Forum: HF, Funk und Felder Langwellensender 10kHz/10W aufbauen


von BenWolf (Gast)


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Hallo, ich habe folgendes Problem:
Ich soll in einem Wahlmodul auf Multisim die Schaltung eines 
Langwellensenders 10kHz/10W aufbauen und erklären. Leider komme ich aus 
dem Fach Automatisierungstechnik und habe davon wenig Ahnung. Das 
Internet verwirrt auch eher wenn man so wenig Ahnung von Sendern hat wie 
ich.
Wie ist der Grundaufbau eines Senders? Welche Bausteine sind relevant um 
die Frequenz und die Leistung zu beeinflussen? Hat vllt jemand eine gute 
Lektüre parat die sich nicht zu sehr mit der Materie befasst aber die 
wesentlichen Punkte behandelt?
Vielen Dank im voraus

von Langwelle (Gast)


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Hier ein Link um ein Gefühl für solche Frequenzen zu bekommen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marinefunksendestelle_Rhauderfehn

von Günter Lenz (Gast)


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BenWolf
>Wie ist der Grundaufbau eines Senders?

Der Grundaufbau eines Senders ist ein Oszillator,
an dem eine Antenne angeschlossen ist. Dann kommt
vielleicht noch ein Verstärker zwischen Oszillator
und Antenne und dann noch eine Modulation, es soll
ja normalerweise irgendeine Information übertragen
werden.

von Schreiber (Gast)


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BenWolf schrieb:
> Ich soll in einem Wahlmodul auf Multisim die Schaltung eines
> Langwellensenders 10kHz/10W aufbauen und erklären.

Einfach einen einfachen Sinus-Oszillator nehmen und einen kräftigen 
Audio-Verstärker (gibts als fertig-IC) dranhängen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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BenWolf schrieb:
> Langwellensenders 10kHz

Einen wirklichen Sender dafür wirst du nicht zusammenbekommen,
einfach weil's an einer auch nur annähernd sinnvollen Antenne dafür
fehlt.  Ein mögliches Beispiel für eine Antennenkonstruktion für
die immerhin vierfache Frequenz wurde dir schon genannt, eins für
die knapp doppelte Frequenz kannst du dir bei Radio Grimeton
ansehen.  Für 10 kHz müsstest du jeweils noch ein Stück größer
werden damit …

Wenn du keine EM-Feld-Abstrahlung brauchst und dich mit einem
Magnetfeld zufrieden gibst, dann nimm den genannten Sinusoszillator
und NF-Verstärker und häng an den Ausgang eine hinreichend große Spule.

von Erwin D. (Gast)


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Langwelle schrieb:
> Hier ein Link um ein Gefühl für solche Frequenzen zu bekommen.
>
> https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marinefunksendeste...

800kW <> 10W :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Erwin D. schrieb:
> 800kW <> 10W :-)

Egal, die Wellenlänge (und damit Größe der Antenne) bleibt die
gleiche.  Naja, nicht ganz, sie ist beim TE viermal so groß wie
bei DHO38.

von Erwin D. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> 800kW <> 10W :-)
>
> Egal, die Wellenlänge (und damit Größe der Antenne) bleibt die
> gleiche.  Naja, nicht ganz, sie ist beim TE viermal so groß wie
> bei DHO38.

Das stimmt. Nur ging es dem TO, wie ich es verstanden habe, primär um 
den Bau des Senders. Deshalb mein Post :-)
Zur Antenne hast du ja schon die richtigen Tipps gegeben...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Erwin D. schrieb:
> primär um den Bau des Senders

Naja, wenn man nicht gerade (wie in Grimeton) einen Maschinensender
aufbauen will, dann tut das natürlich heutzutage wirklich jeder
popelige NF-Verstärker.  Auch den Oszillator könnte man gleich damit
erschlagen. :)

von Erwin D. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Erwin D. schrieb:
>> primär um den Bau des Senders
>
> Naja, wenn man nicht gerade (wie in Grimeton) einen Maschinensender
> aufbauen will, dann tut das natürlich heutzutage wirklich jeder
> popelige NF-Verstärker.  Auch den Oszillator könnte man gleich damit
> erschlagen. :)

Gemäß dem Spruch der Senderbauer: "Die einzige Stufe, die partout nicht 
schwingen will, ist der Oszillator." :-)

von TrollHunter (Gast)


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LM358 als Audio-Oszillator.
TDA2008 als Leistungs-Verstärker.
Bisschen Hühnerfutter drum.
Antenne allenfalls als Ferrit-Antenne.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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TrollHunter schrieb:
> Antenne allenfalls als Ferrit-Antenne.

Der dürfte mit 10 W schon arg überfordert sein.

von Simpel (Gast)


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Laut Wiki-Artikel fühlen sich in der Nähe vom LW-Marinesender 34 
Brutvogelarten wohl. So ein kleiner LW-Sender könnte bei richtigem 
Marketing also ein Verkaufshit für Tierschützer werden. ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Simpel schrieb:
> So ein kleiner LW-Sender könnte bei richtigem Marketing also ein
> Verkaufshit für Tierschützer werden. ;)

Nee, weil du dir nicht das große, mit „Betreten verboten!“-Schildern
gespickte Grundstück leisten wirst, welches diesen Vogelarten als
Rückzugsraum dient.

Wiederum, wenn du das Grundstück hättest, könntest du die Vögel auch
ganz ohne Längstwellensender gewähren lassen … :)

: Bearbeitet durch Moderator
von Elektrofan (Gast)


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> Einen wirklichen Sender dafür wirst du nicht zusammenbekommen,
> einfach weil's an einer auch nur annähernd sinnvollen Antenne dafür
> fehlt.

U-Boote haben anscheinend Langdraht-Antennen:
http://www.ipmsdeutschland.de/Marine/Krabbenhoeft/Revell_U-505.html

Bei niedriger Frequenz hat Wasser einen ε(r) von 80, man braucht also
"nur" ein Neuntel der Länge, wie in Luft.

Also, ab ins Kalte ...       ;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> U-Boote haben anscheinend Langdraht-Antennen:

Die empfangen aber die Längstwellen nur.  Zum Antworten müssen
sie auftauchen und höhere Frequenzen benutzen.

von Elektrofan (Gast)


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> Die empfangen aber die Längstwellen nur.

Dann geht also nur (sehr langsames) A-DSL ...

Andererseits: Lt. Theorie ist doch jede passive Antenne gleich gut
(bzw. schlecht) zum Senden UND Empfangen geeignet?

von TrollHunter (Gast)


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Die "Langdraht"-Antennen des Revell-Modells (welch belastbare Quelle) 
sind Stinknormale Dipole für Kurzwelle im aufgetauchten Zustand. Und mit 
Radar hat das schon gar nichts zu tun.
Für Unterwasser-Längstwelle sieht das Ding so aus: 
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngstwelle#/media/File:Uboatvlfantenna.jpg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> Lt. Theorie ist doch jede passive Antenne gleich gut (bzw. schlecht) zum
> Senden UND Empfangen geeignet?

Das gehen sie natürlich, allerdings würde es eben auf dem U-Boot
auch einen einige 100 kW fetten Sender benötigen, damit man mit
der Gegenseite kommunizieren kann, und die Antenne müsste dann diese
Leistung auch verkraften.

Das ist auch der wesentliche Grund, warum die Ferritantenne eben
eine schlechte Sendeantenne ist: als Empfangsantenne muss sie nur
ein paar Milliwatt aushalten, und der schlechte Wirkungsgrad wird
durch vielfach überhöhte Leistung des Senders ausgeglichen.

von Elektrofan (Gast)


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@TrollHunter:

Zuerst schrieb ich ja:
> U-Boote haben anscheinend Langdraht-Antennen
                ***********

Gut, zusätzlich gibt es für den Tauchzustand auch noch Rahmenantennen.
-
"Revell-Modell-Bild" -(welch belastbare Quelle)- .
Die Suchmaschine hatte natürlich auch Bilder von echten U-Booten, 
ebenfalls mit solchen gespannten Drähten.
Auch "Das Boot" hatte derartiges:
https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/M/MV5BMjE5Mzk5OTQ0Nl5BMl5BanBnXkFtZTYwNzUwMTQ5._V1_UX182_CR0,0,182,268_AL_.jpg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elektrofan schrieb:
> ebenfalls mit solchen gespannten Drähten

Ja klar.  Auch die Kurzwelle braucht 'ne Antenne.

von Erwin D. (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Auch "Das Boot" hatte derartiges:

Das sind aber keine Längstwellen-Antennen! Das sind sogenannte 
"Netzabweiser" (zum Unterfahren von Sperrnetzen), die auch als 
Kurzwellenantenne verwendet werden konnten.
Aber niemals als Längstwellen-Antenne!

von Günter Lenz (Gast)


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Die Längstwellen-Antennen (Schleppantennen) der U-Boote waren
mehrere kilometer lange Drähte die hinterhergezogen wurden.

von Schreiber (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Das gehen sie natürlich, allerdings würde es eben auf dem U-Boot
> auch einen einige 100 kW fetten Sender benötigen, damit man mit
> der Gegenseite kommunizieren kann, und die Antenne müsste dann diese
> Leistung auch verkraften.

Nö, da braucht es nur sehr wenig Sendeleistung. Viel wichtiger ist ein 
geeignetes Übertragungsprotokoll. Ein SNR von -30dB ist für eine 
zuverlässige Kommunikation ausreichend.
Man muss ja keine Romane sondern nur ein paar Zielkoordinaten 
übertragen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Nö, da braucht es nur sehr wenig Sendeleistung.

Was glaubst du, warum DHO38 dann stolze 800 kW durch die Gegend
pustet?  Naja, nicht wirklich, das ist ja nur die Leistung, die
sie auf die Antenne geben.  Das meiste davon dürfte selbst bei
diesem Monster im schlechten Antennenwirkungsgrad untergehen.

von Hasel (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Ein SNR von -30dB ist für eine
> zuverlässige Kommunikation ausreichend.

????
Ein SNR ohne Angabe der Empfänger-Bandbreite ist wertlos.

von Elektrofan (Gast)


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> Was glaubst du, warum DHO38 dann stolze 800 kW durch die Gegend
> pustet?  Naja, nicht wirklich, das ist ja nur die Leistung, die
> sie auf die Antenne geben.  Das meiste davon dürfte selbst bei
> diesem Monster im schlechten Antennenwirkungsgrad untergehen.

Das ist dann die Lösung für:
Beitrag "Wie würde man 1,8 MW Leistung verbraten?"
;-)

von MarcOni (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Nö, da braucht es nur sehr wenig Sendeleistung. Viel wichtiger ist ein
> geeignetes Übertragungsprotokoll. Ein SNR von -30dB ist für eine
> zuverlässige Kommunikation ausreichend.


Vielleicht wenn man viel Zeit hat.
Unter idealen Bedingungen (weißes Rauschen, nicht korreliert) erlaubt 
-30dB SNR theoretisch die Übertragung von 0,001442 bit/s, bei 1Hz 
Bandbreite.

Auch wenn keine Romane übertragen werden müssen, ist das doch ein wenig 
langsam. Die Marine ist gut beraten, nicht auf dich zu hören und 
weiterhin auf etwas mehr Leistung zu setzen.

von Erwin D. (Gast)


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MarcOni schrieb:
> Unter idealen Bedingungen (weißes Rauschen, nicht korreliert) erlaubt
> -30dB SNR theoretisch die Übertragung von 0,001442 bit/s, bei 1Hz
> Bandbreite.

Auch "QRSS" genannt. Punktlänge >60s :-)

von ... (Gast)


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Antenne :
Um bei einem Problem beim Kunden in einer großen Leiterschleife auf die 
Spur zu kommen, wollten wir mal die Impedanz eines Kuhweidezauns 
ausmessen, um Vergleichswerte zu haben.
So ein richtig großes Ding mit mehr als 400m Umfang.
Unglücklicherweise war die Leiterverbindung des Draht-Gewebegeflechts so 
schlecht, dass wir mit den + 10dBm des Networkanalyzers nicht ausrichten 
konnten. Da hätten wir Hochspannung gebraucht... . Einige Flickversuche 
haben wir dann auch noch erfolgreich durchgeführt.. . Zumindest waren 
die Kühe danach wieder eindeutig ausbruchsicherer.
War aber Lustig mit Messtechnik im Kofferaum eines Geländewagens an der 
Weidepforte zu stehehn. Surreal ;)

von michael_ (Gast)


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BenWolf schrieb:
> Ich soll in einem Wahlmodul auf Multisim die Schaltung eines
> Langwellensenders 10kHz/10W aufbauen und erklären.

Kannst du das mal erklären?
Und wer erteilt solche Aufgaben?

von oszi40 (Gast)


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von michael_ (Gast)


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Das ist aber mit Sicherheit nicht mehr Stand der Technik.
Natürlich kenne ich auch Fernsteuerungen aus den 70' zigern.
Da wurde in einem Raum an der Wand eine Spule verlegt.
Damit konnte man da Modelle steuern.
Aber heute?

von Schreiber (Gast)


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michael_ schrieb:
> Das ist aber mit Sicherheit nicht mehr Stand der Technik.

Doch ist es noch. Hörgeräteschleifen werden immer noch verwendet.
Die Empfangsspule im Hörgerät wird sowiso benötigt, hauptsächlich zum 
Telefonieren.

Es gibt natürlich bessere Lösungen, die aber aufwändiger sind 
(kompatibilitätsprobleme, besondere Empfangsgeräte, Bedien- und 
Wartungsaufwand...)

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