/Fernsehsendungen und selbst in Podcasts über Wissenschaft. Das macht einem als Lehrer das Leben echt nicht einfacher. Ich denke wenn die Gesellschaft besser gebildete Leute haben will, dann kann sie da auch aktiv dran teilnehmen und das fördern. Aber gut, hier zählt man halt als gebildet wenn man die alten Dichter und Denker auswendig kennt. Gibt man in einer Gruppe ein Goethe Zitat falsch wieder oder mittlerweile auch das eines moderneren Promis, so wird man sofort darauf hingewiesen, redet man von Energieverbrauch so bleibt das komplett unwidersprochen.
Gustl B. schrieb: > Dipl.- G. schrieb: >> Hier wird wieder über eine Nichtigkeit ein Faß aufgemacht...das ist die >> wahre Sahne. > > Das wollte ich eigentlich nicht. Es geht mir eben drum verwirrende Dinge > möglichst zu vermeiden und das war ein Beispiel dafür. Verwirrend sind gemischte Brüche nur, wenn man an geistigem Leerlauf leidet und anfängt, verkopft über die Welt nachzudenken. Das Gehirn arbeitet deutlich pragmatischer, nämlich mit Mustererkennung. Sehe ich eine gemischt-gebrochene Zahl, erkennt das Gehirn sofort den Sachverhalt, weil visualisiert erlernt in der 5. Klasse. Ich weiß nicht, wo hier das Problem ist und warum man bei so etwas ganze Regelwerke oder gar die Algebra höchstselbt bemüht. Für mich ist die Ausformung dieses Geisteszustandes total unangebrachte Korinthenkackerei. Es gibt Sachen, da muß man genau sein bis aufs Blut, und dann gibt es Sachen wie gemischte Brüche, die vor allem hohe Alltagsbedeutung genießen. Im Laufe des Erwachsenwerdens lernt das Gehirn eigentlich, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, so daß das kindliche, ungefilterte eidetische Gedächtnis fließend verschwindet. Man fragt sich auch, ob Leute nichts Besseres zu tun haben, als sich über SOLCHE Dinge Gedanken zu machen. > Alltagsvorstellungen "Wolle ist wärmer als Eisen" zu tun Wenn man Kinder vorsätzlich infantilisiert, mag das zutreffen. So bescheuert hat jedenfalls nie jemand mit uns geredet. Anschaulichkeit heißt eben nicht, daß man sein Gegenüber für dumm verkauft und in eine Art Babysprech verfällt. > wenn immer möglich korrekte Sprache verwenden, z. B. > "Sehstärke" statt "Sehkraft" oder "Leistungsaufnahme" statt > "Stromverbrauch", ... Und daß in der Elektrotechnik die Stromrichtung falsch herum definiert ist, ist also von untergeordneter Bedeutung? Hauptsache die Wörter! Wenn Du wenigstens ein griffiges Beispiel genannt hättest, z.B. die verhaßten Stundenkilometer oder Stromspannung... > redet man von Energieverbrauch Ich bin Energietechnikingenieur und sage so etwas auch. Man weiß, was gemeint ist und das ist in der Alltagskommunikation akzeptabel. Ich sage auch "Stromnetz" statt "verzweigtes Elektroenergiesystem", oder "Stromzähler" statt "Wirkungleistungsmeter", oder "Hochspannungstechnik" statt "Hochfeldtechnik".
Jo S schrieb: > Erforderlicher Notenschnitt besser als 3,6 Dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn die Schüler nichts lernen! Zeno
Dipl.- G. schrieb: > Form (!) Stimmt! Das war mir entfallen. Ich meine aber im Nachhinein die Formnote hatte eine etwas geringere Wichtung. Genau weiß ich es aber nicht mehr - der letzte Schultag ist bei mir knapp 40 Jahe her. Zeno
Gustl B. schrieb: > "Wolle ist wärmer als Eisen" Das ist ja schon fast so wie: 10kg Eisenfedern sind schwerer als 10kg Gänsefedern - Grins Zeno
Dipl.- G. schrieb: > "Stromnetz" statt "verzweigtes Elektroenergiesystem" Ware das nicht Maschen und Knoten? Kirchhoff läßt grüßen. Zeno
Gustl B. schrieb: > Dass Erwachene im Alltag darüber nicht nachdenken und einfach das sagen > was sie gewohnt sind ist mir klar, aber leider findet man solche > falschen Aussagen "Energieverbrauch" auch in Zeitungen/Fernsehsendungen > und selbst in Podcasts über Wissenschaft. Das macht einem als Lehrer das > Leben echt nicht einfacher. > Dem stimme ich nicht zu. Der Energiebegriff ist sehr abstrakt und nicht trivial. Man muss oft einen sprachlichen Kompromiss finden, da sonst keine Kommunikation miteinander möglich wäre. Dass das Wort "Energieverbrauch" eine Falschaussage sein soll erreicht eine neue Dimension. Sollen etwa Wörter wie "Energieverschwendung" oder "Energiesteuer" verbannt werden, da sie falsch, unphysikalisch und zweckentfremdet sind? kopfschüttel
Denis N. schrieb: > Gustl B. schrieb: >> Dass Erwachene im Alltag darüber nicht nachdenken und einfach das sagen >> was sie gewohnt sind ist mir klar, aber leider findet man solche >> falschen Aussagen "Energieverbrauch" auch in Zeitungen/Fernsehsendungen >> und selbst in Podcasts über Wissenschaft. Das macht einem als Lehrer das >> Leben echt nicht einfacher. >> > > Dem stimme ich nicht zu. Der Energiebegriff ist sehr abstrakt und nicht > trivial. Man muss oft einen sprachlichen Kompromiss finden, da sonst > keine Kommunikation miteinander möglich wäre. > > Dass das Wort "Energieverbrauch" eine Falschaussage sein soll erreicht > eine neue Dimension. Sollen etwa Wörter wie "Energieverschwendung" oder > "Energiesteuer" verbannt werden, da sie falsch, unphysikalisch und > zweckentfremdet sind? > > *kopfschüttel* Nicht verboten -Worte verbieten ist Bullshit-, es genügt dem der dies benutzt klar zu machen das er Unsinn faselt und das so mancher auf diese Weise auf falschen Ideen kommt. Beispielsweise das man einen Akku wegwirft weil es heisst die "Batterie ist verbraucht" Oder die Batterie ins Ladegerät legt, weil er die mit einem baugleichen Akku verwechselt. Oder Hybrid-auto, in beidem Faällenn wird Brennstoff verbraucht, trotzdem "verschwendet der Hybridantrieb weniger Energie"? Als Ingenieur ist es wichtig die Begriffe richtig zu verwenden, denn nur so versteht/"verinnerlicht" der Ing. die Naturprozesse und kann die Technik effizient verbessert.
Zeno schrieb: > Dipl.- G. schrieb: >> "Stromnetz" statt "verzweigtes Elektroenergiesystem" > > Waren das nicht Maschen und Knoten? Kirchhoff läßt grüßen. "verknotetes Elektroenergiesystem"? :P Daß ein elektrisches Netzwerk "vermascht" ist, ist ein Resultat von Verzweigungen. :P Deswegen lernt man in der Netzwerkanalyse auch zuerst die garstige "Zweigstromanalyse" und hört von planaren Graphen, vollständigen Bäumen etc.
Dipl.- G. schrieb: > Deswegen lernt man in der Netzwerkanalyse auch zuerst die garstige > "Zweigstromanalyse" und hört von planaren Graphen, vollständigen Bäumen > etc. Du sägst gerade an dem dicksten Ast von dem vollständigen Baum, auf dem Du sitzt. :) mfG Paul
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> Dass das Wort "Energieverbrauch" eine Falschaussage sein soll erreicht > eine neue Dimension. Na klar ist das eine, man muss deswegen das Wort nicht verbieten, das fordere ich auch nicht, aber man sollte darüber nachdenken was man sagt. Unter Erwachsenen die alle wissen wie etwas gemeint ist ist das unproblematisch, aber bei Kindern halt oft nicht. Lass doch mal Kinder hinmalen wie sie sich das vorstellen zwischen Batterie und Lampe. Da wird oft erstmal nur ein Draht gemalt weil der Strom fließt zur Batterie. Selbst viele Erwachsene glauben dass der Strom durch beide Drähte zur Lampe fließt oder durch einen hin aber nicht zurück. Lass mal Erwachsene hinmalen wie eine Kugel weiterfliegt die vorher an einer Schur im Kreis geschleudert wurde, dann aber losgelassen wird. Da kommen großteils irgendwelche gebogenen Linien bei raus. Ich sage nicht, dass man das alles komplett verhindern kann indem man manche Aussagen in der Alltagssprache vermeidet, aber ich behaupte, dass man eben etwas dadurch ändern könnte.
Hallo Gustl. Gustl B. schrieb: > Ich sage nicht, dass man das alles komplett verhindern kann indem man > manche Aussagen in der Alltagssprache vermeidet, aber ich behaupte, dass > man eben etwas dadurch ändern könnte. Ich denke, dass Du nichts verbesserst, indem Du die Sprache verbesserst. Bei Computersprachen mag das noch hinkommen, aber bei von Menschen zur Kommunikation benutzter Sprache setzt Du bestenfalls eine Euphemismus-Tretmühle in Gang. ;O) https://de.wikipedia.org/wiki/Euphemismus-Tretm%C3%BChle Die Leute machen letztlich immer so weiter wie vorher. Das wirst Du nur in Einzelfällen ändern können. Auch Manipulatoren können damit nur Aktzente setzten, sie schwimmen damit aber letztlich auf einem Strom der Masse, der schon vorher so dachte, nur nicht so aktzentuiert. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Gustl B. schrieb: > Selbst viele Erwachsene glauben dass der > Strom durch beide Drähte zur Lampe fließt oder durch einen hin aber > nicht zurück. Das Leben, sagen wir die Lebensqualität, von Erwachsenen ist nicht schlechter wenn sie nicht wissen wie der Strom fließt. Die Lampe leuchtet trotzdem. Sogar wir Fachleute können damit leben, dass wir mit einer technischen Stromrichtung arbeiten, die der physikalischen entgegengesetzt ist. > Lass mal Erwachsene hinmalen wie eine Kugel weiterfliegt die vorher an > einer Schur im Kreis geschleudert wurde, dann aber losgelassen wird. Da > kommen großteils irgendwelche gebogenen Linien bei raus. Auch hier: Was solls? Auch bei dir lassen sich sicher Dinge finden die du nicht korrekt erklären kannst.
Jack schrieb: >> Lass mal Erwachsene hinmalen wie eine Kugel weiterfliegt die vorher an >> einer Schur im Kreis geschleudert wurde, dann aber losgelassen wird. Da >> kommen großteils irgendwelche gebogenen Linien bei raus. > > Auch hier: Was solls? Auch bei dir lassen sich sicher Dinge finden die > du nicht korrekt erklären kannst. Also nach unten gebogen ist die Linie auf jeden Fall mal....
Dipl.- G. schrieb: >> wenn immer möglich korrekte Sprache verwenden, z. B. >> "Sehstärke" statt "Sehkraft" oder "Leistungsaufnahme" statt >> "Stromverbrauch", ... > > Und daß in der Elektrotechnik die Stromrichtung falsch herum definiert > ist, ist also von untergeordneter Bedeutung? Hauptsache die Wörter! In einer Definition gibt es kein falsch oder richtig, das gibt es nur für Aussage/Sätze. Ein Definition kann mehr oder weniger zweckmäßig sein. Somit kann die Stromrichtung (von + nach - oder umgekehrt) auch nicht falsch definiert sein, nur unzweckmäßig (technische versus physikalische Stromrichtung). http://www.frustfrei-lernen.de/elektrotechnik/stromrichtung-technisch-physikalisch.html
Cyblord -. schrieb: > Also nach unten gebogen ist die Linie auf jeden Fall mal.... Sicher? Eher einer zum oberen Scheitelpunkt nach oben verlaufender Bogen. (zzschzzong ... so klingt es wenn die Wortspaltaxt geschärft wird ;-))
Ordner schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Also nach unten gebogen ist die Linie auf jeden Fall mal.... > > Sicher? Eher einer zum oberen Scheitelpunkt nach oben verlaufender > Bogen. Ich ging jetzt davon aus, die Kugel wird horizontal an einer Schnur im Kreis gedreht und dann losgelassen.
Cyblord -. schrieb: > Ich ging jetzt davon aus, die Kugel wird horizontal an einer Schnur im > Kreis gedreht und dann losgelassen. Hm, da könnte -vorausgesetzt der Wurf geschieht in der Luft- ein Auftrieb entstehen bspw. durch den Bodeneffekt. Mögliche Kreiseleffekte könnte man auch bedenken. Muss man mal die Herren Diskus- und Hammerwerfer vergleichen. Aber im Allgemeinen hast du schon reicht, irgendwann geht der Bogen abwärts - zwangsläufig - egal ob man den Bogen raus hat oder nicht. ;-)
Ordner schrieb: > Aber im Allgemeinen hast du schon reicht, irgendwann geht der Bogen > abwärts - zwangsläufig - egal ob man den Bogen raus hat oder nicht. ;-) Ich dachte eigentlich der Witz daran ist, der Bogen geht immer und sofort abwärts.
Cyblord -. schrieb: > Ordner schrieb: >> Aber im Allgemeinen hast du schon reicht, irgendwann geht der Bogen >> abwärts - zwangsläufig - egal ob man den Bogen raus hat oder nicht. ;-) > > Ich dachte eigentlich der Witz daran ist, der Bogen geht immer und > sofort abwärts. Hm und ich dachte der Witz liegt im Haarespalten ;-) Zumindest hat ich so das posting formulieren wollen. Und wenn der Witz dazu dient mal genauer hinzuschauen und mehr zu sehen als die luftleere Modellgleichung:
Jack schrieb: > Das Leben, sagen wir die Lebensqualität, von Erwachsenen ist nicht > schlechter wenn sie nicht wissen wie der Strom fließt. Die Lampe > leuchtet trotzdem. Richtig. Es geht ja auch darum, dass Kinder Zusammenhänge leichter erlernen/begreifen, wenn sie zuvor nicht schon zuvor eine falsche Vorstellung davon haben. Und diese Fehlvorstellungen kommen zum Teil auch von Alltagssprache. Wüsste ein Schüler einfach nichts zum Strom, dann wäre das oft besser wie wenn der weiß dass Strom verbraucht wird. Weil diese Fehlvorstellung muss erstmal überwunden werden. Das ist gar nicht so einfach weil wem glaubt der Schüler mehr? Seinen Eltern, Leuten die im Fernsehn von Stromverbrauch gesprochen haben, oder dem Lehrer der plötzlich dem allen widerspricht und behauptet Strom würde gar nicht verbraucht? Jack schrieb: > Auch bei dir lassen sich sicher Dinge finden die > du nicht korrekt erklären kannst. Klar, aber ich versuche wenn ich das nicht kann zumindest nichts zu sagen was nicht stimmt.
Gustl B. schrieb: > Lass doch mal Kinder hinmalen wie sie sich das vorstellen zwischen > Batterie und Lampe. Da wird oft erstmal nur ein Draht gemalt weil der > Strom fließt zur Batterie. Selbst viele Erwachsene glauben dass der > Strom durch beide Drähte zur Lampe fließt oder durch einen hin aber > nicht zurück. Nicht alle. Manche hatten daheim auch einen kleinen Experimentierkasten. Dann werden selbstverständlich 2 Drähte gemalt. In der Schule wären kleinere Schülerexperimente im Unterricht meist sinnvoll, interessant und lehrreich. Es gibt nur ein Problem: es mangelt an Zeit, Material und an Personal (quantitativ, nicht qualitativ). Mit einer unvollständigen Sammlung und einem Lehrer für 30 Schüler kommt man eben nicht sehr weit. Selbst ein einfaches Schülerexperiment zum Thema Serien- und Paralellschaltung (Material: 1 Batterie, 2 Glühlampen, 2 Schalter, Kabel) ist teilweise schon problematisch. Das ist Traurig, aber ist halt so. > Lass mal Erwachsene hinmalen wie eine Kugel weiterfliegt die vorher an > einer Schur im Kreis geschleudert wurde, dann aber losgelassen wird. Da > kommen großteils irgendwelche gebogenen Linien bei raus. Das ist auch tückisch, weil wir uns im Schwerefeld der Erde bewegen. Da gibt es in der Praxis wirklich eine Bogenförmige Flugbahn. Das ganze in der Wagerechten funktioniert auch nur bedingt, weil es zwischen Kugel und Boden ebenfalls Reibung gibt. Wirklich vorführen kann man das eigentlich nur auf dem "Luftkissentisch" und den gibt es nur sehr selten. Jack schrieb: > Das Leben, sagen wir die Lebensqualität, von Erwachsenen ist nicht > schlechter wenn sie nicht wissen wie der Strom fließt. Die Lampe > leuchtet trotzdem. Korrekt. Es ist egal, ob ich Aufbau und Funktion eines menschlichen Auges kenne. Es ist egal, ob ich eine Buche von einer Eiche unterscheiden kann. Es ist egal, ob ich die Stromflussrichtung kenne. Es ist egal, ob ich die Funktionsweise eines Benzinmotors kenne. Es ist egal, ob ich eine Funktion itegrieren oder ableiten kann. Es ist egal, ob ich Kopfrechnen kann, Taschenrechner sind billig! Es ist egal, ob ich das "Heilige Römische Reich Deutscher Nationen" kenne. Es ist egal, ob ich schon mal was vom 30-jährigen Krieg gehört habe. Es ist egal, ob ich schon mal den Götz von Berlichingen gelesen habe. Es ist egal, ob ich einfache Grundlagen der Betriebswirtschaft kenne. Es ist egal, ob ich die Zinsen eines Ratenkredits berechnen kann. Es ist egal, ob ich Caesars De Bello Gallico im original lesen kann. Es ist egal, ob ich den unterschied zwischen some und any (Englisch) kenne. es ist egal, ob ich die Funktionsweise des deutschen Gerichstssystems kenne Allerdings kennen kultivierte Menschen so etwas wie Allgemeinbildung. Menschen ohne Allgemeinbildung Verkaffern.
Hallo Jack. Jack schrieb: > Das Leben, sagen wir die Lebensqualität, von Erwachsenen ist nicht > schlechter wenn sie nicht wissen wie der Strom fließt. Die Lampe > leuchtet trotzdem. Irgendwo müssen wir alle Mut zur Lücke im Wissen haben, die Welt ist zu kompliziert. Auf der anderen Seite: Es erleichtert das Lernen: Wissen verhält sich beim Lernen wie eine Matrix, in die Du neues besser einordnen kannst, bzw. Dich erinnern kannst, wenn die Nachbarplätze schon besetzt sind. D. h. je mehr Du weisst, desto leichter verstehst Du neues (In der Praxis gibt es viele viele Einschränkungen) > Sogar wir Fachleute können damit leben, dass wir mit einer technischen > Stromrichtung arbeiten, die der physikalischen entgegengesetzt ist. Naja, sobald ich mit Röhren zu tun habe, denke ich über diese Differenz wieder nacht. ;O) Nein, ich baue keine Nostalgieverstärker, sondern hatte bis vor wenigen Jahren mit Röntgentöhren zu tun. ;O) >> Lass mal Erwachsene hinmalen wie eine Kugel weiterfliegt die vorher an >> einer Schur im Kreis geschleudert wurde, dann aber losgelassen wird. Da >> kommen großteils irgendwelche gebogenen Linien bei raus. > > Auch hier: Was solls? Auch bei dir lassen sich sicher Dinge finden die > du nicht korrekt erklären kannst. Richtig. Zuviele nach meinem Verständnis sogar. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Hallo Schreiber. Schreiber schrieb: > Es ist egal, ob ich Aufbau und Funktion eines menschlichen Auges kenne. > Es ist egal, ob ich eine Buche von einer Eiche unterscheiden kann. > Es ist egal, ob ich die Stromflussrichtung kenne. > Es ist egal, ob ich die Funktionsweise eines Benzinmotors kenne. > Es ist egal, ob ich eine Funktion itegrieren oder ableiten kann. > Es ist egal, ob ich Kopfrechnen kann, Taschenrechner sind billig! > Es ist egal, ob ich das "Heilige Römische Reich Deutscher Nationen" > kenne. > Es ist egal, ob ich schon mal was vom 30-jährigen Krieg gehört habe. > Es ist egal, ob ich schon mal den Götz von Berlichingen gelesen habe. > Es ist egal, ob ich einfache Grundlagen der Betriebswirtschaft kenne. > Es ist egal, ob ich die Zinsen eines Ratenkredits berechnen kann. > Es ist egal, ob ich Caesars De Bello Gallico im original lesen kann. > Es ist egal, ob ich den unterschied zwischen some und any (Englisch) > kenne. > es ist egal, ob ich die Funktionsweise des deutschen Gerichstssystems > kenne Für die einzelene Zeile oben stimmt es, aber für die Gesamtzahl der Zeilen nicht. Tatsächlich gibt es auch soetwas wie Transferdenken, wobei man dann Ähnlichkeiten zwischen sehr unterschiedlichen Sachen erkennen kann, und daraus abgeleitet, Problemlösungen finden kann. Aber damit Transferdenken funktioniert, muss ein Grundwissen vorhanden sein. Du kannst nicht alles Wissen, und für den einzelnen Fall ist es vermutlich auch egal, ob Du ihn kennst oder nicht. Wenn es aber zu viele Lücken werden, gehen Dir schnell die Ideen beim Lösung suchen aus. Wenn Du noch mehr Lücken hast, hast Du oft Probleme, ohne sie zu bemerken. Du stellst sie erst fest, wenn alles zusammenbricht und alles zu spät ist. > Allerdings kennen kultivierte Menschen so etwas wie Allgemeinbildung. > Menschen ohne Allgemeinbildung Verkaffern. Und schon ein doofes Beispiel. "Kaffer" ist ursprünglich eine Bezeichnung von Muslims für Nichtmuslime. ;O) https://de.wikipedia.org/wiki/Kaffer Auch Naturvölker haben Ihr Wissen. Den meisten geht es erst wirklich schlecht, nachdem wir als Europäer mit dem Kolonialisieren angefangen haben, und die dortigen Sozial- und damit die Bildungs-Strukturen zerstört haben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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