Forum: HF, Funk und Felder China 1-700MHz / 35dB Power-Amp


von Markus W. (dl8mby)



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Hallo Forum,

ich habe den in den JPG-Bildern gezeigten Power-Amp aus China
via Bucht erstanden.

Das Produkt sollte laut Hersteller(PCB-Aufdruck)/Verkäufer(Anzeige)
im Bereich zwischen 1-700MHz um die 35dB verstärken.

Mir war schon klar, dass diese Angaben wahrscheinlich etwas über-
trieben sein würden,trotzdem habe ich mir zwei dieser Amplifer
bestellt und vor einigen Tagen bekommen.

Heute haben ich mir die beiden Verstärker angesehen und mit meinen
Messmitteln (SMY01 und 350MHz Oszi) zwischen 1MHz und 500MHz durch-
gemessen.

Die beiden Verstärker sind wie im Schaltplan, den ich gezeichnet
habe, aufgebaut. Die MMIC's sind leider an der Oberfläche un-
kenntlich gemacht worden, so dass mir der Type nicht bekannt ist.

Der Verstärker fängt bereits ab -20 bis -19 dBm zu verzerren und
liefert dabei maximal 0,5 bis 0,55 W am Output, allerdings nur für
Frequenzen zwischen 5 und 150 MHz.

Die 3.2W, die auf der Platine aufgedruckt sind sind mit einer
Versorgung von 12-15V und einem Sinus am Ausgang nicht erreichbar.


Ich hatte gehofft den Bereich 1-500MHz mit 25dB Verstärkung und
1W Output zu bekommen.

Leider scheint diese Erwartung mit dem Aufbau bzw den Komponenten
nicht erreichbar zu sein.

Die Platine hat eine Stärke von 1.5mm und die HF-Leiterbahn vom
Eingang zum Ausgang hat an die 2mm (grob gemessen) Breite.


Hat einer von Euch eine Idee um welche MMIC es sich handeln könnte
und wie man den Verstärker aufmotzen könnte.

Mein erster Gedanke wäre die Spulen L1/L2 um kleine Serienspulen
direkt an der RF-Leitung zu ergänzen, da die Originale sicherlich
nicht bis 700MHz als Spulen wirken.
Zudem könnte ich die Kondensatoren zwischen den einzelnen HF-Stufen
durch "bessere" ersetzen, falls eine Messung zeigt, dass die Jetzigen
nix taugen.
Und dann blieben nur noch die MMIC's, die getauscht werden könnten.

Seht Ihr das ebenso, oder habt Ihr noch andere Vorschläge?

Markus
DL8MBY

PS.: Den 100uF Elko habe ich auf die Platine draufgelötet.

: Bearbeitet durch User
von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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40 dBm out in der MMIC-Bauform kommt mir sehr sportlich vor, obwohl es 
sowas schon geben könnte. In der Größe kenne ich nichts, aber würde 
mich heftig interessieren. Wie teuer war denn der Verstärker? Nehmen wir 
mal 50% Wirkungsgrad der Endstufe an, wären das 6 W Input = 0,5 A_DC 
alleine und dafür sieht mir die PA-Drossel auch etwas dünne aus. Meinen 
die vielleicht "C-Betrieb?" und die 35 dB Gain nur für Kleinstsignale? 
Meinen die vielleicht 3,2 W Input?

Sowas ist extrem frustrierend. Um zu testen, ob der Out-MMIC vielleicht 
zu wenig Ansteuerung bekommt, kann man erst einmal an seinem Eingang mit 
mehr Leistung versuchen und am Ausgang ein Anpassglied probieren. 
Kondensatoren scheinen mir in Ordnung zu sein, aber da kannst ja einfach 
andere parallel halten.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Günter,

der Verstärker macht tatsächlich ca. 35dB Verstärkung,
also ca. 17dB pro MMIC.
Verbrauch bei 12V liegt etwas über 200mA. (2,4W DC)
Ich habe mich nicht getraut über 15V Versorgung anzulegen.
Ab etwa -15dBm Input hat man bereits ein Rechteck am Ausgang.
Bei -20dBm am Eingang (bei 100MHz und 200MHz einzeln gemessen)
hat die erste Oberwelle einen Abstand von ca. 30dBc und die
zweite -42dBc.
Unterhalb von 5MHz fällt die Verstärkung um 10dB ab - wahrscheinlich
aufgrund des Eingangs-C's und oberhalb von 300MHz ist die Verstärkung
bereits auch drastisch zurückgegangen.
Wobei mein Oszi-Abfall schon berücksichtigt ist (350MHz 33% und 500MHz
50%)

Ich kann erst nächste Woche in der Arbeit am Richtigen SA mit Tracking-
Generator messen.

Gruß
Markus
DL8MBY

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Hi Markus,

was hast du denn als Abschluss-Impedanz genommmen, vielleicht setzen die 
da einen Ausgangstransformator voraus. Bei A-Betrieb sind 15 Vss grob 5 
V_eff, so dass man an 50Ω schon mal höchstens 0,5 W bekommt. Mit einem 
1:2-Trafo mit dann 12Ω <-> 50Ω wären dann schon mal U²/R ca 2 W 'drin'. 
Besser als nix, aber immer noch zu wenig. Mit Z = 9:1 und ca 6 Ω an der 
PA könnte es klappen.

Ich hab hier die FA-Endstufe vom DL2EWN mit einem RD100HHF und Trafo, 
der schafft bei 14 V etwa 5 W. Irgenwie würden die sich vom Konzept her 
ähneln
73
Günter

von Georg A. (georga)


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Markus W. schrieb:
> Verbrauch bei 12V liegt etwas über 200mA. (2,4W DC)

Wenn es noch halbwegs linear bleiben soll, muss man bei Class-A irgendwo 
unter 10-20% des Ruhestroms bleiben. Liegt also so grob in der von dir 
gemessenen Richtung. Oder andersrum: lineare 1W am Ausgang gehen nur mit 
5-10W Verlustleistung. Kannst dir ja vorstellen, wie warm das dem 
kleinen MMIC dann würde... Da braucht es schon einen Kühlkörper.

Mich wundert allerdings der doch recht geringe Strom via R7 durch den 
ersten MMIC. Das können ja höchstens ~20mA sein. Bei dem Gehäuse sollte 
schon etwas mehr drin sein. Evtl. kann man damit noch 2-3dB mehr 
Linearität rauskitzeln.

Noch eine Anmerkung: Wenn man die Nichtlinearität auf dem Oszi schon 
sieht, ist es abseits FM/C-Betrieb für normale Anwendungen schon längst 
zu spät ;)

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Günter,
hallo Georg,
hallo Forum,

Ich weiß nicht, wie genau Ihr meine Bilder betrachtet habt,
aber der Verstärker ist auf einem dicken Kühlkörper montiert
(56x36x15mm LxBxH). Da kann schon einiges an Leistung abgeführt
werden. So grob würde ich von 5W Verlustleistung ausgehen.
Man muss aber auch den LM7809 Regler berücksichtigen, der auch
seine Verluste am KK abführt.

Der MMIC, der direkt an der Versorgung hängt ist natürlich der,
der am meisten heizt und er ist nicht mittels Übertrager an den
Ausgang angeschlossen, sondern direkt via C.

Um die 1-700MHz anzupassen müsste ich wohl einen Breitbandübertrager
z.B. von Minicircuits nehmen. Ich glaube, das die kleinen aber
keine 2Watt schaffen, habe es aber noch nicht im Datenblatt nach-
gelesen.

Mir ist allerdings in den Datenblättern der gängigen MMIC's noch
bis dato kein Übertrager begegnet, wobei ich da nicht so regelmäßig
drüber lese.

Ich werde erst einmal die Spulen L1/L2 um SMD Spulen im nH-Bereich
direkt an der 50-Ohm-Leiterbahn ergänzen und schaue mir dann den
Frequenzgang an.

Die Original 4,7uH sind auch bei 1MHz (Xl ca. 30 Ohm) zu wenig.
Sollten doch besser 4x-10x der 50 Ohm Impedanz entsprechen.
Belasten ja die Stripline direkt mit ihrer Impedanz.
Somit ist eine 47uH oder 68uH  Induktivität wohl besser für diesen
Zweck geeignet.


Gruß
Markus
DL8MBY

von Sven D. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Mir ist allerdings in den Datenblättern der gängigen MMIC's noch
> bis dato kein Übertrager begegnet,

Wozu auch? MMICs sind in der Regel dafür gedacht in 50 Ohm Systemen 
eingesetzt zu werden(ausser denen, die für den Einsatz in 75 Ohm 
Systemen hergestellt werden).

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Sven,

sind Dir den MMIC's bekannt, die dann 3W HF schaffen - Mir nicht.
Meistens schaffen die doch nicht mehr wie +10dBm bis +20dBm.
Aber ich bin da nicht so drin, so daß ich mich täuschen kann.

Die Frage ist, ob ich mit dem vorgegebenem Aufbau, siehe Bilder
im Anhang des Startthreads, durch Tausch der MMIC's gegen baugleiche
mehr Leistung breitbandig rausholen kann.

Hast Du hierzu ein Idee.

Markus
DL8MBY

von Sven D. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> sind Dir den MMIC's bekannt, die dann 3W HF schaffen - Mir nicht.

Es gibt spezielle MMICs, aber nicht in SOT Gehäusen. Und dann in der 
Regel auch nicht breitbandig.

http://www.ampleon.com/products/rf-energy/2.45-ghz-rf-power-amplifiers/BLM2425M7S60P.html

Markus W. schrieb:
> Die Frage ist, ob ich mit dem vorgegebenem Aufbau, siehe Bilder
> im Anhang des Startthreads, durch Tausch der MMIC's gegen baugleiche
> mehr Leistung breitbandig rausholen kann.

Das bezweifle ich. Eventuell kannst Du 2 dieser Verstärker mittels 
Eingangs- und Ausgangsübertrager parallel schalten.

Ich würde sagen Du hast Dich von den Chinesen glatt übern Tisch ziehen 
lassen. Verbuchs als Lehrgeld.

Wenn Du wirklich eine PA für diesen grossen Frequenz\bereich brauchst, 
könnte LDMOS ein Stichwort sein.

von Jochen F. (jamesy)


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Ich habe da eine Frage zu den Bildern. Der 2. MMIC hat etwa 18K am 
Eingang zu den +9V.Das - finde ich - würde eher zu einem NPN-Transistor 
passen als zu einem MMIC. Der erste dagegen ist ganz sicher ein MMIC, 
bis etwa +23 dBm sind da maximal zu erwarten. Dann noch 12 dB mit dem 
Transistor, und voilà die 3,2 Watt. Könnte gehen.
Warum aber die gemessenen Werte eben dem widersprechen - es bleibt 
interessant!
73 de DH6FAZ

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Hallo, alle,

gehen wir es rückwärts an: 3,2 W an 50Ω sind rund 12,6 V_eff oder etwa 
35 V_ss

Die aus 12...15 V_DC zu erzeugen ist nur mit Ausgangstrafo möglich. Bei 
Minicircuits sind mir Trafos nur so mit max. 1,5 W begegnet. Auf der 
Webseite ist zwar eine Suchmaschine, aber nach Power kann man so einfach 
nicht suchen. Der Kühlkörper ist ein bisschen marginal, aber warum 
sollte das IC das nicht bis zum Beweis des Gegenteils können?

Ein Beispiel aus 2008 für einen (selbst zu wickelnden Trafo) findet sich 
beim FUNKELAMATEUR im Online-Shop unter BX-030 (abgekündigt), da bzw. 
Suchbegriff 'Ausverkaufte Bausätze', '5-W-Endstufe nach DL2EWN' kann man 
das pdf des Artikels laden. Harald transformiert von 12,5Ω auf 50Ω und 
schafft mit 14 V Speisung 5 W CW bzw. 2 x 1,25 W PEP. (Habe ich, geht).

Deine Zusatzdrosseln werden nicht schaden.

Einfaches Experiment: Schließe diese Endstufe mit 10Ω aus 
parallelgeschalten Widerständen ab, speise mit 12 V_DC und miss die 
Ausgangsspannung, dann siehst du, was der IC kann.

73
Günter DL7LA

von Gerhard H. (ghf)


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Es gibt ein paar MMICs in SOT-89 die so ein halbes Watt können,
etwa
< 
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADL5324.pdf 
>

oder die GALI-Serie von Mini-Circuits.
Darüber wird die Luft schnell dünn.

Gruß, Gerhard  DK4XP

: Bearbeitet durch User
von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Günter,

die Idee mit der reduzierten Last ist eine sehr gute Idee - werde ich 
machen.

@Jochen
Der Spannungsteiler hat mich auch etwas verunsichert, da ich so eine
Anbindung bei MMIC's noch nicht gesehen habe, wobei ich wie gesagt
kein Experte für so was bin.

Wie schon geschrieben, die Asiaten haben die IC's unkenntlich gemacht.
Sieht so aus, als ob die Oberfläche hitzemässig verschmort worden wäre.

Aber den MMIC auszulöten und mit einem Transistortester zu checken ist
ja kein großer Aufwand - werde ich auch machen und berichten.

Danke für die Hinweise und Anregungen.

Gruß
Markus
DL8MBY

von Georg A. (georga)


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Jochen F. schrieb:
> Der 2. MMIC hat etwa 18K am Eingang zu den +9V.Das - finde ich -
> würde eher zu einem NPN-Transistor passen als zu einem MMIC.

18k wäre aber jetzt auch eher einem BC337 angemessen ;) Ich kann mir 
nicht vorstellen, dass ein HF-Power-NPN da irgendwie nennenswert Strom 
fliessen lässt. Schon gar nicht für was Lineares jenseits 0dBm. Das 
sieht mir eher nach einem Workaround für den MMIC aus, um ihn etwas 
linearer werden zu lassen...

von Jochen F. (jamesy)


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Das kann man ja einfach messen. Ich würde über einen 100K-Widerstand die 
Spannung an Eingangspin (oder der Basis!) messen. Sind es etwa 0.65 
Volt, ist es ein Transistor. Ein MMIC dagegen hätte wohl eher um die 2 
Volt an dem Anschluß. Wäre es aber ein Transistor, so ist schon ganz 
richtig bemerkt worden, so ergibt sich eine Art AB-Betrieb 
(bestenfalls), es ist mit einem relativ nichtlinearen Signal zu rechnen. 
Das erinnert mich eher an eine FM-CW-Endstufe als an einen linearen 
SSB-Verstärker.
73 de Jochen DH6FAZ

: Bearbeitet durch User
von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Hallo Markus, bevor Du hier 10 Ohm anschließt, solltest Du Dir ein paar 
Ersatzmodule bereitlegen...
Offenbar ist das 2. Verstärkerbauteil ein FET, wenn man es direkt mit 
15V speisen kann.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Hallo, Markus,
ich bin zu faul zum Zeichnen, könnstest du mal das LT-Spice-asc hier 
posten, dann könnte man mal - wie Jochen oben schreibt - einen BJT 
simulieren.

von ArnoR (Gast)


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Günter R. schrieb:
> ich bin zu faul zum Zeichnen, könnstest du mal das LT-Spice-asc hier
> posten, dann könnte man mal - wie Jochen oben schreibt - einen BJT
> simulieren.

Das kann man doch ganz einfach überschlagen. Am Verbindungspunkt R5/R6 
liegen 1,5V, die mit R4+Eingang unbekanntes BE belastet sind. R4 kann am 
anderen Ende im Extremfall offen oder nach Masse kurzgeschlossen sein. 
D.h. die Spannung liegt zwischen 1,5 und 0,75V. Somit fließt ein 
Basisstrom zwischen 250µ und 15µA.

von ArnoR (Gast)


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Blöd, wenn man einen Taschenrechner hat der nur die letzte Eingabe 
anzeigt, k.A. wo ich mich da vertippt habe. Der Strom ist im 
Kurzschlussfall 270µA und wenn da eine Ube dran hängt etwa 150µA.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Markus W. schrieb:
> Wie schon geschrieben, die Asiaten haben die IC's unkenntlich gemacht.
> Sieht so aus, als ob die Oberfläche hitzemässig verschmort worden wäre.

Wobei das zwar absicht sein könnte (um zu verschleiern das dieser MMIC 
niemals die versprochenen Werte auch nur annähernd erreichen kann) aber 
nicht sein muss.

Es könnte auch (sogar recht wahrscheinlich) die Folge eines eher 
ruppigen, nicht ganz sachgemäßen, Schnellauslötverfahrens sein.

Es liegt ja der Verdacht nahe das die Chinesen diese ganzen 
"Spezial-Function" Boards mit "High End" Halbleitern nur deshalb 
gewinnbringend zu einem Preis anbieten können der oft nur einen 
Bruchteil des 1k Stafelpreises ausmacht weil die irgendwie "extremst 
günstig" an diese Halbleiter kommen. (Wie Beispielsweise kpl. Baugruppen 
mit AD9850 incl. XO für 6USD incl. Versand bei einem 1k Einkaufspreis 
des IC von ~13 USD)

Da gibt es aber nur drei Möglichkeiten:
1. Diese sind gestohlen
2. Es handelt sich um Fälschungen
3. Es ist Gebrauchtware

Da dieselben Produkte über einen langen Zeitraum von verschiedensten 
Händler angeboten werden kann man wohl ausschlißen das da einfach mal 
ein paar Trays bzw. Reels vom Laster gefallen sind. Möglichkeit 1 ist es 
also wohl in den seltensten Fällen.

Fälschungen (oder einfach billige Second source Ware ohne gefakte 
Aufschrift) sind durchaus eine immer wieder vorkommende Variante. 
Allerdings bei eher einfachen Funktionen die in hoher Stückzahl laufen.
Klassisches Beispiel sind die FTDI RS232<->USB Wandler, die sowohl als 
Fakes (Mit FTDI Aufdruck) als auch in Form von NAchbauten (Mit 
Beschriftung des tatsächlichen Herstellers) regelmäßig auf Platinen aus 
China zu finden sind.
Bei spezielleren Bauteilen hingegen ist der Aufwand für -zumindest 
überwiegend- funktionierende NAchbauten so hoch, das in verbindung mit 
den kleineren Stückzahlen sich auch kein Stückpreis ergeben würde der 
die günstigen Preise erklärt.

Bleibt die dritte Variante. Und wer sich etwas mit der Beschaffung von 
Bauteilen auserhalb der zertifizierten Distributorenkette 
auseinandersetzt (auseinandersetzen muss...) weiß sehr gut das es dort 
eine regelrechte  Industrie gibt die sich mit der Gewinnung und 
Wiederaufbereitung von gebrauchten Bauteilen aus Altbaugruppen 
beschäftigt.
Die ganze Kette von Ablöten, sortieren, reinigen -in seriöseren Fällen 
zumindest noch ein grundsätzlicher Funktionstest- usw.

Einfach mal durchklicken:
https://techtravels.wordpress.com/shenzhen-phone-recycling-2/

Oder noch eine Spur unseriöser...
https://www.welt.de/wirtschaft/article123553554/Gefaelschte-Chips-werden-grosses-Sicherheitsrisiko.html

Und ich habe in der Tat schon bei einigen solcher Baugruppen (zuletzt 
bei jüngst wieder bestellten AD9850 Modulen) Spuren an den teureren 
Bauteilen entdeckt die auf eine "Wiederverwendung" schließen lassen. 
(Bei einfachen Cs o.ä. habe ich soetwas aber noch nicht bemerkt).
Wobei die Inspektion von mir da nur rein aus Interesse erfolgte, den bei 
diesen Preisen lag die Vermutung nahe und letztendlich habe ich ja 
Funktionsfähige Module bekommen... Mehr war in meinem Fall ja auch nicht 
zugesichert!

DAs Problem dabei -auch bei Bastlereinsatz wo man bei Einzelstücken viel 
mehr tolerieren kann als bei Produktionseinsatz- ist, das es natürlich 
auch immer mal wieder "teilbeschädigte Bauteile" gibt, die durch den 
recyclingprozess etwas zu viel gelitten haben oder gar schon vorher 
defekt waren.
Wenn die dann noch teilweise arbeiten, nur ihre zugesicherten Werte 
nicht mehr erfüllen, dann kommen die Baugruppen vor dem Verkauf durch 
den Minimaltest, zeigen beim Käufer aber ein seltsames Verhalten.
Das kann in Fällen von MMIC oder Leistungshalbleiter sein das die 
angegebenen Werte (Frequenzgang, Leistung, usw.) nicht mehr eingehalten 
werden, oder in Fällen von Parametrierbaren Bauteilen wie dem AD9850 das 
mal ein oder zwei Bits der Konfigurationsworte "festhängen" und nicht 
mehr auf Änderung reagieren. Ist gerade bei den AD9850 sogar häufiger in 
wechselnder Kombination berichtet worden (Bei gleicher Kombination ließe 
sich ja auch Ausschussware der Produktion vermuten. Wobei diese -wenn 
auf den MArkt auftauchend- eher hochpreisig in ganz dunkle Kanäle 
versickert und dann für wirklich betrügerische Zwecke verwendet wird)

Wie gesagt, das muss nicht sein, kann aber sein.
Und es könnte auch eine Erklärung sein warum die realen Werte so viel 
weiter von den Genannten abweichen als man es von dieser Art von Ware 
ohnehin gewohnt ist und daher gleich mit einkalkuliert.

Gruß
Carsten

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Bevor hier weitere wüste Vermutungen geäußert werden:
Schliess doch endlich mal einen Signalgenerator 2 dBm und ein Dummy- 
Load an, und miss die Ausgangsleistung! Das kann auch im KW- Bereich 
interessant sein, besonders, wenn Du die Stärke der Harmonischen 
bestimmen könntest.

: Bearbeitet durch User
von Markus W. (dl8mby)


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Hallo OM's
und Foristen,

auf die Schnelle habe ich nur die DC Werte für die "vermeintlichen
Basen" der MMIC's.

Am ersten liegen bei 12V Betriebsspannung 2.7V DC, am zweiten 1.6V DC,
allerdings nur mit einem Multimeter gemessen.

Den Test mit dem Generator, mache ich morgen, da ich erst wieder mein
Zeug aus dem Keller holen muss ;-) also Wolfgang bitte noch etwas 
Geduld.

Ich habe aber die Pegel bereits gestern bis -10dBm am Eingang bei 100
und 200MHz erhöht und bekomme am Oszi (50 Ohm Eingang und 30dB Att
Dummy davor) ca. 0.25V Peek, d.h. 0.63W als quasi Rechteck angezeigt.

Soweit von meiner Seite für heute zu dem China-Modul.

Der Vollständigkeit halber noch der Link zum Verkäufer:

http://www.ebay.de/itm/122039605125?_trksid=p2060353.m1438.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Ich habe mir auch noch die 1-2000MHz Variante bestellt, aber noch nicht
erhalten. Bin gespannt, ob das Ergebnis das gleiche sein wird.

http://www.ebay.de/itm/282087141516?_trksid=p2060353.m2749.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Danke für die rege Diskussion.

Markus
DL8MBY

PS.: LT-Spice Datei und Messwerte im Screenshot im Anhang.
Der MMCI ist nicht als Model enthalten. Es wurde nur ein
Digitalbuffer für diesen Zweck missbraucht.

von Jochen F. (jamesy)


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Hallo,
danke für den Link! Es wird von einer FM-Endstufe gesprochen, also ganz 
bestimmt keine Linearendstufe. Soweit hatte ich es ja schon vermutet.
Ich bin ebenfalls gespannt auf die Meßergebnisse.
73 de Jochen DH6FAZ

von Sven D. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Ich habe mir auch noch die 1-2000MHz Variante bestellt, aber noch nicht
> erhalten. Bin gespannt, ob das Ergebnis das gleiche sein wird.
>
> Ebay-Artikel Nr. 282087141516

Vermutlich wird das Produkt nicht Deinen Erwartungen entsprechen und 
trotzdem korrekt funktionieren. Hast Du Dir alle dem Angebot beigefügten 
Bilder angeschaut? Ausserdem handelt es sich hier um einen LNA und nicht 
um einen PA.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Jochen,

Du hast natürlich recht, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Das mit FM habe ich übersehen.

Das heißt, das man den AMP nur mit einem entsprechenden TP am
Ausgang betreiben kann/muss, um sinusförmige Signale zu bekommen,
zumindest bei größeren Leistungen ( > 0.5W)
Darunter ist das Ausgangssignal ja soweit Ok.
Ich hänge morgen mal ein Bild vom Ausgangssignal dran.

Bleibt dann immer noch die Frage, wozu der Spannungsteiler am
zweiten IC gut ist. Ist das ein Bias?  Dürfte doch bei C-Betrieb
nicht erforderlich sein.

Markus
DL8MBY

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Es kann nur ein FET sein (MOSFET).

von Jochen F. (jamesy)


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Hallo Markus,
wenn ich von einem Transistor im C-Betrieb ausgehe, dann wäre es aber 
ein Widerstand nach Masse, und er wäre etwas kleiner, etwa 1 K würde ich 
erwarten, und sogar noch eine Diode mit der Kathode an der Basis, 
ebenfalls nach Masse.
So richtig einleuchten will mir die ganze Sache noch nicht.
73 de Jochen DH6FAZ

von Markus W. (dl8mby)


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Sven,

der zweite AMP sollte auch kein Power AMP sein.
Ich habe nur erwähnt, dass ich auch so ein Teil
geordert habe. Er soll mir nur Signals unterhalb
der -70dBm Grenze anheben, um sie mit einem
Detektor messen zu können.

Meine Erwartung liegt in der angegebenen Bandbreite
und der Verstärkung und der Pegelkonstanz innerhalb
der Bandbreite.


Markus
DL8MBY

: Bearbeitet durch User
von Sven D. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Meine Erwartung liegt in der angegebenen Bandbreite
> und der Verstärkung und der Pegelkonstanz innerhalb
> der Bandbreite.

Schaumer mal :-)

von DH1AKF W. (wolfgang_kiefer) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> bt ein paar MMICs in SOT-89 die so ein halbes Watt können,
> etwa
> <
> http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADL5324.pdf
>>
>
> oder die GALI-Serie von Mini-Circuits.
> Darüber wird die Luft schnell dünn.

Da ich mir auch mal so etwas bauen will, aber nur bis 100 mW, habe ich 
mir diesen MMIC gekauft, (22 dBm bis 1 GHz):
http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/hmc580st89.pdf

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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DH1AKF K. schrieb:
> Es kann nur ein FET sein (MOSFET).

wirst Recht haben, denn damit geht es im folgenden Beispiel ganz 
knapp : Bei 15 V und rd. 6 W Input bekommt man etwa 3 W Output. Ich 
habe den RD06HHF1 genommen, weil der von der Bauform her passen könnte 
und ich zufällig das Modell hatte (s. website von IN30TD). R3 dient nur 
zur DC-Strommessung, 395 mA werden angezeigt. Die Drossel hat einen 
Serienverlustwiderstand von 0.2Ω eingebaut bekommen.

von Markus W. (dl8mby)



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Hallo OM's
und Foristen,

habe heute wieder meinen Messaufbau zusammengepfriemmelt und
an einem Verstärker einige Modifikationen vorgenommen.

Aber der Reihe nach:

Bild #1 ist mein (provisorischer) Aufbau, bestehend aus
Signalgenerator, Messobjekt, Koppler (ZFDC-20-5), 30dB Leistungs-
ATT und Oszilloskop. Zu sehen nur der Amplifer mit Koppler und Last.

Bild #2 zeigt den ausgelöteten MMIC #2 im Transistortester.
Somit ist die Vermutung von Wolfgang, dass es sich um einen FET
handelt bestätigt.

Ich habe leider nur ein Oszillogramm für Euch (10MHz, -20dBm, 12V),
dass ich abphotographiert habe, als ich versucht habe die Koppel-C's
zu verändern um unterhalb der 1MHz zu kommen.

Siehe Bild #3 (gelbe Darstellung Ausgang Last, blaue Darstellung
Ausgang CPL am Koppler zur Kontrolle)

Leider sind alle meine Screenshots, die ich mit dem Oszi auf den
USB-Stick gemacht habe, auf diesem nicht zu finden, trotz Quittierungs-
ton. Und ich habe etliche Bilder gemacht für die Pegel -30 bis 0dBm
in 5dB Schritten und bei 10,50,100 und 150MHz. Muss ich später nach-
liefern.

In Bild #4 sieht man den AMP modifiziert mit 47uH + Ferritperle als 
L1/L2.

Bild #5 zeigt das ergänzte Schema um die nun bekannten Bauteile
(Fet + Koppel-C's)

Ich habe durch das verringern des R5 auf 10k eine etwas höhere Leistung
bei besserer Symmetrie der Sinuskurve bekommen.

Leistung liegt mit dieser Modifikation bei 0,7W und der Verstärker
hat auch eine gleichmäßige Verstärkung ab 3 bis 50 MHz.
Ab dann fällt die Verstärkung kontinuierlich bis etwa 150 MHz
(auf die Hälfte) um dann schlagartig in den Keller zu gehen.

@Wolfgang

Für Dein RP Projekt ist die Bandbreite 1-60MHz gut einsetzbar. Ob
Dir die jetzige Leistungsausbeute reicht ist eine andere Sache.

So ich hoffe nun einige weitere Details geliefert zu haben, um
die Diskussion weiter führen zu können.

Mich wurmt es nur, dass es mit den Schreenshots am Oszi nicht ge-
klappt hat - Sorry.

Markus
DL8MBY

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Markus, zum Coupler: Kann der die geplante Leistung übertragen? Lt. 
Datenblatt ist als max. Leistung 2 W, im L-Range nur 0,5 W vorgegeben. 
Bis jetzt ist ja noch nichts passiert...;-)

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Günter,

nach meinem Wissen, ist das die Leistung, bei der
der Kern in die Sättigung kommt aber nicht kaputt
geht. Ab da entstehen Messfehler.
Leistungsmäßig geht sicherlich mehr als 2W.

Gruß
Markus
DL9MBY

von Sven D. (Gast)


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Also die Maximum Angaben im Datenblatt würde ich ungern überschreiten. 
Ich bilde mir ein einmal gelesen zu haben das Ferrite dauerhaft 
geschädigt werden können. Bin mir nicht sicher ob das stimmt.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Sven,
hallo OM's

dauerhafte Schädigung ist dann gegeben, wenn
die Verluste im Kern zu einer Erhitzung des Kern-
materials führen, die diesen irreversibel schädigen.

Dahingehend hast Du recht und man muss diese Grenze
tatsächlich beachten.

Ich glaube aber (weiß es aber nicht zu 100%), dass die
2W im mittleren und hohen Frequenzbereich und die 0,5W
im unteren Frequenzbereich nicht zu einer dauerhaften
Schädigung des Kopplers führen.

Sollte jemand dazu verlässliche Infos haben, so wäre es
nett, wenn er meine Aussage bestätigen oder korrigieren
könnte.

Zudem müssen auch noch die anderen Komponenten (Widerstände,
Poti) diese Leistung vertragen.


Markus
DL8MBY

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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:-(( ja, hier, ich... Ich habe kurzzeitig (vielleicht 50 ms; Relais hing 
zu lange beim Umschalten) in meinen BCC-Preselector (mit Mini-C 
1:9-Trafo) immer 5 Watt geschickt. Das ging irgenwann schief und hat den 
Kern gehimmelt. Der Trafo hatte anschließend etwa 4 dB 
Durchgangsdämpfung mehr, ansonsten transformierte er korrekt. Musste ich 
leider auf Kostenstelle Junkbox umbuchen.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Günter,

ich werde das bei meinen weiteren Messungen berücksichtigen
und im Hinterkopf behalten.

Rein vom Gefühl, das mich wohl getäuscht hat, hätte ich Leistungen
jenseits der 5W als kritisch betrachtet.

Meine jetzigen Messungen am China-Verstärker dauerten nur einige
Sekunden pro Durchgang. Frequenz und Pegel einstellen und Oszi-Screen
einfrieren. Danach Verstärker über den Stromregler am NT ausschalten.
Filenamen vom Screenshot im Oszi neu setzen und Bild auf USB-Stick 
abspeichern (was ja leider nicht geklappt hat) und zur nächsten
Messung übergehen.

Übrigens bin ich auf der Suche nach einem "günstigen" IEEE488_2_USB
(GPIB) Umsetzer um meinen SMY01 vom Noteboo aus zu steuern.

Hat da jemand Erfahrung mit solchen Konvertern und könnte einen
empfehlen.

Markus
DL8MBY

PS: den Koppler habe ich erst gestern eingeschleift, um die
Leistung aus dem AMP zu überprüfen und durch die umgedrehte
Einbaurichtung auch die Reflexion das dem Verstärker zu testen,
da einige Kollegen aus dem Forum der Meinung sind, dass der
Verstärker in der Konfiguration nicht richtig mit einer 50 Ohm
Last angepasst ist, weshalb die Leistung zu gering ist.

: Bearbeitet durch User
von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Hallo, Markus,
danke für das Bild vom Innenleben des Kopplers, meiner ist leider 
vergossen. -- Was die Ferrite betrifft, siehe Stichwort 
'Perminvarferrit' und das Beispiel Siemens-Material (alt) U60 (neu X060 
?). Die gehen wohl irreversibel in µs kaputt, besonders wenn Murphy 
nachhilft. Ich habe einen Haufen Trafos selber gebaut und allerhöchsten 
Respekt von den Hexenköchen, die diese Ferrite herstellen können und der 
Fertigung bei Mini-Circuits. --
Wenn man die Simulatordaten etwas variiert, merkt man, dass der 
Abschluss zwar eine Rolle spielt und man auch mehr P_out bekommen kann, 
aber auf Kosten des DC-Inputs. Mit der Datenhaltigkeit der 
Ihh-Bähh-Erzeugnissse ist das ja oft so eine Sache: Interessant zur 
Überschrift der Gegensatz zu den Bildern auf der Webseite, wo alle 
Verstärker nur 1,6 W laut Aufdruck der Leiterplatte liefern. Sowas geht 
mit 50Ω problemlos vermutlich auch bei 12V, das Doppelte ist schon 
grenzwertig, aber wenn man einen guten FET nachrüstet, sollte es klappen 
(mein RD06 ist auch schon etwas antik).
73 Günter DL7LA

von Markus W. (dl8mby)



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Hallo Günther,

da ich heute im QTH bin, habe ich meinen China-NWT-500
aus der Versenkung geholt und nach einigen Schwirigkeiten
mit Andreas Software, diesen zum Laufen gebracht. (LinNWT)

Ich habe den Sweep von 1-500MHz für beide Verstärker gemacht.
Meine modifizierte Variante (R5=10K,L1/2=47uH+Ferrit-Perle)
und das unveränderte Original aus China.

Am Eingang ein 20dB ATT am Ausgang ein 30dB ATT.
Im NWT wird das interne Dämpfungsglied von 0, 10, 20 und 30 dB
eingestellt. Das sind die oberen vier Kurven.
Die Kurve um die 50dBm ist die Loop im NWT mit INPUT und OUTPUT
ATT (20+30db).

Leider sieht meine modifizierte Variante auch nicht sehr erbaulich
aus. Gestern war aber der Sinusverlauf mit der R5 Modifikation
am Oszi erheblich reiner. Ich habe aber nur punktuell gemessen.


Markus
DL8MBY

: Bearbeitet durch User
von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Die Ferritperlenverluste und Eigenresonanzen verbessern die Funktion 
nicht. Wahrscheinlich wird man mit einem besseren PA-FET (so zu finden) 
weiterkommen. -- Die Herausforderung ist, die blumenreiche Sprache der 
website zu entschlüsseln: Zum Einen 'FM', also kein Anspruch auf 
besondere Linearität. Zum Zweiten 'can be work' wird man vermutlich mit 
dem deutschen 'bis zu' oder 'könnte funktionieren' übersetzen müssen, 
und für 700 MHz wird auch nur 30 dB Gain genannt, und zu allem 
Überfluss auch noch 'typical'. Wie Sven oben schon sagte, es ist halt 
Lehrgeld und du kannst nur versuchen, das Beste draus machen.

Gehe ich von versprochenen 30 dB aus (da haben sie sich offenbar 
versprochen), und lege im Original eine Linie 30 dB höher als die rote 
-50-dB-Eigenreferenz, dann könnte es fast so hinkommen, dass man ihnen 
da keinen Strick draus drehen kann. Höchst ärgerlich das Ganze.

Wenn du einen linearen Frequenzgang anstrebst, sehe ich nur die 
Möglichkeit, im Eingang an Stelle und zusätzlich zum Dämpfungslied einen 
Hochpass so einzufügen/vorzuschalten, dass der Gesamtfrequenzgang 
'passt'.
73 Günter

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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z.B. sowas hier oder in der Art noch verfeinert...

von Markus W. (dl8mby)


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Danke Günter für Deinen Hinweis und die Simulation in LT-Spice.

Werde nächstes WE weiter mit dem China-Amp spielen.

Mir würden ja schon einige hundert mW bis 500MHz reichen.

Ansonsten ist es wie Du schon sagtest unter Lehrgeld zu verbuchen.

Markus
DL8MBY

von Markus W. (dl8mby)



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Falls es noch jemanden interessiert.

Heute habe ich zwei weitere China Verstärker-Module erhalten.

http://www.ebay.de/itm/282087141516?_trksid=p2060353.m2749.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Sollen von 6 bis 12V und 1 bis 2000MHz arbeiten/verstärken.

Habe auf die Schnelle mit meinem NWT500 einige Kurven aufgenommen.

Der LNA-Ausgang geht direkt auf den NWT-Detektor und der LNA-Eingang
wird über ein fest eingestellten ATT um 30dB abgeschwächt.
Der interne NWT Abschwächer wurde jeweils auf die Werte -40/-20/-0dB
gestellt, das sind die drei Kurven. Zudem wurde für jede Darstellung
die 0dB Line (violett) gezeichnet, wobei diese einem realen Pegel von
+4dBm entspricht. Diese Darstellungen sind bei +6V/+7V/+8V Versorgung
ermittelt worden

Auch wurde die Abhängigkeit der Verstärkung von der Versorgung bei
+6/+8+/10/+12V für die 20dB Dämpfungseinstellung dargestellt.
Da habe ich mich getraut über 8V hinaus hoch zu drehen.
Der verbaute IC ist nicht Merklich warm geworden - Fingerprobe.

Gruß
Markus
DL8MBY

von Tobias P. (hubertus)


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Markus W. schrieb:
> Übrigens bin ich auf der Suche nach einem "günstigen" IEEE488_2_USB
> (GPIB) Umsetzer um meinen SMY01 vom Noteboo aus zu steuern.
>
> Hat da jemand Erfahrung mit solchen Konvertern und könnte einen
> empfehlen.

Hi Markus
ich habe gute Erfahrungen gemacht mit den Prologix GPIB/USB-Adaptern. 
(www.prologix.biz)
Meinen habe ich über Stantronic bezogen. Im Vergleich zu einem echten 
GPIB Adapter von Agilent oder National Instruments sind die 
Prologix-Teile um welten billiger und mindestens genauso einfach 
anzusteuern. Habe auf meiner Website ein paar Beispiele in C, im Moment 
bin ich aber dabei eine Python-Library zu schreiben um meine Messgeräte 
noch einfacher anzusteuern. (Aber es geht genauso gut auch mit einem 
Terminal oder dem GPIB Toolkit von John Miles KE5FX)

Gruss Tobias

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Tobias,

ich habe mich entschieden mir so einen Adapter GPIB2LAN selber
aufzubauen.

Habe auch dazu den Thread .../topic/417748#new im MC-Forum
gestartet.

Warte auf meinen SN75160/SN75161 von Mouser.

Soll vorerst auf einer Lochrasterplatine mit Arduino-Nano
und dem ENC28J60-Nano Shield realisiert werden.

Ich habe mich für die Steuerung über LAN entschieden, weil
potenzialfrei.

Gruß
Markus

PS.: Wo finde ich Deine Seite, ist die in Deinem Profil vermerkt?

von Sven D. (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Der verbaute IC ist nicht Merklich warm geworden - Fingerprobe.

Was steht denn auf dem MMIC drauf?

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Sven,

ist leider unkenntlich gemacht worden.

Bauform wie die ERA's (vier Anschlüsse über Kreuz,
links Input, rechts Output, oben, unten Masse, in der
Mitte eine runde Perle mit einer Abflachung)

Gruß
Markus
DL8MBY

von Sven D. (Gast)


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Hhm, auf dem Bild auf dem EBay ist eine Bezeichnug zu erahnen, deswegen 
dachte ich die findet sich auch in Natura.

Ich würde ja auf MAR-8 tippen. 32,5dB Gain bei 0,1 GHz. Spezifiziert bis 
1 GHz und das Bild der Messung auf EBay geht auch nur bis 1 GHz.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Sven,

ich habe auf die Schnelle nur bis 500MHz mit meinem China-NWT
messen können. Wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich
die Teile an meinen SYM01 hängen und da kann ich bis 1GHz durch-
sweepen.

Allerdings wäre es schön, wenn da schon mein GPIB2LAN Konverter
laufen würde, dann hätte ich auch gleich ein Messobjekt.

Ich habe die China-LNA's nur aus Neugierde bestellt, um zu sehen,
wie gut die Funktionieren. Und man kann ja bei dem Layout auch
andere MMIC's bestücken.

Wichtig war mir zu sehen in welcher Qualität diese Verstärker/Platine
gebaut werden.

Und vielleicht interessiert es jemanden hier im Forum auch.

Gruß
Markus
DL8MBY

von Tobias P. (hubertus)


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Markus W. schrieb:
> Hallo Tobias,
>
> ich habe mich entschieden mir so einen Adapter GPIB2LAN selber
> aufzubauen.
>
> Habe auch dazu den Thread .../topic/417748#new im MC-Forum
> gestartet.
>
> Warte auf meinen SN75160/SN75161 von Mouser.
>
> Soll vorerst auf einer Lochrasterplatine mit Arduino-Nano
> und dem ENC28J60-Nano Shield realisiert werden.
>
> Ich habe mich für die Steuerung über LAN entschieden, weil
> potenzialfrei.
>
> Gruß
> Markus
>
> PS.: Wo finde ich Deine Seite, ist die in Deinem Profil vermerkt?

Hi Markus
ja, einen Selbstbau habe ich mir auch zuerst überlegt. Aber GPIB ist 
schon so uralt, und ich fand das dann doch nicht so spannend, das selbst 
zu entwickeln, der Fokus lag auch mehr darauf, das schnell und 
unkompliziert in Betrieb nehmen zu können, deshalb habe ich mir das 
Prologix-Dingens gekauft ;-)
Hier der Link zu meinen Versuchen: 
http://www.kooltek.net/programmieren/gpib-unter-linux allerdings dürfte 
das dann ja nicht mehr so interessant für dich sein, du wirst ja kaum 
einen 1:1 Nachbau eines Prologixadapters machen ;-)

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Tobias,

ich hatte gehofft einige C-/Python-Funktionen für die
Kommunikation vom PC zum uC als Anregung übernehmen zu
können.

Danke für Deinen Link zu Deiner Seite.

Der Aufbau auf der Lochraster-Platine verursacht bei mir
so an die 100€ an Unkosten (Teile für vier Konverter).

Die gesparten 100€, die ich bei dem Prologix Teil noch
drauflegen müsste müssen halt jetzt in Form von Zeit
aufgebracht werden.

Gruß
Markus
DL8MBY

von Gerhard H. (ghf)


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Richtig viel ist in dem Prologix-Teil ja nicht drinnen. Was mich stört 
sind die fehlenden Bustreiber, es werden einfach die Portbits benutzt. 
Ich habe meins mal aufgemacht. Ich würde mich nicht trauen, mehr als 
2...3 Geräte zu treiben.

Aber die Erfahrungsberichte sind ja einhellig gut.

Ich habe aber dann doch einen BeagleBoneBlack benutzt als Brücke 
zwischen Netzwerk & Steuerbits.

Gruß, Gerhard

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Gerhard,

einen BBB habe ich auch. Was hast Du für SW für die
Brücke/Umsetzer verwendet?
Selber geschrieben, oder Open-Source angepasst?

Markus

von Gerhard H. (ghf)


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Selber geschrieben mit etwas Hilfe von
< http://www.thegeekstuff.com/2011/12/c-socket-programming/ >.

Auf dem BBB läuft ein Debian und 2 oder 3 kleine C files die ich mit vi, 
make & gcc auf dem BBB selber übersetzen kann. Es wird eine Bibliothek 
für die Bitfummelei an den BBB-Pins benutzt.

Das stellt einen Port auf dem BBB-Ethernet zur Verfügung. Man kann da
GPIB-artige Kommandos (wie *idn ) reindumpen und sich die Ergebnisse
abholen. Auf der Hardware-Seite kann man Bits setzen oder integers
in ein Shiftregister schieben.

Mir ging es vorläufig um den Nachweis dass das so geht, viel Fleisch ist 
noch nicht dran. Erst mal sind die Coolrunner und der Analogkram an der
Reihe.

Du kannst die paar files haben. Zum allgemeinen Veröffentlichen sind sie
mir noch zu peinlich. Unter anderem muss man root sein usw. Das gehört
sich nicht.

Ich fand das Interface "GPIB-Kommandos über Ethernet" ganz praktisch als
ich das Fernsteuerprogramm für meinen Agilent 89441A Fourieranalyzer
geschrieben habe.

Gruß, Gerhard, DK4XP

: Bearbeitet durch User
von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Gerhard,

danke für Dein Angebot mit den Files.
Falls ich nicht weiter kommen, würde ich darauf zurückkommen ;-)

Hast Du an den GPIO's noch irgendwelche Buffer dran, oder gehst Du
direkt auf ein Messgerät drauf.

Mir ist gerade erst aufgefallen, das mein ATMega328 nicht so viele
IO's auf der kleinen Arduino-Nano Platine frei hat, wie ich eigentlich
brauche, zumal er den ENC28J60 Shield noch ansteuern muss.

https://www.tweaking4all.com/wp-content/uploads/2014/03/nano-ethernet-shield-deek-robot.jpg

Die SN57160/161 haben jeweils neben den 8 Pins zum Ansteuern noch
zwei zusätzliche Pins TE (talk enable) und PE (pullup enable) als
Control-Pins.

Ich muss mich erst einlesen, ob alle Steuerpins des SN75161 für einen
GPIB erforderlich sind. Zwingend sind wohl DAV,DAC,RFD,ATN, IFC und EOI.

Wenn es nicht bidirektional sein müsste, könnte man einen 74HCT595
als seriell/parallel Wandler nehmen, um sich auf der uC Seite IO's
zu sparen. Bei Verwendung eines PCF8574 wird die Sache wieder etwas
aufwendiger - leider.

vy73
Markus
DL8MBY

von Gerhard H. (ghf)


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Meine Lösung hat nichts mit GPIB-Hardware zu tun. Das ist ein Block auf 
der einen Seite mit Bit-Bang-I/F, auf der anderen Seite Ethernet mit 
SCPI, was ja das bevorzugte Protokoll über GPIB ist. Parallel poll etc 
ist
wohl aussichtslos zu implementieren, aber wer will das heute noch?

Die SN57160/161 waren explizit für GPIB gedacht. Der passende Controller
aus dem Hause TI war der TMS9914A. Sein Datenblatt macht vieles
verständlicher. Evtl. auch von NEC der uPD720 (???), der eine
aufgemotzte Version der Intel-Lösung war.

Wenn sich das hier weiter aufbläht sollte man den Subthread 
möglicherweise
wo anders hin verfrachten.

Gruß, Gerhard

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Gerhard,

danke für den Hinweis auf den TMS9914A.
In dem DB sind einige Sachen dargestellt, die mir
noch nicht ganz klar waren.

Z.B, dass der TE Pin vom 160/161 gleichzeitig
angesprochen wird und somit die Daten D0-D7 aus dem
SN75160 sowie die Steuersignale aus dem SN75161
gleichzeitig auf den GPIBus gelegt werden.

Somit habe ich mir schon einen Pin gespart ;-)

Danke!

Markus

PS.: Bezüglich der Abspaltung der GPIB Thematik
müsste der Mod. den Teil umhängen, falls möglich.

Ich habe dazu den Thread, siehe Link

Beitrag "LAN2GPIB mit Arduino-Nano und LAN Shield"

laufen.

von Tobias P. (hubertus)


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Hallo zusammen

bezüglich GPIB kann ich sagen, dass ich dabei bin eine Library in Python 
zu schreiben. Ich habe klassen für meine verschiedenen Geräte erstellt, 
die man instantiieren kann und über einfache Zugriffsfunktionen kann man 
nahezu sämtliche Funktionen, die ein Gerät zur Verfügung stellt, 
benutzen und Werte abfragen. Da ich beim mitlesen hier im Forum schon 
heraus gefunden habe, dass hochgeladener Code recht oft in der Luft 
zerrissen wird, möchte ich meine Lib hier lieber nicht hoch laden, erst 
wenn sie komplett fertig ist und perfekt ;-)
Bezüglich der Ausgangsports des Prologix-Teils: habe mal mit 4 Devices 
getestet und jeweils 1m GPIB Kabel dazwischen. Das hat prima 
funktioniert, habe keine Probleme feststellen können.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Tobias,

waren bei Deinen Messgeräten auch welche von R&S dabei?

Ich muss für meine, z.Z. ein SMY01 und ein SMG, noch die

IEEE488.2 Befehls-Auflistung suchen/finden.

Bin mir aber nicht sicher ob R&S für alle Geräte ein einheitliches
Format/Dokument hat, oder jedes einzelne Gerät ein gezielte
Beschreibung zum Fernsteuern erfordert.

Solltest Du diesbezüglich Infos haben, so bitte ich diese
hier zu teilen.

Danke!

Markus
DL8MBY

von Tobias P. (hubertus)


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Markus W. schrieb:
> Hallo Tobias,
>
> waren bei Deinen Messgeräten auch welche von R&S dabei?
>
> Ich muss für meine, z.Z. ein SMY01 und ein SMG, noch die
>
> IEEE488.2 Befehls-Auflistung suchen/finden.
>
> Bin mir aber nicht sicher ob R&S für alle Geräte ein einheitliches
> Format/Dokument hat, oder jedes einzelne Gerät ein gezielte
> Beschreibung zum Fernsteuern erfordert.
>
> Solltest Du diesbezüglich Infos haben, so bitte ich diese
> hier zu teilen.
>
> Danke!
>
> Markus
> DL8MBY

Hallo Markus,
ja, allerdings nur ein ZVL. Die Befehle für den SMY und SMG habe ich 
vermutlich, ich kann heute Abend oder übers Wochenende mal danach 
suchen. Die Software für die beiden habe ich aber nicht implementiert. 
Der SMG ist glaube ich ein HF Generator, oder? ich bin mir gerade nicht 
sicher, aber auf so einen habe ich wenn mich nicht alles täuscht 
Zugriff. Könnte dir also bei Interesse die wichtigsten paar Funktionen 
implementieren und den Code hier rein stellen, dann siehst du was du 
noch brauchst und kannst das selber nach bauen.

Grüsse
Tobias

von Soul E. (Gast)


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Markus W. schrieb:

> Ich muss für meine, z.Z. ein SMY01 und ein SMG, noch die
>
> IEEE488.2 Befehls-Auflistung suchen/finden.

Handbücher zu SMG/H und SMY hat KO4BB:
http://www.ko4bb.com/getsimple/index.php?id=manuals&dir=Rohde_Schwarz/Rohde_Schwarz_SMY
http://www.ko4bb.com/getsimple/index.php?id=manuals&dir=Rohde_Schwarz/Rohde_Schwarz_SMH

Natürlich sind die SCPI-Kommandos mit jeder Generation ein kleines 
bisschen anders, so dass HHEMS, RSUS etc jedesmal ein Treiberupdate 
brauchen.

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Tobias,
hallo Soul,

danke für Euren Input.
Dank der Links von Soul, habe ich nun die nötige
Literatur für den GPIB Remotezugriff.

Auf die Python Sourcen komme ich zu sprechen, wenn meine
Hardware steht. Warte immer noch auf die Treiber von Mouser.

Gruß
Markus

von SV-Objektfunk (Gast)


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Probiere doch mal diesen Verstärker aus.
Bringt fast die angegeben Daten !

http://www.ebay.de/itm/322270561831

von Markus W. (dl8mby)


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Danke,

werde mir mal einen ordern!

Markus

von Rudolf R. (rudi48)


Angehängte Dateien:

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Ich habe jetzt eine verbesserte Version (Aufdruck: NWDZ RF_PA V2.0) 
gekauft.
Suchwort bei China Händlern "RF power amplifier 3W"
Bei banggood ist er sogar ab UK schneller lieferbar, für 12 EUR.

Der aktuelle Ruhestrom von circa 500 mA (12 V) war viel zu hoch.
Mit einem parallel Widerstand von 5,6 KOhm (SMD 0805, oder kleiner) zu 
R6
war der Ruhestrom nur noch circa 300 mA, bei vergleichbaren Daten.

Mit dem Vector Network Analyzer nanoVNA konnte ich auch den Frequenzgang 
messen, siehe Anhang.

Mehr Details dazu gibt es auf 
https://www.rudiswiki.de/wiki9/RF-Amplifier-3W-700MHz

73, Rudi DL5FA

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Rudi,

danke für die Info und das Du den Thred wiederbelebt hast ;-)

Habe mir gerade zwei bei dem freundlichen Asiaten für 11€
zum Spielen geordert.

Deine Seite habe ich auch interessiert gelesen.
Danke für die Mühe und die Arbeit.

vy73
Markus

von Markus W. (dl8mby)


Angehängte Dateien:

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Hallo, wen es interessiert,

die Amps aus CN sind angekommen.
PCB-Aufschrift NWDZ_RF_PA_V2.0

Im Anhang die Bilder der beiden zweistufigen Verstärker
und ihre Verstärkung von 0-3GHz.
TG Pegel -20dBm, Input-Att 10dB, Output-Att 20dB/5W
Normierung 0dB-Linie auf 40% des Bildschirms.

Rechter Amp, violette Kurve, linker Amp, gelbe Kurve.
Man sieht, wie unterschiedlich und krumm die Durchlass-
kurven sind. Auf dem zweiten Bild (große Auflösung der
Kamera) sind die unterschiedlichen Drosseln zu erkennen,
die wohl für den schlechten Verstärkungsverlauf verantwortlich
sind.

Möglicherweise kann man mit den In/Out-C's und anderen
Drosseln einen besseren Verlauf erreichen.
Die Versorgung betrug übrigens 12V vom Labor-NT.

vy73
Markus

von Rudolf R. (rudi48)


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Hallo Markus,
Danke für die Messkurve.
Die rote Kurve entspricht noch der Spezifikazion: 35 dB bis 300 MHz.

Wie sieht es denn mit der maximalen Leistung (Sinus) aus?

73, Rudi

von Markus W. (dl8mby)


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Hallo Rudi,

werde ich noch im Verlauf der Woche machen.
Ich bin ja mit -30dBm in den Verstärker rein.
Einen Sweep mit einem Generator von 0-500MHz
kann ich noch liefern. Eventuell auch bis 3GHz
mit einer 20dB-Vorstufe und dem SA-TG.

Hast Du eine Idee, welche Drosseln man nehmen
sollte um einen glatteren Verlauf von 1-700 MHz
zu bekommen

vy73
Markus

von Rudolf R. (rudi48)


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Hallo Markus,
da habe ich leider keine Erfahrung.
73, Rudi

von Jochen F. (jamesy)


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Als Spule eignet sich z. B. ADCH-80 von Mini-Circuits.

von Markus W. (dl8mby)



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Hallo Foristen
und
@Jochen - Danke für den Hinweis zur Drossel  "ADCH-80 von Mini-Circuits"
@Rudi - anbei Spektren für 10/30/100MHz für 25/50/100mVpp am Eingang.

Versorgung 12V und ca. 300mA Strom (Analoges Instrument am R&S NT leider 
nur mit 0,5A Skalenteilen 0-4A)

Ab 50mVpp steigen die Verzerrungen rapide an und über 100mVpp
am Eingang nähert sich die Kurve am Oszilloskop einem Rechteck an.

Bitte berücksichtigen, dass die SA Spektren mit einem 20dB/5W Att.
am SA-Eingang erstellt wurden. Generator war ein SDG6022, der ein
sauberes Ausgangsspektrum liefert.

Vermessen wurde nur ein Amp. ("violette Kurve vom Beitrag 05.06.2020 
19:04")

vy73
Markus

von Silvio K. (exh)


Angehängte Dateien:

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Markus W. schrieb:
> Hallo, wen es interessiert,
>
> die Amps aus CN sind angekommen.

Hallo Markus,
ja es interessiert mich. Ich habe aus so einen Verstärker gekauft und 
meiner ist leider beim ersten Einschalten in der ersten Sekunde kaputt 
gegangen. Er hat bei 12 V ca 1 A gezogen und dann hat irgendwas geraucht 
und geknistert. Ich glaube, die Drossel vom zweite Transistor ist 
durchgebrannt, habe es aber noch nicht verifirziert. Der Ausgang war mit 
einem großen Dämpfungsglied terminiert und am Eingang hing ein 
Signalgenerator ohne Signal. Ich habe den Verstärker noch nicht versucht 
zu reparieren und die Hauptfrage ist (wie auch weiter ohne hier im 
Chat), welche Transistoren/Verstärkerblöcke Verwendung finden.
Laufen deine Verstärker noch? Hast du auch mal geschaut, ob die bei 500 
MHz die 3 Watt bringen?

Viele Grüße
Silvio

von Gerhard H. (ghf)


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3 Watt aus einem SOT-89-Transistor finde ich schon
ziemlich heftig.

Gruß, Gerhard

von Frickel F. (frickelfritze)


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Moin,

Silvio K. schrieb:
> ...welche Transistoren/Verstärkerblöcke Verwendung finden.

Ich konnte bei den China Modulen (2W und 3w) zwei Transistoren 
ausmachen, einmal der RD01MUS1 (K2) und der RD01MUS2B (KB oder K6).

> Laufen deine Verstärker noch? Hast du auch mal geschaut, ob die bei 500
> MHz die 3 Watt bringen?

Gerhard H. schrieb:
> 3 Watt aus einem SOT-89-Transistor finde ich schon
> ziemlich heftig.

500Mhz/3Watt gehen knapp bei 14V mit Wärmeleitpaste, Lüfter... und angst 
das der Fet jeden Moment seinen magischen Rauch entweichen lässt. :D

Ich hab die 3Watt Version mit 8V am laufen (Z-Diode überbrückt), da kann 
auch mal die Last daneben hängen ohne gleich abzufackeln.

Gruß

von Silvio K. (exh)


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Frickel F. schrieb:
> Ich konnte bei den China Modulen (2W und 3w) zwei Transistoren
> ausmachen, einmal der RD01MUS1 (K2) und der RD01MUS2B (KB oder K6).

Mega! Vielen Dank. Dann werde ich mir meinen kaputten Verstärker mal 
genauer angucken..

> 500Mhz/3Watt gehen knapp bei 14V mit Wärmeleitpaste, Lüfter... und angst
> das der Fet jeden Moment seinen magischen Rauch entweichen lässt. :D

Also gepulst könnte das gehen. Ich bin gespannt..

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