Servus Leute, bin grade beim Wiederholen für die Regelungstechnik auf die Pol-/Nullstellenverteilung gestoßen und habe ein paar Probleme, daraus auf das Verhalten der Sprungantwort einer Übertragungsfunktion zu schließen. Folgendes glaube ich mittlerweile zu verstehen: Je näher eine Polstelle am Ursprung ist, desto geringer ist die Dämpfung, d.h. desto länger braucht es zum Einschwingen Aus dem Abstand einer Polstelle zum Ursprung kann man schließen, wie groß die Frequenz der ungedämpften Schwingung ist Aus der Größe des Imaginärteils kann man schließen, wie groß die Eigenkreisfrequenz ist Wäre erstmal gut, wenn mir jemand bestätigen kann, ob ich das richtig verstanden habe. Aber folgende Sachen würden mich noch interessieren: - Was bedeuten Nullstellen für die Sprungantwort? Kann man daraus auf Zeitkonstanten schließen? - Was bedeutet eine Pol-/Nullstellenkompensation, also wenn Pol- und Nullstelle gleich sind für die Sprungantwort? - Was bedeutet eine Nullstellendominanz und was eine Polstellendominanz? Ich hoffe mir kann jemand helfen, vielen Dank schonmal
Moin, Pol- und Nullstellen sollten, so sie nicht auf der reellen Achse rumfliegen, immer paarweise (konjugiert komplex) auftreten. Zumindest bei halbwegs "normalen" Systemen. Die Naehe eines Polpaars zur imaginaeren Achse bestimmt die Daempfung, d.h. je naeher es sich von links her an die imag. Achse ranpirscht, desto "welliger" (ungedaempfter) wird das System. Der Abstand des Polpaars zur reellen Achse bestimmt die Frequenz. Man kann da jetzt viel Wissenschaft drum machen, aus Pol- und Nullstellen Anzahl und -Position Aussagen bzgl. Sprung/Impulsantwort zu treffen. Halt' ich aber fuer nicht besonders sinnvoll; heutzutage ist's schneller simuliert und dann stimmts auch mit hoeherer Wahrscheinlichkeit :-) Gruss WK
Gut gesagt! Das hat mich immer schon gestört. Da werden diagnostizierte Sachverhalte, die nur Indiz sind auch mal gern zur Ursache erhoben: Professor fragt: "Warum ist das System instabil?" Studi antwortet: "Weil die Polstelle in der linken S-Halbebene liegt". Ich denke mir da immer, dass so ein rückgekoppelter OP echt gut in Mathe sein muss, wenn er beim Schwingen beobachtet, dass er eine Nullstelle hat und sobald er rauskriegt, dass es eine "linke" ist, sich spontan entscheidet, instabil zu werden, weil das ja vom großen Regeltechnikgott so festgelegt wurde. So eine Diskussion hatte Ich mal mit einem Teamleiter, der mich abgefragt hatte und mir das Kriterium als Ursache hinwarf, weil er meine Antwort nicht so ganz hinnehmen wollte, die da lautete, dass die durch die Rückkopplung eingespeiste Information (= Energie) von Betrag und Richtung größer ist, als diejenige Energiemenge, welche durch die Systemdämpfung vernichtet wird, was Ich für bildlicher halte und die kausale Ursache ist. Die Physik gilt nämlich immer, während das mathematische Kriterium weich ist: Hätte Gauß seine Zahlenebene anders orientiert, lägen die Problemstellen oben, oder rechts :-) Beim Philosphieren kommt mir aber ein Gedanke hoch: Wie ist das eigentlich mit der Stabilität von Regierungen? Ist es besser, wenn die Nullstelle links oder rechts ist? Oder konkret, wer ist bei den Sozis die Nullstelle?
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