Forum: HF, Funk und Felder Sendeleistung RFM69CW


von Franz (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage zum RFM69CW Funkmodul.
Senden und Empfangen klappt wunderbar. Ich hatte über einen Bekannten 
die Möglichkeit die Sendeleistung am Ausgang nachzumessen. Dabei sind 
die Messergebnisse stark von den eingestellten Messwerten abweichend.
Ich führe das Modul direkt über eine 50 Ohm Koax-Leitung zum BNC 
Ausgang. Von dort sind wir mit einem entsprechenden Koax-Kabel auf das 
Spektrometer gegangen.

Bei 13dbm eingestellter Sendeleistung messen wir 7.26dbm.
Bei 5dbm Sendeleistung lag der ermittelte Wert bei etwa -0,81dbm.

Deshalb die Frage: Hat jemand von euch bereits die Sendeleistung 
nachgemessen? Stimmte diese mit der eingestellten Leistung überein?

Ich würde mich über eure Antworten freuen.

Schöne Grüße
Franz

: Verschoben durch User
von HFAnfänger (Gast)


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Franz schrieb:
> Messergebnisse stark von den eingestellten Messwerten abweichend.

Messwerte kann man nicht einstellen.

Also bitte klarstellen.

von HFAnfänger (Gast)


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Franz schrieb:
> Ich hatte über einen Bekannten
> die Möglichkeit die Sendeleistung am Ausgang nachzumessen.

Womit wurde gemessen? Wie war der Messaufbau?

von Hp M. (nachtmix)


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Franz schrieb:
> Bei 13dbm eingestellter Sendeleistung messen wir 7.26dbm.
> Bei 5dbm Sendeleistung lag der ermittelte Wert bei etwa -0,81dbm.

8dB weniger eingestellt und 8dB weniger gemessen.
Das passt schon.
Der Rest wird im ungeigneten Kabel oder in reflektierenden Übergängen 
verschwunden sein.

von Arduinoquäler (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Der Rest wird im ungeigneten Kabel oder in reflektierenden Übergängen
> verschwunden sein.

Bei einem spezifizierten VSWR von 3:1 (ergibt Reflexionsfaktor von
50% oder Reflexionsdämpfung von 6dB) braucht man ja auch über das
Wort Anpassung nicht mehr nachzudenken. Die empirische Ermittlung
der optimalen Sendeleistung durch Herumpfriemeln an der Antenne ist
da wohl das Mittel der Wahl da eine Antenne in diesem Genre
wohl sowieso weit weg von 50 Ohm liegt.

Wer misst, misst Mist, besonders in der HF Technik.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Der Rest wird im ungeigneten Kabel oder in reflektierenden Übergängen
> verschwunden sein.

Oder eben einfach nur auf dem Papier jemals da gewesen sein.

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> Oder eben einfach nur auf dem Papier jemals da gewesen sein.

Ausserdem empfiehlt sich ein Blick ins Datenblatt.
Der Hersteller selbst gibt nur +13dbm an.

Mehr ist wohl mit dem eingebauten Nachbrenner möglich, aber den muß man 
wohl erst programmtechnisch einschalten und dann auch noch den richtigen 
Ausgang benutzen.
http://www.hoperf.com/upload/rf/RFM69CW-V1.1.pdf

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Der Hersteller selbst gibt nur +13dbm an.

Um diese ging es ja aber auch beim TE.

von Franz (Gast)


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Hallo zusammen,

vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Arduinoquäler schrieb:
> Die empirische Ermittlung
> der optimalen Sendeleistung durch Herumpfriemeln an der Antenne ist
> da wohl das Mittel der Wahl da eine Antenne in diesem Genre
> wohl sowieso weit weg von 50 Ohm liegt.

Die Messung erfolgte ohne Antenne. Der Ausgang des Moduls wird 
Geräteintern mit einer angepassten Leitung direkt an die BNC Buchse 
geführt. Von dort wurde das Signal bei der Messung mit einem 50 Ohm 
Kabel an den Eingang des Messgeräts geführt.

Hp M. schrieb:
> Ausserdem empfiehlt sich ein Blick ins Datenblatt.
> Der Hersteller selbst gibt nur +13dbm an.
>
> Mehr ist wohl mit dem eingebauten Nachbrenner möglich, aber den muß man
> wohl erst programmtechnisch einschalten und dann auch noch den richtigen
> Ausgang benutzen.
> http://www.hoperf.com/upload/rf/RFM69CW-V1.1.pdf

Laut RFM69CW Datenblatt ist 13dbm das Maximum. Das ist mir bewusst. Muss 
zur Erreichung von 13dbm Sendeleistung der "Nachbrenner" einschaltet 
werden?
Was genau ist der Nachbrenner und wie schaltet man den bei der CW 
Ausführung ein? Es gibt im Grunde ja nur einen Ausgangsverstärker PA0.

Ganz allgemein: Hat bereits jemand hier die eingestellte Sendeleistung 
bei der CW Type nachgemessen?

Schöne Grüße
Franz

von Marc H. (marchorby)


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Franz schrieb:
> Dabei sind
> die Messergebnisse stark von den eingestellten Messwerten abweichend.

Mach bitte mal ein Foto vom Messaufbau und schreibe dazu welche 
Gerätschaften du verwendet hast!

von HFAnfänger (Gast)


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Marc H. schrieb:
> Mach bitte mal ein Foto vom Messaufbau und schreibe dazu welche
> Gerätschaften du verwendet hast!

HFAnfänger schrieb:
> Womit wurde gemessen? Wie war der Messaufbau?

von Funker (Gast)


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Zeig mal den Messaufbau!

von Leo (Gast)


Angehängte Dateien:

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ich habe das Modul ebenfalls vermessen. Es handelt sich bei mir um eine 
Adafruit Platine. Am Antennenstecker habe ich ein 50Ohm Kabel 
angeschlossen und dieses mit dem Messempfängereingang verbunden.
Das Ergebnis befindet sich im Anhang.
Gruß, Leo

von HFAnfänger (Gast)


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Leo schrieb:
> ich habe das Modul ebenfalls vermessen.

HFAnfänger schrieb:
> Womit wurde gemessen? Wie war der Messaufbau?

von HFAnfänger (Gast)


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Leo schrieb:
> Das Ergebnis befindet sich im Anhang.

1) Man erkennt eine Pegelspitze die irgendwo zwischen
0 und 20 dBm liegt.

Sehr aussagekräftig!  Geht es auch ein bisschen genauer?

2) Die Messung schaut nach moduliertem Signal aus.
Ein Rückschluss auf die (spezifizierte) CW-Leistung ist
schwerlich möglich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HFAnfänger schrieb:

> 1) Man erkennt eine Pegelspitze die irgendwo zwischen
> 0 und 20 dBm liegt.

Nun, für die gewünschten +13 dBm passt sie offenbar recht gut.

> 2) Die Messung schaut nach moduliertem Signal aus.
> Ein Rückschluss auf die (spezifizierte) CW-Leistung ist
> schwerlich möglich.

Maximal 3 dB mehr (beide Peaks fallen dann auf die gleiche Stelle).

von Leo (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin kein HF-Techniker, ich versuche lediglich mir ein geringes Maß 
an Verständnis für dieses Thema aufzubauen. Deshalb ersuche ich 
entsprechend um Nachsicht. Vielleicht kann mir jemand bei der 
Beantwortung folgender Fragen behilflich sein:

(1) Ich gehe davon aus, dass ich mein Modul für 20dBm Ausgangsleistung 
lt. Datenblatt richtig konfiguriert habe. Ein VSWR von 3:1 bedeutet, 
dass bereits 25% der Leistung reflektiert werden (vgl. 
http://www.antenna-theory.com/definitions/vswr.php). Könnte dies die 
Begründung für den entsprechend geringeren Messwert sein?

(2) Welche Faktoren bestimmen den Bandbreitenbedarf? Modulationsart, 
Übertragungsrate, ?? Lässt sich dieser mittels Matlab für FSK, GFSK, 
BPSK simulieren und gegenüberstellen?

Danke und viele Grüße,
Leo

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leo schrieb:

> (1) Ich gehe davon aus, dass ich mein Modul für 20dBm Ausgangsleistung
> lt. Datenblatt richtig konfiguriert habe.

S. o., das Modul macht wohl erstmal +13 dBm.

> Ein VSWR von 3:1 bedeutet,
> dass bereits 25% der Leistung reflektiert werden

Das wären 1,25 dB.

Ansonsten wäre natürlich hier mal ein exakterer Messwert (bspw.
indem man im Analyzer einen Marker auf eine Spitze setzt) von
Interesse.

> (2) Welche Faktoren bestimmen den Bandbreitenbedarf? Modulationsart,
> Übertragungsrate, ??

Ja.

> Lässt sich dieser mittels Matlab für FSK, GFSK,
> BPSK simulieren und gegenüberstellen?

Ja (wenngleich ich das nicht kann :), aber es ist erstmal alles
Mathematik)

: Bearbeitet durch Moderator
von Felix P. (fixxl)


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Das im Datenblatt angegebene VSWR bezieht sich nach meinem Verständnis 
auf die angeschlossene Antenne. Man muss bei maximaler Ausgangsleistung 
darauf achten, dass eine Antenne angeschlossen ist, die ein VSWR < 3 
aufweist, ansonsten könnte die Endstufe schaden nehmen. Zudem ist ein 
maximaler Dutycycle von 1% zulässig.

Die einfachste Messung der Sendeleistung wäre sicherlich ein 
OOK-Dauerton, da sich dann wirklich ein einziger Peak bei der 
entsprechenden Frequenz ergibt. Je länger der Ton ist, umso genauer wird 
der Spektrumsanalysator den Wert auch erfassen. Anschließend aber lange 
genug Pause machen, um die Sendeendstufe nicht zu grillen.

Das RFM69CW liefert maximal 13 dBm, die weiteren Power-Amplifier des 
SX1231 werden bei der CW-Version nicht genutzt.

: Bearbeitet durch User
von Franz (Gast)


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Leo schrieb:
> ich habe das Modul ebenfalls vermessen. Es handelt sich bei mir um
> eine
> Adafruit Platine. Am Antennenstecker habe ich ein 50Ohm Kabel
> angeschlossen und dieses mit dem Messempfängereingang verbunden.

Danke Leo für dein Messergebnis. Ich nehme an, du hast dein Modul (das 
RFM69CW) auf 13dbm Sendeleistung eingesetllt.
Das könnte - soweit man das beurteilen kann - hinkommen.


Ich habe mittlerweile auch eine Lösung für mein Problem gefunden. Wenn 
ich im Test Register das 0x5C Register auf +13dbm (0x7C) setze, steigt 
die Sendeleistung um 6dbm an.
Die Ausgangsleistung im Register auf 0x11 setzen, funktionierte 
offensichtlich nicht. Warum das so ist, kann ich mir auch nicht 
erklären.
Nun messe ich allerdings genau 12,37dbm. Wird die Dämpfung des 
verwendeten Kabels und Anpassungsfehlern zwischen dem Modul und dem 
Stecker berücksichtigt, kommt die gemessene Sendeleistung
gut an die eingestellte hin.

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