Forum: Platinen Platinen Prototypen durch Trockenätzen herstellen lassen


von Daniel G. (daniel85)


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Hallo Leute,
ich bin auf der Suche nach einem Prototypenhersteller, der PCB Layouts 
im Trockenätzverfahren (Plasmaätzen) herstellt.

Für mein Vorhaben sind die Ätztoleranzen und die Problematik des 
Unterätzens sehr kritisch, sodass Nassätzverfahren nicht in Frage 
kommen.

Hat jemand bereits Erfahrungen mit einem Hersteller gemacht? Falls ja, 
mit welchem?

Beste Grüße
Daniel

von Uwe S. (regionalligator)


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Daniel G. schrieb:
> PCB Layouts
> im Trockenätzverfahren

Kupfer gibt es bisher nur im nasschemischen Verfahren.


Welche Strukturgröße brauchst du regulär/minimal, bei welcher 
Kupferstärke?

von Dieter F. (Gast)


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Daniel G. schrieb:
> Plasmaätzen

Ich kenne nur Draht-/Funken-Erosion. Was meinst Du genau?

von Daniel G. (daniel85)


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Ich benötige eine Schlitzleitung mit einer Breite von 100µm. Diese 
sollte mit <10% Toleranz in der Breite hergestellt werden und möglichst 
senkrechte Kanten im Querschnitt haben. Die Streifenleitungen sind >1mm 
und damit eher unkritisch.

Das Substrat soll ein HF-Substrat wie z.B. RO4003C mit 35µm 
Kupferschicht sein.

Ich hatte gehofft, dass die Plasmaätzprozesse die zur Herstellung 
integrierter Schaltungen in CMOS-Technik (auf Silizium-Wavern) auch 
irgendwo für Kupfer angewendet werden. Technisch möglich sollte es sein, 
aber ob es angeboten wird (und wenn ja zu welchen Preis) ist mir leider 
nicht bekannt.

Eine weitere Alternative ist die Laserablation zur Herstellung. Hierfür 
habe ich bei Contag angefragt, weil man mir sagte, dass dort die 
Herstellung mittels Laser möglich ist.

Beste Grüße
Daniel

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Daniel G. schrieb:
> der PCB Layouts
> im Trockenätzverfahren (Plasmaätzen) herstellt.

Das ist eine rein theoretische Möglichkeit, ich habe aber noch nie davon 
gehört dass das jemand macht. Abgesehen davon, dass der Aufwand sehr 
hoch ist und das Ätzen vermutlich ewig dauern würde, nahme ich auch an, 
dass FR4 dafür völlig ungeeignet ist, das könnte wohl nur auf Keramik 
funktionieren.

Daniel G. schrieb:
> Für mein Vorhaben sind die Ätztoleranzen und die Problematik des
> Unterätzens sehr kritisch, sodass Nassätzverfahren nicht in Frage
> kommen

Vermutlich sind dir die technischen Möglichkeiten unbekannt. Man kann 
Leiterbahnbreiten sehr exakt reproduzieren, was nicht heisst, dass das 
jemand auch im Extrem macht, schlicht weil das niemand braucht. Die 
Leiterplatten der meisten Hersteller sind für ihren Zweck gut genug, es 
besteht kein Grund eine Leiterbahnbreite µ-genau einzuhalten, auch wenn 
man das könnte.

Am besten erteilst du einer entsprechend ausgerüsteten Universität einen 
Forschungsauftrag darüber, eine für dich geeignete Produktionsmethode zu 
entwickeln, das ist der übliche Weg.

Georg

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Moderne Leiterplattenfertigung kann solche Leiterbahnabstände problemlos 
hinbekommen. Die in Smartphones verwendeten Platinen haben wirklich 
winzige Leiterbahnenabstände; Du kannst Dir ja mal die Bilder ansehen, 
die google mit dem Stichwort "iphone long screw damage" auswirft.

Da geht es um Leiterbahnzüge, die von einer etwas zu langen Schraube mit 
1mm Durchmesser beschädigt werden.

von Georg (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Moderne Leiterplattenfertigung kann solche Leiterbahnabstände problemlos
> hinbekommen

Man kann prinzipiell ausreichend dicke Ätzresistfolie verwenden und die 
Leiterbahnen in den darin gebildeten Kanälen galvanisch aufbauen, dann 
kann man die Leiterbahngeometrie so genau einhalten wie man einen 
Fotoresist belichten kann, und das ist SEHR genau. Man muss halt einige 
Experimente durchführen, um die Prozessparameter optimal einzustellen, 
und jeweils Schliffbilder machen zur Kontrolle - das ist für den TO 
natürlich unbezahlbar.

Ich würde auf keinen Fall so einen Auftrag übernehmen, ökonomisch kann 
man da nur verlieren; und nur aus Ehrgeiz, das technische Problem  zu 
lösen: Nein danke.

Georg

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