Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR Low-Power-Devices (L)


von Michael S. (mst)


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Hi,

hab grad aus lauter Verzweiflung, weil nichts anderes zur Hand gehabt,
einen ATMega32( ohne L ) mit 3,3V und 8MHz betrieben.
Damit laut Datenblatt ausserhalb der Spec.! Hat bestimmt schonmal jeder
gemacht und auch festgestellt das es auch noch geht...

Was mich eigentlich nur Interessieren würde, weiss jemand ob die DICE
alles die selben sind und die evtl. einfach auf Speed/Voltage getestet
werden, oder sind das echt -Technologisch gesehen- unterschiedliche
DICE's?

Gruß Micha,

von Dennis Kleine-Beck (Gast)


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http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR_%FCbertakten

Bei den ATmegas ist die normale Version und die L-Version baugleich,
sie werden nur unterschiedlich getestet. Das bedeutet, es gibt eine
hohe Wahrscheinlichkeit, daß z.B. ein ATmega8L auch mit 16MHz
zuverlässig läuft. Wie man im Datenblatt unter "Typical
characteristics" sehen kann, sollte die Spannung dabei aber mindestens
ca. 4V betragen.

von Sepp -. (sepp_o)


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Mich würde interessieren wie groß die Warscheinlichkeit ist dass ein
normaler ATmega8 ohne L bei 1 bzw. 2MHz internem Takt und einer
Versorgungsspannung zwischen 3,6V und 4V verrückt spielt.

Weiters würde mich interessieren wie sich die interne Reverenzspannung
für den ADC dabei verhält.

Wenn das wirklich so ist dass die normale Version und die L-Version
baugleich ist, müsste man doch nur selbst die einzelnen Funktionen
testen um sicherzugehen dass der ATmega auch bei geringerer
Versorgungsspannung läuft.

Oder gibt es dann Funktionsstöhrungen die nicht sofort auftreten wenn
man eine zu geringe Spannung anlegt?

mfg Sepp

von Michael S. (mst)


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@Dennis Kleine-Beck
Man sollte nicht immer nur im Forum suchen... :-)

@Sepp_O
Passieren kann eigentlich alles wenn du die Bauteile ausserhalb der
Spec  betreibst. Vorstellbar wäre z.B. das in der ALU das Rechenwerk
nur in 999999 von 1000000 richtig addiert, oder der Übertrag vom
ADC-Register über die internen Knoten in die WREG's jedes 425891te mal
nicht richtig funktioniert... Die Möglichkeiten sind hier vielfälltig!
:)

Über die Referenzspannungserzeugung hab ich jetzt auf die schnelle im
Datenblatt nichts gefunden (jedenfalls keine Detailbeschaltung...),
aber die nominale "Internal Voltage Reference" sollte typ. 2.56V
betragen und wird wohl höchstwahrscheinlich über ein R-Z-Shunt Glied
gewonnen. Sollte also solange der Strom durch den internen R und die
Zener-D groß genug ist bis zu den im Datenblatt angegebenen 2,7V
funktionieren...

Gruß Micha,

von Hannes L. (hannes)


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> Bei den ATmegas ist die normale Version und die L-Version baugleich,

Wie zuverlässig ist diese Aussage?

Denn bei den AT90L/S8515 und AT90L/S8535 war das nicht so.
Die S-Version lief mit 3,3V definitiv nicht.

...

von Michael S. (mst)


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@HanneS
Hab da heut jetzt ein wenig Infos noch zusammengetragen: Es beschränkt
sich wohl auf alle neueren ATMega Typen, welche ein (L) im Suffix
haben...

Angabe aber auch noch nicht verifiziert, ich wollte die Tage mal noch
Atmel kontakten, vielleicht geben die ja Auskunft!

Gruß Micha,

von Dennis Kleine-Beck (Gast)


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>Denn bei den AT90L/S8515 und AT90L/S8535 war das nicht so.
>Die S-Version lief mit 3,3V definitiv nicht.

Sorry, aber da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Ein AT90S8515 läuft
bei mir wunderbar @3,3V und 4MHz.

Im übrigen steht das ja auch so im Datenblatt:
"2.7- -6.0V for AT90S8515-4"

Oder reden wir gerade aneinander vorbei? ;-)

Dennis

von Nik Bamert (Gast)


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Ich hab hier sogar einen mega8 bei 3.3 V und 16mhz am laufen, 8mhz wäre
eigentlich bi der nicht L Version schon ausserhalb der Spec... läuft
aber dennoch. Vielleicht habe ich einfach nur Glück (?) ;-)

Nik

von Rolf Magnus (Gast)


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Ich habe auch einen Mega8 (ohne L, weil ich grad keinen mit da hatte)
bei 3,3V laufen, aber nur bei 8Mhz.

Ich schätze mal, daß es ähnlich gemacht wird, wie es schon bei den
PC-Prozessoren und den Grafikkarten allgemein bekannt ist. Die werden
auf verschiedene Parameter getestet und werden dann eben ins
entsprechende Schälchen geworfen. Viele könnten wahrscheinlich locker
als L oder als nicht-L laufen. Bei denen wird halt abhängig von der
benötigten Stückzahlen der verschiedenen Varianten sortiert.
Es gab da mal das Gerücht, daß die 486er füher, wenn der Coprozessor
nicht richtig ging, einfach als 486sx (also die Version ohne
Coprozessor) verkauft wurden. Der kaputte Coprozessor war halt einfach
deaktiviert. Die, bei denen der Hauptprozessor nicht ging, verkaufte
man dann als Coprozessor für die 486sx.
Und bei den neuen Grafikkarten ist es auch bekannt, daß oft die
billig-Version mit weniger Shader-Pipelines genau denselben Chip hat
wie die teure, nur daß halt ein paar Pipelines abgeschaltet sind,
entweder weil sie kaputt sind, oder weil halt grad noch mehr Chips von
der Billigversion benötigt wurden.

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