Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Distanz zwischen TFT-Panel und Ansteuerkarte


von Max Hammer (Gast)


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Hallo,

ich habe folgendes Problem:
Ich nöchte ein TFT-Panel, so um die 19", mit einer Ansteuerkarte
verbinden. Die Controllerkarte sollte VGA, DVI, vielleicht auch S-Video
haben. Mein Problem: Da um das Display sehr wenig Platz ist, sollte die
Controllerkarte so etwa 1,5m entfernt platziert sein.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, diese Distanz zu erreichen???
Ich will aber trotzdem eine gute Bildqualität/Auflösung erreichen..

Hat jemand Vorschläge?
Danke und Grüße
Max

von Lupin (Gast)


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das geht bei PC monitoren doch auch. Aber das kommt wohl auf die
controllerkarte an - was ist denn das für eine?

von Max Hammer (Gast)


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Da hab ich noch keine bestimmte.
Zum Verständnis:
Ich habe um das reine Panel eigentlich nur noch Platz für den
Backlight-Inverter, alles andere muss 1-2Meter weg vom Panel sein, also
auch die Controllerkarte mit den ganzen Anschlüssen..
Wie die dann aussieht, ist ziemlich egal

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Du willst also die LVDS-Schnittstelle zwischen Panel und Controller so
lang machen. Das könnte tricky werden, auch wenn es einen Fall gab, wo
LVDS über ein sogar noch längeres Kabel (etwa 3m) zur
Displayansteuerung verwendet wurde. Das war der sogenannte
OpenLDI-"Standard", der bei exakt einem Produkt eingesetzt wurde, dem
SGI 1600SW.

Es bestehen von daher zumindest theoretische Chancen, wenn Du für
LVDS-Übertragung geeignete Kabel verwendest. Dazu solltest Du Dir ein
Datenblatt eines LVDS-Transmitters und -Receivers ansehen, in bezug auf
Anforderungen an das Kabel. Dort werden möglicherweise Daten wie
Wellenwiderstand und Kapazität erwähnt.

Eine Quelle für derartige Ansteuerkarten wurde hier vor einiger Zeit
genannt, die Firma AAronn verkauft so etwas (mit VGA- und
DVI-Anschluss) sogar an Normalsterbliche.
https://www.mikrocontroller.net/forum/read-1-302131.html#303987

Mit dieser Karte können Panels mit maximal SXGA-Auflösung angesteuert
werden (nicht von der erwähnten UXGA-Auflösung ins Bockshorn jagen
lassen, das bezieht sich nur auf einen "Herunterskalierer" für
Analogsignale); Software zur Konfiguration und Anpassung an das Panel
(Datenblatt!) kann man sich 'runterladen. Die Konfiguration wird über
eine serielle Schnittstelle in die Karte geladen (dafür nötig ist ein
TTL-RS232-Adapter).

Du könntest es einfach mal ausprobieren, indem Du CAT5- oder
CAT6-Netzwerkkabel verwendest, und je ein Adernpaar für einen
LVDS-Kanal verwendest. Vermutlich ist es sinnvoll, Netzwerkkabel zu
verwenden, bei dem auch die einzelnen Paare geschirmt sind.

Du wirst zwei Kabel verwenden müssen, schließlich wollen "Inverter"
und Panel auch noch mit Strom versorgt werden und es sind mindestens
vier LDVS-Kanäle erforderlich.

Versuch macht kluch. Und viel Glück.

Viel Erfolg.

von Max Hammer (Gast)


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Vielen Dank für die ausführliche Antwort! klingt ja nach Bastelstunde!

Könnten folgende zwei Ansätze auch zum Erfolg führen:

1) es gab mal von Sony ein Display, da war die Elektronik auch in einer
extra Box (SDM-N50). Gibt es vielleicht die Möglichkeit, da was von Sony
zu kaufen (vielleicht sogar als KIT mit allem drum und dran..:-)

2) Gibt's nicht auch eine Lösung mit einer Art "elektronischer
Verlängerung", also zwei Platinen, die eine an die Ansteuerkarte, die
andere ans Display, die mir die Datenübertragung überbrückt?

Oder noch ne Idee: Wenn es Ansteuerkarten gibt, die extra klein sind,
kann ich sie vielleicht schon direkt beim Panel unterbringen,
vielleicht hat sich da ne Firma drauf spezialisiert..?

von Benedikt (Gast)


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@Rufus
Es muss nicht unbedingt LVDS sein.
Ich weiß, die Diskussion hatten wir schonmal, aber ich habe
mittlerweile einige TFT Monitore zerlegt (15" und 17", 1024x768 und
1280x1024) und alle hatten kein LVDS sondern ein paralleles Interface,
also rund 50-100L eitungen. LVDS kenne ich nur von Notebook TFTs.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zu 1) vermag ich nicht viel zu sagen. Allerdings ist unklar, warum die
Elektronik in einer so riesigen Kiste sitzt. Ist das Röhrentechnik?

2) hingegen: Vergiss' es. LVDS ist eine serielle
Hochgeschwindigkeitsschnittstelle ...

Was für extrem beschränkten Raum hast Du da eigentlich bei Deinem
Panel? Das Panel selbst dürfte ca. 1cm dick sein; die von Aaronn
verkaufte Controllerplatine dürfte etwa 2cm dick sein. Größe der
Platine sind etwa 10x10 cm:

http://www.kontron-emea.com/index.php?id=226&cat=78&productid=1164


Das Netzteil ist hier eh' extern und Du musst es selber beschaffen
(12V-Notebook-Klotz).

von Max Hammer (Gast)


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zu 1:
Nee, das Display war schon TFT, und man konnte an die externe Box auch
2 VGA anschließen, und Sound und lauter soonstiges zeugs, zum
Tischbildschirm ging dann nur ein schönes Flachbandkabel.

Das mit dem Platz ist total bescheuert, die Karte von Kontron könnte
sogar passen, ich muss alerdings schauen, ob man an die Anschlüsse noch
drankommt..

noch zu 2: Ich hab mal von einer Firma gehört, die konnte mit 2
Adaptern bis zu 50m überbrücken, aber der Adapter der am Display
angebracht wird war natürlich, wie könnte es anders sein, viel zu
groß...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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1. Die Röhrentechnik bezog sich nicht auf das Display (daß das ein TFT
ist, war mir schon klar), sondern auf die in der Kiste untergebrachte
Elektronik. Nicht wirklich ernstgemeint ...

2. ist dann eine Technik zur Übertragung von analogen VGA-Signalen. Das
gibt es in der Tat, verwendet wird normales CAT5-Kabel.

Aber mit sowas 'ne LVDS-Strecke noch länger machen ... nee, das dürfte
nicht drin sein.

Wie gesagt, Du solltest einfach mal ausprobieren, was möglich ist;
der OpenLDI-"Standard" ist ein Beleg dafür, daß es wohl gehen könnte,
denn der verwendet LVDS-Transmitter und -Receiver.

Und das fest am 1600SW angebrachte Kabel ist etwa zwei bis drei Meter
lang.

von Max Hammer (Gast)


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1. Ach so, :-) wobei nichts über ein deluxe röhrendario geht!

Tja, sieht wohl so aus, dass ich ums basteln nicht drumrum kommen..

Danke für die vielen Tipps, ist immer wieder gut sich mit Profis zu
unterhalten!

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