Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED Stroboskop mit Batteriebetrieb


von Konstantin S. (palter)



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Hallo allerseits,

auf einer Fortbildung habe ich gesehen welche schönen Sachen man mit 
einem Stroboskop anstellen kann. Da ich doch etwas erschrocken war wie 
teuer professionelle Geräte sind habe ich mir gedacht sowas könntest du 
auch selber bauen. Wichtig ist mir vor allem, dass ich die Abfolge der 
Pulse relativ genau und flexibel steuern kann. (Frequenz des Stroboskops 
maximal 100 Hz)

Das ganze habe ich mir in etwa so vorgestellt: 10 x 3 W LED auf einer 
Starplatine. Das ganze auf einen entsprechenden Kühler geklebt.

Gesteuert wird das ganze von einem Arduino. Die Energie stammt aus 6 
Eneloop Akkus von denen jeweils drei in Reihe geschalten sind und diese 
zwei 3er Blocks dann noch einmal parallel geschaltet werden. Der 
Entladestrom soll dann im maximalen Fall 3,5 A betragen. Laut Datenblatt 
schaffen die Eneloops auch 6 A von daher sollte genug Puffer da sein.

Zudem soll die Helligkeit der LEDs geändert werden. Dies ist auch das 
Problem vor dem ich nun stehe. Zum einen könnte ich das ganze mit Hilfe 
von PWM erledigen (Version 1). Dann wäre aber die Messung der 
Stromstärke mit Hilfe der Widerstände R8 und R14 sinnlos, da die 
Stromstärke ja ein ähnliches Profil wie die Spannung aufweist oder?
Zum anderen könnte man einen Kondensator C6 einbauen der die Energie 
bereitstellt sobald der Transistor sperrt. Dann könnte ich auch die 
Stromstärke messen und die Regelung anhand der Stromstärke umsetzen.

Der Transistor bekommt ebenfalls einen Kühlkörper oder kommt auf den 
anderen Kühlkörper mit drauf.

von Georg (Gast)


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Konstantin S. schrieb:
> Zum einen könnte ich das ganze mit Hilfe
> von PWM erledigen (Version 1)

Der Name Stroboskop deute schon darauf hin, dass es mit Blitzen arbeitet 
- jedenfalls das was man normalerweise unter Stroboskop versteht, ob du 
was anderes bauen willst weiss ich natürlich nicht. Wenn man z.B. die 
Schwungscheibe eines Motors stroboskopiert, um den Zündzeitpunkt zu 
bestimmen, sollte der Blitz auf den 360 Grad einer Umdrehung weniger als 
1 Grad andauern, damit man noch ein verwertbares Bild bekommt. Das 
schliesst (meiner Meinung nach) eine Regelung der Blitzhelligkeit per 
PWM aus.

Georg

von Michael W. (Gast)


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@ Georg:

Ich glaube nicht, daß hier ein Stroboskop für den Einsatz an 
Kraftfahrzeugen gemeint ist, sondern eines für 'Licht-Effekte' - wie 
früher (tm) in den Discotheken...

von Konstantin S. (palter)


Angehängte Dateien:

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Ich weiß das Stroboskope normalerweise mit Blitzlampen funktionieren. 
Das Geräte benötige ich für Langzeitbelichtungen von sich bewegenden 
Gegenständen um die Bewegung analysieren zu können. Deshalb ist es eben 
wichtig die Zeitdifferenz zwischen den aufleuchten der LEDs genau zu 
kennen.

In der ersten Variante hätte ich mir die Steuerung der Helligkeit so wie 
im angehängten Bild gedacht. Zwischen t0 und t1 sollen die LEDs 
eingeschaltet sein. Danach aus bis zum nächsten Impuls.
Ziel ist es neben der Helligkeitssteuerung auch ein Stromstärke zu 
erzeugen die die LEDs nicht grillt.

von fotomoto (Gast)


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von Georg (Gast)


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Konstantin S. schrieb:
> Ziel ist es neben der Helligkeitssteuerung auch ein Stromstärke zu
> erzeugen die die LEDs nicht grillt.

Da die LEDs eben nur kurz leuchten dürfen - sonst hast du 
Bewegungsunschärfe - sehe ich nur folgende Möglichkeiten:

1. eine Stromsteuerung, die verbratene Leistung nimmst du halt in Kauf

2. Den Kondensator auf unterschiedliche Spannung aufladen.

Ich weiss nicht genau was du aufnehmen willst, aber als Fotograf denke 
ich wir reden von ms (1/1000 Belichtungszeit).

Georg

von Konstantin S. (palter)


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@fotomob
Das sind gerade die Effekte die ich bei einer Langzeibelichtung nicht 
erzielen will. Stell dir vor ich lasse eine Kugel fallen und möchte 
statt einer verschwommenen Kugel alle 20 ms eine Teil der Bewegung 
sehen. Sollte dann in etwa so aussehen
O

O


O



O
....

Also stelle ich meine Kamera auf 2 - 5 Sekunden Belichtungszeit, 
verdunkle den Raum, lasse die Kugel fallen und "erzeuge" alle 20 ms eine 
Momentaufnahme durch die Beleuchtgung der fallenden Kugel.

Je mehr ich darüber nachdenke - reichen die 30 Watt der LEDs überhaupt 
aus um das Objekt hell genug zu beleuchten? Bei einer Blitzentladung ist 
die Helligkeit sicher höher.

von Brummbär (Gast)


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Zum einen könnten die LED noch zu dunken sein.
Zum anderen sind hochleistungs LED, aufgrund der Verwendung eines 
Leuchtstoffes, recht träge.

Um saubere Einzelbilder zu bekommen, brauchst Du wirklich kurze Blitze.
So kompliziert ist der Aufbau eines Stroboskops mit Blitzröhre aber auch 
nicht - lediglich die verwendeten Spannungen sind, wie soll ich sagen, 
"kitzelig" bis gesundheitsschädlich.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es ist keine gute Idee, die LEDs direkt parallel zu schalten. Gib jeder 
einen eigenen Vorwiderstand und meinetwegen einen eigenen Sense, sind ja 
genug da.
Steuere die Zeit, die die LEDs leuchten, auch mit dem MC und nicht mit 
dem Kondensator, damit du Einfluss nehmen kannst.
Im Datenblatt der LED steht, wieviel Strom sie wie lange verträgt.

von Konstantin S. (palter)


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Vielen Dank Brummbär.
Für meine Anwendung benötige ich daher richtige Blitze. Ich denke ich 
werde mal etwas in die Richtung billige Blitzröhre plus DMX-Steuerung 
suchen. Vielen Dank euch allen die sich Zeit genommen haben es zu lesen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Konstantin S. schrieb:
> Also stelle ich meine Kamera auf 2 - 5 Sekunden Belichtungszeit,
> verdunkle den Raum, lasse die Kugel fallen und "erzeuge" alle 20 ms eine
> Momentaufnahme durch die Beleuchtgung der fallenden Kugel.
>
> Je mehr ich darüber nachdenke - reichen die 30 Watt der LEDs überhaupt
> aus um das Objekt hell genug zu beleuchten? Bei einer Blitzentladung ist
> die Helligkeit sicher höher.

Also, ein Studioblitz hat z.B. 500Ws pro Blitz. D.h. diese 500Ws werden 
innerhalb einer ms entladen. Wenn man das als Dauerbeleuchtung hätte, 
wären das 500kW. Allerdings können die Geräte nur z.B. 2 Blitze/s - die 
Elkos müssen ja auch erstmal geladen werden.

Kleine Aufsteckblitze haben 3~10Ws.
Wenn Du 3Ws 50/s haben möchtest, dann sind das 150W - das verträgt auch 
nicht jede Blitzlampe.

Um die Helligkeit Deiner LEDs einzustellen, mach den Puls einfach 
kürzer. Den musst Du nicht noch zusätzlich pulsen und damit zeitlich 
aufweiten.

Deine 30W LEDs haben pro 'Blitz' nur max. 0,6Ws. Sollte es sich um Weiße 
LEDs handeln, könnte Dir die Leuchtschicht zur Farbumwandlung in den 
Plan pfuschen. Die leuchtet nämlich nicht sofort bzw. leuchtet auch 
nach.


Gruß

Jobst

von Jobst M. (jobstens-de)


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Brummbär schrieb:
> So kompliziert ist der Aufbau eines Stroboskops mit Blitzröhre aber auch
> nicht

Wenn er eine Zündfolge von 50 Blitzen/s haben möchte, wird es schon 
komplizierter ...


Gruß

Jobst

von Wolfgang (Gast)


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Konstantin S. schrieb:
> Zudem soll die Helligkeit der LEDs geändert werden. ... Zum einen
> könnte ich das ganze mit Hilfe von PWM erledigen (Version 1)

PWM ist Stroboskop.

Guck dir mal einen schnell bewegten Gegenstand an, den du mit 
PWM-gesteuertem Licht beleuchtest. Den Stroboskopeffekt gibt es 
natürlich nur, solange das PWM-Tastverhältnis nicht auf (oder dich bei) 
100% steht.

Brummbär schrieb:
> Zum anderen sind hochleistungs LED, aufgrund der Verwendung eines
> Leuchtstoffes, recht träge.

Ohne Fakten artet das hier wieder in böse Orakelei aus.

Also

@ Konstantin
1. Wie lang dürfen die Blitze sein, ohne dass die Bewegungsunschärfe auf 
den Aufnahmen zu sehr sichtbar ist?

@ Brummbär
2. Was bedeutet "recht träge" ausgedrückt in Zahlen für die Abklingzeit.

Wenn es nicht so sehr auf die Farbwiedergabe ankommt, kann man RGB-LEDs 
nehmen, die sind auf jeden Fall schneller als weiße (i.e. blaue mit 
Leuchtstoff).

von fotomoto (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Also, ein Studioblitz hat z.B. 500Ws pro Blitz. D.h. diese 500Ws werden
> innerhalb einer ms entladen. Wenn man das als Dauerbeleuchtung hätte,
> wären das 500kW.

Nein!

Brummbär schrieb:
> Zum anderen sind hochleistungs LED, aufgrund der Verwendung eines
> Leuchtstoffes, recht träge.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten weißes Licht zu erzeugen. Blaue 
LEDs mit Leuchtstoff ist die eine, untaugliche da träge Variante.

Es gibt aber auch die Möglichkeit RGB LEDs einzusetzen, diese besitzen 
die Trägheit nicht, sind aber auch nicht so hell. Vorzugsweise verwendet 
man deshalb gleich RGB LED-Bänder und erreicht nebenbei so auch eine 
gleichmäßige Ausleuchtung der Szene.

von fotomoto (Gast)


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@Wolfgang  Sorry, das hat sich überschnitten. wollte das von dir 
geschriebene  nicht nachplappern...

Wolfgang schrieb:
> @ Brummbär
> 2. Was bedeutet "recht träge" ausgedrückt in Zahlen für die Abklingzeit.

Auf jeden Fall zu lange für brauchbare Aufnahmen, ich schätze einige 
100ms auf 10% Helligkeit. Genaueres weiß eventuell das Datenblatt zur 
LED.

von Wolfgang (Gast)


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Konstantin S. schrieb:
> Stell dir vor ich lasse eine Kugel fallen und möchte
> statt einer verschwommenen Kugel alle 20 ms eine Teil der Bewegung
> sehen.

Hast du schon einmal probiert, die Aufnahmen direkt mit einer 
Videokamera im Sonnenschein auf der grünen Wiese - äh vor einer weißen 
Wand - zu machen. Die Kamera musst nur auf ausreichend hohe Verstärkung 
(i.e. ISO Zahl) gestellt und die Blende ganz aufgerissen werden. Wenn 
dann die Belichtungsautomatik auf Zeitautomatik gestellt wird, ist die 
Kamera gezwungen, auf eine kurze Belichtungszeit zu gehen und du 
bekommst eine Videosequenz mit einer Zeitauflösung entsprechend der 
eingestellten Bildfrequenz der Kamera. Die Bewegungsunschärfe entspricht 
dem innnerhalb der Belichtungszeit des Einzelbildes zurückgelegten Weg.

von Jobst M. (jobstens-de)


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fotomoto schrieb:
> Nein!

Doch! Rechne einfach nach!


Gruß

Jobst

von Harald W. (wilhelms)


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Konstantin S. schrieb:

> Eneloop Akkus von denen jeweils drei in Reihe geschalten sind

Mit den so erhaltenen 3...3,9V kannst Du Deine LEDs nicht
zuverlässig betreiben.

von Konstantin S. (palter)


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@Wolfgang:
Ja des mit PWM ist mir bewusst - ich dachte an einen Spannungsverlauf 
wie in dem vorher geposteten Bild wobei die Differenz von t1 und t0 ca. 
5ms sind. Die Idee dahinter war der Schutz der LEDs vor Überhitzung.

Ich habe gerade etwas gerechnet und für das was ich machen will sollten 
es maximal 5ms sein. Kürzer wäre natürlich deutlich besser.

RGB kommt nicht in Frage.

@fotomoto:
Dann werde ich mal das Datenblatt studieren.


@Wolfgang 2:

Videoanalyse wäre natürlich auch eine Möglichkeit. Allerdings haben mich 
die Stroboskopaufnahmen schon echt vom Hocker gehauen.

@Harald Wilhelms:
Ja ich habe mir schon gedacht das es etwas knapp sein kann. Zur Not 
werden es halt 4 in Reihe. Wsl. hat sich die LED Lösung eh 
verabschiedet.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Kannst du eine Angabe machen wie x Blitze gesamt, Länge x ms, Pause x 
ms?
Schau dir mal das Datenblatt deiner LED an, da steht sicher was von max. 
Pulsstrom drin.

von J. S. (pbr85)


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fotomoto schrieb:
> @Wolfgang  Sorry, das hat sich überschnitten. wollte das von dir
> geschriebene  nicht nachplappern...
>
> Wolfgang schrieb:
>> @ Brummbär
>> 2. Was bedeutet "recht träge" ausgedrückt in Zahlen für die Abklingzeit.
>
> Auf jeden Fall zu lange für brauchbare Aufnahmen, ich schätze einige
> 100ms auf 10% Helligkeit. Genaueres weiß eventuell das Datenblatt zur
> LED.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass eine weiße LED einige hundert ms 
für einen Anstieg auf 10% Helligkeit braucht, also fast eine Sekunde 
lang? Das ist doch keine 1KW Glühlampe. Du liegst da je nach LED wohl um 
3-6 Zehnerpotenzen drüber.

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Es ist eine interessante Frage und relativ leicht auszuprobieren: 
Funktionsgenerator steuert FET --> LED, ein schneller Phototransistor. 
Sowohl Funktionsgenerator, als auch Phototransistor an zwei Eingänge 
eines Oszis.

von J. S. (pbr85)


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LEDs ohne Leuchtschicht liegen im ein bis zweistelligen ns-Bereich, mit 
Leuchtstoff im zwei- bis dreistelligen ns-Bereich für 50% Helligkeit. 
Also schon deutlich langsamer, aber weit von ms-Werten entfernt.

Ich glaube also nicht, dass es hier irgendwelche Probleme diesbezüglich 
geben könnte. Höchstens bei der Leuchtstärke, wie schon erwähnt wurde. 
Eine Blitzröhre haut schon ordentlich was an Lichtleistung raus. So 
etwas kriegt man mit LEDs nicht so einfach hin, auch dann nicht, wenn 
man die LEDs mehrere 100% überstromt.

: Bearbeitet durch User
von Brummbär (Gast)


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E. S. schrieb:
> LEDs ohne Leuchtschicht liegen im ein bis zweistelligen ns-Bereich, mit
> Leuchtstoff im zwei- bis dreistelligen ns-Bereich für 50% Helligkeit.
> Also schon deutlich langsamer, aber weit von ms-Werten entfernt.

Ok, mein Blitzgerät hat minimal 50µs. Ist aber auch kein Stroboskop, 
sondern ein normaler Foto-Blitz.

Die LED meiner "Taschenlampe" glimmt nach dem Abschalten noch eine Weile 
nach. Das ist aber nicht hell und wird auf dem Kamerachip nicht wirklich 
zu sehen sein, wenn ich damit ein Objekt beleuchte.

von fotomoto (Gast)


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E. S. schrieb:
> Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass eine weiße LED einige hundert ms
> für einen Anstieg auf 10% Helligkeit braucht,

Für einen Anstieg sicher nicht, das Abschalten dauert aber schon sehr 
lange.
Bei "Spiegelei" COB LED ist das Nachleuchten teilweise mit bloßem Auge 
deutlich erkennbar.

von Konstantin S. (palter)


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Also in den Datenblättern zu den mir vorgeschwebten LEDs steht leider 
nichts wie lange die "nachglühen". Irgendwie wurde jetzt allerdings mein 
Interesse geweckt und ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren. 
Wenn es jemanden interessiert kann ich das Ergebnis gerne posten.

@crazy_h:
Beleuchtung soll im 20 ms Takt sein --> 5 ms an, 15 ms aus, 5 ms an, 15 
ms an, ....
Wobei ich gerne noch kleinere Zeiten hätte. Das wird allerdings mit LEDs 
von der Beleuchtungsstärke her nicht reichen.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Konstantin S. schrieb:
> Wobei ich gerne noch kleinere Zeiten hätte. Das wird allerdings mit LEDs
> von der Beleuchtungsstärke her nicht reichen.

Dann nimm eine kleine Blitzröhre, kleine Kondensatoren und eine relativ 
hohe Spannung.

Das größte Problem ist es, den Kondensator schnell wieder aufzuladen.
Wenn Du 50x in der Sekunde einen Blitz mit 1Ws abfeuern möchtest, dann 
sollte das Netzteil geschätzt 100W liefern können - mit Deinen Akkus 
nicht zu machen!
Die von mir gebauten Geräte ziehen bis zu 30A bei 12V aus einem 
Bleigel-Akku, machen daraus dann allerdings bis zu 800V an 1500µF. Das 
sind 480Ws.

Bei 10µF und 400V liegst Du etwa bei 0,8Ws. Wenn das Ding die ganze Zeit 
durchrödeln soll, sollte die Röhre 50W (z.B. 50Ws bei 1 Blitz/s oder 
16Ws bei 3 Blitzen/s ..) vertragen. Wenn Du nur kurze Blitzfolgen 
erzeugen möchtest, reicht auch eine kleinere Röhre.
Und dann benötigst Du noch einen Step-Up Wandler, welcher Dir innerhalb 
von 10ms den Kondensator auf eine geregelte Spannung von ca. 400V läd. 
Er sollte während des Blitzes abgeschaltet sein, sonst endet die 
Entladung über die Röhre nicht.


Gruß

Jobst

von Crazy Harry (crazy_h)


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Konstantin S. schrieb:
> @crazy_h:
> Beleuchtung soll im 20 ms Takt sein --> 5 ms an, 15 ms aus, 5 ms an, 15
> ms an, ....
> Wobei ich gerne noch kleinere Zeiten hätte. Das wird allerdings mit LEDs
> von der Beleuchtungsstärke her nicht reichen.
Wenn ich Mittwoch/Donnerstag dazu komme, probier ich es mal aus.

von Klaus S. (Gast)


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Du kannst ja erst einmal prüfen wieviel Licht du für deine Szene 
brauchst.
Also LEDs an und ein paar Aufnamen mit 1/1000 1/500 1/250 Sekunden 
machen.
Daran kasst du schon mal abschätzen wie hell die 30 Watt bei kurzen 
Pulsen wirken.

Jetzt noch ins Datenblatt der LEDs gucken, da sollte was von der 
Impulsbelastbarkeit stehen. Ich schätze jetzt einfach mal das du bei 1ms 
Blitzen alle 20ms also 1/20 ton auch locker mit 100W blitzen kannst ohne 
die LEDs zu überlasten.

Und das Nachleuchten von dem hier viele erzählen ist bei normalen weißen 
LEDs eher ein Märchen bzw. falsch beobachtet. Wenn man eine LED mit 
Schaltregler ausschaltet dann leuchtet nicht der Phosphor ewig nach 
sondern die Konstantstromquelle liefert noch Saft nach.

Gruß Klaus

von Wolfgang (Gast)


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Klaus S. schrieb:
> Also LEDs an und ein paar Aufnamen mit 1/1000 1/500 1/250 Sekunden
> machen.

... und nicht vergessen:
Blende auf, solange es von der Schärfentiefe her machbar ist.

von Markus L. (rollerblade)


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Ich hab' hier über'm Aquarium (130cm * 60cm Fläche) 21 weiße COB-LEDs 
(5000K, CRI 90+) mit Ledil-Reflektoren, die zusammen knapp 30k Lumen 
leisten. Mit einer DSLR mache ich Zeitrafferaufnahmen, alle 15min. eine 
Aufnahme rund um die Uhr. Per µC-Steuerung drehe ich alle COBs für ca. 
300ms auf 100% hoch und löse in dieser Zeit die Kamera per Funk aus.
Die Belichtungsparameter: 1/50s, ISO 200, f/5,6, Polfilter-bereinigt
D.h., sonderlich hell ist das nicht, und das mit knapp 300W 
LED-Leistung.

Wenn ich an eine Belichtungszeit von 1/1000s denke, um nicht allzu 
hastige Bewegungen einzufrieren, müßte die Leistung bei gleicher Blende 
und ISO um den Faktor 20 höher sein.
Die zu beleuchtende Fläche auf 30x30cm² verkleinert und alle COBs auf 
diese Fläche gebündelt, ergäbe die 173-fache Beleuchtungsstärke. Damit 
wäre 1/8000s drin. Bei weißem Objekt noch sehr viel kürzer. Ob eine 
COB-LED so kurz leuchten kann, weiß ich aber nicht.

von Timm T. (Gast)


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Konstantin S. schrieb:
> Also in den Datenblättern zu den mir vorgeschwebten LEDs steht leider
> nichts wie lange die "nachglühen".

Die LED glühen nicht nach. Was Du siehst ist zum einen die Restladung 
der Stromquelle, primärer Ladekondensator, zum anderen die interne 
Ladung. Um die LED schnell auszuschalten kann man sie kurzschließen oder 
auf eine negative Spannung schalten. Letzteres mögen aber nicht alle 
LED, siehe Datenblatt.

Also: Nimm zu Ansteuerung eine Push-Pull-Stufe.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Bitte sehr :o)
oben die Kurve vom Funktionsgenerator und unten von einer Fotodiode, die 
vor der LED angebracht war. LED war eine Osram Golden Dragon, kaltweiss, 
Strom ca. 1A. Bild 2 das ganze etwas gedehnt. Ob dieses Abklingen von 
der Fotodiode oder der LED stammt kann ich leider nicht sagen .... aber 
vermuten: da auch der Anstieg "langsam" ist, vermute ich das kommt von 
der Fotodiode.
Achja: Funktionsgenerator auf FET (AO4422), FET schaltet LED (kleiner R 
in Reihe), kein Kondensator im Spiel.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Crazy H. schrieb:
> Ob dieses Abklingen von
> der Fotodiode oder der LED stammt kann ich leider nicht sagen

Versuch als Vergleich mal eine rote LED ...


Gruß

Jobst

von Timm T. (Gast)


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Crazy H. schrieb:
> Ob dieses Abklingen von
> der Fotodiode oder der LED stammt kann ich leider nicht sagen

Da steckt ziemlich sicher ein Teil Restladung der LED drin.

Um eine LED schnell abzuschalten, musst Du sie kurzschließen. Alternativ 
eine dauerhafte KSQ bauen und die LED durch Kurzschließen abschalten, so 
dass der Strom der KSQ durch den Kurzschluss fließt. Allerdings ist das 
für ein Stroboskob mit kurzer EIN- und langer AUS- Dauer sehr 
ineffizient.

von Georg (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Alternativ
> eine dauerhafte KSQ bauen und die LED durch Kurzschließen abschalten

So habe ich immer LED-Sender für LWL betrieben: die LED leuchtet per 
Widerstand nach +5V und wird für eine 0 mit einem Transistor 
kurzgeschlossen.

Bei Leistungs-LEDs sollte man im Aus-Zustand die Stromquelle abschalten, 
bzw. eine Push-Pull-Stufe verwenden.

Georg

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