Hallo zusammen, vor ein paar Tagen hat sich mein ca. 3 Jahre alter DELL IPS Monitor verabschiedet. Da in diesem Forum so eine große Anzahl an Fachleuten aktiv ist, und mit eurer Hilfe noch keines meiner Probleme ungelöst blieb, möchte ich gerne versuchen in diesem Thread für eine eventuelle Reparatur ein paar hilfreiche Hinweise zu bekommen. Hier zu Beginn erstmal die Daten zum Gerät: Dell U2312HM 23" IPS Monitor POWER BD (Netzteilplatine): L0281-1N INTERFACE BD (Logikplatine): L0144-1 Fehlerbeschreibung: Vor ein paar Tagen hat sich der Bildschirm beim öffnen des Webbrowsers kurz nach dem Hochfahren einfach ausgeschaltet. Ich habe noch das Windows Geräusch, das beim Ausstecken eines Gerätes ertönt, gehört. Der Bildschirm war daraufhin komplett dunkel (keine LEDs) und ließ sich nicht wieder einschalten (auch Stromkabel getrennt, gewartet, wieder versucht...). Da ich mit dem Gerät bisher sehr zufrieden war, wollte ich einen Reparaturversuch starten. Habe den LCD also aufgeschraubt. Die Elektronik besteht aus zwei Platinen, eine Netzteil und eine "Logik"-Platine (siehe Bilder im Anhang). Die Netzteilplatine habe ich so gut ich konnte geprüft. Dazu habe ich im Internet auch einen Schaltplan gefunden (http://s017.radikal.ru/i415/1506/b5/597130dba47c.jpg). Geprüft habe ich alle Dioden, den Gleichrichter, Sicherungen, NTC. Auch der 5V und 24V Spannungsausgang des Netzteils scheint ok zu sein, an den mit 5V beschrifteten Ausgängen des Steckers in der Ecke messe ich ca. 5V. Konnte auch keine Beschädigungen an den ElKos feststellen. Meiner Meinung nach ist das Netzteil in Ordnung. Nicht im Schaltplan aus dem Link enthalten ist der Teil links oben im Bild. Ich vermute dass dieser für die Erzeugung der Spannung für die Hintergrundbeleuchtung dient (Hauptbestandteil davon ist wohl der IC unter dem Kühlkörper, der trägt die Aufschrift OZ9998BDN). Wenn dieser Teil defekt wäre, müsste aber doch trotzdem beim Einschalten des Displays eine LED leuchten? Zum Interface Board habe ich leider keinen Schaltplan gefunden. Oben links befindet sich ein N302 3,3V Wandler, an dessen Ausgang kann ich auch stabile 3,3V messen. Danach folgt ein weiterer Spannungswandler mit der Aufschrift LD1117AG. Dort messe ich mit dem Multimeter eine Pulsierende Spannung, diese ist immer kurz ca. 1,2V, fällt aber im Sekundentakt auf 0,3V. Das war alles was ich bis jetzt versucht habe. Hoffe ich habe euch durch meinen langen Text mit allen notwendigen Infos versorgen. Wäre super, wenn ihr ein paar Ideen hättet, wie ich dem Fehler doch noch auf die Schliche kommen könnte. Messausrüstung (Oszi, Multimeter, Logic Analyzer) und Lötkolben sind vorhanden. Vielen Dank schonmal im Voraus für eure Hilfe, Gruß Philipp
1.Zeigt er ein Einschaltbild?: ja=Hintergrund-LED leuchten noch 2.zeigt er keins: Hintergrund-LEDs sind eine Reihenschaltung wie die Weihnachtbaumbeleuchtung ... viel Spaß
Der Bildschirm zeigt garnichts mehr, ist wie oben im Anfangsthread beschrieben komplett dunkel. Er verhält sich also so, wie wenn der Netzstecker nicht eingesteckt wäre.
Nach Deinem Fehlerbeschrieb kann das Netzteil kaum in Ordnung sein. Grüsse, René
Philipp schrieb: > Da in diesem Forum so eine große Anzahl an Fachleuten > aktiv ist Optimist. Vielleicht im Promillebereich. Der Rest sind nur Besserwisser, die nur mal ein bisschen damit basteln, mehr nicht. oszi40 schrieb: > 1.Zeigt er ein Einschaltbild?: ja=Hintergrund-LED leuchten noch > 2.zeigt er keins: Hintergrund-LEDs sind eine Reihenschaltung wie die > Weihnachtbaumbeleuchtung ... viel Spaß Da würde ich mal versuchen, ob man das Menü des Monitors aufrufen kann. Philipp schrieb: > Dort messe ich mit dem Multimeter eine > Pulsierende Spannung, diese ist immer kurz ca. 1,2V, fällt aber im > Sekundentakt auf 0,3V. Dann wird da wohl die Macke sein. Sind auf dem Logikboard weitere Elkos in dem Stromkreis? Könnte sein, das sich da einer verabschiedet hat, aber das kann man nicht so leicht erkennen. Die muss man ermitteln, auslöten und messen. Ob sich das allerdings lohnt, bezweifle ich. Da sollte man dann andere, die da verbaut sind, auch gleich tauschen.
Siehst du oben rechts im Bild den Stecker mit den vielen Kontakten? Einige davon sind mit der Beschriftung "5V" auf der Platine versehen. Diese Spannung messe ich auch an jedem dieser Pins. Oder hast du vielleicht eine Idee, was ich an der NT Platine noch prüfen kann?
Habe die beiden Elkos, die sich auf dem Logikboard direkt unter dem rechten der beiden Spannungsregler befinden, ausgelötet. Der linke davon soll die 3,3V, der Rechte die Ausgangsspannung vom rechten Spannungsregler stabilisieren. Beide sollen 100µF haben, bei dem einen messe ich 97µF, beim anderen 102µF. Das wird wohl auch nicht das Problem sein.
Philipp schrieb: > Danach folgt ein weiterer Spannungswandler mit > der Aufschrift LD1117AG. Dort messe ich mit dem Multimeter eine > Pulsierende Spannung, diese ist immer kurz ca. 1,2V, fällt aber im > Sekundentakt auf 0,3V. Hier irgendwo muss der Fehler sein.
Philipp schrieb: > Beide sollen 100µF haben, bei dem einen messe ich 97µF, beim anderen > 102µF. Das wird wohl auch nicht das Problem sein. Das ist noch innerhalb der Bauteiltoleranz. Kann übrigens auch ne Macke des Spannungsreglers sein, oder ein weiterer Elko dieses Stromkreises. Da gibts ja so einige Kandidaten. Deren Spannung würde ich mal messen.
Philipp schrieb: > Zum Interface Board habe ich leider keinen Schaltplan gefunden. Oben > links befindet sich ein N302 3,3V Wandler, an dessen Ausgang kann ich > auch stabile 3,3V messen. Danach folgt ein weiterer Spannungswandler mit > der Aufschrift LD1117AG. Dort messe ich mit dem Multimeter eine > Pulsierende Spannung, diese ist immer kurz ca. 1,2V, fällt aber im > Sekundentakt auf 0,3V. Klingt nach Überlast oder Kurzschluss.
Philipp schrieb: > Danach folgt ein weiterer Spannungswandler mit > der Aufschrift LD1117AG Die Bezeichnung ist noch nicht ganz komplett, es ist ein 1A Typ und halogenfrei (und von der Weltfirma Unisonic Tech., wenn ich das Logo als UTC richtig entziffere), aber es ist noch nicht klar, ob es ein Festspannungsregler oder der justierbare Typ ist. Notier dir mal die ganze Bezeichnung und google sie. Dann ist auch die Anschlussbelegung klar, davon gibt es mehrere. Der Platine nach sollte es ein Festspannungstyp sein, aber ganz klar ist das nicht. Wieviel misst du am Eingang dieses Reglers? Sind das die 3,3V? Ich vermute, das er die Kernspannung für den Scalerchip machen soll, evtl. 1,5V oder so. Wenn er Wärme entwickelt, ist das zumindest ein Zeichen. Wenn nicht, könnte er selber eine Macke haben.
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Erstmal danke an alle für eure Tips! An einen Kurzschluss im Zweig nach dem zweiten Regler habe ich auch schon gedacht. Könnte ich an diesen Zweig vielleicht mal mit einem Labornetzteil die Sollspannung von 1,2V anlegen und schauen was passiert? Vielleicht kann ich dann ja auch einen evtl. zu hohen Strom feststellen. Der Regler IST von UTC. Hier mal die komplette Aufschrift des Chips: UTC LD1117AG 12A010GTG Die 12 gibt also laut Datenblatt an, dass es sich um einen 1,2V Festspannungstyp handelt. Das passt auch zu der kurz messbaren Spannung von ca. 1,2V. Eingangsspannung ist 3,3V, die mit dem Multimeter gemessen stabil sind. Das Bauteil bleibt aber im Betrieb völlig kalt, es gibt keine spürbare Erwärmung.
@Philipp Hast du das Netzteil mal unter Last getestet, sprich ein paar Hochstromwiderstände dran und Leistung verbraten ? Das die Spannungen im Leerlauf anliegen bedeutet nicht, dass automatisch das Netzteil ok ist. Bei den paar Spannungen könntest du auch versuchen den Monitor über Labornetzgeräte mit den nötigen Spannungen zu versorgen
TestX schrieb: > Bei den paar Spannungen könntest du auch versuchen den Monitor über > Labornetzgeräte mit den nötigen Spannungen zu versorgen Aber mit größter Vorsicht. Liegt doch ein Kurzschluß vor, brennt man sich mit einem Labornetzteil mitunter ne komplette Leiterbahn weg, wenn man die Nennstromaufnahme dieses Stromkreises nicht kennt. Schon mal die Pads von dem Spannungsregler nach gelötet?
@TestX:W Unter "selbstgebauter" Last habe ich das Netzteil noch nicht getestet. Stattdessen habe ich daran gemessen während die Interface Platine angeschlossen war. Das Pulsieren der Spannung, wie ich es beim Festspannungsregler auf der Logikplatine beobachten konnte, gab es am Netzteil nicht. Da ich auch nicht weiß, mit welchen Strömen ich das NT belasten kann, ist ein Test mit Lastwiderständen schwierig. Welche Widerstandswerte könnte ich denn zum Testen nehmen? Ich werde die 5V Rails mal mit dem Oszi beobachten während das Interface Board angeschlossen ist, damit kann ich dann genau sehen ob die 5V stabil bleiben. @ Cyborg: Würde bei der externe Versorgung auf jeden Fall eine Strombegrenzung einstellen. Meine Sorge ist eher, ob ich den Regler nicht kaputt mache, wenn ich ihn "rückwärts" mit Spannung versorge. Geht das in Ordnung?
ich würde die Last vom 1117 trennen und schauen ob er dann stabil ist.
Habe den LD1117 jetzt mal so eingelötet, dass der Ausgang frei in der Luft hängt. Nehme ich das Ganze so in Betrieb, messe ich am Ausgang stabile 1,2V. Habe den nun offenen 1,2V Kreis ohmisch durchgemessen, ich messe mit dem Multimeter einen Widerstand von ca. 370 Ohm. Es dürfte eigentlich nur ein Strom von 3,2 mA fließen, das müsste der Spannungsregler laut Datenblatt locker packen? Als nächstes habe ich den 1,2V Kreis mit einem Labornetzteil manuell mit ca. 1,2V versorgt. Siehe da, die Status LED beginnt zu blinken. Dabei habe ich den Strom genau beobachtet, dieser steigt im 2 Sekunden Takt auf 60mA, dabei geht das NT aber in die eingestellte Strombegrenzung. Habe mich nicht getraut, mehr Strom einzustellen. Wie hoch kann ich das denn einstellen, ohne die Leiterbahn zu grillen? Vielleicht ist dieser hohe Peak ja normal?
Huraaaa, der Bildschirm lebt!!!! Wollte mir gerade die Spannungen am Oszi anschauen. Dazu habe ich den Ausgang des LD1117 mit einem Drähtchen provisorisch wieder mit dem 1,2V Kreis auf der Platine verbunden. Beim Einstecken der Stromversorgung hat das Ding doch tatsächlich wieder funktioniert. Warum weiß ich nicht. Hoffe das es so bleibt! Vielleicht hat das Erhitzen beim Auslöten den Spannungsregler wieder repariert??? Unglaublich! Erstmal vielen Dank an Alle für eure Hilfe! Werde mich wieder melden wenn es doch nicht gehalten hat.
Philipp schrieb: > Erstmal vielen Dank an Alle für eure Hilfe! Werde mich wieder melden > wenn es doch nicht gehalten hat. Kannst dir ja mal längerfristig so einen Regler bestellen. Bleibt ein wenig merkwürdig, denn ein 'CMOS Latchup', denn manche hier von früher kennen, sollte eigentlich nach einem Powerdown verschwunden sein. Vllt. Matthias S. schrieb: > könnte er selber eine Macke haben. Aber schön, das es erstmal wieder geht.
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So, wie versprochen gebe ich nochmal kurz Rückmeldung. Der Monitor hat nach der vermeintlichen Reparatur nur ca. 3 Betriebsstunden funktioniert. Danach ist er im Betrieb einfach wieder ausgegangen. Habe mir daraufhin den LD1117 bei völkner bestellt. Seit dem Austausch funktioniert der Bildschirm nun schon mehrere Tage lang, daher denke ich, dass diese Maßnahme das Problem endgültig behoben hat. Danke nochmal für eure Hilfe und Unterstützung!
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