Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Messgeräte welche sind sinnvoll


von Peter (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

vorneweg ich habe leider in den anderen Foren nichts wirklich gefunden.

Ich mache eine Ausbildung zum Elektroniker und möchte mir gerne ein 
Oszilloskop (50€-350€) und ein Multimeter zulegen (50-150€).

Multimeter wäre um kleine Platinenfehler (defekte Kondensator und co.) 
zu finden und Oszilloskop um die Bauteile zu verstehen und Analysieren.

Mir Persönlich gefällt das Red Pitaya als Oszi sehr gut aber da liest 
man 100 unterschiedliche Meinungen. Nachteil es geht nur bis 30 V 
eingang. Reicht es für Platinen und Experimente mit Mikrocontroller ?. 
Dazu ein Multimeter ?
Oder vlt. Ein Handheld Oszi ?
Oder doch alle Geräte Einzeln ?
Mir ist klar das Top Geräte bei 1000€ anfangen aber welche Geräte wären 
auch für den Hobbygebrauch tauglich ?

Ich habe leider nicht die Erfahrung wie viele hier im Forum um gut von 
Schrott zu unterscheiden. Möchte ungern von meinem Ausbildungsgehalt ein 
Griff ins Klo machen.

Vielen dank im voraus für eure Bemühungen

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Gerade zum Thema Multimeter gibt es bereits einige Threads.
Beim Oszi kommt es schon auf genaue Anforderungen an.

von Daniel (Gast)


Lesenswert?

Für mich ist der Bauteiltester aus diesem Forum zu einem sehr wichtigen 
Werkzeug geworden auf welches ich nicht mehr verzichten möchte.
Beitrag "Transistortester AVR"
Das gibt es Fertiges Clon Gerät mit Gehäuse und Akku zu kaufen.

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Danke schon mal für eure Antworten.

Daniel weist du wo ich den kaufen kann ?

Jörg das Oszi hätte ich gerne zum Lernen und später auch mal um 
Schaltungen zu Analysieren.

Also würdet ihr Red Pitaya und Analog Discovery2 etc. nicht empfehlen ?

Danke schonmal

von Heinz V. (heinz_v)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Multimeter wäre um kleine Platinenfehler (defekte Kondensator und co.)
> zu finden und Oszilloskop um die Bauteile zu verstehen und Analysieren.

Unterschätze nicht den Nutzen des Multimeters, in der Praxis kommt es 
weitaus häufiger zum Einsatz als der Oszillograph.
Allgemeine Anforderungen
Robust, bis 1000V DC / 600V AC, bis 20Mohm, bis 10Amp (wenn man häufiger 
Strom misst greift man lieber zum Zangenamperemeter), Diodentest (ist 
zum Test von  LEDs genial), Akustische Durchgangsprüfung (erleichtert 
das finden von Kabelbrüchen), Kapazitätsmessung ist ein schönes 'nice to 
have' damit kann man Motoranlauf- und Betriebskondensatoren gut prüfen, 
und Frequenzmessung kann man 'zweckentfremdet' benutzen um Encoder auf 
Funktion zu prüfen.

: Bearbeitet durch User
von ths (Gast)


Lesenswert?


von BastelIng (Gast)


Lesenswert?

Und beim Oszilloskop als "Erstgerät" würde ich kein PC-Zusatzgerät 
nehmen.
Wenn Du an einer Schaltung etwas messen möchtest, willst Du schnell und 
intuitiv an den Knöpfen der Zeitablenkung, des Triggerpegels und der 
Ablenkung in V/Div. drehen können.
Dazu steht auch im Fehlerfall nicht gleich dein PC über das zwingend 
vorhandene USB-Kabel unter Hochspannung oder geht bestenfalls einfach 
nur kaputt. Desweiteren sind "richtige" Oszilloskope in der Regel sehr 
tolerant gegen übliche Überspannung an den Eingängen. Zum Dokumentieren 
oder weiterverarbeiten kannst Du ja dann die PC-Schnittstelle des 
Oszilloskops nutzen.

Ob es nun ein neues Chinagerät, oder etwas grundsolides aus heimischer 
Fertigung sein soll - ist dann eine Grundsatz und Gewissensfrage. Ich 
mag halt keinen Chinakram - wenn man fürs gleiche Geld auch was 10 Jahre 
altes richtig stabiles bekommt.

Ein PC Zusatzgerät mag hipp sein, Du wirst damit aber nur bedingt 
glücklich werden. BeenThereDoneThat.

Die weiteren Funktionen des RedPitaya sind mit Sicherheit interessant, 
aber ich befürchte - ein schwerwiegender Messfehler - und das Ding ist 
hin.
Und am Anfang passiert sowas noch schneller. Auch schon ausprobiert.
Ich erinner mich noch wie ich als 17Jähriger mein Multimeter mittels 
Überspannung geimmelt habe.

Genauso den Kurzschluss der Oszilloskopmasse des Tastkopfkragens in 
einem Röhrenverstärker an die Anodenspannung. Das Scope war und ist ein 
altes Tektronix Analoggerät. Da ging kurz die Schutzschaltung des 
Netzteil rein, und nach dem Wiedereinschalten war lustiges Weitermessen 
angesagt. Die Schutzkappen für die Tastköpfe benutze ich 18 Jahre Später 
aber immer noch nicht.....  . Bei einem PC Gerät wären damals wohl 
Oszilloskp und PC kaputt gewesen.

vg

von ikarus (Gast)


Lesenswert?

Ds1054z als Oszi
Ein kleines Brymen als MM

von ikarus (Gast)


Lesenswert?

Und standalone geräte! Der Rest ist nichts wahres

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Heinz V. schrieb:
> Unterschätze nicht den Nutzen des Multimeters, in der Praxis kommt es
> weitaus häufiger zum Einsatz als der Oszillograph

Ist bei mir genau umgekehrt. Ich benutze fast nur das Scope. Selbst für 
das Messen von Spannungen in digitalen Schaltungen ist mir das genau 
genug. Und man sieht sofort, wenn was zappelt oder schwingt. Dann kommt 
das Labornetzteil, der Durchganspiepser, der LCR-Messer und erst dann 
das Multimeter.

MfG Klaus

von mahwe (Gast)


Lesenswert?

Schau mal ob du nen gebrauchtes tek 2445b oder 2465b bekommst reicht am 
Anfang und später.
Multimeter schau mal bei dave jones der hat einige getestet auch in 
deinen Preis Kategorien.
Das erste was ich mir geholt hatte war nen aldi teil und nen 35DM conrad 
Teil. Würde ich heute noch mehr holen nervten einfach und waren nicht 
wirklich sicher.

Wichtig ist:
Akku Batterie muss lange halten.

Durchgangsprüfer mit Piepser wichtig der Piepser muss schnell sein sonst 
nervt die Fehler suche.

Mein erstes Multimeter ist mir abgeraucht weil ich dummerweise nach 
einer strommessung vergessen hatte die Stecker umzustecken.
Da hilft z.b. Das System von gossen metrawatt oder mc voice.

Wenn du an 230V rum messen willst kauf Qualität mit vernünftigen 
Sicherungen und Isolierungen.

Z.b. Benning mm11 gossen fluke.....

Mist du an normalen Sache wie arduino und co. Unter 60v Dc dann reicht 
auch was günstiges, aber auch da gibt es riesen unterschiede gibt Sachen 
die braucht kein Mensch z.b. Transistortester am Multimeter.
Fur sowas hol dir den avr Transistortester. Temperaturmessung pt 100, k 
Typ, Spannung cat3, strom10A,sehr hilfreich fand ich immer Anzeigen mit 
4 1/2,  4 3/4 Display.
Genauso min max hold.
Balkenanzeige hilft ungemein........
Vernünftige messspitzen und Kabel sind wichtig.

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Heinz V. schrieb:
>> Unterschätze nicht den Nutzen des Multimeters, in der Praxis kommt es
>> weitaus häufiger zum Einsatz als der Oszillograph
>
> Ist bei mir genau umgekehrt. Ich benutze fast nur das Scope. Selbst für
> das Messen von Spannungen in digitalen Schaltungen ist mir das genau
> genug. Und man sieht sofort, wenn was zappelt oder schwingt. Dann kommt
> das Labornetzteil, der Durchganspiepser, der LCR-Messer und erst dann
> das Multimeter.

Komische Logik, aber jeder wie er mag?
Ich finde auch dass das Multimeter das wichtigste Messgerät ist, bzw. 
das was am meisten Verwendung findet.


@Peter
Ich würde Dir empfehlen erst einmal ein Multimeter zu kaufen um in das 
Thema einzusteigen und Erfahrrungen zu sammeln. Das Oszi kommt dann noch 
früh genug. Ich würde auch zu einem "echten" Oszi raten. 
Funktionsumfang, Bandbreite usw. kannst Du entscheiden wenn Du weißt in 
welche Richtung es bei Dir geht. Siehe Dich dann auch mal auf dem 
Gebrauchtmarkt um. Und gib lieber etwas mehr aus an dem Du dann aber 
lange Freude hast. Ich würde mir auch kein Oszi mehr kaufen das einen 
kleinen Bildschirm hat.

Ich sehe es in der Messtechnik genauso wie beim Werkzeug: Wer billig 
kauft kauft zweimal. Das mag nicht prinzipiell zutreffen, aber nach 
meiner Erfahrung ist das so. Dazu kommt, das gute Messgeräte einen 
wesentlich höheren Wiederverkaufswert haben als Billigmessgeräte.


Hier mal ein Tipp der über Deinem Wunschbudget liegt, an dem Du aber 
vermutlich lange Freude hast. Das ist zwar kein Fluke oder Agilent, aber 
dafür ist es auch deutlich preiswerter als die genannten Marken. Es hat 
umfangreiche Messfunktionen, eine gute Grundgenauigkeit und, für ein 
Handmultimeter, eine feine Auflösung.

https://www.welectron.com/Brymen-BM869s-Multimeter

Hier sind noch weitere Multimeter von Brymen:

https://www.welectron.com/Brymen?utm_campaign=ga-brymen


Es ist ganz schwierig Dir hier den ultimativen Tipp zu geben. Die 
Anforderungen, die Geschmäcker und nicht zuletzt das Budget entscheiden 
über den Kauf. Der Markt an Messgeräten ist so unüberschaubar groß und 
Umfangreich so dass es letztendlich bei Dir selbst liegt wofür Du dich 
entscheidest.

Mein am meisten benutztes Messgerät ist übbrigens ein Tischmultimeter 
welches im Regal über dem Werktisch steht. Gute Ablesbarkeit, das Teil 
steht nicht im Weg und kippt nicht dauernd um, und um Batterien/Akkus 
muss ich mir auch keine Gedanken machen.

Das Gerät möchte ich Dir auch noch gerne verlinken. Gelegentlich hat ELV 
eine Aktion und bietet das Messgerät für ca. 230,- Euro an.

http://www.elv.de/truerms-tischmultimeter-ms8050.html

: Bearbeitet durch User
von Max G. (l0wside) Benutzerseite


Lesenswert?

Zum Oszi: mit einem gebrauchten DS1052 machst du nichts verkehrt, und 
das sollte auch kompatibel zu einem Lehrlingsgehalt sein. Wenn du 
irgendwann was Größeres, Besseres, Schickeres haben willst, wirst du es 
auch ohne großen Wertverlust auf eBay wieder los.
Multimeter: die Chinaböller à la Uni-T und Konsorten sind überraschend 
gut. Wichtig ist, dass die Isolation passt. Dazu gibt es eine Liste im 
EEVBlog-Forum, schau mal dort.
Wenn der Appetit geweckt ist, kannst du dir noch ein Tischmultimeter 
zulegen. Die besseren können noch den Spannungsabfall über einen IC-Pin 
messen...

von Peter (Gast)


Lesenswert?

Vielen dank an alle für die sehr hilfreichen Antworten.

Finde die Vorschläge von euch sehr gut. Ist wirklich schwer bei 100 
Hersteller den Überblick zu behalten.

Dieser  avr Transistortester hört sich sehr Interessant an, habe nur 
noch nicht so ganz rausgefunden wie ich am besten an den Komme.

Habt ihr Shops für mich oder einen Rat

Danke im voraus

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Dieser  avr Transistortester hört sich sehr Interessant an, habe nur
> noch nicht so ganz rausgefunden wie ich am besten an den Komme.

Na dann gib einfach mal Transistortester bei ebay ein!
Bei max. 20EUR.
Ist das so schwer?

von TrollHunter (Gast)


Lesenswert?


von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


Lesenswert?

Das einfachste Rigol gibt es für ~400€
http://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Rigol-DS1054Z.html

Es gibt ab und zu mal analoge Hameg Oszis aus Universitäten und Schulen, 
die kann man gut warten und fit machen. Wenn Du keine Hilfe hast und es 
nicht selber prüfen und reparieren kannst, dann hol Dir kein gebrauchtes 
Oszi. Ein Gerät mit Macken, die Du selber nicht erkennst, ist zum Lernen 
absolutes Gift.

Günstiges Anfänger-Multimeter:
http://www.pollin.de/shop/dt/OTUyOTYxOTk-/Messtechnik/Messgeraete/Multimeter/True_RMS_Bluetooth_Multimeter_OWON_B35T.html

Diesen Tester gibt es in hundert Varianten:
https://www.aliexpress.com/wholesale?catId=0&SearchText=component+tester

Hier ist einer von dem ich weiß, dass er funktioniert:
https://www.aliexpress.com/item/2015-ESR-T4-Mega328-Digital-Transistor-Tester-Diode-Triode-Capacitance-ESR-Meter-MOS-PNP-NPN-LCR/1899625526.html

Bei Aliexpress gibt es für ~60€ auch einen einfachen 
Funktions-/Signalgenerator. Wenn man den über USB mit einem Windows-PC 
steuert liefert er super Ergebnisse bis ~2MHz.
https://www.aliexpress.com/item/Mini-DDS-Function-Signal-Source-Generator-Digital-Signal-Generator-Dual-channel-Arbitrary-Waveform-Frequency-Meter200MSa-s/32670105894.html

von Ordner (Gast)


Lesenswert?

Bezüglich Einsteiger-Scope ist letzte Woche eine erschöpfende Diskussion 
geführt worden, siehe dort: Beitrag "Oszi für zuhause: altes gebrauchtes oder lieber neues modernes?"

von Dirk D. (dicky_d)


Lesenswert?

Chris F. schrieb:

> Bei Aliexpress gibt es für ~60€ auch einen einfachen
> Funktions-/Signalgenerator. Wenn man den über USB mit einem Windows-PC
> steuert liefert er super Ergebnisse bis ~2MHz.
> 
https://www.aliexpress.com/item/Mini-DDS-Function-Signal-Source-Generator-Digital-Signal-Generator-Dual-channel-Arbitrary-Waveform-Frequency-Meter200MSa-s/32670105894.html

Im Zweifel geht das auch ohne nen Windows: 
https://github.com/wd5gnr/mhs5200a

... aber dran denken, wenn das Ding per USB angekorkt ist Liegt die 
Masse vom Ausgang auf der Masse vom PC.

von c.m. (Gast)


Lesenswert?

ich stand vor ein paar jahren vor der gleichen entscheidung wie du:
multimeter und oszi kaufen - welche?

tldr; ich habe zuerst "billig" gekauft (rigol ds1052, ELV multimeter), 
und 2 jahre später nochmal geld ausgegeben für "was richtiges" (ds2072, 
dm3058, gossen metrahit2).

Peter schrieb:
> Ich mache eine Ausbildung zum Elektroniker

vor dem hintergrund würde ich dazu tendieren dir zu raten gleich "was 
richtiges" zu kaufen, um die zusatzausgabe "zweitkauf" zu umgehen: ein 
einstiegs 4-kanal oszi von rigol (oder einem anderen hersteller - ich 
persönlich habe aber nur erfahrungen mit rigol geräten), und einem 
ordentlichen multimeter (für elektronik, das genante gossen metrahit2 
ist eher was fürs grobe).

oder halt, wenn das geld nicht vorhanden ist, so richtig billig kaufen 
und den späteren nachkauf jetzt schon einplanen. (mäh…)

ps: nachtrag. beim multimeter wäre, neben der technischen sicherheit 
(gute sicherungen), vielleicht noch wichtig, das es keine dämlichen 9V 
blocks braucht, sondern mit AA Batterien auskommt - das war einer der 
gründe für mich das gossen zu kaufen.

von Henrik V. (henrik_v)


Lesenswert?

Wo Du schon eine Ausbildung machst: Frage doch Deine(n) Ausbilder ob Ihr 
den Transistortester bauen könnt.

Ebenso bei dem Multimeter, da wird ggf ein Sammeleinkauf gestartet.

Beim Scope würde ich erst kaufen, wenn ich weiss was ich will, also 
zumindest vorher schon mal mit ähnlichen Geräten gespielt/gearbeitet 
hab.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Neben Multimeter und Oszi halte ich auch ein einfaches Labornetzgerät 
für sinnvoll.

Denn um Deine Schaltungen gegen Defekt bei irgendwelchen 
Verdrahtungsfehlern und ähnlichem zu schützen, brauchst Du eine 
einstellbare Strombegrenzung.

Normale aktuelle Steckernetzteile schützen sich selbst vor Defekt durch 
Überstrom, nicht aber die angehängte Schaltung. Daher sollte es schon 
ein Labornetzteil sein.

Du brauchst vermutlich öfters 2 Spannungen, z.B. 3,3V und 5V oder 3,3V 
und 12V oder ähnliches. Daher entweder 2 kleine einzelne Labornetzteile 
oder ein Dual-Netzteil.

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Daniel schrieb:
> Für mich ist der Bauteiltester aus diesem Forum zu einem sehr wichtigen
> Werkzeug geworden auf welches ich nicht mehr verzichten möchte.
> Beitrag "Transistortester AVR"
Das ist eines der Bastler-Gimmicks, die ich nach über 40 Jahren 
Elektronik noch immer nicht vermisse. Ich hatte letztes Jahr, eher 
zufällig, einen solchen in den Fingern und auf Anhieb zwei Bauteile aus 
dem Ärmel gezogen, wo er groben Unfug angezeigt hat. Einen Widerstand 
zeigt mein Digitalmultimeter, für Kondensatoren und Spulen habe ich ein 
LCR-Meter. Das LCR-Meter kostet ab 100 Eur, im Gegensatz zu dem 
Spielkram zeigt es aber glaubhafte Werte an.

Für eine (Z-)Diode habe ich ein Labornetzgerät und ein paar Widerstände 
plus Multimeter, einen Transistor muß ich nicht messen bzw. sehe in der 
Schaltung, wenn der kaputt ist.

Wenn Du mir jetzt etwas von Parametern erzählen willst - nee, ich kenne 
richtige Kennlinienschreiber mit definierbaren Meßparametern, diese 
AVR-Dinger zeigen irgendwas.

Jörg R. schrieb:
> Komische Logik, aber jeder wie er mag?
> Ich finde auch dass das Multimeter das wichtigste Messgerät ist, bzw.
> das was am meisten Verwendung findet.
Ja natürlich, hier ist es ein Fluke 87. Es ist eindeutig das 
meistgebrauchte Gerät, und besser noch, man hat zwei oder drei DMMs. 
Sehr ordentlich funktioniert auch das UNI-T-61D, ist aber in Autorange 
bei kleinen Spannungen lästig langsam.

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Ja natürlich, hier ist es ein Fluke 87. Es ist eindeutig das
> meistgebrauchte Gerät, und besser noch, man hat zwei oder drei DMMs.
> Sehr ordentlich funktioniert auch das UNI-T-61D, ist aber in Autorange
> bei kleinen Spannungen lästig langsam.

Das Problem mit dem langsamen Autorange haben so einige Messgeräte. Wenn 
man aber z.B. nur kleine Spannungen messen möchte kann man den Range 
fest einstellen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (Gast)


Lesenswert?

Henrik V. schrieb:
> Wo Du schon eine Ausbildung machst: Frage doch Deine(n) Ausbilder ob Ihr
> den Transistortester bauen könnt.

Für die 10€, die der "Transistortest" (Komponententester) beim 
freundlichen Chinesen kostet, bekommt man hier nichtmal die Teile.

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Thomas W. schrieb:
> Für die 10€, die der "Transistortest" (Komponententester) beim
> freundlichen Chinesen kostet, bekommt man hier nichtmal die Teile.

Klingelt bei "Ausbildung" nicht irgendwas, das es nicht nur um BILLIG 
BILLIG geht?

von Chris M. (yoblid) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Mir Persönlich gefällt das Red Pitaya als Oszi sehr gut aber da liest
> man 100 unterschiedliche Meinungen. Nachteil es geht nur bis 30 V
> eingang.

M.E. ist das Red Pitaya wenig mehr als eine Entwicklungsumgebung. Für 
den Werkstatteinsatz würde ich zu etwas robusteren greifen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Manfred schrieb:
> Das ist eines der Bastler-Gimmicks, die ich nach über 40 Jahren
> Elektronik noch immer nicht vermisse.

Was ich sofort vermissen würde, wäre der in meinem Hameg Oszi verbaute 
Komponententester. Dieser kleine geniale Zusatz zu jedem X/Y 
ansteuerbaren Oszilloskop erlaubt auf einen Blick und direkt in der 
Schaltung zu diagnostizieren.
Ist übrigens ein dankbares Anfängerprojekt und man braucht praktisch nur 
einen winzigen Netztrafo als 'Spezialbauteil'.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Mir ist klar das Top Geräte bei 1000€ anfangen aber welche Geräte wären
> auch für den Hobbygebrauch tauglich ?

Nein, das ist überhaupt nicht klar - laß dich nicht irre machen.

Also, die diversen Vorredner haben es ja schon herausgestellt:
1. Anschaffung: ein kleines Labornetzteil. Eines für 15 Volt und 1..2 
Ampere reicht erstmal völlig aus. Kein Schaltnetzteil, sondern eines mit 
einem richtigen Netztrafo und analoger Regelung. Bei den billigeren 
Geräten hat man zumeist ein sehr simples Poti für die 
Spannungseinstellung oder gar eine Kombination grob/fein. Letzteres ist 
blanker Unsinn, da sowieso zu grob. Zum Netzteil solltest du dir also 
ein Zehngang-Poti anschaffen und das originale Poti damit ersetzen. Für 
den Strom reicht ein einfaches Poti aus.

2. Anschaffung: ein oder zwei Digitalmultimeter. Greif nicht nach den 
Sternen, das wäre Unsinn. Kauf dir lieber was eher billigeres, das tut 
es normalerweise auch - jedenfalls ein paar Jahre lang. Guck lieber auf 
zwei Dinge: 1. ein akustischer Piepser für Durchgangsprüfung 2. ein 
Aufstellbügel. die urig aussehenden DMM's mit einer riesigen 
Weichplastikumhüllung mögen ja für den Elektriker gut sein, aber für 
dich eher nicht. Also es sollte nicht gar zu klumpig sein. Ein kleines 
in der 10 Euro-Riege und dazu eines in der 30 Euro-Riege ist völlig 
ausreichend. Ich hab das durch: habe zwei richtige netzbetriebene und 
regelmäßig kalibrierte Labor-Multimeter, aber für die gewöhnlichen 
Basteleien benutze ich am meisten ein ganz billiges kleines, was es mal 
bei Pollin für ca. 5..7 Euro gegeben hat. Laß dich nicht von unsäglich 
vielen Features blenden. Ich hab sowas in der Schublade: hat Autorange, 
kann auch Luxmeter, Ffrequenzmessung, Feuchemessung, Lautstärkemessung 
und sonstwas noch - aber ich benutze es eigentlich nie. Ist zu 
überladen.

Wichtig dabei: Mach dir irgendwann deine eigenen Meßstrippen 
einschließlich der Meßspitzen: Winkelstecker am DMM, doppelt isolierte 
möglichst flexible Meßschnüre (nicht zu lang) und ordentlich spitze 
Meßspitzen. Das kann auch ne Kombination aus einem gut isolierten 
Bananenstecker und  aufsteckbarer (fein anschleifbarer) Aufsteck-Spitze 
sein.

3. Anschaffung: ein Oszilloskop. Neue Oszi's sind digitale 
Speicheroszi's. Bei Gebrauchten gibt es auch noch solche mit Röhre. Bei 
der Wahl des Oszi's bist du ein bissel auf dich selbst gestellt. Laß 
aber alle PC- und USB- und Red Pitaya- Dinger links liegen, sowas ist 
für dich Murks.
Guck lieber nach einem richtigen Komplettgerät. Für dich reichen erstmal 
2 Kanäle aus, für Komplizierteres wären 4 Kanäle wesentlich besser, aber 
ist auch teurer. Guck nach der Samplingrate: 100 MHz Bandbreite und 1 
GS/s Samplingrate ist für den Basteltisch völlig ausreichend. Sowas 
fängt bei Ebay bei rund 230 € an. Laß dich nicht durch fette Bandbreiten 
bei popliger Samplerate beirren. Ich selbst habe auf dem Basteltisch ein 
älteres Tektronix mit 400 MHz Bandbreite für meine HF-Zwecke und dazu so 
ein billiges USB-Dingens "HANTEK 6022BE", was aber eine nur ganz poplige 
Samplerate hat und auch wegen seines ebenfalls popligen Bedienprogrammes 
nur eine Notlösung ist. Richtige Messungen mach ich in der Firma.

4. alles andere, was ggf. in Frage kommt, kaufst du später oder baust du 
dir im Laufe der Zeit selber: Tongenerator, Frequenzmesser, LCR-Meter, 
Wobbler, HF-Generator und so weiter.

W.S.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

W.S. schrieb:
> Guck lieber auf
> zwei Dinge: 1. ein akustischer Piepser für Durchgangsprüfung

Für die Durchgangsprüfung habe ich ein eigenes Gerät. Da ist mir egal, 
wie schnell der im Multimeter ist. Und wenn der Messort schlecht 
zugänglich ist, kommt das in die Hemdtasche. Sowas kann man sich als 
erstes Projekt auch selber bauen.

MfG Klaus

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Und wenn der Messort schlecht
> zugänglich ist, kommt das in die Hemdtasche.

Dafür hatte ich mir vor Jahren mal sowas in der Grössenordnung besorgt, 
weil sowieso grad bei DX was lief. Klar, wer die 500V glaubt und sich 
dabei für voll abgesichert hält, der glaubt auch an den Osterhasen. Aber 
es nimmt verdammt wenig Platz weg.
http://eud.dx.com/product/auto-range-digital-multimeter-844009636

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


Lesenswert?

Peter schrieb:
> Ich mache eine Ausbildung zum Elektroniker und möchte mir gerne ein
> Oszilloskop (50€-350€) und ein Multimeter zulegen (50-150€).
>
> Multimeter wäre um kleine Platinenfehler (defekte Kondensator und co.)
> zu finden und Oszilloskop um die Bauteile zu verstehen und Analysieren.

Diese Antwort zeigt eigentlich, dass du noch ganz am Anfang deiner
Ausbildung bist. Du bekommst doch auf der Arbeit sicher Geräte
gestellt. Mehr brauchst du dann erst mal nicht. Gewöhnlich hat man
nach 8 Stunden täglich genug vom messen, so das man Privat da nichts
benötigt, es sein denn, man will was daheim reparieren.

> Mir Persönlich gefällt das Red Pitaya als Oszi sehr gut aber da liest
> man 100 unterschiedliche Meinungen. Nachteil es geht nur bis 30 V
> eingang. Reicht es für Platinen und Experimente mit Mikrocontroller ?.

Siehste, du hast nicht mal die rudimentärsten Kenntnisse, aber in
ein bis zwei Jahren sieht die Sache bestimmt anders aus und dann
würde ich noch mal über deinen Gerätebedarf nach denken.
Ein 30V-Eingang ist doch normal. Du hast nur eben noch keine Ahnung
von Tastköpfen. Das muss du halt erst mal lernen.

> Dazu ein Multimeter ?
> Oder vlt. Ein Handheld Oszi ?
> Oder doch alle Geräte Einzeln ?
> Mir ist klar das Top Geräte bei 1000€ anfangen aber welche Geräte wären
> auch für den Hobbygebrauch tauglich ?

Wer übt denn da noch ein Hobby aus wenn man beruflich da
ausgelastet ist?
Da wüsste ich sicher gefühlt tausend Dinge die nach Feierabend 
interessanter und entspannender wären.

> Ich habe leider nicht die Erfahrung wie viele hier im Forum um gut von
> Schrott zu unterscheiden. Möchte ungern von meinem Ausbildungsgehalt ein
> Griff ins Klo machen.

Die Idee ist doch schon ein Griff ins Klo. Lass erst mal ein paar Jahre
ins Land gehen. Dann brauchst du auch keine unsinnigen Ratschläge
aus Foren befolgen, die dich nur teuer zu stehen kommen.
Lerne erst mal die Messtechnik, damit du verstehst, wie überhaupt
richtig gemessen wird.

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

Cyborg schrieb:
> Du bekommst doch auf der Arbeit sicher Geräte
> gestellt. Mehr brauchst du dann erst mal nicht. Gewöhnlich hat man
> nach 8 Stunden täglich genug vom messen, so das man Privat da nichts
> benötigt, es sein denn, man will was daheim reparieren.

Mal ehrlich: das ist meiner Meinung nach Quark.

Da hast Du einen Azubi der sich wirklich für das Fach interessiert und 
das in seiner Freizeit vertiefen möchte, und anstatt ihn dabei zu 
unterstützen kommt dann sowas.

Im Betrieb hat normalerweise auch ein Azubi einen vollen Terminkalender. 
Natürlich sind da auch Zeiten für betrieblichen Unterricht etc. drin, 
aber das ist auch begrenzt und durchgeplant.

Um eine Materie dagegen wirklich zu durchdringen und zu verstehen ist es 
sehr hilfreich, wenn man da auch ohne konkret vorgegebene Übungen und 
Lehrpläne mit "rumspielen" und sich kreativ beschäftigen kann. Das 
scheint mir das zu sein was er möchte.

Bei uns in der Firma wird sowas aktiv unterstützt, u.a. in dem Material 
und Geräte gestellt und ausgeliehen werden. Auch bei der Suche nach 
Azubis schauen wir immer, ob da auch wirkliches, über die Ausbildung und 
das Berufliche hinausgehendes Interesse am Fach da ist.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.