Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Feuchtigkeit im Filament


von Olaf (Gast)


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Mal eine Frage. Wie sind eigentlich eure Erfahrungen bezueglich
Feuchtigkeit im Filament oder besser der Notwendigkeit das bewusst
trocken zu halten?

Man kann dazu ja hier und da was im Internet lesen, allerdings hatte ich 
selber noch nie ein Problem. Ich Lager mein Filament einfach ganz normal 
in der Wohnung und verpacke das auch nicht irgendwie extra.

Hab ich einfach nur Glueck oder ist das ganze weniger kritisch als man 
so lesen kann? Ich hab bisher nur PLA genutzt und wollte demnaechst mal 
PETG testen.

Olaf

von Forist (Gast)


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Olaf schrieb:
> Wie sind eigentlich eure Erfahrungen bezueglich Feuchtigkeit im Filament

Wie meinen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Filament

von Michael D. (etzen_michi)


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3D Druck Filament nehme ich mal stark an.

Ich selber habe keine Probleme. Hatte immer entweder eine Tüte über der 
Rolle oder jetzt einen kleinen Holz kasten. Zum Thema Feuchtigkeit im 
Raum ist es so, dass ich hier jede Woche meine Wäsche trockne.

Nutze überwiegend ABS aber immer mal auch PLA.

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Olaf schrieb:
> Man kann dazu ja hier und da was im Internet lesen,

Dann verlinke das doch. Ansonsten würde ich das für Quatsch halten.
Die Feuchtigkeit würde beim Druck doch verdampfen. Selbst wenn dabei
die Düse abkühlen würde, müsste die Regelung das ausgleichen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Dann verlinke das doch.

Gurgel mal nach PLA und Feuchtigkeit.

Ich lagere mein Filament in Platikboxen mit ein paar Päckchen "Pingi" 
(Norma). Das lässt sich einfach in der Mikrowelle regenerieren.

MfG Spess

von someone (Gast)


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Hier meine Erfahrungen:
PLA: Keine Ahnung, will man aber sowieso nicht nutzen, hat ja viel zu 
schlechte Eigenschaften.
ABS: Kann man relativ lange ohne Probleme lagern. Ich trockne es erst, 
wenn das Druckbild zu schlecht wird.
ABS-Blends (PC-ABS etc.): Auf dem Markt werden nicht so viele angeboten, 
also weiß ich nicht, ob es an den Filamenten oder am Material liegt. Ich 
fand die aber feuchteempfindlicher als ABS, also sinnvollerweise unter 
Feuchteabschluss lagern.
PET-G: Schwer zu sagen, das Material leidet ja unter Spontanversagen. 
Kann schon sein, dass da die Feuchtigkeit eine Rolle spielt. Auch bei 
längerer Lagerung drinnen ohne spezielle Maßnahmen konnte ich aber keine 
Veränderungen im Druckbild feststellen, also kommt es mir eher nicht so 
feuchteempfindlich vor.
Nylon: Schlimmes Material, hat aber großartige Eigenschaften. Extrem 
feuchteempfindlich, was sich auch im Druckbild und den 
Druckeigenschaften zeigt. Möglichst luftdicht lagern. Falls das nicht 
möglich ist oder Blasen im Druck zu sehen sind, vor Einsatz trocknen. 
Bewährt haben sich bei mir 8 Stunden bei 80°C im Umluftofen. Man könnte 
mit der Temperatur noch höher gehen, aber die Spulen sind meist nicht 
aus so tollem Material und da befürchte ich dann, dass diese Probleme 
machen.

von Pendragon (Gast)


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>PLA: ...hat ja viel zu schlechte Eigenschaften.

Könntest du die schlechten Eigenschaften von PLA freundlicherweise 
benennen. Bisher drucke ich damit ohne Probleme.

von spess53 (Gast)


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Hi

>PET-G: Schwer zu sagen, das Material leidet ja unter Spontanversagen.

Was verstehst du unter 'Spontanversagen'?

MfG Spess

von tmomas (Gast)


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PVA mit zu hohem Wassergehalt läßt sich schwer / nicht ordentlich 
drucken.
Mit PLA hatte ich noch keine Probleme, trotz Lagerung ohne besondere 
Vorkehrungen wie Plastikboxen und Trockenmittel.

von Thomas (Gast)


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Ich lagere meine PLA Rollen in einer Plastikbox zusammen mit ein paar 
Kochbeuteln Reis. Das ist meiner Meinung nach daß am einfachsten 
beschaffbare Trockenmittel und wird bei meinem Lieblingsitaliener sogar 
zum Trockenhalten vom Salz im Salzstreuer genutzt ;)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wir lagern unser PLA in einer dicht schließenden Plastikbox, aber 
treffen ansonsten keinerlei Vorkehrungen. Bisher hatten wir noch keine 
Steam-Probleme

Für kritischere Filamente (Nylon, PVA etc.) finde ich Thomas' Lösung 
gut:
https://www.youtube.com/watch?v=OY5n9q-wS7k

Pendragon schrieb:
> PLA: ...hat ja viel zu schlechte Eigenschaften.
>
> Könntest du die schlechten Eigenschaften von PLA freundlicherweise
> benennen. Bisher drucke ich damit ohne Probleme.

Wir hier auch. Für die meisten Sachen ist die Temperaturstabilität 
vollkommen ausreichend, es ist leicht zu drucken und stinkt vor allem 
nicht so erbärmlich wie andere Materialien.

von someone (Gast)


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PLA ist zu spröde. Spröde Kunststoffe werden kaum als 
Konstruktionskunststoffe eingesetzt, sondern hauptsächlich für 
Verpackungen. PLA druckt sich sehr gut: Für Teile, die nur gut aussehen 
müssen, ist es also gut geeignet.
Für "klassische" Kunststoffteile verwende ich lieber "klassische" 
Kunststoffe (ABS, ABS-Blends, Nylon), die funktionieren dann in etwa so, 
wie man das auch erwarten würde. Auch die Temperaturstabilität anderer 
Kunststoffe ist viel besser.
PET-G ist etwas seltsam. Schönes Material, druckt sich auch gut, aber es 
hat (zumindest bei mir, kann natürlich auch an meinem Setup liegen) die 
Eigenschaft, keinerlei Anzeichen von Überlastung zu zeigen und dann in 
sehr kurzer Zeit komplett durchzureißen. ABS verfärbt sich da zuerst 
weiß, da kann man das zumindest schon ahnen. "Kritische" Teile drucke 
ich also, sofern es geht, aus Nylon. ABS oder PET verwende ich je nach 
Anwendungszweck. PET ist etwas flexibler und druckt sauberer, außerdem 
schrumpft es weniger, hat also bei großen flachen Drucken einen gewissen 
Vorteil. ABS kostet weniger und hat typische "Kunststoff-Eigenschaften", 
die man eben aus dem täglichen Leben so kennt. Da ist irgendwie beim 
Entwurf schon einigermaßen klar, wie sich das fertige Teil verhalten 
wird. Außerdem kann ich es zügig drucken. Einige ABS-Blends sind auch 
recht temperaturbeständig. Im Gegensatz zu PET lässt sich ABS auch ganz 
wunderbar verkleben.

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