Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Suche ähnliches wie die GI


von etk552 (Gast)


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Hallo,

mir ( Elektrotechnik Absolvent, Spezialisierungsfach Technische 
Informatik) wurde vor kurzem von einem reinen Informatiker empfohlen 
mich bei der GI - Gesellschaft für Informatik anzumelden.
Man bekommt dort für einen Betrag von etwa 130 Euro pro Jahr einige 
Ausgaben der Fachzeitschrift Informatik Spektrum und kann an Seminaren 
o.Ä teilnehmen.

Ich habe mir mal so eine Zeitschrift angeschaut. Eigentlich ganz 
interessant aber für meinen Fachbereich nicht ganz passend.

Könnt ihr mir ähnliches aus der Elektrotechnik / Embedded Software 
Branche empfehlen?

von Ruediger A. (Firma: keine) (rac)


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Ich bin schon vor vielen Jahren aus der GI ausgetreten, war mir viel zu 
verkopft und akademisch geprägt. Hat sich da was geändert in den letzten 
Jahren (nicht dass das deine Frage beantworten würde, sorry...)?

: Bearbeitet durch User
von Elektor (Gast)


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Elektor?

von etk552 (Gast)


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Elektor ist nicht ganz das, was ich suche. Elektor kenne ich mehr als 
Bastlerzeitschrift.

Die GI war schon mehr wissenschaftlicher und informativer.

von member of the inner circle (Gast)


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Informatik Spektrum eine "Fach"zeitschrift?
Das ist die Alibipostille dieses Vereins. Sowas wie die Bäckerblume nur 
teurer. Interessante Artikel waren darin eher Mangelware, abgespeckte 
überwiegend uninteressante Papers, eitles Geschwätz der immergerleichen 
Autoren und hinter den Kulissen uralte Feindschaften, die auch mal bis 
in die Artikel der Zeitschrift schwappten, das war schon eher zum 
fremdschämen wie sich dort manche "Experten" aufführten.
Dazu vereinsinterne Artikel, Lobbyisten wirkten im Hintergrund auch 
massiv auf einflussreiche Mitglieder ein.

An entspr. Papers komme ich auch ohne die Mitgliedschaft in diesem 
dubiosen Verein, insofern völlig nutzlos die Mitgliedschaft.

Die echten Vorteile waren eher nur für einen kleinen Kreis vorhanden, 
der grosse Mitgliederrest hatte davon nix und wurde mit "Vorteilen" wie 
sie eine Paybackkarte bietet "gelockt", dafür durfte er dann auch noch 
blechen.

Das ganze wirkt eher wie eine Filzorganisation für Professoralbeamten 
speziell im deutschsprachigen Hochschulraum, wo man sich gegenseitig die 
Posten zuschanzt und seinen Beamtenstatus festigt indem man fachlich 
wenig dafür leistet aber gegenseitig sich die Expertise durch dubiose 
Ping-Pong-Artikel attestiert.

Wenn man schon diese peinlichen Aktionen und Stellungnahmen zu aktuellem 
Zeitgeschehen mit IT-Bezug sieht, träge Reaktion, Inhalt nur allgemeines 
Blabla, irgendwie immer gefühlte Jahre hinter aktullen Trends und 
Themen, ist ja auch kein Wunder wenn man sieht wer dort das sagen hat. 
Da bietet selbst der CCC mehr an Stellungnahmen, Vorträgen, Expertisen, 
Gutachten für Bundestag, ... die GI ist im Vergleich dazu eine 
Lachnummer.

Wenn schon dann ACM aber GI? LOL

von Jack (Gast)


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etk552 schrieb:
> Könnt ihr mir ähnliches aus der Elektrotechnik / Embedded Software
> Branche empfehlen?

Meine Erfahrung mit berufsspezifischen Vereinen ist, dass sie sich 
langfristig technisch nicht lohnen. In Einzelfällen kann sich das 
Netzwerken, also die Vereinsmeierei lohnen.

Richtig abstoßend ist meist der politische Vertretungsanspruch und die 
Geldmacherei solcher Vereine.

Wenn du trotzdem einen Verein suchst, dann keinen deutschen. Die sind zu 
klein und unbedeutend, als dass sie in der E-Technik oder bei embedded 
Software neue relevante Dinge veröffentlichen. Dann lieber IEEE oder 
ACM, obwohl auch für die das zuerst gesagte gilt.

von A. S. (Gast)


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Eventuelle könntest Du Dir VDI überlegen
1) weit größer und breiter. Also auch mehr Mitglieder und Aktivitäten 
"vor Ort".
2) der VDI deckt relativ weit den Bereich ab, in den "eingebettet" wird. 
Fächerübergreifend ist hier sicher vorteilhaft.

von John the guest (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Eventuelle könntest Du Dir VDI überlegen
> 1) weit größer und breiter. Also auch mehr Mitglieder und Aktivitäten
> "vor Ort".
> 2) der VDI deckt relativ weit den Bereich ab, in den "eingebettet" wird.
> Fächerübergreifend ist hier sicher vorteilhaft.

3) Der VDI vertritt vornehmlich Arbeitgeberinteressen indem er ständig 
versucht unter dem Vorwand eines angeblichen Fachkräftemangels 
Arbeitnehmerrechte zu schwächen.

von john the guest (Gast)


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PS: Quellennachweise siehe verlinkte Artikel auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Verein_Deutscher_Ingenieure#Kritik

von Zocker_51 (Gast)


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> Man bekommt dort für einen Betrag von etwa 130 Euro pro Jahr einige
> Ausgaben der Fachzeitschrift

Kauf dir lieber ein paar Kisten Bier, haste mehr davon.

von someone (Gast)


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IEEE ?!

von lalala (Gast)


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Ich liebäugel ja schon länger mit der IEEE, kann mir aber jemand von 
euch der da Mitglied ist sagen, was für euch die  besten 'benifits' 
sind? 'Lohnt' es sich, oder bleibt eigentlich nur, dass auf den eigenen 
Publikationen bei 'IEEE' dann member steht?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, "etk552",

> Ich habe mir mal so eine Zeitschrift angeschaut.

Den Mitgliedern der GI ist das "Feature" Zeitschrift ähnlich wichtig / 
oder unwichtig wie den Ingenieuren im VDI die VDI-nachrichten.
(Ich selbst lese hauptsächlich nur den Dilbert-Cartoon und Heiko Mell.)

Viel wichtiger ist der Austausch in Referaten - und die Mitwirkung, 
welche Themen gerade wichtig sind - und wichtiger als die Werbung, 
welche interessierte Kreise gern verbreiten wollen.

Ihre "Visibility" ist für viele auch sehr wichtig, um aus ihrem 
"Cubicle" heraus zu kommen, wie Dilbert das nennen würde. Dort heraus zu 
kommen, im Team Gleichgesinnter kleine Erfolge zu erreichen und damit 
Kollegen und Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen.

Ciao
Wolfgang Horn

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Wolfgang H. schrieb:

> im Team Gleichgesinnter kleine Erfolge zu erreichen
Was genau meinst Du damit? Um "kleine" Erfolge zu erreichen braucht man 
keine künstliche Teams aus Fachverbänden, sondern nur ein paar Ideen 
fürs Bastellabor und wer neben dem Hauptjob, in dem er in seinem Team 
hoffentlich "große Erfolge" feiert, noch Zeit haben sollte, kann sich in 
Community-Projekten auf OC, SourceForge etc belustigen.

> und damit Kollegen und Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen
Ich nehme an, Du meinst "potentielle neue Kollegen auf sich aufmerksam 
zu machen" im Bezug auf einen Jobwechsel? Denkst Du dass viele AG sich 
auf Veranstaltungen solcher Verbände tummeln um dort nach Mitarbeiters 
zu suchen? Ok, Im Einzelfall lernt man da jemanden kennen, aber das 
geht auf jeder Messe, in jedem Verein oder sonstigen privaten 
Veranstaltungen und Kreisen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Jürgen S.,

Ich:
>> im Team Gleichgesinnter kleine Erfolge zu erreichen

Du:
> Was genau meinst Du damit?

Beispiel aus der Gesellschaft für Projektmanagement: „Burnout-Gefährdung 
bei Projektmanagerinnen und Projektmanagern“ hieß die Studie, welche die 
GPM mit dem „Centrum für Disease Management“ am Klinikum Rechts der 
Isar, TU München, durchgeführt hatte.
Eine Studie, die kein Verband finanziert hätte, dessen Mitarbeiter alle 
überzeugt sind: "Burnout gibt es ja gar nicht!"
Aber wer selbst betroffen ist, der spendet eher zu dessen Erforschung.

Wer mit dem Mainstream treibt, der landet wie die Ferkel auf der 
Schlachtbank. Wer sich als Individuum dagegen wehrt, der läßt kurz vor 
dieser vielleicht ein lautes Quieken, ist dann aber vergangen.

Wer sich mit anderen organisiert, der kann mehr erreichen. Dazu sind 
nicht nur die GPM gut, sondern auch die GI, die DGQ, viele andere, und 
eigentlich auch der VDI.

>> und damit Kollegen und Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen
> Ich nehme an, Du meinst "potentielle neue Kollegen auf sich aufmerksam
> zu machen" im Bezug auf einen Jobwechsel? Denkst Du dass viele AG sich
> auf Veranstaltungen solcher Verbände tummeln
NIE! Bevor ein Arbeitgeber durch Teilnahme an einer Studie die 
Möglickeit der Existenz von Burnout einräumt, nimmt der Vatikan an einer 
Studie über die Kugelgestalt der Erde teil oder gar über die 
Nichtexistenz der biblischen Hölle. Oder ein Donald Trump über eine 
Studie zu den tatsächlichen Teilnehmerzahlen bei der Amtseinführung von 
Präsidenten. Oder an einer Studie über die Erderwärmung. Oder an einer 
über die Finanzierung seiner Mauer gegenüber Mexiko .... :((

Sondern: Aber wenn ein Vorgesetzter stöhnt, er müsse eine Stelle 
besetzen, die Personalabteilung schicke ihm aber nur Luschen, dann kann 
mancher Kollege in der GI ein guter Tipp sein.

> ... aber das geht auf jeder Messe, in jedem Verein oder sonstigen privaten 
Veranstaltungen und Kreisen.
Im Prinzip schon. Vor allem, wenn Jobs wie "Reinemachefrau" oder 
"Lagerarbeiter" zu besetzen sind. Im Dunstkreis der GI tummeln sich 
andere Qualifikationen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Kolophonium (Gast)


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>der Vatikan an einer Studie über die Kugelgestalt der Erde teil

Wenn du wieder dein Geschwurbel ablässt, dann aber bitte wenigsten 
sachlich richtig.

Die Kugelgestalt hat auch die Kirche nie in Frage gestellt.

"Die Legende, die mittelalterliche Christenheit habe an eine Erdscheibe 
geglaubt, wird von der Historical Association of Britain als 
historischer Irrtum aufgelistet.[2] Untersuchungen seit den 1990er 
Jahren[3] zeigten, dass „außer sehr wenigen Ausnahmen seit dem 3. 
Jahrhundert v. Chr. gebildete Personen in der Geschichte des Westens 
nicht annahmen, die Erde sei flach“ und dass die Kugelgestalt der Erde 
die dominante Lehrmeinung blieb."

aus

https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde


Was macht eigentlich deine Akademie für natürliche Führung "AknF"? Auf 
der tollen Homepage finden sich seit 2012 keine neuen Veranstaltungen.

So gut im Geschäft, daß du mit der Aktualisierung der Homepage nicht 
mehr nachkommst?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Kolophonium,

> Die Kugelgestalt hat auch die Kirche nie in Frage gestellt.
Verschone uns mit solchen Fake News! ;-) Mag sein, dass ein Kirchenmann 
verzeichnet ist, der von einem "alternativen Fakt" gefaselt hat, aber 
erstens kehrt der die damalige Mehrheitsmeinung nicht um - und darf 
schon lange nicht die Rechtfertigung sein "die Kirche" habe die 
Kugelgestalt nie in Frage gestellt.
Die Seeleute, die Christopher Columbus anheuern wollte, die waren 
jedenfalls so skeptisch, wie sein "Ei des Kolumbus" berühmt wurde.
Vor Kopernikus was ptolemäische Weltbild anerkannt. Das mit der flachen 
Erde im Mittelpunkt des Universums und mit den Sphären drum rum.

> Was macht eigentlich deine Akademie für natürliche Führung "AknF"?
Ich maloche an einem Skript mit dem Arbeitstitel "Burnout-Prävention mit 
Qualität", weil die übliche Burnout-Prävention irrigerweise die Opfer 
schuldig spricht.
"Dauerüberforderung am Arbeitsplatz" ist aber allenfalls selten das 
Symptom einer Krankheit, sondern in der Regel das Symptom des 
Wettbewerbs unter erschwerten Bedingungen. Und zwar tritt es dann auf, 
wenn im ewigen "immer klüger, schneller, höher und weiter" der 
Konkurrenz das "immer klüger" stockt. Denn dann können die Vorgesetzten 
ihre Ziele nur noch mit dem erreichen, was ihre Fachkräfte überlastet.

Dieser Wettbewerb ist auch in der Tour de France zu sehen, wo sich die 
Rennfahrer gegenseitig in die Erschöpfung radeln, bis der letzte gerade 
noch genug Kraft hat, die Ziellinie vor dem Zweiten zu überqueren.

Die Rennstallbesitzer gehen mit ihren "Verlierern" aber viel besser um 
als hiesige Arbeitgeber mit ihren.
Die Rennstallbesitzer halten einen, der mit dem Besenwagen heimkehren 
musste, nicht für ein Risiko für zukünftige Rennställe. Sondern sie 
lassen ihn sich erholen und ihn wieder trainieren, damit er die nächste 
Ziellinie in einer werbeträchtigeren Position überquert.

Viel interessanter und nützlicher ist die Frage, was das Stocken im 
"immer klüger" bewirkt hat - und wie ein Vorgesetzter von Fachkräften 
das "immer klüger" wieder nutzen kann, um bessere Ergebnisse zu erzielen 
als seine zurückgebliebenen Konkurrenten.

Der Dilbert-Cartoon ist ein Füllhorn an Beispielen, wo sich das "immer 
klüger" in verschwenderische Torheiten gewandelt hat.


Ciao
Wolfgang Horn

von Kolophonium (Gast)


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>Verschone uns mit solchen Fake News!

Genial, der Wikipediartikel belegt, daß deine Ansicht, die du ohne 
Quellen nachplapperst, auf alten Fake-News beruht und du behauptest 
rotzfrech das Gegenteil.


>Vor Kopernikus was ptolemäische Weltbild anerkannt. Das mit der flachen
>Erde im Mittelpunkt des Universums und mit den Sphären drum rum.

Ach ja:

"Auf Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. geht die Erstellung eines 
Globus und die Ortsangabe durch geographische Länge und Breite zurück. 
In seinem Modell eines geozentrischen Weltbildes ging Ptolemäus auch von 
einer kugelförmigen Erde aus und errechnete als Umfang 30.000 km 
(richtig sind 40.075 km Äquatorumfang)."

aus dem obigen Wikipedia-Link.

In perfekter Trumpscher Manier setzt du auf deinen Blödsinn noch 
Bullshit oben drauf.
Bloß nicht mit gegenteiligen Informationen belasten, die das eigene 
Weltbild erschüttern, gelle.


>Ich maloche an einem Skript mit dem Arbeitstitel "Burnout-Prävention mit
>Qualität",

Vielleicht solltest du weniger Malochen sondern eher mal kritisch 
Nachdenken.
Wenn das "Papier" von derselben Qualität ist wie deine Beiträge, dann 
gute Nacht.

Das beantwortet im Übrigen nicht die Frage, warum seit 2012 keine neuen 
Veranstaltungen auf deiner Homepage zu finden sind. Oder arbeitest du 
seit 5 Jahren an deinem epochalen Werk?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Kolophonium,

> ... und du behauptest rotzfrech das Gegenteil.
Ich habe Ptolemäus Unrecht getan.
Mein Zorn richtete sich eher an den Vatikan und an moderne Depoten.
Der Vatikan hat einen Rückschritt in den Naturwissenschaften bewirkt, wo 
sie dem einzig wahren Glauben widersprachen.

> In perfekter Trumpscher Manier setzt du auf deinen Blödsinn noch
> Bullshit oben drauf.
Genau. Es funktioniert. Man muss den Trick nur oft genug wiederholen und 
irgendwann die Presse verbieten.

>>Ich maloche an einem Skript mit dem Arbeitstitel "Burnout-Prävention mit
>>Qualität",
>
> Das beantwortet im Übrigen nicht die Frage, warum seit 2012 keine neuen
> Veranstaltungen auf deiner Homepage zu finden sind.
Da hast Du Recht.

Ciao
Wolfgang Horn

von Kolophonium (Gast)


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>Genau. Es funktioniert,

Daß das bei dir funktioniert, gibt dir nicht zu denken?

Kleiner Tipp für dein Skript: Einfach mal gegen den Strich lesen und 
nicht womöglich mit falschen Zitate oder Metaphern krampfhaft versuchen, 
dein Weltbild zu bestätigen.
Ich kann dich gerne dabei coachen, sachliche Fehler in deinem Pamphlet 
aufzuspüren.

>Mein Zorn richtete sich eher an den Vatikan und an moderne Depoten.

Ja, Hauptsache Schaum vor dem Mund.

>> Das beantwortet im Übrigen nicht die Frage, warum seit 2012 keine neuen
>> Veranstaltungen auf deiner Homepage zu finden sind.
>Da hast Du Recht.

Die Antwort kann man sich ja denken.

von A. S. (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Mein Zorn richtete sich eher an den Vatikan und an moderne Depoten.
> Der Vatikan hat einen Rückschritt in den Naturwissenschaften bewirkt, wo
> sie dem einzig wahren Glauben widersprachen.

Endlich mal jemand, der den Katholiken mal so richtig die Meinung geigt. 
Und so schön sachlich differenziert, nicht mit der üblichen 
Hau-Drauf-Mentalität. Was hätte Kolumbus damals schon ... wenn er nur 
die Autobahnen gehabt hätte ...

von Cyblord -. (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> "Burnout gibt es ja gar nicht!"

So ist es auch. Ein Krankheitsbild "Burnout" wird dir derzeit kein Arzt 
auf den gelben Zettel schreiben. Es gibt Depressionen und andere 
psychische Krankheiten, die unter anderem auch auf Überarbeitung 
zurückzuführen sein können; dafür sucht man sich dann professionelle 
Hilfe um das diagnostizieren und behandeln zu lassen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Richtig, Abradolf,

>> "Burnout gibt es ja gar nicht!"
>
> So ist es auch. Ein Krankheitsbild "Burnout" wird dir derzeit kein Arzt
> auf den gelben Zettel schreiben.
Und dennoch explodieren die Krankheitskosten. Die Klagen über 
Dauerüberforderung sind nicht wegzukriegen. Auch nicht die Umwidmung 
schöner Hotels in Burnout-Kliniken.

> Es gibt Depressionen und andere psychische Krankheiten, die unter anderem
> auch auf Überarbeitung zurückzuführen sein können;
Ja. Da findet aber der Missbrauch des Etikettenschwindels statt:

a) Zu beobachten ist beispielsweise eine arme Sau von Dilbert, die schon 
wieder 60 h/Woche leisten soll, "weil der Kunde das so will". 
Nachzuprüfen sind auch seine Auftragszettel, wie viel er noch 
abzuliefern hat. Nachzuprüfen ist auch, wer wegen irgendsolcher Symptome 
ausgefallen ist und dessen Arbeiten Dilbert nun übernehmen darf.

b) Die Namen seiner Ausfallerscheinungen hängen von denen ab, die sie 
gerade benennen. Was waren das noch für Zeiten, als die Ärzte Yersinia 
pestis, den Pesterreger, im Mikroskop sehen konnten. Das war auch eine 
Voraussetzung für die Erprobung von Antibiotika.


Deswegen sind all diese Namen nur Schall und Rauch.

Viel wichtiger ist, dass Dilberts Firma wieder wettbewerbsfähig wird, 
ebenso Dilberts Entwicklungsabteilung, die Zusammenarbeit zwischen ihm 
und seinem Vorgesetzten ("PHB").

Ein guter Weg dahin, weil machbar, ist die Erkennung und Abstellung von 
Verschwendungen, die bisher als schicksalhaft unheilbar hingenommen 
wurden.
Originalton aus einem großen Automobilwerk: "Verdammt, tut der Dilbert 
wieder weh. Aber der Autor hat ja Recht! Woher kennt er nur gerade unser 
Unternehmen so gut?" (Den Ohrenzeugen nenne ich erst im vertraulichen 
Gespräch, wenn er damit einverstanden ist.)

Der Dilbert-Cartoon ist voll von solchen Verschwendungen, gegen die kein 
Kraut bekannt ist. Denn wäre es bekannt, würde man nicht lachen, sondern 
anpacken, sie zu lösen.

b) Die eine psychische Krankheit kann nur der geschulte Arzt von einer 
anderen unterscheiden, weil er dazu einen Punktekatalog braucht. Bis zu 
n Punkten liegt eine Neurose vor, ab k Punkten eins Psychose - oder so 
ähnlich.


Dafür sucht man sich dann professionelle
> Hilfe um das diagnostizieren und behandeln zu lassen.
Mit Verlaub - Zustimmung, was die "Professionalität" in der Benennung 
des Leidens angeht und in der Abrechnung des Honorars.
Aber nicht in der Anwendung der Ärzteweisheit "Ursachenbekämpfung 
schlägt Symptombekämpfung". Die Flut der Bezeichnungen ist ein Indiz für 
Rätselraterei - und die ist ein sicherer Vorbote für Fehltherapien.

Ciao
Wolfgang Horn

von Cyblord -. (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Aber nicht in der Anwendung der Ärzteweisheit "Ursachenbekämpfung
> schlägt Symptombekämpfung". Die Flut der Bezeichnungen ist ein Indiz für
> Rätselraterei - und die ist ein sicherer Vorbote für Fehltherapien.

Nicht jede Überforderung ist auch tatsächlich eine, gerne bildet man 
sich sowas ein oder führt es fälschlicherweise durch Sellbstdiagnose 
darauf zurück, obwohl die Ursachen woanders liegen könnten. Jemand der 
sich dauerhaft 60h-Wochen aufschwatzen lässt "weil der Kunde noch was 
will", lässt sich vermutlich zuhause auch von seiner Alten bückstücken 
und erledigt nebenbei noch die Hausarbeit während die sich mit ihren 
Chicas nen schönen Abend macht. Ja da würde ich mich auch "ausgebrannt" 
fühlen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ja, Abradolf,

> Nicht jede Überforderung ist auch tatsächlich eine,
Das ist wie beim Klassiker "Rückenschmerzen". Der Betriebsarzt steckt 
eben nicht in der Haut des Klagenden. Niemand kann sagen, ob es dem 
Klagenden wirklich schmerzt oder er nur so tut, als ob.
Berufsgenossenschaften, Vertreter der Arbeitgeber und der Betriebsärzte 
haben trotzdem definieren können, welche Lasten zumutbar sind und welche 
nicht.

Nach diesem Beispiel hat der Vorgesetzte für akzeptable 
Arbeitsbedingungen zu sorgen. Eine glaubhafte Definition für 
"akzeptabel" kann nur von den Tarifparteien kommen.

> Jemand der sich dauerhaft 60h-Wochen aufschwatzen lässt "weil der Kunde
> noch was will",
"Aufschwatzen"? Tja, Dilberts PHB fordert von Dilbert 6ßh/Woche minimum.
Möglicherweise im Zwiespalt zwischen dem, was er selbst für zu hoch 
hält, und dem, was er zum Erreichen seiner Ziele braucht.

> Ja da würde ich mich auch "ausgebrannt" fühlen.
Glückwunsch, dass Du davon nicht gefährdet bist. Aber das ist eben nicht 
jeder.

Ciao
Wolfgang Horn

von Cyblord -. (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
>> noch was will",
> "Aufschwatzen"? Tja, Dilberts PHB fordert von Dilbert 6ßh/Woche minimum.
> Möglicherweise im Zwiespalt zwischen dem, was er selbst für zu hoch
> hält, und dem, was er zum Erreichen seiner Ziele braucht.

Was "argumentierst" du denn immer mit dem Comic?

Ich bleibe dabei, wer sich als normaler Angestellter meint 60h 
aufschwatzen lassen zu müssen, ist selbst Schuld an seiner Misere. Und 
nein, Workaholics sind damit nicht gemeint.

Mal 2 oder 3 Wochen ein paar Stunden mehr schrubben wenns brennt, das 
juckt doch niemanden, geht aufs Gleitzeitkonto und dann freut man sich 
über eine Latte voll Gleittage, die man im Anschluss nimmt.

Wolfgang H. schrieb:
> Berufsgenossenschaften, Vertreter der Arbeitgeber und der Betriebsärzte
> haben trotzdem definieren können, welche Lasten zumutbar sind und welche
> nicht.

Der Gesetzgeber meint 48h / Woche (6-Tage Woche) mit 24 Urlaubstagen ist 
zumutbar und ich kenne wahrlich keinen Angestellten der auch nur 
annähernd sowas im Arbeitsvertrag stehen hätte. Samstagsarbeit ja, 
üblich im Dienstleistungsbusiness, aber keine 48h.

Oft ist der Stress den sich manche machen eher intrinsischer als 
extrinsischer Natur, aber für Selbstausbeutung kann man nicht anderen 
die Schuld geben.

von Gästchen (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Eventuelle könntest Du Dir VDI überlegen
> 1) weit größer und breiter. Also auch mehr Mitglieder und Aktivitäten
> "vor Ort".
> 2) der VDI deckt relativ weit den Bereich ab, in den "eingebettet" wird.
> Fächerübergreifend ist hier sicher vorteilhaft.

Man kann sich kaum einen größeren Blödsinn vorstellen: hat der TE was 
davon geschrieben dass er ein Unternehmer/Arbeitgeber ist? Wohl kaum. 
VDI vertritt Arbeitgeberinteressen, da kannst du dich gleich als 
Mitglied der FDP anmelden und für weniger Steuern für Hoteliers werben.
Einfach nur grausam.

von Kolophonium (Gast)


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>Tja, Dilberts PHB fordert von Dilbert 6ßh/Woche minimum.
>Möglicherweise im Zwiespalt zwischen dem, was er selbst für zu hoch
>hält, und dem, was er zum Erreichen seiner Ziele braucht.

Hast du Scott Adams überhaupt mal gelesen? In seinem Buch "Das Dilbert 
Prinzip" gibt es z.B. Kapitel 6 mit "Strategien für Arbeitnehmer" bzw. 
Kapitel 8 mit dem Titel "Arbeit vortäuschen".

Du siehst, dein Skript über Burn-Out ist vollkommen überflüssig. 
Lösungsvorschläge zur Vermeidung von Überlastung gibt es bereits bei 
Dilbert.
Dummerweise ist sein Buch 1998 erschienen, zu einer Zeit also, als 
vermutlich noch nicht mal du den Begriff Burnout gekannt hast.

Für dein Pamphlet heißt das also, daß deine Burnout-Sau mittlerweile 
schon längst durchs Dorf getrieben wurde. Du kommst als 
Möchtegern-Consultant/Berater wieder mal zu spät.

Dein Rumreiten auf Dilbert Comics ist wie Abradolf schon festgestellt 
hat also völlig neben der Sache.

Deine "Aknf" mit dem Führung aus der Ingenieur-Toolbox ist ein Flop: 
Keine Einträge seit 2012. Und deine Burnout-Beratung wird sich da 
nahtlos einreichen.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Abradolf,

> Was "argumentierst" du denn immer mit dem Comic?
Weil das abschreckende Beispiel sehr bekannt ist - und sehr beliebt.
>
> ... wer sich als normaler Angestellter meint 60h aufschwatzen lassen zu
> müssen, ist selbst Schuld an seiner Misere.
Diese Arbeitswut bei einem weisungsgebundenen Arbeitnehmer schürt 
natürlich zweifelnde Fragen nach dem Wozu.
Allerdings - sind all die Geschichten reine Propaganda, in denen Leute 
meinen, mehrere Jobs zugleich annehmen zu müssen?

> Mal 2 oder 3 Wochen ein paar Stunden mehr schrubben wenns brennt, das
> juckt doch niemanden
Das ist auch kein Indiz für anhaltende Wettbewerbsschwäche. Also kein 
Anlass für Besorgnis, auch keiner um Sorgen um Arbeitsplätze.

> Wolfgang H. schrieb:
>> Berufsgenossenschaften, Vertreter der Arbeitgeber und der Betriebsärzte
>> haben trotzdem definieren können, welche Lasten zumutbar sind und welche
>> nicht.
>
> Der Gesetzgeber meint 48h /...
Wer die Frage nach der angemessenen Wochenarbeitsleistung mit Vernunft 
beantworten wollte, der riskiert den Ruf "Ideologe" oder gar "Diktator".
Die Tarifparteien sind da glaubhafter.

> Oft ist der Stress den sich manche machen eher intrinsischer als
> extrinsischer Natur, aber für Selbstausbeutung kann man nicht anderen
> die Schuld geben.
Für eine allgemeingültige Wertung fehlen mir die Informationen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Kolophonium,

> Hast du Scott Adams überhaupt mal gelesen?
Wegen Deiner Aggressivität kein Wort mehr als nötig.

> daß deine Burnout-Sau ... schon längst durchs Dorf getrieben wurde.
Möglicherweise wegen der Wortwahl.
Die hohen Kosten durch "psychische Erkrankungen" beweisen in der Sache 
das Gegenteil.

Wolfgang Horn

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