Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug gibt es brauchbare Isolierpasten?


von Alexander S. (knut740)


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Hallo
für Lötanschlüsse an z.B. To-92 habe ich bisher Schrumpfschläuche 
benutzt, um die Anschlüsse etwas zu isolieren. Dazu muß man aber die 
Anschlußadern ziemlich weit freilegen.

Gibt es dafür nicht irgendwelche Pasten, die sich leicht auftragen und 
notfalls auch wieder entfernen lassen?
Man könnte ja neutral vernetzendes Silikon nehmen, aber die Kartuschen 
aus dem Baumarkt sind ja nicht gerade handhabungsfreundlich und Silikon 
ist ggf. schlecht zu entfernen.

VG
Alexander

: Verschoben durch Moderator
von Helmut K. (hk_book)


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von Amateur (Gast)


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Es gibt bestimmt brauchbare Isolierpasten, aber
wie zum Geier willst Du diese auftragen?

Eine gleichmäßige Schicht auf einem runden Teil!

Bei einer "normalen" Schablone wird Fräulein Schwerkraft alles was sie 
tun kann machen, um Dir das Leben zu erschweren.

Und dann noch ein gerader Abschluss! Also kein Geschmiere in die Adern!

von Amateur (Gast)


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P.S.
Möglicherweise gibt es was Flüssiges zum Tauchen. In wie fern Dir das in 
die Adern gesaugt wird, weiß ich aber nicht.

von Stefan M. (derwisch)


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Alexander S. schrieb:
> Dazu muß man aber die
> Anschlußadern ziemlich weit freilegen.

Warum?

von Alexander S. (knut740)


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Stefan M. schrieb:
> Alexander S. schrieb:
>> Dazu muß man aber die
>> Anschlußadern ziemlich weit freilegen.
>
> Warum?

Um den Schrumpfschlauch über die Lötstelle schieben zu können, muß er 
ungeschrumpft, also weit genug vom heißen Lötkolben entfernt, sein.

von HildeK (Gast)


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Nimm halt einen Schrumpfschlauch, der noch auf die Isolierung der 
Anschlussadern passt, den kannst du dann beliebig weit wegschieben. Dann 
kannst du mit kurzer Abisolierung löten und dann den Schrumpfschlauch 
beliebiger Länge drüber schieben. Der Isolationsanfang des Kabels sollte 
sowieso mit eingeschrumpft werden.
Es gibt auch welchen mit einem Schrumpfverhältnis von 4:1.

von Alexander S. (knut740)


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Amateur schrieb:
> Es gibt bestimmt brauchbare Isolierpasten, aber
> wie zum Geier willst Du diese auftragen?

Ich hatte da an etwas Knetmassenähnliches gedacht, das man mit den 
Fingern andrücken kann, so ähnlich bzw. etwas besser wie Silikon mit 
nassen Fingern.

Ich möchte halt vermeiden, daß, wenn ich das Teil in ein enges 
Metallröhrchen einbringe, daß die Adern untereinander oder mit dem 
Metallröhrchen Kontakt bekommen.
Notfalls müßte ich Silikon oder Bau-Kleber aus der großen Kartusche 
nehmen. Ich dachte, es gebe hier schönere Sachen, wo auch an die 
Isolationswirkung gedacht ist.

von Schlumpf (Gast)


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Wenn es im Betrieb nicht sonderlich warm wird, dann sudel halt alles mit 
Heißkleber ein.

von Alexander S. (knut740)


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HildeK schrieb:
> Nimm halt einen Schrumpfschlauch, der noch auf die Isolierung der
> Anschlussadern passt, den kannst du dann beliebig weit wegschieben.

Eben nicht! Die Adern sind in einem Kabel, z.B. 2x2. Da muß ich dann 
irrsinig weit die Kabelisolierung entfernen, was ich gerade vermeiden 
wollte.

Grüß
Alexander

von Alexander S. (knut740)


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Schlumpf schrieb:
> Wenn es im Betrieb nicht sonderlich warm wird, dann sudel halt alles mit
> Heißkleber ein.

Wäre eine Möglichkeit, läßt sich aber schlecht formen.

von Peter II (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Ich hatte da an etwas Knetmassenähnliches gedacht, das man mit den
> Fingern andrücken kann, so ähnlich bzw. etwas besser wie Silikon mit
> nassen Fingern.

dann verwende Knetsilikon. - tolles Zeug,

von Alexander S. (knut740)


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Peter II schrieb:
> dann verwende Knetsilikon. - tolles Zeug,

Hmm, wie heißt denn das Zeug und wer verkauft es?

von Peter II (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Hmm, wie heißt denn das Zeug und wer verkauft es?

Knetsilikon -> Google.

von Michael B. (laberkopp)


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Stefan M. schrieb:
> Warum?

Eventuell will er Temperatursensoren wie DS1820 an ein Kabel anlöten, da 
muss er Kabel abisolieren um den Schrumschlauch erst weit über die Ader 
zu schieben bevor er sie festlötet und dann wieder zurückschieben und 
dann die Aussenisolation wiederherstellen, was irgendwie gepfuscht ist.

Aber das schreibt er NATÜRLICH nicht hin, weil dann die Leute ja wüssten 
was er bauen will, das darf gar niemals sein, er könnte sich ja 
lächerlich machen, warum er nicht einfach nachbaut, was handelsüblich 
ist, ein Schutzrohr z.B. aus Edelstahl um den Sensor aufgefüllt mit 
irgendwas, z.B. Silikon.

von J. S. (pbr85)


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HildeK schrieb:
> Nimm halt einen Schrumpfschlauch, der noch auf die Isolierung der
> Anschlussadern passt, den kannst du dann beliebig weit wegschieben. Dann
> kannst du mit kurzer Abisolierung löten und dann den Schrumpfschlauch
> beliebiger Länge drüber schieben. Der Isolationsanfang des Kabels sollte
> sowieso mit eingeschrumpft werden.
> Es gibt auch welchen mit einem Schrumpfverhältnis von 4:1.

Mache ich auch so, auch bei dem besagten To-92-Gehäuse eines 
Temperatursensors. Erst jeweils einen mit 2mm Innendurchmesser für die 
einzelnen Adern, dann einen größeren mit 3mm Innendurchmesser um alle 
zusammen nochmal zu stabilisieren. Passt auch gut in ein Metallröhrchen 
mit 6mm Innendurchmesser. Kann das Problem das Problem also nicht 
nachvollziehen.

von Alexander S. (knut740)


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Michael B. schrieb:
> Eventuell will er Temperatursensoren wie DS1820 an ein Kabel anlöten, da
> muss er Kabel abisolieren um den Schrumschlauch erst weit über die Ader
> zu schieben bevor er sie festlötet und dann wieder zurückschieben und
> dann die Aussenisolation wiederherstellen, was irgendwie gepfuscht ist.
>
> Aber das schreibt er NATÜRLICH nicht hin, weil dann die Leute ja wüssten
> was er bauen will,

Du sagst es, genau so wollte ich es, allerdings keinen DS18B20. Aber 
immerhin hatte ich es in meiner unbeholfenen Weise doch so gut 
beschrieben, daß Du es gleich verstehen konntest ;-)

Nur mit der Silikonfüllerei ist nichts, vielleicht muß es mal wieder 
ausgebaut werden.

VG

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Alexander S. schrieb:
> Ich möchte halt vermeiden, daß, wenn ich das Teil in ein enges
> Metallröhrchen einbringe, daß die Adern untereinander oder mit dem
> Metallröhrchen Kontakt bekommen.

Das hättest du auch gleich sagen können. Denn dann mußt du ja
keineswegs jedes Beinchen des TO-92 einzeln mit Schrumpfschlauch
isolieren. Einfach normalen Isolierschlauch über das mittlere
Bein - dann sind alle 3 Beinchen von einander isoliert. Und dann
noch ein Stück Schrumpfschlauch über alles.

von sdecc (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> allerdings keinen DS18B20.

Axel S. schrieb:
> über das mittlere
> Bein - dann sind alle 3 Beinchen

Es koennte ein KTY81 mit nur 2 Beinchen sein, aber das ist ja auch 
wieder geheim.

sdecc

von Alexander S. (knut740)


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E. S. schrieb:
> Mache ich auch so

Ich auch, schon seit vielen Jahren! Mich stören aber die auf großer 
Länge freigelegten Adern, weil ich dann ein entsprechend langes 
Metallröhrchen brauche, wenn ich die Adern nicht falten will. Deshalb 
meine Frage nach einer Isolierpaste.
Wenn es da doch nichts Professionelles gibt, werde ich im vorliegenden 
Fall wohl auf den Einkomponenten-Baukleber aus den Baumarkt 
zurückgreifen (wenn er gut genug isoliert).

von J. S. (pbr85)


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Alexander S. schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Mache ich auch so
>
> Ich auch, schon seit vielen Jahren! Mich stören aber die auf großer
> Länge freigelegten Adern, weil ich dann ein entsprechend langes
> Metallröhrchen brauche, wenn ich die Adern nicht falten will. Deshalb
> meine Frage nach einer Isolierpaste.
> Wenn es da doch nichts Professionelles gibt, werde ich im vorliegenden
> Fall wohl auf den Einkomponenten-Baukleber aus den Baumarkt
> zurückgreifen (wenn er gut genug isoliert).

Verstehe ich aber nicht. Ich habe hier einen KTY-10 im To-92-Gehäuse vor 
mir liegen. Da habe ich die beiden Beinchen auf 2-3mm abgeschnitten und 
dann darauf die Kabel angelötet. Vorher etwas die beiden Leiter etwa auf 
15mm Länge getrennt, 5mm lange Schrumpfschläuche aufgezogen, festgelötet 
und dann die Schrumpfschläuche drübergezogen und erhitzt. Darauf noch 
einen leicht größeren Schrumpfschlauch von etwa 15mm Länge. Genau 
genommen sind es sogar nur 14mm, die da an Länge zum Sensor dazu kommen. 
Die Dicke ist ausreichend klein, um es in ein Stahl- oder Aluröhrchen 
von 6mm  Innendurchmesser zu vergießen. Möglich sind mit etwas Übung und 
den richtigen Schrumpfschläuchen auch bestimmt nur 10mm Länge.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Schneide die Beinchen vom Sensor unterschiedlich lang ab. An das kurze 
lötest du direkt an, das lange wird mit einem Isolierschlauch (nicht 
unbedingt Schrumpfschlauch) gegen das kurze und dessen Lötstelle 
isoliert. Das zweite wird dann etwas weiter weg angelötet. Diese 
Lötstelle liegt dann bereits an der Isolierung der andern Ader des 
Kabels an. Jetzt noch über beide Anschlüsse ein wenig Schrumpfschlauch.
Ich habe es mit dem Fühler in einem 5-7cm langen Glasröhrchen ähnlich 
gemacht. Das Glasrohr aus dem Laborbedarf (konnte man damals [vor ~35 J] 
noch in Ladengeschäften erwerben) wurde mit einem kleinen Brenner 
einseitig zugeschmolzen.
Wenn der Glasrohrinnendurchmesser gut zum Kabel passt, dann bekommst du 
auch leicht eine mechanische Stabilität am Übergang.

von Alexander S. (knut740)


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E. S. schrieb:
> Da habe ich die beiden Beinchen auf 2-3mm abgeschnitten und
> dann darauf die Kabel angelötet.

Ist das nicht etwas kurz?
Ich mache es üblicherweise gestuft, aber mit 2-3 mm würde ich mich nicht 
trauen.

von J. S. (pbr85)


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Alexander S. schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Da habe ich die beiden Beinchen auf 2-3mm abgeschnitten und
>> dann darauf die Kabel angelötet.
>
> Ist das nicht etwas kurz?
> Ich mache es üblicherweise gestuft, aber mit 2-3 mm würde ich mich nicht
> trauen.

Mit 2-3mm meinte ich die ungefähre Länge, nicht die Abstufung. Lange 
Beinchen bedeuten immer auch einen langen Hebel. Wenn da ständig 
Biegemomente durch das Kabel angreifen, können die Beinchen schnell 
abbrechen. Daher so kurz. Abstufung kann man auch machen, ist hier aber 
eigentlich überflüssig.

: Bearbeitet durch User
von Lochrasteterer (Gast)


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Plasti Dip?

von J. S. (pbr85)


Angehängte Dateien:

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Innen Schrumpfschlauch auf jedem Beinchen und außen nochmal rum.

--

Den Link auf den externen Bilderchen-Hoster habe ich jetzt mal entfernt.

-rufus

: Bearbeitet durch User
von Alexander S. (knut740)


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sdecc schrieb:
> Es koennte ein KTY81 mit nur 2 Beinchen sein, aber das ist ja auch
> wieder geheim.

Na, sooo geheim ist das auch wieder nicht; es handelt sich zunächst um 
SMT160-30, und der hat drei Beinchen.

von Tr (Gast)


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Wie kompakt muss das werden? Mit etwas Übung komme ich mit 10mm zwischen 
Kabelmantel und Sensor aus. Kleiner Trick: Stecknadel unter den 
Schrumpfschlauch klemmen, leitet die Wärme weg und wenn man sie 
rauszieht ist der Schlauch wieder locker um ihn zu verschieben.

von Wolfgang (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> für Lötanschlüsse an z.B. To-92 habe ich bisher Schrumpfschläuche
> benutzt, um die Anschlüsse etwas zu isolieren.

Wie und wo baust du denn deine TO-92 ein?

Gegen Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden Leiterplatten erfunden, in 
die man solche Bauelemente einlöten konnte, ohne das irgendein weiterer 
Bedarf für Isolation bestand.

Mach mal ein Photo.

von Walta S. (walta)


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Knetepoxy

Walta

von scrrfd (Gast)


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E. S. schrieb:
> [link entfernt]
>
> Innen Schrumpfschlauch auf jedem Beinchen und außen nochmal rum.

Ist ja ein tolles Bild, aber die Pronoseite dazu muss doch wohl nicht 
sein.

scrrfd

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (ws01)


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Alexander S. schrieb:
> Schlumpf schrieb:
>> Wenn es im Betrieb nicht sonderlich warm wird, dann sudel halt alles mit
>> Heißkleber ein.
>
> Wäre eine Möglichkeit, läßt sich aber schlecht formen.

Bei meinen Steckbrettbasteleien stelle ich mir gelegentlich 
Behelfsstecker her, indem ich die Lötstellen mit Heißkleber umhülle 
(Tropfen drauf und dann wie beim Glasblasen drehen) und dann mit 
wasserbenetztem Finger forme. Es kommt da i.W. auf den richtigen 
Zeitpunkt an (zu früh und man verbrennt sich die Finger, zu spät und es 
läßt sich nicht mehr formen). Das Ergebnis sieht i.d.R. nicht sonderlich 
schön aus, ist aber erstaunlich praktisch und haltbar.

von Michael B. (laberkopp)


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Walta S. schrieb:
> Knetepoxy

Schlumpf schrieb:
> Heißkleber

Ich befürchte, die Verbindung Kbaeol zu TO92 soll wetterdicht werden. 
Das geht mit den beiden Sachen natürlich nicht.

Alexander S. schrieb:
> Notfalls müßte ich Silikon oder Bau-Kleber

Beides wirkt korrosiv.

Lochrasteterer schrieb:
> Plasti Dip?

Schon besser.

von Einhart P. (einhart)


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Noch ein Vorschlag:
Dickflüssiger UV härtender Kleber geht wunderbar.

von Alexander S. (knut740)


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Einhart P. schrieb:
> Dickflüssiger UV härtender Kleber geht wunderbar.

Interessant, so etwas habe ich hier herumliegen, werde ich mal 
probieren!

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