Hallo zusammen, ich bin gerade Angestellter in Vollzeit und verdiene ganz gut und bin eigentlich ganz zufrieden. Jedoch bietet sich gerade die Chance, mein Hobby zum Beruf zu machen. Quasi als Experte/Berater/Dienstleister eines großen Konzerns in Taiwan. Mein Thema wäre eine Nische, in der ich schon seit langem in meiner Freizeit mit dem Konzern zusammen arbeite. Aktuell ist die Bezahlung eher Naturalien, die ich hier in Deutschland privat verkaufen darf. So refinanziere ich mein Hobby aktuell. Wenn man eine solche Chance hat, sollte man sich zumindest mal ernsthaft damit auseinander setzen und alles kurz durchrechnen. Ich habe jetzt also ein Bruttogehalt von z.B. 4500€. Wie viel sollte ich anstreben zu verdienen, wenn ich genauso viel netto Gehalt haben möchte, wie jetzt? Ich habe ja ebenso die ganzen Krankenversicherungen und sozialen Leistungen zu bezahlen, wie jetzt auch. Aber sicher kostet das mehr... Gibt es einen Rechner (habe leider keinen gefunden), wo man eingeben kann, was man quasi in Rechnung stellen muss, damit man bei das gleiche "Gehalt" raus kommt wie zuvor auch? Dazu kommen dann Zuschläge für Ausfälle etc... Gibt es einen ungefähren Prozentsatz, den man in der Selbstständigkeit ggü. eines Angestellten pauschal dazurechnen sollte, um Verdienstausfälle zu kompensieren? Also z.B. 10%, so dass dieser Punkt mit 4950€ abgehackt wäre? Ergibt das alles zusammen dann ca. 5500€, oder eher 9000€? Dann habe ich sicher noch das Thema der Scheinselbstständigkeit. Denn ich würde quasi exclusiv für diesen Konzern arbeiten. Reicht es noch einen weiteren (kleinen) Klienten zu haben, damit die Scheinselbstständigkeit aufgehoben ist? Ich möchte erstmal nur ein Gefühl für die Thematik bekommen, worauf ich mich einlasse. Sicher wird eine fundierte Beratung, oder eine Schulung zum Thema nötig werden, sollte ich es verwirklichen können. Vielleicht sage ich ja dann auch einfach, dass es mir zu riskant wird und ich kann es direkt lassen. Vielen Dank! Marc :) PS: Ein Arbeitsvertrag im Konzern kommt leider nicht in Frage, weil dann der Arbeitsort automatisch in Taiwan wäre.
> Autor: Marc (Gast) > Datum: 05.12.2016 15:00 > Ich habe jetzt also ein Bruttogehalt von z.B. 4500€. Faktor ist etwa 2,5. Hol dein Smart-Phone und rechne aus was du als selbstständiger dann verdienen solltest. Ich könnte es noch im Kopf ausrechnen ! > PS: Ein Arbeitsvertrag im Konzern kommt leider nicht in Frage, weil dann > der Arbeitsort automatisch in Taiwan wäre. Warum nicht, dann bekämst du eine taiwanesiche Dolmetscherin die aussieht wie ein Top.Model, du wärst nach einem Jahr verheiratet und deine Pickel währen auch weg.
Marc schrieb: > Ich habe jetzt also ein Bruttogehalt von z.B. 4500€. > Wie viel sollte ich anstreben zu verdienen, wenn ich genauso viel netto > Gehalt haben möchte, wie jetzt? > Ich habe ja ebenso die ganzen Krankenversicherungen und sozialen > Leistungen zu bezahlen, wie jetzt auch. Aber sicher kostet das mehr... Nein tut es nicht. Freiwillig gesetzlich wird genau so berechnet wie die für Angestellte auch. provat wäre eine alternative, aber nur wenn du a) nicht zu alt bist und b) mit dem Risiko im Alter leben kannst. Rente usw. muss du privat machen, aber auch da kannst du den Arbeitgeberanteil + Eigenanteil ansetzen. > Gibt es einen Rechner (habe leider keinen gefunden), wo man eingeben > kann, was man quasi in Rechnung stellen muss, damit man bei das gleiche > "Gehalt" raus kommt wie zuvor auch? Dazu kommen dann Zuschläge für > Ausfälle etc... Nope. Hängt zu stark von den individuellen Problemen ab. > Gibt es einen ungefähren Prozentsatz, den man in der Selbstständigkeit > ggü. eines Angestellten pauschal dazurechnen sollte, um > Verdienstausfälle zu kompensieren? Also z.B. 10%, so dass dieser Punkt > mit 4950€ abgehackt wäre? Also... Es gibt mehrere Faktoren: Anteil "bezahlte Arbeit" / "unbezahlte Arbeit" (Büro, Akquise, usw.), Auslastung und Risiko. Bei mir ist das ungefähr 20% unbezahlte Stunden, die ich brauche um alles am Laufen zu halten ca. 70% Auslastung und nochmal 30% Risikoaufschlag. Gesamt also Pi mal dicken Daumen Gehalt*1,2*1,3*1,3 => ca. x2 > Ergibt das alles zusammen dann ca. 5500€, oder eher 9000€? Sprich: Du brauchst etwa 9000€ Umsatz nach Abzug von Material. Dazu kommt Miete und andere Festkosten. Allerdings kommst mit den Steuervorteilen vor der Privatentnahme auch mit etwas weniger hin. x2 ist aber tatsächlich fast das untere Limit. > Dann habe ich sicher noch das Thema der Scheinselbstständigkeit. Denn > ich würde quasi exclusiv für diesen Konzern arbeiten. Reicht es noch > einen weiteren (kleinen) Klienten zu haben, damit die > Scheinselbstständigkeit aufgehoben ist? Nein. Ein Kunde über mehrere Jahre der eine gewisse Grenze überschreitet ist K.O. - In jedem Fall muss selbstständiges unternehmerisches handeln erkennbar sein. Schön aufgelistet hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbst%C3%A4ndigkeit_(beruflich)#Merkmale_einer_selbst.C3.A4ndigen_T.C3.A4tigkeit > Ich möchte erstmal nur ein Gefühl für die Thematik bekommen, worauf ich > mich einlasse. Sicher wird eine fundierte Beratung, oder eine Schulung > zum Thema nötig werden, sollte ich es verwirklichen können. Vielleicht > sage ich ja dann auch einfach, dass es mir zu riskant wird und ich kann > es direkt lassen. Frag mal bei IHK (der Steuerteil) und Rentenversicherung (Scheinselbstständigkeit) nach. PS: Nur ein großer Kunde ist NIE, absolut NIEMALS eine gute Idee. Wenn der wegbricht stehst du beim H4-Amt. - Und das geht schneller als man denkt, siehe Karstadt und VW.
Scheinselbstaendigkeit ist ein Argument gegen Billigstarbeitskraefte und sozialdumping. Ist aber kein Problem wenn du satt Gewinn einfaehrst. Solange due ein Stueck mehr Steuern bezahlst wie als Angestellter gibt es keine Probleme. Es gibt sowieso keine Probleme wenn der Arbeitgeber im Ausland waere. Denn bei einem Umzug wuerdest du die Steuern im Ausland bezahlen.
Du scheinst mir nicht geeignet, selbständig zu sein, wenn du nicht mal das hier in google finden kannst: Beitrag "Stundensatz auf der Basis von Gehalt berechnen"
Zwölf M. schrieb: > Scheinselbstaendigkeit ist ein Argument gegen > Billigstarbeitskraefte und > sozialdumping. Ist aber kein Problem wenn du satt Gewinn einfaehrst. > Solange due ein Stueck mehr Steuern bezahlst wie als Angestellter gibt > es keine Probleme. > Es gibt sowieso keine Probleme wenn der Arbeitgeber im Ausland waere. > Denn bei einem Umzug wuerdest du die Steuern im Ausland bezahlen. Das ist schlicht falsch. Scheinselbstaendigkeit ist auch (oder gerade) ein Mittel gegen Angestellte die sich der Sozialkassen entziehen wollen. Weder Kunde im Ausland noch Gewinne sind da ein Argument. Der andere Thread ist ganz schön alt, aber interessant. Vor allem kommen die zu einem ähnlichen Ergebnis, wenn auch die Anforderungen andere sind. :)
waflija schrieb: >> Ich habe ja ebenso die ganzen Krankenversicherungen und sozialen >> Leistungen zu bezahlen, wie jetzt auch. Aber sicher kostet das mehr... > > Nein tut es nicht. Freiwillig gesetzlich wird genau so berechnet wie die > für Angestellte auch. Tut es doch, als Angestellter zahlt man nur den halben Beitrag (wenn man vom Bruttoeinkommen ausgeht)
Hallo zusammen, waflija schrieb: > Freiwillig gesetzlich wird genau so berechnet wie die > für Angestellte auch. Freiwillig gesetzlich versichert bin ich jetzt schon. Das bedeutet also, dass sich zumindest bei der Krankenversicherung nichts weiter ändert. waflija schrieb: > Nur ein großer Kunde ist NIE, absolut NIEMALS eine gute Idee. Das sind auch meine größten Probleme. Ich denke es geht (wenn überhaupt) erstmal in Richtung Teilzeit oder Nebenjob, den ich neben meiner eigentlichen Arbeit noch in der Freizeit ausübe. Wird erstmal hart für Frau und Kind, aber vielleicht erkenne ich dann weitere Entwicklungsmöglichkeiten, oder auch, dass es nichts wird. Somit habe ich immer noch ein Fangnetz. Die Interessen von meinem jetzigen Arbeitgeber werden in keinster Weise berührt. Zocker_50 schrieb: > Warum nicht, dann bekämst du eine taiwanesiche Dolmetscherin die > aussieht wie ein Top.Model, du wärst nach einem Jahr verheiratet und > deine Pickel währen auch weg. Ich habe Frau und Kind, da habe ich also ausgesorgt. Ein Pickel bekomme ich ab und an nochmal, aber die sind meist schnell wieder weg. Kommentator schrieb: > Du scheinst mir nicht geeignet, selbständig zu sein Das versuche ich herauszufinden :) Vielen Dank für die hilfreichen Antworten! Marc
Marc schrieb: > as bedeutet also, > dass sich zumindest bei der Krankenversicherung nichts weiter ändert. Nur das Du doppelt soviel bezahlen wirst. (Oder war Deine Bruttoangabe etwar Arbeitgeberbrutto?)
lalala schrieb: > Nur das Du doppelt soviel bezahlen wirst. Ja genau... also meine aktuellen Beiträge x2, weil der AG ja die Hälfte übernimmt. Das muss ich dann selber übernehmen. Ich meinte mit "nichts ändern" eher Richtung Tarif und/oder Privatversicherung.
> PS: Nur ein großer Kunde ist NIE, absolut NIEMALS eine gute Idee. Wenn > der wegbricht stehst du beim H4-Amt. - Und das geht schneller als man > denkt, siehe Karstadt und VW. Die ganzen Rechnereien lasse ich mal außen vor, dafür gibt es Schulungen... Du bist schutzlos diesem Konzern ausgeliefert! Und der nutzt das schamlos aus, glaube mir. Ich habe das selber mitbekommen wie so etwas durchgezogen wird. Ich würde so einen Job nur im Nebenerwerb machen wollen.
> Du bist schutzlos diesem Konzern ausgeliefert! Und der nutzt das > schamlos aus, glaube mir. Ich habe das selber mitbekommen wie so etwas > durchgezogen wird. Ich würde so einen Job nur im Nebenerwerb machen > wollen. Jepp. Du brauchst mindestens einen zweiten Kunden. Habe das gerade wieder bei einem Bekannte erlebt, der hat sich sogar gefreut das die Firma ihm ein Lagerraum auf dem Gelände vermietet hatte. Nur wussten die danach genau wie viele Aufträge er hat. Endet dann mit So verhandlungen wie "Na ja, wir sehen ja das sie gerade Aufträge brauchen, aber eigentlich brauchen wir Projekt xxxx ja nicht sofort. Wenn sie aber nur xx € dafür nehmen, können wir da was machen." Ohne andere Kunden zum ausweichen hast du an der Stelle verloren.
> Das ist schlicht falsch. Scheinselbstaendigkeit ist auch (oder gerade)
ein Mittel gegen Angestellte die sich der Sozialkassen entziehen wollen.
Weder Kunde im Ausland noch Gewinne sind da ein Argument.
Bei uns in CH ist das genau so. Man kann sich den Sozialkassen
entziehen, kriegt dann aber auch nichts.
Als Selbstaendig Erwerbender ist man selbst fuer die Rentenkasse, resp
das Rentenguthaben zustaendig, kann sogar die angesparten
Rentenbeitraege beziehen und in die Firma investieren. Und wenn nachher
zuwenig da ist - ja dann eben.
Dasselbe geschieht wenn man sich ins Ausland abmeldet. Dann ist man
nicht mehr auf dem Radar, es werden keine Betraege anhehaeuft .. ja dann
eben.
Dann muss man eben das Alter in einem guenstigeren Land verbringen. Wo
man noch mit einem kleinen Bruchteil prassen kann.
Und ja, ich kann mehr als einen Kunden nur empfehlen. Auf laengere Sicht
sollte man auf eigene Produkte gehen. Dienstleistung ist Quatsch. Dort
bekommt der Guenstigste, derwelche, der das Problem am meisten
unterschaetzt den Job.
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