Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Niederdruck-Natriumdampflampe mit DC betreiben?


von Alexander (Gast)


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Hallo Leute,

kann man eine Niederdruck-Natriumdampflampe (testweise/dauerhaft)mit 
einer Gleichspannung betreiben(zur Verfügung stehen 85-220V/ 15W)?
Falls wirklich nur AC geht, kann ich alternativ ein CCFL-Netzteil 
verwenden(je nach Eingangsspannung ca. 500V-2kV?)?

Wie sieht es eigentlich andererseits mit den 
Hochdruck-Natriumdampflampen aus - ist dort AC oder DC zur Zündung 
erforderlich? Kann  mir jemand einmal die ungefähren Zünd -und 
Brennspannungen der beiden Lampentypen nennen?

Viele Grüße und Danke schonmal für Eure Hilfe :)
Alex

von Ernst O. (ernstj)


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Nanu, ist Google kaputt?

von Homo Habilis (Gast)


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Da sowohl Verwendung als auch Betriebsparameter von Natriumdampf- 
Nieder- und Hochdrucklampen völlig unterschiedlich sind - wie kommst Du 
darauf, das "in einen Topf" zu werfen? ^^

Freilich kann man - extrem kurzzeitig sogar völlig ohne merkliche Folgen 
- Entladungslampen auch mit DC betreiben. Dem Entladungsbogen ist das 
"egal". (Manche Typen werden sogar absichtlich so betrieben.)

Aber eigentlich gibt es fast für jeden Lampentyp ein eigenes, 
ausschließlich "passendes", Vorschaltgerät. (Leicht übertrieben, aber 
erfolgreich austauschen lassen sich halt nur sehr, sehr wenige.) Und 
eine "eigene" Zündeinrichtung.

Da Du keine exakten, einzelnen Typen nennst (was Du wohl getan hättest, 
wenn Du einen Typ Nieder- und einen Typ Hochdruck- Lampe auf dem Tisch 
liegen hättest):

Informier Dich doch mal (ja, mit Google... ^^) über die "Bedürfnisse" 
der einzelnen Lampentypen - durchaus komplexe Thematik.

von Alexander (Gast)


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Konkret geht es um eine Osram BY22d /55W Niederdruck-Natriumdampflampe.
Ihr habt Recht, ich habe sie noch nicht hier - kann also erst in ein 
paar Tagen testen.
http://www.lamptech.co.uk/Spec%20Sheets/D%20SLP%20Osram%20SOX55%20Hamilton.htm
Brennspannung ist wohl 109V.

Ist der DC-Betrieb irgendwie schädlich? Könntemir auch vorstellen, dass 
das Teil dann evtl. ungleichmäßig leuchtet?
AC Spannung vom CCFL-Inverter habe ich so 500-800V, habs grade nochmal 
nachgemessen.

von Harald W. (wilhelms)


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Alexander schrieb:

> Ist der DC-Betrieb irgendwie schädlich?

Nun, die  Elektroden der nicht dafür geeigneten werden ungleichmäßig
abbrennen. Das Gasentladungslampen nicht  mit einer konstanten
Spannung sondern mit einem konstanten Strom betrieben werden,  ist
Dir hoffentlich klar.

von Manfred (Gast)


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Alexander schrieb:
> zur Verfügung stehen 85-220V/ 15W

Alexander schrieb:
> Konkret geht es um eine Osram BY22d /55W Niederdruck-Natriumdampflampe.

Das macht sicherlich Sinn, mit 15 Watt Versorgung ...

von Homo Habilis (Gast)


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Harald W. schrieb:
> die  Elektroden ... werden ungleichmäßig abbrennen

So ist es. Es gibt für DC-Betrieb Typen, die asymmetrisch aufgebaut 
sind. Aber auch/ sogar deren Lebensdauer ist stark begrenzt. DC an 
einer "AC"-Lampe ist - wie doch von Dir angedeutet - etwas für 
Testzwecke, man kann so z.B. die Lampe auf absolute Funktion überprüfen. 
Mehr besser nicht.

Manfred schrieb:
> 55W Niederdruck-Natriumdampflampe.
> ... mit 15 Watt Versorgung

...ist natürlich Quark.

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Du kannst die NA-Lampe schon mit Gleichspannung bzw. Gleichstrom 
betreiben.

Es wird folgendes passieren:

(1) die Elektrode, die am negativen Pol der Versorgungsspannung 
angeschlossen ist, wird bald durch Überhitzung sterben. Grund hierfür 
ist, dass der Wickel aus Wolfram permanent mit Elektronen bombardiert 
wird und diese Energie in Wärme umsetzt. Bei Wechselstrom ergibt sich 
eine mittlere Erwärmung, und dieses außerdem an beiden Elektroden.

(2) durch den gleichförmigen Elektronenfluß werden Natriumionen in eine 
Richtung befördert, während Argon/Neon-Ionen in die entgegengesetzte 
Richtung wandern. Deine Lampe wird auf der einen Seite blau und auf der 
anderen Seite gelb leuchten.

(3) die Belastbarkeit der Lampe sinkt. Eine 55-Watt Natriumdampflampe 
kann dann nur noch etwa 35 Watt maximal, bei halbem Strom, dafür etwas 
höherer Brennspannung. Die eine Elektrode wird dank thermischer 
Überlastung das Keramikrohr schwärzen, während die andere Seite der 
Lampe fast sauber bleibt.

(4) nach langer Brenndauer kann - durch ungleiche Verteilung des 
Natriums - eine Zündung beungünstigt werden. Das ist bei neuen Lampen 
weniger auffällig, bei älteren jedoch wirst du es merken.

(5) wenn du eine Entladungslampe mit zu geringem Strom betreibst, wird 
sie (besonders bei Gleichstrom) auf einer Seite heiß genug, damit das 
Natrium gasförmig bleibt. Auf der anderen Seite jedoch ist die Lampe 
kälter, wodurch hinter der Elektrode das Natrium kondensiert und nicht 
mehr für die Entladung zur Verfügung steht. Diesen Effekt kann man sehr 
schön bei großen Metalldampflampen beobachten (hier eben mit dem 
Metalldampf).

(6) durch das thermische Ungleichgewicht kann die Entladungsröhre 
bersten, denn auch bei den NAV oder SOX hast du einen Betriebsdruck von 
einigen bar. Deshalb: bitte nur mit Schutzbrille!

Gruß Stefan

von Harald W. (wilhelms)


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Sunny J. D. schrieb:

> eine Zündung beungünstigt werden.

Tolles Wort. :-)

von Alexander (Gast)


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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Um meine Frage ein bisschen klarer einzugrenzen:
ich will an 12V DC meine 55W LPS SOX-Lampe betreiben.
Beim Googeln bin ich auf die Möglichkeit gestoßen, mit sog. 
"Flouro-Invertern" (nehme mal an, damit sind CCFL Inverter gemeint?) die 
Lampe
zu betreiben.
Das Datenblatt hier
https://www.platt.com/CutSheets/Philips/PhilipsSOX.pdf
sagt mir ja, dass ich 140%(152V)der Brennspannung (109V) brauche, um die 
Lampe zu zünden, ist das richtig?
Bei Ebay gibt es 150W DC-AC Inverter-Platinen, wahrscheinlich mit 
verschiedenen Trafo-Abgriffen, jeweils in festen Schritten von 110-220V 
(.
Da könnte man zum Zünden den 175V-Abgriff nehmen und dann nach 7Min. auf 
110V umschalten?

Nochmal eine Verständnisfrage: stellt sich die Brennspannung und der 
Brennstrom von selbst ein bzw. wie schütze ich die Lampe vor Zerstörung, 
wenn der Inverter 150W liefern kann?

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Harald W. schrieb:
> Tolles Wort. :-)

Danke :D


@Alexander:
Schau mal hier: http://www.christiankoch.de/archiv/sox-12v/


>dass ich 140%(152V)der Brennspannung (109V) brauche, um die Lampe zu zünden, ist 
das richtig?

Nein. Die Lampe braucht im kalten Zustand eine sehr hohe Spannung (ca. 
900V), im mittleren Temperaturbereich eine etwas niedrigere Spannung 
(ca. 300V), und im heißen Zustand eine Spannung über 600V.

>wie schütze ich die Lampe vor Zerstörung [...]

Indem du der Lampe den richtigen Strom gibst.
Entladungslampen haben einen negativ differenziellen Widerstand, da 
kannst du nicht mit der Spannung spielen um den Strom konstant zu 
halten. Die Lampe zieht sich alles, was sie bekommen kann. Du musst den 
Strom begrenzen. Und das geht nur mit einer (konventionellen) Drossel 
oder einer Konstantstromquelle wie in dem Link oben.

CCFL-Inverter haben viel zu wenig Leistung. Die Leerlaufspannung ist da 
zwar über 800V aber der Strom ist sehr gering. Und wenn eine kalte 
SOX-Lampe die Spannung auf 50V zusammenbrechen lässt, sagt dein Inverter 
bye-bye.


Eine SOX-E richtig zu zünden ist eine Qual, wenn man es selber machen 
will. Die Zündspannung deines Vorschaltgeräts muss recht hoch sein, es 
muss aber trotzdem ein paar hundert mA zur Verfügung stellen. Die 
Bienenkorbwendeln brauchen einen gewissen Kathodenfall, damit sie 
ordentlich warm werden und genügend Elektronen zur Verfügung stellen. 
Dafür braucht es Leistung.

Warum möchtest du diese Lampe denn an 12V betreiben?

von 1N 4. (1n4148)


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> Eine SOX-E richtig zu zünden ist eine Qual, wenn man es selber machen
> will.

Am schönsten sieht eine SOX aus, wenn man sie soweit eindimmt, dass 
hauptsächlich die Entladung vom Neon zu sehen ist, aber ein Teil des 
Natriums ihr einen schönen gelben Rand verleiht. Schöne Deko.

Kennt jemand noch die alten Röhren, beidseitiger Sockel wie ne 
Leuchtstoffröhre und geschlängelter Entladungsröhre? Hatten wohl 
Quecksilber statt Neon drin, leuchteten jedenfalls erstmal bläulich bis 
das Natrium verdampfte. Anschaltung über 3 parallele Drosseln mit 
Starter, wie bei ner Leuchtstofflampe. Nur eben größer.

von S. D. (der_nachtfuchs)


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1N 4. schrieb:
> Am schönsten sieht eine SOX aus, wenn man sie soweit eindimmt, dass
> hauptsächlich die Entladung vom Neon zu sehen ist, aber ein Teil des
> Natriums ihr einen schönen gelben Rand verleiht. Schöne Deko.

Sowas steht bei mir in der Vitrine :D mit Gleichspannung und Kaskade für 
die Zündspannung. 3200V im Leerlauf, danach bis 1,8A von ner alten 
150W-Drossel. Die Brennspannung sinkt aber weit unter 100V ab, daher 
wird die Lampe nicht so warm und nicht so hell. Dann entsteht der von 
dir beschriebene Effekt. Sehr schön anzusehen!

> leuchteten jedenfalls erstmal bläulich

Argon. Fahles blau. Das kann man auch in seltenen Fällen bei 
Leuchtstofflampen sehen, wenn diese blau-grau leuchten, weil sie bei der 
Fertigung kein Quecksilber bekommen haben.... eine Lampe mit NA und HG 
ist mir nicht bekannt.

Wenn du (genau wie ich) so ein Fan von Lampen bist, schau doch mal bei 
Stefan's Lichtparade vorbei: 
http://stewave.lighting/niederdrucklampen-1.html

von Hp M. (nachtmix)


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Sunny J. D. schrieb:
> 1) die Elektrode, die am negativen Pol der Versorgungsspannung
> angeschlossen ist, wird bald durch Überhitzung sterben. Grund hierfür
> ist, dass der Wickel aus Wolfram permanent mit Elektronen bombardiert
> wird und diese Energie in Wärme umsetzt.

Du meinst wohl den positiven Pol der Versorgungssspannung, oder seit 
wann werden Elektronen vom negativen Pol angezogen?

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Hp M. schrieb:
> Du meinst wohl den positiven Pol der Versorgungssspannung

Äh ja genau :D

Beitrag "Re: Konstantstromquelle 150 A"

von Alexander (Gast)


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Könnte es evtl. mit sowas hier funktionieren? 
http://www.ebay.com/itm/MXA051-FLUORESCENT-LAMP-DRIVER-12V-10-40W-ASSEMBLED-CIRCUIT-/320942631646?hash=item4ab9abeade:m:m0TnNxzHVTqGNXHrFdEz6Rg

Sieht ja der 1. Version von Chrisian-Kochs Vorschaltgerät ähnlich, oder?
Geplant ist eine mobile Beleuchtung mit Bleigel-Akku für Camping zB. - 
und ja, ich bin auch ein NA-Lampen-Fan :)

von Alexander (Gast)


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Habe eben den CCFL-Inverter getestet. An 24V DC und an einer sehr 
langen, 60cm Mini-Neonröhre (wie CCFL bloss mit Neon-Füllung) habe ich 
600V/20mA also 12W gemessen. Die Neonröhre hat dann ein 
"perlig-pulsierendes" Leuchten. Genau dieses komische Leuchten zeigt 
auch die Osama SOX. Unten an den Wendeln leuchtet es orange/neonfarben 
und der Rest wie bei einer Argon-Entladung. Kann man es mal wagen, das 
Ganze länger als 2 Minuten zu testen?

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Alexander schrieb:
> länger als 2 Minuten

Probiers aus. So ein CCFL-Inverter kostet nicht viel, falls er kaputt 
geht.

von Alexander (Gast)


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Ok. Nach 9 Min hat ein Widerstand auf dem Inverter-Board geglüht. Lampe 
blieb unverändert, doch meine ich, dass sich an einer Stelle Natrium als 
glänzender Klecks niedergeschlagen hat (am U-Bogen). Also muss ein 
stärkerer Inverter her. Meinst du das Ebay Teil geht?

von Homo Habilis (Gast)


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Alexander schrieb:
> Sieht ja der 1. Version von Chrisian-Kochs Vorschaltgerät ähnlich, oder?

Davon auf die Eignung schließen zu wollen, kann nicht funktionieren.

Alexander schrieb:
> Habe eben den CCFL-Inverter getestet. An 24V DC

Du hast also doch 24VDC zur Verfügung beim Campen?

Alexander schrieb:
> Geplant ist eine mobile Beleuchtung mit Bleigel-Akku für Camping zB.

Also soll die Lampe doch aber richtig leuchten - so verstehe ich das 
zumindest jetzt.

Sunny J. D. schrieb:
> Probiers aus. CCFL-Inverter kostet nicht viel, falls kaputt.

Wollte ich gerade als nicht zielführend "abtun", als ich las:

Alexander schrieb:
> Ok. Nach 9 Min hat ein Widerstand auf dem Inverter-Board geglüht. Lampe
> blieb unverändert, doch meine ich, dass sich an einer Stelle Natrium als
> glänzender Klecks niedergeschlagen hat (am U-Bogen). Also muss ein
> stärkerer Inverter her. Meinst du das Ebay Teil geht?

Ich sage: Nein. Und frage jetzt nochmals deutlichst:

Herumprobieren, Dekozwecke und "Effekte" - oder richtiger Betrieb zwecks 
Erzeugung von nutzbarem Licht?

von Homo Habilis (Gast)


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Und: Welcher Höhe ist die nutzbare DC?

von Alexander (Gast)


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Nutzbare Gleichspannung beträgt 12V aus einem Bleigel-Akku. Die 24V 
waren nur zum Testen mit dem Inverter, der dann wie gesagt 600V/20mA AC 
lieferte. Das scheint aber noch nicht zu reichen. Interessieren würde 
mich auch - wann setzt eigentlich die pinke Entladun ein (Argon?)? Vor 
oder nach der Neon-Entladung?

von Alexander (Gast)


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Alexander schrieb:
> Nach 9 Min hat ein Widerstand auf dem Inverter-Board geglüht.

Muss mich korrigieren: die Glas-Schmelzsicherung glühte ?

von Alexander (Gast)


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Habe mehrere Inverter hier, wenn man diese parallel schalten könnte, 
hätte ich 24W ? Google kann mir dazu aber nichts sagen. Die Polung ist 
der SOX Lampe doch egal, oder?

von S. D. (der_nachtfuchs)


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Alexander schrieb:
> wenn man diese parallel schalten könnte

Geht leider nicht. Diese Inverter (Royer) erzeugen eine hochfrequente 
Wechselspannung. Die Frequenz ist aber nicht bei allen gleich. Daher 
kannst du sie nicht parallelschalten.


Wenn du brauchbares Licht aus ner 12V-Batterie willst, kannst du 
vielleicht noch einen Inverter für Leuchtstofflampen ausprobieren:

http://www.corvintaurus.de/werkstatt2_inverter_leuchtstoff.php


Lies dir auch den folgenden Thread mal durch, da steht viel drin, was du 
auch auf SOX-Lampen anwenden kannst:

Beitrag "Wozu der Mehraufwand bei 12V-DC Leuchtstoffröhren-Inverter?"

von Alexander (Gast)


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Kennt sich hier jemand mit Royer-Invertern aus bzw. gibt's Möglichkeiten 
meinen CCFL Inverter auf mehr Leistung zu optimieren? Größere 
Transistoren zB.? Evtl. reicht ja schon ein bisschen mehr Power aus, um 
die Lampe mal kurz leuchten zu sehen.

von Alexander (Gast)



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Habe ein bisschen mit größeren Transistoren/ Spulen und zusätzlichen 
HV-Kondensatoren in Parallelschaltung gebastelt. So konnte ich immerhin 
zusätzlich zur Argon-Entladung ein ins rot-orange gehendes Leuchten an 
einer Seite der Lampe sehen. Aber immernoch nicht genug Power :)
Irgendwann "zündete" das Ganze (an Schaltnetzteil betrieben) nur noch 
sekundenweise - sehr seltsamer Effekt. An einem(zu schwachen) Trafo 
jedoch schwingt meine Schaltung dauerhaft an.


Habe hier noch eine interessante Schaltung gefunden:
http://www.instructables.com/id/Simple-12v-compact-fluorescent-tube-ballastinvert/
In den Kommentaren erwähnt jemand eine verbesserte Schaltung, so wie ich 
es verstanden habe mit nur einem Ferritkern.
Kann mir jemand einmal detailliert erklären, für was die einzelnen 
Wicklungen da sind (Heizer für die Heizwicklung entfällt ja für meinen 
Fall = 12-15V über Q3?)  - und wie ich das Ganze auf den Ferritkern 
wickle?
Insbesondere die "Anzapfung" bei L4 verstehe ich nicht.
Und für was steht die (nicht verbundene?) GND-Verbindung unterhalb der 
Lampe?

Da ich noch nie einen Royer-Converter gewickelt habe, muss ich erstmal 
die Grundlagen verstehen. Kann mir hierzu jemand evtl. mal eine 
erklärende Zeichnung, welche Wicklung sich wo auf dem Kern befinden muss 
zeichnen?

von Homo Habilis (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> (Ich) frage jetzt nochmals deutlichst:
>
> Herumprobieren, Dekozwecke und "Effekte" - oder richtiger Betrieb zwecks
> Erzeugung von nutzbarem Licht?

?

Und den link von @nachtfuchs scheinst Du auch nicht registriert zu haben 
- der hülfe in jeder Beziehung weiter.

http://www.christiankoch.de/archiv/sox-12v/

Sag mal, liest Du die Antworten überhaupt? (Gründlich. Und wenn man was 
nicht versteht, sich darum mittels Nachdenken und Recherche bemühen, 
notfalls um Erklärung bitten.)

Denn Dein Herumirren (auf Abwegen (!)) macht nicht den Eindruck.

von Alexander (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Denn Dein Herumirren (auf Abwegen (!)) macht nicht den Eindruck.

Naja, ich habe bisher alle Antworten sehr aufmerksam gelesen. Der 
Ebay-40W  Inverter ist bestellt. Mein "Herumirren auf Abwegen" ist nur 
der Tatsache geschuldet, dass ich nur wenig in der Bastelkiste hab, und 
die Lampe so evtl. mit vorhandenen Mitteln mal schnell zum Leuchten 
bekommen könnte. Gerade baue ich diese Schaltung auf, jedoch mit 
Ferritkern statt Stab: 
http://electronics-diy.com/12v-fluorescent-light-inverter.php

von Werner H. (werner45)


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In industriell gefertigten Polarimtern (Chemielabor) werden serienmäßig 
Natriumlampen verwendet. Die üblichen Spektrallampen arbeiten mit einer 
Drossel für die Strombegrenzung auf 0,9 - 1 A bei 230V. Bei visueller 
Auswertung stört das 100-Hz-Flimmern nicht, weil unsichtbar.

Für automatisch arbeitende Polarimeter (mit Fotozelle oder Multiplier) 
wurden die Lampen mit Gleichstrom betrieben. Es gab spezielle (teurere) 
Spektrallampen für Gleichstrom, bei denen eine Elektrode vergrößert war.
Auch die preiswerteren Natriumlampen für Wechselstrom kann man mit 
Gleichstrom betreiben, wenn man sie gelegentlich umpolt. Nach der 
Drossel war ein Brückengleichrichter und ein L-C-Filter. Die Umpolung 
erfolgte mit einem Stromstoß-Relais, das die Polarität bei jedem 
Einschalten des Gerätes wechselte. Die Lebensdauer der Lampen hatte 
dadurch nicht gelitten.

Gruß   -   Werner

von Alexander (Gast)


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Nochmal an die Ring/Ferritkern-Trafo Experten:

Ich habe auf einem kleinen Ferritkern (ca. 2cm Durchmesser)
primär 58W und sekundär 405W angebracht - 0,3mm Lackdraht.
ergibt Primär: 0,33Ohm Sekundär: 2,83Ohm
Angefangen mit 58W verteilt auf den Ring, Isolation mit Tesa und dann 
sekundär jeweils ca. 100W (mehr passte nicht auf den Ring).
Um auf die 405W zu kommen habe ich jeweils am Ende von links nach rechts 
weitergemacht, somit dann 4 Schichten a 100W übereinander geschichtet.
(Gleicher Wickelsinn)

Geht das so überhaupt?

An einem 24V 1,5VA Trafo angeschlossen, kommen nur 0,5V AC raus :(

von Alexander (Gast)


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Ach, natürlich. Die Spannung am 24-Trafo bricht zusammen, da das ja fast 
"Kurzschluss" darstellt.
Ist meine Wickelweise so wie geschildert ok? Die Sek.-Spule mehrlagig 
und ohne beim Wickeln der Lagen am "Ende" wieder "umzudrehen ", sprich 
über 360° hinweg immer im Kreis - müsste doch gehen?

Dann habe ich leider die 13W Feedback-Spule vergessen, kann ich die nun 
auch oben auf die HV-Sek.-Spule machen? Oder stimmt dann das Verhältnis 
nicht mehr?

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Bei den Spulen kommt es nur auf die Anzahl der Windungen drauf an - das 
'Mehr' an Drahtlänge kürzt sich mit dem 'Abstand zum Kern' komplett aus 
der Rechnung.
Zumindest damals in der Schule :)
Ob sich die Lage der einzelnen Spulen zueinander im Signalverlauf 
bemerkbar machen (können) ist mir nicht bekannt.

Wenn Du bifilar wickelst, heben sich diese Windungen auf, es verbleibt 
der ohmsche Widerstand.

MfG

von Homo Habilis (Gast)


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Nochmal:

Stimmt die Geschichte mit der Camping-Leuchte an 12VDC? (Und ist Dir 
wenigstens bewußt, was das Wort "monochromatisch" bedeutet?)

Oder willst Du nur "spielen"? (Und gar nicht wissen, wie "das richtig 
(oder überhaupt) geht"?)

Ich sehe, ein paar Antworten müssen für einen Unwissenden verwirrend 
sein.

Einmal sagt sunny, für eine Zündung bis zu 900V (ich sage, für eine 
sichere Zündung unter allen Bedingungen - worauf es bei einer 
"Nutz-Lichtquelle" ankommt - gerne mehr).

Ein andermal meint er doch tatsächlich, Du "sollst doch den LSL-Inverter 
probieren" (was aber kaum Erfolgschancen hat).

Aber DU gibst ja auch gar keine endgültige Auskunft, worum es Dir geht.

Sondern bestellst lieber völlig unsinnige Geräte, statt ein passendes 
Gerät zu planen und zu bauen (da müßte man halt Teile einkaufen).

Und wickelst an einem winzigen Ringkernchen rum, das höchstens zur 
Erzeugung von Steuersignalen taugt.

von Alexander (Gast)


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Homo Habilis schrieb:
> Aber DU gibst ja auch gar keine endgültige Auskunft, worum es Dir geht.
>
> Sondern bestellst lieber völlig unsinnige Geräte, statt ein passendes
> Gerät zu planen und zu bauen (da müßte man halt Teile einkaufen).
>
> Und wickelst an einem winzigen Ringkernchen rum, das höchstens zur
> Erzeugung von Steuersignalen taugt.

Habe doch schon alles gesagt.
Das Ganze wird eine 12V Camping-Lampe an einem Bleigel-Akku.

Die Lampe läuft mittlerweile an dem "winzigen Ringkernchen" :)
Hatte keinen TOP3055 da, also hab ich einen BD243C genommen.
Statt dem BC338 einen BC548A.
Ich hätts ja echt nicht gedacht, aber einen Moment nicht hingeschaut, 
und schon trat da ein gelb/orange aus dem rosa Leuchten hervor.
Sieht einfach klasse aus!

Nach 5Min tat sich unten an einer Wendel etwas, ein orangenes Leuchten 
setzte sich vom Rosa-Leuchten ab, sehr schön zu sehen beim erneuten Aus 
und Wieder-Einschalten. Trotz der fehlenden Isolationslagen (verdammt!) 
und trotz nur 405 Windungen zündete die Lampe an einer Ecke, in der Nähe 
des Bogens nach 15-20M. Die Temperatur am Glaskolben ging ständig hoch, 
bis sich bei ca. 30° was tat. Mein Netzteil liefert eigentlich nur 1A, 
doch die Schaltung zieht 1,35A bei 12V. Hab noch ein 5A Meanwell, mal 
schauen ob ich das mal teste. Spule und Kühlkörper liegen bei max. 
45-50°, die Temperatur ging nach dem Verdampfen des Natriums eher sogar 
runter. Unten an der Wendel meine ich regelrecht den Dampf sehen zu 
können.


Meint ihr mein nicht HV-Lagen-isolierter Ringkern-Trafo hält das lange 
aus? Es spricht ja schon für den (recycleten) Lackdraht. Zündspannung 
dürfte ja schon bei 500/600V liegen, die Brennspannung bei 109V, habe 
die tasälich anliegende Spannung aber noch nicht gemessen.

von Alexander (Gast)


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Brennspannung ist nach über 1h 98V :)

von Werner H. (werner45)


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Da hast Du aber eine Natriumfunzel!

Eine Natriumlampe, auch die kleinere Spektrallampe, brennt nach ein paar 
Minuten so blendend hell, daß man nicht mehr hinschauen kann.

Schau Dir mal die Nenndaten Deiner Lampe an, gibts bei Osram.

nix für Ungut   -   Werner

von Wolfi28 (Gast)


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Ziemlich interessanter Thread - wenn auch schon 3 Jahre alt.
Eins meiner Lieblingsfachgebiete, früher habe ich solche Niedervolt-EVGs 
für Natriumdampflampen 18 und 35W ab 12/24 V DC sogar beruflich 
entwickelt.
Ist aber inzwischen gut 30 Jahre her. Die wurden damals gebraucht für 
die
ersten solar beleuchteten Bushaltestellen, da wo kein Netzanschluß 
vorhanden war.

Bei Natriumdampf-Niederdrucklampen (Na, SOX) bestand die Herausforderung 
dabei hauptsächlich in der extremen Diskrepanz zwischen der (im Betrieb) 
relativ niedrigen Brennspannung (um die 60V) und der für eine sichere 
Zündung erforderlichen wesentlich höheren Leerlauf-Startspannung, die 
bei der 18W - Lampe 300V und bei der 35W-Lampe sogar ca. 500V beträgt, 
bei gleichzeitig notwendigen höheren Brennströmen zwischen ca. 0,3 und 
0,6A.

Die Sekundärwicklung der benötigten Trafos, die die hohe Zündspannung 
zur Verfügung liefern, mussten deshalb für den Lampenbetriebsstrom als 
Dauerstrom ausgelegt sein und deshalb mit vergleichsweise stärkeren 
Drähten ausgeführt werden, was einen relativ großen Wickelraum und 
deshalb eine relativ große Bauform erforderte.

Betrieben wurden die Lampen mit höherfrequentem Wechselstrom um die 20 
kHz.

Wie hier schon von anderen Usern geschrieben wurde, ist der richtige 
Betrieb von Gasentladungslampen ziemlich tricky und erfordert die 
Beachtung ihrer vorgegebenen Betriebsparameter. Natürlich - zum 
Leuchten/Glimmen kann man sie prinzipiell mit jeder höheren Spannung 
bringen, ob AC oder DC. Sie aber richtig zu betreiben, erfordert schon 
mehr. Entladungslampen kann man nämlich im Gegensatz zu Glüh- und 
LED-Lampen nicht nur durch ein Zuviel an Strom ruinieren, sondern auch 
durch ein Zuwenig! Betreibt man sie mit nur kleinen Strömen deutlich 
unterhalb ihres Nennstroms, kommen die Elektroden nicht auf ihre 
vorgesehene Betriebs- und Emissionstemperatur, der sogenannte 
Kathodenfall beim Austritt der Elektronen ins Gas wird viel zu hoch, was 
ihre aufgetragene Emitterschicht recht schnell zerstört. Erkennbar wird 
das an einer allzu frühen Schwärzung des Elektrodenbereiches, die an 
sich erreichbare hohe Lebensdauer dieser Lampen von bis zu 10.000 
Stunden geht rapide in den Keller.

von Werner H. (werner45)


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Ein Betrieb mit reiner Gleichspannung ist wegen der Glas-Elektrolyse 
auch problematisch, aber das Problem ist lösbar.
Für Meßgeräte (Polarimeter, Drehwinkel bis 0,001 ° sind meßbar) braucht 
man DC, um den Lichtstrom konstant halten zu können und der 
50-Hz-Betrieb würde die Auswertung außerdem erschweren.
Die üblichen Spektrallampen laufen mit 50/60 Hz über eine Drossel mit 1 
A. Die Zündung erfolgt hier wegen eingebauter Zündelektroden schon  mit 
Netzspannung. Ein DC-Betrieb ist möglich, wenn man ein Umpol-Relais 
vorsieht, das die Polarität bei jedem Einschalten des Gerätes wechselt. 
Damit wird die Ionenwanderung im Glas kompensiert.
M.W. hat früher nur Philips (Osram nicht) eine reine DC-Natriumlampe 
angeboten. Hier war der Brenner asymmetrisch mit einer dicken Ausbeulung 
aufgebaut, dürfte nur senkrecht mit Sockel unten betrieben werden.
Wer so eine Lampe findet, kann sich freuen, da diese sehr selten sind.

von Wolfi28 (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Ein Betrieb mit reiner Gleichspannung ist wegen der
> Glas-Elektrolyse
> auch problematisch, aber das Problem ist lösbar.
> Für Meßgeräte (Polarimeter, Drehwinkel bis 0,001 ° sind meßbar) braucht
> man DC, um den Lichtstrom konstant halten zu können und der
> 50-Hz-Betrieb würde die Auswertung außerdem erschweren.
> Die üblichen Spektrallampen laufen mit 50/60 Hz über eine Drossel mit 1
> A. Die Zündung erfolgt hier wegen eingebauter Zündelektroden schon  mit
> Netzspannung. Ein DC-Betrieb ist möglich, wenn man ein Umpol-Relais
> vorsieht, das die Polarität bei jedem Einschalten des Gerätes wechselt.
> Damit wird die Ionenwanderung im Glas kompensiert.
> M.W. hat früher nur Philips (Osram nicht) eine reine DC-Natriumlampe
> angeboten. Hier war der Brenner asymmetrisch mit einer dicken Ausbeulung
> aufgebaut, dürfte nur senkrecht mit Sockel unten betrieben werden.
> Wer so eine Lampe findet, kann sich freuen, da diese sehr selten sind.

Diese Lampen kannte ich bis vor 10 Monaten selber noch nicht, obwohl ich 
mich seit > 40 Jahren mit Entladungslampen aller Art beschäftige. 
Gesehen (und bestaunt) habe ich sie zum ersten Mal im Februar dieses 
Jahres (als man vor Corona noch unbeschwert reisen konnte ...) bei einem 
Besuch des Philips Museums in Eindhoven. Diese allerersten 
Na-Niederdrucklampen, in den 30er Jahren erstmals gebaut und damals als 
erste in der Straßenbeleuchtung eingesetzt) wurden tatsächlich mit 
Gleichstrom betrieben, besaßen eine heizbare Kathode wie eine Röhre, 
wurden mit Strömen um die 5-6 A und demzufolge wohl nur mit recht 
niedrigen Spannungen betrieben.
Ja, wer ein solches Schätzchen besitzt, kann sich glücklich schätzen.
Dürfte heute extrem selten sein

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