Forum: /dev/null Süd-Nord-Gefälle in Deutschland


von Suchfunktion (Gast)


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Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in 
Deutschland?

: Verschoben durch Moderator
von Mark B. (markbrandis)


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Suchfunktion schrieb:
> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

Vielleicht einfach Zufall?

In manchen Ländern ist es ja genau umgekehrt: Der Norden ist 
wirtschaftlich stärker als der Süden. Siehe Italien oder Belgien.

von Marina (Gast)


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Gute Frage!

Damit der Rhein nicht mäandert?
Damit der Rhein weiss wohin er Fliessen soll?
Damit der Schweiz direkter Zugang zur Nordsee verweigert bleibt?
Damit die Holländer müde werden wenn sie in die Alpen wandern wollen?

von Theor (Gast)


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Wegen der Berge.

von Alfred Wegener (Gast)


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Suchfunktion schrieb:
> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

Das liegt an der Plattentektonik:

Augsburg und München liegen auf 500m, Bremen und Hamburg dagegen halten 
sich grad so über Wasser -> ergo geht's dahin, immer in eine Richtung, 
den Bach runter...

;-)

von Süddeutscher (Gast)


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> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

Warum ist die Banane krumm? Darum!

von Nord-Süd (Gast)


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Suchfunktion schrieb:
> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

Damit der Bodensee nicht überläuft.

von Marina (Gast)


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> Damit der Bodensee nicht überläuft.

Stell dir vor: das Schwabenmeer direkt auf 0 m.ü.M., mit echtem 
Salzwasser - fehlte nur noch die Heizung um Spätzle und Maultaschen zu 
kochen...

von (prx) A. K. (prx)


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Marina schrieb:
>> Damit der Bodensee nicht überläuft.
>
> Stell dir vor: das Schwabenmeer direkt auf 0 m.ü.M., mit echtem
> Salzwasser - fehlte nur noch die Heizung um Spätzle und Maultaschen zu
> kochen...

Andersrum, Hamburg auf 400m Höhe. Stell dir den Wasserfall zur Nordsee 
vor - was für ein Schauspiel! Ausserdem würde sich das leidige 
Ausbuddeln erübrigen und der Schierling müsste nicht vor Gericht.

von Dipl.- G. (hipot)


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Suchfunktion schrieb:
> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

Gefälle wovon?

von C. A. Rotwang (Gast)


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Suchfunktion schrieb:
> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

-Umwandlung der terrestrischen Kugelform in einen Rotationsellipsoid 
durch Zentrifugalkraft.
-Hebung Süddeutschlands durch Auffaltung/Hebung der Alpen

http://archiv.nationalatlas.de/wp-content/art_pdf/Band2_36-37_archiv.pdf

von C# Beginner (Gast)


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Der Süden ist noch weitgehend katholisch, der Norden 
protestantisch/ungläubig. Aber durch die Islamisierung werden die Karten 
sowieso wieder neu gemischt.

von Maxi Z. (maxi_z)


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C# Beginner schrieb:
> Der Süden ist noch weitgehend katholisch, der Norden
> protestantisch/ungläubig

Das ist bestimmt auch ein Grund, aber ich würde es eher an die 
Mentalität schieben. Schon immer galten die Schwaben als sparsam und 
wirtschaftlich. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden gerade dort und 
Umgebung (eben Süden) viele Firmen, die heute Global Player sind, aber 
auch viele kleine Unternehmen, die gut dastehen. Dazu kommt noch die 
konservative Ausrichtung (besonders in Bayern) die auch einen Teil dazu 
beigetragen hat.

Das alles hat mit Sicherheit historische Gründe, die ein Historiker 
bestimmt besser erklären könnte. Warum es im Norden anders ist ?? keine 
Ahnung, da müsste ich raten? Mir fällt nur auf, dass es da nicht soo 
viele Unternehmen gibt wie im Süden, warum auch immer. Im Ruhrgebiet 
gibt es auch sehr viele Menschen, die aufgrund von Einwanderung aus 
Osten und Süden in den 50/60/70ern jetzt dort leben (aus Polen, Türkei, 
usw). Die Kinder von denen machen heute die große Bevölkerung im 
Ruhrgebiet aus und so viele Jobs gibts dort wohl nicht um alle zu 
versorgen... uswusf

von Süddeutscher (Gast)


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Maxi Z. schrieb:
> Im Ruhrgebiet
> gibt es auch sehr viele Menschen, die aufgrund von Einwanderung aus
> Osten und Süden in den 50/60/70ern jetzt dort leben (aus Polen, Türkei,
> usw).

Die Gastarbeiter dieser Jahre wurden nahezu ausschliesslich aus Süd-
europa oder der Türkei rekrutiert. Polen zählten nicht dazu, denn die
kamen zum Arbeiten schon sehr viel früher nach Deutschland:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrpolen

Erst ab etwa 1983 förderte man ganz massiv die Einwanderung von Polen
nach Deutschland. Das erfolgte diesmal jedoch nur aus politischem Kalkül 
heraus. Denn damals herrschte kein eklatanter Mangel an Arbeitskräften
wie in den Nachkriegsjahren.

von Maxi Z. (maxi_z)


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Süddeutscher schrieb:
> Die Gastarbeiter dieser Jahre wurden nahezu ausschliesslich aus Süd-
> europa oder der Türkei rekrutiert. Polen zählten nicht dazu, denn die
> kamen zum Arbeiten schon sehr viel früher nach Deutschland:

Danke für den Hinweis. Das ist natürlich korrekt. Nach dem 2. Weltkrieg 
kamen dann nicht mehr soo viele, aber insgesamt laut wikipedia immerhin 
noch 2,5 Mio. Das ist aber wohl nur ein Klax im Vergleich zu Jugoslaven, 
Nordafrikanern und den oben genannten.

von Bernd F. (metallfunk)


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Das muss mit den Sonnenstunden zusammenhängen.

Eine Gegend, in der es nur zwei Sorten Wetter gibt,
( Regen senkrecht, oder Regen waagerecht), ist nicht
motivationsfördernd :-)

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von mal was sinnvolles (Gast)


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Das Gefälle war auch schon anders..

Hier eine Quelle mit einigem Kontext:
http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Publikationen_PDFs_2016/Policy_Paper_99.pdf 
Die Gründe sind, insb. in Bayern, stark politischer Natur.

von Bernd F. (metallfunk)


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mal was sinnvolles schrieb:
> Das Gefälle war auch schon anders..
>
> Hier eine Quelle mit einigem Kontext:
> 
http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Publikationen_PDFs_2016/Policy_Paper_99.pdf
> Die Gründe sind, insb. in Bayern, stark politischer Natur.

Käse:
( So genau will das auch niemand wissen).

Die Grenze ist Aldi-Nord/ Aldi- Süd :-)
Liegt die Diskrepanz der Wirtschaftsleistung jetzt am Aldi,
oder doch am Wetter? Oder sind die USA schuld? Oder was?

Viele Grüße
Bernd

: Bearbeitet durch User
von Süddeutscher (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Die Grenze ist Aldi-Nord/ Aldi- Süd :-)

Ich würde jetzt eher den Weisswurst-Äquator als Demarkationslinie
zwischen Süd und Nord hernehmen.[1] Denn das ALDI SÜD-Imperium (DE)
erstreckt sich immerhin bis an die Grenze zu den Niederlanden. Von
der Filiale in Bocholt (25m über NN) ist es nicht mehr allzuweit
bis zur Nordseeküste.

[1] In der Pfalz verläuft die Grenze beispielsweise zwischen Herxheim
und Offenbach. :-)

von Bernd F. (metallfunk)


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Süddeutscher schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Die Grenze ist Aldi-Nord/ Aldi- Süd :-)
>
> Ich würde jetzt eher den Weisswurst-Äquator als Demarkationslinie
> zwischen Süd und Nord hernehmen.[1] Denn das ALDI SÜD-Imperium (DE)
> erstreckt sich immerhin bis an die Grenze zu den Niederlanden. Von
> der Filiale in Bocholt (25m über NN) ist es nicht mehr allzuweit
> bis zur Nordseeküste.
>
> [1] In der Pfalz verläuft die Grenze beispielsweise zwischen Herxheim
> und Offenbach. :-)

Quatsch:

http://www.gutefrage.net/frage/ist-der-suedlichste-aldi-nord-suedlicher-als-der-noerdlichste-aldi-sued

Grüße Bernd

von Ordner (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> mal was sinnvolles schrieb:
>> Das Gefälle war auch schon anders..
>>
>> Hier eine Quelle mit einigem Kontext:
>>
> 
http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Publikationen_PDFs_2016/Policy_Paper_99.pdf
>> Die Gründe sind, insb. in Bayern, stark politischer Natur.
>
> Käse:
...
> Die Grenze ist Aldi-Nord/ Aldi- Süd :-)

Es gibt kein einheitliches Gefälle in .de, da ragen immer wieder 
Wohlstandsgebiete neben der Gefällelinie hoch:

http://www.mb-research.de/_download/MBR-Kaufkraft-Kreiskarte.pdf

Wenn man alles auf zwei Himmelsrichtungen reduzieren will, dann muss man 
vom WEST-OST Gefälle, oder besser Steilabbruch sprechen. Dessen Ursache 
ist aber so  glasklar, das es sich nicht lohnt die Frage danach zu 
stellen.

von Dipl.- G. (hipot)


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Maxi Z. schrieb:
> C# Beginner schrieb:
>> Der Süden ist noch weitgehend katholisch, der Norden
>> protestantisch/ungläubig
>
> Das ist bestimmt auch ein Grund

Ja, aber umgekehrt: Das heutige Wirtschaftssystem und das Fleißigsein 
ist eine unmittelbare Folge protestantischer Ethik.



> aber ich würde es eher an die
> Mentalität schieben. Schon immer galten die Schwaben als sparsam und
> wirtschaftlich. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden gerade dort und
> Umgebung (eben Süden) viele Firmen, die heute Global Player sind, aber
> auch viele kleine Unternehmen, die gut dastehen. Dazu kommt noch die
> konservative Ausrichtung (besonders in Bayern) die auch einen Teil dazu
> beigetragen hat.

Unfug. Bis 1946 lagen die wirtschaftlichen und kulturellen Zentren des 
Deutschen Reiches wo? Sachsen, Thüringen, Schlesien (Preußen), Preußen 
im allgemeinen. Dahinter kam in bezug auf die Leistungskraft, 
Firmendichte und Produktionskapazitäten das "nordrheinisch-westfälische 
Industriegebiet" (offizieller Vorkriegsname für das "Ruhrgebiet"), und 
danach die traditionellen Leuchttürme in Baden, Württemberg-Hohenzollern 
und Württemberg-Baden. In Bayern sind sie in den 1970ern noch mit dem 
Ochsenkarren übers Feld gefahren.

Deutschland wurde seit seiner Entstehung unter den Ottonen hauptsächlich 
geprägt von seinen zentralen und nördlichen Gebieten. Eines der 
folgenreichsten Ereignisse der deutschen Geschichte war dabei Errichtung 
und Ausweitung der Mark Meißen unter Heinrich und Otto sowie die spätere 
Brandenburg-Preußischen Expansion, nachdem sich Sachsen als "big player" 
und potentielle Hegemonialmacht wegen der Erbteilung 1423 (die 
berühmt-berüchtigte "Leipziger Teilung") quasi freiwillig von der 
Bildfläche verabschiedete.

Die Antwort, warum sich diese Jahrhunderte alten Verhältnisse in so 
kurzer Zeit so radikal umkehren konnten, hast Du selbst gegeben: der 2. 
Weltkrieg.
Konservatismus spielte nach dem Krieg in Westdeutschland nur dahingehend 
eine Rolle, weil Konservative sehr oft bigotte Betrüger, Lügner, korrupt 
und anderweitig kriminell sind - Stichwort Franz Josef Strauß, Edmund 
Stoiber, die ganze CSU und CDU sozusagen. Ein einziger moralinsaurer 
krimineller Sumpf, der die Leute weltanschaulich schlimmer maßregelt und 
bevormundet als die Kommunisten und sich zu Lasten der Allgemeinheit 
unter der Hand bereichert, wo es nur geht. Das fängt bei Doktorgraden 
an, zieht sich über vergessene 100.000 DM in der Schreibtischschublade, 
Ehrenwort, illegale Waffengeschäfte, Verscherbelung von Ölraffinerien, 
und hört bei Schwarzgeldkonten und Parteispenden auf.

Ich zitiere von einem meiner Lieblingsdichter:

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Als letztes Kapitel der seit 1945 verkorksten Nord-Süd-Geschichte ist 
die Wiedervereinigung zu nennen, wo keine Umwandlung einer 
Volkswirtschaft sondern deren rücksichtslose Zerschlagung stattfand. Das 
hat der ganzen Sache den Rest gegeben und davon werden sich die neuen 
Bundesländer nie wieder erholen, weil der Teufelskreis 
Abwanderung-Infrastrukturabbau-Überalterung-Abwanderung nicht zu 
durchbrechen ist.

Weite Teile des Industriekapitals und des Fachkräftepotentials der Mitte 
und des Nordens sind durch diese beiden politischen Großereignisse daher 
heutzutage (ohne großes Zutun des Südens selbst) im Süden konzentriert, 
was zu drastischen innerdeutschen Verwerfungen führt, und wogegen der 
Länderfinanzausgleich nur eine unzureichende, ja mickrige Kompensation 
darstellt.

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.- G. schrieb:
> Als letztes Kapitel der seit 1945 verkorksten Nord-Süd-Geschichte ist
> die Wiedervereinigung zu nennen, wo keine Umwandlung einer
> Volkswirtschaft sondern deren rücksichtslose Zerschlagung stattfand. Das
> hat der ganzen Sache den Rest gegeben

Interessant, dass die immerhin vier Jahrzehnte dauernde Misswirtschaft 
in der ehemaligen DDR hier nicht mal erwähnt wird.

Manche Menschen haben wohl eine etwas eigene Wahrnehmung der Realität.

von Dipl.- G. (hipot)


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Mark B. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Als letztes Kapitel der seit 1945 verkorksten Nord-Süd-Geschichte ist
>> die Wiedervereinigung zu nennen, wo keine Umwandlung einer
>> Volkswirtschaft sondern deren rücksichtslose Zerschlagung stattfand. Das
>> hat der ganzen Sache den Rest gegeben
>
> Interessant, dass die immerhin vier Jahrzehnte dauernde Misswirtschaft
> in der ehemaligen DDR hier nicht mal erwähnt wird.
>
> Manche Menschen haben wohl eine etwas eigene Wahrnehmung der Realität.

Interessant, wie aus einem komplexen historischen Zeitabschnitt mit 
mehrmals wechselnder geopolitischer Großwetterlage und mehrmals 
wechselnder Führungsriege plakativ und unrichtig "vier Jahrzehnte 
dauernde Mißwirtschaft" werden.
Diese "vier Jahrzehnte dauernde Mißwirtschaft" stemmte sämtliche 
Kriegsreparationen Deutschlands, lieferte Uran für über ein Drittel 
aller sowjetischen Kernwaffen, hatte international wettbewerbsfähige 
Großbetriebe für Anlagenbau (vor allem Energieanlagenbau: Hochspannung, 
Trafos, ...), baute nach dem Krieg eine noch in den 1980ern gesunde 
Schiffsbau- und Werftindustrie auf, baute nach flächendeckenden 
Demontagen eine solide entwickelte (leider erstmal nicht so 
umweltfreundliche) Schwerindustrie auf, einschließlich der 
leistungsfähigsten Erdölraffinerie Deutschlands, kurz und gut: war auch 
noch 1989 eine halbwegs eigenständige und funktionierende 
Volkswirtschaft, die nicht auf Schadensersatz- und 
Schmerzensgeldzahlungen (Länderfinanzausgleich) aus den alten Ländern 
angewiesen war. Vom Bildungssystem etc. ganz zu schweigen.

Man würde meinen, es sei unmöglich, aber doch: Mark Brandis 
populistischer und dümmlicher unterwegs als Markus Söder.

Ich empfehle als Lektüre: Duden

Auszug:

Dif|fe|ren|zie|rung
feine, bis ins Einzelne gehende Unterscheidung

von Süddeutscher (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> kurz und gut: war auch
> noch 1989 eine halbwegs eigenständige und funktionierende
> Volkswirtschaft

Hahaha! Der war wirklich gut. YMMD

1989 herrschte in der DDR eine erbärmliche Mangelwirtschaft.
Das Land stand bereits kurz vor dem Staatsbankrott.

Bekannter Ost-Witz aus jenen Tagen:
"Warum steht der Imperialismus am Abgrund?
Damit er die DDR besser beobachten kann."

von Dipl.- G. (hipot)


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von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.- G. schrieb:
> Interessant, wie aus einem komplexen historischen Zeitabschnitt mit
> mehrmals wechselnder geopolitischer Großwetterlage und mehrmals
> wechselnder Führungsriege plakativ und unrichtig "vier Jahrzehnte
> dauernde Mißwirtschaft" werden.
> Diese "vier Jahrzehnte dauernde Mißwirtschaft" stemmte sämtliche
> Kriegsreparationen Deutschlands, lieferte Uran für über ein Drittel
> aller sowjetischen Kernwaffen, hatte international wettbewerbsfähige
> Großbetriebe für Anlagenbau (vor allem Energieanlagenbau: Hochspannung,
> Trafos, ...), baute nach dem Krieg eine noch in den 1980ern gesunde
> Schiffsbau- und Werftindustrie auf, baute nach flächendeckenden
> Demontagen eine solide entwickelte (leider erstmal nicht so
> umweltfreundliche) Schwerindustrie auf, einschließlich der
> leistungsfähigsten Erdölraffinerie Deutschlands, kurz und gut: war auch
> noch 1989 eine halbwegs eigenständige und funktionierende
> Volkswirtschaft, die nicht auf Schadensersatz- und
> Schmerzensgeldzahlungen (Länderfinanzausgleich) aus den alten Ländern
> angewiesen war. Vom Bildungssystem etc. ganz zu schweigen.

Jeder verklärt eben das, was ihm am Herzen liegt, so gut wie er nur 
kann. :-)

Aber selbst wenn die DDR-Wirtschaft allgemein extrem leistungsfähig 
gewesen wäre (was sie nicht war, jedenfalls nicht pauschal) und nur von 
den pösen Westdeutschen kaputtgemacht wurde:

Seit der Wende sind nun mehr als 25 Jahre vergangen. Das ist mehr als 
genug Zeit, um neue Firmen zu gründen und aufzubauen. Auch in 
Westdeutschland war 1945 tabula rasa. Viele Städte, Fabriken und 
Manufakturen waren zerbombt. Das hat die bösen und schlechten Wessis 
freilich nicht davon abgehalten, alles schön wieder aufzubauen. Im Osten 
hat man zum Beispiel neue Straßen nach der Wende gebaut. "Sechzig 
Schlaglöcher auf dreißig Meter, und das seit vierzig Jahren" - der 
Spruch stammt nicht von mir, den hat mir ein Verwandter aus Brandenburg 
erzählt.

von Dipl.- G. (hipot)


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Mark B. schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> Interessant, wie aus einem komplexen historischen Zeitabschnitt mit
>> mehrmals wechselnder geopolitischer Großwetterlage und mehrmals
>> wechselnder Führungsriege plakativ und unrichtig "vier Jahrzehnte
>> dauernde Mißwirtschaft" werden.
>> Diese "vier Jahrzehnte dauernde Mißwirtschaft" stemmte sämtliche
>> Kriegsreparationen Deutschlands, lieferte Uran für über ein Drittel
>> aller sowjetischen Kernwaffen, hatte international wettbewerbsfähige
>> Großbetriebe für Anlagenbau (vor allem Energieanlagenbau: Hochspannung,
>> Trafos, ...), baute nach dem Krieg eine noch in den 1980ern gesunde
>> Schiffsbau- und Werftindustrie auf, baute nach flächendeckenden
>> Demontagen eine solide entwickelte (leider erstmal nicht so
>> umweltfreundliche) Schwerindustrie auf, einschließlich der
>> leistungsfähigsten Erdölraffinerie Deutschlands, kurz und gut: war auch
>> noch 1989 eine halbwegs eigenständige und funktionierende
>> Volkswirtschaft, die nicht auf Schadensersatz- und
>> Schmerzensgeldzahlungen (Länderfinanzausgleich) aus den alten Ländern
>> angewiesen war. Vom Bildungssystem etc. ganz zu schweigen.
>
> Jeder verklärt eben das, was ihm am Herzen liegt, so gut wie er nur
> kann. :-)

Eine differenzierte Antwort, die sich an heute nachweisbaren 
historischen Fakten orientiert, statt hohle Sprüche zu klopfen, die 
bestens in jede Werbebrochüre der Union passen würden, ist alles andere 
als eine Verklärung.



> Seit der Wende sind nun mehr als 25 Jahre vergangen. Das ist mehr als
> genug Zeit, um neue Firmen zu gründen und aufzubauen.

Wieso soll das genug Zeit sein?



> Auch in Westdeutschland war 1945 tabula rasa. Viele Städte, Fabriken und
> Manufakturen waren zerbombt.

Du versuchst unrichtigerweise Sachen kausal miteinander zu verknüpfen, 
die nichts miteinander zu tun haben.

Die Trizone blieb weitestgehend verschont von Denazifizierung und 
Demontagen.
Die Trizone erhielt massive Hilfen aus dem European Recovery Program 
("Marshall-Plan").
Die Trizone erhielt einen gewaltigen wirtschaftlichen Schub von 
flächendeckenden Unternehmungsverschiebungen, die teilweise am Rande der 
Illegalität stattfanden oder nach Besatzungsrecht illegal waren. (Audi 
hätte bspw. nach der Wende in das Stammland Sachsen oder wenigstens nach 
Berlin zurückgeführt werden müssen.)
Die Trizone wurde von Hunderttausenden ostdeutscher Flüchtlinge 
überschwemmt (es sind die richtigen Ostdeutschen gemeint, nicht die 
Mitteldeutschen).
Bis zum Mauerbau gewann die Trizone/BRD kontinuierlich qualifizierte 
Fachkräfte aus der DDR. Es gab sogar programmatische aggressive 
Abwerbungen. Das stoppte mit dem Mauerbau und setzte 1990 wieder voll 
ein.
Der Trizone wurde gestattet, eine harte Währungsreform durchzuführen, 
die die Grundlage für den Aufschwung wurde.
Die Trizone/BRD unterlag im Gegensatz zur DDR keinem 
Technologie-Embargo.
In der Trizone/BRD gab es keine Wismut, die - verordnet durch 
Besatzungsmächte - ständige Produktionsentnahmen und Lieferungen ohne 
einen Pfennig Gegenwert leisten mußte und dabei die Wirtschaft des 
ganzen Landes belastete.

Das sind um Lichtjahre abweichende Anfangsbedingungen; angesichts dessen 
muß man zumindest wirtschaftspolitisch vor Ulbricht den Hut ziehen, daß 
Ende der 60er Jahre mit dem NÖSPL das sogenannte "rote 
Wirtschaftswunder" gelang.



> Das hat die bösen und schlechten Wessis
> freilich nicht davon abgehalten, alles schön wieder aufzubauen. Im Osten
> hat man zum Beispiel neue Straßen nach der Wende gebaut.

Ach, und im "Osten" haben sie 40 Jahre faul rumgelungert und nichts 
gemacht, ja?

Es gab eben andere Prioritäten; nicht Konsumgüterproduktion und 
Autofahren für jedermann, sondern Schwerindustrie, Leichtindustrie, 
petrochemische Industrie...Devisen, Devisen, Devisen. Der Güterverkehr 
in der DDR erfolgte vornehmlich über die Schiene.

Du verkennst vollkommen, welche negative Auswirkungen die 
Wiedervereinigung auf die neuen Länder noch heute hat. Es war kein 
Tabula rasa, sondern eine Deindustrialisierung; die Substanz wurde 
eliminiert, das Volksvermögen am Eigentümer vorbeiprivatisiert, 
insbesondere die Immobilienwerte.
Die Leute wanderten ab. Die Infrastruktur wurde zurückgefahren. Deswegen 
wandern noch mehr Leute ab. Die bekannte Abwärtsspirale.
Darüber hinaus noch die ganze Wirtschaftskriminalität NACH der Wende, wo 
westdeutsche Firmen alle möglichen Fördertöpfe anzapften, damit 
scheinbar in den neuen Ländern investierten, um dann Maschinen usw. in 
Standorte im Westen zu überführen.
Nichtmal das Geld vom Solidarpakt blieb mehrheitlich in den neuen 
Ländern, sondern der Aufbau Ost wurde vornehmlich von westdeutschen 
Firmen gemacht.
Wieder eine Chance zum Aufschwung vertan.


Zum Thema Aufbau West noch eine Ironie der Geschichte: Warum gibt es 
soviele UNESCO-Weltkulturerbestätten in den neuen Bundesländern und in 
den alten Bundesländern im Vergleich kaum?
Der von Dir genannte fleißige Wiederaufbau ging einher mit einer 
flächendeckenden Wegholzung größter Teile der originalen Bausubstanz in 
den Stadtkernen. Die SED hat zwar ebenfalls geholzt, aber nur 
vereinzelt.
Weil es kostengünstiger und schneller war, kommunalen Wohnungsbau als 
Wohnungs-Neubau zu betreiben, statt die Altbauwohnungen und Innenstädte 
aufwendig zu renovieren, überließ man die Innenstädte sich selbst. Das 
sah zwar 1990 nicht schön aus, allerdings blieb die historische 
Bausubstanz erhalten und konnte wiederaufgebaut werden. Stralsund, 
Wismar etc. freuen sich... tja, manchmal läuft's dumm wa

: Bearbeitet durch User
von Ordner (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> In Bayern sind sie in den 1970ern noch mit dem
> Ochsenkarren übers Feld gefahren.

Na da haste dir aber einen Bären aufbinden lassen, check doch mal wo die 
ersten Düsenjäger der Welt in Serie produziert wurde, wo der Dieselmotor 
erfunden wurde, das Radar, das erste Elektrizitätswerk Deutschlands,...

Oder check mal die Geschichte von Augsburg, BMW, MAN, MTU, R&S,...
Nach dem Krieg kommen dann noch die Unternehmen hinzu, die sich nicht 
von den Russen nach Sibirien verlagern lassen wollten:
Heidenhain, Siemens, Bölkow, Blohm, Zeiss

Warum steht wohl das "Deutsche (Technik) Museum" in München und nicht in 
Dräschden?!

Dipl.- G. schrieb:
>Beutezug Ost
>Youtube-Video "Die DDR - Plünderung im Namen der Einigung // Doku"

Nee, die Ostindustrie war vorher schon kaputt und ausgeplündert, dafür 
haben die Russen gesorgt. Erst mit dem Abtransport der nichtzerbombten 
Industrie als Reparationen, Übereignung Schlesiens nach Polen, später 
dadurch das sie jede Kooperation und Aufträgesvergabe an die 
DDR-Hitechindustrie wie Flugzeugbau, Kernenergietechnik, Halbleiterei 
boykottierten. Für den Rest haben die Intellektuellen Leuchten an der 
Spitze der Arbeiter- und Bauernnacht gesorgt.

von Ordner (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Es gab eben andere Prioritäten; nicht Konsumgüterproduktion und
> Autofahren für jedermann, sondern Schwerindustrie, Leichtindustrie,
> petrochemische Industrie...

Prioritäten ist gut, das war ein einziger Hü-Hott-Ritt die die ganzen 
Fachkräfte nach Westen vertrieben hat.

Besipielsweise gab es bis 1945 viel Leichtindustrie (bspw. Arado 
Flugzeugwerke in Rostock) - wurde alles plattgemacht der Osten wurde auf 
Schwerindustrie getrimmt. In den 50igern begann man aber wieder 
Leichtindustrie hochzuziehen, 5 Jahre später würde wieder alles 
zerschlagen, weil die Russen keine DDR-Flieger wollten. Dann Kernenergie 
- Rossendorf wurde gegründet, mal wollte dort AKWs entwickeln und 
aufbauen - auch das wollten die Russen nicht - die DDR sollte nur 
Russenreaktoren kaufen aber nicht eigene verkaufen.

Dann Halbleiterei, die Russen stellten ihre Fertigung unter 
Militärgeheimnis also wieder von Null auf eigene 
Forschungs/Fertigungskapazität. Klar das man so das Jahrzehnt 
Forschungsrückstand nie aufholen konnte, von Effizienz und großen 
Fertigungskapazitäten ganz zu schweigen. Dann war es auch egal das man 
hochgefährliche Chemiebuden wie das Siliziumwerk Dresden-Gittersee 
mitten in einer Grossstadt plant um keine neue Infrastruktur errichten 
zu müssen ...

von Dipl.- G. (hipot)


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Ordner schrieb:
> Dipl.- G. schrieb:
>> In Bayern sind sie in den 1970ern noch mit dem
>> Ochsenkarren übers Feld gefahren.
>
> Na da haste dir aber einen Bären aufbinden lassen

Nö, das ist allgemein bekannt, daß der Freistaat Bayern noch lange nach 
dem Krieg ein Agrarland gewesen ist; erst die dubiosen Geschäfte und 
illegalen Machenschaften des Franz Josef Strauß und Hilfen aus Hessen, 
BaWü und NRW (Länderfinanzausgleich) führten zu einer nennenswerten 
Weiterentwicklung.



> check mal wo...

Rüstungsproduktion in einer arbeitsteiligen Kriegswirtschaft, die unter 
Bombenangriffen litt und somit Standorte favorisierte, die zunächst 
außerhalb der Reichweite der Bomberformationen lagen?
Daß Willy Messerschmitt nach Franken (!) kam, ist ein nicht minder 
großer Zufall wie Diesels Zusammenarbeit mit MAN. Das Patent für den 
Motor wurde übrigens in Berlin angemeldet und die ganze F&E, die er 
betrieb, fand an mehreren verschiedenen Orten statt, weil Diesel immer 
auf Reisen war.
Das Radar wurde in Preußen erfunden, von einem Preußen. Deswegen befand 
sich die Hochburg der Funkmeßtechnik immer an der deutschen Küste: 
Hagenuk, Howaldt, Deutsche Werft; und in Berlin (Telefunken).



> Warum steht wohl das "Deutsche (Technik) Museum" in München und nicht in
> Dräschden?!

Was für ein Stuß.
Museen können sich überall befinden, vollkommen unabhängig von der 
Thematik. Die Luftfahrtausstellung des Smithonian befindet sich auch in 
Washington D.C., wo man eine originale Arado Ar 234, eine 
"Wasserfall"-Rakete, eine Bachem Natter, einen Horten Nurflügler usw. 
sehen kann. Welche technische Bedeutung hatte jetzt Washington nochmal?



> Nee, die Ostindustrie war vorher schon kaputt und ausgeplündert

Das wird in dieser Form von keinen ernstzunehmenden Fakten gestützt, 
insbesondere heutzutage nicht mehr, wo inzwischen mit einem gerüttet Maß 
an geschichtlicher Distanz alte Quellen untersucht und neue Quellen 
aufgetan wurden, ohne daß ständig irgendein Trottel von CDU/CSU mit dem 
Megafon danebenstand und die Leute mit der politisch korrekten 
rechtskonservativen Ideologie beschallte.



> die Russen

Ja, die haben Ostdeutschland vernichtet und Mitteldeutschland 
ausgebeutet. Das führte allerdings nicht zu einer flächendeckenden 
Deindustrialisierung mit Massenarbeitslosigkeit sowie irreversibler 
dauerhafter Vernichtung von Industrie- und Kulturzentren nebst 
Abwanderung. Das haben erst die Brüder und Schwestern aus den alten 
Bundesländern geschafft.
Vielleicht eine verspätete historische Rache, weil die nach x 
Jahrhunderten in der Bedeutungslosigkeit auch mal was darstellen wollten 
in Deutschland.
Im Endeffekt, das wissen und sehen wir heute, hat die Wiedervereinigung 
für Gesamtdeutschland größeren Schaden angerichtet als die 
Besatzungszeit.

von Trachtenträger4Life (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Nö, das ist allgemein bekannt, daß der Freistaat Bayern noch lange nach
> dem Krieg ein Agrarland gewesen ist;

Wen interessiert was vor 50 Jahren war?

Dipl.- G. schrieb:
> erst die dubiosen Geschäfte und illegalen Machenschaften des Franz Josef
> Strauß und Hilfen aus Hessen, BaWü und NRW (Länderfinanzausgleich)
> führten zu einer nennenswerten Weiterentwicklung

Ja mei, ma muass schaun wo man bleibt.
Recht hom's g'habt.

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.- G. schrieb:
>> Nee, die Ostindustrie war vorher schon kaputt und ausgeplündert
>
> Das wird in dieser Form von keinen ernstzunehmenden Fakten gestützt
> insbesondere heutzutage nicht mehr, wo inzwischen mit einem gerüttet Maß
> an geschichtlicher Distanz alte Quellen untersucht und neue Quellen
> aufgetan wurden, ohne daß ständig irgendein Trottel von CDU/CSU mit dem
> Megafon danebenstand und die Leute mit der politisch korrekten
> rechtskonservativen Ideologie beschallte.

Eine beliebte Taktik:
Wenn einem bestimmte Fakten nicht gefallen, dann behauptet man einfach 
dass die Quelle unglaubwürdig sei. So kann man sehr schön jene Teile der 
Realität ausblenden, die einem nicht in das eigene Weltbild passen.

Chapeau! Das ist Donald-Trump-Niveau.

> Das Radar wurde in Preußen erfunden, von einem Preußen. Deswegen befand
> sich die Hochburg der Funkmeßtechnik immer an der deutschen Küste:
> Hagenuk, Howaldt, Deutsche Werft; und in Berlin (Telefunken).

Das ist schön für die Preußen. Das Automobil wurde freilich in 
Südwestdeutschland erfunden. Man muss wohl hoffentlich nicht erklären, 
wie viele Arbeitsplätze in Deutschland daran hängen und welche Bedeutung 
diese Industrie in den letzten Jahrzehnten hatte und nach wie vor hat.

von X4U (Gast)


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Suchfunktion schrieb:
> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
> Deutschland?

Weil die süddeutschen gnadenlos jeden über den Tisch ziehen sobald Sie 
eine Gelegenheit dazu haben.

Würde das mal das FC Bayern Syndrom nennen. Ein extrem unsportlicher 
Verein der jeden kaputtkauft der ihm gefährlich wird und bei der 
geringsten eingebildeten Unsportlichkeit gegen ihn ein wochenlanges 
Gezeter ablässt.
Aber so lange nachspielen bis ein Tor fällt ist völlig normal, wenn es 
einem selbst nütz. Mia san mia und mia san Ars....... .

Dann sind dort unten jede Menge dubiose Steuersachen am laufen. Das 
haben die schon geschickt gemacht. Die Schweiz ist nah und ein 
Geschäftsführer ist auch nur ein Mensch. Der Hoeness hat nicht umsonst 
so schnell gestanden.

Dazu dann noch solche Nord-Süd Fakes wie die Solarenergie. Die wird 
gefördert bis zum umfallen während die wesentlich ergiebigere 
Windenergie keine Leitungen bekommt. Das eine ist halt im Süden, das 
andere im Norden.

Hier in Hamburg gibt es dann z.B. jede Menge Drogenkranke (nicht nur) 
aus Bayern. Die werden dort unten vertrieben und flüchten dann halt in 
humanere Gegenden. Das kostet, aber über den Länderfinanzausgleich 
lamentieren.

In BaWü ist es anders, durch die höhere Bevölkerungsdichte kommt schon 
rein statistisch mehr bei raus.

von Trachtenträger4Life (Gast)


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X4U schrieb:
> Weil die süddeutschen gnadenlos jeden über den Tisch ziehen sobald Sie
> eine Gelegenheit dazu haben.

Meingott, heul halt...
Schlägt dir dein Kackwetter da oben so aufs Gemüt?

von Ordner (Gast)


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X4U schrieb:
> Hier in Hamburg gibt es dann z.B. jede Menge Drogenkranke (nicht nur)
> aus Bayern. Die werden dort unten vertrieben und flüchten dann halt in
> humanere Gegenden. Das kostet, aber über den Länderfinanzausgleich
> lamentieren.

Ach Gott Hamburg ist jetzt des Drogenheilzentrum der Nation?!

Schau, in München findet jedes Jahr ein weltweites zweiwöchiges Treffen 
der Gerstensaftjumkies statt. Die leben hier unter poilizeilicher 
Kontrolle und ärztlicher Aufsicht ihre Abhängigkeiten, Verkleidungtics 
und sonstige Triebgesteuerte Persönlichkeitsstörungen aus, das sie für 
den Rest des Jahres kuriert sind. Nennt man hier nicht Junkiehilfe, 
sondern Oktoberfest ;-)

von Mark B. (markbrandis)


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X4U schrieb:
> Suchfunktion schrieb:
>> Warum gibt es eigentlich ein so ausgeprägtes Süd-Nord-Gefälle in
>> Deutschland?
>
> Weil die süddeutschen gnadenlos jeden über den Tisch ziehen sobald Sie
> eine Gelegenheit dazu haben.

Dummes Geschwätz. Gute Menschen sowie Arschlöcher gibt es überall. Ja, 
auch im hohen Norden ;-)

> Würde das mal das FC Bayern Syndrom nennen. Ein extrem unsportlicher
> Verein der jeden kaputtkauft

Bitte erst Gehirn einschalten: Wie kommt ein Verein überhaupt erst 
dahin, dass er so viel Geld besitzt, den anderen die Spieler abzukaufen? 
Indem er Dinge richtig macht.

Und nein, ich bin kein Bayern-Fan. Aber auch kein Bayern-Hasser.

> Dann sind dort unten jede Menge dubiose Steuersachen am laufen. Das
> haben die schon geschickt gemacht. Die Schweiz ist nah und ein
> Geschäftsführer ist auch nur ein Mensch. Der Hoeness hat nicht umsonst
> so schnell gestanden.

Statistik mit N=1 ist immer toll. Beliebt bei Leuten, die keine 
richtigen Argumente haben.

> Dazu dann noch solche Nord-Süd Fakes wie die Solarenergie. Die wird
> gefördert bis zum umfallen während die wesentlich ergiebigere
> Windenergie keine Leitungen bekommt. Das eine ist halt im Süden, das
> andere im Norden.

Warum wird immer so getan, als ob Windenergie ökologisch so toll sei? 
Windräder töten Vögel und verschandeln die Landschaft. Ja, auch bei uns 
hier im Süden stehen welche. Leider.

> Hier in Hamburg gibt es dann z.B. jede Menge Drogenkranke (nicht nur)
> aus Bayern. Die werden dort unten vertrieben und flüchten dann halt in
> humanere Gegenden.

Quellen nennen oder: I call bullshit.

: Bearbeitet durch User
von Aktivist (Gast)


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Bayern.. Bayern..??   Ach ja, diese kleinen versteckt lebenden 
zänkischen Bergvölker!

von Mike J. (linuxmint_user)


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Mark B. schrieb:
> Interessant, dass die immerhin vier Jahrzehnte dauernde Misswirtschaft
> in der ehemaligen DDR hier nicht mal erwähnt wird.
>
> Manche Menschen haben wohl eine etwas eigene Wahrnehmung der Realität.

Ja, dem stimme ich voll zu.

Dir ist bekannt dass die DDR (genau wie Russland heute) durch die 
westlichen Mächte erpresst wurde?
Es gab die ganze Zeit Sanktionen gegenüber der DDR.
Die DDR hat für Russland und auch für die BRD viele verschiedene Geräte 
(Waschmaschinen, Radios, Strümpfe usw.) hergestellt die unter dem 
Herstellungswert verkauft werden mussten damit man an Valuta gekommen 
ist um dringend benötigte Dinge kaufen zu können.
Mein Vater war mal in W-Berlin um für 2 Millionen DM einen E-Filter 
(Staub-Filterung) für ein Kraftwerk zu kaufen, da brauchte man auch die 
entsprechende Währung da Mark nun mal nicht angenommen wurden.

Das ganze sehr günstige Zeug was in der BRD verkauft wurde ist aus der 
DDR gekommen.
Die DDR-Bürger haben ja gesehen was für hochwertiges Zeug sie selber 
produziert haben und was es dann für einen billigen Müll im ostdeutschen 
Laden gab. Die Wessis konnten sich freuen, sie hatten den erpressbaren 
Billigarbeiter direkt vor der Haustür.

Es gab zum Beispiel kein Tiefziehstahl, daher musste der Trabant eben 
aus einem Gestell und aus geformten Faserverbundstoffen gefertigt 
werden.

Das mit den Südfrüchten kennt glaube ich jeder. Da wurden vom Staat 
teilweise sehr große Anstrengungen unternommen um dem DDR-Bürger ein 
bisschen Lebensqualität zu verschaffen.

Die Politiker in der BRD hatten vor die DDR wirtschaftlich kaputt zu 
machen.

Nach der Wende kamen dann ganz linke, westdeutsche Geschäftsmänner in 
die DDR, sie bekamen die Firmen geschenkt die vorher öffentliches 
Staatseigentum waren und sie bekamen auch ordentlich Fördergelder.

Diese westdeutschen "Geschäftsmänner" haben die Firmen zu Grund 
gewirtschaftet (Ländereien verkauft, komische Verträge abgeschlossen) 
und sind mit den Fördergeldern dann wieder in den Westen zurück.

Resultat: Im Osten kaputte Firmen und im Westen sitzen die dicken Männer 
mit dem frischen Geld aus dem Osten.

Jetzt kannst du dich aufregen dass so viel Geld in den Osten geflossen 
ist und nur Trümmer übrig blieben.

Die Wessis waren rechtlich sehr gebildet, die Ossis dagegen hatten keine 
Ahnung. Im Osten hat man einfach nicht erwartet von Betrügern im großen 
Stil abgezockt zu werden.

Der Staat war ja immer da für einen, jeder hatte einen Job und 
Unterkunft.
Klar konnte man sich von dem Geld welches man verdient hat manchmal 
nichts kaufen weil nichts in den Läden war und die Leute die im 
Kraftwerk gearbeitet haben stellten nebenbei auch noch Wäscheständer 
oder andere Gebrauchsgegenstände her ... aber man musste sich keine 
Sorgen um die Zukunft machen.


(Familienplanung usw. um die Kinder wurde sich auch gesorgt, von der 
Krippe, Kindergarten, Schule, Hort, Nachittagsbeschäftigung: in der 
Station junger Naturforscher wo man alles mögliche machen konnt und 
betreut wurde.
In die Schule ist regelmäßig ein Ärzteteam gekommen und hat die 
Gesundheit aller Kinder geprüft. Teilweise Impfung, Zahnarzt usw.)


Heutzutage ist es so dass manch einer permanent Überstunden schieben 
muss damit die Arbeit abgearbeitet werden kann und ein anderer mit 
identischen Fähigkeiten hat keine Arbeit und sitzt sinnlos zu Hause.
Es ist wohl sinnvoller einen Arbeiter zu 150% auszulasten als zwei 
Arbeiter zu 75%.

von Die Freiheit der Andersdenkenden (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Mark B. schrieb:

> Es gab die ganze Zeit Sanktionen gegenüber der DDR.

Ja genau Sanktionen sind der Grund dafür das es kaum gescheite 
Konsumprodukte für Ostmark gab. Und die Intershops waren legale 
Sanktionsumgehungsläden ?!?!

> Das ganze sehr günstige Zeug was in der BRD verkauft wurde ist aus der
> DDR gekommen.

Insbesonders die günstigen Südfrüchte, die günstige Videotechnik, die 
günstigen Computertechnik, die günstigen Malimo Rundstrick-Jeans,....


> Die DDR-Bürger haben ja gesehen was für hochwertiges Zeug sie selber
> produziert haben und was es dann für einen billigen Müll im ostdeutschen
> Laden gab.

Jajaja hochwertiger Trabi gegen schrottigen VW-Golf - alles klar Herr 
Volkskommissar.

> Die Wessis konnten sich freuen, sie hatten den erpressbaren
> Billigarbeiter direkt vor der Haustür.

Jaja die Ossis muss mal zu Arbeit pressen, von sich aus arbeitet der 
Ossi nicht. Da haste völlig Recht. Oder auch nicht.


> Es gab zum Beispiel kein Tiefziehstahl, daher musste der Trabant eben
> aus einem Gestell und aus geformten Faserverbundstoffen gefertigt
> werden.

Nennt sich selbst HiTech-Wirtschaft und muss sich bei Stahl mit 
Nachkriegsprovisorien helfen ...

> Die Politiker in der BRD hatten vor die DDR wirtschaftlich kaputt zu
> machen.

Nene das haben die DDR-Politnicks alleine kaputtgekriegt, da brauchte es 
keine Westhilfe.

> Die Wessis waren rechtlich sehr gebildet, die Ossis dagegen hatten keine
> Ahnung. Im Osten hat man einfach nicht erwartet von Betrügern im großen
> Stil abgezockt zu werden.

Doch, doch deswegen hat man ja den "Antfaschistischen Schutzwall" 
errichtet.


> Der Staat war ja immer da für einen, jeder hatte einen Job und
> Unterkunft.

Du meinst Massenunterkunft, mal versucht als DDR-Student eine eigene 
Bude aufzutreiben ?!?

> Klar konnte man sich von dem Geld welches man verdient hat manchmal
> nichts kaufen weil nichts in den Läden war und die Leute die im
> Kraftwerk gearbeitet haben stellten nebenbei auch noch Wäscheständer
> oder andere Gebrauchsgegenstände her

Jaja die Alibi-Konsumproduktion, die war auch so ein Sargnagel der DDR. 
Haben nie kapiert die Marxisten das Konsumproduktion auch Teil einer 
starken Wirtschaft ist.

> ... aber man musste sich keine
> Sorgen um die Zukunft machen.

Abgesehen davon das es fürviele DDR-Berufe nach 1989 keine Zukunft mehr 
gab, wie Oldtimerbauer, Polititscher Leiter, Berufsjugendlicher, Lehrer 
für Staatsbürgerkunder, ...


> (Familienplanung usw. um die Kinder wurde sich auch gesorgt, von der
> Krippe, Kindergarten, Schule, Hort, Nachittagsbeschäftigung:

Gibt's auch im Westdeutschland

> in der
> Station junger Naturforscher wo man alles mögliche machen konnt und
> betreut wurde.

Ja klar musste sein, weil sich die Väter nicht um die 
Intressenförderungen seiner Kids selbst sorgen konnte, weil sie ja im 
Parteilehrjahr/Kampftruppe/Reserve/ oder sonstige Rotlichtbestrahlungen 
versauerten. Nicht, das sie ihren Nachwuchs noch eine eigene Methode zur 
Meinungsbildung beibrachten und eigenes Nachdenken fördern.

> In die Schule ist regelmäßig ein Ärzteteam gekommen und hat die
> Gesundheit aller Kinder geprüft. Teilweise Impfung, Zahnarzt usw.)

Gibt's auch im Westdeutschland.

> Heutzutage ist es so dass manch einer permanent Überstunden schieben
> muss damit die Arbeit abgearbeitet werden kann und ein anderer mit
> identischen Fähigkeiten hat keine Arbeit und sitzt sinnlos zu Hause.

Gab's auch im Osten. Der mit den richtigen Parteibuch durfte an die 
Hochschule, dem ohne wurde der Studienplatz verweigert und musste mit 
Fliessbandarbeit stupide malochen.


> Es ist wohl sinnvoller einen Arbeiter zu 150% auszulasten als zwei
> Arbeiter zu 75%.

Sinnvoller? Nennt sich Produktivität, ist im Osten leider oft ein 
Fremdwort geblieben.

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