Forum: HF, Funk und Felder Reichweite eines einfachen PMR-Funkgeräte-Set (0,5W) | Antennenmodifikation


von tho-rist (Gast)


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Ein Hallo an alle Hobby und Amateurfunker.

Ist die Reichweite eines einfachen PMR-Funkgeräte-Set (0,5W) durch eine 
Antennenmodifikation zu erhöhen?

Ein Stück vom Antennenkabel „75Ohm“ auf der richtigen Länge!
Und anstatt der Stummelantenne, in der ja die Antenne gewickelt ist, mit 
dem Schirm des Antennenkabels zu verlöten?

Eine Stabantenne generell besser als eine Stummelantenne?

MfG
Theo

: Gesperrt durch Moderator
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo Theo.

Radio Eriwan:
'Im Prinzip ja'....

Vorab:
Ich habe noch nie so ein Teil in den Fingern gehabt.

Nach meiner Kenntnis ist die Antenne fest! mit dem Gerät
verbunden. Folgerung: Du musst das Teil zerlegen, um zumindest
eine, welche auch immer, Antennenbuchse daran zu schmieden.
Dann gibt es natürlich Möglichkeiten, diverse Antennen
anzuschliessen und auszuprobieren.
Die Sache hat aber auch einen Haken: Das Gerät verliert
seine Zulassung.
Und dann..??

73
Wilhelm

von Kolja L. (kolja82)


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Dein Funkgerät hat eine bestimmte Leistung und mit der Antenne verteilt 
es diese gleichmäßig in alle Richtungen.(Funker bitte weghören ;-)
Das einfachst was du machen kannst,um die Reichweite in eine Richtung zu 
erhöhen,
ist eine Richtantenne zu nehmen.

Hier ist es für WLAN ganz gut erklärt:
http://www.heise.de/netze/artikel/Die-0-Euro-Antenne-223704.html

Prinzipiell kannst du das auch an deiner Funke nutzen,
musst nur die unterschiedlichen Frequenzen beachten.

von Old P. (Gast)


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Fest verlötet muss eine Antenne heute bei PMR nicht mehr sein.
Allerdings wirst Du ohne HF-Messtechnik nicht viel erreichen.
Man kann z.B. eine Yagi drum bauen, der Strahler bleibt wie er ist. 
Damit verlierst Du allerdings die "Rundumcharakteristik". Mit 
Messtechnik und optimierter Antenne kann man sicher etwas erreichen, 
doch die Reichweite wird sich kaum verändern.

Old-Papa

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Old P. schrieb:
> Damit verlierst Du allerdings die "Rundumcharakteristik".

Außerdem verliert er die Konformität, denn die schreibt eine maximale
Leistung von 500 mW ERP vor, also effektive Leistung bezogen auf
einen Dipol, gemessen in der Hauptstrahlrichtung der Antenne.

Andererseits kann man mit 500 mW schon einige Kilometer überbrücken.
Wenn die Reichweite zu knapp ist, dann hilft auch mehr Leistung nur
in seltenen Fällen, denn es liegt in der Regel an irgendeiner Form
von Hindernissen im Übertragungsweg.

Um zu sehen, ob mehr (auch gerichtete) Leistung hülfe, könnte man
sich zwei Funkamateure engagieren, die über Handfunken mit 5 W
Ausgangsleistung sowie der serienmäßigen Möglichkeit des Anschlusses
von Richtantennen verfügen: wenn man den Versuch im 70-cm-Afu-Band
macht, kann man von den Ergebnissen 1:1 auf den PMR-Frequenzbereich
extrapolieren.

von Stefan M. (derwisch)


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Eigener Testbericht zu dem Thema:

Einem günstigen PMR Gerät ( um die 20 Euro pro Paar ) habe ich die feste 
Antennne geklaut und eine SMA Buchse ( 50 Ohm ) eingebaut.
Das habe ich dann an die "Hochantenne" auf dem Dach angeschlossen.
Dort oben steht eine Diamond X50 Dualband Antenne ( Amateurfunk ).

Das andere PMR habe ich original belassen und mit ins Auto genommen.
Also keine Antenne auf dem Fahrzeugdach verwendet.

Dennoch konnte ich nun viele Kilometer im Umkreis ( flaches, ländliches 
Gebiet ) umherfahren, und immer einwandfrei mit "zu Hause" 
kommunizieren.

Ich wollte damit beweisen, dass die Eingeschränkte PMR Reichwweite 
eigentlich nur durch die bescheidenen Originalantennen entstehet.

Wenn ich am zweiten Gerät noch eine Mobilantenne angeschlossen hätte, 
wäre eine dem Amateurfunk entsprechende Verbindung zustande gekommen.
Wahrscheinlich dann 20+ Kilometer.

Die PMR Empfänger sind garnicht mal so übel und recht empfindlich.
An der Hochantenne gab es auch keine Großsignalprobleme.
Das hätte ich so nicht erwartet.

von Old P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>
> Außerdem verliert er die Konformität, denn die schreibt eine maximale
> Leistung von 500 mW ERP vor, also effektive Leistung bezogen auf
> einen Dipol, gemessen in der Hauptstrahlrichtung der Antenne.

Stimmt! Leider stimmen aber die 500mW /ERP selten ;-) Die kann ja kein 
Otto Normalpieps nachmessen.

> Andererseits kann man mit 500 mW schon einige Kilometer überbrücken.
> Wenn die Reichweite zu knapp ist, dann hilft auch mehr Leistung nur
> in seltenen Fällen, denn es liegt in der Regel an irgendeiner Form
> von Hindernissen im Übertragungsweg.

Auf freiem Acker ganz sicher, in der Stadt gehts mitunter nichtmal zum 
Nachbarn. Dann hilft eine Super-Duper-Antenne aber auch nicht.

Old-Papa

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:

> Ich wollte damit beweisen, dass die Eingeschränkte PMR Reichwweite
> eigentlich nur durch die bescheidenen Originalantennen entstehet.

Naja, eher durch den bescheidenen Antennenstandort.  Vermutlich
hättest du einen Großteil der Abdeckung auch erreicht, wenn du
dich mit dem PMR-Laufi-Sprechi an die gleiche Stelle aufs Dach
gestellt hättest.

Eine (weit) abgesetzte Außenantenne (also die auf dem Dach) ist
allerdings ziemlich ausdrücklich nicht im Sinne der
PMR-Allgemeinzuteilung.

Old P. schrieb:
> Leider stimmen aber die 500mW /ERP selten

Ja, das würde ich auch vermuten.  Die werden wohl nichtmal die 500
mW als HF-Leistung an die Antenne bringen, und von 2 dBi Gewinn ist
die viel zu kurze Antenne dann auch noch ein gutes Stück entfernt.

von tho-rist (Gast)


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------------------------------------------------------------------------ 
--

Bohhr wie schnell die Anregungen kommen!

Danke :-)

Aber wir driften ein wenig von der Frage ab!

Ist eine stabförmiege Antenne z.B. ein Stück gerader Draht als Antenne 
besser? Als die, aus platzsparenden Gründen, aufgewickelten Antenne in 
der Stummelantenne (Geräteantenne).

Meine Idee wäre das Gehäuse zu bearbeiten und eine gerade Antenne feste 
mit dem Gerät zu verbinden.
Bestehend aus einem Stück Antennenkabel und das Drahtgeflecht des 
Schirmes soll die Antenne sein.

Dann ist auch die Frage wie lang müsste das wenn sei. Genau so lang wie 
die original Antenne abgewickelt?

Freue mich auf Ideen.

Theo

von Old P. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>
> Naja, eher durch den bescheidenen Antennenstandort.  Vermutlich
> hättest du einen Großteil der Abdeckung auch erreicht, wenn du
> dich mit dem PMR-Laufi-Sprechi an die gleiche Stelle aufs Dach
> gestellt hättest.

Zumal die Zuleitung auch nicht verlustfrei erfolgt.

> Eine (weit) abgesetzte Außenantenne (also die auf dem Dach) ist
> allerdings ziemlich ausdrücklich nicht im Sinne der
> PMR-Allgemeinzuteilung.

Bin da nicht ganz sicher, da wurde was in der Allgemeinzulassung 
verändert.
Aber ohne Ausgleich der Kabeldämpfung ist das eh Kappes.

Old-Papa

von tho-rist (Gast)


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PS: Das sollten noch tragbare Geräte bleiben :-)

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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tho-rist schrieb:

> PS: Das sollten noch tragbare Geräte bleiben :-)

Keine Sorge, ein L/4 Stab ist auf 435MHz ca. 17cm lang.

73
Wilhelm

von Ham (Gast)


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Hallo

obwohl ich selbst lizensierter Amateurfunker bin vermisse ich auch eine 
allgemein zugelassene Alternative wo durch die Bundesnetzagentur nur die 
Ausgangsleistung vorgegeben wir und die abgestrahlte Leistung nur von 
der eingesetzten Antenne ahängt.
Der Amateurfunk ist keine vollwertige Alternative zu PMR und anderen 
allgemein zugelassenen Funkanwendungen da die Gesprächsinhalte 
eingeschränkt sind, jegliche verlüsselung verboten ist und die 
Rufzeichennennung (oder auch andersartige übertragung) vorgeschrieben 
ist - was für den Amateurfunk an sich auch sehr sinnvoll ist.

Es ist wohl auch nicht gewollt einen allgemein zugelassenes, 
weitreichenden und modernen Funkbereich zu Verfügung zu stellen.
Irgendwo meine ich etwas von der Vorgabe von 6km Sollreichweite gelesen 
zu haben.
Der CB Funk ist auch keine Alternative, sowohl technisch (Antennengröße, 
Ausbreitungsbedingungen) als auch von den erlaubten Anwendungen: 
Sprechfunk und Bandbreiten bedingt nur langsame Datenübertragung.

Ham

von PMR Besitzer (Gast)


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Hi,

ich habe auch PMR-Funkgeräte. Eine Herstellererklärung oder irgendein 
Hinweis auf Zulassung am Gerät ist nicht dabei. Dann könnte ich doch das 
Funkgeräte zerlegen und nach belieben modifizieren? Ich muss dann doch 
nur die Frequenzen einhalten und unter 500mW bleiben?

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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@ ham,

jetzt weine doch nicht; so sind die Regeln.
Du darfst auch nicht in einer einsamen Gegend nachts um 3 über
eine rote Ampel fahren, selbst dann nicht, wenn weit und breit
kein anderer Verkehrsteilnehmer auszumachen ist.
Ob immer alles sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.

73
Wilhelm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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PMR Besitzer schrieb:

> ich habe auch PMR-Funkgeräte. Eine Herstellererklärung oder irgendein
> Hinweis auf Zulassung am Gerät ist nicht dabei.

Ist auch nicht erforderlich.  Dir als Endnutzer gegenüber muss der
Hersteller die Konformität mit den zutreffenden Regelungen dadurch
deutlich ausdrücken, dass er ein CE-Symbol anbringt.

Die Konformitätserklärung muss er lediglich den zuständigen Stellen
auf Anforderung aushändigen.

Viele Hersteller legen sie allerdings auch gleich bei.

> Dann könnte ich doch das
> Funkgeräte zerlegen und nach belieben modifizieren? Ich muss dann doch
> nur die Frequenzen einhalten und unter 500mW bleiben?

Das ist nur ein Teil der erforderlichen Bedingungen, die du einhalten
musst.  Der Rest (bspw. zulässige Nebenaussendungen) steht in den
einschlägigen Normen, auf die in der Allgemeinzuteilung Bezug genommen
wird, sodass diese Normen Gesetzeskraft erlangen.

von Schreiber (Gast)


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tho-rist schrieb:
> Ein Stück vom Antennenkabel „75Ohm“ auf der richtigen Länge!
> Und anstatt der Stummelantenne, in der ja die Antenne gewickelt ist, mit
> dem Schirm des Antennenkabels zu verlöten?

Das gibt aber keine sehr gute Antenne. Die Idee mit Coax-Kabel ist nicht 
schlecht, ich empfehle aber diesen Bauplan:
http://www.qth.at/oe1xhc/data/coax_collinear_70cm.html

von Old P. (Gast)


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PMR Besitzer schrieb:
> Hi,
>
> ich habe auch PMR-Funkgeräte. Eine Herstellererklärung oder irgendein
> Hinweis auf Zulassung am Gerät ist nicht dabei. Dann könnte ich doch das
> Funkgeräte zerlegen und nach belieben modifizieren? Ich muss dann doch
> nur die Frequenzen einhalten und unter 500mW bleiben?

Hmmm,
an meiner Haustüre steht auch nicht, dass man sie nicht aufbrechen darf, 
doch wehe dem, der es dennoch macht!
Will sagen: Mit der Benutzung solcher Geräte verpflichtest Du Dich die 
Kenndaten dafür einzuhalten. Dazu zählt auch, dass sie nicht modifiziert 
werden dürfen. Woher Du das wissen sollst? Vorher informieren!

Old-Papa
PS: Aber immer leben und leben lassen ;-)))

von PMR Besitzer (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> PMR Besitzer schrieb:
>
>> ich habe auch PMR-Funkgeräte. Eine Herstellererklärung oder irgendein
>> Hinweis auf Zulassung am Gerät ist nicht dabei.
>
> Ist auch nicht erforderlich.  Dir als Endnutzer gegenüber muss der
> Hersteller die Konformität mit den zutreffenden Regelungen dadurch
> deutlich ausdrücken, dass er ein CE-Symbol anbringt.
>
> Die Konformitätserklärung muss er lediglich den zuständigen Stellen
> auf Anforderung aushändigen.
>
> Viele Hersteller legen sie allerdings auch gleich bei.

Eine CE-Kennzeichnung am Funkgeräte finde ich nicht, nur auf dem Karton.


>> Dann könnte ich doch das
>> Funkgeräte zerlegen und nach belieben modifizieren? Ich muss dann doch
>> nur die Frequenzen einhalten und unter 500mW bleiben?
>
> Das ist nur ein Teil der erforderlichen Bedingungen, die du einhalten
> musst.  Der Rest (bspw. zulässige Nebenaussendungen) steht in den
> einschlägigen Normen, auf die in der Allgemeinzuteilung Bezug genommen
> wird, sodass diese Normen Gesetzeskraft erlangen.

Heißt das, das ich das Funkgerät modifizieren dürfte, wenn ich mich an 
die gesetzlichen Vorgaben halte?

von TrollHunter (Gast)


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Besorg dir eine UHF-Yagi für Kanal 21.
Die werden bestimmt bald alle massenweise verschrottet, weil 
"nicht-DVB-T2-tauglich".
Entferne den Dipol und montiere das Funkgerät an dieser Stelle das 
Funkgerät.
Schnacken tust du dann mit Headset und schon kannst du die Reichweite 
ordentlich steigern.
Aussehen tut das dann so: 
http://web1.vps9611.alfahosting-vps.de/funkbasis/viewtopic.php?f=26&t=6565&sid=de685df4cc6025a940f3e4a9c8882347&UserAtDomain=1

von PMR Besitzer (Gast)


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Old P. schrieb:
> PMR Besitzer schrieb:
>> Hi,
>>
>> ich habe auch PMR-Funkgeräte. Eine Herstellererklärung oder irgendein
>> Hinweis auf Zulassung am Gerät ist nicht dabei. Dann könnte ich doch das
>> Funkgeräte zerlegen und nach belieben modifizieren? Ich muss dann doch
>> nur die Frequenzen einhalten und unter 500mW bleiben?
>
> Hmmm,
> an meiner Haustüre steht auch nicht, dass man sie nicht aufbrechen darf,
> doch wehe dem, der es dennoch macht!
> Will sagen: Mit der Benutzung solcher Geräte verpflichtest Du Dich die
> Kenndaten dafür einzuhalten. Dazu zählt auch, dass sie nicht modifiziert
> werden dürfen. Woher Du das wissen sollst? Vorher informieren!

Vielleicht an den Haaren herbeigezogen, aber der genaue Verwendungszweck 
steht nicht in der Bedienungsanleitung oder auf dem Karton. Ich könnte 
also auch mit den Geräten Deine Haustür aufbrechen :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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PMR Besitzer schrieb:

> Eine CE-Kennzeichnung am Funkgeräte finde ich nicht, nur auf dem Karton.

Wundert mich erstmal.  Soweit ich mich entsinne, muss sie am Produkt
angebracht sein.

> Heißt das, das ich das Funkgerät modifizieren dürfte, wenn ich mich an
> die gesetzlichen Vorgaben halte?

Jein.  Wenn du das Gerät modifizierst und anschließend benutzt, wirst
du rechtlich zu deinem eigenen „Inverkehrbringer“ und musst
anschließend die Konformität komplett bewerten sowie eine Erklärung
darüber erstellen.  Die kannst du natürlich in deiner Schublade
aufbewahren, denn du musst sie ja nur auf Verlangen den zuständigen
Stellen aushändigen. ;-)

Wenn du die Konformitätsbewertung selbst vornimmst (statt sie durch
eine „benannte Stelle“ bewerten zu lassen), hast du wiederum
entsprechende Dokumentationspflichten.  Damit passiert natürlich
erstmal gar nichts, aber im Falle eines (Streit-)Falles wird man
die dabei waltende Sorgfalt sicherlich in die Einschätzung einfließen
lassen, ob du die Bewertung auch tatsächlich mit der nötigen
Ernsthaftigkeit durchgeführt hast.

von Old P. (Gast)


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PMR Besitzer schrieb:
> ...
> Vielleicht an den Haaren herbeigezogen, aber der genaue Verwendungszweck
> steht nicht in der Bedienungsanleitung oder auf dem Karton. Ich könnte
> also auch mit den Geräten Deine Haustür aufbrechen :-)

Finde es raus! ;-)

Old-Papa

von W.S. (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> Du darfst auch nicht in einer einsamen Gegend nachts um 3 über
> eine rote Ampel fahren,

Naja.. der Vergleich hinkt.

Das, was hier (mal wieder und zu Recht) angesprochen wurde ist, daß es 
schon eine schlichtweg unbegründete Willkür ist, die Bürger eines Landes 
von einem Medium auszusperren. Sowas stammt aus Kaisers Zeiten und 
gehört eigentlich auf den Prüfstand.

Stattdessen wird den Leuten noch immer ein dickes "IST VERBOTEN" vor die 
Nase gehalten und es wird zugleich schlichtweg nichts getan, um den 
HF-Dreck, der selbst auf der Kuhblöke sich in weiten Teilen des Tages 
bis weit über 13 MHz breitmacht dank Schaltnetzteilen usw. einzudämmen.

Nun, man hätte durchaus Verständnis für staatliches Flachhalten des 
Balls, wenn andere sich ebenfalls dran hielten. Aber das Verhältnis der 
Frequenzzuteilungen und Sendestärken für Militär, Behörden, Rundfunk und 
Bürger (in dieser Reihenfolge) ist gelinde gesagt unausgewogen.

Das hat eben nichts mit der roten Ampel nachts um halb drei zu tun.

W.S.

von Matthias K. (kannichauch)


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Ich hab mal die meisten Artikel durchgelesen.
EIRP ist nicht dasselbe wie ERP. Bei einer angegebenen maximalen 
Leistung in EIRP darf man keine Richtantenne anschließen, weil in einer 
einzelnen Richtung die Feldstärke größer wird.
Ansonsten kann man mit jeder Art von Richtantenne die Reichweite 
erhöhen, ganz klar. Besonders wenn das bei beiden Geräten gemacht wird.
Andererseits sollte man nicht ein zugelassenes, bzw. konformes Gerät 
selbst bzw. laienhaft umbauen.
Am besten wäre ein Gerät mit einer austauschbaren Antenne, also eine 
Steck- oder Schraubverbindung, wo man eine analysierte und abgestimmte 
Antenne anschließen kann. Was es dort auf dem Markt gibt, ist mir jetzt 
aber nicht bekannt.
Richtwirkung wird hauptsächlich mit Stockung(mehrere Dipole 
übereinander), mit Yagi Antennen und evtl. mit Reflektoren erzielt.
Dieser Leistungszuwachs wird in dB ausgedrückt.

MfG

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias K. schrieb:

> EIRP ist nicht dasselbe wie ERP.

Sie unterscheiden sich um genau 2,15 dB, mehr Magie ist da nicht
dahinter.

ERP nimmt einen Dipol als Bezugsantenne, EIRP einen (fiktiven)
Isotropstrahler.

> Bei einer angegebenen maximalen
> Leistung in EIRP darf man keine Richtantenne anschließen

Das stimmt so absolut erstmal nicht als Aussage.  ERP oder EIRP
ist halt immer die Summe aus HF-Leistung plus Antennengewinn.

Ist allerdings für ${SUBJECT} irrelevant, da die Allgemeinzuteilung
für PMR446 ja 500 mW ERP festlegt.

> Am besten wäre ein Gerät mit einer austauschbaren Antenne, also eine
> Steck- oder Schraubverbindung, wo man eine analysierte und abgestimmte
> Antenne anschließen kann. Was es dort auf dem Markt gibt, ist mir jetzt
> aber nicht bekannt.

Leider wohl nicht so sehr viel.

Man könnte natürlich auch Afu-Geräte im PMR-Bereich betreiben,
solange man sich an die Daten der Allgemeinzuteilung hält.  Dann
muss man sich aber erstens sehr sicher sein, nicht mal aus Versehen
die falsche Leistungsklasse zu wählen, zweitens kosten die Teile
natürlich das Mehrfache.  (Die Baofengs taugen nicht dafür.  Erstens
haben sie schon für Afu zu hohe Nebenwellenaussendung, für PMR
damit erst recht.  Zweitens bekommt man die in der Leistung nicht
weit genug herunter.)

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias K. (kannichauch)


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>
>> Bei einer angegebenen maximalen
>> Leistung in EIRP darf man keine Richtantenne anschließen
>
> Das stimmt so absolut erstmal nicht als Aussage.  ERP oder EIRP
> ist halt immer die Summe aus HF-Leistung plus Antennengewinn.

Das war wohl etwas unglücklich von mir ausgedrückt, zumal es ja auch 
keine realen isotropischen Strahler gibt.
"Summe" ist übrigens auch nicht richtig, "Produkt" müsste es heißen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias K. schrieb:
> "Summe" ist übrigens auch nicht richtig, "Produkt" müsste es heißen...

OK.  Man addiert die Dezibel-Werte, aber das ist natürlich nur die
logarithmische Darstellung einer Multiplikation.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Europäische Norm zu PMR446, 3 July 2015:
http://www.erodocdb.dk/Docs/doc98/official/pdf/ECCDEC1505.PDF
...and uses integral antennas only...

ETSI Harmonised European Standards EN 300 296-2: Radio equipment using 
integral antennas intended primarily for analogue speech

von Funker (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Dein Funkgerät hat eine bestimmte Leistung und mit der Antenne verteilt
> es diese gleichmäßig in alle Richtungen.(Funker bitte weghören ;-)

Du vernachlässigst da bei den Anteil der Sendeleistung, die gar nicht 
verteilt wird, weil der Wirkungsgrad der Antenne schlecht ist. Da wird 
man als erstes den Hebel ansetzen.

Richtantennen auf der Sendeseite bringen nichts, weil die Sendeleistung 
entsprechend reduziert werden muss, um mit den Vorstellungen der 
Bundesnetzagentur konform zu gehen. Die Sendeleistung für PRM ist im 
Frequenzplan bekanntlich als ERP spezifiziert ist.

von x0x (Gast)


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Kauf dir ein vernünftiges pmr Gerät.
Ich kann guten Gewissens das Team Tecom Duo C empfehlen. Das kann 
zusätzliche auch noch freenet.

Die Antenne kann mit sanfter gewalt (verklebt, vorsichtig mit einem fön 
erwärmen und abschrauben) entfernt werden und eine besssere/eigenbau 
Antenne angebracht werden.

Ist zwar auch nicht erlaubt,aber immerhin liegt man mit dem Gerät 
innerhalb der zugelassenen parameter.

Zum AFU Handgerät (Thema Baofeng)
Wo keine störungen, dort keine klagen.
Man sollte allerdings aufpassen wenn man die dinger benutzen möchte. Zu 
nahe an Kabelnetzen und man drückt dem Nachbar den Empfang weg.

Uncool!

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