Forum: HF, Funk und Felder Fragen zu Afu Betriebsarten/Modulationsarten


von Matze (Gast)


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Mir stellen sich seit einiger Zeit diverse Fragen,

Auf Welchem Afu-Band könnte man mit der kleinsten Sendeleistung, sowie 
mit kleinsten technischen Aufwand eine Verbindung über 50Km 
Hügellandschaft (Tal zu Tal) aufbauen?

Gibt es Digitale Übertragungsverfahren, zur Datenübertragung auf dem 
Entsprechenden Band, welches etwa eine Übertragungsgeschwindigkeit von 
1Bit/Sec/Hz erreichen oder überschreiten, jedoch die Übertragung von 
mindestens 1KBit/s bei <= 1KHz Bandbreite ermöglichen?
(Also keine super-schmalbandigen Betriebsarten)

Sind diese frei verfügbar?
(Hardware legal nachbaubar/ Software Open-Source)

Wenn nein:
--> Gibt es dafür spezielle Gründe?

Wären z.b. Außergewöhnliche Schwierigkeiten zu lösen?
--> Wenn ja welche?

Oder gibt es einen Grund warum dass schon in der Theorie nicht 
funktionieren kann?

von Manfred H. (manfredbochum)


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80meter,RTTY

von Wolfgang (Gast)


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Matze schrieb:
> jedoch die Übertragung von
> mindestens 1KBit/s bei <= 1KHz Bandbreite ermöglichen?

Dafür muss deine Symbolrate deutlich kleiner als die Bitrate sein. Mit 
ausreichendem Signal-Rauschabstand ist das kein Problem.

Mit 16-QAM kannst du beispielsweise 4 Bit pro Zeitschritt übertragen, 
mit 256-QAM ein ganzes Byte pro Zeitschritt.

Matze schrieb:
> Sind diese frei verfügbar?

Amateurfunk zählt als experimenteller Funkdienst. Deiner Phantasie 
bezüglich der Erprobung ausgefeilter Übertragungsverfahren sind nur 
weite Grenzen gesetzt.

> welches etwa eine Übertragungsgeschwindigkeit von
> 1Bit/Sec/Hz erreichen

Die Einheit past nicht für Übertragungsgeschwindigkeit. Du meinst gewiss 
etwas anderes ...

von AxelAC (Gast)


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Die Physik gibt hier die Grenzen vor. Google mal nach Shannons Law:

C = B  log2  (1 + S / N )

hier gilt:

C: Information Capacity Bits/sec
B: Bandwidth Hz = 1/sec
S: Signal strength  N: Noise Strength  S/N: Signal to Noise Ratio

with a S/N of 15dB  (~30/1)         ~  4-6 Bits/sec pro Hz Bandbreite

von Ham (Gast)


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Matze schrieb:
> eine Verbindung über 50Km Hügellandschaft (Tal zu Tal) aufbauen?

Unter diesen ungünstigen topografischen Bedingungen funktioniert Tropo-
scatter (auf höheren Frequenzen) recht zuverlässig – im Gegensatz zur
oft störanfälligen Kurzwelle. Allerdings braucht man dazu reichlich
Power und Antennengewinn.

Vor dem Mauerfall nutzte man Troposcatter beispielsweise für den Nach-
richtenverkehr zwischen West-Berlin und dem Bundesgebiet.

von Hp M. (nachtmix)


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Matze schrieb:
> Wenn nein:
> --> Gibt es dafür spezielle Gründe?

Die Benutzung von Amateurfunkbändern ist nicht jedermann gestattet, und 
man darf dort auch nicht beliebige Nachrichten übertragen.
Wenn du also z.B. versuchst auf diese Weise zu telefonieren steht Ärger 
ins Haus.

von T.roll (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Wenn du also z.B. versuchst auf diese Weise zu telefonieren steht Ärger
> ins Haus.

Wieso rufe ich dann immer "Allgemeiner *Anruf*"? :)

Wolfgang schrieb:
> Deiner Phantasie
> bezüglich der Erprobung ausgefeilter Übertragungsverfahren sind nur
> weite Grenzen gesetzt.

So ungefähr. Man muss seine Übertragungsverfahren veröffentlichen.

von MAtze (Gast)


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Manfred H. schrieb:
> 80meter,RTTY

Ja, an Kurzwelle denke ich auch, dachte aber eher an dass 20 oder 
40M-Band.
Bei 80m werden "Antennen" ja wirklich groß.

Wolfgang schrieb:
> Dafür muss deine Symbolrate deutlich kleiner als die Bitrate sein. Mit
> ausreichendem Signal-Rauschabstand ist das kein Problem.
>
> Mit 16-QAM kannst du beispielsweise 4 Bit pro Zeitschritt übertragen,
> mit 256-QAM ein ganzes Byte pro Zeitschritt.

Genau dass wäre meine Idee, >= 1Bit pro Sekunde je Herz, können ja nur 
mittels BPSK (1Bit) oder QAM/QPSK (2Bit) erreicht werden.

Aber wo wird dass genutzt?
und wenn es nicht genutzt wird, warum?

Auf sämtlichen Kurzwellenbändern sind 2700Hz Bandbreite erlaubt. 
Dementsprechend müssten doch 2700Bit oder gar 5400Bit je Sekunde 
übertragbar sein.

AxelAC schrieb:
> with a S/N of 15dB  (~30/1)         ~  4-6 Bits/sec pro Hz Bandbreite

Angenommen ziel sind 2Bit/sec pro Hz, dann genügt ein S/N von 3 ~= 2dB
erst für 4Bit/sec pro Hz sind es 15 ~= 12dB.

Ham schrieb:
> Unter diesen ungünstigen topografischen Bedingungen funktioniert Tropo-
> scatter (auf höheren Frequenzen) recht zuverlässig – im Gegensatz zur
> oft störanfälligen Kurzwelle. Allerdings braucht man dazu reichlich
> Power und Antennengewinn.

Dass Problem ist: "auf höheren Frequenzen"
Aber die sind nicht so leicht handhabbar wie Kurzwelle, der Technische 
Aspekt wird dadurch wohl deutlich Komplexer.

Hp M. schrieb:
> Die Benutzung von Amateurfunkbändern ist nicht jedermann gestattet, und
> man darf dort auch nicht beliebige Nachrichten übertragen.
> Wenn du also z.B. versuchst auf diese Weise zu telefonieren steht Ärger
> ins Haus.

Dass ist mir bewusst, ich habe weder vor Rundfunkähnliche 
"Darbietungen", noch religiöse oder politische Inhalte zu übertragen, 
und auch keine Gewerblichen Absichten. Ja und auch seit 6Jahren eine 
A-Lizenz.

von T.roll (Gast)


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MAtze schrieb:
> Auf sämtlichen Kurzwellenbändern sind 2700Hz Bandbreite erlaubt.

Fast: 30-Meter Band → 500Hz

von Wolfgang (Gast)


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MAtze schrieb:
> Aber wo wird dass genutzt?
> und wenn es nicht genutzt wird, warum?

Es wird genutzt, und das reichlich. Beispielsweise für DVB-C und DCB-T 
Übertragung. Kein Grund, es nicht zu nutzen.

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