Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ingenieur Promotionsabbruch konsequenzen


von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Hallo,

erstmal sorry für meine Schreibfehler. Deutsch ist nicht meine 
Muttersprache.

Ich brauche eure Ratschläge zu meiner jetzigen Situation.

Ich bin fast 30 Jahre alt. Ich habe mein Ingenieur Studium in 
Deutschland Anfang dieses Jahres abgeschlossen. (Bachelor 2.70 und 
Master 1.60). Während des Studiums habe ich als Hiwi gearbeitet. 
Fachpraktikum und Masterarbeit schrieb ich in der Industrie. Genau als 
ich fertig mit meiner Abschlussarbeit war, hattet das Unternehmen 
Einstellungsstopp, deswegen wurde ich nicht übernommen.

Nach dem Abschluss wurde mir viel gesagt und ich habe selbst davon 
erfahren, dass es nicht leicht für ausländische Absolvent ist, einen Job 
zu bekommen. Nach dem Studium hat man nur 18 Monaten Zeit, in 
Deutschland zu bleiben. Ich habe mich dann massiv beworben. Mit 30-40 
Bewerbungen schaffte ich damals nicht, einen Job zu bekommen. Da die 
Angst wächst, habe ich mich dann für einige Promotionsstelle beworben, 
und kurz danach eine Zusage für eine volle Stelle bekommen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht promovieren möchtet, da mit 
Doktortitel ist man überqualifiziert und Möglichkeiten nach der 
Promotion sind auch begrenzt. Problem ist, dass wenn ich die Stelle 
nicht annehmen würde, wäre ich dann arbeitslos. Ich war aber auch unter 
Druck, dass fast alle Kommilitonen von mir schon einen Job hatte. Meine 
Familie setzt mich irgendwie auch unter Druck, dass ich die Stelle 
annehmen soll. Ich habe die Stelle genommen mit dem Gedanken, dass man 
während der Promotion etwas lernen kann und man hat auch Zeit, eine 
Alternative (als wirklichen Job) zu finden. 7 Monaten sind jetzt 
gegangen. Ich hatte während dieser Zeit auch ein paar 
Vorstellungsgespräche für interessante Stelle, hat aber noch nicht 
geklappt. Momentan habe ich wirklich viel Stress.

Eigentlich ist mein Institut ganz ok. Netter Doktorvater, ich muss ganz 
wenig Lehre machen. Aber das Thema gefällt mir irgendwie nicht. Und da 
sitze ich im Institut 8 Stunden pro Tag, kann ich mich nicht wirklich 
auf meine Bewerbungen konzentrieren. Ich denke ständig darüber, warum 
ich promoviere wenn es nicht das, was ich will. Ich sehe als eine 
Zukunft. Manchmal habe ich wirklich Angst, morgen aufzuwachen und gleich 
zur Arbeit. Ich vergleiche mich immer einigen Freunden von mir. Wir 
studieren zusammen und jetzt haben Sie schon alle einen Job und sind 
glücklich damit. Ich habe bis jetzt nichts und wenn ich jetzt abbreche, 
bin ich ganz am Anfang. Der Druck von Familie, Freunde wächst immer.

Was sagt Ihr zu meiner Situation, soll ich abbrechen oder durchhalten, 
bis ich einen Job finden kann ? Und wie sieht meine Chance bei Neuanfang 
aus ?

: Bearbeitet durch User
von Weltbester FPGA-Pongo (Gast)


Lesenswert?

Dir ist klar, dass Du nach Ende der Promo auf das Problem stossen wirst, 
eine geeignete Stelle zu finden und dann Anfänger bist? Gfs einer mit 
35?

Als Promovierter bekommt man zwar recht viel Geld zu Beginn, aber es ist 
bei Weitem nicht das, was ein Erfahrener gleichen Alters bekommt. Und 
viele müssen fachfremd arbeiten. Am Ende endest Du wie viele Physiker 
als Möchtegern-FPGA-Entwickler oder CPP-Aushelfer beim Dienstleister.

Nur, wenn Du ein super Thema hast, gut repräsentieren kannst und dazu 
noch gute Kommunikationsstärke besitzt, kommst Du mit Promo weit genug 
und schnell genug in eine gute Position, damit sich das finanziell 
lohnt.

Bei Vielen ist das nicht absolut nicht der Fall und sie hinken ewig 
hinterher, aber sie hatten während der Promo einen guten Job und ein 
angenehmes Arbeiten mit viel Spass.

Bei Dir scheint es mir aber so, dass nicht einmal DAS der Fall ist.

Absprung jetzt!

Suche Dir eine Firma nahe an Deinem Thema und begründe den Stopp mit 
privaten Gründen wie Frau, Kind, Mutter krank und pflegebedürftig.

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Schwierig....

Ich habe selbst zwei Jahre vollkommen unmotiviert auf einer vollen 
E13-Stelle gesessen, die ein anderer Doktorand viel besser hätte nutzen 
können, bis ich mich schließlich zum Abbruch entschloß.

Meines Erachtens kommt es neben der intrinsischen Motivation stark auf 
die Umgebung an, sprich auf das Institut:
- hast Du einen Prof oder Kollegen mit dem Du Dich (fachlich) regelmäßig 
austauschen kannst?
- hast Du ein vom Prof oder von extern (Industrie) vorgegebenes 
Promotionsthema?

Wenn ein solch 'starres Korsett' vorgegeben ist, schien mir eine 
Promotion eher eine Fleißsache zu sein. Hingegen war ich vollkommen auf 
mich alleingestellt, insbesondere hätte ich mein Thema frei wählen 
können (ja, also irgendetwas mit Mustererkennung, aber wie grenzt man 
das ein??).

Allgemein gilt: Wenn man die Möglichkeit zur Promotion hat, sollte man 
sie nutzen! Später wirst Du diese Möglichkeit nicht mehr erhalten.
(und allen Unkenrufen zum Trotz ist in der Industrie ein Dr. pures Gold 
wert, wenn ich mir die ganzen Pfosten anschaue, die hier quasi 
automatisch Führungskraft werden...).

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht promovieren möchtet, da mit
> Doktortitel ist man überqualifiziert

Wer sagt das?

> und Möglichkeiten nach der Promotion sind auch begrenzt.

Nein, sind sie nicht. Dr.-Ing. gibt es nicht sehr viele, da Ingenieure 
eher selten promovieren. Entsprechend sind die wenigen, die es gibt, 
recht begehrt am Arbeitsmarkt.

Mir persönlich ist weder jemals ein arbeitsloser Dr.-Ing. begegnet, noch 
habe ich je von einem gehört.

: Bearbeitet durch User
von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Schwierig....
>

>
> Meines Erachtens kommt es neben der intrinsischen Motivation stark auf
> die Umgebung an, sprich auf das Institut:
> - hast Du einen Prof oder Kollegen mit dem Du Dich (fachlich) regelmäßig
> austauschen kannst?
> - hast Du ein vom Prof oder von extern (Industrie) vorgegebenes
> Promotionsthema?
>
> Wenn ein solch 'starres Korsett' vorgegeben ist, schien mir eine
> Promotion eher eine Fleißsache zu sein. Hingegen war ich vollkommen auf
> mich alleingestellt, insbesondere hätte ich mein Thema frei wählen
> können (ja, also irgendetwas mit Mustererkennung, aber wie grenzt man
> das ein??).
>

also direkt mit dem Prof habe ich wenig zu tun. Ich arbeite meisten mit 
einem Postdoc, der ist mein Gruppenleiter. Das Promotionsthema habe ich 
auch von ihm bekommen. Ich habe wirklich Angst, dass ich im Institut 3 4 
Jahre sitze und danach wieder arbeitslos wäre

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Mir persönlich ist weder jemals ein arbeitsloser Dr.-Ing. begegnet, noch
> habe ich je von einem gehört.

Ich kenne 2 arbeitslose Dr.-Ing. , wobei die kurz vor der Rente stehen

MaWin

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Weltbester FPGA-Pongo schrieb im Beitrag #4817459:
> Dir ist klar, dass Du nach Ende der Promo auf das Problem stossen wirst,
> eine geeignete Stelle zu finden und dann Anfänger bist? Gfs einer mit
> 35?
>

> Nur, wenn Du ein super Thema hast, gut repräsentieren kannst und dazu
> noch gute Kommunikationsstärke besitzt, kommst Du mit Promo weit genug
> und schnell genug in eine gute Position, damit sich das finanziell
> lohnt.
>
> Bei Vielen ist das nicht absolut nicht der Fall und sie hinken ewig
> hinterher, aber sie hatten während der Promo einen guten Job und ein
> angenehmes Arbeiten mit viel Spass.
>
>
du hast recht, das Thema gefällt mir bis jetzt immer noch nicht. 
Kommunikation ist nicht wirklich meine Stärke. Aber der Druck wegen 
Arbeitslosigkeit wächst und wächst

: Bearbeitet durch User
von genervt (Gast)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817573:
> Mit dem Master hat er nichts gefunden, obwohl er mit 1.2 abgeschlossen
> hat. Vor kurzem habe ich ihm auf dem Oktoberfest wiedergesehen. Er hat
> Weißwurst und Pommes verkauft....er meint, dass er jetzt glücklich
> ist...

Wer von euch beiden hat in der Schicht mehr Umsatz gemacht?

von Dr. Tech (Gast)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817573:
> Er hat Weißwurst und Pommes verkauft....er meint, dass er jetzt
> glücklich ist...

Ha...ha! Glaubste wohl selbst nicht! Hausaufgaben nicht gemacht?

Trong H. schrieb:
> Eigentlich ist mein Institut ganz ok. Netter Doktorvater, ich muss ganz
> wenig Lehre machen. Aber das Thema gefällt mir irgendwie nicht. Und da
> sitze ich im Institut 8 Stunden pro Tag, kann ich mich nicht wirklich
> auf meine Bewerbungen konzentrieren. Ich denke ständig darüber, warum
> ich promoviere wenn es nicht das, was ich will. Ich sehe als eine
> Zukunft.

Hallo? Aufwachen!  Du hast eine tolle Chance bekommen, eine Promo zu 
machen, guten Doktorvater.. andere freuen sich darüber !!
Jetzt durchziehen!  Nach vorne schauen! In ein paar Jahren wirst du dir 
selbst dankbar sein!

Was ist wenn Du plötzlich dann einen Job hast, und der dir nicht 
gefällt! Promo aufgegeben.. dann kannst du nicht mehr so schnell zurück! 
Dann kommen die ganzen Gedanken  "hätte ich doch nur, dann wäre ich..."

Das ist nur eine vorübergehende Flaute..
Pack den Fisch an der Angel und zieh es durch!

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

> Hallo? Aufwachen!  Du hast eine tolle Chance bekommen, eine Promo zu
> machen, guten Doktorvater.. andere freuen sich darüber !!
> Jetzt durchziehen!  Nach vorne schauen! In ein paar Jahren wirst du dir
> selbst dankbar sein!
>
> Was ist wenn Du plötzlich dann einen Job hast, und der dir nicht
> gefällt! Promo aufgegeben.. dann kannst du nicht mehr so schnell zurück!
> Dann kommen die ganzen Gedanken  "hätte ich doch nur, dann wäre ich..."
>
> Das ist nur eine vorübergehende Flaute..
> Pack den Fisch an der Angel und zieh es durch!

Ich denke es ist eine tolle Chance für Leute, die promovieren möchten. 
Ich habe damals nur promoviert, da ich noch keine andere Alternative 
habe :(. Ich zweifel aber sehr stark, was ich nach der Promotion noch 
überhaupt erreichen kann. Für Entwicklungstätigkeit ist man 
überqualifiziert.

Meine Meinung ist so: einen Job durchziehen ist leichter, da ich weiß, 
dass diese Zeit als echte Berufserfahrung zählt. Die Zeit, in der man 
bei der Promotion steckt, zählt nicht als Berufserfahrung. Je später ich 
die Promotion aufgebe und neu orientiere, desto schwieriger ist die neue 
Jobsuche. Wenn ich jetzt nach 7 Monate abbreche, kann ich problemlos 
begründen, dass ich dort gearbeitet und was gelernt habe, aber nach der 
Probezeit merke ich, dass wissenschaftliche Arbeit nicht für mich ist

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Mark B. schrieb:

> Wer sagt das?
>

> Nein, sind sie nicht. Dr.-Ing. gibt es nicht sehr viele, da Ingenieure
> eher selten promovieren. Entsprechend sind die wenigen, die es gibt,
> recht begehrt am Arbeitsmarkt.
>
> Mir persönlich ist weder jemals ein arbeitsloser Dr.-Ing. begegnet, noch
> habe ich je von einem gehört.

ich habe im Netz viele Artikel gelesen. Nicht alle Unternehmen haben 
Stellenangebote für Promovierte. Manche Unternehmen sind skeptisch, da 
sie glauben, dass die Promovierte ihre Firma nur als Zwischenstadion der 
Karriere nutzen ...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Was sagt Ihr zu meiner Situation, soll ich abbrechen oder durchhalten,
Wo ist die Alternative zum durchhalten?
> bis ich einen Job finden kann ?
Ja!
> Und wie sieht meine Chance bei Neuanfang
> aus ?
Schlecht, mit 30 und Null BE!
Denn ob die Hütte wo du anfängst was solides ist, oder nur ein 
Nepperladen, weiste erst richtig wenn es zu spät ist!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Manche Unternehmen sind skeptisch, da
> sie glauben, dass die Promovierte ihre Firma nur als Zwischenstadion der
> Karriere nutzen ...

Eher ist es so, dass die Entscheider die Doktoranden an den Lehrstühlen 
aus ihrem eigenen Studentenleben kennen.
Und damit sind Promovierte fast schon erledigt für den Rest ihres 
Leben`s.
Zumindestens im Ing.-Bereich!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817762:
> Ich an deiner Stelle würde die Promotion durchziehen.
Und, was dann?
> Dann hast du den
> höchsten Grad, den man in Deutschland erreichen kann.
Ja und? Was hilft ein Titel?
> Einen Job wirst du
> finden, mach dir keine Sorgen und der wird auch gut bezahlt.
Und woraus speist sich diese Kenntnis?
> Zu Not
> bleibst du an der Uni und forscht weiter.
Hä?
Einfach ein Büro am Institut besetzen und am Monatsersten kommt die 
Kohle einfach so?

???????????

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Ich habe wirklich Angst, dass ich im Institut 3 4
> Jahre sitze und danach wieder arbeitslos wäre

Ja, deshalb würde ich ein bißchen ZusatzQuali mir aneignen!
Nix großartiges, aber was man halt  an der Uni für lau bekommt und man 
drausen verwenden kann!

von Stm M. (stmfresser)


Lesenswert?

Willkommen in die Realität. Ich habe mich in einer ungefähr selben 
Situation befunden wie deiner. Als ein ausländischer Absolvent man hat 
es nicht leicht ein Job oder ein WG Zimmer in DE zu finden. Man wird 
während des Studiums oft eingeredet von Profs, Kommilitonen dass es in 
DE an Fachkräften mangelt. Damals dachte ich mir, Oh geil, bald werde 
ich als hochqualifizierter Mensch richtige Arbeit machen, genug Geld 
verdienen und ein fettes Auto besitzen. Nun es war nur ein Märchen. In 
letzter Zeit sind die natives etwas paranoid geworden, wegen der 
Flüchtlingskrise. Vorurteile werden bis zur Sättigung verstärkt. 
Darunter leiden die ausländische Studenten, ich meine die richtig 
ausländisch aussehen wie Olaf Schubert mal sagte. Einmal war ich sehr 
neidisch auf die Flüchtlinge, als ich keine WG fand, eine Woche lang 
obdachlos war. Die Flüchtlinge kriegen Wohnungen, Essen, Taschengeld 
kostenlos geschenkt vom Staat und sogar unbefristeter Aufenthaltstitel. 
Die haben nicht das Problem, immer wieder das Visum zu verlängern. Wenn 
du keine 6000€ auf deiner Konto vorweisen kannst, kann das Visum nicht 
verlängert werden, oder keinen Mietvertrag hast, und bald droht eine 
Abschiebung. Um solche Hürden zu überwinden hätte ich damals als es mir 
schlecht ging, fast einen syrischen Pass über Darknet besorgt oder wäre 
anschaffen gegangen wenn ich eine Frau gewesen wäre. Nein, jetzt zum 
eigentlichen Problem.

ich kenne Leute die für die Promotion etwa 6 Jahre gebraucht haben. Es 
ist nicht leicht zu promovieren. Früh oder später wirst du die ganze 
unschöne Dinge machen die Professoren nicht mögen. Klausuren 
korrigieren, Übungen halten, Paper schreiben, auf die Tagungen reisen 
usw. Wenn solche Sachen dir kein Spass macht, dann würde ich an deiner 
Stelle die Promotion bald abbrechen.

Arbeite an deinem Lebenslauf, Bewerbungsanschreiben, mach es hübsch mit 
LaTex. Insbesondere deine Deutsche-Aussprache, ich habe meine Stimme aus 
Versehen mal aufgenommen, und abgespielt, da habe ich mir festgestellt 
dass mein Deutsch sehr schlecht zu verstehen war und übelst komisch 
klang. Wenn du mit solcher Aussprache in einem Vorstellungsgespräch 
antrittst, wirst vom Deutschen wenig ernst genommen. Vielleicht liegt's 
einfach dran, dass du nicht aufgenommen wurdest.

: Bearbeitet durch User
von Volker S. (sjv)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817762:
> Ich an deiner Stelle würde die Promotion durchziehen. Dann hast du den
> höchsten Grad, den man in Deutschland erreichen kann. Einen Job wirst du
> finden, mach dir keine Sorgen und der wird auch gut bezahlt. Zu Not
> bleibst du an der Uni und forscht weiter.

Z.B. als Oberingenieur an einer TU oder auch als Prof. an einer FH in 
der Provinz!

von Feinschlecker (Gast)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817573:
> Vor kurzem habe ich ihm auf dem Oktoberfest wiedergesehen. Er hat
> Weißwurst und Pommes verkauft....er meint, dass er jetzt glücklich
> ist...

Warum nicht?

von Feinschlecker (Gast)


Lesenswert?

Volker S. schrieb:

> als Prof. an einer FH in der Provinz!

Um FH Professor zu werden muss man Industrietätigkeit nachweisen. Praxis 
eben. Die wollen keine Biotopbewohner von irgendeinem Uni-Institut. Das 
ist gerade der Unterschied zu Uni-Professoren. Aber das haben halt viele 
einfach nicht verstanden.

von Feinschlecker (Gast)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817987:
> An FHs gibt es keine Profs.

Professor ist eine Amtsbezeichnung. Also warum sollten sie keine sein. 
Im übrigen arbeiten die Professoren an der FH noch selber und lassen 
sich ihre Bücher nicht von ihren Assistenten zusammenschreiben, um dann 
vorne ihren Namen drauf zu schreiben. Die halten auch ihre Vorlesungen 
selber und schicken nicht den Chef-Assi, weil sie selber besoffen in der 
Ecke liegen oder gut bezahlte Vorträge in der Wirtschaft halten, anstatt 
zu lehren.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Feinschlecker schrieb:
> Aber das haben halt viele
> einfach nicht verstanden.

Du auch nicht so richtig!
Was heute alles an der FH Prof wird, hat nicht viel mehr als ein 
erweitertes Industriepraktium hinter sich.
Oder wurde per "Out-Placement" an der Hochschule entsorgt!
Wichtiger ist ein Parteibuch!
Schon um promvieren zu können.
Und dann hängen  die Herrschaften  ihr Leben  bis Mtte Dreizig an einem 
Lehrstuhl ab.
Danach beginnt für die das Zittern.
Je nach dem:
Wechsel auf dem Lehrstuhl?
Institut schließt?
Keine Stellen als Leiter xyz im ÖD greifbar?
Industrie? Nur mit Vitamin B!
....

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817993:
> Großes Maul und nichts dahinter. Bei Fragen des Stoffes über den
> Tellerrand hinaus, hört das Wissen bei denen schon auf....ich kannte mal
> einen Handwerks-Meister, der zum Prof an der FH befördert würde...das
> geht wohl nur da....

Ach, die Ernennung zum Professor auf Honorarbasis hat ja mehr was mit 
Vergütung auf Ehrenbasis zu tun.
Hinter dem Prof. steht ja auch nicht h.c.!
Deshalb ist der Titel Professor dann ja einfach 
vvvvviiiiiieeeeeeelllllll
mehr Wert!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Feinschlecker schrieb:
> Matthis B. schrieb:
>> An FHs gibt es keine Profs.
Was eine Def.-frage ist! Allgemin geht man aber davon aus dass an den HS 
für Applied  es Professoren gibt!
> Professor ist eine Amtsbezeichnung. Also warum sollten sie keine sein.
> Im übrigen arbeiten die Professoren an der FH noch selber und lassen
> sich ihre Bücher nicht von ihren Assistenten zusammenschreiben, um dann
> vorne ihren Namen drauf zu schreiben.
Aber nur weil sie keine Wisssenschaftlichen Ma`s haben.
Bestenfalls eine halbe Schreibkraft und einen Laborknecht(ing.).
> Die halten auch ihre Vorlesungen
> selber und schicken nicht den Chef-Assi, weil sie selber besoffen in der
> Ecke liegen oder gut bezahlte Vorträge in der Wirtschaft halten, anstatt
> zu lehren.
Da gibt`s aber auch ganz andere  Herrschaften, die machen das im kleinen 
was im großen an den Uni`s passiert!

von Markus (Gast)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817993:

> Ja, kann schon sein, dass die Lehrer an der FH Praxis haben. Nur muss
> man auch mal sehen, was für Großmäuler da teilweise unterrichten....

Da hat unser neuer Troll ausnahmsweise recht. Die 5 Jahre Praxis, die 
die meisten FH-Profs mitbringen, reißen es nicht raus. Und die im 
wissenschaftlichen und industriellen Umfeld erzielten Erfolge sind doch 
sehr überschaubar.
Andererseits: Was für Koryphäen sind bei der Bezahlung zu erwarten?
Ein Bekannter ist kurz vor dem Abgasskandal bei VW ausgestiegen und ist 
jetzt Prof an einer FH. Brutto hat er 80k. Aufgrund des Beamtenstatus 
entspricht das Netto ungefähr dem, was ein Angestellter in der Industrie 
mit 90-95k Brutto erhält. Also auch überschaubar ;-)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> Andererseits: Was für Koryphäen sind bei der Bezahlung zu erwarten?
Es gibt genügend, nur es werden halt die Priveliegierten genommen.
Leistung oder Befähigung zählen nicht!
> Ein Bekannter ist kurz vor dem Abgasskandal bei VW ausgestiegen und ist
> jetzt Prof an einer FH. Brutto hat er 80k. Aufgrund des Beamtenstatus
> entspricht das Netto ungefähr dem, was ein Angestellter in der Industrie
> mit 90-95k Brutto erhält. Also auch überschaubar ;-)

Bei 50% der Arbeitsbelastung?
Macht bei 100% Belastung 200k€,
Im ÖD sind diese Gehälter bei Behördenleitern  ab 500 MA vorgesehen!
Bzw., das Gehalt kassiert ein GF von einem KMU 100 MA Unternehmen!
Plus Boni, dafür aber auch 150% Arbeitslast (60h Woche).

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:

> Ja, deshalb würde ich ein bißchen ZusatzQuali mir aneignen!
> Nix großartiges, aber was man halt  an der Uni für lau bekommt und man
> drausen verwenden kann!

In meiner BA, Praktikum und MA konzentriere ich mich nur auf ein Thema, 
und alles wurde in Matlab gemacht. Von der jetzigen Promotion lerne ich 
andere Themen sowie andere Programmiersprache lernen. Das finde ich 
schon mal gut. Ich mach mir nur Sorge, dass ich die Promotion zu spät 
abbreche

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Was mich noch interessiert ist, wie bewerten Personaler die Leute, die 
Ihre Promotion abgebrochen haben (im Ing-Bereich)?. Ist das wirklich 
schlimm ? Im Vorstellungsgespräch würde ich diese Zeit so verkaufen, 
dass ich was und was gelernt habe. Aber habe ich  noch überhaupt noch 
Chance auf einen Berufseinstieg, wenn ich nach einem Jahr oder mehr 
meine Promotion abbreche ?

von Pit Stop (Gast)


Lesenswert?

Feinschlecker schrieb:
> Um FH Professor zu werden muss man Industrietätigkeit nachweisen. Praxis
> eben. Die wollen keine Biotopbewohner von irgendeinem Uni-Institut. Das
> ist gerade der Unterschied zu Uni-Professoren. Aber das haben halt viele
> einfach nicht verstanden.
Meine Erfahrung aus der "Praxis" an einer FH:
Die Realität sieht dann so aus dass die FH-Profs gescheiterte Existenzen 
sind die in der Industrie rausgeflogen sind weil der Konzern Personal 
abgebaut hat oder weil sie massiv scheisse gebaut haben. Letzteres ist 
die Regel. Da hocken solche Pfeifen auf nem Professorenposten, sind zu 
dumm zum scheissen, sprich brauchen erst einen Lehrgang um z.B. ein 
neues Fach vom Kollegen zu übernehmen, was eine Mischung aus 
Vorwand+Faulheit ist sich davor zu drücken um nen Schulungs"urlaub" 
genehmigt zu bekommen, halt so richtige 120%ige Beamten, die alle 
Klischees bestätigen. Oder dauernd krank oder keine Sprechstunden ab 
Donnerstag mittags, da hält von dem faulen Gesindel sowieso keiner 
Vorlesung geschweige denn ist physisch anwesend, Freitags ist generell 
nie was und Montag morgens am besten auch nicht, da wurden ständig die 
Vorlesungstermine getauscht weil ein Kollege die unchristliche Zeit auf 
den anderen Kollegen abwälzen wollte. Hängen blieben dann die 
beschissensten Zeiten bei den Neuzugängen, die sich das auch nicht lange 
bieten liessen und nach einem Semester wieder weg waren.
Sowas wird dann als praxiserfahrene Leute verkauft, eher der Ausschuss 
der in der Praxis nichts taugte.
Komischerweise hatte ich später an der Uni mehr und tiefere Praxis als 
an der FH, das sind einfach lächerliche Einrichtungen, das Niveau 
zwischen Uni und FH ist riesig, auch wenn man dort die selben Abschlüsse 
auf dem Zettel hat.

Jetzt wollen diese Underperformeranstalten auch noch das Promotionsrecht 
wie an Unis, dann gibts den Doktortitel gleich zu den Partyflyern dazu 
die in den Mensen ausliegen.

Oder wenn sich diese Kasperbuden "Unversity of applied Sciences" nennen 
um ich durch Wortklaubereien aufzuwerten, University klingt halt wie 
Universität, Fachhochschule wie Kinderschule was aber der Realität näher 
kommt.

von Pit Stop (Gast)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Was mich noch interessiert ist, wie bewerten Personaler die Leute, die
> Ihre Promotion abgebrochen haben (im Ing-Bereich)?.
Entweder sie brauchen dich oder nicht. Deinen Abbruch kannst du ja 
begründen: Brauchte das Geld, Familie,...

> Ist das wirklich schlimm ?
Nein, du machst dir selber am meisten Panik.

> Im Vorstellungsgespräch würde ich diese Zeit so verkaufen,
> dass ich was und was gelernt habe.
Interessiert die nur wenn das Wissen für die Stelle relevant ist.

> Aber habe ich  noch überhaupt noch
> Chance auf einen Berufseinstieg, wenn ich nach einem Jahr oder mehr
> meine Promotion abbreche ?
Nein, du machst dir selber am meisten Panik.

Bewirb dich einfach weiter. 20-40 Bewerbungen sind meiner Meinung nach 
nicht viel.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Aber habe ich  noch überhaupt noch
> Chance auf einen Berufseinstieg, wenn ich nach einem Jahr oder mehr
> meine Promotion abbreche ?

Ein Jahr ist überhaupt kein Problem. Ich habe es selbst ein Jahr 
angetestet und dann gequittet. Mittlerweile hat sich das als schöner 
Weakness-Catcher im Lebenslauf herausgestellt, in so ziemlich jedem VG 
wird gefragt warum mans aufgehört hat. Du solltest dir halt eine 
plausible Begründung zurechtlegen, also eine schöne Version von "Nicht 
mein Ding", aber nicht "Der Prof war scheiße".

von Analog O. (analogone)


Lesenswert?

Pit Stop schrieb:
> Die Realität sieht dann so aus dass die FH-Profs gescheiterte Existenzen
> sind die in der Industrie rausgeflogen sind weil der Konzern Personal
> abgebaut hat oder weil sie massiv scheisse gebaut haben. Letzteres ist
> die Regel.

Pit Stop schrieb:
> Sowas wird dann als praxiserfahrene Leute verkauft, eher der Ausschuss
> der in der Praxis nichts taugte.

Ich wüsste gerne an welcher FH du gewesen bist? Hört sich schon ziemlich 
krass an. Deine Erfahrungen kann ich zum Glück nicht teilen.

Pit Stop schrieb:
> Komischerweise hatte ich später an der Uni mehr und tiefere Praxis als
> an der FH, das sind einfach lächerliche Einrichtungen, das Niveau
> zwischen Uni und FH ist riesig, auch wenn man dort die selben Abschlüsse
> auf dem Zettel hat.

Das kann, je nach Uni und FH, durchaus sein. Bei uns lag z.B. der Fokus 
des Masters sehr stark auf der praktischen Seite der Masterarbeit 
(erstreckte sich über drei Semester).

Pit Stop schrieb:
> Jetzt wollen diese Underperformeranstalten auch noch das Promotionsrecht
> wie an Unis, dann gibts den Doktortitel gleich zu den Partyflyern dazu
> die in den Mensen ausliegen.

Bin ich absolut bei dir (auch wenn ich es anders formulieren würde). Das 
Promotionsrecht sollte bei den Universitäten bleiben.


Zum Thema:
In meinem Umfeld wurden mehrfach Promotionen abgebrochen und die sind 
alle direkt bei Firmen untergekommen. Wie bereits mehrere Vorposter 
sagten, würde ich mich weiter bewerben und die Zeit zum Lernen nutzen.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Dennis K. schrieb:
> Pit Stop schrieb:
>> Die Realität sieht dann so aus dass die FH-Profs gescheiterte Existenzen
>> sind die in der Industrie rausgeflogen sind weil der Konzern Personal
>> abgebaut hat oder weil sie massiv scheisse gebaut haben. Letzteres ist
>> die Regel.
>
> Pit Stop schrieb:
>> Sowas wird dann als praxiserfahrene Leute verkauft, eher der Ausschuss
>> der in der Praxis nichts taugte.
>
> Ich wüsste gerne an welcher FH du gewesen bist? Hört sich schon ziemlich
> krass an. Deine Erfahrungen kann ich zum Glück nicht teilen.

Das ist klar ein Trollbeitrag.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Pit Stop schrieb:
> Meine Erfahrung aus der "Praxis" an einer FH:
> Die Realität sieht dann so aus dass die FH-Profs gescheiterte Existenzen
> sind die in der Industrie rausgeflogen sind weil der Konzern Personal
> abgebaut hat oder weil sie massiv scheisse gebaut haben. Letzteres ist
> die Regel. Da hocken solche Pfeifen auf nem Professorenposten, sind zu
> dumm zum scheissen, sprich brauchen erst einen Lehrgang um z.B. ein
> neues Fach vom Kollegen zu übernehmen, was eine Mischung aus
> Vorwand+Faulheit ist sich davor zu drücken um nen Schulungs"urlaub"
> genehmigt zu bekommen, halt so richtige 120%ige Beamten, die alle
> Klischees bestätigen. Oder dauernd krank oder keine Sprechstunden ab
> Donnerstag mittags, da hält von dem faulen Gesindel sowieso keiner
> Vorlesung geschweige denn ist physisch anwesend, Freitags ist generell
> nie was und Montag morgens am besten auch nicht, da wurden ständig die
> Vorlesungstermine getauscht weil ein Kollege die unchristliche Zeit auf
> den anderen Kollegen abwälzen wollte. Hängen blieben dann die
> beschissensten Zeiten bei den Neuzugängen, die sich das auch nicht lange
> bieten liessen und nach einem Semester wieder weg waren.
> Sowas wird dann als praxiserfahrene Leute verkauft, eher der Ausschuss
> der in der Praxis nichts taugte.
> Komischerweise hatte ich später an der Uni mehr und tiefere Praxis als
> an der FH, das sind einfach lächerliche Einrichtungen, das Niveau
> zwischen Uni und FH ist riesig, auch wenn man dort die selben Abschlüsse
> auf dem Zettel hat.


Selbst wenn es an einer FH so gewesen wäre:
Der Schluss von einer Hochschule auf alle anderen (der gleichen Art) ist 
nicht zulässig. Ein fähiger Ingenieur weiß das.

: Bearbeitet durch User
von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

D. I. schrieb:

> Ein Jahr ist überhaupt kein Problem. Ich habe es selbst ein Jahr
> angetestet und dann gequittet. Mittlerweile hat sich das als schöner
> Weakness-Catcher im Lebenslauf herausgestellt, in so ziemlich jedem VG
> wird gefragt warum mans aufgehört hat. Du solltest dir halt eine
> plausible Begründung zurechtlegen, also eine schöne Version von "Nicht
> mein Ding", aber nicht "Der Prof war scheiße".

Ich habe mir Sorge gemacht, weil viele Leute schreiben, dass eine 
Promotion ist ein selbstgestaltetes Projekt. Wen man sein eigenes 
Projekt nicht zu Ende bringen kann, dann hat man kein 
Durchsetzungsvermögen.
- Wie hast du damals den Abbruch begründet?Kam es gut an bei den 
Personalern?
- Hast du dich während der Promotion beworben oder erst nach dem Abbruch 
?

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Dennis K. schrieb:
> Zum Thema:
> In meinem Umfeld wurden mehrfach Promotionen abgebrochen und die sind
> alle direkt bei Firmen untergekommen. Wie bereits mehrere Vorposter
> sagten, würde ich mich weiter bewerben und die Zeit zum Lernen nutzen.

Weiß du, nach wieviel Jahren haben die abgebrochen ?

von Analog O. (analogone)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Dennis K. schrieb:
>> Zum Thema:
>> In meinem Umfeld wurden mehrfach Promotionen abgebrochen und die sind
>> alle direkt bei Firmen untergekommen. Wie bereits mehrere Vorposter
>> sagten, würde ich mich weiter bewerben und die Zeit zum Lernen nutzen.
>
> Weiß du, nach wieviel Jahren haben die abgebrochen ?

Teilweise nach zwei oder drei Jahren. Also keine Panik ;-)

von Jan W. (jannyboy)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht promovieren möchtet, da mit
> Doktortitel ist man überqualifiziert und Möglichkeiten nach der
> Promotion sind auch begrenzt.

Niemand zwingt einen ein Doktortitel zuführen wenn man einen hat.
Es ist nur verboten einen zuführen wenn man KEINEN hat.

: Bearbeitet durch User
von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Ich habe mir Sorge gemacht, weil viele Leute schreiben, dass eine
> Promotion ist ein selbstgestaltetes Projekt. Wen man sein eigenes
> Projekt nicht zu Ende bringen kann, dann hat man kein
> Durchsetzungsvermögen.

Das ist kompletter Bullshit. Da spielen genug Faktoren mit rein auf die 
du überhaupt keinen Einfluss hast, noch dazu die besondere Machtposition 
eines Doktorvaters die erheblich größer ist als die eines normalen 
Industriechefs.

> - Wie hast du damals den Abbruch begründet?Kam es gut an bei den
> Personalern?

Begründet mit der Wahrheit: Dass ich den Weg für mich ein Jahr lang 
evaluieren wollte und festgestellt habe, dass der nichts für mich war, 
dabei noch die positiven Aspekte erwähnt die ich währenddessen 
mitgenommen habe, damit war das Thema dann auch schon durch. Immerhin 
habe ich in dem Jahr als Doktorand zwei First-Author Papers bei der FCCM 
platziert, also ist nicht so, dass da nichts rausgekommen wäre.
Verkaufen kann man das unter Entscheidungsstärke und Konsequenzen 
ziehen.

> - Hast du dich während der Promotion beworben oder erst nach dem Abbruch
> ?

Währenddessen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> In meiner BA, Praktikum und MA konzentriere ich mich nur auf ein Thema,
> und alles wurde in Matlab gemacht. Von der jetzigen Promotion lerne ich
> andere Themen sowie andere Programmiersprache lernen. Das finde ich
> schon mal gut. Ich mach mir nur Sorge, dass ich die Promotion zu spät
> abbreche

Ähh???????
Ich meinte Zusatzqualifikationen!
Den Quark mit Prog-Sprachen und div. Tools meinte  ich nicht!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Jan W. schrieb:
> Niemand zwingt einen ein Doktortitel zuführen wenn man einen hat.
> Es ist nur verboten einen zuführen wenn man KEINEN hat.

Hmm????
Echt blöd so ein Daktarie!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Pit Stop schrieb:
> Bewirb dich einfach weiter. 20-40 Bewerbungen sind meiner Meinung nach
> nicht viel.

Guter Schnitt:
Pro Wochendende mal 3-5 Stück raushauen!

Trong H. schrieb:
> Was mich noch interessiert ist, wie bewerten Personaler die Leute, die
> Ihre Promotion abgebrochen haben (im Ing-Bereich)?.
Nur wen du denen das auf die Nase bindest muß du dir die Frage 
beantworten!
> Ist das wirklich
> schlimm ?
Zumindestens keine Straftat!

von Feinschlecker (Gast)


Lesenswert?

Markus schrieb:
> nd die im wissenschaftlichen und industriellen Umfeld erzielten Erfolge
> sind doch sehr überschaubar.

Aber bei Uni-Professoren ist das anders oder wie? Da wird doch erst 
Professor, wer dem alten Lehrstuhlinhaber am Besten in den Arsch 
gekrochen ist. Und da wollen viele rein...

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4817987:
> Volker S. schrieb:
>> Matthis B. schrieb im Beitrag #4817762:
>>> Ich an deiner Stelle würde die Promotion durchziehen. Dann hast du den
>>> höchsten Grad, den man in Deutschland erreichen kann. Einen Job wirst du
>>> finden, mach dir keine Sorgen und der wird auch gut bezahlt. Zu Not
>>> bleibst du an der Uni und forscht weiter.
>>
>> Z.B. als Oberingenieur an einer TU oder auch als Prof. an einer FH in
>> der Provinz!
>
> An FHs gibt es keine Profs.

Selbstverständlich gibt es die.

Übrigens haben in den Ingenieurswissenschaften auch viele Uni-Profs 
keine formal vollständige Habilitation durchlaufen. Wozu auch? Das ist 
eher was für Mediziner und Geisteswissenschaftler.

von Jack (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Jan W. schrieb:
>> Niemand zwingt einen ein Doktortitel zuführen wenn man einen hat.
>> Es ist nur verboten einen zuführen wenn man KEINEN hat.
>
> Hmm????
> Echt blöd so ein Daktarie!

Für mich war seine Aussage völlig verständlich. Vielleicht mal etwas 
weniger den Beißenreflex ausleben.

>>> Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht promovieren möchtet, da mit
>>> Doktortitel ist man überqualifiziert

Wenn das das einzige Problem ist, man kann einen ehrlich erworben 
Doktortitel in einer Bewerbung verschweigen.

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Jack schrieb:

> Wenn das das einzige Problem ist, man kann einen ehrlich erworben
> Doktortitel in einer Bewerbung verschweigen.

Das ist durchaus möglich, aber dann fragen sie die Personaler, was ich 
denn in dieser Zeit (bis jetzt über 6 Monaten) gemacht habe.

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

D. I. schrieb:

>> - Hast du dich während der Promotion beworben oder erst nach dem Abbruch
>> ?

> Währenddessen.

Und wie hast du alles organisiert ? Bewerbungen schreiben immer am Abend 
nach der Arbeit oder am Wochenende und Urlaub nehmen für 
Vorstellungsgesprächen ?
Ich weiß, dass ich etwas viel beschwere, aber mir ist momentan sehr 
stressig, die Promotion Gas zu geben und am Abend noch 2-3 Stunden 
Bewerbung schreiben muss.

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:

> Ähh???????
> Ich meinte Zusatzqualifikationen!
> Den Quark mit Prog-Sprachen und div. Tools meinte  ich nicht!

Sry, welche genau ?

von Felicitas C. (vanille)


Lesenswert?

Stm M. schrieb:

> Arbeite an deinem Lebenslauf, Bewerbungsanschreiben, mach es hübsch mit
> LaTex. Insbesondere deine Deutsche-Aussprache, ich habe meine Stimme aus
> Versehen mal aufgenommen, und abgespielt, da habe ich mir festgestellt
> dass mein Deutsch sehr schlecht zu verstehen war und übelst komisch
> klang. Wenn du mit solcher Aussprache in einem Vorstellungsgespräch
> antrittst, wirst vom Deutschen wenig ernst genommen. Vielleicht liegt's
> einfach dran, dass du nicht aufgenommen wurdest.

Darf ich fragen, aus welchem Kontinent du kommst und wie hast du dein 
Deutsch geübt ?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>
>> Ähh???????
>> Ich meinte Zusatzqualifikationen!
>> Den Quark mit Prog-Sprachen und div. Tools meinte  ich nicht!
>
> Sry, welche genau ?

Datenschutzbeauftragter, Abfallbeauftragter, Strahlenschutzbeauftragter, 
AdA-Schein, Vllt. lassen sie dich auch mehr machen SiFa, Gleich 
Immionschutzbeauftrater oder Arbeitschutzbeauftragter.

Zur Not noch den 34aGWO!
Einfach Dinge die man dann irgendwo schon brauchen kann.
Aber immer  so  um die 100- 5000€ Ausbildungskosten betragen.


Und wenn du an der Uni dir noch ein Master in Wirtschaftsinf zulegts, 
haste einfach nochmal  ein Quali die du drausen brauchen kannst.
Oder wirf ein Auge auf den Bildungsbereich, vllt kannste ja da dir 
nochwas als Abschluß zulegen!
Oder such gleich eine Stelle an der Hochschule als Lehrbeauftragter plus 
feste Stelle in der Organisation!
Aber nur  mit den Daktarie wird`s schwer!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Feinschlecker schrieb:
> Markus schrieb:
>> nd die im wissenschaftlichen und industriellen Umfeld erzielten Erfolge
>> sind doch sehr überschaubar.
>
> Aber bei Uni-Professoren ist das anders oder wie? Da wird doch erst
> Professor, wer dem alten Lehrstuhlinhaber am Besten in den Arsch
> gekrochen ist. Und da wollen viele rein...

Eher kommt einer dran der politisch die besten Karten hat!

Ablaufen tut sowas folgt:
Alter Prof behält den Lehrstuhl und macht auf Forschungsreise (Dauert 2 
Jahre)
Zur Vertretung kommt ein Juniorprof, (gut vernetzt).
Der Sitzt dann 2 Jahre auf dem Lehrstuhl.
Nach dem der Senior abdankt, übernimmt der Vertreter dann den Lehrstuhl!

von Stm M. (stmfresser)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Stm M. schrieb:
>
>> Arbeite an deinem Lebenslauf, Bewerbungsanschreiben, mach es hübsch mit
>> LaTex. Insbesondere deine Deutsche-Aussprache, ich habe meine Stimme aus
>> Versehen mal aufgenommen, und abgespielt, da habe ich mir festgestellt
>> dass mein Deutsch sehr schlecht zu verstehen war und übelst komisch
>> klang. Wenn du mit solcher Aussprache in einem Vorstellungsgespräch
>> antrittst, wirst vom Deutschen wenig ernst genommen. Vielleicht liegt's
>> einfach dran, dass du nicht aufgenommen wurdest.
>
> Darf ich fragen, aus welchem Kontinent du kommst und wie hast du dein
> Deutsch geübt ?

ich komm aus dem Ostasienraum. Ich hab während meiner Studienzeit nur 
mit natives rumhängt. Daher ist mein Deutsch etwas besser im Vergleich 
zu meinen Landsleuten hier in DE.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Mark B. schrieb:
> Übrigens haben in den Ingenieurswissenschaften auch viele Uni-Profs
> keine formal vollständige Habilitation durchlaufen. Wozu auch? Das ist
> eher was für Mediziner und Geisteswissenschaftler.

War mal!

Gut 1/3 der Profs an  Ing. Fakultäten haben Pysik, Chemie oder 
Mathematik Studiert!
Und die haben alle promoviert.
Und bei den Ing. hat heute fast jeder seinen Daktarie, sebst an den FH`s 
ist das so!

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Mark B. schrieb:
>> Übrigens haben in den Ingenieurswissenschaften auch viele Uni-Profs
>> keine formal vollständige Habilitation durchlaufen. Wozu auch? Das ist
>> eher was für Mediziner und Geisteswissenschaftler.
>
> War mal!
>
> Gut 1/3 der Profs an  Ing. Fakultäten haben Pysik, Chemie oder
> Mathematik Studiert!
> Und die haben alle promoviert.
> Und bei den Ing. hat heute fast jeder seinen Daktarie, sebst an den FH`s
> ist das so!

Promoviert ja. Aber nicht extra nochmal habilitiert.

Der Titel "Professor" ist dann eher eine Ernennung, und erfolgt nicht 
nach einem eigenständigen, extra abgeschlossenen Habilitationsverfahren.

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Trong H. schrieb:
> Und wie hast du alles organisiert ? Bewerbungen schreiben immer am Abend
> nach der Arbeit oder am Wochenende und Urlaub nehmen für
> Vorstellungsgesprächen ?
> Ich weiß, dass ich etwas viel beschwere, aber mir ist momentan sehr
> stressig, die Promotion Gas zu geben und am Abend noch 2-3 Stunden
> Bewerbung schreiben muss.

Mein Aufwand hielt sich in Grenzen. Bewerbungsunterlagen erstellen 
kostet einmalig am Anfang ein paar Stunden und danach ist es nur 
anpassen auf die jeweilige Firma und die Ausschreibung bzgl. 
Fähigkeiten.
Ich habe das während der Arbeitszeit gemacht, so ein vollgepacktes 
Virtex5-Design synthetisierte gut und gerne 45-60 Minuten, da hat man 
ein bisschen Leerlauf für so Kram. Am Lehrstuhl nimmts eh niemand so 
genau mit Arbeitszeiten und -inhalten, abgesehen davon hatte ich ein 
Einzelbüro und meine Ruhe.
Vorstellungsgespräche habe ich auf den Nachmittag gelegt und bin dann 
halt ne Stunde früher gegangen. Ich hatte insgesamt drei Bewerbungen, 
wovon eine durch Empfehlung entstand. Die erste war Siemens und es wäre 
auch bei der einen geblieben wenn nicht kurz vor Vertragsunterzeichnung 
"Einstellungsstop" ausgerufen worden wäre, da wurden alle Gespräche 
nachmittags abgehandelt. Die zweite (die durch Empfehlung entstand) war 
Facebook, dort waren die Techgespräche über Skype abends mit Software 
Engineers aus Amerika und für die 5 Tage Amerika vorort habe ich Urlaub 
genommen. Das dritte Gespräch war bei einem Mittelständler bei dem ich 
nun seit fast 4 Jahren bin, das war auch das unkomplizierteste Prozedere 
von allen.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4818757:
> Mark B. schrieb:
>> Das ist klar ein Trollbeitrag.
>
> Wieso? Er hat Recht! Ich kenne einen Prof, der ein ganzes KMU versenkt
> hat und lehrt jetzt an einer FH das Fach BWL und
> Unternemertum....lächerlich das ganze....

Statistik mit N=1 funktioniert nicht. Hättest Du in der Vorlesung 
aufgepasst, dann wüsstest Du das.

Erschwerend kommt hinzu:
Soll denn vielleicht ein Professor besser geeignet sein, der noch NIE in 
seinem Leben ein Unternehmen geleitet hat?

Tatsache:
In den USA bekommen manche Gründer leichter (!) Venture Kapital für ein 
neues Startup, wenn sie schon mal eine Firmengründung versemmelt haben. 
Weil sie dann aus eigener Erfahrung wissen, woran es scheitern kann.

Nur in Deutschland ist man so dumm zu glauben, dass eine Firmenpleite 
jemanden für alle Zeiten disqualifiziert.

: Bearbeitet durch User
von Feinschlecker (Gast)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4818757:
> Ich kenne einen Prof, der ein ganzes KMU versenkt
> hat und lehrt jetzt an einer FH das Fach BWL und
> Unternemertum.

Das ist aber kein Ing.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Matthis B. schrieb im Beitrag #4818757:
> Wieso? Er hat Recht! Ich kenne einen Prof, der ein ganzes KMU versenkt
> hat und lehrt jetzt an einer FH das Fach BWL und
> Unternemertum....lächerlich das ganze....

Ach, über die FH`s Prof`s sollte man nicht den Stab brechen, sondern die 
die denen die "Exit"-Option ermöglichen.
Aber da würden wir uns  total zur Zielscheibe der "Parteibücher mit 
Ohrwascheln"  machen. Und die gibt`s wirklich in D-land!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Feinschlecker schrieb:
> Matthis B. schrieb:
>> Ich kenne einen Prof, der ein ganzes KMU versenkt
>> hat und lehrt jetzt an einer FH das Fach BWL und
>> Unternemertum.
>
> Das ist aber kein Ing.

"Out Placement" ist das Zauberwort!
So läuft`s dan für die Führungskräfte!

Für die "Kleinen" gibt`s den "kick in the arse" und für die Großen die 
Sänfte zur nächsten fürstlichen Anstellung!

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.