Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug MASTECH MS8250D -> Erfahrungen


von Andi_73 (Gast)


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Hat schon jemand Erfahrungen mit diesem Messgerät gemacht ?
Ist der innere Aufbau für CAT III 1000 / CAT IV 600 OK ?
Ist der Durchgangsürüfer verzögerungsfrei ?


Gerne auch im Vergleich zum OWON B35T,
dieses lässt ja nut CAT III 250V zu.

von Apochrom (Gast)


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Hallo,

ich habe seit drei Tagen das Mastech 8250D in Benutzung und viel 
getestet.
Verglichen habe ich die Messewerte mit meinem Brymen BM235 Multimeter, 
dass ich für sehr genau halte.

Ein paar zusammenfassende Ergebnisse bis jetzt:
1. Frequenzmessung: Mit dem Mastech 8250D konnte ich Sinusförmige 
Spannungsverläufe bis 24Mhz messen, mehr gibt mein Signalgenerator nicht 
her. Ich habe keine Zweifel, dass es Frequenzen tatsächlich bis zu den 
angegeben 66Mhz messen kann. Die Abweichungen vom Signal waren bei unter 
1%.
2. Spannungen im Millivoltbereich, dort zeigt es keine Abweichungen im 
Vergleich zu meinem Brymen.
3. Stromstärke auch im uA - Berech zeigten weniger als 1% Abweichung vom 
Brymen, häufig unter 0,5% Abweichung vom Brymen.
4. Durchgangsprüfungen: Es ist durchaus brauchbar, aber nicht so schnell 
wie das Brymen.
5. Kapazitäten habe ich bis 5 mF gemessen, die Abweichungen zum Brymen 
waren nicht groß, muss ich zahlenmässig nochmal überprüfen.
6. Das NCV scheint eher eine Spielerei zu sein, es piepst und leuchtet 
schon bei Leitungen, aber recht ungenau in der Lokalisierung.

Zur Verarbeitung:
Das Mastech ist fest mit einer grüner Kunststoffhülle verbunden und 
macht einen sehr stabilen Eindruck. die Verarbeitung ist allerdings 
nicht ganz auf dem Niveau eines Brymen oder gar Fluke. Die Messspitzen 
sind solide, aber keine Silikonkabel. Die Sicherungen sind von aussen 
zugänglich und machen einen ordentlichen Eindruck, eine 10A 
KeramikSicherung und eine 600mA Keramiksicherung. Die Klappen sind mit 
Schrauben in Metallgewinden gesichert. Das Display ist ausreichend 
kontzrastreich, die Beleuchtung ist richtig gut, aber schaltet sich nach 
15 Sekunden automatisch ab. Kann sein, dass man das noch irgendwo 
einstellen kann. Die Zifferngröße ist allerdings eher klein, mir reicht 
es aber ohne Brille...
Das Mastech macht auf mich den Eindruck als wenn man auch im Haushalt 
bei 230V damit arbeiten kann, und scheint dafür auch gegen Fehlbedienung 
ausreichend gesichert zu sein. Ich wollte aber nicht riskieren damit an 
Hausanschlüssen und/oder 600V/1000V zu arbeiten. Kann sein, dass man das 
damit auch kann, aber das werde ich nicht ausprobieren... Wer so etwas 
vor hat, sollte mehr Geld für ordentlich gesicherte und zertifizierte 
Technik in die Hand nehmen.
Ich habe 40€ dafür bei einem deutschen Versender mit Garantie und allem 
drum und dran bezahlt (sogar mit brauchbarer deutscher 
Bedienungsanleitung, damit hatte ich gar nicht gerechnet).
Für den Preis bietet es meiner Meinung nach unglaublich viel, TRMS, 6600 
Counts, Bargraph, große Messbereiche, Kapazität bis 66mF, Frequenzen bis 
66Mhz. Die Genauigkeit scheint für die Hobbynutzung auch allemal 
ausreichend zu sein. Die Verarbeitung reicht natürlich nicht ganz an die 
100€ Klasse heran und wohl erst recht nicht an die Klassen darüber.
Für den Hobbyelektroniker bis 30Volt hätte ich Null Bedenken. Für alles 
darüber nehme ich lieber mein Brymen, da weiss ich was ich habe.

Viele Grüße
Jürgen

von Apochrom (Gast)


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Hallo,

ich habe doch noch eine Ergänzung. Da Andy speziell nach 
Verzögerungsfreiheit fragt: Nein, der Durchgangsprüfer ist nicht 
verzögerungsfrei!
Wenn das ganz oben auf der Wunschliste steht würde ich das Mastech nicht 
empfehlen.

Viele Grüße
Jürgen

von Andi_73 (Gast)


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Apochrom schrieb:
> Da Andy speziell nach
> Verzögerungsfreiheit fragt: Nein, der Durchgangsprüfer ist nicht
> verzögerungsfrei!

Das ist schade,
ist heute leider bei vielen Messgeräten so.
Es wird auch nie in den Technischen Daten angegeben.

Ebenso isrt es bei der Aktualisierungsrate.
2-3 Messungen stellen die meisten als Zahl da.
Da sind dann die hochpreisigen Messgeräte von z.B. Agilent besser.

von Apochrom (Gast)


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Hallo Andy,

die hochpreisigen Geräte sind da auf jeden Fall besser. Etwas günstiger 
als Agilent oder Fluke geht aber auch schon was.
Mein Tip für ein gutes Preis/Leistungsverhältnis ist Brymen. Ich habe 
das BM235, der Durchgangsprüfer ist wirklich schnell, den kann ich 
empfehlen.
Unterhalb von ca. 80€ muss man halt testen was man für Ansprüche hat und 
für was man die Teile braucht. Das Mastech ist mit 40€ natürlich 
unterste Preisklasse, da muss man mit Abstrichen leben und wissen ob man 
damit leben kann. Ich finde es bietet erstaunlich viel fürs Geld, aber 
es ist auch mein 4. Mulitmeter und jedes hat so seine Stärken und 
Schwächen.

Viele Grüße
Jürgen

von Jens G. (jensg)


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1. Ich habe dieses Teil gekauft weil es Lithiumzellen bei 4,2V auf 1mV 
genau anzeigen kann. Ob das dann absolut genau ist, ist für mich dabei 
unerheblich, ich kann mit der REL-Funktion differenzen zu anderen Zellen 
nachmessen.

2. Das Multimeter misst Diodenspannungen bis 3,2V bei 1mA -- da kann man 
auch mal Leuchtdioden nachmessen -- und man sieht es auch leuchten. 
Viele Messgeräte hören bei etwa 0,8V auf -- das ist bei Leuchtdioden zu 
wenig.

3. Die Wiederholrate der Anzeige liegt wahrscheinlich bei 4 Messungen je 
Sekunde. Bei der Messung von Akkus wackelt da nach 3x Anzeigen (etwa 
eine Sekunde) nichts mehr. Soviel Zeit muss sein - eine Sekunde bis zur 
ruhigen Anzeige.

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