Hallo, wenn man den Versorgungsspannungseingang am Core eines FPGA als eine Art Last beschreiben müsste, ist es dann eine kapazitive Last? Bzw. wie könnte man die Last schaltungstechnisch (also als Ersatzschaltbild) darstellen? Vielen Dank
Moin, Wenn ich den Finger auf ein FPGA im Betrieb halt', wird mir klar, dass das in erster Linie eine ohm'sche Last ist. Kapazitiv gefaerbt wird die hauptsaechlich durch die Stuetzkondensatoren um's FPGA herum. Ansonsten tendieren die Ersatzwiderstaende, die den Core darstellen zu spontanen Wertaenderungen, abhaengig, was im FPGA halt grad' so vorgeht. Gruss WK
Okay danke, ich versuche irgendwie die Last für eine Simulation zu modellieren, ein variabler Widerstand ist schon mal ein Anfang.
@ PrAquiline (Gast) >wenn man den Versorgungsspannungseingang am Core eines FPGA als eine Art >Last beschreiben müsste, ist es dann eine kapazitive Last? Nein, das ist eher ein ohmsche Last, denn es fließt ja ein deutlicher Wirkstrom und keine Blindstrom. Genauer betrachtet ist es eine Art switched Capacitor charge pump, denn die Ladung wird ja zum umladen der parasitären Kapazitäten des FPGAs portionsweise benötigt. Siehe Stromversorgung für FPGAs >Bzw. wie könnte man die Last schaltungstechnisch (also als >Ersatzschaltbild) darstellen? In erster Näherung ein Widerstand, dessen Wert von der Anzahl schaltender Logikzellen und der Taktfrequenz abhängt.
Okay verstehe. Den Hinweis mit der switched Capacitor charge pump finde ich sehr interessant. Werde mich da mal genauer einlesen. Danke
Falk B. schrieb: > In erster Näherung ein Widerstand, dessen Wert von der Anzahl > schaltender Logikzellen und der Taktfrequenz abhängt. Ist das nach Außen hin wirklich noch sichtbar? Ich dachte immer, die Blockkondensatoren vergleichmäßigen den Strom nach Außen so weit, daß es nur noch eine kleine Restwelligkeit ist. Oder kann man sagen, daß der Regler eine so hohe Dynamik haben muss, das ER den Pulsstrom beim Schalten abfängt? Ich meine, dann könnte man die Kondensatoren auch weglassen, oder?
@ Martin Kluth (mkmannheim) Benutzerseite >> In erster Näherung ein Widerstand, dessen Wert von der Anzahl >> schaltender Logikzellen und der Taktfrequenz abhängt. >Ist das nach Außen hin wirklich noch sichtbar? Sicher. > Ich dachte immer, die >Blockkondensatoren vergleichmäßigen den Strom nach Außen so weit, daß es >nur noch eine kleine Restwelligkeit ist. Das ist auch so. >Oder kann man sagen, daß der Regler eine so hohe Dynamik haben muss, das >ER den Pulsstrom beim Schalten abfängt? Nö, das kann er gar nicht. >Ich meine, dann könnte man die Kondensatoren auch weglassen, oder? Eben.
Falk B. schrieb: > @ Martin Kluth (mkmannheim) Benutzerseite >>Ich meine, dann könnte man die Kondensatoren auch weglassen, oder? > Eben. Das ist wohl ironisch gemeint, oder?
Nein, aus falschen Voraussetzungen folgt Beliebiges. Wenn der Regler so gut ist, dass er jeder Lastspitze perfekt folgen kann, kann man die Kondensatoren auch weglassen. Da es solche Regler nicht gibt, ist dem nicht so.
Ok, dann halten wir mal fest: es braucht so viele Kondensatoren, wie zum Überbrücken des Einbrüche, die der Regler nicht packt, nötig sind. Fragt sich, wieviele nötig sind. Bei uns unterbieten sich die Layouter gegenseitig beim Einsparen der StützKos, weil sie glauben, mit HyperLynx was Feines simuliert zu haben, das ihnen die Berechtigung dazu gibt.
Weltbester FPGA-Pongo schrieb im Beitrag #4821584: > Ok, dann halten wir mal fest: es braucht so viele Kondensatoren, wie zum > Überbrücken des Einbrüche, die der Regler nicht packt, nötig sind. Ich hab noch keine PCB gesehen, wo der Regler nahe am FPGA war (vgl. PC-CPU und VR kaum 1 Fingerbreit Drumherum) Der Regler regelt nur dort wo er misst, Sense-Zuleitungen zu einem FPGA habe ich auch noch nicht gesehen. Die Kondenstoren um FPGAs u.A. "leistungshungrige" Chips, gleichen doch "nur" Unidealismen der Versorgungsleitungen resp. des Versorgungs/netzwerkes/ aus WEIL man nicht jedem dieser einen eigenen, lokalen Regler in Labornetzteil-Qualität verpassen will. Schlussendlich macht doch -bei ordentlichem Takt- jeder mm Versorgungsleitung wieder die Arbeit des Reglers "zur Sau". (Dem wird bei grossflächigen Chips bestimmt auch on-chip Rechnung getragen)
querleser schrieb: > Ich hab noch keine PCB gesehen, wo der Regler nahe am FPGA war (vgl. > PC-CPU und VR kaum 1 Fingerbreit Drumherum) Neben der Versorgungsspannungsintegrität geht es dabei auch um thermische Aspekte, d.h. man möchte die Abwärme des Spannungsregler und des FPGA nicht an exakt derselben Stelle haben. > Der Regler regelt nur dort wo er misst, Sense-Zuleitungen zu einem FPGA > habe ich auch noch nicht gesehen. Auf Grund der hohen Stromanstiegsgeschwindigkeiten und daraus resultierender steiler Spannungseinbrüche könnte eh kein Spannungsregler mithalten, insbesondere auch kein Schaltregler. > Die Kondenstoren um FPGAs u.A. "leistungshungrige" Chips, gleichen doch > "nur" Unidealismen der Versorgungsleitungen resp. des > Versorgungs/netzwerkes/ aus WEIL man nicht jedem dieser einen eigenen, > lokalen Regler in Labornetzteil-Qualität verpassen will. Regler in "Labornetzteil-Qualität" wären vermutlich noch langsamer, auch als Linearregler, und eignen sich daher nicht als Ersatz für Abblockkondensatoren. > Schlussendlich macht doch -bei ordentlichem Takt- jeder mm > Versorgungsleitung wieder die Arbeit des Reglers "zur Sau". (Dem wird > bei grossflächigen Chips bestimmt auch on-chip Rechnung getragen) Exakt. Ein möglicherweise hinreichend schneller Regler würde daher nur zur Entdämpfung der auf den Leiterbahnen entstehenden Schwingungen führen und einen schicken Oszillator darstellen.
querleser schrieb: > Ich hab noch keine PCB gesehen, wo der Regler nahe am FPGA war (vgl. > PC-CPU und VR kaum 1 Fingerbreit Drumherum) Die "Sense-Leitung" ist selbstredend der Ausgang des Reglers. Wollte man den Abgriffpunkt in den FPGA verlegen, wäre da die Induktivität der Leiterbahn mit drin und es würde eine Schwinung entstehen, ähnlich der, die Andreas hier andeutet.
Weltbester FPGA-Pongo schrieb im Beitrag #4821584: > Fragt sich, wieviele nötig sind. Bei uns unterbieten sich die Layouter > gegenseitig beim Einsparen der StützKos, weil sie glauben, mit HyperLynx > was Feines simuliert zu haben, das ihnen die Berechtigung dazu gibt. Kommt schon mal darauf an was Du denen als Simulationsmodell deines HDL-Codes geliefert hast und wie weit Du versprochen hast, bis zur Auslieferung des Gerätes keine größeren Änderungen mehr an den Start zu bringen? Oder hast Du denen gar nix geliefert? Was haben Die dann simuliert? Und wer pappt die zusätzlichen Kondensatoren aufs Board wenn doch mal ein (umfassendes) Firmwareupdate ausgerollt werden muss ??? Wer an der Stelle (großflächig) von den Empfehlungen des FPGA Herstellers abweicht muss schon großes Gottvertrauen (oder in sich selbst) haben... Als Ein- Mannbude reduzier ich auch das ein- oder andere Mal den ein- oder andere C. Aber ich weiss was ich tue (im Layout und im FPGA). Aber wenn ein Layouter meint er könne hier kreativ oder Sparsam sein dann steigt einfach die Chance dass es irgendwann mal schief geht...
@DivisionByZero (Gast) >Als Ein- Mannbude reduzier ich auch das ein- oder andere Mal den ein- >oder andere C. Aber ich weiss was ich tue (im Layout und im FPGA). Aber >wenn ein Layouter meint er könne hier kreativ oder Sparsam sein dann >steigt einfach die Chance dass es irgendwann mal schief geht... Mir ist sowieso schleiferhaft, wieso ein LAYOUTER dort überhaupt rumfummeln darf? Der ENTWICKLER der Platine legt fest, welche Bauteile wo hinkommen, erst recht bei Stützkondensatoren! Der Layouter darf bestenfalls anmerken, daß er für deren Platzierung keinen Platz hat, dann muss er ZUSAMMEN mit dem Entwickler eine Löung finden! Aber eigenmächtige Änderungen an der Schaltung nimmt er ganz sicher NICHT vor. Bestenfalls einen paar Gatter in einem Logik-IC tauschen.
Anm. Sinnvollerweise ist der Entwickler auch gleich der Layouter, dann fallen die Diskussionen weg. Hat irgendjemand hier schon mal ein FPGA in Aktion gesehen ? Es ist schon 10 Jahtre her, da hab ich mal ein ACEX 30k gemessen, weil damit ein physikalisches Experiment gesteuert wurde. Da waren im Wesentlichen ein paar synchrone 16 bit Zaehler drin, Wir gingen dann mit den HCMOS Signalen des ACEX auf LVDS und ECL. Der Jitter war kleiner wie 200ps und die Flanke war um die 300ps lang. Um solche Flanken puffern zu koennen muss man sich sehr Muehe geben mit dem Kondensatoren. Eigentlich benoetigt man einen 4 lagigen Print im Minimum. Unten am Chip ist dann alles voll mit Caps. Ein Teil der Kapazitaet muss sogar von der Leiterplatte uebernommen werden. Ich hatte ein 16 GSample Oszilloskop mit Fet Tastkopf. Wenn die Spannung intern einbricht koennen Fehlfunktionen vorkommen. Die simulierten Vorgaenge gehen von einer idealen Speisung aus. Bei einem Highend FPGA koennen die Speisungsbedingungen, in Kapazitaet pro Beinchen, und Induktivitaet dorthin gar nicht mehr erfuellt werden. Denn der dazu noetige Lagenabstand, dh der Lagenabstand bildet die Kapazitaet, ist nicht herstellbar.
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Moin, Weltbester FPGA-Pongo schrieb im Beitrag #4834214: > Die "Sense-Leitung" ist selbstredend der Ausgang des Reglers. Wollte man > den Abgriffpunkt in den FPGA verlegen, wäre da die Induktivität der > Leiterbahn mit drin und es würde eine Schwinung entstehen, ähnlich der, > die Andreas hier andeutet. Ooch, sowas geht auch. Gabs mal bei engineering samples der ersten DVB-S2 Demodulatoren; Sind halt keine FPGAs, sondern DSP artige Gebilde - brauch(t)en aber aehnlich fies Strom; vor allem wenn die Fehlerkorrektur arbeiten muss. Da wurde kurzerhand einer der vielleicht 10 Pins fuer Vcore ausgeguckt als Vsense Pin und an den wurde dann das Feedback des Schaltreglers fuer die Corespannung angehaengt statt Spannungsversorgung. Lief. Hat's dann zum Glueck spaeter nicht mehr gebraucht ;-) Gruss WK
@Dampf Tramp (ouuneii) >Anm. Sinnvollerweise ist der Entwickler auch gleich der Layouter, dann >fallen die Diskussionen weg. Das ist nicht allzu oft so. >Hat irgendjemand hier schon mal ein FPGA in Aktion gesehen ? Der ein oder andere Mitleser soll das schon mal gesehen haben ;-)
Falk B. schrieb: > @Dampf Tramp (ouuneii) >>Sinnvollerweise ist der Entwickler auch gleich der Layouter, dann >>fallen die Diskussionen weg. > Das ist nicht allzu oft so. Das ist so ziemlich nirgendwo mehr so. Layouter sind heute ebenfalls hochspezialisierte Entwickler, die auch die eine oder andere Schulung brauchen und mit immer komplizierter werdenden Tools und Projekten umgehen müssen. Das ist eigentlich ein fulltime Job der es nicht ermöglicht, noch ein anderes Gebiet vertieft aufrecht zu erhalten. >>Hat irgendjemand hier schon mal ein FPGA in Aktion gesehen ? > Der ein oder andere Mitleser soll das schon mal gesehen haben ;-) nicht nur gesehen, sondern auch gehört. Inzwischen beides gleichzeitig: http://www.96khz.org/htm/graphicvisualizerrt.htm Zu der Frage nach der Last: Ein FPGA im Betrieb ist eigentlich eine Ohmsche Last mit angeschlossenem digitalen Rauschgenerator auf der Versorgung und den Ausgängen. FPGAs sind aber im Lademoment eine echte Last, die der Spannungsregler können muss. Wenn der Regler dynamisch genug ist, das Einschalten hinzubekommen, dann packt er AC-mässig auch den Betrieb.
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