Forum: HF, Funk und Felder Kalibrierung eines differentiellen Setups mit Balu


von Thorben (Gast)


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Hallo allerseits,

ich bin relativ neu in der Hochfrequenztechnik und scheitere derzeit 
dabei, mir vorzustellen wie eine mögliche Kalibrierung meines 
Messaufbaus aussehen sollte/könnte.
Hierbei möchte ich die Eingangsimpedanz eines RFID-ICs messen, welcher 
einen differentiellen Eingang besitzt. Um den single-ended Port des 
Netzwerkanalysators in eine differentielle Leitungsführung 
"umzuwandeln", besteht bereits ein funktionierender Balun.
Nun frage ich mich, wie eine mögliche Kalibrierung des Messaufbaus 
aussehen könnte, um auf die Ebene vor den IC-Eingang zu kalibrieren.
1
-----|-----|-----|------|       |------|
2
  IC |     |     |BALUN |-------|NWA   |
3
-----|-----|-----|------|       |------|
4
           *
5
*gewünschte Kalibrierebene

Normalerweise ist es ja möglich, eine SOLT-Kalibrierung durchzuführen, 
jedoch fehlt mir derzeit noch die Fantasie, wie hierzu die 
Kalibrierstandards aussähen, bzw. wo ich diese herbekäme.
Das ganze soll im Bereich von 860-960 MHz vermessen werden.
Falls noch wichtige Infos fehlen, lasst es mich wissen und vielen Dank 
schonmal für diejenigen die bis zum Schluss gelesen haben!

Viele Grüße
Thorben

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thorben schrieb:
> wie hierzu die Kalibrierstandards aussähen, bzw. wo ich diese herbekäme.

Ist natürlich immer eine Frage, wie genau es sein muss.  Für geringere
Anforderungen kann man sowas sicher auch mal selbst bauen.

von DL4BM (Gast)


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Im einfachsten Fall nimmst Du selbstgebastelte Short, Open und 
Load-Artefakte und siehst diese als ideal an. Bis 500 MHz klappt das 
recht gut, zur Bestimmung einer Eingangsimpedanz bei fast 1 GHz könnte 
es jedoch knapp werden.
Oder Du mißt Single-Ended und rechnest die erhaltenen Ergebnisse 
anschließend in Mixed-Mode-Streuparameter um.
Wie sieht die Adaptierung SMA <--> IC-Pins aus?

von Thorben (Gast)


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Vielen Dank schonmal für die beiden Antworten!

Meine Idee war jetzt mal eine TRL-Kalibrierung durchzuführen. Hierzu 
würde ich einfach an den 2Port-NWA jeweils einen Balun hängen und 
zwischen den beiden Baluns in differentieller Form die 3 Standars (Thru, 
Reflect,Line) realisieren. Somit wäre die Kalibrierebene theoretisch 
genau zwischen den Baluns und ich könnte den IC einfach an den Ausgang 
des Baluns anschließen. Was haltet ihr davon? Die Lösung mit den 
selbstgebauten Short, Open und Load wäre dann die Alternative, falls das 
nicht funktioniert!

von DC3DD (Gast)


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Hallo,
M.E. ist die Verwendung eines modernen  vekt.  Mehrtoranalysers gut 
geeignet. Wichtig: an den Sendeports muss das Ausgangssignal um 180 Grad 
phasenverschoben sein / werden. Die Kalibrierung erfolgt mit normalen 
Standards an den Ports und danach wird im Menü eine Portextension 
(elektr. Verlängerung der Messebene) durchgeführt.
Sehr wichtig: extrem kurzer und guter Übergang von  2 mal 50 Ohm Koax 
auf den diif. Eingang des DUT

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