Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wetterstation mit Raspberry und Funksendern realisieren


von Hartmut F. (freeml)


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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer günstigen Möglichkeit die Temperatur 
und Luftfeuchtigkeit in unseren Räumen zu messen, loggen und 
auszuwerten. Meine Idee war das ganze mit einem Raspberry zu realisieren 
mit einem Funkempfänger und Funksendern für Wetterstationen. Da haben 
sich nun doch einige Fragen aufgetan. Vielleicht hat ja jemand die ein 
oder andere Idee oder Erfahrung.

- Welche Frequenz sollte ich verwenden. Ich möchte gerne das ganze Haus 
(Dachboden bis Keller) erfassen. Die Datenerfassung sollte wenn möglich 
im Keller realisiert werden. Reicht das 433 MHz Band hier aus, oder 
sollte ich 868 MHz Sensoren verwenden? Zum Testen habe ich mal den 
Aussensensor (433 MHz) unserer billig Wetterstation im Obergeschoss 
platziert. Das Signal kommt da eher schlecht als recht bei der Basis im 
Erdgeschoss an. Liegt das an den 433MHz oder am Billiggerät?

- Welchen Empfänger sollte ich verwenden? Ich hätte gerne einen 
Empfänger der nicht nur die Rohdaten empfängt sondern schon entsprechend 
libs dabei hat, damit ich die Daten direkt auslesen kann. Ich hab ein 
Projekt, pilight.org, gefunden, das bereits eine große Anzahl an Sender 
Protokollen beherrscht. Hat hier jemand Erfahrung und welche Empfänger 
(ausser der von pilight) werden da unterstützt? Das habe ich nicht so 
richtig rauslesen können. Kennt jemand vielleicht noch ein alternatives 
Projekt?

- Welche Sender würdet ihr empfehlen? Da ich gerne alle Räume damit 
ausstatten würde, bin ich auf der Suche nach einer günstigen Lösung. 433 
MHz Sender habe ich ab ca. 9 EUR gefunden (z.B. TFA 30.3198). Reicht das 
qualitativ? Im Idealfall sollte der Sender auf ein kleines Display mit 
Temp./Feucht. Hat da jemand eine günstige Lösung parat? Da habe ich den 
TFA 30.3166 gefunden, aber mit 15 EUR schon deutlich teurer. Ist der zu 
empfehlen?


Insgesamt sind es 9-16 Sensoren, je nachdem ob ich wirklich jeden Raum 
oder nur Bereiche erfasse. Daher sollten die Sender halbwegs günstig 
sein. Vielleicht hat jemand ja auch noch eine alternative Idee zum 
Raspberry. Prinzipiell bin ich auch einer kommerziellen Lösung nicht 
unbedingt abgeneigt. Aber was ich so als Datenlogger gefunden habe 
sprengt meine preisliche Vorstellung, gerade wenn man so viele Sensoren 
überwachen möchte.

Grüße
Hartmut

: Verschoben durch User
von Glasdecke (Gast)


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"Im Idealfall sollte der Sender auf ein kleines Display mit
Temp./Feucht."

Verstehe einer diesen Satz.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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9-16 Sender? Da wirds ein heilloses Durcheinander geben, denn die 
Senderchen wissen erstmal nichts voneinander und senden auch mal 
gleichzeitig und stören sich dabei.
Ob das 868MHz oder 433MHz sind, ist dabei erstmal egal, du wirst bei so 
vielen Sendern nicht drumherumkommen, ein Netz aufzubauen, bei dem jeder 
Sender auch einen Empfänger hat, der zumindest horcht, ob gerade jemand 
anderes sendet.
Also, entweder ein 'Mesh' aufbauen oder doch Kabel benutzen.
Z.B.:
https://www.mikrocontroller.net/articles/RFM12_Protokoll_Stack

von --- (Gast)


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> Da wirds ein heilloses Durcheinander geben

Quatsch. Jeder der einen SA bedienen kann, und mal in einem
Wohngebiet sich die Bereiche ansieht: 99% der Zeit ist da
einfach nichts.

Dafür funken die Dinger einfach zu selten.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias S. schrieb:
> 9-16 Sender? Da wirds ein heilloses Durcheinander geben, denn die
> Senderchen wissen erstmal nichts voneinander und senden auch mal
> gleichzeitig und stören sich dabei.

Was völlig egal ist, wenn sie nur kurz in grösseren und nicht exakt 
identischen Abständen senden und der Inhalt per CRC abgesichert ist. 
Zwar wird es ab und zu zu Konflikten kommen, aber das spielt keine 
Rolle.

Auf einigen dieser 433/866er Frequenzen darf man ohnehin nicht öfter als 
beispielsweise 1% der Zeit senden. Ist je nach konkreter Frequenz 
rechtlich festgelegt.

von W.A. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Auf einigen dieser 433/866er Frequenzen darf man ohnehin nicht öfter als
> beispielsweise 1% der Zeit senden.

Je nach Frequenz können diese "1%" aber auch schon mal 0.1% oder 10% 
bedeuten (869,65-869,70). Wenn die Geräte die vorgesehen 
Frequenzzugangs-
und Störungsminderungstechniken nutzen, sieht es noch mal ganz anders 
aus. Da sollte man dann schon mal gucken.

von Hartmut F. (freeml)


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Glasdecke schrieb:
> "Im Idealfall sollte der Sender auf ein kleines Display mit
> Temp./Feucht."
>
> Verstehe einer diesen Satz.

Da ist wohl was vom Satz verschwunden :) Ich wollte sagen:

"Im Idealfall sollte der Sender ein kleines Display haben, auf dem die 
Temp./Feucht. angezeigt wird."

von Kurt (kurtcontroller)


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Hi,

ich habe gute Erfahrung mit dem USB-Wetterempfänger gemacht.

http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=44549

Module habe ich gebaut - siehe
http://www.kompf.de/tech/rftemp.html

Zentraleinheit Raspberry Pi
http://bralug.de/wiki/Wetterdaten_mit_Linux_aufzeichnen_und_verarbeiten

Gruß
Kurt

von Hartmut F. (freeml)


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Kurt P. schrieb:
> Hi,
>
> ich habe gute Erfahrung mit dem USB-Wetterempfänger gemacht.
>
> http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=44549

Vielen dank schon mal. Laut ELV Info kann der Empfänger bis zu 8 
Sensoren empfangen. Ist das eine Hard- oder Software Einschränkung? 
Sprich, wirkt sich das auch auf den Eigenbau aus oder kann ich damit x 
Sensoren verwalten?
In der Doku habe ich das nicht gefunden, aber der Empfänger lauscht auf 
868 MHz?

> Module habe ich gebaut - siehe
> http://www.kompf.de/tech/rftemp.html

Das sieht schon mal sehr vielversprechend aus. In dem Artikel wird die 
Adresse ja per DIP eingestellt und ist auf 8 Adressen beschränkt. Was 
für eine Beschränkung hab ich da Softwareseitig wenn ich das hart 
eincode? Bei anderen Protokollen hab ich gesehen, dass die Adr. 16bit 
hat, da sollte es ja dann kein Problem mit der Anzahl geben, sofern der 
Empfänger das verarbeiten kann.

> Zentraleinheit Raspberry Pi
> http://bralug.de/wiki/Wetterdaten_mit_Linux_aufzeichnen_und_verarbeiten
>
> Gruß
> Kurt

von Martin (Gast)


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>> günstigen Möglichkeit die Temperatur
und Luftfeuchtigkeit in unseren Räumen zu messen, loggen und
auszuwerten

Wenn Du nicht basteln willst, so kann ich folgendes empfehlen:
TFA Luftfeuchtemessgerät (Hygrometer) KlimaLogg Pro
Fertiges Gerät incl. Anzeigen, Langzeitspeicher, einfachem PC Programm 
und das für 55€ + 19€ für Zusatzsensoren.

Läuft bei uns seit 2 Monaten im Keller, auf dem Dachboden etc.....

von Stephan (Gast)


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von Hartmut F. (freeml)


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Vielen Dank für die vielen Anregungen.

Der TFA Datalogger sieht eigentlich sehr attraktiv aus. Einzig die 
Einschränkung auf 9 Räume stört mich etwas. Die Basisstation ist vom 
Preis ähnlich wie die Raspberry Lösung, daher ganz interessant. Hat 
jemand noch Erfahrung mit Loggern gemacht die mehr als 8 Sender 
unterstützen?


Ich wollte mir eigentlich die Bastelarbeit der Sensoren, wenn möglich, 
ersparen. Wie funktioniert der Empfang mit dem ELV Empfänger? Wie 
bekomme ich die Daten von dem ELV Empfänger übergeben? Bekomme ich diese 
von jedem Sender in meiner Umgebung als Bitstream? Kann ich also die 
Daten von den TFA Sendern direkt mit dem ELV Empfänger empfangen oder 
muss der Empfänger mit meinen Sendern (bzw. dem Protokoll) kompatibel 
sein?

Das Protokoll der TFA Sender scheint ja noch nicht komplett bekannt zu 
sein.
Daher bin ich auf der Suche nach alternativen Sendern. Hat jemand eine 
Seite die einen Überblick über die Sensoren und deren Protokoll gibt?

von Wolfgang (Gast)


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Hartmut F. schrieb:
> Ich wollte mir eigentlich die Bastelarbeit der Sensoren, wenn möglich,
> ersparen.

Dann bist du hier vielleicht etwas in der falschen Ecke vom Forum. In 
der Haus & Smart Home Ecke gibt es diverse Lösungen, wahlweise mit 
RR-Datenbank oder mySQL-Lösung für die Datenbank und freier 
Sensorauswahl, integriert ins System z.B. über einen MQTT-Broker

von Hartmut F. (freeml)


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Wolfgang schrieb:
> Dann bist du hier vielleicht etwas in der falschen Ecke vom Forum. In
> der Haus & Smart Home Ecke gibt es diverse Lösungen, wahlweise mit
> RR-Datenbank oder mySQL-Lösung für die Datenbank und freier
> Sensorauswahl, integriert ins System z.B. über einen MQTT-Broker

Da könntest du recht haben. Mit dem selbst basteln der Sender habe ich 
kurz geliebäugelt, aber aus Zeitgründen das dann doch verworfen.

Mich hat interessiert, wie die Übertragung bzw. der Empfangen und die 
Auswertung der Signale ist und ob ich mit jedem (kommerziellen) 
Empfänger die Rohdaten rausbekomme oder ob die Empfänger die Werte 
bereits vorverarbeiten und am USB direkt die Daten rauskommen. V.a. dass 
der oben erwähnte ELV nur 8 Sensoren verarbeiten kann hat mich 
irritiert.

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