Forum: HF, Funk und Felder 1/4 Lambda, 3/4 Lambda oder 5/8 Lambda?


von Kasfuss (Gast)


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Ich möchte ADS-B auf 1090 MHz mit einer Groundplane empfangen, 
normalerweise wird da als Abmessung 1/4 Lambda empfohlen, das sind 63mm, 
recht kurz also. Würde es etwa bringen, den Strahler zu verlängern, auf 
5/8 Lambda oder 3/4 Lambda ???1/4 Lambda, 3/4 Lambda oder 5/8 Lambda ???

von T.roll (Gast)


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Ja, Nein, Vielleicht.

Am meisten bringt immer eine gute Position der Antenne.

von Rainer V. (rudi994)


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Kasfuss schrieb:
> Groundplane ... 1/4 Lambda empfohlen, das sind 63mm, recht kurz
> Strahler zu verlängern, auf 5/8 Lambda oder 3/4 Lambda ...

Durch Längenänderung verändern sich weitere Parameter, z.B. Kopplungsart 
(Strom- oder Spannungskopplung), Resonanzfrequenz, Fußpunktwiderstand, 
Schlankheitsgrad, Verkürzungsfaktor, Bandbreite, Strahlungsdiagramm 
(Anzahl Haupt- u. Nebenkeulen, Erhebungswinkel beim Vertikalstrahler).

von Matthias K. (kannichauch)


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Es gibt verschiedene Methoden, mehr Gewinn, mehr Richtwirkung oder mehr 
Energie zu erhalten.
Ist es keine Lambda/4 mehr, braucht man meist Anpassglieder.
Es empfiehlt sich ein gutes Antennenbuch oder man kann auch googeln.

Eine Antenne mit höherem Gewinn und horizontalem Rundempfang würde zum 
Beispiel eine mehrfach gestockte Antenne(Dipol, Koaxial, bei Groundplane 
weiß ich nicht) abgeben.

MfG
Matthias

von Antenneur (Gast)


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> Eine Antenne mit höherem Gewinn und horizontalem Rundempfang würde zum
> Beispiel eine mehrfach gestockte Antenne(Dipol, Koaxial, bei Groundplane
> weiß ich nicht) abgeben.

...und wird "taub"/"blind" im Zenit. Das ist doch ausgerechnet bei 
ADS-B-Empfang unerwünscht.

Also besser Eggbeater- oder QFH-Antenne.

von Kurt B. (kurt-b)


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Matthias K. schrieb:

> Eine Antenne mit höherem Gewinn und horizontalem Rundempfang würde zum
> Beispiel eine mehrfach gestockte Antenne(Dipol, Koaxial, bei Groundplane
> weiß ich nicht) abgeben.
>

Wobei das ein zweischneidiges Schwert ist.
Bei stationären Antennen geht das noch ganz gut, bei Mobilantennen schon 
nicht mehr, denn je nach "Gewinn" wird die Empfangsöffnung immer 
schmaler und schon kleine Änderungen der Antenne aus der Vertikalen 
führen zu starkem Signaleinbruch.
Mobil ist meist eine einfache Lambda/4 da besser.

 Kurt


http://www.bos-antennen.de/images/pdf/CXL_70-1LW_..._D.pdf

http://www.bos-antennen.de/images/pdf/CXL_70-8HD_...-PT_D.pdf

.

von Wolfgang (Gast)


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Antenneur schrieb:
> ...und wird "taub"/"blind" im Zenit. Das ist doch ausgerechnet bei
> ADS-B-Empfang unerwünscht.

Keine Ahnung, wo bei dir die Flugzeuge fliegen. Verwechselst du nicht 
etwas mit Satellitenempfang.
Die allerwenigsten Flugzeuge fliegen durch den Zenit und die, die das 
tun, sind dicht dran (oberhalb von 45° Elev. max. vielleicht 20km), so 
dass das Signal kräftig ist.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Kasfuss schrieb:
> Ich möchte ADS-B auf 1090 MHz mit einer Groundplane empfangen,

Probiere es doch einfach aus.

Eine lange Empfangsantenne sollte ein bessere Empfangssignal 
ermöglichen, nur senden solltest du mit der langen Antenne nicht da der 
Fußpunktwiderstand möglicher Weise (je nach Länge) sehr hochohmig ist.
Ist bei dir aber eh nicht der Fall.

Die meisten Lambda/4 Monopol-Antennen die ich hier habe sind gar nicht 
Lambda/4 lang, sondern etwas kürzer.

Du kannst dir doch den Monopol mal aufbauen und ihn dann Stück für Stück 
kürzen.
Ich habe das mal bei einer Sendeantenne gemacht um herauszufinden wo das 
Optimum der Antennenlänge liegt und wie kurz man die Antenne machen kann 
ohne dass das Signal schlechter wird.

Du hast doch sicher die Möglichkeit den RSSI-Wert bei deinem Empfänger 
auszulesen?
Schwierig wäre allerdings ein konstantes 1090MHz Signal zu bekommen mit 
dem du solch einen Antennen-Test durchführen könntest.

Vielleicht könntest du ja zwei Antennen gleichzeitig betreiben, 
gleichzeitig Messungen durchführen und die Messwerte zum Schluss 
vergleichen.

von Kasfuss (Gast)


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> Die meisten Lambda/4 Monopol-Antennen die ich hier habe sind gar nicht
> Lambda/4 lang, sondern etwas kürzer.

Das liegt am sog. Verkürzungsfaktor, der ist in Luft etwa 0,95, weil die 
Lichtgeschwindigkeit nur im Vakuum etwa 300.000 km ist. In Kabeln ist 
sie noch langsamer.

Ich werde den Vergleich anders machen: den Empfänger je 1 Woche mit der 
einen und der anderen Länge laufen lassen und die Flugzeuge zählen. Muss 
die Antenne aber erst noch bauen, mir fehlt noch ein Adapter.

von Stefan M. (derwisch)


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Mike J. schrieb:
> Eine lange Empfangsantenne sollte ein bessere Empfangssignal
> ermöglichen, nur senden solltest du mit der langen Antenne nicht da der
> Fußpunktwiderstand möglicher Weise (je nach Länge) sehr hochohmig ist.

Eine Antenne unterscheidet nicht zwischen Empfang und Sendung.
Wenn Die Antenne für den Sendefall nicht angepasst ist, dann ist sie 
auch nicht für den Empfangsfall angepasst.
Somit liefert sie auch im Empfangsfall weniger, als eine angepasste 
Antenne.
Empfänger, Sender, Antenne = alles 50 Ohm ( z.B ).
Weicht eine Komponente davon ab, gibts Verluste.

: Bearbeitet durch User
von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Keine Ahnung, wo bei dir die Flugzeuge fliegen. Verwechselst du nicht
> etwas mit Satellitenempfang.
> Die allerwenigsten Flugzeuge fliegen durch den Zenit und die, die das
> tun, sind dicht dran (oberhalb von 45° Elev. max. vielleicht 20km), so
> dass das Signal kräftig ist.

dem würde ich mich anschließen. Insofern ist 5/8-lambda vorzuziehen. 
Noch besser wäre eine vertikal gestockte nach Art der Marconi-Franklin 
oder partiell abgeschirmten Oberwellenantennen (kann man gut aus 
Semirigid bauen und unauffällig in einem GFK-Rohr unterbringen).

von Holger (Gast)


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1/4 und 5/8 Antennen haben ihre Hauptkeule quer zur Antenne, also 
parallel zum Erdboden, und wenig Steilstrahlung. Macht auch für die 
üblichen Einsatzzwecke Sinn weil aus Fahrzeugen funkt man in den 
seltensten Fällen mit Luftfahrzeugen. :) eine Vertikal mit 3/4 ist aber 
schon ein ordentlicher Steilstrahler. Ideal für Deine Zwecke wären 
QFH-Antennen oder Kreuzdipole. Die wären aber mechanisch deutlich 
aufwändiger zu realisieren.

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