Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Windungszahlen nachträglich bestimmen


von ope (Gast)


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Gibt es einen Weg, die Windungszahl einer Spule auf elektrischen Weg zu
bestimmen? Der Fehler sollte deutlich unter 1% liegen. Die einfache
Wdst.messung bei bekannten Querschnitt traue ich nicht sehr viel zu,
zudem die Temperatur auch noch mit berücksichtigt werden müsste. Ein
Abwickeln kommt nicht in Frage, da die Spulen im Magnetaktor vergossen
sind und zerstörungsfrei geprüft werden soll.

Viele Grüße
Olaf

von Frankl (Gast)


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Suche mal Kabelfehlermessbrücke oder so ähnlich. Damit misst die Telekom
ihre Fehler. Für LWL würde ich einen OTDR nehmen.

von Jens D. (Gast)


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hi ope :D
mit geeigneten Messmitteln bekommst du das schon ziemlich genau hin

an sonsten kannst du das Teil Röntken lassen und dann zählen?

von Unbekannter (Gast)


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Naja, wie wär's mit wiegen?

Wenn der Spulenkörper keine großen Gewichtstoleranzen hat und der
Querschnitt nicht so kleine ist, so dass ordentlich Kupfer aufgewickelt
ist, kann das IMO ziemlich genau werden.

Wenn der Querschnitt gering ist, ist Widerstandmessung wohl recht
praktikabel. Allerdings wird es eben nie genauer als die
Querschnittstoleranz.

Kannst Du nicht einfach die Induktivität messen?

Naja, vielleicht auch eine Kombination aus allen Methoden.

Aber: Was bedeutet "deutlich unter 1%"? Sobald Du unter mit der
Genauigkeit unter die Prozent-Grenze gehst, wird es oft aufwändig und
teuer.

von phagsae (Gast)


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Sofern man den Kern ( oder ist das eine Luftspule ? ) mit einer
Drahtschaufe belegen kannst hast du einen Trafo 1:XX:
wobei XX deine Windungszahl ist.

von ope (Gast)


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vielen Dank für die Antworten erst'mal.

Konkret geht es um Magnetspulen für Aktoren in Magnetlagern (also
dienstlich ;-)

Mir geht es darum, den Lieferanten zu überprüfen, so dass ich nicht von
falschen Vorraussetzungen ausgehe und mich bei unerwarteten Verhalten
tot suche.

Also Spulen kommen also als Luftspulen (ohne Wickelkörper) an, mit
Windungszahlen um die 800 und um die 70 (konkret 2-Spulensystem zur
Vormagnetisierung und zur Steuerung mit geringer Windungszahl bzw.
Induktivität L~n^2). Die Spulen haben äußere Abmessungen in der Größe
LxBxH (100x35x25) mm mit einer Wickelfensterbreite von 10 mm.

Danach kommen diese in den Eisenkern und werden vergossen.

Röngten ist mit vielen Auflagen verbunden (ein Freund benutzt in der
Firma Röngten zur Schichtdickenmessung von Spanplatten).
Kabelfehlermessbrücken - messen die nicht den Wellenwiderstad um Kurz-
und Erdschlüsse zu finden? Wiegen - da müsste ich wohl noch das Volumen
bestimmen um den Wicklungsfüllfaktor ausgleichen zu können, oder
übersehe ich etwas? Induktivität bestimmen - wäre wohl bei den
Luftspulen sinnvoll, da ansonsten der Eisenkern/Streuungen etc. mit
in's Ergebniss einfliessen. Als Trafo mit U1/U2=N1/N2 wäre auch eine
Möglichkeit, eben auch im Eisenkern besonders einfach zu handhaben.

Tja, "deutlich unter 1%" bedeutet, dass ich mich warm anziehen möchte
;-) Da die Dinger ja letzlich Kraft machen sollen, wo noch weitere Dinge
Einfluss haben, behaupte ich, wenigstens die Windungszahl genau prüfen
können zu müssen. Gerade die Vormagnetisierungspule macht mir da
Kopfweh, da die Durchflutung i*w ist. 10 Windungungen daneben machen da
bei ca. Theta~1500A 0.6% Fehler - noch hinnehmbar imo. In meinem
Magnetlager habe ich 16 Magnete, von denen ich gleiches
Kraft-Luftspalt-Strom Verhalten erwarte und annehme (da Baugleich).

Viele Grüße
Olaf

von Sven (Gast)


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Da Du die Trafo-Messung nicht verlustfrei hinbekommst, also das
Verhältnis Nx zu Ntest nicht unbedingt gleich Vx zu Vtest sein wird.
kannst Du entweder

- in beide Richtungen messen, also Spannung einmal an Nx, dann an Ntest
anlegen und die Spannungsverhältnisse bestimmen

oder

- erst 5 Testwindungen, dann 10, dann 15... und darüber bißchen
Statistik machen

oder

- die Induktivität einer Testwicklung mit der Induktivität der zu
messenden vergleichen, dann fallen Schwankungen im Kernmaterial raus

Nur so'n paar Gedanken.

Sven

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