Forum: Platinen Blöde Frage Platinenfertigung


von Paul P. (paul_p792)


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Mal wieder ein blöde Frage: (Sehr) gelegentlich ätze ich mir eine 
Platine (Bungard beschichtet, DIY Belichtungsgerät, entwickeln mit NaOH, 
ätzen in DIY Ätzküvette mit Natriumpersulfat bei ca. 45°). Da ich dies 
aber nur sehr selten mache habe ich gerade bei Platinen mit feinen 
Leiterbahnen doch immer wieder Ausschuss, da fehlt einfach die Routine.
Nun habe ich ein paar SMD-Platinen zu fertigen bei denen die Rückseite 
komplett Massefläche sein soll, da gibts also nix zu belichten obwohl 
doppelseitig beschichtet.
Mein Gedanke war nun folgender: Ich lasse sowohl beim Entwickeln als 
auch beim Ätzen die Schutzfolie auf der Rückseite drauf und ziehe die 
erst ab, wenn das Ergebnis nach dem Ätzen OK war und wasche dann von der 
Rückseite die Beschichtung ab.
Die Idee dahinter: War das Ergebnis suboptimal dann ist nicht gleich die 
ganze Platine für die Tonne sondern ich kann die noch geschütze Seite 
dann für irgend ein anderes einseitiges Layout noch verwenden, beim 
Ätzen desselben verschwinden dann ja auch die Leiterbahnen der 
missglückten Seite.
Hat das schon mal jemand gemacht? Hält die Schutzfolie das 
Entwicklungsbad und vor allem das Ätzen bei ~45° aus oder löst sie sich 
ohnehin?
Klar könnte ich es selbst ausprobieren, aber falls jemand sowas schon 
gemacht hat und es schief ging muss man den gleichen Fehler ja nicht 
unbedingt nochmal wiederholen ;-).

Danke!

von Cyborg (Gast)


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Na, so ein Abfallstreifen zu opfern wird dich nicht gleich ruinieren.
Belichtungsreihen sind doch ohnehin stets anzuraten. Was deine dünnen
Leiterbahnen angeht, liegt das an deiner Belichtungs-/Ätztechnik, wo
der Belichter sowie die Küvette ihre Grenzen haben. Bessere Ergebnisse
kann man mit der Sprühtechnik (Entwickeln und Ätzen) erreichen.
In der Industrie klappt das bestens.

von Dussel (Gast)


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Das mit der Folie habe ich noch nicht getestet, aber bei den dünnen 
Leiterbahnen fallen mir drei Fehlerquellen ein:
1. Der Drucker druckt unscharf. Dann werden die Leiterbahnen natürlich 
dünner.
2. Die Vorlage liegt nicht ganz auf. Das kann wegen einer gebogenen 
Andrückplatte sein.
3. Die Vorlage liegt mit der unbedruckten Seite auf. Dann scheint Licht 
unter den Druck und belichtet ungewollte Stellen.

von Dussel (Gast)


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Übrigens habe ich mit Laserdrucker und normalem Druckerpapier einlagig 
(aus Versehen) eine 0,1mm-Linie erzeugt, die im Photolack noch gut 
vorhanden ist. Geätzt habe ich die Platine noch nicht, weil mein 
Ätzmittel schlecht geworden ist. Wie es nach dem Ätzen aussieht, kann 
ich dementsprechend nicht sagen.
0,3 mm sollten locker drin sein. Wie breit sind deine 'feinen 
Leiterbahnen'?

von Paul P. (paul_p792)


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Danke für die drei Antworten, aber (wie leider so oft) geht keine auf 
die eigentliche Frage ein. Nix für ungut, aber ich suche keine Nachhilfe 
zur Ätztechnik und stelle da eure Fähigkeiten auch nicht in Frage...

von Cyborg (Gast)


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Paul P. schrieb:
> Danke für die drei Antworten, aber (wie leider so oft) geht keine auf
> die eigentliche Frage ein.

Was beschwerst du dich? Nach deinen eigenen Worten ist die Frage dumm.
Daher sind die Antworten eben auch...
Mir sind bisher zwei Abdeckfolien unter gekommen. Einmal aus Zellulose
(Isel, glaube ich) die sich in Flüssigkeit löst und so eine
gummierte Folie (Bungard o.a.) die Bestand hat. Nun zufrieden?

von Klaus (Gast)


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Nagellack funktioniert gut als Ätzresist. Halbvolle Flaschen mit der 
Farbe der vorigen Saison gibts for free und ein Pinsel ist auch schon 
drin. Wenn man kein Aceton hat, bekommt man den auch mit 
Nagellackentferner wieder ab.

MfG Klaus

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Paul P. schrieb:
> Danke für die drei Antworten, aber (wie leider so oft) geht keine auf
> die eigentliche Frage ein. Nix für ungut, aber ich suche keine Nachhilfe
> zur Ätztechnik und stelle da eure Fähigkeiten auch nicht in Frage...

ISt hier ja üblich...
Besonders von bestimmten TEilnehmern.
Wobei es manchmal ja durchaus angebracht ist auch mal etwas weiter zu 
denken,  sich also eher am gewünschten Ergebnis als am konkret 
geforderten Weg zu orientieren und somit Tipps zu geben wie man "BESSER" 
zum gewünschten Ergebnis kommt.

Aber um die konkrete Frage zu beantworten:
Zumindest Bungard und Rademacher Schutzfolie hält das Entwickeln und 
Ätzen (bis etwa 55 C, darüber kann ich nichts sagen) aus.
Ich mache das öfter so das ich die auf der Rückseite bis nach dem Ätzen 
drauf lasse wenn es nur ein "ganz schneller Prototyp" ist wo es z.B. 
nicht um eine fertige Schaltung sondern nur um den Test einer 
Teilschaltung gehen soll und dabei eine Seite durgehend Massefläche sein 
soll/kann) Oder wenn ich eh nur ein schnelles einseitiges Layout brauche 
(habe von Reststücken abgesehen nur doppelseitiges Material in allen 
Variationen da)

In einigen Fällen wo das Layout dann nichts geworden ist (bei mir ganz 
beliebt: Film mit der falschen Seite aufgelgt, alle Footprints sind 
spiegelverkehrt) habe ich die Reststücke aufgehoben und die zweite Seite 
dann irgendwann für andere einseitige "Pfusch-"Layouts verwendet.
Geht Problemlos!

Allerdings weise ich auch darauf hin das bevor man sich Gedanken über 
die Weiterverwendung misslungener Ätzversuche macht erst einmal die 
Minimierung der entsprechenden PRobleme beim Belichten und Ätzen auf der 
Tagesordnung stehen sollte! Erst gar keinen Ausschuss entstehen zu 
lassen ist immer besser als Ausschuss wiederzuverwenden.
Wenn du so häufig Probleme mit dem Selbermachen hast dann würde ich als 
erstes mal schauen woran es hapert...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> ISt hier ja üblich...

Wie deine langen Romane? Jedem das Seine.

von Paul P. (paul_p792)


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Zumindest beantwortete er sehr ausführlich exakt meine Frage, daher 
besten Dank dafür!

Und was das 'Ist ja hier üblich' angeht: Ich hatte das obige nicht 
umsonst geschrieben, denn er hat da vollkommen Recht. Mitunter hat man 
das Gefühl es gäbe einen Wettbewerb, wer auf eine Frage als erstes mit 
einer alternativen Lösung und/oder einer mehr oder weniger wichtigen 
Belehrung antwortet, das ist hier schon höchst auffällig. Mitunter 
dauert es dann schon ziemlich lange bis sich jemand wieder auf die 
eigentliche Frage besinnt...wenn überhaupt...
Das macht übrigens auch die Suche hier im Forum ziemlich mühsam. Wenn 
man bei seiner Recherche ein ums andere mal meint genau die eigene Frage 
bereits gestellt gesehen zu haben, und beim durchlesen von dutzenden 
Antworten dann feststellen muss, dass sich irgendwelche Experten lieber 
über irgendwelche Dinge rechts und links vom Thema ausufernd zoffen, 
dann gibt man gerne mal entnervt auf und stellt die gleiche Frage halt 
nochmal...die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt...
Finde ich einerseits schlicht schade, andererseits verstehe ich nicht 
was so schwer daran ist einfach mal die Füsse still zu halten wenn man 
zur eigentlichen Frage nichts beizutragen hat. Und dann womöglich auch 
noch angefressen sein wenn der Fragesteller es an hinreichender 
Dankbarkeit für diese Beiträge fehlen lässt...

Nix für ungut, aber das musste ich einfach mal loswerden.

von Ausländer (Gast)


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Pass mal auf was abgeht, wenn hier mal ein Wettbewerb für die beste 
Platinen Herstellung stattfindet :-)

von Tany (Gast)


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Paul P. schrieb:
> Hat das schon mal jemand gemacht? Hält die Schutzfolie das
> Entwicklungsbad und vor allem das Ätzen bei ~45° aus oder löst sie sich
> ohnehin?

Ich denke, es ist uninteressant, ob die Folie löst oder nicht. Die Folie 
dient zum Schutz vor Staub, Licht, Kratzer etc.
Wenn nach dem Ätzen die Folie doch löst, kannst du neue drauf ziehen 
wenn das möglich ist. Ansonsten staubfrei und lichtdicht aufbewahren. 
Ich habe gemacht und das funktioniert auch.

Die Belichtung von Platine ist A und O beim Ätzverfahren. Eine gute, 
lichtdichte Vorlage erleichtert enorm. Leider hat nicht jeder solchen 
"guten" Drucker, um solche Vorlage zu drucken. Daher ist man gezwungen, 
die Belichtungszeit zu optimieren.

Viel Erfolg.

von Paul P. (paul_p792)


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> Die Folie dient zum Schutz vor...Licht...

Eben. Und beim Ätzen würde die Oberfläche reichlich Licht abbekommen 
wenn sich die Folie löst (zumindest ich habe einen gut ausgeleuchteten 
Arbeitsplatz beim Ätzen um den Ätzfortschritt erkennen zu können).

Aber wie gesagt, Carsten hat ja bestätigt dass es funktionieren sollte, 
also probiere ich es einfach mal aus. Und ich bin auch durchaus guter 
Dinge dass alles klappt, ich wollte mir nur einen 'Plan B' in der 
Hinterhand halten falls nach meiner längeren Ätzabstinenz doch was 
falsch läuft :-).
Ich bin zwar nicht geizig, aber andererseits kann ich es auch nicht 
leiden unnötigen Abfall zu produzieren, muss ja nicht sein.

von Gerhard H. (ghf)


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Paul P. schrieb:
> Finde ich einerseits schlicht schade, andererseits verstehe ich nicht
> was so schwer daran ist einfach mal die Füsse still zu halten wenn man
> zur eigentlichen Frage nichts beizutragen hat. Und dann womöglich auch
> noch angefressen sein wenn der Fragesteller es an hinreichender
> Dankbarkeit für diese Beiträge fehlen lässt...
>
> Nix für ungut, aber das musste ich einfach mal loswerden.

Schön, wenn du dich besser fühlst.

Wenn du ausgiebig "nicht lesenswert" verteilst, solltest du lieber
mal drüber nachdenken ob deine Frage nicht etwa "nicht fragenswert"
ist.

Der Bungard-Prozess funktioniert mit vernünftigen Filmen, ordentlichem 
Kontakt und der korrekten Filmrichtung perfekt für 4 mil Leiterbahnen.
Da hat Dussel diskussionslos recht. Das ist der Punkt, wo man anfangen
muss. Die Abfallverwertung erledigt sich damit von alleine.

Wenn man das mit dem Film auf dem heimischen Drucker nicht hinbekommt,
kann man ein .pdf vom Layout machen und die freundliche Druckerei in der
Nachbarschaft macht für 7€ / DIN A4+ einen prima Offsetfilm.

Ja, man kann bei Bungard die blaue Folie auf der Massefläche 
drauflassen.
Der schwarze Klebstoff bleibt aber nach dem 1. Kochen zumindest am Rand
der Platine beim Abziehen haften und würde den Film beim nächsten 
Versuch
versauen. Wenn man das schon mal gemacht hat könnte das aufgefallen 
sein.

von chris (Gast)


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Sowas ähnliches hatte ich auch das der Aussschuss so bei 25% lag nu hab 
ich durch zu fall die Entwicklerlösung sehr schwach gemacht und bin nur 
sehr sehr zu frieden mit den Platinen. Dachte auch das es am Drucker lag 
da er, wenn man das Layout gegens Licht hält, doch gewisse 
Druckunterschiede zusehen war. Gerade beim wenn er in die 
Ausgangspositon zurück gefahren ist um den nächsten Teil zu drucken

Belichtungszeit 2min30s bis 3min
Entwicklerbad sehr schwach Zeit ca 30-45s Entwicklung
Ätzbad 45°C mit Lufteinlass recht stark

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