Hallo, ich habe hier einen Temperatursensor. Der Sensor ist von einer Edelstahlkapsel umgeben. Die Edelstahlkapsel wollte ich mit einer Rohrschelle an ein blankes Kupferrohr (Heizung) klemmen, um die Temperatur zu überwachen. Dazwischen ggf. noch ein wenig Wärmeleitpaste. Das ganze wird immer trocken gehalten. Wie war das jetzt noch mit der Elektrochemie? Gibt es da mit der Zeit nicht irgendwie Korrosion? Was würdet ihr machen? Gruß Fluppy
Fluppy schrieb: > Die Edelstahlkapsel wollte ich mit einer Rohrschelle an ein blankes > Kupferrohr (Heizung) klemmen, um die Temperatur zu überwachen. Elektrolytische Korrosion setzt einen geschlossenen Stromkreis voraus. Solange der Kontakt an der Heizung die einzige elektrische Verbindung zwischen Edelstahlrohr und Heizungsrohr ist und die Materialen homogen sind, kann mangels Stromkreis kein Strom fließen.
W.A. schrieb: > Elektrolytische Korrosion setzt einen geschlossenen Stromkreis voraus. Ist das korrekt? Z. B. bei Heizungsrohren: "So hat z. B. Kupfer ein elektrochemisches Potential von +0,34 Volt, Eisen dagegen eines von -0,44 Volt. Kommen diese beiden Metalle entweder direkt oder über das Heizungswasser in Kontakt, entsteht ein elektrischer Spannungsunterschied von 0,78 Volt. Es fließt ein geringer Strom, durch den langsam das Eisen als unedleres Metall zerfressen wird."
Dieter F. schrieb: > durch den langsam das Eisen als unedleres Metall zerfressen > wird." Blödsinn! Wenn die Anlage dicht und das Wasser sauerstoffrei ist passiert da garnichts!
Fluppy schrieb: > Das ganze wird immer trocken gehalten. > Wie war das jetzt noch mit der Elektrochemie? Elektrochemie braucht einen Elektrolyten! Also was soll die b.....e Frage?
Max M. schrieb: > Blödsinn! > Wenn die Anlage dicht und das Wasser sauerstoffrei ist passiert da > garnichts! O.K., dann erzähl das mal denen: https://www.heizungslaie.de/die-heizung/das-wasser-in-den-heizungsanlagen/
Max M. schrieb: > Elektrochemie braucht einen Elektrolyten! Merkwürdigerweise sind auch andere ähnlicher Meinung: http://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0106/010608.php
Dieter F. schrieb: > "... Es fließt ein geringer Strom, durch den langsam das Eisen als > unedleres Metall zerfressen wird." Der Strom kann aber nur fließen, wenn es zusätzlich zu der Kontaktstelle der beiden Metalle auch einen Strompfad gibt. Sonst besteht halt die Spannung zwischen den beiden Metallen.
Dieter F. schrieb: > dann erzähl das mal denen: "Denen" will ich Garnichts erzählen! Seit min. 40 Jahren werden Cu-Rohre verbaut mit Kesseln und Heizkörpern aus Fe. Damit Eisenrosten(oxydieren) kann braucht es nun mal Sauerstoff. Wenn die Anlage dicht ist gibt es auch keinen Sauerstoff. Das Heizungswasser ist dann klar.
W.A. schrieb: > Der Strom kann aber nur fließen, wenn es zusätzlich zu der Kontaktstelle > der beiden Metalle auch einen Strompfad gibt. Ah - O.K. "außerhalb" des Rohres - Brille nicht geputzt :-(
Max M. schrieb: > Das Heizungswasser ist dann klar. Das habe ich noch nie gesehen - ist wohl eine Bildungslücke ...
Die Kontaktstelle schliesst den Kreis! Die beiden Metalle bilden, zusammen mit dem Elekrolyten, ein elektrochemisches Element. Dieses wird durch den direkten Kontakt der Metallteile kurzgeschlossen, es fließt der zerstörerische Strom. Es gibt zwei Stellen, an denen man das unterbinden kann: Dafür sorgen daß der Elekrolyt fehlt -> Absolute Trockenheit oder: Die unterschiedlichen Metallteile, elektrisch, voneinander trennen. In dem hier besprochenen Fall würde sich z.B. Wärmeleitfolie um den Temperaturfühler anbieten, die leitet die Wärme gut, ist aber elektrisch isolierend. Dann muß man aber darauf achten, daß der Strom keinen Umweg findet, z.B. Gehäuse des Temperaturfühlers liegt auf Geräte-Masse, Geräte-Masse ist mit Schutzleiter verbunden, Schutzleiter liegt an Erde, und das Heizungsrohr ist geerdet. Mit freundlichen Grüßen - Martin
Fluppy schrieb: > ich habe hier einen Temperatursensor. Der Sensor ist von einer > Edelstahlkapsel umgeben. Die Edelstahlkapsel wollte ich mit einer > Rohrschelle an ein blankes Kupferrohr (Heizung) klemmen, Edelstahl an Kupfer ist seit Jahren verbreitet, z.B. Bandschellen für den Potentialausgleich. Unabhängig von diversem Gefasel würde ich dieser Quelle Glauben schenken: https://www.kupferinstitut.de/de/werkstoffe/anwendung/bauwesen/dach-und-wand/allgemeines.html "Kupfer ist aufgrund seiner Stellung auf der positiven Seite in der elektrochemischen Spannungsreihe durch andere Metalle nicht gefährdet. Bei falscher Kombination mit anderen Metallen können diese jedoch gefährdet werden. ..."
Genau und weil da garnichts passiert sind auch völlig umsonst Opferanoden in den Wasserspeichern verbaut.
Lukas schrieb: > Genau und weil da garnichts passiert sind auch völlig umsonst > Opferanoden in den Wasserspeichern verbaut. Es wäre mir neu, dass mein Wasserspeicher aus Kupfer besteht! Noch einer: http://www.ikz.de/ikz-praxis-archiv/p0106/010608.php
Wahrscheinlich nicht, aber es ist üblich das die angeschlossenen Leitungen durchaus aus Kupfer sein können.
> Genau und weil da garnichts passiert sind auch völlig umsonst > Opferanoden in den Wasserspeichern verbaut. Man unterscheide Heizungswasser und Frischwasser. Man unterscheide Edelstahlspeicher und Speicher aus normalem Stahl.
Lukas schrieb: > Genau und weil da garnichts passiert sind auch völlig umsonst > Opferanoden in den Wasserspeichern verbaut. Na, umsonst gibt es die nicht. Aber einen neuen Wasserspeicher / Rohre auch nicht :-)
soetwas hier nur in elektronisch? Aussen angeschellt ist das kein Problem solange das alles schön trocken ist. Für eine Heizungsregelung ist das schnell genug. Ich habe hier 2 Rohroberflächentermometer - nur so zum Spass und als architektonisches Stielelement.
Was soll schon passieren? Schlimmstenfalls ist der Temperatursensor nach 50 Jahren durchgefressen. Aber auch nur, wenn er nass wurde. Wenn trockene Kupfer/Eisen Verbindungen in kurzer Zeit so dramatisch reagieren würden, sähe unsere Welt bereits anders aus.
Sebastian L. schrieb: > Aussen angeschellt ist das kein Problem solange das alles schön trocken > ist. > Für eine Heizungsregelung ist das schnell genug. richtig. Aber: Diese Art der Messanordnung würde man besser als "Schätzeisenmessung" bezeichnen. Interessiert die Temperatur des zu messenden Mediums, sind Messhülsen zu verwenden.
Danke für eure Kommentare und Tipps. Ich habe einiges (wieder) gelernt und komme zu dem Schluss, dass ich den Sensor so montiere wie eingangs von mir beschrieben. Im Extremfall wird ja nur der Sensor angegriffen, nicht das Kupferrohr. Ich behaupte, dass die Messmethode von außen schon genau ist, da es ja ein KUPFERrohr ist, welches die Wärme des Mediums vorzüglich leitet. Und die Sensorgenauigkeit ist eh nur ±0.5°C.
Fluppy schrieb: > Ich behaupte, dass die Messmethode von außen schon > genau ist, da es ja ein KUPFERrohr ist, welches die Wärme des Mediums > vorzüglich leitet. Die hohe Wärmeleitfähigkeit von Cu reicht m. E. nicht aus. Der Einfluss der Umgebungsluft sollte nicht unterschätzt werden. Beispiel eigene Erfahrung: Messung Fernwärmemenge mittels Wärmemengenmesser. Beide Messfühler des Messgerätes befinden sich in Messhülsen.(sollte also"richtig" mesen) Meine DS18B20 wurden unter die Isolierung geschoben, und zeigen bei ca 80°C ca 5K weniger an. Bei niederen Temperaturen verringert sich die Temperaturdifferenz, da das Temperaturgefälle kleiner wird. +-0,5K sind bei dieser Messanordnung (trotz Kupferrohr) wahrscheinlich nur Wunschdenken
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