Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Weidezaun -> Zündspulen / Zündkabel


von typeA (Gast)


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Hallo liebe Bastler,

ich habe mir den Elektrozaun-Generator aus der Elektor-Ausgabe vom
April 2006 auf eine Streifen-Rasterplatine gelötet. Zum Testen des
Gerätes standen mir zwei verschiedene Zündspulen (Mazda 323 / Passat
1.6) zur Verfügung. Mit beiden Zündspulen konnte am Weidezaun einer
kleineren Wiese für ein Batteriegerät ein doch recht
zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden.

Ich habe jedoch habe noch einige Fragen dazu - speziell zu den
Zündspulen und Zündkabeln.
Ich habe mehrfach gelesen, dass die Zündspulen aus grösseren
2-Takt-Maschinen (z.B. Trabbi) mehr "Bums" haben sollen. Ist da etwas
wahres dran ?
Weiterhin habe ich mich noch etwas genauer mit den Zündkabeln
auseinandergesetzt. Grundsätzlich gibt es davon 3 Typen :
•(1)Kupferzündleitungen,
•(2)Widerstandszündleitungen (Reaktanzzündleitungen: ferromagnetischer
Kern mit dünnem Drahtwiderstand)
•(3)und Wirkwiderstandszündleitungen (Kohlewiderstand).

Mehr dazu unter :
http://www.beru.com/deutsch/produkte/kabel.php

Zum Testen standen mir eine Silikon-Widerstands-Einzelzündleitung(2)
und zwei (Silikon-)Kupfer-Einzelzündleitungen mit Entstörsteckern zur
Verfügung.

Die Widerstandszündleitungen (2) benötigen die Entstörstecker (1 kOhm
15 kOhm) nicht, da in ihnen ein Edelstahl-Widerstandsdraht mit 5,6
kOhm/Meter verwendet wird.

Diese Widerstände dienen jedoch (soweit ich es verstanden habe) nur der
Funkenstörung und mindern aber die Leistung. Der 1 kOhm Widerstand
(Fernenstörung -Radio/TV ?) im Entstörstecker ist direkt mit der
Zündspule verbunden. Der 15 kOhm Widerstand am anderen Ende des
Zündkabels dient dabei lediglich der Nahentstörung des eingebauten
Radios (Elektronik) im KFZ und kommt bei mir auch garnicht zum Einsatz,
da ich das Zündkabel ohne diesen Stecker direkt mit dem Weidezaun
verbinde.

Meine Frage ist nun ob ich das Zündkabel auch ohne eine Entstörung (1
kOhm bzw. 5,6 kOhm/Meter) an die Zündspule anschliessen darf. Es kommt
ja eigentlich nur bei Funkenbildung zu einer Störung. Und das sollte
nur der Fall sein falls Tiere den Weidedraht berühren oder der Bewuchs
sehr hoch ist.

Kann ich die Leistung des Gerätes steigern, indem ich zwei identische
Zündspulen über 2 gleichzeitig angesteuerte Transistoren anschlisse ?

Wie beurteilt ihr diese Schaltung :
http://www.homepower.com/files/electricfence.pdf (seite 4)

von Hendrik H. (henne)


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Gib der Spule einfach ordentlich Zeit zu sättigen und unterbreche den
Strom dann für einen kurzen Intervall und schon 'bumst' Dich das Teil
evtl. ins Nirvana...

Weist Du wirklich was Du da tust? Als ich mit Teslaspulen begonnen
habe, habe ich aus Zündspulen ca. 20kV gezogen. Das hat nicht mehr viel
mit Weidezäunen zu tun.

Ich will jetzt nicht groß mit Sicherheit und Lebensgefahr kommen - denk
bitte einfach noch mal über die Geschichte nach.

Viele Grüße, Hendrik

von Thomas (Gast)


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Zum experimentieren in den eingenen vier Wänden kann man mit
Hochspannung viele interessante Dinge erleben. Doch wenn du das ganze
an einen öffentlich zugänglichen Zaun installieren willst, wäre ich da
doch etwas vorsichtiger, da du die "Wirkung" mit irgendwelchen
Zündspulen, von denen keine Daten zu deren Aufbau und elektrischen
Eigenschaften hast nur schwer abschätzen kannst.
Ich habe selbst mal mit einer Zündspule experimentiert und bin aus
Reflex beim Greifen nach einem fallenden Werkzeug mit meinem Arm an die
HV-Seite gekommen, wärend ich mit der anderen Hand gut auf Masse lag.
Und ich sage dir, das ist soetwas von heftig, dass ich mich darauf zwei
mal übergeben habe und das noch Tage später gemerkt habe. Mir war es
eine Lehre, wobei alles nochmal gut ging, aber wenns um HV- oder
Laserexperimente geht, bin ich nun doppelt und dreifach Vorsichtig. Man
muß über jede Bewegung nachdenken bevor man sie ausführt und sich der
Gefahr immer Bewußt sein.
Vor allen Dingen solte man bei HV nicht mal eben zwei Drähte
zusammentüteln oder sonst welche instabilen Gebilde bauen, auch nicht
testweise, sowas kippt oder wackelt irgendwann und das reflexartige
Greifen oder Zucken hat man nicht im Griff.

Ich möchte weder von von HV-Experimenten ab- noch zuraten, sondern nur
meine Efahrungen weitergeben, da oft Sachen passieren, die man einfach
nicht vorhersehen kann. Eine gute Portion Respekt vor hohen Spannungen
kann zu längerem Leben verhelfen.

Gruß

Thomas

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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typeA schrieb: ""Kann ich die Leistung des Gerätes steigern, indem ich
zwei identische Zündspulen über 2 gleichzeitig angesteuerte Transistoren
anschlisse ? ""
Und sonst bist du noch ganz bei Trost? Tiere sollen eine leicht
gewischt kriegen, damit sie sich vom Zaun fernhalten.
Mit deinen Selbstbaukonstruktionen schaffst du es noch, die Tiere übern
Jordan zu schicken. Und anschliessend kommt noch ein Strafverfahren
wegen Tierquälerei nach.

typeA schrieb: ""Wie beurteilt ihr diese Schaltung :
http://www.homepower.com/files/electricfence.pdf (seite 4)""
Als Generator für Hochspannungsexperimente ok, als Weidezaungerät ist
dringendst davon abzuraten.
Wenn du damit jemanden flachlegst, dann hast du richtig Ärger am Hals.

Gruss
Jadeclaw.

von AxelR (Gast)


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Zitat von Seite 4:
"I forgot reduce...Fence's power output to compensate. Oozie got
across the
super-hot fence and the shock knocked this 1,000 pound horse off
of her feet. She spent the next few hours not feeling at all well.
So, listen up, here comes the caution notice!"

Wenns schon das Pferd aushebelt...

LASS ES!
Kauf Dir bei ebay ein Weidezaungerät

technisch geshen:
Der 2N3055 fliegt Dir sowieso irgentwann um die Ohren, der schafft die
Spannung auf Dauer nicht, davon mal ganz abgesehen. SU189L (ehem.DDR)
oder irgentwas neuzeitlich vergleichbares (BUX oderso gehört da rein)

von Uwe (Gast)


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Hi!
Jetzt macht mal langsam mit von wegen Pferd umbringen oder so. Ich muss
feststellen ihr habt keine Ahnung was ein Weidezaungerät so ausspuckt.
Entscheidend ist nur der Energiegehalt. Mit einer Zündspule kann zwar
recht hohe Spannung erzeugt werden, aber der Energiegehalt ist, dank
spärlichem Eisengehalt, recht niedrig. Ein Weidezaungerät muss ja nicht
nur die Tiere verschrecken, nein es muss auch Pflanzenstängel/Gras
wegbrennen können um noch Spannung auf den Weidezaun zu bekommen. Es
ist ja auch so das nur aller 1 sek ein Impuls erzeugt wird und nicht
wie bei Teslaspulen Dauerfeuer gefragt ist. Also Zündspule ist
ungeeignet besser original Weidezaunübertrager oder Trafo mit
ca.40-100VA selber wickeln(HS-fest)und zum schalten nimm einen IGBT zb.
IRG4BC40U. Achja, ein kleines Snubber nicht vergessen sonst stirbt der
IGBT den Überspannungstot.
<Wie beurteilt ihr diese Schaltung :
<http://www.homepower.com/files/electricfence.pdf (seite 4)
Geht, ist aber mit einem 555 auch zu machen.
Viel Erfolg, Uwe

von Freak5 (Gast)


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Also ich habe etwas mit Zündspulen experimentiert. Ich habe 3cm lange
Blitze bekommen. Beim Zusammenführen der Enden, konnte ich das Metall
auch etwas verkohlen. Aber der Strom muss deutlich unter 20mV gewesen
sein. Als ich mal eine Glühbirne, die unter spannung stand, mit einem
Handschuh angepackt habe, während ich auf einem Stuhl stand, habe ich
kaum etwas gespürt. Man konnte aber erkennen, wie die Blitze in den
Handschuh schlugen.

Ich habe aber auch draußen ein paar Experimente gemacht. Als ich den
Funken nicht sehen konnte, habe ich ein Blatt genommen um einen
Schatten zu werfen, das hatte scheinbar einen zu hohen Wassergehalt.
Wenigstens hat das ziemlich gezogen, als ich doch etwas abbekommen
habe.

Anfassen würde ich das nicht noch einmal, aber ist es normal, dass man
Wirkungen wie Thomas erziehlt? Oder hat er deutlich mehr Strom in die
Spule geschickt?

von Freak5 (Gast)


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Achja-> Hier gibt es welche, die behaupten, dass es ganz normal ist,
wenn man sich mit Zündspulen oder Zeilentrafos schockt.
http://www.ctc-labs.de/phpBB2/index.php

von Bob (Gast)


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Also, ohne den Thread jetzt komplett zu lesen und ohne die Sache jetzt
rechnerisch begreifen zu wollen...

Aus jahrelanger Erfahrung kann ich Dir AJF versichern, dass eine KFZ
Zündspule garantiert in absehbarer Zeit krepiert, wenn es keinen Funken
gibt! (Heiss-> defekt, vielleicht, weil der Iso-Lack kaputt geht, ich
weis es nicht)
Das hab ich schon in jungen Jahren am Kreidler Florett feststellen
müssen und damit habe ich auch gleich das Lehrgeld bezahlt gehabt!

Aber wieso braucht man sowas am Weidezaun?
Also ich hab schon so manche gezunden bekommen, sowohl 230/400 als auch
HV. Aber wenn ich so drüber nachdenk, würde ich, glaube ich, 230V aus
der Dose, einer gut eingestellten Zündung vorziehen.

Der Opa-Spruch, 20kV, aber nix dahinter, glaube ich nicht! Kassier Dir
mal eine Dicke an 'ner anständigen ZS (sehr zu empfehlen Yamaha
DT80/125) - obwohl da anscheinend nix dahinter ist, hab ich mich da
wesentlich schlimmer auf dem Boden wieder gefunden, als nach meiner
kurzen Bekanntschaft mit der Steckdose!

Lass da bitte die Finger davon, wenn Du nicht wirklich 100pro weist,
was du tust!

Gruß
Bob

von Andy (Gast)


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hallo,

ich habe bis jetzt zwar noch nix mit HV gemacht, weiß aber noch aus
meinem Studium, dass die Lebensgefahr bei den Wechselspannungen von der
Frequenz ausgeht, d.h. die Empfindlichkeit des Körpers. Der menschliche
Körper reagiert bei ca. 70Hz bis 80Hz am empfindlichsten, was heißen
soll, dass die Gefahr eines Herzstillstandes am größten ist.
Kommt noch HV dazu, ist der Teufelskreis perfekt.

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Hallo,
was Du aus einem Trafo/Zündspule herausholen kannst, hängt auch ganz
wesentlich von der Schaltung ab
Was ich von dieser Schaltung halte ?
http://www.homepower.com/files/electricfence.pdf
Sehr diletantisch und viel zu aufwendig. Der Schalttransistor ist nicht
einmal gegen Überspannung geschützt. Viel einfacher und besser
funktioniert diese (ganz unten rechts).
http://www.trifolium.de/netzteil/kap13.html

Jörg

von Uwe (Gast)


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Hi!
http://www.trifolium.de/netzteil/kap13.html
Sollte passen, auch die Wickeldaten sehen gut aus.

Viel Erfolg, Uwe

von Unwissender (Gast)


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Hallo Leute
paßt bloß auf in Sachen HV ! Früher habe ich mir über solche Sachen
auch keine großartigen Gedanken gemacht. Heute ist das anders, da bei
uns im Laborbereich mit höheren Spannungen hantiert wird und da ist die
Arbeitssicherheit oberstes Gebot !
Erst gestern habe ich meine jährliche Auffrischung der Lebensrettenden
Sofortmaßnahmen bei Stromunfällen mit Defi-Einsatz bekommen. Gerade bei
älteren Menschen kann es auch nach Tagen mit einem Bruzzel-Erlebnis zu
plötzlichen Kammerflimmern kommen; egal ob AC oder DC. Bei DC bist Du
sogar schneller gar...
VG der Unwissende

von Profi (Gast)


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Wie hoch die Spannung an der Sekundärseite eines Weidezaungerätes
ansteigt, hängt u.a. von der Kapazität / Impedanz und der Isolation des
Zaunes ab. Und von der Energie des Pulses, der in der Spule gespeichert
wird.
Auf jeden Fall die Spannung z.B. mit einem primär-VDR begrenzen für den
Fall, dass der Ausgang offen ist (ohne Last).

Eine Zündspule könnte schon geeignet sein mit der o.g.
Trifolium-Schaltung. Für erste Versuche einen R in Reihe mit der
Primärwicklung legen, damit der Strom nicht zu hoch werden kann.

Es gibt recht unterschiedliche Arten von Zündspulen! Solche für Betrieb
ohne Verteiler (symmetrische Spule für 2-Zylindermotor a la Citroen 2CV
und Visa), Einzelspulen für jede Zündkerze, Hochenergiespulen für
leistungsgesteigerte Zündgeräte, Mofaspulen kombiniert mit
Lichtmaschine (Magnethackzündung).

Am Besten fragst Du jemanden mit Erfahrung in diesem Gebiet.

von mc.emi (Gast)


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weidezaun-elektro-HV-geräte haben meistens eine angabe, wieviel leistung
sie maximal abgeben dürfen. ich weiss nur, dass bei uns in der CH von
den bauern das wirklich bis zum letzten mW ausgenützt wird: die tiere
(kühe) bekommen einen kleinen schlag, erwachsene menschen ein heftigen
schlag und für kleinkinder besteht lebensgefahr (das ist keine
übertreibung sondern purer ernst: alle 2-3 findet man in entsprechenden
zeitschriften, dass die leistung viel zu hoch (gefährlich) ist). also
denke wirklich gut darüber nach, ob du menschenleben gefährden willst,
nur weil du mehr leistung willst und gleichzeitig keine ahnung hast,
wieviel es ist. bitte!

von mc.emi (Gast)


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meinte alle 2-3 JAHRE

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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hast Du Statistiken, wieviele Todesfälle oder Verletzte es jährlich
durch zu stark eingestellte oder selbst gebaute Weidezaungeräte gibt ?
Nur damit wir mal eine Vorstellung davon haben, wie hoch die Gefahr
tatsächlich einzuschätzen ist, z.B. im Vergleich zum Autofahren oder
dem allgemeinen Heimwerkeln.

Jörg

von ,,,, (Gast)


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400 Menschen sterben in Deutschland an den Spätfolgen vom Rauchen.
Taeglich.

Hat zufällig jmd die Zahlen der Verkehrstoten? Oder der Suizide?

Ich glaub das ist die TOP3.

von Anfaenger (Gast)


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Also zu dem Thema Autozündspulen und Weidezaun muss ich nun auch einfach
mal meinen Senf dazu geben.

Die Sache ist lebensgefährlich.

Laut meinem Abteilungsleiter "Unfallschutzwesen" bringt eine
Zündspule eines modernen PKW bei Nenndrehzahl (wie hoch die auch immer
sein soll) ca. 20 - 27 KV mit einem Strom von bis zu 30 mA zusammen.

Das an Deinem Menschen  Wanderer  spielenden Kind / ... die 20 KV
abfallen ist sehr unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher ist, das der
Spannungsabfall an dem Menschen / ... die kritischen 50 V erreichen und
der Strom auf die ca. 30 mA ansteigt. Laut meinem Abteilungsleiter sind
es die 30 mA, die den Menschen hinlegen. Nicht umsonst steht in
irgendeiner VDE / DIN Norm das die max. Berührungsspannung 50 V und der
Strom 30 mA betragen darf.

Bei Tieren ist die "Spannungs- und Stromfestigkeit" noch geringer.
Ich glaube mal gehört zu haben, das 30 V und 10 - 20 mA die Kuh von den
Hufen holen.

In einem Weidezaungerät ist die Spannung durch elektronische Maßnahmen
(Puls- Pausenverhältnis, Länge der HV - Entladung) geregelt. Auch der
Innenwiderstand eines solchen Gerätes ist so hoch, das die kritischen
Ströme nie fließen werden.

Ausserdem hat Bob recht. Frei auf dem Tisch liegend schlägt irgendwann
in der Zündspule die Wicklung durch, weil die Spannung ohne den Funken
viel zu hoch ansteigt.

In den Werkstattanleitungen (z.B. für meinen T3 mit elektronischer
Einspritzung) steht, das bei Arbeiten wie Kompressionsmessung,
Einspritzdüsencheck, ... der Hochspannungsausgang der Zündspule mit dem
Kabel zur Verteilerkappe auf Masse geklemmt werden soll, um eine
Zerstörung der Zündspule zu vermeiden.

So weit mein Senf dazu.

Anfaenger

P.S.: Vor vielen, vielen Jahren hatte ich mal vor, so eine Schaltung
mit NE 555 und 2 BD XXX Leistungstransistoren als alternatives
Weidezaungerät bei "Jugend forscht" zu präsentieren.

Der Versuch im Schrebergarten meiner Mutter hat 4 Wilde Kaninchen das
Leben gekostet. Die lagen morgens tot neben dem Zaun.

von Noch ein Besserwisser (Gast)


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Erstmal ein paar Grundlagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrliche_Spannungen
http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4hrliche_Str%C3%B6me
Wenn man nun bedenkt, das handelsübliche Reizstromgeräte i.d.R. 50-70
Volt erzeugen und zwar als Wechselspannung, müßten alle die sie
einsetzen tod umfallen ...
Soviel zu Theorie und Praxis.
Es kommt auf die Impulsdauer an und wieviel Energie wie lange wirklich
durch den Körper fließt, um entsprechende Schädigungen hervorzurufen.
Weidezaungeräte haben i.d.R. eine Spannung zwischen 500 und 5000 Volt,
wobei die Impulse so gesteuert werden, das für sehr kurze Zeit einige
Joule an Energie abgegeben werden kann.
Je höher die Spannung, desto geringer MUSS die Stromstärke ausfallen.
10mA sollten dabei nicht überschritten werden !
Da 1 Watt = 1 J/s ist kann nun einfach die Spannung und Stromstärke
ausgerechnet werden die maximal erzeugt werden darf.
Der Impuls sollte bei 1Hz maximal 100ns anliegen.
Wenn diese Dinge beachtet werden kann es zu keinen ernsthaften
Schädigungen kommen.
Wer dagegen Hochspannung mit hohen Strömen kombiniert ist schnell gut
durchgebraten !
Was die Zündspulen angeht würde ich die Finger davon lassen und lieber
einen Zündtrafo für Blitzlampen o.ä. nehmen.
Im notfall einfach zwei Feritkerne kaufen und mit Lackdraht umwickeln,
die Trafoformel lautet:
U1/U2 = N1/N2
Viel Spaß beim ausrechnen und wickeln,
Besserwisser

von Anfaenger (Gast)


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@Noch ein Besserwisser

Als Besserwisser würde ich Dich nicht bezeichnen ...

Bei Wikipedia nachzuschlagen ist mir noch nicht eingefallen. Mein
"Unfallschützer" war halt eben nur zu "feige" was seine Angaben
angeht.

Wir hatten das Thema mal, als ein Azubi einen Schweißinverter (?) (So
eine kleine Leichte Elektroschweißgerätekiste) zur Reparatur mitbrachte
und bei eingestecktem Netzstecker munter daran herumwerkelte.

Ich habe die Seiten jedenfalls mal gebookmared.

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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wenn man manche Beiträge so ließt, muß man den Eindruck gewinnen, dass
allen Bastler, die mit hohen Spannungen arbeiten, der Tod durch
elektrischen Strom fast sicher ist. Die Statistiken belegen, dass die
meisten Stromunfälle immer noch im 230-V-Bereich stattfinden, was aber
sicher auch daran liegt, dass in unseren Breiten jeder Mensch irgendwie
damit zu tun hat und in Gefahr ist, damit in Berührung zu kommen. Die
Wahrscheinlichkeit, dass ein Hobbybastler der regelmäßig mit hohen
Spannungen experimentiert und sich dabei nicht übermäßig dähmlich
anstellt gleich bei seinen ersten Stromschlägen einen tödlichen Schlag
bekommt, ist äußerst gering. Wenn er lernfähig ist, wird er spätestens
nach den ersten schmerzhaften Erfahrungen entspechende
Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Strom ist nicht gefährlicher als ein
Küchenmesser oder eine Leiter. Im Leben drohen viele Gefahren und Strom
ist nur eine davon, die statistisch gesehen nicht einmal besonders ins
Gewicht fällt. Ich finde es reichlich übertrieben, nur aufgrund einer
theoretisch bestehenden Gefahr den Leuten gleich Angst einzujagen und
ihnen von solchen Experimenten grundsätzlich abzuraten. Viel intensiver
müßte man dann z.B. auf die Gefahren des Autofahrens hinweisen und bei
jeder denkbaren Gelegenheit dringendst davon abraten. Das tut
komischerweise niemand. Sinnvoller wären praktische Tipps zum sicheren
Experimentieren.

Jörg

von Bjoern M. (salival)


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Es geht ja nicht drum, im stillen Kaemmerlein zu experimentieren und
sein eigenes Leben zu gefaerden, sondern um den Bau eines
Weidezaungeraets mit "ordentlich Bums", dass irgendwo frei
zugaenglich fuer andere aufgestellt werden soll. So hab ich es
zumindest verstanden.

gruss, bjoern.

von Thomas Gerstner (Gast)


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Darum ging es gar nicht, wenn er zu Hause irgendwas zusammenbasteln will
kann er das ja tun, es ging aber um etwas gegen das auch Du im dunkeln
hättest rennen können. Jaja die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering.
Aber als verantwortungsvoller Mensch weiß das Bastler eines Weidzaunes
natürlich das ihn der Staatsanwalt wegschließen wird, wenn durch seine
Konstruktion jemand ernsthaft zu schaden kommt. Wenigstens das sollte
man schon wissen, wenn man schon keine Ahnung davon hat das es
Vorschriftn zur elektrischen Sicherheit gibt. Auf Basis derer dann
nämlich der Staatsanwalt die grobe Fahrlässigkeit beurteilen wird.
(Dieselbe Person schließt auch Autofahrer weg die grob fahrlässig
Fußgänger über den Haufen fahren.)

von Thomas Gerstner (Gast)


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ups zu langsam... :)

von mc.emi (Gast)


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@Jörg R.: bedenke doch, dass er sein zeug für die öffentlichkeit macht -
da weiss nicht jeder, dass dieser eine weidezaun tödlich ist...

von Ludwig W. (lordludwig)


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wieso so kompliziert??? das geht super:
http://www.knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/28/index.htm

Unter Bilder sind auch bilder und videos von mir

von Dummschwätzer (Gast)


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Mal so ganz nebenbei: Hat schon einer von euch bemerkt, dass Initiator
dieses Threads gar nicht mehr dabei ist? Und das schon unmittelbar nach
seinem ersten Beitrag.

Herzlichst Euer

Dummschwätzer

von typeA (Gast)


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Hallo,
ich bin doch noch dabei.
Leider konnte ich mich wegen eines Trauerfalles eine ganze Weile nicht
mehr zurückmelden. Ich habe jetzt jedoch mal einen Schatplan und eine
Multisim-Datei als Anlage für euch. Statt des LMC555CM habe ich einen
TS555 und anstelle des IRF460 einen IRFP460 verwendet. In der
Multisim-Datei sind evtl. noch Fehler drin. Ich kenne mich damit noch
nicht so gut aus.

von typeA (Gast)


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nur die zweite anlage

von typeA (Gast)


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habs vorhin vergessen

noch kurz ein paar angaben zu der schaltung aus der elektor:
Entlade-Energie : 250 mJ, 400 mJ, 450mJ
Stromaufnahme : 25 mA, 70 mA, 150mA
Pulsdauer : 16,5 ms, 24 ms, 31 ms
Pulsabstände : 1,5 s

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Wenn du in diesen Leistungsbereichen bleibst, sehe ich da keine
Probleme. Auf der Seite zur Pferdehaltung der Landwirtschaftskammer NRW
fand ich diese Daten:
Folgende Anforderungen beinhaltet die VDE-Vorschrift:
Spannung:      2 000 bis 5 000 Volt (maximal 10 000 Volt)
Stromstärke:   100 bis 300 mA (maximal bis 1 000 mA)
Impuls:        0,02 bis 0,1 sec
Pause:         0,75 bis 1,25 sec
Impulsenergie: mindestens 0,5 Joule bis maximal 5 Joule.

Das elektorteil liegt drunter.
Und fettes Warnschild am Zaun nicht vergessen.
Die Seite ist hier:
http://www.landwirtschaftskammer.de/fachangebot/tierproduktion/pferdehaltung/technik/weidezaun.htm
Dass hier natürlich alle sich beim Thema Zündspule aufregen,
liegt wohl auch daran, wie Zündspulen normalerweise gefahren werden,
nämlich mit 20 - 200Hz. Und da sind die obigen Leistungsdaten absolut
tödlich. Aber die einzelnen 100ms Ticks im Sekundentakt tun zwar weh,
machen aber nichts kaputt. Desjhalb sehe ich bei der Elektor-Schaltung
auch keine Probleme.
Elektrisch sehe ich auch keine Probleme, Schaltung ist ok
Und um ganz nach oben zu gehen, normale Kupferleitungen reichen zum
Anschluss aus, spezielle Widerstandsleitungen sind nicht notwendig.
Wichtig: Auf gute Kontaktgabe achten, damit es beim Nachbarn nicht im
Radio tickt.
Eine Warnung bleibt trotzdem: Bei einem gekauften Gerät kann man
jemanden per Produkthaftung an die Wolle, wenn was passiert. Baut man
selbst, ist man auch selbst dran.

Gruss
Jadeclaw

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