Forum: Haus & Smart Home Kaltes Wasser durch lange Wegstrecke Durchlaufheizer--> Hahn. Zwischenspeicher?!


von Rabesam (Gast)


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Hallo, wir haben im EG einen Durchlauferhitzer im Bad für Dusche&Co, und 
auch das Warmwasser in der Küche im 1. OG wird dort abgezapft. Leider 
Ist die Wegstrecke dorthin etwas lang, so dass es bestimmt etwa 30-40sek 
dauert, bis das Wasser dort heiß ist, um nach dem Abstellen des Hahns 
heiß in der Leitung zu verbleiben. Meiner Meinung nach eine 
Verschwendung.

Ich dachte nun an eine Art Thermoskanne unter der Spüle, die ein paar 
Liter warmes Wasser bereithält, so dass nach dem Abstellen des Hahns die 
Temperatur nicht sinnlos verpufft. Für einmal kurs aufdrehen reicht das 
ja. Sollte der Thermoskanneninhalt kalt sein, muss natürlich für eine 
Art Bypass gesorgt werden, damit nicht zig liter kaltes 
Thermoskannenwasser zuerst kommen.

Im Toyota Prius (US-Version) gibt es ein ähnliches Prinzip um auch nach 
langem Stand noch ein wenig heißes Kühlwasser zu haben und effizienter 
kalt zu fahren.

Gibt es sowas? Oder andere einfache Lösungen? (und jetzt bitte nicht mit 
Zirkulationspumpe+Boiler oder zweitem DLH kommen ;))

Gruß,
Rabe

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

die Installation klingt so nicht zulässig, da du maximal 3 Liter 
stagnierendes Warmwasser haben darfst (und 30-40 Sekunden klingt mehr 
als 3 Liter), da sich im stagnierenden WW (das ja wieder abkühlt 
hervorragend Keime vermehren). Technisch gesehen hast du also in der 
Küche kein Trinkwasser mehr. Bei Neuinstallationen ist die 
Stichleitungslänge auf 50cm begrenzt, wenn ich das jetzt richtig im Kopf 
habe (kann mich aber irren).
Ich würde dir vorschlagen die WW-Leitung still zu legen und einen 5 
Liter Boiler unter die Spüle zu hängen.

Mit einer "Thermoskanne" vergrößerst du das Keimproblem sogar noch, weil 
du die Wassermenge vergrößerst und zudem die Temperatur höher hältst, 
also optimale Bedingungen für die Keime schaffst.

Gruß Kai

von TestX (Gast)


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Zirkulationspumpe+Boiler oder weiteren DHE...

Das Problem bei Speichern sind Legionellen...du musst gewährleisten, 
dass das Wasser alle paar Tage über 60grad für einige Minuten erhitzt 
wird. Daher gibt es sowas nicht von der Stange. Wenn baut man sich sowas 
kurz selber...

von Milan (Gast)


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Was wäre denn so schlimm am zweiten DLE? Braucht doch vermutlich weniger 
Platz. So eine "Thermoskanne" braucht mehr Platz.

Solange kaltes bzw. warmes Wasser kommt, heizt der zweite kleine DLE das 
Wasser vor. Wenn heißes Wasser kommt, wird der zweite DLE entweder per 
Bypass umgangen oder einfach abgeschaltet und vom heißen Wasser 
druchströmt.

Ich weiß allerdings nicht, ob das ein DLE verträgt. Das wissen aber die 
anderen sicher :)

Alternativ könntest du einen kleinen Boiler installieren. Da bleibt aber 
auch die Frage, ob ein im abgeschalteten Zustand von heißen Wasser 
druchströmt werden darf.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich werde das Gefühl nicht los, dass da ein Knoten im System ist.

Den Inhalt der Leitung - nahe der Zapfstelle - in ein Isolationsgefäß.
- Klingt gut.
- Aber wie kommt das da hinein?
- Leitung demontieren und mit der Öffnung ins Isoliergefäß halten?
- Mittels Luft oder kaltem/warmen Wasser ins Gefäß drücken?
- In ersteren beiden Fällen ist die Leitung voll Luft. Uups.
- Andernfalls voll mit kaltem/warmen Wasser - toll.

Irgendwie beißt sich da die Katze in den eigenen Schwanz.

Die einzig sinnvolle Lösung wäre: Nichts ins Rohr;-)

von Charly B. (charly)


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wie warm brauchst du das wasser dort? ich haette hier einen kleinen 
durchlauferhitzer mit 3.5KW bei 230V da ist aber bei 40-50 grad ende,
also zum Kaffe aufbruehen zu wenig hihi

von Heimwerker (Gast)


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TestX schrieb:
> Das Problem bei Speichern sind Legionellen...du musst gewährleisten,
> dass das Wasser alle paar Tage über 60grad für einige Minuten erhitzt
> wird.

Die Wahrscheinlichkeit einer Legionellen-Infektion im Privathaushalt
wird vielfach dramatisch überbewertet.

Gefährlich können die Bakterien dem Menschen nur dann werden, wenn
sie über die Lunge in den Körper gelangen. Etwa als Bio-Aerosol in
Form von Wasserdampf beim Duschen.

Werden dagegen Legionellen oral über das Trinkwasser aufgenommen,
so ist in aller Regel keinerlei Gesundheitsgefährdung zu befürchten.

von Roland E. (roland0815)


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Ein kleiner 1l-Boiler unter den Waschtisch gepackt...

von ASinus (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Ein kleiner 1l-Boiler unter den Waschtisch gepackt...

Wo gibt es denn so was?
Ich kenne die Teile nur mit 5 Liter und die brauchen im Drucksystem auch 
noch ein Schutzventtil.

von Roland E. (roland0815)


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Notfalls auch 5l.
Das Überdruckventil ist ja mal gar kein Akt.

Aber hier kommt die zweckmäßige Überlegung, das Warmwasser zurück zu 
bauen oder direkt hinter dem DLE abzuklemmen und einen offenen Boiler 
unter den Tisch zu packen.

von oszi40 (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Ein kleiner 1l-Boiler unter den Waschtisch gepackt...

Man könnte auch mal über etwas bessere Isolation der WW-Leitung 
nachdenken?

Heimwerker schrieb:
> Die Wahrscheinlichkeit einer Legionellen-Infektion im Privathaushalt
> wird vielfach dramatisch überbewertet.

Bei ewig nicht benutzter Zapfstelle habe ich auch schon Moos aus der 
Leitung kommen gesehen. Etwas spülen kann durchaus gesünder sein.

von ASinus (Gast)


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Roland E. schrieb:
> Notfalls auch 5l.

Schade, 5 Liter ist zu viel. Bailer mit 1 Liter wären tuffig.

Roland E. schrieb:
> Das Überdruckventil ist ja mal gar kein Akt.
Stimmt.
Bis auf die Kosten von 80 Ocken und das ggf. tröpfelnde Wasser.

Roland E. schrieb:
> Aber hier kommt die zweckmäßige Überlegung, das Warmwasser zurück zu
> bauen oder direkt hinter dem DLE abzuklemmen und einen offenen Boiler
> unter den Tisch zu packen.
Stimmt.
War gerade nur guter Hoffnung, daß es doch 1 Liter Boiler gibt.
Bin nicht der TO. Bei mir ginge es nur darum, mal eben kurz Hände zu 
waschen.
6°C aus der Kaltwasserleitung sind doch arg kühl...

Die Idee mit der "Thermskanne" ist nicht schlecht - hatte ich früher 
mal.
Funktioniert nur nicht so Prickelnd.
Selbst wenn das Wasser im Boiler ("Thermskanne" ) noch warm ist, wird es 
ununterbrochen kälter und dann kommt laaaaaange nur kalt.
Ich würde also auch empfehlen, die Leitung ans kalte Wasser 
anzuschließen und einen Boiler unter die Spüle zu setzen.
Das will der TO aber gar nicht höhren....

von Kabeltroll (Gast)


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Kai S. schrieb:
> die Installation klingt so nicht zulässig, da du maximal 3 Liter
> stagnierendes Warmwasser haben darfst (und 30-40 Sekunden klingt mehr
> als 3 Liter), da sich im stagnierenden WW (das ja wieder abkühlt
> hervorragend Keime vermehren). Technisch gesehen hast du also in der
> Küche kein Trinkwasser mehr. Bei Neuinstallationen ist die
> Stichleitungslänge auf 50cm begrenzt, wenn ich das jetzt richtig im Kopf
> habe (kann mich aber irren).

Wie willst du sowas denn in einem Mehrfamilienhaus realisieren? Da kommt 
das heiße Wasser normal von der Heizungsanlage im Keller. Bei 50cm 
müsste unter jedem Wasserhahn ein Boiler sein.

von Timbo (Gast)


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Rabesam schrieb:

> Im Toyota Prius (US-Version) gibt es ein ähnliches Prinzip um auch nach
> langem Stand noch ein wenig heißes Kühlwasser zu haben und effizienter
kalt zu fahren.



Da brauchst du nicht mal einen Prius, da reicht auch ein BMW E39 mit 
Latentwärmespeicher..

von Pandur S. (jetztnicht)


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Frueher hatt man dazu ein Zirkulationssystem, sodass immer heisses 
Wasser in der Leitung war. Damit heitzt man die huette auch noch ein 
Wenig. Resp abends ist der Boiler dann kalr.

von Kai S. (kai1986)


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Kabeltroll schrieb:
> Wie willst du sowas denn in einem Mehrfamilienhaus realisieren? Da kommt
> das heiße Wasser normal von der Heizungsanlage im Keller.

Ja, das ist auch in meinem EFH mit dem zentralen Boiler im Keller so. 
Realisiert wird das indem die WW-Leitung an den Zapfstellen vorbei geht 
(meist senkrechte Steigleitungen, da die Abnahmestellen übereinander 
liegen) und am "Ende" der WW-Leitung der Leitungsquerschnitt reduziert 
wird und als Zirkulationsleitung zum Boiler im Keller zurückgeführt 
wird. Im Boiler wird das abgekühlte Wasser direkt wieder erhitzt. Hat 
den Vorteil, das im Keller das WW mit preisgünstigem Brennstoff (Gas, 
Öl, Holz, Solarthermie, etc.) erhitzt wird. Nachteil ist der 
"Energieverlust" der Leitung.
Ein Durchlauferhitzer minimiert diese "Energieverluste" und spart die 
hälfte der Leitungslänge ein (muss nur noch Kaltwasser gelegt werden), 
erfordert aber eine ausreichend Elektroinstallation und hat durch den 
höheren Strompreis deutlich höhere Erzeugungskosten. Allen korrekt 
ausgeführten Systemen gemein ist aber, das immer "sofort" warmes Wasser 
kommt und eine Verkeimung der Trinkwasserleitung (hier gibt es deutlich 
mehr als nur die Legionellen) zuverlässig unterbunden werden kann.

Gruß Kai

von Techniker (Gast)


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Wasserkocher!

Ich verwende Heisswasser nur aus dem Wasserkocher und zwar auch zum 
Abspülen. Dann hat man nur das erwärmt, was benötigt wird.

Duschen ist in der Tat ein Problem mit den Legionellen! Viele haben zu 
geringe Wassertemperaturen von nur 50 Grad. Daher ist mir das ganz 
recht, wenn Ich im Wassertank im Keller 60 Grad habe und oben nur 40 
ankommen.

von oszi40 (Gast)


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Techniker schrieb:
> im Keller 60 Grad habe und oben nur 40 ankommen.

Der Perlator am Auslauf sollte auch entkeimt werden. Dazu reichen Deine 
40 Grad noch nicht.

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