Guten Tag! Vor kurzem haben die Klasse-D-Verstärker mein Interesse geweckt. In solchen Verstärkern wird ja das Signal, mit dem die Lautsprecher angesteuert werden, mit einer PWM gebildet und anschließend von Hoch- und Tiefpassfiltern sozusagen zu einem normalen Lautsprechersignal geformt. Dadurch, dass die Endstufentransistoren stets ganz oder garnicht durchschalten, fällt an ihnen kaum Leistung ab und es ergeben sich traumhafte Wirkungsgrade. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Nach meiner Überlegung müsste es doch möglich sein, mit dem PWM-Signal von den Ausgängen eines Klasse-D-Verstärker-IC's (z.B. von einem TPA3122) externe Transistoren anzusteuern, die von einem ausreichend starkem Netzteil gespeist werden. Dieses "neue" PWM-Signal müsste man dann doch nur durch passende Filter leiten und man würde auf diese Art doch dem IC höhere Leistung entlocken können. Oder habe ich etwas nicht bedacht? Gruß Isanafalk
Isanafalk schrieb: Oder habe ich etwas nicht > bedacht? > > Gruß > Isanafalk Ja, hast Du. Abgesehen davon, dass Du nachgeschaltete Power-MOSFETs nicht vernünftig durchsteuern kannst mit dem TPA-Ausgangssignal, macht das Ganze auch keinen Sinn. Der verfügbare Spannungshub, den der TPA direkt liefert, ist ja im Wesentlichen vorgegeben durch die Betriebsspannung, er kann also durch nachgeschaltete MOSFETs nicht weiter erhöht werden. Und damit bliebe auch die Ausgangsleistung bestenfalls dieselbe, die Du ohne diese "booster" hättest. Wenn Du mehr Ausgangsleistung haben willst, führt der Weg nur über eine höhere Betriebsspannung.
voltwide schrieb: > Isanafalk schrieb: > Oder habe ich etwas nicht >> bedacht? >> >> Gruß >> Isanafalk > > Ja, hast Du. Abgesehen davon, dass Du nachgeschaltete Power-MOSFETs > nicht vernünftig durchsteuern kannst mit dem TPA-Ausgangssignal, macht > das Ganze auch keinen Sinn. Der verfügbare Spannungshub, den der TPA > direkt liefert, ist ja im Wesentlichen vorgegeben durch die > Betriebsspannung, er kann also durch nachgeschaltete MOSFETs nicht > weiter erhöht werden. Naja, man kann ne H-Brücke draus machen, dann hat man auch mehr Leistung. Aber einfach die Mosfet-Gates dranhängen kann man nicht, das stimmt. Da ist schon noch Schaltungsaufwand erforderlich.
Die höhere Betriebsspannung auf die "Boostertransistoren" hab ich mitbedacht. Man könnte ja diese mit einer höheren Spannung, zb aus einem zweiten Netzteil versorgen und dann die Gates der Transistoren über Optokoppler o.ä. ansteuern.
Such dir doch einfach ein Class-D IC, das von vornherein für den Betrieb mit externen Mosfets ausgelegt ist. z.B. IRS2092
Moderne Class-D Amps haben sowohl in der Lowside (vom Minuspol [Halbbrücke] oder GND [H-Brücke] in Richtung Filter), als auch in der Highside (vom Pluspol aus in Richtung Filter bzw. danach Speaker), jeweils N-Channel MOSFETs. (Frühere hatten, bzw. bei preisgünstigeren/selteneren Konstruktionen haben, einfachere Klasse-D Amps einen Highside-P-Kanäler und einen Lowside-N-Kanäler.) Die Ansteuerung / der Treiberaufbau ist dabei unterschiedlich, aber "vorne" kommt kein taugliches Signal zur halbwegs direkten Ansteuerung einer N-Kanal-Halbbrücke (oder H-Brücke) geraus. Also "einfach nachschalten" könnte man stärkere MOSFETs nur, wenn man mit dem ungefilterten Output via AC-Coupling (also 2 FoKos im 100nF-Bereich, doch zusätzl. "langsameren" DC-Pfad) eine komplementäre Endstufe (P-Highs./N-Lowside) ansteuert. Dazu aber sollte man sinnvollerweise schon auch einen Klein(st)leistungs-Halbbrücken-Amp mit +/- 10 bis evtl. 18V Betriebsspannung benutzen. Und die Endstufe braucht außer den FoKos etc. noch etwas mehr, um sicher und gut zu funktionieren. Mit dem simplen Nachschalten einer N-Channel Halbbrücke ist es also nicht getan hier. Aber machbar ist es schon... so ähnlich wie im Bild. Bei Interesse kann ich noch mehr dazu (bzw. besseres) einstellen, denn das Bild zeigt einen zwar so "gebräuchlichen", aber nicht wirklich guten Amp nach dem gleichen Prinzip - also links der 100nF - FoKos wäre der vorherige Ausgang vom TPA.
Allerdings hat mein Vorredner recht: Sinn macht das so eigentlich nur, wenn man gute Gründe hat, die TPAXXX zu benutzen, also schon 1 Mio. mal daheim hat... es gibt doch IC´s, die ebenfalls mit analogen Eingängen nur noch die Endstufe brauchen.
Hier noch mal eine bessere Lösung, AC-gekoppelt + langsamer/schwächer DC-gekoppelt, und mit Zenerdioden als Gate-Schutz. Bitte Bild vom Beitrag zuvor nicht beachten, da nochmal das gleiche - hatten fast gleiche Bezeichnung, die beiden. Hab das 2. umbenannt, und nochmal angehangen. Sorry. :-(
Leisung genug gibts es auch mit Triptah. 400W. Ist aber Class T TA0104a
Isanafalk schrieb: > Kann man alles, ja. Ob der Aufwand dann noch gerechtfertigt ist, ist ne andere Frage. Mach doch mal ne Schaltung, wie du dir das vorstellst.
Wie schon Planlos sagte, der IRS2092 ist schon für Dich sehr gut geeignet. http://www.infineon.com/dgdl/irs2092.pdf?fileId=5546d462533600a401535675f1be2790 "IRS2092 IRAUDAMP7S L15D X2" http://www.hobbyhifiladen.de/sure-electronics-irs2125 mfg klaus
Okay, soweit schon mal vielen Dank! Ich denke, ich werde mich mal mit dem IRS2092 ein wenig auseinandersetzen. Das Teil sieht auch ganz interessant aus.
Wieviel Leistung brauchst Du? An wieviel Ohm Last? Daraus errechne die benötigte Betriebsspannung Und mit diesem Wert kannst Du einen passenden Vollbrückentreiber, z.B. von TI auswählen. IRS2904 ist ja ganz nett für hohe Betriebsspannungen, wobei Du aber eine +-Versorgung benötigst. Und der Betrieb mit einer Halbbrücke hat den Nachteil des sogenannten "bus pumping". Aus diesem Grund würde ich heute fertige Vollbrücken-Ics bevorzugen. Und noch eins: Mit nachgeschalteten Boostern wirst Du mit Sicherheit höhere Verzerrungen haben als mit einer vollintegrierten Lösung. Dazu hast Du weder Übertemperatur- noch Überstromschutz - und dafür den Mehraufwand?!
voltwide schrieb: > Mit nachgeschalteten Boostern wirst Du mit Sicherheit > höhere Verzerrungen haben als mit einer vollintegrierten Lösung. Bei Verzerrungen könnte er noch weghören, aber die üblichen Schutzschaltungen, die in jedem modernen IC sind, fehlen! Das heißt er wird einige durchlegierte MOSFETS und durchgebrannte Lautsprecherspulen einplanen müssen.
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